Cover




Also hier erstmal eine Anmerkung wegen den Autoren -Namen:
(die linke Spalte sind die Spitznamen, Rechts sind die Usernamen!)

Jasi: jasmin97
Yume: xyumex
San: ffkhmanganime
Pia: musicisfun
Helena: snowglobe
Peer : schreiberling2012
Sev: monikaweier
: catharina21
: yelana
Jess: vampirleser
Maike : lenobiashihigami


1.Kapitel

Es war ein regnerischer Morgen und ich stand an der Straße.
Eine große Limousine fuhr mit hohem Tempo an mir vorüber, um dann doch noch abzubremsen und im Rückwärtsgang auf mich zuzufahren.
Irritiert starrte ich sie an.
Sie bremste vor mir ab und ich sah zu der Tür die sich öffnete.
Dann geschah erst mal nichts. Außer das der Regen heftiger wurde und in mir die Neugier, auch wenn diese mich mit steigendem Unbehagen erfüllte, erheblich stieg.
Wer da wohl aussteigen würde und was der von mir wollte?
Aus dieser Limosine stieg eine Frau der man ansah das alle nach ihrer Pfeife tanzten und schreckliches droht falls man sich ihr wiedersetzte.
Und ohne das ich wusste was mit mir passieren würde, ging ich auf die Frau zu.
Die Frau sah mich überheblich an.
Dann sprach sie mit leiser, aber dennoch fordernder Stimme:
"Sie geben mir bitte drei Dinge. Einen Ohrring, ihre Halskette und einen Schuh!"
Ich wollte gerade protestieren, da schnippte die ältere Dame mit einer Schere und sagte:
"Und eine Locke ihres prächtigen Haares schneide ich mir herunter!"
Dann öffnete sie ihre Lippen die sicher wegen dem Botox bekannt waren.
Warum wollte die Alte denn von mir das alles?
Und wieso sollte ich eine Locke meiner geliebten Haare hergeben? Würde ich jedem eine Locke von mir geben, nur weil sie neidisch auf mich waren, dann hätte ich überhaupt kein einziges Haar mehr auf meinem Kopf!
"Warum..." ich schluckte, "Warum wollen Sie das alles von mir? Sind sie eine Irre? Also wenn Sie Voodoo betreiben wollen damit... Ich glaub nich an Voodoo."
Die Frau gackerte nur und hält ihre Hand vor mein Gesicht.
Sie schnippte mit dem Finger und zwei riesige Typen stiegen aus dem glamourösen Auto.
Anscheinend waren das ihre Bodyguards.
Sie waren Knapp eins neunzig und sehr muskulös.
Was denkt die sich denn? Ging es ihr durch den Kopf,dass ich mich ihr ausliefere nur weil Verstärkung anrückt?
Sie kamen mir immer näher und ich wusste echt nicht, was das hier werden sollte. War das hier vielleicht nur eine Szene aus einem Film und irgendwo war eine versteckte Kamera?
Mein Handy klingelte und in dem Moment stiegen alle drei blitzschnell ins Auto und verschwanden im dichten Regen.
Was sollte denn das jetzt?
Ich ging an mein Handy.
Und riss die Augen auf weil eine Person bei mir anrief die ich schon lange nicht mehr gesehen oder gehört hab.
"Hallo Sahra, hier ist Marc. Sag mal kann es sein das du in Schwierigkeiten steckst? Dich kann man aber auch nicht alleine lassen."
Ich schaute mich um und während ich sein Gelächter aus dem Handy vernahm, redete er auch schon weiter:
"Hier oben bin ich, schau mal hoch, Hotel Finstertor, neunte Etage, Zimmer 9009. Du brauchst erst mal einen Kaffee. Also bis gleich."
"Marc, Marc bist du noch dran?", doch da hatte er schon aufgelegt.
Zögernd lief ich in Richtung Hotel, aber eigentlich sollte ich lieber zur Polizei gehen.
Warum hatte denn der angerufen?
Ich meine, wie waren Partner gewesen aber das war vor 6 Jahren.
Was um Himmels willen ist hier eigentlich los?
"Ich glaub wenn ich das nich bald weiß dann werd ich verrückt!"
Zögernd ging ich ins Hotel und wartete Nervös in der Eingangshalle.


"Ah, da bist du ja."
Marc blieb vor mir stehen, wie immer ganz lässig.
"Also, was soll das alles hier? Und weißt du wer die Alte war?"
Marc nahm meine Hand und zog mich Richtung Café.
"Werd ich dir gleich alles erklären, aber erst ein Kaffee."
Ich wusste gar nicht mehr, dass er so kaffeesüchtig war.
Wahrscheinlich hatte er deshalb Augen die die Farbe von Kaffee haben.
Seine Haare waren blond und seine Haut hatte die Farbe von Caramel.
Wenn er doch nur nicht immer so arrogant und ein Arsch wäre.
Sein Äußeres war trotz alledem sehr anziehend.
Aber das war alles nebensächlich, denn ich hatte hier ein anderes Problem, was mir jedoch im Verborgenem lag. Konnte er mir nicht schnell alles erzählen, damit ich wieder veschwinden konnte?
Er sah mich Geheimnisvoll an.
Ich schluckte.
"Also. Sag endlich verdammt noch mal um was es geht oder ich verschwinde!"
Der Typ hatte dann echt noch Nerven und grinste nur.
"Erst nen Kaffee."
Ich schlug gegen seine Brust und war genervt.
"Ist ja schon gut.", meinte er, doch trinkt einen Schluck von seinem Kaffee und bleibt geheimnisvoll.
"Was soll die Scheiße? Red endlich!"
"Oder was?"
"Oder dir passiert genau DAS!"
Ich nahm ihm schnell seinen Kaffee aus der Hand und kippte ihn ihm über Hemd, Hose und Schuhe.
"Hey! Was sollte denn das jetzt?"
Zufrieden setzte ich mich hin und lachte.
Er sah mich nur böse an und versuchte sich trocken zu bekommen.
Scheinbar würde er mir die Lage jetzt erstrecht nicht erklären. Warum musste er mich auch so reizen? Er wusste doch ganz genau, dass ich genau so ein Verhalten an ihm hasste.
"Ich werd dich jetzt erst recht zappeln lassen, das is dir ja wohl klar, oder?"
Ich murrte.
Marc rubbelte an den Flecken.
"Du hast echt immer ne miese Laune. Was hast du all die Jahre nur gemacht, das du dich immer noch nicht geändert hast?"
Ich überlegte kurz.
"Weiß du...Ich hab all die Jahre auf dich gewartet um dir was wichtiges abzuschneiden."
Er grunzte nur.
"Was? Warum denn? Ich hab dir doch nichts getan!"
Ich sah ihn ungläubig an. Er hat es doch nicht vergessen, oder? Meine Güte, wie konnte er das nur vergessen?!
"Du dreckiger, mieser Mistkerl! Du weißt es genau!"
Ich schrie etwas zu laut, denn andere Leute drehten sich nach uns um.
"Ich kappiers echt nich. Was hab ich gemacht?"
"Du Arsch! Tu nicht so als hättest du es vergessen!"
Ein Ehepaar kam auf uns zu und beschwerte sich.
Also packte ich Marc am Arm und schleifte ihn in einen kleinen, abgelegenen Raum.
"Ich schwöre dir, das was damals passiert ist wird nie wieder passieren! Was du danach gemacht hast werd ich dir nie verzeihen und ich werd das auch nicht mehr über mir ergehen lassen!"
"Schön, dass du mir nicht verzeihen wirst, aber willst du nicht mehr erfahren, was hier eigentlich los ist?"
Er zog seine Augenbrauen hoch und verschränkte seine Arme vor der Brust.
Marc schien ablenken zu wollen, aber ich war zu hartnäckig, als dass ich ihm das durchgehen lassen würde.
Er würde mich nicht noch einmal mit seinem Charme und seinem guten Aussehen trügen.
"Was hab ich damals so falsch gemacht?"
Er nahm meine Hand in seine.
"Sag mir von was du redest und ich versuch dir zu antworten."
Seine Stimmer war echt der Hammer.
Und wie er so meine Hand streichelte.
Sein Blick fixierte mich.
Ich schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben und funkelte ihn wütend an.
Er grinste erhaben zurück.
Marc lief nervös auf und ab, zog eine Zigarette aus der Brusttasche, blickt ins Leere und sagt:"Die Kette, Sahra, deine Kette. Du hast sie nicht weggeworfen. Irgendwann stand dieses seltsame Trio vor mir und nahm mir die Kette ab. Ich weiß nur soviel: Unsere Halsketten und dein Ohrring in der richtigen Arretierung sind sie ein Schlüssel..., aber zu was?"
"Und wofür meine Haare, mein Schuh? Das ist doch völlig behämmert!"
"Vielleicht um ein, oh Gott das ist..."
"WAAAS?", fuhr Sahra ihn an.
"Naja, vielleicht um ein Abbild von dir zu erstellen.
Ich muß dich was fragen Sahra: Hast du vielleicht schon mal gelebt?".
Dieser Gedanke war so absurd, dass ich kurz sprachlos wurde.
Was sollte denn das heißen?
"Ich habe noch nie gelebt und ich glaube auch nich an so einen Humbug!"
Marc zog an seiner Zigarette und sah mich nachdenklich an.
"Vielleicht auch Voodoo..."
"Du bist doch bekloppt! Voodoo is doch nur ne Spinnerei."
Ich wollte mich an ihm vorbeidrücken, aber er hielt mich auf.
"Das ist nicht nur Spinnerei und das solltest du Wissen. Deine Mutter hat ja auch an so etwas geglaubt und war sogar eine Voodoopristerin."
Okay und jetzt wusste ich genau, dass ich heute nicht aufstehen hätte sollen.
"Was weißt du denn schon von meiner Mutter!?"
Ich funkelte ihn zornig an.
Er wusste genau das das ein wunder Punkt bei mir war.
"Halt dein Maul und lass mich los."
Marc sah mich an und zog langsam seine Hand weg.
"Ich meinte doch nur..."
"Lass mich in Ruhe und scher dich im deinen eigenen Dreck!"
Wie konnte er bloß so reden?
Ich konnte es einfach nicht verstehen, doch eigentlich hätte ich mir von ihm so etwas denken können.
Meine Wut war nicht mehr zu kontrollieren.
Ich wollte erneut an ihm vorbei, doch wieder hielt er mich auf, jedoch war meine Wut dieses mal so gewaltig, dass ich mich von ihm losriss und weglief.
"Hey, warte doch!", rief Marc mir hinterher.
Doch ich ignorierte ihn und lief einfach weiter.
Als ich mich umdrehte um zu gucken ob er mir folgte, stieß ich mit jemanden zusammen.
"Pass doch auf!", hörte ich eine genervte Stimme.
Ich sah auf und war überrascht.
Und was machte DER bitte hier?
Ich hätte wirklich nich aufstehen sollen heute.
Zuerst die Alte, dann Marc und jetzt ER.
Und dann war Marc auch noch wieder hier und blieb vor uns stehen.
"Marc, was hast du gemacht oder gesagt, dass sie vor dir weglaufen wollte?"
Ich sah irritiert zwischen die Zwei hin und her und verstand nur Bahnhof.
Woher kannten die sich bloß?
Ich wollte gerade fragen, als plötzlich der Strom ausfiel. Jemand packte mich.
"Aus keinen bestimmte Grund, sie wollte sich nur mal die Beine vertrete."
Ich trat Marc heftig auf den Fuß.
"So! Vertreten hab ich meine Füße jetz schon und nun geh ich."
ER brach in Gelächter aus.
"Die hat was gegen dich, oder?"
"Ich weiß nich... Sie war plötzlich so angepisst von mir."
"Du Trottel, du Arschgesicht mit Ohren. Ich war nich PLÖTZLICH angepisst von dir, ich bin es schon immer gewesen."
"Was die nur hat? Immer so mies gelaunt."
"Hab ich ihr auch schon gesagt."
"Hallo?! Ich stehe hier zwischen euch. Redet nich so als wär ich nich da."
Beide blicken mich an, grinsen und sagen gleichzeitig:
"Du wolltest doch gerade gehen!"
Kurz war ich sprachlos, doch dann schrie ich sie wutentbrannt an: "Ich würde ja wirklich gern gehen, wenn ihr nicht über mich reden würdet!"
Beide ließen von einander ab und starrten mich an.
Was sahen sie mich denn an, als wäre ich ein Geist? Ich sagte doch bloß die Wahrheit!
"Ja hast du es denn immer noch nicht verstanden?" fragte mich Marc.
Und ich konnte nur stumm den Kopf schütteln.
Was sollte ich denn jetzt verstehen?
Sollte ich daraus etwa schlussfolgern, dass die Beiden einen Knall hatten?
Das wusste ich schon länger.


2.Kapitel

"Was denn genau verstehen?"
Beide verschränkten die Arme vor der Brust.
"Also wenn du eins und eins nicht zusammen zählen kannst, dann bist du dümmer als ich dachte."
Ich schlug Marc auf den Arm.
"Du bist ein solches Arsch! Was ist denn nun? Bekomm ich eigentlich jemals ne Antwort auf meine Fragen?"
Beide Männer fingen an zu gackern, wie Weiber.
Okay, ich konnte anscheinend nicht auf Antworten hoffen.
Vielleicht würde mir eine Wand ja mehr sagen als die Beiden?
Auf jeden Fall wäre diese gesprächiger.
Ja, ne Wand wäre um einiges gesprächiger.
Und um die Jungs zu verwirren drehte ich mich zur Wand und stellte ihr meine Fragen.
"Was soll das denn jetz?"
"Die will uns verarschen. Hält uns für bekloppt." schnauzt Marc.
Ich rede einfach weiter mit der Wand.
Nach einer Weile jedoch war Marc so sauer, dass er sich zwischen mir und der Wand stellte.
"Hey!", schrie ich umher, "Was machst du da?! Es ist nicht gerade höflich jemanden zu stören, wenn dieser mit jemand oder in diesem Falle 'etwas' spricht."
Eigentlich hielt ich nichts von Höflichkeit, aber das hieß nicht, dass alle um mich herum ebenso unhöflich wie ich sein konnten!
Marc guckte mich an als würde er mich am liebsten in die nächste Anstalt stecken und schimpfte: "Ist ja gut. Ich sag dir was los ist. Aber hör auf mit der Wand zu reden! Alle denken schon du bist verrückt! Und noch schlimmer, die denken wir gehören zu dir!"
"Gehört ihr doch auch.", gab ich nur schnippisch zurück.
"Wenn du dich nicht abregst bekommst du nie eine Antwort! Dann sind wir nämlich weg. Denn mit einer Irren will ich nicht gesehen werden", sagte Marc.
Sofort verstummte ich, jedoch nur widerwillig.
Je eher sie es mir erzählten, desto eher konnte ich von hier verschwinden.
Zufrieden sagte Marc: "Schon viel besser! Diese normale, ruhige Sarah! Mit der kann man sogar normal reden!"
Ich rollte meine Augen.
Du warst es doch, mitdem man kein vernünftiges Gespräch führen konnte und nicht ich!
Kurz bevor ich meine Gedanken aussprach, holte ich lieber tief Luft und versuchte mich zu beruhigen.
Irritiert guckte Marc zwischen mir und IHM hin und her. "Komisch! Ich hätte gedacht darauf würdest du etwas erwidern! Hast dich wohl doch ein bisschen verändert."
DAS sollte doch wohl ein Scherz sein, nicht?!
Ja, vielleicht hatte ich mich ja geändert, aber nach der langen Zeit war das ja wohl kein Wunder, oder?
Außerdem hatte ich stets und ständig gehofft, dass er sich ändern würde, doch zu meinem Bedauern war das wohl nicht der Fall.
Wieder verkniff ich mir meine Gedanken laut zu sagen und schaute Marc auffordernt an. Ich wollte endlich eine Antwort!
"Also...", fing er ganz langsam an, als dann auf einmal ein Handy klingelte. Ich rollte die Augen, als Marc sein Handy herausnahm. Das konnte ja wohl nicht wahr sein, oder?
"Hallo? Ah, hallo Kati! Nein du störst gar nicht!" Zu uns sagte er: "Entschuldigt, ich muss mal kurz telefonieren!"
Genervt stöhnte ich auf. Warum musste mir das alles nur immer passieren?
"Hör zu Kati, ich kann dir jetzt grad nicht helfen. Ich muss hier grad noch was klären. Bis später!" Ich war erleichtert. Doch da klingelte Marcs Handy erneut.
Jetzt reichte es mir wirklich!
Meine Nerven wurden überstrapaziert.
Und genau deshalb nahm ich mir sein Handy und warf es einfach auf dem Boden und trat mit meinen riesigen Absätzen auf diesem.
So! Das hatte er nun davon!
Entgeistert starrten mich alle in diesem Raum an. "Sie gehört doch in eine Anstalt!", meinte ER. Marc nickte zustimmend. Dann wurde er so richtig sauer.
Ich jedoch ignorierte alle und nahm einfach einen Kaffee von einem anderen Tisch und ging dann Richtung Ausgang: "Ihr könnt mich mal. Ich werde es schon irgendwie anders herausfinden, was hier vor sich geht!"
Als ich draußen war ging ich schnell nach Hause. Ich hatte jetzt einfach keinen Nerv für einen langen lauten Streit mit Marc in der Öffentlichkeit.
Zu Hause angekommen, warf ich den leeren Kaffeebecher weg und streichelte meine Katze Tiger.
Von dem ganzen Scheiß heute brummte mir richtig der Schädel.
Ich ging in die Küche, machte mir schnell ne Pizza im Ofen und setzte mich mit dieser in den Sessel vor meinen Kamin.
Stress kann man am besten bewältigen indem man chillt.
Das Feuer im Kamin knisterte wohlig warm und schnell vergas ich alles.
"Warum müssen auch diese zwei nervigen, arroganten Männer immer wieder meinen Weg kreuzen?"
Das Kaminfeuer flackert kurz auf und erlischt fast im selben Moment.
Stille.
Dann ein donnerndes Klopfen an der Tür.
Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. Wer kann dass nur sein um diese Zeit? dachte ich genervt.
Ich sprang auf und ging zur Tür.
"Wer is da?"
"Mach auf, ich bins."
Ausatmend dachte ich mir das ich ihn jetzt ärgern könnte.
"Wer bist du? Fremden mach ich die Tür nich auf."
"Du weißt genau das ich Marc bin und wir sind nie im Leben Fremde, also mach die Tür auf."
"Warum sollte ich? Du erinnerst dich ja noch nich einmal an unsere Nacht damals. Also sind wir Fremde und du haust lieber ab oder ich hol die Polizei."
Er klopfte so fest gegen die Tür das diese erzitterte.
"Mach auf! Ich will dir alles erklären und du musst hier sofort weg."
"Warum?"
"Weil DIE hinter dir her sind und dich umbringen wollen!"
"Warum wär dir das nich egal?"
"Weil ich immer noch was für dich... Komm einfach mit, ok? Ich hasse es, Leichen weg zu räumen."
"Wie aufmunternd."
"Hör mir doch wenigstens kurz zu und wenn du dann sterben willst, dann kannst du ja hier bleiben."
Marc hörte sich richtig sauer an also machte ich die Tür auf.
"Gut! Was willst du?"
Er kratzte sich am Kopf und trat ein.
"Ich will dir alles erklären und so."
"Ich schwör dir, wenn du wieder um den heißen Brei rumredest und meine Fragen nicht beantwortest, dann...!"
Marc streichelte kurz meine Katze und sah mir dann in die Augen.
"Ich werde dir alles erzählen wenn es dich nur rettet."
Ungläubig sah ich ihn an und wartete ab.
"Aber erstmal müssen wir von hier verschwinden,bevor sie kommen!"
"Und wohin?", fragte ich genervt.
Sollte ich ihm wirklich vertrauen?
Aber andererseits hatte ich ja wohl keine andere Wahl, nicht?
"Vertrau mir, halt den Mund und komm endlich." sagte er.


Zögernd folgte ich ihm, schließlich wollte ich wirklich nicht noch als Leiche enden.
Er rannte mit mir durch das Treppenhaus. Verdammt! Warum musste ich auch so hoch oben wohnen?
Hätten wir hier wenigstens einen Fahrstuhl, aber nein!
Hoffentlich waren sie noch nicht hier, denn dann könnten wir einpacken und uns direkt von denen erschlagen lassen.
"Schneller" ,keuchte er, "kannst Du nicht schneller Laufen?"
Aber wer oder was waren SIE jetzt überhaupt?
Wenn ich wüsste vor was wir weglaufen würden, dann würde ich Vorbereitungen treffen können.
Fallen und Alarmanlagen aufstellen oder so, irgendwas eben.
Hauptsache wir würden dabei nicht draufgehen.
"Oh", wurde ich etwas zickig, "Tut mir ja sehr leid, dass nicht jeder so sportlich wie du sein kannst."
Er zerrte mich weiter durch die Strassen.
Und ich wusste noch immer nicht, wo er mich hinbringen wollte.
Vielleicht war alles ja auch nur seine Idee und er wollte mich irgendwo, wo niemand mich sehen oder hören würde, umbringen?
"Wo willst du denn noch mit mir hin!" schrie ich ihn verzweifelt an.
Doch er ignorierte mich und zerrte mich weiter hinter sich her.
Verdammt! Wäre ich ihm bloß nicht gefolgt. Wer weiß wo er mich hinbringt.
"Wo wirst du mich...hinbringen?Ist es...nich weit?" fragte ich Lust ringend.
Marc zerrte heiter an meiner Hand.
Ich stolperte aber noch ehe ich mich wieder fangen konnte hatte er mich auf die Arme genommen.
"Wir haben keine Zeit um uns auf der Straße auszuruhen, hör auf zu zappeln!"
Er bog in eine kleine dunkle Gasse ein und blieb dann vor einem Zaun stehen.
"Und was jetzt du Genie?"
"Jetzt lass ich dich fallen und öffne die Tür."
"Du kannst mich doch nicht einfach...aaaaah!"
Er tat es doch.

Wutentbrannt fluchte ich und rieb mir den Arsch.
Der hatte sie doch wirklich nicht mehr alle!
Ich durchbohrte ihn mit einem tödlichen Blick.
"Sorry. Ich hab geglaubt du fällst weicher."
"Und was sollte bitte das gerade?"
"Das hattest du verdient."
"Wenn ich dir alles heimzahlen würde was du verdient hast dann wärst du längst tot!"
Marc verdrehte die Augen und holte einen Schlüsselbund hervor.
"Wenn ich jetzt das machen würde was ich schon lange machen wollte, würdest du nicht mehr reden."
Ich schluckte.
Mir wurde plötzlich ganz warm.
"Was wolltest du mit mir machen?"
"Das."
Er beugte sich zu mir vor und ich konnte einfach nicht... ich wollte mich nicht bewegen.
Wartete was er nun machen würde.
Gerade als er kurz davor war, mich zu küssen, grinste er urplötzlich und fing in schallendes Gelächter aus.
Ich war irgendwie enttäuscht und total frustriert.
"Dachtest du wirklich, dass ich-"
Sein Lachen unterbricht seinen Satz, doch ich wusste ja selbst, was ich dachte...
Ich war so blöd!
"Das, mein Schatz" ,er hielt inne, "verrate ich dir später."
Wütend stand ich auf und schob mich an ihm vorbei durch die Tür.
Kurz überlegte ich mir ob ich einfach die Tür vor ihm zumachen sollte, doch dann ließ ich es lieber.
Ich brauchte schließlich noch antworten.
Warum musste er so ein Arsch sein und mich doch anmachen?
Marc schubste mich weiter und schloss die Tür hinter sich.
Wie konnte er bloß so mit mir umspringen?!
So behandelte man gewiss keine Lady!
Gut, ich war ja auch keine.
Aber, Hallo?!
Ich bin auch ne Frau!
Grummelnd folgte ich ihm.
"Und was machen wir hier jetzt genau?"
Er blieb plötzlich stehen sodass ich in ihn rein rannte.


3.Kapitel

"Erkennst du es denn nicht?"
Ich sah mich um.
"Nein, was denn?"
"Gut, ich versteh ja das du sauer auf mich bist weil ich so getan habe als hätte ich die Nacht damals vergessen, aber... Sag das du dich an den Ort hier noch erinnerst."
"Warum?Soll ich den Ort denn etwa kennen?"
"Bitte... Wenn du es weißt, dann lüg jetzt nicht. Sieh dich um."
Ich sah mich noch einmal um, aber ich wusste nicht weiter.
"Nein, sagt mir nichts, warum?"
Er sah fast traurig aus als er sich umdrehte und weiter ging.
"Ich dachte nur, das du dich..."
Konnte das sein?
Marc und traurig?
Aber wieso das denn jetzt?
Woher sollte ich denn auch das hier alles kennen?
Es war mir ein Rätsel.
Vielleicht hatte er mich ja auch mit einen seiner anderen Tussen verwechselt.
Erneut sah ich mich um. Doch noch immer keine Erinnerung.
Langsam gab ich wirklich auf.
Konnte er es mir nicht einfach sagen?
Doch offensichtlich wollte er nicht mehr darüber sagen. Stattdessen ging er auf das Haus zu (es war eher eine Bruchbude als ein Haus!).
Und so tappte ich weiter im Dunklen.
Marc wollte anscheinend weiter sein Spiel mit mir spielen und mir nicht einmal eine Antwort schenken.
Schön! Ich konnte auch schweigen!
Als wir im Haus waren und ich die Umgebung musterte fielen mir die Schuppen von den Augen.
Scheiße!
Ich kannte es noch!
Wir waren damals nur von vorne rein gegangen!
Deshalb konnte ich es vorhin nicht erkennen.
Aber warum war es IHM so wichtig?
Sonst ging ihm doch auch alles am Sack vorbei.
Ich verstand wirklich nur noch Bahnhof.
"Was ist so wichtig daran ob ich mich erinnern kann oder so?"
Ich wollte es einfach wissen.
Er schüttelte nur den Kopf, blickte mich kurz traurig an und ging weiter.
"Nichts. Lass es einfach. Is nich wichtig."
Ist es aber dem Anschein nach doch!
Sonst wäre er nicht so geknickt.


Und warum hatte ich jetzt ein schlechtes Gewissen?!
Er war doch hier der Arsch und ich nur sein Opfer und nicht andersrum!
"Hey! Kannst du mir bitte die Frage beantworten, wenn du schon auf all meine anderen Fragen nicht antwortest!"
"Wieso sollte ich?", fragte er mich und ich war entrüstet.
Er ist und bleibt ein unsensibles-
Doch dann blieb er einfach stehen und schon wieder stoppte ich zu spät.
"Es ist nur..."
Das Reden fiel ihm plötzlich sichtlich schwer.
"Spucks aus und die Sache is gegessen, ok?"
Er schluckte und nahm einen Gegenstand von einer Komode.
"Weißt du noch wie ich dir den geschenkt hab?"
Ich sah den kleinen Gegenstand und musste eine Träne unterdrücken.
"Ja..." flüsterte ich heißer.
Es war schon lange her, doch ich erinnerte mich genau.
Jetzt fiel mir alles wieder ein.
"Den wolltest du mir schenken..."
Immer noch sah ich auf den Ring.
"Und du hast ihn abgewiesen!"
"Ich..."
"Weißt dus jetzt endlich wieder?"
Sauer steckte er den Ring in seine Hosentasche und ging die Treppe hinunter.
"Ich wollte doch nur mehr Zeit!" schrie ich ihm hinterher.
"Ich musste nachdenken!"
Marc blickte zu mir hoch.
"Die Zeit ist um."
In meinen Augen bildeten sich Tränen.
Doch im nächsten Moment verwandelte sie sich in Wut: "Ja, es ist vorbei."
Marc starrt mich nur an.
Ich würde ihm niemals verzeihen.
Schließlich bat ich nur um ein bisschen Zeit und er haute einfach ab!
Dabei wollte ich ja sagen!
Jemand unterbrach das Schweigen, der plötzlich neben mir stand: "Ah, da ist sie ja." Ich schrie kurz erschrocken auf. Wo kam der denn her?
"Hey, schrei doch nicht so Süße!", lachte er.
Wie ich die Beiden doch hasste...
Und schon wieder war ich diesen zwei Idioten ausgesetzt.
Warum mussten sie mich auch so belästigen?
Hätte ich mich doch lieber für den Tod entschieden, der wäre einfacher gewesen!
"Könnt ihr jetzt auf meine Frage von vorhin antworten? Woher kennt ihr euch und was ist hier los?!", fragte ich.
Sie sahen sich an und nickten sich zu.
Okay? Was sollte das denn jetzt wieder?
Was um Himmels Willen wollte Alex denn mit Marc?
Alex hatte ich nach Marc erst kennen gelernt und ich bin auch manchmal mit ihm ausgegangen, aber das auch nur weil er mich darum angebettelt hatte.
Woher kannten sich die beiden?
Ich war total sprachlos, als mir Alex eine Antwort gab: "Wir sind Brüder."


4.Kapitel

"Was?! Ihr verarscht mich doch, oder?"
Schock breitete sich in meinem ganzen Körper aus.
"Aber... Marc, hast du Alex etwa auf mich angesetzt?"
Ich war so zornig, das mir mein Blut wie Laver durch die Adern lief.
Er schüttelte den Kopf.
"Ich habe es erst vor kurzem erfahren, dass ihr euch ebenso kennt."
"Und das soll ich euch glauben?!"
Ich wusste wirklich nicht, ob ich ihnen noch irgendetwas glauben konnte.
So fassungslos und so hintergangen fühlte ich mich so wie heute schon so lange nicht mehr.
"Sagt mal, habt ihr gewettet wer als erster bei mir landet?" sagte ich böse.
Na danke auch!
Warum musste das verdammte Schicksal ihr auch Trottel schicken die sogar noch Brüder waren?
"Wenigstens etwas..."
Aber Alex musste mir ja die Suppe noch mehr versalzen.
"Aber ich habe dich bewacht für meinen Bruder."
Kurz davor wirklich jemanden erwürgen zu wollen, stand ich da und knurrte leise.
"Was hast du?!", schrie ich ihn fassungslos an, "Ich hab mich wohl gerade verhört!"
Doch anscheinend hatte ich mich nicht verhört, denn er meinte nur locker: "Du hast schon richtig gehört."
Und da reichte es mir und ich ging los wie eine Bombe.
Ich schrie und brüllte.
Beide standen da und sahen mich an, ließen sich alle Schimpfwörter über sich ergehen die mir einfielen.
Doch dann hörten wir einen Knall und ich hielt inne. Was war das?
Eine Autotür? Ein Schuss?
"Bist du jetzt bald mal fertig?" fragten sie fast zeitgleich.
War es ihnen denn egal, dass die Drei höchstwahrscheinlich hier waren?
Ich lief zum Fenster. Ich musste wissen was so geknallt hatte!
Kurz davor, hielt mich Marc auf. Er schüttelte den Kopf: "Lass es lieber."
"Du hast mir gar nichts zu sagen!", brüllte ich ihn an und ging stur weiter.
Ich sah aus dem Fenster und hielt vor Schock die Luft an.
Die Frau von vorhin stand in dem Garten.
Und die Bodyguards waren auch da. Sie hatten Beide jeweils ein Gewehr in ihrer Hand.
"Wir müssen hier weg!", schrie ich in Panik.
Doch sie blieben ruhig und Alex setzte sich sogar auf einen Stuhl.
Was ging denn hier vor?
Ich konnte es nicht fassen.
"Sie werden hier nicht reinkommen können."
"Ach, und weshalb bitte nicht?", giftete ich.
"Das wirst du nicht verstehen.", meinte Marc nur.
"Hälst du mich für so dumm oder was?" Das war ja eine Frechheit!
Alex räusperte sich und schüttelte den Kopf.
"Es wäre besser, wenn du deinen Mund hältst."
Doch Marc hörte nicht auf ihn und erzählte es mir, da ich ihm anscheinend auf die Nerven ging: "Niemand wird hier reinkommen, da wir eine Barriere um dieses Haus aufgebaut haben."
Eine Barriere, ja klar. Und ich bin die Zahnfee. "Willst du behaupten, dass ihr zaubern könnt? Sorry, aber seid ihr dafür nicht ein bisschen zu alt? Also ich glaub schon seit der Grundschule nicht mehr an Hexen und so!"
"Und genau deshalb hättest du den Mund halten sollen.", stöhnte Alex genervt.
Moment- Sie glaubten wirklich daran? Mein Gott! Wo war ich bloß gelandet? Ich fühlte mich in einem Irrenhaus als Normale eingesperrt.
Hätte ich gewusst, dass beide psychisch krank sind, wäre ich mit keinem von beiden ausgegangen! Ich meine, hielten die sich ernsthaft für Zauberer?
Wir verfielen ins Schweigen, bis ich urplötzlich hysterisch lachen musste. So ein Blödsinn!
Obwohl der Gedanke,einen Zauberer an seiner Seite zu wissen, nicht nur nachteilig wäre dachte ich.
Bestimmt wollten die mich nur verarschen!
Ich war total verwirrt. Sollte ich es glauben oder nicht?
Aber soetwas wie Zauberer gab es nicht. An solche Sachen glaubten doch nur kleine Kinder, oder?
Man müsste sie auf die Probe stellen, dachte ich.
"Beweist es.", sagte ich trocken.
"Wie denn?", fragte Marc.
Sie sahen mich irritiert an, als ich mitbekam, dass ich es wirklich laut aussprach.
"Mit einem Zauberkunststück, ganz einfach", entgegnete ich.
"Wir führen keine Tricks auf!", knurrte Alex.
"Auch nicht für mich?", fragte ich schmollend.
"Nein!", sagte Alex. "Doch!", sagte Marc.
Marc sah Alex an. "Wie sollen wir es ihr sonst beweisen?"
Man... Könnten die sich endlich mal einig werden? Es nervte mich ungemein.
Da ertönte plötzlich wieder ein Schuss.
"Erstens, vor allem NICHT für dich und zweitens, wir sind keine Zirkusclowns oder so!"
Alex sprang auf.
"Und wir müssen jetz noch schnell was machen."
Den Schuss ignorierten beide.
Ich seufzte verzweifelt. Die ignorierten wirklich die Schüsse! Vielleicht waren sie ja auch in Wirklichkeit Psychopathen oder Soizidgefährdete?
Was sollte ich bloß machen um hier lebend weg zu kommen?
Ich wusste mir keinen Rat.
"Also, wenn ihr es nicht beweisen wollt, dann sagt mir wenigstens wie ich hier ungesehen raus komme", sagte ich genervt, als der nächste Schuss fiel.
Doch sie blieben stumm sitzen.
"Du gehst hier gar nicht weg!", rief Marc plötzlich.
Wollte er mich provozieren?! Das konnte er doch wirklich nicht so meinen!
Wollten die zwei mich hier festhalten?
Das konnten sie gleich mal vergessen! Ich würde keine Sekunde länger bei zwei Geistesschwachen bleiben!
"Dann such ich mir eben selbst einen Weg nach draußen."
Somit lief ich zu einer Tür und suchte den Ausgang.
Doch die Tür war verschlossen. "Verdammt, lass mich hier raus", knurrte ich und funkelte die beiden an.
Doch sie grinsten mich nur an. Super... Und was jetzt?
Ich seufzte und suchte nach einem anderen Ausgang. Da fiel mein Blick auf ein Fenster.
Sofort versuchte ich es zu öffnen, doch es ging nicht auf. Doch so leicht gab ich nicht auf. Ich nahm mir irgendein Gegenstand und nahm mir eine Vase, mit der ich das Fenster zerstörte.
"Ausgang gefunden. Macht`s gut ihr zwei", meinte ich grinsend und kletterte auf die Fensterbank.
Doch dann zog mich irgendetwas zurück und genau in dem Moment, wo auf mich geschossen wurde. Zum Glück verfehlte es mich knapp.
Ich sah nach hinten und erkannte Marc. "Nichts zu danken", meinte er grinsend.
"Ich hätte es auch alleine geschafft!", grummelte ich gekränkt. Er hatte mir mein Leben gerettet... Ich hatte mir gerade von einem irren Arschloch das Leben retten lassen!
"Du wärst nicht weit gekommen", erwiderte Marc und zog mich von dem Fenster weg.
Marc unterschätzte mich. Ich wäre schon paar Meter weiter gekommen!
"Mach das lieber nicht nochmal!", brummte Alex.
Nee, noch einmal würde ich mich nicht dem tod entgegenstellen! dachte er wirklich, dass ich so lebensmüde wäre und mich unbedingt umbringen wollte?
"Toll, jetzt sitze ich hier mit zwei Irren fest bis die da draußen verschwunden sind", knurrte ich leise und setzte mich auf den Boden.
"Viel Spaß zu warten.", meinte Alex sarkastisch.
Plötzlich fing Marc an zu lachen und sah zwischen mir und Alex hin und her. "Wir führen uns hier auf, wie Kindergartenkinder."
Ach, das hätte ich jetzt nicht gedacht!
Er lachte leise weiter und setzte sich rittlinks auf einen Stuhl neben Alex.
"Und was sollten wir jetzt machen?", fragte ich verzweifelt, "Wir können hier nicht ewig sitzen bleiben."
"Können wir", meinte Marc. "Was willst du denn machen?", wollte Alex wissen.
"Ihr könntet mir beweisen, dass ihr nicht zwei Durchgeknallte seid!", schlug ich vor.
Irritiert sah ich Marc an. Das wüsste ich auch gern! Wie wollte er es denn bitteschön anstellen, hm?
Bevor irgendwer etwas sagen konnte, brüllte die Frau draußen: "Kommt gefälligst da raus!"
Niemals würde ich da noch einmal rausgehen! Dachte sie etwa, dass es etwas bringen würde, wenn sie schreien würde?
"Die ist völlig verrückt, die Gute!", murmelte Marc. Sagte ja genau der Richtige!
Die Beiden waren doch mindestens genauso verrückt wie sie!
Wenn nicht noch mehr. Immerhin stand die Frau "nur" mit zwei schießwütigen vor der Tür und die beiden hier drinnen behaupteten Magier zu sein.
Und ich stand zwischen diesen Irren!
Wie kam ich nur immer in solch bescheuerte Situationen?
Ich wusste es nicht und wartete auf eine Lösung.
Ein Schweigen breitete sich zwischen uns aus und jeder hing seinen Gedanken nach.
"Wir werden schon einen Weg rein finden!", brüllte die Frau.
Das hörte sich gar nicht gut an!
"Gibt es denn keinen anderen Ausgang? Wir könnten auch vorn raus!", rief ich.
"Du kannst dich auch gleich selbst erschießen", meinte Alex.
Und was sollten wir dann machen? Sie meinten doch, dass sie Zauberer wären, nicht? Dann könnten sie sich auch verdammt noch einmal so verhalten und endlich uns hier wegzaubern!
Und genau das sagte ich ihnen jetzt auch. "Ihr wollt also Zauberer sein? Dann lasst euch doch mal einen Zauber einfallen der uns hier raus bringt sonst dreh ich noch durch!"
"Dann dreh doch durch.", grinste Marc mich an.
"Ich wollt nur nicht zugeben das ihr einen riesen Knall habt", meinte ich und grinste zurück.
Sie sahen mich wütend an, doch erwiderten nichts darauf.


5.Kapitel

"Ich wusste es." Mein Grinsen wurde breiter, da sich die beiden anscheinend darüber aufregten.
"Gar nichts weißt du!", meinte Marc sauer.
Ja, ja... Das sagten immer alle und in Wirklichkeit hatte ich doch recht.
"Wir geben euch noch zwei Miunten!", erklang eine wütende Stimme von draußen.
Ich wurde langsam panisch. "Beeilt euch!"
"Wozu sollten wir uns beeilen?", fragte Alex.
"Mit was? Wir machen doch gar nichts", meinte Marc und sah zur Tür.
"Die kommen hier bald rein!", rief ich.
Super... Während die sich weigerten nach einer Lösung zu suchen, werden die reinkommen und uns allesamt erschießen. Das wusste ich jetzt schon!
"Bleib mal ruhig und hör vor allem auf uns anzuschreien!", schrie Alex mich an uns sprang von seinem Stuhl auf.
Du schreist doch auch, wollte ich gerade sagen, doch bei seinem Gesichtsausdruck hielt ich lieber inne.
Ich zog die Knie an und legte meine Arme darum. "Dann sag ich jetzt besser gar nichts mehr."
Somit wartete ich ab. Verdutzt sah Marc mich an: "Also bei mir hat das nie funktioniert."
"Dann hast du bestimmt etwas falsch gemacht", grinste Alex und setzte sich wieder hin.
Ich blickte die Beiden tödlich an.
Von draußen erklangen wieder Schüsse und diesmal hörten sie nach einem oder zwei auf. "Vielleicht sollten wir uns wirklich vom Acker machen", überlegte Marc laut.
Man, war er schlau! DAS wusste ich auch schon! Nur wusste ich nicht wie wir hier weg sollten... Konnte ich die Beiden nicht einfach den Idioten da draußen ausliefern und dann abhauen?
Alex stieß genervt die Luft aus. "Na schön." Er stand auf und kam auf mich zu. Was sollte das denn jetzt?
Ich zuckte zurück, als er mir eine Hand auf die Schulter legte.
Marc kam auch zu uns und lächelte mich an. "Hast du angst?", fragte er während er mir auch eine Hand auf die Schulter legte.
Ich schüttelte den Kopf.
Die beiden fingen an irgendetwas zu murmeln und ich spürte einen Luftzug, der immer stärker wurde. Was war hier los?
Plötzlich spürte ich einen Ruck. Als ich die Augen weit aufriss, sah ich eine wunderschöne Blumenwiese.
"Und eigentlich sagt man eher Magier statt Zauberer."
Ich sah verdutzt zu Marc.
"Okay, was war das jetzt? Und wo sind wir hier? Was soll der Scheiß?"
"Beruhig dich und dann reden wir. Alex wird dir alles erklären."
"Hey! Warum gerade ich? Du weißt genau, wenn ich ihr ALLES erzähle wird sie mich umbringen aber davor noch foltern."
"Drum eben! Also erzähl schon, damit ich dich los bin."
"Hallo!? Ich bin hier ihr Trottel, also redet ihr beide. Und wenn ich jemanden foltere, dann sicher Marc. Umbringen werd ich euch beide."
"Na prima, wenn sie jetzt schon so denkst, sollten wir ihr es nicht sagen. Das wäre das beste für uns alle."
"Wäre es nicht! Sie muss es endlich erfahren! Damit sie sich schützen kann und nicht einfach..."
Finster blickte ich Marc an.
"Was wolltest du sagen?"
"Damit du mir nicht wegstirbst. Ich will noch alles mit dir klären und..."
"Spucks endlich aus, Mann! Sie wird uns so oder so killen!"
"Ja, Marc, sag mir endlich was mit dir los is."
"Gott! Ich habe noch Gefühle für dich! Zu frieden? Ich will nicht das du stirbst, weil ich dich noch... und ich will nicht mit dem Penner hier allein auf der Welt sein. Du bist doch die Einzige die mich versteht."
"Hey! Ich bin kein Penner! Du Affe!"
"Was für Gefühle hast du für mich noch?"
"Verdammte Scheiße! Ich liebe dich noch, ok? War das jetzt endlich genug Gefühlsduselei? Können wir jetzt bitte unser Leben retten?"
"Dreh dich um Marc."
"Warum? Was willst du machen?"
"DAMIT ICH DIR MAL KRÄFTIG IN DEN ARSCH TRETEN KANN DU DÄMLICHER BASTARD!" brülle ich los.
Ich wusste zwar nicht woher diese unglaubliche Wut kam, aber sie war vorhanden. Ich konnte mich nur kaum beherrschen.
Er liebte mich also noch. Und warum bitteschön hatte er mich dann verlassen?!
Ich verstand es einfach nicht.
"Du hältst dich ja trotzdem noch gut im Zaum.", bemerkte Alex "Eigentlich dachte ich, dass du ihn gleich umbringen würdest, aber das geht ja noch."
Vernichtend sah ich ihn an und sofort verstummte er.
Doch dann versuchte ich mich abzureagieren und lenkte mich ab, indem ich mich umsah. Wenigstens waren wir hier voerst sicher.
Aber was sollten wir gerade hier? Überall wo wir hinsahen, waren Blumen. Ich liebte Blumen, ja, aber warum hatten sie mich gerade hierher gebracht?!
Und wo waren wir überhaupt?
"Weißt du... er hat noch nicht alles erzählt."
"Was? Es gibt noch irgendeinen Stuss den ihr mir sagen müsst?"
Alex sah Marc an und blickte mir dann in die Augen.
"Ähm, also weißt du... Du bist wie wir."
"Ich bin sicher kein hirnloser, schwanzgesteuerter Trottel!" schrie ich.
Marc reusperte sich. "Was er damit meinte ist... Du bist eine von uns."
Ich fing an zu lachen.
"Ihr tickt doch wohl nich richtig. Ich bin sicher keine Schwester oder so von euch."
Als ich den Blickaustausch von Marc und Alex sah wurde ich blas und mir wurde schwindlig.
"Nein! Das könnt ihr nicht ernst meinen! Ich bin kein Magier!"
Fragen über Fragen und wenn ich mir die Jungs so ansah, glaubte ich nicht, dass sie mir noch etwas beichten würden.
Wie war ich hier bloß rein geraten?
"Ich bin keine von euch!" schrie ich.
"Nie im Leben bin ich eine von euch! Ihr wollt mich doch nur verarschen!"
Und was sollte ich jetzt eigentlich unternehmen?
Immerhin saß ich hier fest!
Und ich sollte ihre Märchen auch noch glauben!
Ich würde mich lieber umbringen, als auch so 'ne Irre zu sein!
Aber hier gab es rein garnichts außer Blumen.
Also schien es mir unmöglich von hier zu fliehen... Ich wollte einfach nur noch nach Hause!
"Wir verarschen dich nich! Deine Mutter..."
"Lasst meine Mutter aus dem Irrenspiel, sie hat euch nie was getan!" brüllte ich Beide an.
Marc fasste mich an den Armen.
"Beruhige dich. Wir wollten nur sagen das du alles von deiner Mutter..."
"Halts Maul, Marc! Oder ich stopf es dir!"
"Wo sind wir überhaupt?!", brüllte ich Alex an."Bringt mich hier weg, sonst bring ich mich oder euch noch um!"
Ja, jetzt rastete ich vollkommen aus, aber ich konnte das hier einfach nicht mehr aushalten... Jetzt wollten sie auch noch meine Mutter da mit reinziehen!
Dabei hatte der Tag so normal angefangen!
Und jetzt glaubte ich schon selbst, dass ich in 'nem Irrenhaus besser aufgehoben wäre als hier.
Ich ging los um von den beiden weg zu kommen und zu gucken, ob es hier noch irgendwas anderes außer Blumen gab.
Aber wie ich sah, gab es hier wirklich nichts anderes... Langsam nervten mich die Blumen wirklich.
Sie waren zwar schön, aber überall. Und der Geruch war so intensiv!
Ich würde danach wirklich nur noch Blumen sehen und Schüsse hören! Vielleicht kamen ja auch noch Zuckungen dazu?
"Was suchst du?"
Einen weiteren tödlichen Blick warf ich den Beiden zu und grummelte leise.
Mussten die mir auch noch folgen?


6.Kapitel

"Einen Weg um von euch Irren wegzukommen.", entgegnete ich barsch und suchte weiter.
"Hier kann man nicht weg! Diese Welt haben Alex und ich erschaffen, um dich und uns in Sicherheit zu bringen. Niemand kann hier her oder hier weg, es sei denn Alex und ich wollen es! Aber wenn du willst, können wir dir etwas herzaubern. Ein Sofa oder so.", erklärte Marc.
Na super! Das bedeutete, dass ich chancenlos ausgeliefert war!
"Ich hätte gern ein Haus! Und wenn ihr schon dabei seid währe auch eine Pizza nicht schlecht!", sagte ich sarkastisch.
Ich wusste nicht wie sie uns hier her gebracht hatten, doch das sie wirklich zaubern konnten, wollte ich immer noch nicht glauben.
Doch innerhalb einer Sekunde stand vor mir ein riesiges Haus und Marc gab mir ein Stück Pizza in die Hand.
Ich starrte erst das Haus, dann die Pizza und dann die zwei grinsenden Brüder mit offenem Mund an.
Wie war das möglich?! Okay... Ich sollte mich mal wirklich untersuchen lassen! Irgendetwas stimmte doch mit mir nicht.
Anscheinend litt ich unter starken Halluzinationen. Oder war das alles bloß ein sehr realer Traum?
Sie grinsten einfach weiter, als ich die Tür öffnete und vorsichtig eintrat. Nebenbei biss ich ein Stück meiner Pizza ab. Es war ein Traum von einem Haus!
Endlich war ich diese Blumen los.
Vielleicht waren auch die Halluzinationen schuld?
Jeder Schritt, den ich machte, schallte im ganzen Haus wieder.
"Und? Gefällt es dir?", fragte Marc stolz.
Ich konnte nur stumm nicken. Es war überwältigend!
"Sag mal Marc, hast du sie jemals sprachlos erlebt? Ich hätte ihr also nur ein Haus zaubern müssen, damit sie endlich ruhig ist?", zog Alex mich auf.
Tödliche Blicke meinerseits durchbohrten ihn und schnell verschwand sein Grinsen wieder. Ich musterte alles genau und ignorierte die Brüder.
Dann entschied ich mich für eins der Sofas im Wohnzimmer und legte mich hin.
Es war das Beste. Ich hoffe darauf, dass ich, wenn ich aufwachen würde, wieder zu Hause wäre und die Beiden sowie der Ort hier verschwunden wären.
Ich sank in einen Schlaf voll mit Blumen, Gewehren und Zauberern.
Mit dem Gedanken, dass ich mich morgen mit einem Psychiater treffen würde.


Doch als ich erwachte, sah ich direkt in Marcs grinsendes Gesicht.
Verdammt! Und ich war mir so sicher, dass es nur ein verdammter Traum war!
"Na, gut geschlafen?", fragte er.
"Ja. Es wäre natürlich noch besser, wenn ihr über Nacht verschwunden wärt!"
Marcs Grinsen wurde nur breiter: "Dir geht's anscheinend bestens."
Hatte er mir überhaupt zugehört? Nichts ist bestens!
"Stimmt. Sie ist borstig wie immer!", mischte sich auch Alex ein.
Na danke auch!
Mussten die mich auch noch im Doppelpack nerven?
"Gerade warst du noch liebevoll zu uns." sagte Marc.
Ich wusste nicht, was er damit meinte.
ICH und liebevoll?! Niemals!
"Na, da staunst du!" grinste Marc.
Ach, jetzt verstand ich es.
Er meinte, als ich schlief!
Na, da konnte ich ja auch kaum grausam sein, oder?
Jetzt war ich jedoch voll wach und so genervt, dass ich wirklich in irgendetwas rein geschlagen hätte.
Ich sprang auf und rannte in die Küche, um mir erstmal ein Frühstück zu machen.
Ich wollte nicht an gestern denken. Es war alles einfach zu verwirrend. Sollte ich wirklich glauben, was sie sein sollten?!
Somit nahm ich mir ein Brot raus und bestrich es mit Erdbeermarmelade. Nebenbei wog ich ab, ob ich es glauben oder lieber lassen sollte. Ich glaubte nicht daran und es war doch unmöglich, doch ich sah es mit meinen eigenen Augen.
Es konnte aber auch eine Halluzination sein und somit musste ich schwer krank sein. Vielleicht sollte ich mir mal meinen Kopf röntgen lassen?
Ach quatsch! Ich war nicht krank!
Ich bin in der Blüte meiner Jahre,aber ging es nicht ein bisschen zu weit dass ich hier für die Kerle Brote schmierte?
Ich schüttelte meinen Kopf und legte sie alle auf einen Teller. Die konnten sich auch selbst welche schmieren! Somit behielt ich alle für mich.
Kaum kam ich mit dem Teller rein,stürzten sie sich auf die Brote. "He," schrie ich, "das sind meine!"
Verdutzt sahen sie mich an und hielten in ihren Bewegungen inne. Ich ging locker an ihnen vorbei und biss von einem der Brote ab.
"He, wir haben auch Hunger und du solltest an deine tolle Figur denken bevor du die alle hinunter schlingst, Schätzchen."
Tödliche Blicke gingen von mir aus: "Meine Figur sollte euch egal sein, so wie es mir egal ist, dass ihr Hunger habt! Macht euch doch selbst was und ich warne dich. Wenn du mich noch einmal 'Schätzchen' nennst, dann schneid ich dir dein liebstes Stück ab!"
Sie grinsten mich ungeniert an.
"Wetten dass du gerade DAS nicht machst. Es würde dir schrecklich leid tun,glaube uns." Sie lachten. "Und nun hol noch mal Brote!"
Doch mir war ihr Geplappere zu nervtötend, weshalb ich einfach weiter aß. Die konnten mich mal! Niemand tat mir leid, wenn man mich so nervte wie die zwei.
Nach einiger Zeit verschwanden sie wirklich in der Küche, sodass ich ein paar herrliche Minuten allein war.
Ich konnte sie nicht wirklich genießen, denn meine Gedanken waren rund um den gestrigen Tag und diese verdammte Situation, in der ich mir hier befand.
Was sollte ich bloß machen? Bevor die beiden aus der Küche wieder kamen, wollte ich mir einen Raum suchen den man abschließen kann.
Um wenigstens ein bisschen Abstand zwischen uns zu bringen.
Schnell lief ich also in irgendeinen Raum, vondem ich ausging, dass man ihn abschließen konnte. Meine Brote nahm ich mir natürlich mit.
Zum Glück konnte man ihn wirklich abschließen, denn Alex kam schon aus der Küche.
"He! Wo ist sie denn?", rief er überrascht.
Ich grinste triumphierend, als sie mich suchten. Viel Spaß dabei, dachte ich nur und aß weiter meine Brote. Hier hatte ich wenigstens Ruhe vor ihnen!
Ich sah mich in dem Raum um. Es war eine Bücherei. Mann, was für ein Glück!
Sofort durchsuchte ich die Bücherregale. Bücher beruhigten mich ungemein.
Ich entschied mich für ein Fantasy-Buch und machte es mir in einem Sessel bequem. Inzwischen hatten Marc und Alex herausgefunden wo ich war. Doch das war mir jetzt egal.
Sie kamen hier ja trotzdem nicht rein. Mein Innerstes beruhigte sich ungemein und ich konnte mich nun endlich ablenken.
Als ich die Hälfte des Buches gelesen hatte, musste ich wirklich dringend aufs Klo. Doch bestimmt waren die beiden noch auf dem Flur. Was sollte ich nur tun?


7.Kapitel

"Hi"
Ich erschrak so sehr, dass ich das Buch fallen ließ und beinahe vom Sofa fiel. Meine Augen weiteten sich, als ich Marc und Alex neben mir sah.
Wie haben sie das denn gemacht?
"Hast du schon vergessen? Wir sind Magier."
So ein Mist! Naja, dann konnte ich jetzt immerhin in Ruhe zur Toilette.
Ich stand auf und marschierte genervt an die Beiden vorbei, als diese mir folgten. Was sollte das denn werden, wenn es fertig war?! Konnte man denn nicht einmal ungestört zur Toilette gehen?
"Was wird das?", fuhr ich die beiden an.
"Wir wollen nicht das du abhaust!", antwortete Marc.
"Oder dir eine Waffe besorgst!", meinte Alex.
"Ich würd aber schon gern allein aufs Klo gehen!"
Vor der Tür blieben sie stehen. Wie gnädig von ihnen... Ich schloss die Türe hinter mir. Was dachten die denn von mir?! Das ich sie abschlachten würde? Also so herzlos war ich nun nicht, vorher würde ich sie noch ein wenig quälen!
Ich ließ mir extra lang Zeit, um noch einbisschen allein zu sein.
Doch nach einer Weile nervten diese Idioten wieder und ich öffnete die Tür, die Marc beinahe abbekommen hätte. Sofort schlich sich ein fieses Grinsen auf mein Gesicht. Also schon allein die Vorstellung, dass er sie wirklich abbekommen hätte, machte mir gute Laune.
"Was machen wir jetzt? Können wir nicht langsam mal zurück auf die richtige Welt?", wollte ich wissen.
Schließlich wollte ich nicht länger in diesem 'perfekten nicht existierendem' Haus bleiben.
"Warum? Es ist hier doch so schön."
"Ja. Wenn ihr nicht auch hier wärd würde ich mich vielleicht sogar entspannen. Aber mit euch ist es einfach..."
Mir fiel kein passendes Wort ein.
Sie warteten, dass ich meinen Satz beende, als ich spontan das nächst beste Wort einsetzte: "anstrengend."
Wow! Alle hundert Punkte! Ich hatte ein gutes Wort gefunden, was zu dieser Lage passte..., oder doch nicht?
"Anstrengend? Wir? Du meinst wohl DU bist anstrengend für UNS!", sagte Alex. Die Beiden brachen in Gelächter aus. Na super!Also war es doch das falsche Wort... Aber was meinten sie eigentlich denn damit?! Ich war doch hier die Pflegeleichteste, wenn man bedachte, dass die mich im Doppelpack provozierten und nervten? man merkte sofort, dass sie Brüder waren... Ich wollte mein normales Leben wiederhaben!
Ich traf einen Entschluss. Wenn ich lange genug draußen rum lief und nur mir Essen und Trinken mitnahm, könnte ich sie vielleicht erpressen mich hier weg zu bringen.
Somit lief ich zum Kühlschrank und nahm mir Proviant mit, bevor ich nach draußen rannte. Vielleicht klappte es ja... Also nur wenn ich Glück hatte.
"Hey! Was soll denn das?"
"Wo willst du hin?"
Die beiden folgten mir.
Entnervt drehte ich mich zu ihnen um: "Haut ab! Ich will alleine sein!"
Dann drehte ich mich wieder um und ging weiter. Sie waren wirklich anhänglich... Das war ja grauenvoll!
Nach vier Stunden wandern in einem intensiv duftenden Blumenmeer und mit zwei nervenden Schatten, war ich mit meinen Nerven totel am Ende. Ich setzte mich hin und aß und trank etwas.
"Gib uns auch was!"
Ich sah sie nur herablassend an und dachte nicht einmal daran ihnen etwas von meinen Köstlichkeiten abzugeben. Sie konnten sich doch Essen und Trinken herzaubern, also sollten sie das spätestens dann tun, wenn sie kurz vorm Abkratzen waren.
"Können wir bitte nach Hause!", sagte ich erneut.
"Ach, das ist der Grund deiner Wanderung. Wir hatten uns schon gewundert. Du warst doch noch nie der Wandertyp!"
Sie beantworteten aber damit noch immer nicht meine Frage, weshalb ich einfach weiter aß. Falls ich kugelrund wurde und mich zum Bewegen rollen musste, dann war das ihre alleinige Schuld! Schließlich aß ich nur wegen denen soviel.
"Ist ja gut! Wir müssen sowieso irgendwann zurück!Aber wenn die wieder auftauchen, kommen wir sofort wieder hierher zurück!"
"Gut.", war ich einverstanden, "Damit kann ich leben."
Marc und Alex legten mir wieder eine Hand auf die Schulter und ich spürte einen Ruck. Dann saß ich vor meinem Kamin und Alex und Marc ließen meine Schultern los.
"Das ging aber schnell.", meinte ich nur nebenbei, bevor ich mich ein wenig zu entspannen versuchte. Wir waren wieder zurück.
Doch leider war ich die beiden noch immer nicht los und nun waren sie auch noch in meiner Wohnung! Sie liefen hin und her, murmelten etwas und machten merkwürdige Bewegungen.
Dadurch machten sie mich wahnsinnig. Was taten sie da?! Konnten sie sich nicht setzen und endlich ruhig sein?! Ich wollte meine Ruhe haben!
"Wir sprechen Schutzzauber!", erklärte Marc, als sie fertig waren.
"Und warum hüpft ihr dann so durch die Gegend herum oder gehört das dazu?"
Dabei zog ich skeptisch meine Augenbrauen zusammen. Ich glaubte eher, dass sie mich fertig machen wollten, weil ich nicht auf Marcs 'Gefühlduselei' reinfiel.
Oder sie hatten sie einfach nicht mehr alle!
Das waren die einzigen Möglichkeiten.
"Ach", grinste mich Alex plötzlich an, "Das machen wir nur um dich zu ärgern."
War ja klar!
Grummelnd saß ich nun hier und beobachtete das Kaminfeuer. Die schafften mich so verdammt!
"Mal im Ernst. Was wollt ihr ihr noch?"
"Wir wollen dich beschützen, verdammt! Also hör endlich auf uns so anzusehen."
Ich packte mir ein Kissen vom Sofa und warf es nach Marc.
"Hör auf, mit mir so zu reden! Und sag mir endlich im Ganzen was hier gespielt wird."
"Sahra, lass uns erst mal alles hier fertig machen. Danach sprechen wir über alles, versprochen." versuchte Alex mich zu beruhigen.
"Schieb dir deine Versprechungen sonst wo hin!"
Genervt fuhr sich Alex durch sein braunes Haar, das etwas dunkler war als das seines Bruders.
Marc machte währentdessen einfach mit dem Zauber-Dinges-Da weiter als hätte ich ihn gerade nich mit einem großen Kissen fast erschlagen.
Das Kissen war nämlich verdammt groß.
Wo war noch irgendeine Vase oder so?! Vielleicht reagierte er dann mal und hörte endlich mit dem Scheiß auf!
"Na? Überlegst du gerade was du mir als nächstes an den Kopf werfen willst?" fragte lachend Marc, "Also wenn ich die Wahle habe ,wärest du mir am Liebsten." setzte Marc nach.
"Vergiss es!", fauchte ich ihn an.
Das hätte er wohl gerne dieser Mistkerl!
Er grinst mich nur arrogant an.


8.Kapitel

Und wie lange sollte ich mich noch noch so behandeln lassen?!
Vielleicht sollte ich die Beiden ja auch nur in eine Irrenanstalt schicken. Genau! Dann hatte ich endlich Ruhe!
"Du bist unwiderstehlich wenn du so in Rasche bist." höhnte er mir zu.
Kurz verzog ich eine Grimasse und überlegte mir einen Fluchtplan. Irgendwie musste ich doch von diesen Chaoten weg... Ich konnte ihre Sprüche nicht mehr hören!
"Ich geh mal gucken wo die sind!", meinte Alex. Gut, war ich immerhin einen von denen für einpaar Stunden los!
Nur der Andere reichte ja auch schon!
Und wie konnte ich den anderen loswerden?
Wahrscheinlich gar nicht! Aber immerhin hatte er aufgehört zu murmeln und saß jetzt neben mir.
Aber ich hatte jetzt ein größeres Problem... Ich begann mich zu langweilen und ich hasste dieses Gefühl.
Also stand ich auf und ging ins Schlafzimmer, um mich aufs Bett zu legen und zu lesen.
Natürlich folgte mir Marc auf Schritt und Tritt. Ich brauchte keine Bodyguards! Warum verstand er und sein dämlicher Bruder das einfach nicht?!
Wütend schnappte ich mir mein Buch und warf mich aufs Bett. Leider legte sich Marc grinsend neben mich.
Ich blätterte in diesem Buch wie wild um meine Lieblingsstelle zu suchen.
"Was suchst du denn?", fragte Marc.
"Nichts.", knirschte ich jetzt bereits mit den Zähnen.
Er rutschte näher, um zu gucken welches Buch ich las.
Wütend sah ich ihn an.
"Noch näher und ich kill dich!", drohte ich ihm.
"Ich würds drauf ankommen lassen!Als wenn du eine Chance gegan einen Magier wie mich hättest!", grinste er.
Mein Blick war tödlich. "Unterschätz mich nicht. Ich finde schon irgendetwas wie ich dich ruhig stellen kann!"
Dann sah ich wieder zu mein Buch und las ein wenig. Meine Drohung würde ich wirklich bewahrheiten lassen, wenn er weiter so machte!
Marc grinste noch immer, doch er rutschte wirklich ein Stück weg von mir.
Es funktionierte! Innerlich triumphierte ich. Mir doch egal, was er war oder auch nur meinte zu sein, gegen mich hatte niemand eine Chance!
"Du sag mal, erinnerst du dich eigentlich an unsere früheren Pläne und so?", fragte Marc nach einer halben Stunde vorsichtig. Offensichtlich war ihm langweilig.
Ich sah zu ihm hoch. Warum wollte er mich wieder an die Vergangenheit erinnern?
"Ja, natürlich!", antwortete ich verwirrt.
Wieso fragte er mich das denn jetzt?
Er lächelte leicht, doch ich verstand noch immer nicht, warum er es ansprach.
Plötzlich beugte er sich vor und küsste mich.
Mein Herz raste und ein altbekanntes Gefühl tauchte in mir auf.
Zuerst war ich verwirrt, dann sauer doch dann erwiderte ich den Kuss.
Zuerst sanft und dann immer fordender, bis ich endlich verstand, was hier gerade vorging. Er hatte mich doch alleine gelassen! ER hatte mich doch verlassen!
Schnell stieß ich ihn von mir weg.
Überrascht fiel er vom Bett. Mir liefen inzwischen Tränen über die Wangen. Wieso spielte er so mit mir?
Es tat so weh... Schnell stand er wieder auf, doch als er meine Tränen sah, erstarrte er für einen Moment. Ja, ich hatte noch nie zuvor vor ihm geweint.
"Es tut mir so leid, Sarah! Aber ich musste damals gehen!"
"Lass mich in Ruhe damit!", schrie ich und lief schnell an ihm vorbei, "Ich kann dir nicht mehr glauben und ich werde dir niemals verzeihen!"
"Sarah! Bitte hör mir zu!", rief er und lief mir nach. Er holte mich ein und nahm mich in den Arm.
Mein ganzer Körper zitterte und ich wehrte mich die ganze Zeit. Ich schlug um mich, doch irgendwann gab ich auf und weinte nur noch bitterlich in seinen Armen.
"Es tut mir so leid!", sagte Marc immer wieder.
Doch ich konnte nicht aufhören. Der Schmerz steckte zu tief in mir.
"Warum? Warum?", schluchzte ich.
"Sieh mich an.", flüsterte mir Marc ins Ohr.
Ich gehorchte und blickte direkt in seine Augen, indenen auch Tränen standen.
"Ich wollte dich dadurch nur beschützen."
Vielleicht sagte er ja doch die Wahrheit?
"Du hast doch die Frau aus der Limosine gesehen! Vor solchen Leuten musste ich dich schützen!"
Ich runzelte die Stirn. Na ja... Wenn ich es mir so überlegte, dann konnte man ihm schon glauben. Die Frau und ihre Bodyguards waren ja auch wirklich irre! Aber warum waren sie eigentlich hinter mir her?
"Du musst mir einiges erklären!", meinte ich.
Marc nickte.
Wir setzten uns aufs Bett und ich sah ihm in die Augen: "Also?"
"Diese Leute wollen unsere Magie stehlen. Bis vor kurzem wusste noch niemand,dass du auch Magie besitzt. Hätte man das damals schon gewusst, hätte ich dich niemals verlassen, da ich dich dann beschützen müsste!"
"Also sind sie deshalb jetzt auch hinter mir her?"
Marc nickte und ich stöhnte genervt. Na das auch noch! Das fehlte uns ja wirklich noch.
"Kannst du verstehen warum ich dich verlassen musste? Und kannst du mir verzeihen, wenn ich dir versprech dich nie mehr zu verlassen?"
"Versprech nie was du nicht halten kannst.", meinte ich nur grob und stand auf, als sich die Tür öffnete und Alex dort erschien.
"Was verprechen? Hey sag mal hast du geweint?", wollte er wissen.
"Sarah! Bitte!", sagte Marc flehend.
"Und?", versuchte ich abzulenken, "Sind sie weg oder müssen wir um unser Leben bangen?"
Ich lächelte darüber hinweg und vermied Marc einen Blick zuzuwerfen oder gar anzusehen.
"Ich konnte sie nirgens finden. Das kann gut, aber auch schlecht sein. Was ist hier eigentlich passiert?""Nichts.", log ich und summte irgend ein Lied vor mich hin, bevor ich dann ins Wohnzimmer marschierte.
Marc folgte mir. "Ich werde noch mal los gehen um sie zu suchen. Wenn ihr noch etwas zu klären habt...", sagte Alex und ging wieder nach draußen.
Konnte Alex nicht einfach hierbleiben?! Das wäre einfacher gewesen!
"Bitte! Kannst du es denn nicht verstehen? Hättest du nicht das Gleiche gemacht?"
"Ich hätte es dir auf jeden Fall nicht verschwiegen!", schrie ich ihn an, "Marc, wir waren zwei Jahre lang zusammen und du hast nicht ein einziges Wort gesagt! Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du ein Magier bist?! Ich hätte mit dir fliehen können. Aber nein! Du hast mich hier ganz alleine gelassen und ich hatte schwere Depressionen wegen dir!"
"Hättest du mir denn geglaubt?"
"Ich hätte dir alles geglaubt...", sagte ich ehrlich und ging ins Bad und schloss mich dort ein, "Aber jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich davon glauben soll, was du sagst!"
"Sarah bitte! Ich liebe dich! Habe ich immer und werde ich immer!"
"Bitte lass mir etwas Zeit um das alles zu verarbeiten, ja?", bat ich ihn.
Darauf wurde er ziemlich ruhig und ich konnte nun in Ruhe nachdenken.
Natürlich liebte ich ihn noch immer und ich konnte auch endlich verstehen warum er mich verlassen hatte. Doch konnte ich ihm verzeihen?
Ich wollte es so sehr!
Aber ich wusste nicht wie... Ich hatte mir die Schuld gegeben, dass er mich verließ und dann nach einem schrecklichem Jahr konnte ich mich endlich wieder aufpeppeln und die Trauer verwandelte sich in Wut und Hass... Ich hasste Männer und wollte nichts mehr mit ihnen zu tun haben, weshalb ich zu einem Mädcheninternat wechselte. Dort flog ich jedoch, weil manche Lehrer dort Männer waren und jetzt war ich hier.
Was sollte ich nur tun? Da fiel es mir ein: Marc würde mir alles verzeihen!
Also musste ich es zumindest versuchen.
Somit schloss ich auf und war entschlossen. Bis jetzt zumindest.
"Ich...", setzte er an. Doch weiter kam er nicht, da ich ihm schluchzend um den Hals fiel. Ich war selbst überrascht von mir.
Marc wusste nicht wirklich wie er damit umgehen konnte und ich wusste selbst nicht, was mit mir los war. Warum war ich plötzlich so verletzlich?! Es war sonst doch nicht meine Art.
Ich löste mich aus der Umarmung und räusperte mich.
Irritiert sah er mich an, doch blieb schweigsam.
Ich war so blöd... Wieso musste ich das gerade machen?!
"Ich denke ich kann dir verzeihen", sagte ich um das Schweigen zu unterbrechen.
Sofort lächelte Marc mich an.
"Wirklich? Oh danke!" Er zog mich wieder an sich.
Doch ich legte einen Finger auf seinen Mund: "Aber denke nicht, dass ich es dir so einfachen machen werde."
"Damit kann ich leben. Hauptsache wir kommen wieder zusammen! Ich habe dich so vermisst!"
"Ich dich auch.", erwiderte ich leise, doch hörbar.
Lächelnd berührte er meine Lippen mit seinen.
Der Kuss kam mir unendlich vor. Doch irgendwann wurden wir durch ein Räuspern unterbrochen.


9.Kapitel

Als wir uns lösten und uns von einander abwendeten, entdeckten wir Alex.
"Sag bitte nicht, dass du schon länger hier standest.", meinte ich etwas verlegen.
Sonst war ich doch nicht so! Die Gegenwart von Marc verweichlichte mich wohl.

Impressum

Texte: Alles von unserer Gruppe
Tag der Veröffentlichung: 09.06.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch ist der Anfang unserer Gruppe und daher an alle gewidmet die gern mitmachen würden. Unsere Gruppe heißt "Gemeinschaftspuzzle" und wir haben viel Spaß dort.

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