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9. Kapitel
„Scheiße!“ schrie Sven durch die Wohnung und schniefte in sein Taschentuch. Lächelnd setzte sich Jan neben ihn und strich ihm über die Wange. „Na, dir hat die Wiese nicht besonders gut getan. Das nennt man einen handfesten Schnupfen.“ Sven nieste und kuschelte sich tiefer in die Decke. Mit Schal, Pullover und knallroter Nase lag er hilflos im Bett. „Ich hasse dich, Schnupfen. Kann ich dich nicht haben wenn wir aus dem Urlaub sinn?“ dachte er und sah Jan an. „Mach mal Platz.“ Kam es nach Fünf Minuten und Jan kuschelte sich zu Sven. Sacht legte er seinen Arm um ihn. „Tut dir noch was weh?“ „Außer Hals, Nase, Kopf und sowieso fast mein ganzer Körper, Nein, Nichts.“ , meinte er ironisch und verdrehte die Augen. „Mein armer kleiner Kuschelbär.“ , lachte Jan und küsste ihn. „Alte Bazillenschleuder! Ich hab Hustensaft, Kopfwehtabletten, Nasentropfen und jede Menge Taschentücher!“ rief Amilia und leerte den gesamten Inhalt ihrer Taschen auf das Bett. „Du bist ein Schatz!“ rief Jan, kniff ihr in die Wange und verschwand in die Küche. „Danke.“ Schniefte Sven und schnäuzte sich. Mitleidig sah sie ihn an und ging in die Küche zu Jan. „Was glaubst du was er hat?“ „Nachdem was ich gesehen habe kann es sich jetzt nur noch um Grippe oder schlimmeres handeln. Magst du ihm den Hustensaft geben oder soll ich? Freiwillig wird er ihn sicher nicht nehmen, das kann ich voraussagen.“ „Mach ruhig du. Ich geb ihm was Wasserglas.“
Leise schlich Jan mit dem Löffel in der einen, und dem Hustensaft in der anderen zum Bett. Sven war gerade am einschlafen. „Sven! Aufwachen! Ich hab was gegen dein Halsweh.“ Flüsterte Jan und beugte sich runter zu ihm. Krächzend richtete er sich auf und rieb sich die Augen, während der andere ihm mitfühlend über die Wange strich. Sven kam sich wieder vor wie mit Sechs Jahren, als er mit einer schweren Grippe im Bett lag und von seiner Mutter gesundgepflegt wurde. „Muss ich den nehmen..“, murmelte er und strich sich durch die Haare. „Komm schon..“ vorsichtig wurde ein Löffel an seine Lippen gesetzt. Wiederwillig schluckte er die Medizin, das Wasser wurde ihm kurz darauf von Amilia gereicht. Langsam ließ er sich wieder ins Bett zurückgleiten und schloss die Augen.
Plötzlich wurde die Decke gehoben und ein warmer Körper legte sich zu ihm. „Hey mein krankes Häschen.“ Lange Arme schlangen sich um seinen Körper und ein Paar Lippen drückte sich auf seine Wange. Schniefend drehte sich Sven zu Jan und nahm seine Hände. „Mh“, brummte er und legte seine Kopf auf Jans Brust. Lange Finger fuhren durch seine Haare und der schwarzhaarige begann wohlig zu schnurren.
Schüchtern stand Amilia in der Tür und betrachtete ihre beiden Freunde. Eine so harmonische Beziehung hatte sie noch nie gesehen. Sie sie miteinander sprachen, kuschelten, etwas unternahmen. So etwas gab es in ihrer Familie gar nicht. Wären ihre Eltern nicht gestorben hätten sie sich scheiden lassen. Langsam ging sie auf das Bett zu und setzte sich auf die Kante. „Na, komm her.“, raunte Sven und lüftete seine Decke. Dankbar schlüpfte sie in das warme Nest und kuschelte sich an den zitternden Rücken.
„Hey, wie geht’s dir jetzt?“ „Scheiße.“, nuschelte Sven und drückte Jan an sich. „Mein Hals tut nich mehr so weh, aber meine Nase is mehr zu denn je.“ Mitleidig sah Jan ihn an und küsste ihn. Amilia schreckte hoch und drehte sich verwirrt zu Jan, als Sven besonders laut niesen musste. „Is nichts, kannst ruhig ein bisschen schlafen.“ Sagte Jan und widmete sich wieder Sven, indem er im ein Taschentuch nach dem anderen reichte. Seufzend beugte sich Jan vor um die Nasentropfen zu holen. „Lehn dich zurück Sven, ich muss die Nasentropfen irgendwie reinkriegen.“, flüsterte Jan und bog seinen Kopf etwas nach hinten. Im Halbschlaf ließ er die Prozedur über sich ergehen. „Ich geh dann mal essen machen. Worauf hastn Lust?“ „Gar nichts.“ „Dann mach ich mal für Amilia und mich. Das wird n` bisschen dauern.“ Leise stand er auf um in die Küche zu gehen, da spürte er eine schwache Hand, die ihn am Hemdzipfel festhielt. „Kannst noch ein bisschen da bleiben?“,murmelte er und blickte in aus seinen Dackelaugen an. Lächelnd betrachete er ihn und ließ sich zurück ins Bett gleiten. Vorsichtig streichelte er Svens Bauch, welcher ein weiteres Mal wohlig schnurrend an Jans Seiten entlang strich. Bald wickelte er seine Beine um Jans Hüfte. „Damit du mir nicht wieder wegläufst.“ Schnurrte Sven und spielte mit Jans Haaren. Vorsorglich tippte er Amilia an. „Kannst du essen machen?“ „Was denn?“ „Wie wärs mit Salat?“ „Wird ich schon hinkriegen.“ „Danke! Du nimmst uns sehr viel ab.“ „Ich darf bei euch wohnen, das ist unbezahlbar!“ Amilia huschte in die Küche, wo man sie auch gleich herumwerkeln hörte. Glücklich seufzte Jan, setzte aber gleich wieder eine sorgenvolle Miene auf, als er Sven husten hörte. Zitternd fingerte jener nach der Packung Taschentücher die neben ihm lag. Krank und müde kuschelte er sich an seinen Freund, bis er eingeschlafen war.
Nachdem Amilia den Tisch für zwei gedeckt hatte und den fertigen Salat auf den Tisch gestellt hatte schlich sie zurück ins Schlafzimmer. Gerade richtig, den der blonde rief sie zu sich. „Weißt du wo die Wärmflaschen sind? Die hängen im Badezimmer, gleich neben der Dusche. Kannst du mir eine auffüllen und bringen?“ „Na sicher.“ Leise öffnete sie die Badezimmertür und holte sie. Währenddessen wachte Sven wieder auf. Schwitzend und zitternd kuschelte er sich an Jan, welcher ihn besorgt ansah. „Komm, gehen wir Fiebermessen. Ich hol schnell das Thermometer. Bin gleich wieder da Schatz.“ Er entknotete Sven Beine und ging zum Medizinschränkchen. Vorerst griff er mit seiner Hand nach der Stirn des Kranken. „Du glühst ja förmlich! Ich hol dir neue Klamotten, dein Pulli is ja schon komplett durchgeschwitzt!“ Lange kramte er in der Tasche bis er einen zweiten Pullover fand und ihn triumphierend in die Höhe hielt. Lächelnd schlug er die Decke ein Stück zurück, und Sven rollte sich vor der ankriechenden Kälte schützend zusammen. Feinfühlig sah Jan ihn an und zog ihn ein Stück heran. Sanft nahm er die Hand des schwarzhaarigen, zog ihn hoch und zog ihm den Pullover aus. Zitternd saß Sven vor ihm. „Ich brauch dein T-Shirt auch, du kriegst eh ein neues.“, wahrheitsgemäß holte er ihm ein anderes aus der Tasche. Widerwillig streckte der Kranke seine Arme von sich und sein Freund zog es ihm über den Kopf. Schnell holte Jan das frische T-Shirt und steckte Svens Kopf durch die Halsöffnung, der Pullover kam gleich danach. Lächelnd ließ sich der Kleinere rücklings ins Bett fallen und seufzte. Jan robbte zu ihm und gab ihm einen Kuss. „Besser, oder?“ „Oh ja.“ Sven zog den größeren in seine Arme und sah ihm lange in die Augen. „Es ist wunderbar von dir umgezogen zu werden, sowieso so wie du mich hier gesund pflegst ist einfach nur toll.“ Er hustete und Jan sah ihn mitfühlend an.
„Essen ist fertig Jan!“ „Komme gleich!“ Der blonde sah Sven an. „Ich geh essen, komm aber so schnell es geht wieder kuscheln, ok?“ Der schwarzhaarige sah gespielt gequält an, nickte aber.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Vicky...dieser Vollschmalz ist NUR für dich !!!! Ich hab dich sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo lieb!

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