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5.Kapitel
Etwas regte sich neben Sven. Etwas warmes, weiches, an das er sich, glücklich seufzend, kuschelte. Jan drehte sich um und warf einen Blick auf die alte und entschieden viel zu laut tickende Uhr an der Wand. 6 Uhr. Diese verdammte Uhr hatte ihm den Schlaf geraubt mit ihrem dämlichen Ticken. Vorsichtig drehte er sich zu Sven, welcher noch seelig schlummernd auf Jans Brust sabberte und dabei wie ein Weltmeister schnarchte. Leise lachend stieg er lautlos aus dem Bett um kurz unter die Dusche zu hüpfen.
Was war das? Kerzengerade richtete sich Sven auf, nur um gleich wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück ins Bett zu sinken. Stechende Kopfschmerzen bohrten sich in seinen Schädel und ließen ihn aufheulen. „Sven? Alles in Ordnung?“ kam es kurz darauf aus der Dusche und die Tür öffnete sich. „Scheiß Uhr,“ brummelte Sven und verschwand wieder bis zum Kopf unter der Decke. Liebevoll betrachtete Jan den verwuschelten schwarzen Haarschopf von Sven, und holte sich T-Shirt und Hose.
Nachdem das morgendliche Ritual abgeschlossen war (waschen, anziehen, zähne putzen, notdürftig frisieren) schmiss sich Jan zu Sven ins Bett und riss ihm die Decke weg. Dieser reagierte gar nicht richtig und rollte sich wie eine Katze zusammen, um dann weiter zu schlafen. Diabolisch grinsend ging Jan zum Kühlschrank und holte sich einen Eiswürfel um ihn dann auf Svens Bauch zu legen. Aufjaulend fuhr Sven auf und sah Jan giftig an. Er packte Jan und schleuderte ihn aufs Bett um ihn erbarmungslos durch zu kitzeln. Triumphierend saß Sven auf seinem Bauch und nahm den Applaus seines imaginären Publikums dankend an. Leider hatte die Kitzelattacke das Bett ziemlich mitgenommen. Der Lattenrost hatte sich gefährlich gesenkt und es quietschte nun noch mehr.
Noch müde kuschelte sich Sven an Jan und nahm wieder die Katzenstellung an. „Du, Sven?“ „Hm?“ „Willst du noch schlafen?“ „Mhm.“ „Ich geh mal Frühstück holen, okay?“ „Nö, du bleibst da. So was bequemes wie dich hat man nich jeden Tag zum kuscheln!“ „Ich muss aber bald gehen, sonst kann ich anstehen.“ „Meinetwegen, nur noch 5 Minuten.“ murrte Sven . Besitzergreifend legte er seine Arme um Jan und schnurrte wie ein zufriedener Kater. Jan konnte der Gelegenheit nicht wiederstehen und kraulte ihn hinter den Ohren. Sven schnurrte noch lauter. Lächelnd strich Jan ihm über die Seiten, was ihn seufzten ließ. Vorsichtig drückte er Sven einen langen leidenschaftlichen Kuss auf. Glücklich drückte sich Sven noch enger an Jan.
„Sven?“ „Hm?“ „Die 5 Minuten sind um.“ „Spielverderber.“ Mit Schwung stand Jan auf und holte seine Schuhe. Krachend fiel die Tür ins Schloss und Sven erbarmte sich nun endgültig aufzustehen. Mühevoll suchte er seine Klamotten zusammen und verzog sich ins Bad, duschen.
Nachdem Jan den Tisch liebevoll gedeckt und dekoriert hatte wollte er Sven holen, aber das Bett war leer. Fragend sah er sich um. „SVEN?“schrie er durch das Apartment. „Bin duschen! Komme gleich.“ , kam es gleich lautstark aus der Dusche.
Keine 5 Minuten später kam Sven mit tropfenden Haaren und frischer Jean in der Küche. „Wow.“, hauchte er als er sah was Jan mit der Küche angestellt hatte. Ein dicker Strauß roter Rosen mitten auf dem Tisch, der mit einem frischen weißen Tuch bespannt war. Ein dezenter Kerzenständer gleich neben den Rosen und alle Köstlichkeiten darum herum platziert. Schüchtern stand Jan daneben und lächelte Sven scheu an.
Leider kamen sie nicht mehr zum essen, denn Sven trug Jan ins Schlafzimmer, wo sie wild knutschend das Bett quälten, dass es jetzt nicht mehr aushielt. Krachend brach der Lattenrost und die Matratze landete auf dem Boden. Jan und Sven schien das herzlich wenig zu interessieren, beide lachten und kugelten sich auf der Matratze. Beide sahen sich in die Augen und die Welt schien still zu stehen. Jan versank in den giftgrünen Augen seines Gegenübers und Sven schlang bereits seine Arme um Jans Hüfte. Ein weiteres Mal versanken sie in inniger Knutscherei, die zu mehr führte.

-Sooo, jetzt müsst ihr kreativ sein, auf jeden Fall schlafen sie miteinander.-

Schwer atmend lagen Sven und Jan eng aneinander gekuschelt im Bett bzw. auf der Matratze. „Das war…wunderschön.“, versuchte Jan die richtigen Worte zu finden und Sven drückte im einen weiteren zärtlichen Kuss auf. „Das war es.“ „Ich liebe dich.“
Nach einer weiteren KUSCHELeinheit standen sie schließlich auf und frühstückten Jans wunderschönes Geschenk an Sven. Nach einer Tasse Kaffee (für Sven) und einer Tasse Pfefferminztee (für Jan) machten sie sich wieder auf den Weg in die Stadt, Richtung Supermarkt. „Wir müssen wieder mal einkaufen, ich hab heute Früh nur für das Frühstück eingekauft.“ Grinste Jan und Sven schnappte sich einen Einkaufswagen. Auf der Suche nach Essbarem, das genügend beschriftet war damit sie es entziffern konnten, waren sie plötzlich in der Abteilung für Snacks & Co. angelangt. „Machen wir heute `nen Fernsehabend?“ fragte Jan und Sven zuckte mit den Schultern. „Klar. Was willst du?“ Jan schnappte sich drei verschiedene Packungen und ließ sie in den Wagen fallen. Nachdem Brot, Milch, Butter, Joghurt, Wurst und Marmelade gefunden worden sind standen sie vor dem nächsten Problem. „Wie sollen wir das Zeug jetz heimkriegen?“ „Gibt`s Taxis in Holland?“ Nach kurzer Diskussion entschied man sich einen Bus zu nehmen. Ächzend trugen sie ihre Taschen an die nächste Bushaltestelle und ließen sich auf die Bank fallen. Schnaufend studierte Jan den Fahrplan. „Ne halbe Stunde noch. Das lässt sich aushalten.“ Sagte Jan und gab Sven einen Kuss. Das Mädchen auf der Bank sah sie komisch an, aber Sven streckte ihr die Zunge raus, daraufhin mussten alle drei lachen. „Sag mal, wie heißt ihr denn?“ fragte das Mädchen auf holländisch. Jan war der einzige der beiden der diese Sprache zumindest ansatzweise sprach. Er fragte ob sie auf englisch reden könnten, das Mädchen stimmte zu.
(Ich lass Sie auf Deutsch reden, ich hab keine Nerven für`s auf Englisch übersetzen.)
„Woher kommt ihr denn?“ fragte Sie. „Deutschland.“ „Und was macht ihr hier?“ „Na, Urlaub.“ „Letzte Fragte,“ das Mädchen kam näher und flüsterte: „Seid ihr zusammen?“ Sven lachte und zur gab Jan als Antwort einen langen Kuss. Das Mädchen lachte herzlich. „Herzlichen Glückwunsch!“ „Wie heißt du eigentlich?“ „Amilia. Und ihr?“ Sven deutete auf Jan. „Das ist Jan und ich bin Sven.“ Sie unterhielten sich noch eine Weile, dann kam der Bus. „Gute Reise und schönen Urlaub noch!“ schrie Amilia ihnen noch nach. „Danke!“ kam es zurück.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Vicky....du weißt was ich meine.

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