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Kapitel 1

Ich höre, wie sie meinen Namen schreien und weiß, dass sie mich nicht einholen werden. Frei. Ich bin endlich Frei. Ich weiß nicht, wie mich der Mut überkam dort wegzurennen. Vielleicht liegt es daran, dass sie mich mal wieder verprügelt haben oder daran das mein kleiner Bruder gestorben ist und mich rein gar nichts mehr daran hält weiter bei diesen Menschen zu leben. Mein kleiner Bruder Ryan. Schon allein, wenn ich an ihn denke, spüre ich eine unangenehme Leere in mir. Er war gerade mal 8 Jahre alt und ist an Krebs gestorben.  Ich hatte mich nicht mal richtig von dem kleinen verabschieden können. Ich vermisse ihn so sehr. Sein kindliches Lächeln und die Tatsache das er mich immer Emmy nannte, um mich zu ärgern.

Ich weiß noch ganz genau, wie wir an einem angenehmen Sommertag auf der Terrasse saßen und ich versuchte ihn davon zu überzeugen mich Emma zu nennen. Das war der schönste Tag meines Lebens. Ganz kurz huscht ein Lächeln über meine Lippen. Erst jetzt sehe ich mich um und merke das ich mitten in einem Wald bin. In einem Wald in Washington DC. Allein.

Aber alles ist besser, als zu den Leuten zurück zu kehren, die sich meine Eltern nennen. Kristen und Dave Marshall hatten mich vor 17 Jahren bekommen. Schon von Anfang an hatte ich nicht wirklich viel Kinderliebe abbekommen. Kristen ist eine Frau die sich nicht durchsetzten kann und Dave ist ein hoffnungsloser Alkoholiker. Kein harmloser der Tag und Nacht weint, sondern einer der seine Frau und Tochter misshandelt.  Ich hasse diesen Man. Viel Geld haben wir auch nicht wirklich.  Dave ist arbeitslos und Kristen geht gelegentlich putzen.

Ich verlangsame meine schritte und gehe jetzt im Schritttempo weiter durch den düsteren Wald. Es wäre viel leichter, wenn ich jetzt einfach von einer Klippe stürzen würde.  Es gäbe auch nicht wirklich einen der mich vermissen würde. Freunde habe ich nicht und meine Eltern interessiert es nicht ob ich tot bin oder nicht. Kurz spiele ich mit dem Gedanken es wirklich zu tun aber das hätte Ryan nicht gewollt. Ich war so sehr in Gedanken vertieft das mir erst jetzt auffällt, dass es in strömen regnet.

Wieder fange ich zu rennen an, um mir einen Unterschlupf zu suchen. Es ist echt schwer bei dem Regen etwas zu erkennen und Hunde müde bin ich auch noch.Plötzlich stolperte ich und rolle den kleinen Hügel runter. Verdammt. Die Äste auf dem Boden haben mir ins Fleisch gestochen. Ich versuche aufzustehen aber meine Kräfte für den heutigen Tag haben mich schon längst verlassen.  Ich bind müde und für 5 Minuten kann ich ja wohl die Augen schließen.  Mein  letzter Gedanke gilt meinem kleinen Bruder und ich spüre, wie mir eine Träne die Wange runter läuft. Bevor ich aber ganz in die Dunkelheit abdrifte, höre ich ein Wolfsgeheule der mir einen angenehmen Schauer verpasst. 

 

 

 

 

So das war soweit das erste Kapitel.  Ich hoffe es hat euch gefallen und ich würde mich freuen, wenn ihr Votes und Kommis hinterlässt.  Ich schreibe die Geschichte, weil es mir Spaß macht zu schreiben also kann ich nicht genau sagen, wann das nächste Kapitel kommt, da ich es aus lust und laune mache. Danke fürs lesen ♥

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Tag der Veröffentlichung: 26.04.2015

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