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8.Kapitel
Glücklich gingen sie durch die Straßen von Den Haag Richtung Park und hingen ihren Gedanken nach. Sven beobachtete Amilia, die sich an Jans Haaren festhielt und kräftig daran rupfte. Von Zeit zu Zeit pikste Jan ihr in den Bauch, sozusagen als kleine Rache. Jedesmal lachte sie auf und zog noch mal an seinen Haaren, bis es ihm reichte. Jan hob sie von seinen Schultern und kitzelte sie ordentlich durch. „Gnade!“, kicherte sie und Jan ließ sie in Ruhe. „Dafür musst du jetz wieder selber gehen.“ Gespielt hochnäsig griff er nach Svens Hans und stolzierte in den Park. Amilia rannte ihnen hinterher und blickte Jan entschuldigend an. Zaghaft hielt sie sich an seinem Daumen fest. „Entschuldige ich übertreibe gern.“, nuschelte sie und drückte sich gegen sein Bein. Lächelnd ging Jan in die Knie und strich ihr die zerzausten Strähnen aus dem Gesicht. „Weißt du..“ weiter kam Jan nicht, denn nun kitzelte Sven Jan durch. Lachend tollten sie durch den Park und blieben auf einer Wiese liegen. Amilia lag zwischen den beiden, verschränkte ihre Hände hinter ihrem Kopf und starrte in den Himmel.
„Sven?“ „Hm?“ „Wir liegen schon lang hier und mir ist kalt.“ „Komm her.“ Jan stand auf und legte sich zu Sven, welcher in mit offenem Armen empfang. Kaum lag er da, waren Svens Armen schon um seinen Bauch. Wohlig schnurrend kuschelte er sich an Sven. „Was machen wir jetzt eigentlich mit Amilia? Wir können sie ja schlecht hier lassen.“ „Uns fällt schon noch was ein.“, seufzte Sven und wuschelte ihm durch die Haare. Vorsichtig zog Jan Amilia zu sich um legte seine Arme um sie. Sie schlang ihre Ärmchen um seinen Unterarm und schmiegte sich an ihn. „Gruppenkuscheln!“ schrie Sven leise und Jan musste lachen.
Nachdem sie mehr als 3 Stunden gedöst, geschlafen, geredet und/oder geblödelt haben wurde es Zeit einkaufen zu gehen. „Na, hast du nen besonderen Wunsch?“ „Ich hab ehrlich gesagt noch nie Süßigkeiten gegessen..“ „Damit hat sich dieses Problem erledigt.“ Wahllos packten sie irgendwelches Obst und Süßes ein um sich gleich auf den Weg zurück ins Hotel zu machen. Entsetzt blickte Jan auf die Uhr. „Es is schon nach 7! Scheiße..“ „Was denn?“ „Wir wollten doch noch essen gehen..“ „Wozu haben wir das Obst??“ „Sorry, bin etwas durch den Wind.“
Im Hotel angekommen schmuggelten sie Amilia in ihr Zimmer und zeigten ihr ihre Wohnung. „Leider is es mehr Bruchbudenhaft als sonst was aber es gehört uns. Zumindest noch für die nächsten 2 Tage.“ ,erklärte Jan und sah sie etwas entschuldigend an. „Oh.“ Sagte sie traurig und setzte sich auf die Kante der Matratze. Sven setzte sich zu ihr und legte seinen Arm um ihre schmale Schultern. „Glaubst du wirklich dass wir dich hierlassen?“, flüsterte er ihr ins Ohr und sah sie vielsagend an. Überglücklich umarmte sie Sven und legte sich auf das Bett. „Apropos, wir haben leider kein Bett für dich. Du musst eben für die nächsten zwei Nächte mit uns in einem Bett schlafen.“ Amilia zuckte mit den Schultern. „Mir doch egal. Hauptsache ich kann überhaupt mal wieder in einem richtigem Bett schlafen.“
„SVEN?“ schrie Jan aus der Küche. „HILFST DU MIR MAL?“ „KOMME!“ Eilig rannte Sven in die Küche um gleich mit einer Schüssel Obstsalat begrüßt zu werden. „Trag das mal zu Amilia, ich komm mit den Gabeln nach.“ Vorsichtig stellte Sven die Schüssel auf das Bett und setzte sich neben sie, gleich darauf kam Jan.
„Waff if daf für ekfzellentef Obft?“ fragte Sven während er sich Gabel um Gabel in den Mund stopfte. „Alles mögliche, Obst halt.“ „Fehr gut auf jeden Fall.“ Nachdem die ganze Schüssel ratzeputz geleert worden war trug Sven sie zurück in die Küche und schaltete den Fernseher ein. Gähnend fiel er aufs Bett und verfehlte nur um ein paar zentimeter Amilia. Jan sah ihn mahnend an, legte sich aber schlussendlich doch neben ihn. „Was machen wir morgen?,“ fragte Sven, währen er durch das Programm zappte. „Keine Ahnung, vielleicht gehen wir mal in ein Museum wenn wir schon mal hier sind.“ „Na gut.“ Sven schaltete den Fernseher aus. „Läuft eh nicht richtiges. Verstehen tun wirs auch nicht außer Amilia, und sowas darf sie noch nicht anschauen. Gehen wir schlafen?“ Mühsam erhob sich Jan und wankte ins Bad. „Vorher aber noch duschen!“ Nach zehn Minuten Wasser rauschen kam Jan frischgewaschen wieder raus. „Wer geht als nächstes? Amilia, du?“ Scheu folgte sie ihm ins Bad, wo sie sich alles erklären ließ. Kurz darauf ließ sich Jan auf Sven fallen. „Weißt du, wie sollen wir sie eigentlich nach Deutschland bringen? Adoptieren?“ „Warum nich?“ Sven schubste Jan von sich runter und drückte ihm einen Kuss auf. „Das gibt Saures!“ schrie Jan und schlug ihm ein Kissen ins Gesicht, schon entbrannte einen Kissenschlacht unberechenbaren Ausmaßes. Zitternd kam Amilia nur mit einem Handtuch in das Zimmer. „Habt ihr auch ein..Schlafgewand für mich?“ Jan schlug sich mit der Handfläche auf die Stirn. „Wart mal.“ Er rannte zu seinem Koffer und durchwühlte ihn. „Hier!“ Jan gab ihr ein T-Shirt von ihm. Nachdem sie es angezogen hatte blickte Sven Jan skeptisch an. „Das Ding reicht ihr bis zu den Knöcheln!“ Jan und Amilia lachten und Jan pikste ihn in die Seite. Nachdem sich auch Sven gewaschen hatte, quetschten sie sich zu dritt auf die Matratze. Außen Sven, neben ihm Jan, und dieser hielt Amilia in den Armen. „Gute Nacht Sven.“ „Gute Nacht Jan.“ Sven gab Jan noch einen liebevolles Küsschen und sie legten sich endgültig hin. Müde legte Sven einem Arm um Jan und kuschelte sich an seinen Rücken, Fünf minuten später war er eingeschlafen. Jan betrachtete Amilia noch lange und überlegte sich einen Adoptionsantrag und wie sie Amilia in ein besseres Leben einführen könnten.

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Tag der Veröffentlichung: 16.08.2010

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