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Geistermädchen

Sie nennen mich Geistermädchen,
denn ich bestehe nur aus einer Hülle,
es gibt nur den äußeren Schein.
Doch als man mir mein Herz nahm,
floss das Blut, tiefrot
War ich doch mehr, als nur ein Geist?
Ich werde es nie wissen, denn mein Herz ist weg.

Sie nennen mich Feuermädchen,
denn ich zerstöre alles, auf meinem Weg.
Doch niemand sieht,
dass das Feuer, welches in mir lodert,
auch mich selbst verbrennt.
Und der Rauch verblendet meine Sinne,
ich renne los in meiner Blindheit
und zerstöre noch mehr auf meinem Weg zur Hölle

Sie nennen mich Regenmädchen,
weil ich dessen Klang auf dem Teer liebe,
weil ich genau oft dann draußen bin,
wenn es in Strömen regnet.
Aber ich liebe nur die Regentropfen,
denn sie verhindern, dass jemand sieht,
wenn ich weine.

Sie nennen mich Windmädchen,
doch zum fliegen bin ich zu schwer,
denn auf meinen Schultern ist zu viel Last,
ist zu viel Kummer, zu viel Hass,
Sie nennen mich Windmädchen,
ich weiß nicht einmal wieso.
Um sie zu verstehen müsste ich Luft sein.
Oder der Wind.

Sie nennen mich Blumenmädchen,
weil mein Lachen Blumen blühen lässt.
Doch meine Trauer lässt sie welken.
Meine Tränen sind wie saurer Regen,
und ich weine doch sehr viel.
Drum halt ich mich fern von den blutroten Rosen,
die doch nur Zeichen für die Liebe sind.
Die Liebe, die mich weinen lässt


Schmerzen

Es ist nur ein kleiner Schnitt in meinem Herzen,
doch es tropft so viel Blut
Es erzählt von meinen Schmerzen,
der immerwährenden Glut,
die mich innerlich zerreist.
Das Blut färbt den Schnee so weiß
Es fließt in Strömen meinen Körper entlang
Ich fühle es an meinen Fingern, es ist noch heiß
Langsam wird mir bang.
Warum kommst du nicht, um mich zu retten,
warum stoppst du nicht meine Qual?
Ich werde sterben müssen,
mir bleibt keine andere Wahl.
Deine Fußspuren im Schnee
Sie führen weg von mir
Warum bist du gegangen?
Ich wünschte, ich könnte dich hassen dafür.
Doch dafür ist mein Herz zu schwach,
es schlägt nur noch ganz leise
ich verfluch dich hundertfach
du hast mich zerstört, auf eine grausame Art und Weise


Kein Titel

Früher musste ich nur geduldig warten,
dann hörte ich deine Stimme in diesem dunkeln Garten
doch jetzt ist auch sie verstummt,
und die Neonröhre, die über mir summt,
ist der einzige Laut in meiner stillen Einsamkeit,
und das schwarze Herz in mir schreit.
Es schreit nach dir, deiner Nähe, deiner Ruhe,
die kannst nur du mir geben, wenn ich auch immer so tue,
als sei alles in Ordnung, doch für meine schwarze Seele,
bist nur du das Licht. Ob ich dir fehle?
Ich weiß es nicht, ich weiß gar nichts mehr,
nur eins: du fehlst mir sehr.
Die Worte fließen nur so auf das Papier,
und mein Blut fließt auf den Boden unter mir
Ich weiß, wie viel ich mit dir hatte, wollte mehr
Und jetzt ist der Stuhl mir gegenüber leer
Ich habe dich verloren,
hatten wir uns nicht geschworen,
bis zum Tod eins zu bleiben?
Jetzt ist es zu spät, ich hab alles zerstört,
alles ist weg. Moment. Ich habe etwas gehört.
Schritte. Kommst du zu mir zurück?
Hatte ich etwa Glück?
Nein, es ist der Tod in seinem schwarzen Gewand.
Er nimmt mich vorsichtig an der Hand
Ich hatte das Blut ganz vergessen,
dass sich langsam durch den Steinboden hat gefressen.
Die Tür geht auf, ich sehe dein Gesicht,
mein Körper schwebt hinauf zum Licht.
Deine Lippen schreien: „ich liebe dich“
Doch meine toten Ohren hören dich nicht
Es ist so still. Nicht einmal mehr das Summen.
Ist zu hören


Für Rike


Verzerrt ist dein Gesicht von Schmerz
Die bunte Welt brach dir dein schwarzes Herz
In der Einsamkeit ist die Zeit so endlos
Und du wirst die Sehnsucht nicht los.
Ich bin genau so verloren wie du,
leg dich in meinen kalten Armen zur Ruh
Ich werde heute Nacht über dich wachen
Wenn die Schatten auch über mich lachen,
ich weiß genau wie sie,
gerettet werden wir beide nie.
Doch ist es nicht mehr ganz so kalt,
wenn deine Stimme durch die Stille hallt,
Zwei gefallene Engel, gemeinsam herztot,
retten uns gegenseitig aus der schlimmsten Not,
wir werden nie vom Schmerz erlöst,
wenn du mir dein Gift einflößt,
kann ich trotzdem nicht sterben, nie
aber du kannst es versuchen und dann: flieh.
Doch diese Nacht sollst du schlafen,
sollst dich einmal geliebt fühlen
Wenn du aufwachst, bin ich fort
Nur mein schwarzer Mantel liegt noch dort,
wo ich saß, deinen Kopf in meinem Schoß,
nun lauf, mein Engel, laufe los.
Die Welt, sie ist so farbenfroh,
doch sie wird brennen, lichterloh,
und nur schwarze Asche bleibt,
du hast sie dir einverleibt,
nun bist du hier die Königin,
ich sehe traurig zu dir hin,
erinnerst du dich noch an die Nacht,
als ich über dich gewacht?


Abschiedsbrief an den Geliebten


Das Papier saugt das Blut auf,
welches tropft von der Feder so rot
ich nehme die Schmerzen in Kauf
am ende steht unausweichlich der Tod
Ich schreibe meine Geschichte nieder
Es ist eine Qual die Erinnerungen noch einmal zu durchleben
In meinen Gedanken, wieder und wieder
Erscheint vor meinen Augen mein ganzes grausames Leben
Es scheint mir wie eine Folter zu sein
Und ich höre nicht auf zu schreien
Du nahmst mein Herz
Doch du nahmst mir nicht dem Schmerz
Sagtest, du würdest mich nie verlassen
Heute kann ich dich dafür nur noch hassen
Denn in aus meinem Kopf bist du nicht gegangen
Wie Ketten halten mich die Gedanken gefangen,
die ich verschwende an dich, Herzdieb
Für dich ich alles niederschrieb,
mit meinem eigenen Blut, tief rot.
Auf mich wartet nun der Tod.
Du wirst diese Briefe niemals lesen
Bin für dich nur ein Spielzeug gewesen
Doch wenigstens wird mir dadurch klar
Das alles umsonst gewesen war
Ich sehe die schwarze Gestalt,
die mich holen wird so bald
Ich schaue dem Tod in die Augen
Die mir die Seele aus dem Körper saugen
Es sind deine Augen, sie lächeln mich an
Sag mir, warum ich dich nicht einmal im Tod vergessen kann


Hass


Der bittersüße Geschmack auf ihrer Zunge
Die frische Luft in ihrer Lunge
Das kalte Lächeln auf ihrem Gesicht
In ihren Augen ein dunkles Licht
Sie steht da, in der Nacht
Das Herz in ihr lacht
Nicht vor Freunde
Nein, es ist der Hass in ihr
Ihre unendliche Gier
Nach Rache
Er schwitzt
Das Messer in ihrer Hand blitzt
Sein letzter Schrei verhallt,
ihr lächeln bleib kalt.
Das Blut stillt ihre Lust
Noch hebt und senkt sich seine Brust.
Der letzte Stich beendet seine Qual
Der Mond scheint auf seine Haut, so fahl
Das Mädchen geht, lässt ihn liegen
Sie wusste, sie würde ihn besiegen
Der bittersüße Geschmack von Hass
Vermischt mit all dem Blut
Es tut so unendlich gut


Für Jule

Wie ein Engel steht sie da
Der Wind zerzaust ihr blondes Haar
Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht
Sie steht da im Dämmerlicht
Tanzend durch den herbstlichen Wald
Die Luft wird langsam kalt
Ihre Augen leuchten wie Sterne
Ihr Blick schweift in die Ferne
Sie träumt von der Liebe, von Glück
Kehrt nie aus der Traumwelt zurück
Ich nehme sie in den Arm
Wir halten uns gegenseitig warm
Der Wind, er singt sein Lied,
Der Wind, uns in seinen Armen wiegt
Sie ist die Sonne in meiner dunklen Welt
In meinem Comicroman der Held
Ohne sie geht gar nichts mehr
Ich liebe sie wirklich sehr
Will nie auf sie verzichten
Die grauen Wolken sich lichten
Die Welt so grau und trüb
Wird bunt…ich hab dich lüb.


Für Moni

Sie ist die dunkle Herrscherin
Sie blicken erfurchtsvoll zu ihr hin
Geister wachen
Schatten lachen
Grausam der klang ihrer Stimmen
Wo Leichen in ihrem Blut schwimmen.
Ein Engel ist sie, der über uns wacht
Doch sie ist schwärzer als die Nacht
Ihre Augen sind wie das Meer
Und einem jeden fällt es schwer
Sie nicht anzusehen
Doch alle die mit ihr gehen
Reist sie in ihren Bann
Aus dem keiner mehr entfliehen kann
Denn noch nie war ein Wesen so schön
Das selbst die Rosen verenden
Ihr dunkler Schein wird euch alle blenden
Ich stehe neben ihr,
ein Schatten, in mir herrscht die Gier
Ihre Worte tun so gut
Aus meinen Adern rinnt das Blut
Doch solange sie über mich wacht,
ist noch nicht zu Ende diese Nacht
Nur das Licht kann all das beenden,
unsere dunklen Seelen blenden.
Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben
Für sie würde ich alles geben
Ich sehe zu ihr hin
Da steht sie, meine Königin


Kälte

Kälte umfängt mich wie ein Tuch
Mein Körper erfriert
Doch meine Seele giert
Es ist wie ein Fluch
Ich bin schon fast tot
Doch meine Seele schreit nach Eis
Auch wenn mein Fleisch zu sterben droht
Sehne ich mich nach dem endlosen Weiß
Das mich ernährt
mich das Lieben lehrt
Und mein Blut so heiß,
gräbt sich durch das ewige Eis
Meine Finger sind taub
Es ist Jahre her, seit ich im Herbstlaub
Tanzte, ein lächelndes Kind
Jetzt erzählt mir der peitschende Wind
Gesichten von Sommer und Frühjahr
Als alles noch in Ordnung war.


Mein Tod

Die Lippen des Todes küssten mich, doch ich lebe
Wenn ich auch alles dafür gebe
Diese Welt zu verlassen
Ich kann mich nur hassen
Warum bin ich so schwach
Ich liege stundenlang wach
Mit einem Messer in der Hand
Weil ich noch nicht den Mut fand
Den Schlussstrich zu ziehen
Die Schatten an den Wänden fliehen
Es wird Tag
Man schreinerte doch schon meinen Sarg
Jetzt müssen sie noch ausharren,
ehe sie mich im Boden verscharren
Den ich kann mir kein ende setzen
Kann mich nicht selbst verletzten
Der Schmerz zerstört mich gnadenlos
Endlich lässt die Welt mich los
Und ich falle in das nichts
In das unendliche Licht


Kälte II

Ich erfriere hier, im ewigen Eis,
doch du gibst dein Geheimnis nicht preis
du bist so grausam, so kalt
meine Seele ist geschunden und alt
Hab nicht die Kraft mich zu befrein
Und ich friere immer weiter ein
Lass deine Sonne für mich scheinen
Sollst heiße Tränen für mich weinen
Doch deine Verachtung ist so groß
Du lässt meine klammen Finger einfach los.
Ohne dich bin ich tot
Meine Wangen färben sich rot
Der Frost hat mich fest in seiner Hand
Führt mich hinein ins Schattenland
Meine Lippen sind schon blau
Vor meinen Augen alles neblig und grau
Das letzte was ich höre ist dein Lachen
Dann falle ich in Satans Rachen
Und du tust nichts, um mich zu retten
Er wird mich auf Flammen betten
Die Kälte jedoch bleibt in mir
Denn mein herz gehört noch immer dir

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.11.2010

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