Cover

Prolog

Das Wasser färbt sich allmählich durch die untergehende Abendsonne rot. So rot wie seine Lippen die sich erneut auf meine pressten. Sie sind zart wie ein Pfirsich. Ja ein Pfirsich, immer wenn ich ihn sehe werde ich an einen Pfirsich denken müssen. Es war das erste Geschenk was er mir machte, ein kleiner oranger Diamant der geformt war wie ein Pfirsich. Er gab ihn mir genau hier vor einer Woche. Genauso sitzen wir auch da. Arm in Arm, nebeneinander am Strand und warten bis die Sonne untergeht.

In seiner Gegenwart fühle ich mich so frei und unabhängig als hätte ich nichts zu verlieren und wäre unsterblich.

Ich wünschte wir könnten für immer so da sitzen und nichts wird uns trennen, aber da denke ich an den nächsten Tag. Morgen wird sich alles ändern. Morgen ist der Tag an dem ich für lange Zeit von ihm getrennt werde. Tränen füllen sich in meinen Augen und ich muss seufzen. Er blickt mich an und schaut mir tief in die Augen. Er weiß woran ich denke und ich weiß das er auch daran denkt. Mehr Tränen rinnen mir die Wangen hinunter. Mit einer Hand bewegung streicht er sie fort und schließt mich fest in seine Arme. "Lass uns den Abend genießen. Zu zweit.", raunt er mir ins Ohr," Bitte. Noch einmal."

Vorgeschenk zum Geburtstag

Wo soll den bitte dieses komische Wellville liegen? Wir sind schon vier Stunden vom Flughafen aus entfernt. Und ichh frage mich immer noch ob es so schlau war umzuziehen. Klar ist es schöner in einem netten Städtchen zu

wohnen und Freunde zu finden als in so einer verlassenen Gegend zu Leben in der es keine Kinder meinen Alters gibt. Das meine ich ernst. Noch nie in meinem Leben hatte ich eine Beste Freundin oder sowas, weil in meiner alten Heimat, Hevelynswood nur Senoiren und deren Tiere gelebt haben. Aber so direkt nach dem Urlaub umziehen?

Vorallem weil ich morgen Geburtstag habe, aber Dad meinte es wäre praktisch. Während wir weg waren haben sämtlich Umzugsfirmen und unsere Sachen ins neue Haus deponiert. Ich hoffe nur das nichts verloren gegangen ist. Mein kleiner Bruder Finn hat so gar seine ganzen Spielsachen mit nach Kroatien genommen nur aus Angst die Umzugsfirma könnte etwas klauen. "Gleich sind wir da", ruft mein Vater von vorne. Wir fahren in ein schönes Dorf. Die Häuser sind bunt angemalt. Mal rosa, Mal gelb, Dann wieder Blau und Grün. Es wirkt so fröhlich, ganz anders als früher wo jedes Haus so grau und gleich wie das nächste war. An einer Ecke ist ein Kiosk und ein Kino. Ein Kiosk gabs auch in Hevelynswood, nur war dieser ziemlich herunter gekommen, aber ein Kino das gabs nicht. Sowas hätten wir uns in unserem Dorf nie leisten können. Völlig beeindruckt von der Stadt merke ich nicht wie das Auto zum stehen kommt. "Em, worauf wartest du?", fragt mein Vater fröhlich. Ich steige aus dem Auto und erblicke ein großes grünes Haus. Es ist wunderschön. Wäre es rosa wäre Finn nicht mit umgezogen, aber das ist ja auch egal. Mir gefällts.

Mir fällt auf das ich es ja bis jetzt nur von außen betrachtet habe, also renne ich hinein. Es ist riesen groß. Der Flur endet in unserer neuen Küche mit Esszimmer. Dort ist auch eine Tür zur Terasse durch die man den riesig großen Garten sehen kann. Ich möchte aber in mein Zimmer und sprinte deshalb die Treppe hoch. Es muss

irgendein ein Zimmer in der ersten Etage sein. Dad meinte ich hätte sogar das größte Zimmer dieser Etage.

Natürlich weiß das Finn nicht. Ich öffnete mehrere Türen hintereinander bis ich es endlich gefunden hatte. Das muss es sein. In der Ecke steht mein Bett und gegenüber meine Kommode. Alle Möbel sind schon da und stehen an den richtigen Plätzen. Ich gehe weiter in das Zimmer hinein und glaube meinen Augen nicht. Ich habe einen eigenen Balkon an meinem Zimmer. Davon habe ich schon immer geträumt und habe es mir immer gewünscht. Dabei habe ich doch erst morgen Geburtstag. Das ist das tollste Geschenk auch wenn ich es erst morgen verdient hätte. Nichts kann mir meine Stimmung mehr verderben. Aber genug geschwärmt jetzt gehts ans Koffer auspacken und danach kann ich endlich mein Bett einweihen.

Der Nachbarsjunge

Das leise Zwitschern der Vögel und die ersten Sonnenstrahlen am Morgen lassen mich aus meinen Traum erwachen. Verwundert schaue ich mich um, weil mir erst jetzt bewusst wird wo ich eigentlich bin. Nämlich in meinem neuen zu Hause. Stimmt ja gestern sind wir umgezogen, das bedeutet heute ist mein Geburtstag. Das ich sowas mal vergesse, ein Wunder. Schnell springe auf und rase, noch im Schlafanzug, die Treppe hinuter. In der Küche wartet bereits meine Mutter mit einem riesiges Frühstück aus Pfannkuchen und Himbeeren auf mich. "Finn, schläft noch und dein Vater kommt sicher auch gleich", erzählt sie mit allerbester Laune und kommt auf mich zu, " Lass dir gratulieren Schatz. Nun bist du schon 17 Jahre, meine große." Sie schließt mich in ihre mütterlichen Arme und schiebt mir danach den Stuhl zu recht damit ich es mir gemütlich machen kann. Als ich mir gerade eine Himbeere in den Mund stecke geht die Tür auf und Dad kommt herein. "Hallo meine süße! Herzlichen Glückwunsch!", begrüßt er mich lachend und hält mir einen Blumenstrauß hin, "der lag vor unserer Haus Tür". Ich nehme das riesige Gesteck aus Nelken und Nazissen an mich. Es trägt eine Karte, auf der mein Name mit schwungvollen Buchstaben geschrieben ist. Vorsichtig öffne ich sie. Sofort fällt ein kleines Foto auf dem Gideon und ich am Strand liegen heraus.

 

Herzlichen Glückwunsch mein Engelchen. Mach dir einen schönen Tag und denk an mich ♥

In Liebe Gideon

 

Wie süß, ich fasse es nicht. Er ist einfach der tollste Kerl dem ich je begegnet bin. Nur im Märchen gibt es liebenswertere Prinzen.

"Sie ist von Gideon", rufe ich nach einer Weile damit meine Mutter aufhört so erwartungsvoll zu blicken.

Doch dann kommt mir eine Frage in den Sinn. Woher weiß er wo wir jetzt wohnen? Ich habe ihm nur den Ort genannt, die Adresse habe ich nämlich vergessen. Bevor ich die Frage jedoch laut ausgesprochen habe sagt mein Dad:" Deswegen wollte er also auf ein mal wissen wo genau wir hinziehen. Richtig clever, der Junge". Das mein Dad ihn symphatisch findet wissen wir also jetzt, aber wo ist also das Geschenk von meinen Eltern? Nicht das  mir das Zimmer mit Balkon nicht reicht, aber ich habe mir  noch ein kleines Present erhofft. Immerhin bin ich 17.

RRRRIIIIINNNNNGGGG

Die Türklingel ist definitiv noch zu laut. Meine Mutter öffnet die Tür und es tritt ein Junge ins Zimmer.

"Ich bin von nebenan und heiße Lukas. Willkommen in der Nachbarschaft, meine Eltern haben mir eine Kleinigkeit mitgegeben."

Er hält einen Korb in der Hand und ich muss ein wenig schmunzeln, weil ich erst gedacht hatte das diesers noch ein Geburtstagsgeschenk für mich sei.

Meine Eltern bedanken sich und er geht wieder.

Lukas....

ordentliche Statur, groß....sieht eigentlich ganz gut aus,  aber darüber sollte ich nicht nach denken.

Nachdem ich meine Pfannkuchen auf gegessen habe, gehe ich hoch in mein zimmer damit ich mich fertig machen kann.

 

Ortsbesichtigung

Ich spiele mit dem Gedanken eine Ortserkundung zu machen. Gerne möchte ich mich in der Gegend umsehen auch mit der Gefahr hin das ich womöglich nicht mehr nach Hause finde. Aber das nehme ich in Kauf. Doof nur das ich noch kein Fahrrad habe. Mein Altes war ziemlich kaputt und meine Eltern waren sich einig das ich, sobald wir umgezogen sind, ein neues bekommen würde. So gehe ich jetzt aber zu Fuß. Schnell sage ich noch meinen Eltern bescheidt. Sie geben mir ein bisschen Geld fürs Cafe und zum Bummeln mit.

 

Ich gehe den Bürgersteig entlang und schaue fasziniert die Einfahrten hoch. Jedes Haus sieht ganz anders aus als das davor. An einer Kreuzung bleibe ich schließlich stehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist ein kleines Cafe. Ein paar Leute sitzen um die runden Tische herum und lachen. Zwischen den einzelnen Tischen stehen ein paar Blumen oder kleine Bäumchen. Auf der rubinroten Markise steht mit schwungvollen Buchstaben Loui's geschrieben. Fast hätte ich nicht bemerkt wie die Ampel auf grün wechselt, gehe aber dann hinüber. Einen Augenblick bleibe ich noch vor dem kleinen Cafe stehen, um dann weiter zu gehen. Doch weit komme ich nicht, ein Junge rämpelt mich an. Er hat blondes Haar und... ich glaube es ist Lukas. "Entschuldigung. Ich war ganz in Gedanken verloren und habe nicht auf den Gehweg geachtet", sagt er freundlich und bevor ich antworten kann fügt er noch hinzu," du bist doch von nebenan oder? Komm ich lade dich ins Loui's ein." Unaufgefordert setzte ich mich mit ihm an einen kleinen Tisch. "Auf welche Schule gehst du nach den Sommerferien", versucht er ein Gespräch zu beginnen, "ich gehe auf die National Highschool." " Ich auch", lächele ich.

 

"Super! Wie alt bist? Vielleicht kommen wir ja in eine Klasse."

"Bin heute 17 geworden?

"Echt? Herzlichen Glückwunsch! Das heißt du bist in meiner Stufe. Aber.. mir fällt grade auf das ich noch nicht mal weiß wie du heißt. Meinen Namen kennst du ja glaub ich schon."

"Ich heiße Emily"

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.03.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Mutter, weil ich so schätze es zu lange dauern würde alle Gründe auf zu zählen.

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