Cover

11.Kapitel
Vorsichtig zog Sven seine Füße weg und ließ sich auf Jan plumpsten. Dieser keuchte erschrocken auf und hielt sich das Herz. „Willst du mich umbringen?“ fragte er und verdrehte theatralisch die Augen. Sven gab ihm einen langen Kuss und drückte seine Nase an die seines Gegenübers. „Nö, warum?“, meinte er verschmitzt und setzte sich auf Jans Hüften. Dreckig grinste Jan ihn an. „Was hastn heute noch vor schatz?“ Langsam beugte sich Sven vor und hauchte ihm verführerisch ein „vorauf du Lust hast“ ins Ohr. Plötzlich stand Jan auf und zog Sven mit sich hoch. Kurze Zeit klammerte sich jener noch mit Händen und Füßen an Jan, fiel aber schlussendlich mit einem Aufschrei auf den Boden. Verschreckt hob der Wolf den Kopf und starrte Sven an, dann zog er die Lefzen ein Stück hoch. „Ich glaube er lacht.“, kicherte Jan und hielt sich die Hand vor den Mund. Beleidigt schloss Sven die Augen und verschränkte die Arme. Leise setzte sich Jan vor ihn und nahm sein Gesicht in die Hände, die Augen seines Gegenübers blieben trotzig verschlossen. Vorsichtig küsste er Sven und stupste mit der Zunge gegen die Zähne seines Freundes. Nun war Sven Wachs in seinen Händen, er öffnete seinen Mund und Jans Zunge schoss in seine Mundhöhle. Sie versanken in innige Knutscherei, bis sie sich keuchend löste. Sie sahen sich in die Augen, und plötzlich fuhr eine raue Zunge über Svens Wange. Lachend sah er den Wolf an welcher kurz um seine Beine strich. Plötzlich verschwand er im Wald, die beiden sahen im noch lange nach.
Sanft schlang Sven seine Arme um Jans Hüfte und zog ihn mit sich.
„Hi, was macht ihr hier?“ beide erschraken zu Tode und drehten sich um. Da stand Amilia, mit neuem Kleid. Es war tannengrün meliert mit vielen winzigen silbernen Fäden darin. „Wie siehst du denn aus?“ rutschte es Sven heraus und kassierte dafür einen Boxer in die Seite von Jan . „ähm…ich weiß nicht wie ich es sagen soll..ich…ich bin die Freundin des Wolfes. Ich habe ihn lange Zeit gefüttert, dann starben meine Eltern, ich landete auf der Straße.“ Den beiden klappte die Kinnlade runter. „Und das Kleid…als ich den Wolf heute besuchte lag es neben ihm, und er stupste es mir vor die Füße.“ Mühsam bekamen sie ihre Münder wieder zu und sahen sich an. „Komm gehen wir erst mal heim.“, war das erste was Jan herausbrachte. Fröhlich hüpfte sie zu ihnen und nahm ihre Hände.
Zuhause angekommen verfrachtete sich Sven wieder ins Bett. Da er auch Amilias Geschichte hören wollte kuschelten sich seine zwei lieben keine zwei minuten später zu ihm. „Es begann damit, dass ich eines Tages in den Wald spazieren ging. Dort trat ich in eine Falle und kam nicht mehr heraus. Ich versuchte alles, schreien die wände hochklettern. Ich war aber zu tief im Wald als dass mich jemand gehört hätte und die Wände waren viel zu bröcklig. Ich begann zu weinen und hatte eigentlich schon fast mit meinem noch recht kurzem Leben abgeschlossen. Plötzlich hörte ich das Heulen. Zitternd drückte ich mich unter einen kleinen Vorsprung, in der Hoffnung dass er mich nicht gesehen hatte. Da tauchte sein Kopf über der Kante auf. Bevor ich schreien konnte packte er mich am Kragen und hievte mich aus der Falle. Angstvoll starrte ich ihn eine Zeit lang an. Er verstand und legte sich winselnd auf den Rücken. Vorsichtig streichelte und betrachtete ich ihn. Völlig abgemagert und verletzt. Als kleinen Dank für die Rettung gab ich ihm meinen Käse, den er hastig hinunterschlang. Seitdem besuchte ich ihn regelmäßig. Dann starben aber meine Eltern. Da sie mir kein Erbe hinterlassen haben, ich keine Verwandte habe und nicht in ein Pflegeheim gesteckt werden wollte landete ich schlussendlich auf der Straße. Ab da kennt ihr die Geschichte schon.“ Nachdenklich betrachteten Jan und Sven sie.
Amilia gähnte. „Gehen wir schlafen? Ich bin müde.“ Jan nickte und verschwand unter der Dusche.
Nach einer Stunde waren alle drei unter der Dusche gewesen und lagen mit frischen Boxershort bzw. T-Shirt von Jan im Bett. Amilia rollte sich an der Bettkante zusammen und schlief auf der Stelle ein. Sven kuschelte sich an Jan und dachte nach. Jan tat das gleiche. Gedankenversunken strich Sven Jan durch die Haare und zwirbelte sie zusammen. „Sven, kannst du auch nich schlafen?“, fragte der Blonde und sah ihn an. „Mhm.“ Er küsste den kleineren und kuschelte sich weiter an ihn. Trotz des immerwährenden Gedankenstroms der beide durchflutete schliefen sie noch relativ früh ein.
Vogelzwitschern weckte Sven und er blinzelte verschlafen. Liebevoll betrachtete er Jan, die wilden blonden, in alle Richtungen stehenden Haare, der lange Hals, das hübsche Gesicht. Glücklich seufzend schlang er seine Arme um die Hüfte des noch schlafenden und küsste ihn, nach zwei sekunden wurde der Kuss erwidert. Überrascht sah er Jan an, lächelte aber gleich wieder. „Guten Morgen. Gut geschlafen?“ „Mit dir als Kissen schlaf ich IMMER gut.“ Erklärte Jan und kuschelte sich unter die Decke. Vorsichtig drehte er sich um und sah nach Amilia. „Die schläft tief und fest.“ Flüsterte Jan und drehte sich wieder zu Sven. „Das is ja ein hübscher Zufall.“, schnurrte der schwarzhaarige und biss dem Blonden in den Hals, welcher sich ein aufkeimendes Stöhnen gerade noch aufhalten konnte. „Spinnst du? Neben nem Kind tu ich`s sicher nich mit dir. Höchstens im Kino, aber nicht hier.“, rief er leise und gab Sven einen Klaps auf den Hinterkopf. Sauer drehte sich jener um und schloss die Augen.
„Sven? Bist du noch sauer auf mich.“ „Dämliche Frage. Kannst du dir wohl denken.“ Entschuldigend küsste Jan ihn auf die Schulter und zog ihn in eine liebevolle Umarmung. „Entschuldige, ich reagier halt ein bisschen über, aber denk doch an Amilia. Wenn die uns dabei sieht wird sie sich halbtot lachen. Ich mein, die geschicktesten sind wir bei solchen Sachen nich unbedingt.“ Sven musste ein kichern unterdrücken und biss sich auf die Unterlippe. Sanft fuhr Jans Hand unter die Decke und streichelte Svens Bauch. Vorsichtig küsste er ihn auf die Schläfe und hauchte ein „Bitte nich böse sein.“ In dessen Ohr. Damit war der Widerstand gebrochen. Seufzend drehte sich Sven um und nahm den Blonden in die Arme. Als Sven da über die Schulter des größeren lugte, sah er das Amilia gerade munter wurde. „Gutem Morgen,“ säuselte er und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Was macht ihr da?“ sagte sie verschlafen und rieb sich die Augen. „Na, kuscheln. Nach was siehts denn aus?“ antwortete Jan und lachte. „Darf ich…darf ich auch..“ „Komm her.“ Sven löste sich von seinem Freund und hob Amilia zwischen die beiden. Lächelnd nahm sie jeweils eine Hand von Sven und Jan und führte sie über ihrem Bauch zusammen. Dann ließ sie sich nach hinten plumpsen und drückte beiden noch einen Kuss auf die Backe. Sven betrachtete ihre Hände. „Unsere kleine Familie…“ eine Freudenträne rann über seine Wange, sanft wurde sie von seinem Freund weggeküsst.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Vicky und Lisa. Für Lisa der Fantasy-Teil und für Vicky der Rest. Hab euch beide sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo dermaßen lieb dass es gar nicht in Worte zu fassen ist.

Nächste Seite
Seite 1 /