Wie aus Seide gewoben, ein Gespinst der Worte.
So entstehen Geschichten und Gedichte,
die die Fantasie beleben und in bunte Farben kleiden.
Welten entstehen und zerfallen,
Leben werden gelebt und Tode gestorben,
mancher Helden Blut vergossen,
mancher Feinde Macht beendet.
So wie der Schriftsteller das Schicksal wendet...
Die Feder gleitet über das Blatt,
während sie das Schicksal gewendet hat.
Verfasst Wort um Wort und reißt alles mit sich fort.
Lässt Bilder im Geiste der Leser entstehen,
lässt Welten auferstehen und vergehen.
Auf den Schwingen der Fantasie,
zwingen Worte die Realität in die Knie.
Verführen zum Träumen und Abenteuer erleben,
können befreien, verzaubern, betören und Inspirationen geben.
Die Geschichten schenken Weinen und Lachen,
können berauschen und glücklich machen.
Der Schriftsteller offenbart ein Stück Herz mit seinen Zeilen,
und lädt den Leser ein, in seiner Welt zu verweilen...
2016, Ihre Angelique
Schreie lassen sie erwachen,
sie hört Türen krachen.
Zerrissen ist ihr Kleid,
geschunden ihr Leib.
Langsam erinnert sie sich,
hört wie der Richter spricht:
"Du bist des Teufels Weib geworden,
dafür werden wir dich morden!
Du Hexe, du wirst brennen!
Das Feuer dich vom Bösen trennen!"
Sie hört sich schreien, weinen, flehen,
um Vergebung für ein nicht begangenes Vergehen!
Doch des Richters Blick verrät kein Verstehen.
Sie weiß, sie kann dem Tod nicht entgehen.
Es öffnet sich des Kerkers Tür,
der Henker tritt ein.
Sie wehrt sich, schreit:"Nein, nein, nein!"
Doch gnadenlos zieht er sie fort,
zu jenem grauenhaften Ort...
Sie wird an den Pfahl gebunden.
Ihr zarter Leib ist übersät von Wunden.
Ihr schwarzes Haar weht im Wind.
Ihr Blick ist von Tränen blind.
Um sie herum stehen die Leute.
Eine wilde, verblendete Meute.
Verblendet durch den Aberglauben,
wollen sie ihr Leben rauben.
Hass flackert in ihren Blicken.
Sie wollen sie in die Hölle schicken!
Keine Gnade wird es geben.
Denn sie kennen kein Vergeben!
Der Henker hebt die Fackel auf.
Schrecken fährt ihre Seele hinauf.
Des Henkers Worte zerreißen die Stille:
"Nun Hexe, wird gebrochen dein Wille!"
Doch sie hebt den Blick und spricht:
"Ich bin keine Hexe nicht!"
Stille legt sich über das Schreckensgeschehen,
Wind beginnt zu wehen.
Lässt die Flammen höher jagen.
Alle Hoffnung ist zerschlagen.
Das Feuer beginnt sein unbarmherziges Fressen,
hüllt bald alles in Vergessen...
Er spannt seine Schwingen,
lässt den Wind darunter singen.
Seine Muskeln spannen sich an,
denn Feinde schleichen sich heran.
Seine Echsenaugen von Glanz erhellt,
während sein Blick zur Seite schnellt.
Aus dem Gestrauch brechen die Krieger hervor,
und mit schnellen Flügelschlägen steigt er empor.
Ein lautes Fauchen seiner Kehle entspringt.
So dass der Mut der Krieger sinkt.
Rauch dringt aus seinen Nüstern,
man hört die Männer angstvoll flüstern.
"Was für ein gewaltiges Drachentier!
Erfüllt von fürchterlicher Mordesgier!
Entreißen müssen wir ihm sein Drachenherz,
als Rache für all die Qual und den Schmerz!"
So spannen sie die Bogen,
und schon sind die Pfeile geflogen!
Doch der Drache steigt höher empor,
und ein Feuerstrahl schießt aus seinem Rachen hervor.
Die Männer fliehen ins Gestrauch,
von verbrannten Gräsern steigt der Rauch.
Der Drache stürzt wieder herab,
und landet vor ihnen, ganz knapp.
Voller Furcht starren sie ihm entgegen,
und fürchten schon um ihre Leben.
Doch der Drache senkt sein Haupt,
seine Augen blicken traurig,
allem Bösen beraubt.
Erstaunen fährt den Kriegern ins Gesicht,
als der Drache mit rauher Stimme zu ihnen spricht:
"Mein Herz ist edel, rein und gut!
Das schwöre ich bei meinem Drachenblut!"
Er hebt sein Haupt, erwidert den Blick.
"Ich bin nicht schuld an eurer Familiengeschick!
Hab euer Kinder und Frauen Leben nicht geraubt!
Ich kann nur bei eurer Ehre bitten,
dass ihr mir glaubt!"
Die Krieger treten an ihn heran,
sie können nicht fassen, dass der Drache sprechen kann.
Doch seine Augen blicken wahrhaft und klar,
wie man es unter Menschen selten sah.
Nach diesen Worten steigt er wieder in den Himmel hinauf,
und die Krieger halten ihn nicht auf.
Sie glauben an sein edles Drachenherz,
dieser Glaube lindert ihren Schmerz.
Aus Liebe bleibe ich,
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Die Rechte an allen Texten in diesem Buch liegen ausschließlich bei mir, Angelique L. Carveau.
Bildmaterialien: pixabay
Tag der Veröffentlichung: 19.01.2017
ISBN: 978-3-7438-1099-0
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Gewidmet allen, die mich in meinem Leben begleitet und letztlich zu so manchem Gedicht oder Vers inspirierten...
Aber auch meinen, inzwischen verstorbenen Großeltern und Bekannten, für welche ein paar der Gedichte geschrieben sind und für mich ein Erinnern und Abschiednehmen waren.
Danke!