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Der Morgen danach




Der Morgen danach

Als ich am nächsten Morgen aufwache, liegt Alec immer noch neben mir unter der Decke, den Arm um mich gelegt.
„Morgen mein Engel. Wie geht es dir?“, ist das erste was er fragt.
„Morgen Schatz, mir geht es super. Aber woher weisst du eigentlich immer so genau, wann ich aufwache und die Augen aufmache?“
„Die erste Veränderung höre ich im Herzschlag und der Atmung und wenn du die Augen aufmachst kann ich deine Wimpern hören, die sich voneinander trennen. Während dem schlafen verhacken sie sich nämlich immer ineinander“, erklärt er und ich spüre sein lächeln, als er mich auf den Scheitel küsst.
„Interessant. Da ich ja nun noch nicht so ganz wach bin, gehe ich erst mal duschen. Kommst du mit?“
„Aber immer doch, Liebste“, stimmt er sofort zu und steht mit mir auf.
In einigem Abstand folge ich ihm, wobei ich meinen Blick nicht von ihm abwenden kann. Erst als ich neben ihm unter der Dusche stehe, kehrt meine Konzentration zu mir zurück, denn ich möchte ja wenn möglich verhindern, dass mir das Wasser in die Augen tropft. Also beginne ich mir langsam die Haare ein zu shampoonieren. Gleichzeitig beobachte ich Alec dabei, wie er dasselbe tut.
Als wir beide uns die Haare ausgewaschen haben, schnappt Alec sich das Duschgel als erster und seift mich genüsslich damit ein. Dabei lässt er keinen Millimeter meiner Haut aus. Am meisten jedoch kümmert er sich um die Region zwischen meinen Beinen. Stöhnend lehne ich mich an die Wand, um nicht umzukippen, weil meine Beine mich nicht mehr tragen wollen.
„Lass es uns noch mal tun“, schlage ich spontan vor.
„Was? Gleich hier und jetzt?“
„Natürlich hier und jetzt. Sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen.“
Irgendwie scheint er im ersten Moment ein wenig überrannt, aber er fängt sich gleich wieder. Schnell duschen wir uns beide ab, wobei er mich weiter stimuliert, doch kaum ist der Schaum weggewaschen, dreht Alec mich zu sich um und hebt mich hoch. Ohne noch weiter zu warten dringt er im mich ein, was mir ein erstauntes Keuchen entlockt. Gemeinsam lehnen wir uns gegen die Wand, damit ich mehr halt habe und er noch besser, fester und tiefer in mich eindringen kann.
Vor Lust kralle ich meine Nägel in Alecs Schultern, aber er merkt es noch nicht einmal.
„Bin ich… nicht… zu schwer?“, keuche ich etwas besorgt und immer wieder zusammenzuckend, weil mir langsam die Schulterblätter weh tun.
„Vampirkraft.“
„Oh… Können wir… trotzdem wechseln….?“
Langsam lässt er mich runter und stellt mich vorsichtig auf die Füsse.
„Hab ich dir weh getan?“
„Nein, das ist meine Schuld. Ich bin einfach zu dünn für so was. Meine Schulterblätter stehen so raus. Siehst du.“
Mit der Hand versuche ich ihm zu zeigen was ich meine, doch er sieht es selber, was er mir auch sagt, denn die Stelle die mir so weh tut ist rot und aufgeschürft, aber das ist nicht so schlimm.
„Das ist alles meine Schuld. Wir machen das nicht mehr. Nie mehr“, aufgeregt wedelt er mit den Händen vor meinem Gesicht rum.
„Nein Alec, dafür kannst du nichts. Das würde nicht nur passieren, wenn du es bist, der mit mir Sex hat, sondern auch bei jedem anderen. Versteh mich nicht falsch. Nicht dass ich es mit einem anderen tun würde. Ich meine es liegt an mir, weil ich einfach viel zu dünn und knochig bin“, versuche ich ihn umzustimmen und greife dabei nach seinen Händen.
„Na gut, es ist also nicht meine Schuld, aber auch nicht deine. Du bist perfekt so wie du bist Liebste. Du bist nicht zu dünn. Die Schulternknochen stehen bei jeder Frau etwas raus, also hätte ich das eigentlich wissen müssen und vorsichtiger sein sollen“, erwidert er etwas weniger beunruhigt und küsst mich sogar, was mir zeigt, dass er damit abgeschlossen hat und sich wieder vollkommen beruhigt hat.
Vorsichtig spült Alec mir noch die Kratzer an meinem Rücken aus, bevor ich mich in ein Handtuch wickle.
„Du solltest ein wenig von meinem Blut trinken. Das wird dir helfen.“
„Danke, das ist lieb von dir, aber ich kann nicht jedes Mal von dir trinken, wenn ich nur einen Kratzer oder einen Schnupfen habe. Wenn ich mir was breche, oder an einer unheilbaren Krankheit leide, dann kannst du mir das noch mal anbieten“, versuche ich zu scherzen, doch er geht nicht darauf ein, sondern flitzt einfach aus dem Raum. Erst glaube ich, dass er beleidigt ist, aber kurz darauf kommt er mit einer Box zurück. Daraus holt er Desinfektionsmittel, Klebeband und was man sonst noch so braucht. Dann verarztet er mich sorgfältig und klebt auch die Bisswunde an meinem Hals vorsichtig ab.
„Da du ja von meinem Blut nichts willst, machen wir das eben auf die konventionelle Weise.“
„Danke Schatz. Das ist lieb von dir.“
Zufrieden lächelt er mich an und küsst mich kurz, ehe er noch mal verschwindet.
Bereits angezogen, in Jeans und T-Shirt kommt er zurück. Bei sich hat er eine längliche Samtschachtel.
„Ich hab hier was für dich um die Bissmale abzudecken, bis sie verheilt sind. Ich leg es dir aufs Bett.“
Schnell nicke ich und föhne mir dann die Haare zu ende.
Im Zimmer liegen neben dem Schächtelchen noch eine rote Jeans und ein schwarzes Top mitsamt Jacke und schwarze Unterwäsche für mich. Und vor dem Bett stehen ein paar Schwarze Ballerinas.
Gemächlich ziehe ich mich an, komme aber mit dem BH nicht so ganz zurecht, weil ich immer Angst habe, die Kleber am Verband abzulösen und mir die Wunde noch mehr aufzuribschen.
Gerade will ich es anders versuchen, als jemand hinter mich tritt und mir vorsichtig den Verschluss zumacht. Als ich mich umdrehe sehe ich, dass es Alec ist, der mich etwas besorgt mustert. Vermutlich wegen der Blauen Flecke überall, aber die tun ja noch nicht mal weh.
Mit einem Kuss bedanke ich mich bei ihm und ziehe mich zu Ende an. Dann kämme ich mir die Haare noch mal durch und flechte sie zu einem dicken Zopf. Zuletzt legt Alec mir noch eine wunderschöne Kette an, die aus einem schwarzen Spitzenband besteht, durch das roter Samt gefädelt wurde. In der Mitte ist ein in silber gefasster Rubin mit einem kleineren Rubin der untern dran hängt. Von der Mitte aus gehen auf beide Seiten noch zwei feine Silberkettchen, die in einem eleganten Bogen runterhängen.

„Oh Alec, es ist wunderschön. Danke.“
Glücklich umarme ich ihn und bleibe eine Weile so mit ihm stehen. Jedenfalls so lange, bis mein Magen anfängt zu knurren.
Nachdem ich reichlich gefrühstückt habe, packen Alec und ich erst alle meine Geschenke ein, damit ich sie mitnehmen kann, und dann schnappen wir uns noch die Hälfte der tiefgekühlten, in Portionen verpackten Reste vom Festmahl von Gestern und nehmen sie ebenfalls mit zu mir. Die andere Hälfte lassen wir bei ihnen, da ich ja sowieso oft da bin und dabei auch mal was essen muss.
Als wir dann alles ins Auto gepackt haben, können wir endlich zu mir nach Hause fahren, wo Mum und Dad schon auf uns warten. Und während Mum mir dabei hilft, die Kleider auf meinem Bett auszubreiten, hilft Dad Alec die Reste in den Tiefkühler zu packen.
Als wir das dann alles gemacht haben, führe ich ein Kleid nach dem anderen vor. Ein Glück dass mich dabei niemand auf die blauen Flecke an meinen Armen und Beinen und die Pflaster an meinem Rücken anspricht. Bei jedem Kleid prüft Mum immer gleich nach, ob man was ändern muss. Aber alle Kleider passen perfekt und sehen auch noch super aus. Das einzige was ich nicht probiere ist das von Dad. Schliesslich soll ich das erst anziehen, wenn ich 18 bin.
Als ich dann alles einmal durchprobiert habe, mache ich mich daran, mit Mum etwas Leckeres zu kochen.
Zwar kann Alec leider nichts davon essen, aber das stört ihn nicht. Er sitzt einfach bei uns am Tisch, damit wir uns unterhalten können, während wir die Nudeln mit Käsesauce aufessen.
Als wir dann fertig sind, wollen wir uns noch zusammen eine DVD ansehen.
Mum und ich haben irgendwie beide Lust auf einen Liebesfilm und auch was Trauriges. Dabei schwankt unsere Entscheidung zwischen Nur mit Dir, Für immer Liebe, Remember me und Titanic.
Letztendlich schlägt Dad vor, dass wir einfach Alphabetisch vorgehen und uns so viele Filme ansehen, bis wir keine Lust mehr haben. Also kümmere ich mich um Popcorn und Getränke, während Alec die DVD’s aus meinem Zimmer holt, Mum die Couch vorbereitet und Dad den Fernseher einstellt.
Mit einer Tüte Chips und zwei Schüsseln Popcorn, sowie Verschiedenen eineinhalb Liter Flaschen und Gläsern gehe ich zurück und stelle alles auf den kleinen Tisch in der Mitte.
„In der pinken Schüssel ist gezuckertes Popcorn und in der blauen das gesalzene“, erkläre ich kurz und setze mich dann neben Alec, der mich sofort in seine Arme zieht.
In gespanntem Schweigen sitzen wir vor dem Fernseher und sehen uns, wie gebannt den ersten Film an.
Als Jamie, die Hauptperson der Filmes Nur mit Dir, am Ende stirbt schniefen Mum und ich wie kleine Mädchen in unsere Papiertaschentücher und kuscheln uns noch enger an unsere Liebsten.
„So was würde ich gar nicht erst zulassen. Ich hätte dich einfach geheilt.“
„Schon klar Schatz. Aber du bist ja auch ein Vampir. Er war das vielleicht nicht. Deshalb konnte er ihr auch nicht helfen. Kann ja nicht jede so einen perfekten Freund haben wie ich“, werfe ich ein, küsse ihn aber, nachdem ich mir die Tränen abgewischt habe.
Für immer Liebe folgt als nächstes. Der beginnt ja schon traurig und wird leider auch nicht fröhlicher. Paige und Leo, ein glücklich verheiratetes junges Ehepaar, haben einen Autounfall, wobei Paige ihr Gedächtnis verliert und es leider auch nie mehr zurück kriegt. Trotzdem hat das Paar das den Film inspiriert hat zwei Kinder und ist wieder verheiratet. Deshalb ist der Film auch nicht mehr ganz so schlimm. Schliesslich gibt es quasi ein Happy End.
Der nächste film ist wohl eine Hommage an den 11. September 2001. Schliesslich läuft der ganze Film, Remember me, darauf hinaus. Wie hat Gandhi auch so schön gesagt; Fast alles was du tust ist letzten Endes unwichtig. Aber es ist sehr wichtig dass du es tust, denn niemand sonst würde es tun.
Manchmal trifft das sogar zu, aber bestimmt nicht auf Alec. Schliesslich macht er total viele wichtige Dinge. Würde er sich nicht um die Vampirpolitik kümmern, würde die Welt wohl den Bach runter gehen. Na ja wie auch immer.
Jedenfalls sitze ich immer noch auf dem Sofa neben Alec und sehe mir den Film an. Gerade wird weggezoomt und die dummen unter Zuschauern überall auf der Welt checken erst jetzt, dass er in den Twin Towers ist und dass das genau das Datum ist, an dem der Anschlag war. Jedenfalls heule ich wieder wie ein Schlosshund, denn zugegeben, ich mochte sowohl den Charakter der Rolle, als auch die Besetzung. Wenn man sich da vorstellt, dass die Person nur im Film gestorben ist, ist das schon ein wenig übertrieben, wie ich heule. Aber wenn man mal daran denkt wie viele da wirklich gestorben sind. Vielleicht war ja da genau so eine Person dabei, wie dieser Tyler. Ich meine, am Anfang war er ein bisschen ein Arsch, aber irgendwann mochte man den Typen einfach. Da kann man nichts gegen machen. Und das liegt nicht nur daran, dass die Besetzung Robert Pattinson ist.
Jedenfalls ist der Film gerade fertig und wir legen den nächsten ein. Titanic, was für ein Klassiker. Den hab ich das erste Mal gesehen, als ich gerade fünf war. Und seither habe ich am Ende jedes Mal geweint.
Das war auch hier nicht anders. Nach so viel Heulerei muss ich erst mal was trinken und mir kurz das Gesicht waschen gehen. Nachdem wir also alle vier Filme gesehen haben bleiben wir danach noch eine Weile sitzen und unterhalten uns. Dabei knabbere ich noch ein bisschen Popcorn. Auf Abendessen hat heute wohl keiner mehr Lust.
Ausserdem ist es sowieso schon spät und wir wollen alle schlafen gehen. Schliesslich müssen wir morgen auch schon um sechs Uhr Morgens beim Flughafen sein. Wir wollen pünktlich abfliegen, damit wir früh in Sydney ankommen. Wir wollen uns ja noch ein paar Dinge ansehen.
Deshalb gehe ich schon mal in mein Zimmer und packe meine Sachen, während Alec erst nach Hause flitzt und sich seine Sachen einpackt, bevor er wieder herkommt und mir noch hilft. Dann kommt er auch gleich mit dem Hummer, damit wir alle, samt unserem Gepäck Platz haben. Die anderen kommen dann direkt von Alec zu Hause hier her und von hier aus geht’s dann zum Flughafen.
Schnell hole ich also einen Koffer aus dem Gästezimmer und fange an, von allem etwas reinzupacken. Jeans, Shirts, Jacken, Kleider, Unterwäsche, Schuhe und Strümpfe. Natürlich so gewählt, dass ich alles irgendwie passend kombinieren kann.
Dann sammle ich im Bad alles zusammen was ich brauche und werfe auch das alles in eine kleinere Tasche.
Ladekabel, iPad, und alles Multimediazeug kommt in einen speziellen gepolsterten Hartschalenkoffer.
Nachdem ich das alles geschafft habe, kann ich mich endlich Bettfertig machen und schlafen gehen. Nach einer Stunde liege ich aber immer noch mit offenen Augen im Bett und starre an die Decke.
Erst als ich Alecs Auto unten vorfahren höre, werde ich langsam müde. Vermutlich liegt das daran, dass ich ohne ihn neben mir zu wissen einfach nicht mehr schlafen kann.
Kurze Zeit später ist er auch schon bei mir. Mum hat ja auch extra darauf gewartet, dass er zurück ist.
„Wann muss ich morgen schon wieder aufstehen?“, frage ich direkt als er rein kommt.
„Um halb vier Uhr morgens. Aber keine Sorge. Im Auto kannst du weiterschlafen, liebste. Ich werde ja fahren. Dann musst du es nur durch den Check in und ins Flugzeug schaffen. Da hin kann ich dich auch tragen“, bietet er lächelnd an und küsst mich auf die Stirn.
„Angebot angenommen.“
Grinsend küsst er mich noch mal und befiehlt mir dann fast schon, dass ich endlich schlafen soll.

Ein langer Flug




Ein langer Flug

Am nächsten Morgen werde ich von Alec geweckt, der mich beinahe durchrütteln muss, damit ich endlich wach werde.
Gähnend schleppe ich mich ins Bad und dusche schnell, trockne mir die Haare und putze mir die Zähne. In BH und Höschen trete ich aus dem Bad und schleppe mich zum Schrank. Dort schnappe ich mir eine bequeme weisse Jogginghose, ein violettes Tanktop und eine Kapuzenjacke von Lauren Moshi und meine schwarzen Philipp Plein Turnschuhe.
Mit einem kleinen Spiegel und ein wenig Make Up versuche ich dann noch die Ringe unter meinen Augen weg zuschminken, aber das klappt nicht so ganz. Deshalb wische ich einfach wieder alles weg. Ist ja egal wie ich aussehe.
Aus der Küche hole ich mir noch eine kleine Flasche Cola und eine Milchschnitte, die ich in meine Handtasche zu meinen anderen wichtigen Sachen packe. Dann ziehe ich den Koffer auf den Flur, auf dem die Tasche oben drauf steht. Alec hat mir den Multimediakoffer gleich auch noch mitgebracht und stellt ihn zu den anderen Sachen. Neben meinen stehen auch noch die Sachen von Mum und Dad, die jetzt in der Küche sitzen und frühstücken. Sie bieten mir auch was an, aber so früh kann ich direkt nach dem aufstehen nichts essen. Ausserdem habe ich ja was eingepackt. Trotzdem setze ich mich mit Alec zu ihnen, lege aber meinen Kopf auf die Arme und schliesse ein wenig die Augen. Bald schon müssen wir aber die Sachen runter ins Auto bringen und dann fahren wir auch schon los. Da ich vorne sitzen darf, kann ich meinen Sitz ein wenig zurück stellen. So versuche ich zu schlafen, aber das gelingt mir einfach nicht. Also stelle ich die Lehne wieder aufrecht und sehe stattdessen aus dem Fenster. Zwischendurch verspeise ich noch meine Milchschnitte und trinke die Cola Schluck für Schluck aus um ein wenig Wach zu werden, doch das Defizit an Schlaf kann ich so einfach nicht ausgleichen.
Nach eineinhalb Stunden fahrt kommen wir dann endlich am Flughafen an und parken auf der obersten Etage. Direkt auf den Plätzen neben uns fahren die anderen vor und beginnen ebenfalls ihre Koffer rauszuholen. Langsam schleppe ich mich inzwischen am Auto entlang und gähne beinahe nach jedem zweiten Schritt.
Da wir alle nicht so viel Gepäck haben, sind Ian und Kyle so nett unseres auch mitzunehmen, während Alec mich huckepack trägt. Ansonsten währe ich vielleicht sogar im Gehen eingeschlafen. Langsam machen wir alle uns auf den Weg zum Check In Schalter, wobei wir die ganze Zeit angestarrt werden. Normalerweise wird ja auch keine fast erwachsene Frau durch den ganzen Flughafenkomplex getragen, umgeben von einer Familie, die scheinbar nur aus Supermodels besteht.
Endlich am ziel angekommen, muss Alec mich vorsichtig runter lassen und setzt mich zur Not eben einfach auf einem der grossen Koffer ab, der von Ian festgehalten wird. Ihm scheint es ja keine Mühe zu machen, mich einfach auch noch zu stützen.
So aufmerksam wie möglich verfolge ich das Gespräch zwischen Alec und der jungen Schalterdame, die ihn ganz offensichtlich anflirtet.
„Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?“, fragt sie Wimpern klimpernd und beugt sich extra vor, damit er ihr, wenn er denn wollte, in den Ausschnitt schauen kann. Doch er blickt ihr stur ins Gesicht und beachtet ihre Gesten gar nicht.
Schweigend schiebt er ihr seinen Ausweis entgegen gemeinsam mit unseren eigenen Dokumenten. Als sie das alles sieht, erstarrt sie erst kurz, bevor sie hektisch zum Hörer greift und sofort Personal anfordert.
Keine Minute später kommen zehn Leute schon fast rennend auf unsere Gruppe zu. Schliddernd halten sie schliesslich vor uns an und reihen sich brav auf.
„Das Personal wird sich nun um ihr Gepäck kümmern und schon mal alles verladen. Ihre Papiere brauchen nicht weiter überprüft zu werden, wie ich hier gerade auf dem Monitor sehe. Sie haben nun also noch genug Zeit in einem unserer Restaurants zu frühstücken oder sich noch ein wenig in den Läden umzusehen. Sie werden aber sofort benachrichtigt, wenn die Piloten und die Stewardessen hier sind“, erklärt sie und lächelt ihn kokett an, doch sein Blick ist nur auf mich gerichtet, um zu sehen, wie es mir so geht. Inzwischen bin ich aber etwas wacher und sehe, seinem Blick nach zu schliessen auch so aus.
Gelassen packt er unsere Papiere wieder weg und zieht mich dann Besitz ergreifend an sich, denn ich werde jetzt schon von den Blicken fremder Männer verschlungen. Irgendwie ist mir das sowieso unverständlich. Ich verstehe ja, dass Alec mich so trotzdem liebt. Auch wenn ich zickig bin und absolut schrecklich aussehe. Schliesslich weiss er, wie ich sonst bin und wie ich normalerweise aussehe.
Noch etwas müde nicke ich, als Alec vorschlägt, dass ich erst mal richtig frühstücken soll.
Wir suchen uns also das erstbeste Restaurant aus das so was anbietet und versammeln uns alle um einen grossen Tisch. Zusammen mit Alec schlendere ich rein und fange an, das Tablett zu beladen, das Alec für mich festhält.
Nachdem ich mir auch noch einen Latte Macchiato geholt habe und Alec das alles bezahlt hat, können wir uns zurück an den Tisch setzen und ich fange sofort an zu essen. War wohl doch eine schlechte Idee, nicht zu Hause schon zu frühstücken. Das währe viel günstiger gewesen, denn für das Essen verlangen die hier entschieden zu viel.
„Tut mir Leid. Ich hätte zu Hause schon essen sollen, dann hättest du das hier nicht für mich bezahlen müssen.“
„Ach was, ist ja nicht so als würde ich pleite gehen, weil das Essen zu teuer ist“, scherz Alec lächelnd und küsst mich kurz bevor ich was trinken kann. Gut dass er darauf achtet, dass ich die Tasse wieder abstelle, sonst hätte ich mir den heissen Kaffe noch über die Hose geschüttet. Er lenkt mich aber auch immer ab wenn er mich so küsst. Kurz darauf lässt er aber wieder von mir ab und ich kann noch fertig frühstücken. Danach schlendern wir alle jeweils Pärchenweise durch den grossen Komplex und sehen uns die verschiedensten Geschäfte an.
Vor dem Thomas Sabo Geschäft bleibe ich schliesslich stehen und schmachte das Schaufenster an. Da sind glitzernde Ringe, lederne und silberne Armbänder, Halsketten mit glänzenden Anhängern und funkelnde Ohrringe. Die Kollektion Rebel at Heart gefällt mir davon am besten. Schwerter, Drachen, Totenköpfe und Reisszähne. Manchmal bin ich schon ein kleiner Goth oder doch eher ein Rocker? Wahrscheinlich bin ich von allem düsteren, coolen und punkigen ein bisschen was. Aber ich bin natürlich auch elegant, verspielt oder lässig. Na ja, ich kann mich eben nicht festlegen, deshalb kleide ich mich wohl auch immer Situationsabhängig. Ach aber was denke ich auch über so was nach. Eigentlich wollte ich doch den Schmuck ansehen. Doch während ich noch nachgedacht habe, hat Alec mich längst mit nach drinnen gezogen.
„Liebste, worüber hast du eben nachgedacht?“
„Über meinen Kleidungsstil“, gebe ich verlegen zu, was ihn zum grinsen bringt.
„Wie kommst du denn jetzt auf so was?“
„Na ich mag den Stil dieser Rebel at Heart Kollektion, da bin ich darauf gekommen“, erkläre ich, dabei zu ihm hoch sehend.
„Ein wunder dass du mich überhaupt so lange ausgehalten hast. Muss doch ziemlich nervig sein, wenn ich immer so abwesend bin.“
„Was du nur wieder denkst, mein Engel. Wieso sollte mich das stören. Das macht jeder irgendwann. Man muss ja auch mal die Chance kriegen, über etwas in Ruhe nachzudenken.“
„Bin ich froh, dass du das so siehst“, erleichtert atme ich auf und sehe mir jetzt endlich den Schmuck an, der vor mir in den gläsernen Vitrinen ausgestellt ist.
Würde Alec nicht die ganze Zeit meine Hand halten, würde ich mich vermutlich nach vorne beugen und meinen Nase an der Scheibe platt drücken.
Immer wieder entwischt mir ein „Oh, sieh mal.“, oder ein „Wow, ist das hübsch.“.
Und jedes Mal wenn das vorkommt, fragt Alec noch mal genauer nach was ich meine und lässt dann das jeweilige Teil für mich rausholen und auf einem Tisch sammeln.
Letztendlich liegen sechs durchsichtige Schächtelchen auf dem Tisch. Vier davon mit Ohrringen und zwei mit Fingerringen.
Die Ringe nimmt die Verkäuferin gleich raus und reicht sie mir, damit ich sie probieren kann.
Der Doppelring passt perfekt an meinem linken Ringfinger und der mit dem kleinen Herzanhänger ebenfalls, aber zum Ring mit Herz gibt es aber auch noch die passenden Ohrringe. Die Herzen mit Krönchen, oder die schwarzen Tropfenförmigen währen natürlich ebenso schön, genauso wie die Engelsflügel.
Wie wunderschön sie doch alle sind, doch ich will nicht, dass Alec mir schon wieder etwas kauft, weshalb ich mir nichts anmerken lasse und bald schon vorschlage, wieder zu gehen.
Hand in Hand verlassen wir das Geschäft wieder und sehen uns noch ein paar andere an. Inmitten des grossen Komplexes treffen wir uns alle wieder. Alec hat nämlich eine SMS bekommen, dass die Crew nun vollständig vor Ort ist und wir einsteigen können. Irgendwie cool, wenn man nicht erst anstehen muss. Man darf immer als erster rein und wieder raus. Vermutlich müssen wir dann aber noch eine Weile warten, biss die anderen Flugpassagiere alle auch eingestiegen sind. Aber wenigstens können wir dabei bereits gemütlich auf unseren Plätzen sitzen.
Nach etwa zehn Minuten laufen und einer viertel Stunde warten sind wir endlich wieder vor dem Schalter an dem wir zuvor schon waren. Sofort greift die Angestellte wieder nach dem Hörer und wir werden abgeholt und zu einem Bus geführt, der uns zum Flugzeug fahren soll. Schliesslich halten wir vor einer A380 an. Die Ladeluke ist bereits weit geöffnet und Alec geht auch Zielstrebig darauf zu. Am Ende des langen Raumes darin erkenne ich eine durchsichtige Röhre. Grinsend bemerkt Mum, dass das ja ein Lift ist.
„Das ist ja so cool! Aber seit wann haben Passagierflugzeuge Aufzüge im inneren?“
„Normale Flugzeuge haben das nicht, aber das hier gehört mir. Ich hab’s umbauen lassen. Für längere Flüge braucht man eben auch ein grösseres Flugzeug. Da reicht der kleine Privatjet nicht aus“, erklärt Alec stolz und bittet mich, als erste den Aufzug zu betreten. Der ist so gross, dass Alec, Mum und Dad auch noch Platz haben. Alyssa, Hailey, Ian und Kyle nehmen inzwischen die Treppe, die um den Lift herum nach oben steigt. Dabei sind sie viel schneller und können sich in der kleinen eingebauten Boardküche aus einem mit Codes versiegeltem Kühlschrank schon mal ein paar Gläser Blut vorbereiten. Wir sind gerade dazugestossen, als sie noch dabei sind, sich alles in Gläser zu füllen. Kurz darauf kommt eine Stewardess in den Raum und beobachtet uns alle dabei, wie wir uns Getränke holen. Dabei nehmen Mum, Dad uns ich uns als einzige etwas ‚normales’.
„Entschuldigen sie bitte. Ich arbeite das erste Mal für sie. Wie soll ich sie denn nennen? Hoheit? Eminenz? König?“
„Ganz einfach Mr. Masen oder Alexander. Wie es ihnen beliebt“, antwortet Alec lässig und trinkt einen Schluck.
„Dann weiss sie bescheid?“, wispere ich ihm leise zu, mich dabei zu ihm rüber lehnend. Lächelnd nickt er und leert dann das Glas in einem Zug.
„Die ganze Crew weiss bescheid. Die Meisten unserer Art können Tagsüber ja nicht raus, weshalb wir irgendwen brauchen, dem wir vertrauen können wenn wir reisen müssen. Ausserdem hatte ich keine Lust, selber zu fliegen. Nicht dass ich es nicht könnte. Ich wollte bloss lieber bei euch allen sein.“
„Verständlich. Ich währe auch lieber bei mir. Ich bin einfach unwiderstehlich“, necke ich ihn und werfe mit einer Hand meine Haare zurück. Dann verlasse ich mit meinem Getränk den Raum und pflanze mich auf das mittlere von drei Sofas, die einen grossen Ovalen Teppich umgeben. Auf einem kleinen Tischchen neben mir liegt ein iPad, das ich mir einfach mal schnappe und einschalte. Kurz nach dem klassischen klicken öffnet sich ein Menü. Ich kann aus verschiedenen Räumen auswählen und tippe den an, in dem ich bin.
Mit einem Fingertippen schalte ich einen Fernseher ein, oder besser gesagt, ich versuche es, denn anstatt eines Fernsehers tauchen ein Beamer und eine kleinere Leinwand auf. Mit dem iPad kann ich aus einer ganzen Videothek aussuchen. Irgendwie habe ich mal wieder Lust auf einen Tanzfilm. Ich wähle mir also einen aus und dimme dann das Licht runter, damit ich überhaupt was erkennen kann.
Das iPad lege ich neben mich, und lehne mich dann gemütlich zurück, während ich mein Glas austrinke.
Plötzlich beginnt das ganze Flugzeug zu ruckeln und ich schnappe überrascht nach Luft. Sofort steht Alec neben mir, der mir erklärt, dass wir auf dem Weg zu Landebahn sind und gleich abheben werden. Mit einem tippen auf das iPad erscheinen zwei Paar Anschnallgurte zwischen den einzelnen Kissen und ich schliesse direkt einen um mich, während Alec sich neben mich setzt und sich ebenfalls anschnallt.
Erst als das Flugzeug endlich in der Luft ist, traue ich mich, die Gurte wieder zu lösen, während Alec schon eine weile lässig neben mir sitzt und auch gleich den Film weiterlaufen lässt, sobald ich mich abgeschnallt und er die Gurte wieder hat in den Rillen des Sofas verschwinden lassen.
Gemeinsam sehen wir uns den Film an, wobei ich die ganze Zeit gähnen muss, und mich schliesslich an Alec lehne.

Als ich später wieder aufwache, liege ich in einem grossen gemütlichen Himmelbett. Neben mir fläzt sich Alec auf den gemütlichen Kissen, einen dicken Wälzer in der Hand.
„Gut geschlafen, Liebste?“
„Ja. Wie lange war ich weggetreten?“, frage ich verschlafen.
„Etwa drei Stunden. Wieso?“
„Ach, ich dachte ich hätte weniger lange geschlafen. Du bist erst in der Mitte des Buches“, erkläre ich lächelnd und drehe mich zu ihm, sodass ich auf der Seite liegend auch sehen kann, was er gerade liesst, aber die Worte, noch nicht mal die einzelnen Zeichen ergeben für mich einen Sinn.
„Ich lese nicht immer in Vampirgeschwindigkeit, weisst du. Wenn mir ein Buch gefällt, dann lese ich es langsam, damit ich länger was davon habe.“
„Okay. Cool. Was liesst du denn gerade?“
„Das ist ein Werk von Shakespeare, das er nach seinem Tod geschrieben hat“, erklärt Alec breit grinsend und klappt schliesslich das Buch zu.
„Warte Mal. Willst du mir damit sagen, dass Shakespeare ein Vampir ist?“
„Jepp. Aber er lebt ziemlich versteckt. Wir wissen selbst nicht immer wo er gerade ist. Erst wenn er wieder was Neues fertig geschrieben hat und es uns vorstellt, kriegen wir ihn mal zu Gesicht“, erklärt er mir und liesst dann schweigend weiter, während ich mich an ihn kuschle. Nach einer Weile knurrt mir aber der Magen und ich begebe mich wieder in die kleine Boardküche und suche mir was zu Essen zusammen.
Voll beladen mit Snacks erkunde ich dann jedes Zimmer der Reihe nach. Da sind ein Büro, ein Konzertsaal mit einem Flügel und das Wohnzimmer in dem ich zuvor schon war. Aber auch eine Art Türkisches Bad und ein grosses Esszimmer, sowie viele einzelne Zimmer mit Betten. Als ich am Ende des Rundganges wieder ins Wohnzimmer komme ist aber der Teppich weg. Und stattdessen ist da ein riesiger Bildschirm, der so überdimensional gross ist, dass er den kompletten Raum einnimmt. Auf den Sofas rund herum sitzen bis auf Alec alle anderen und blicken darauf.
„Setz dich zu uns“, bietet Mum mir an und rückt ein wenig zur Seite, damit ich auch noch Platz habe.
„Was ist das?“, frage ich, nachdem ich mich bequem hingesetzt habe.
„Der Bildschirm zeigt genau das, was gerade direkt unter uns ist. Im Moment sind wir noch über Land, aber wir sehen spätestens auf der überreise nach Australien das Meer“, erklärt Hailey und schlürft dabei an einem Blutbeutel. Snacks knabbernd sehe ich mir mit den anderen die Welt von Oben an. Das ist echt total faszinierend. Das alles ist sogar so genau, dass man die Autos sehen kann, wie sie sich, klein wie Ameisen den Strassen entlang schlängeln.
Nach einer Weile die ich einfach nur mit den anderen dagesessen und mich unterhalten habe, kommt Alec, das Buch immer noch in der Hand, endlich zu uns.
„Schatz, wolltest du mir nicht dieses neue Stück vorspielen dass du komponiert hast?“, fragte ich lächelnd und zwinkere ihm zu.
„Oh, ja natürlich. Von mir aus können es sich gleich alle mit anhören“, schlägt er vor und geht voraus in den kleinen Konzertsaal. Dort setzt er sich direkt auf den Hocker und bietet mir wie immer den Platz neben sich an.
Der Rest der Familie versammelt sich um den Flügel herum, wobei Mum und Dad sich hinter uns stellen, um Alec beim Spielen zusehen zu können. Sie werden zwar nicht viel erkennen können, da seine Hände sich zu schnell bewegen, ich hab das nämlich auch schon versucht, aber es ist immer wieder erstaunlich wie er es schafft, ein Klavierstück zu spielen, für das ein normaler Mensch acht Hände bräuchte. Genau so interessant ist es, wenn er Geige spielt. Er bewegt den Bogen manchmal so schnell, dass man ihn gar nicht mehr richtig erkennen kann.
Schweigend lauschen wir also dem Stück, das Alec für mich komponiert hat. Dieses Mal ist es kein Schlaflied, sondern ein fröhliches, schnelles Lied.
Doch schon bald wechselt er zu meinem Schlaflied und schliesslich noch zu drei anderen.
Langsam lässt er die Melodie ausklingen und sieht mir in die Augen, wobei sich mir automatisch ein Lächeln auf die Lippen stiehlt.
„Entschuldigen sie, kann ich ihnen noch irgendetwas zu essen oder zu trinken bringen?“, erklingt plötzlich die Stimme der Angestellten, die uns in der Küche begrüsst hat.
Wie von uns gebeten bringt sie uns nach einer Weile unsere Getränke und mir hat sie auch noch eine Packung Erdnüsse mitgebracht.
Gemeinsam setzen wir uns wieder in den grossen Raum mit dem Bildschirm und sehen uns noch mal die Welt von Oben an. Dabei knabbere ich meine Erdnüsse und trinke mein zweites Glas Coke.
„Hei Mum. Was würdest du eigentlich davon halten, wenn wir uns einen Hund zulegen, sobald ich mit der Schule fertig bin? Oder noch besser, schon in den nächsten Schulferien?“
Keine Ahnung wie ich jetzt gerade darauf komme, aber es währe doch echt süss, einen Hund zu haben.
„Du willst einen Hund? Aber das geht doch gar nicht. Der würde jedes Mal ausflippen, wenn Alec vorbeikommen würde. Und das währe dann ja praktisch immer.“
„Oh, nein, das ist ein Mythos. Hunde reagieren auf Vampire nicht anders als auf Menschen. Der Unterschied ist bloss, dass Vampire Hunde steuern können. Sie gehorchen uns bedingungslos. Aber nur wenn wir das auch wollen“, erklärt Alec lächelnd, sieht dabei aber die ganze Zeit auf sein Buch.
„Na, dann. Wir können das gerne machen. Ich habe ja genug Zeit und du auch. Wenn er tagsüber mal alleine ist, ist das ja nicht so schlimm. Vielleicht sollten wir uns auch gleich zwei Hunde anschaffen. Dann können sie miteinander spielen, wenn wir nicht da sind“, überlege ich schon los und fange an zu Planen, was alles gekauft werden muss.
„Nur nicht so voreilig. Wir sehen erst mal, was du nach der Schule beruflich so machen willst“, holt Mum mich wieder auf den Boden zurück. Währe aber auch zu schön gewesen, einen Hund zu bekommen.
„Oh, viel wird sie nicht zu tun haben. Wir werden vor allem viele Ratssitzungen haben. Da muss sie natürlich dabei sein. Manchmal werden die auch im Ausland stattfinden. Das heisst wir werden reisen müssen. Aber ansonsten muss sie natürlich nicht arbeiten. Ausser sie möchte es. Das heisst sie hätte genug Zeit für einen Hund, oder sogar zwei.“
Zufrieden vor mich hin grinsend kuschle ich mich an Alec und blicke zu Mum, die nur den Kopf schüttelt.
„Was denn, Mum?“
„Na du kannst dich doch nicht nur auf Alec verlassen. Was wenn er sich noch anders entscheidet und jemand anderes kennen lernt? Du brauchst eine richtige Ausbildung, oder solltest Studieren.“
„Also ich werde sie bestimmt nie verlassen. Wenn Vampire sich verlieben, dann nur einmal in ihrem ganzen unsterblichen Leben. Meine Gefühle für Ashley werden sich nie ändern. Nicht in zehn Jahren und auch nicht in zehntausend Jahren“, erklärt Alec vollkommen überzeugt und sieht mir und Mum dabei abwechselnd in die Augen.
„Oh danke Alec. Das ist so süss von dir. Und wegen der Ausbildung. Darüber hab ich schon nachgedacht.“
„Ja, wir haben auch schon darüber gesprochen. Wenn sie eine Ausbildung will, kann sie in unserer Firma eine machen. Das wird kein Problem sein. Sie kann aus vielen Bereichen aussuchen. Sie könnte in der Werbebranche arbeiten, oder in der Forschung. Wie sie es will. Bei uns kann sie alles lernen was sie möchte“, erzählt Ian bereitwillig und nickt mir dabei Augenzwinkernd zu.
Immer noch an Alec gelehnt schiele ich in sein Buch, in dem er schon vorher gelesen hat. Doch egal wie oft ich da rein sehe, er ist immer auf der gleichen Seite und kommt einfach nicht weiter. Er scheint die Zeichen vor sich gar nicht wahrzunehmen.
„Schatz. Komm mal mit“, bitte ich Alec sanft und stehe auf. Lässig gegen die Wand gelehnt warte ich darauf, dass er mir folgt.
Etwas genervt schlägt er das Buch zu und legt es neben sich auf die Couch, ehe er sich erhebt und zu mir kommt. Mit einem nicken bedeute ich ihm, mir zu folgen. Erst als wir unten im türkischen Bad sind, fange ich endlich an zu sprechen.
„Was bedrückt dich?“, frage ich ganz direkt, während ich gleichzeitig dabei bin, das Wasser aufzudrehen. Wenn man schon ein Bad zur Verfügung hat, dann sollte man das auch nutzen.
„Wie kommst du darauf, dass mich etwas bedrückt?“, versucht er mir auszuweichen.
„Weil ich dich inzwischen kenne. Du wirkst total abwesend. Ich sehe das in deinen Augen.“
„Na gut, du hast Recht“, gibt er zu, spricht jedoch nicht weiter.
„Und dürfte ich denn auch erfahren was genau dich bedrückt?“
„Ich mache mir bloss Sorgen. Aber das ist bei mir öfter mal so. Besonders jetzt, da wir uns ja um die Offenbarung kümmern müssen. Und dann will ich natürlich dich beschützen. Dir soll ja nichts passieren. Ausserdem ist da noch die Elfen-Sache. Und ich mache mir natürlich auch Sorgen über die Zukunft.“
„Elfen-Sache?“, hake ich nach.
„Ja, dass du zur Elfe wirst. Ganz meine ich.“
„Ach so. Na darüber musst du dir keine Sorgen machen. Das wird schon gehen. Beschützen musst du mich auch nicht rund um die Uhr. Ich kann schon auf mich aufpassen. Und was die Zukunft angeht, dafür haben wir noch genug Zeit. Denken wir am besten einfach von Tag zu Tag“, versuche ich ihn sofort zu beruhigen, doch er ist immer noch genau so ernst wie vorher. Langsam drehe ich das Wasser ab und teste noch mal die Temperatur. Mit ebenso ernstem Gesicht wie seins, stelle ich mich vor ihn und ziehe ihm erst das Shirt, dann die Schuhe, Socken, Hose und Boxershorts aus.
„Komm, entspann dich mal. Rein da, los“, fordere ich und muss ihn fast schieben, damit er sich überhaupt bewegt.
Erst als er in der grossen Wanne sitzt, trete ich hinter ihn und lege meine Hände auf seine Schultern.
„So und jetzt lehnst du dich mal zurück und machst die Augen zu. Denk einfach mal an nichts. Oder versuch es wenigstens.“
Noch während ich mit ihm rede beginne ich damit, seine Schultern zu massieren und arbeite mich langsam, sanft kraulend seinen Nacken hoch und über seinen Kopf hin bis zu seinen Schläfen.
„Und? Woran denkst du jetzt?“
„Oh, nicht an wirklich viel. Nur daran, dass ich dich lieber vor, als hinter mir hätte. Vorzugsweise nackt und hier in der Wanne“, scherzt er und sieht grinsend zu mir hoch.
„Ach sag das doch gleich. Das lässt sich nämlich einrichten.“
So sexy und verführerisch wie möglich schlüpfe ich aus meinen Klamotten und ziehe dann auch noch BH und Slip aus.
Hüften schwingend schreite ich auf ihn zu und steige zu ihm ins warme Wasser. Wie von selbst finden seine Hände meine Hüften und ziehen mich näher zu sich heran. Lächelnd lege ich meine Arme um seinen Hals und küsse ihn erst sachte und zärtlich, ehe wir beide immer drängender werden.
Noch während wir uns küssten, liess Alec seine Rechte zwischen meine Beine gleiten, während er mit der Linken in meine Haare griff um mich noch besser küssen zu können. Auch meine Hände sind nicht gerade untätig und ebenfalls damit beschäftigt, ihm die Lust zu geben, die er mir auch gibt.
Ein Glück küssen wir uns immer noch. So wird mein Stöhnen wenigstens von seinem Kuss gedämpft. Immer wieder zucken meine Knie und ich kämpfe mit meinen Beinen, die sich einfach nur noch zusammen pressen wollen, um der süssen Qual für einen Moment entgehen zu können. Doch Alec kennt einfach keine Gnade und hält meine Beine weiter mit seinen auseinander. Gleichzeitig streichelt er mich so lange bis ich kurz davor bin zu kommen. Erst dann hört er auf und lässt mir kurz Zeit mich wieder etwas zu fassen, bevor er mich wieder an die Grenze treibt. Das macht er immer wieder so, bis ich ihn anflehe, es endlich richtig mit mir zu tun.
Sanft löst er seine Lippen von meinen und mustert mich ganz genau. Wie gebannt erwidere ich seinen Blick und keuche überrascht, als er plötzlich in mich eindringt.
„Aahh…Genau der Gesichtsausdruck den ich an dir so mag. Die perfekte Mischung aus Erregung und Überraschung.“
Ich bin noch nicht mal in der Lage etwas darauf zu erwidern. Ihn in mir zu spüren, wie er sich bewegt, quälend langsam immer wieder vor und zurück, bringt mich total aus der Fassung.
Geniesserisch schliesse ich die Augen und lehne mich ein wenig zurück, den Kopf in den Nacken gelegt. Dabei spüre ich ganz deutlich seine Lippen auf meinem Dekollete, die sich langsam nach oben zu meinem Hals küssen.
Dieses Mal biss er nicht zu. Auch nicht als wir beide gekommen sind. Er hat einfach nur geknurrt und sein Gesicht in meinen Haaren vergraben.
Jetzt sitzen wir beide, ich immer noch auf Alecs Beinen, er immer noch in mir, erschöpft in der Wanne, die Arme umeinander geschlungen.
„Ob uns wohl jemand gehört hat?“, frage ich Alec und spüre nur, wie er lacht.
„Ich nehme das mal als ein ja.“
Peinlich berührt vergrabe ich mein Gesicht an Alecs Hals, als er nur lachte, weil ich errötete.
„Schon klar, dass du das lustig findest.“
„Ich finde es nicht lustig. Na ja, schon, aber in erster Linie finde ich es Süss, wie Unschuldig und Schüchtern du doch bist“, gesteht er und bringt mich dazu, dass ich ihn wieder ansehe.
„Oh, das werde ich aber auch bestimmt noch eine Weile bleiben.“
Lächelnd küsst er mich noch mal, und wir legen gleich noch eine zweite Runde ein.
Vollkommen erschöpft sinke ich schliesslich zusammen und rutsche von ihm runter an die Gegenüberliegende Wand des Beckens.
„Du schaffst mich echt.“
„Immer wieder gern“, erwidert er auf meinen Kommentar hin und mustert mich von der anderen Seite aus.
„Was denkst du, wie lange wir noch fliegen müssen?“, frage ich nach einer Weile, in der wir einfach nur schweigend dagesessen haben.
„Noch mindestens fünfzehn Stunden, wenn nicht länger.“
„Dann haben wir ja noch lange Zeit. Sehr schön“, müde lehne ich mich zurück und schliesse die Augen.
Tief durchatmend entspanne ich mich immer mehr und lausche auf die Geräusche um mich herum. Aber da ist nichts als Alecs atmen, das plätschern des Wassers und das dröhnen der Turbinen.
Nach beinahe zwei Stunden, als meine Haut schon verschrumpelt ist, ganz im Gegensatz zu Alecs, steigen wir dann endlich aus dem Becken, trocknen uns ab und ziehen uns wieder an.
Dann verkriechen wir uns noch eine Weile im privaten Schlafzimmer, bevor wir uns zu den anderen gesellen.
Mit allen zusammen suchen wir einen Film aus, den wir uns ansehen wollen. Ich währe ja schon längst raus gegangen, wenn ich zu Hause gewesen währe, aber in einem Flugzeug ist das ja nur schlecht möglich.
Deshalb relaxe ich lieber ein wenig, an Alec gekuschelt und knabbere ein paar Erdnüsse.
Der Film ist erst zur Hälfte gelaufen, als das Anschnallzeichen angeht.
„Alec? Was ist hier los?“, leicht in Panik sehe ich ihn an.
„Alles okay. Wir müssen bloss kurz zwischenlanden um nachzutanken.“
„Oh, verstehe. Dann muss ich mir ja keine Sorgen machen, dass wir abstürzen.“
Wieder etwas entspannter schnalle ich mich, genau wie die anderen an und warte ungeduldig, bis wir gelandet sind.
„Wo sind wir hier überhaupt gelandet?“, erkundigt sich Mum, während sie sich abschnallt und aufsteht.
„In Neu Delhi. Wir bleiben aber nur etwa drei Stunden da. So lange brauchen sie um den Tank zu füllen“, erklärt Ian gelassen und wir folgen ihm aus dem Flugzeug raus auf die Landebahn. Dort steht schon ein kleiner Bus für uns bereit, der uns direkt ins Flughafengebäude fährt. Dort schlendern wir langsam durch die grossen Flure und Hallen und sehen uns die Geschäfte an. Dabei werden wir laufend von den Leuten hier angestarrt, aber daran habe ich mich schon langsam gewöhnt. In Gesellschaft dieser Familie von Supermodels wird man andauernd angesehen.

Bondi Beach




Bondi Beach

Nach drei Stunden geht es schliesslich Planmässig weiter und wenige Stunden später landen wir dann auch endlich in Sydney. Inzwischen habe ich schon meine Uhr auf Sydney Zeit umgestellt, denn die sind uns ja neun Stunden voraus. Heute ist also nach Sydney Zeit der 27. Dezember 2011 und es ist jetzt genau 15:06.
Zufrieden stecke ich mein Handy wieder weg und lege meine Uhr wieder an. Ungeduldig warte ich, während alle Koffer in die gemieteten Cabrios geladen werden. Dann kann ich endlich neben Alec einsteigen.
Vom Flughafen aus fahren wir schliesslich nach Bondi Beach, wo wir im Swiss Grand Hotel an diesem Strand wohnen werden. Zu einem von Alecs Häusern können wir leider nicht. Das würde sich gar nicht lohnen. Wir müssten viel zu weit fahren. Und jedes Mal wieder hin und zurück ist irgendwie auch nicht so klasse.
Deshalb bleiben wir so weit in der Nähe, dass wir alles in kurzer Zeit erreichen können.
Am Hotel angekommen werden wir sofort in unsere Suiten gebracht. Dort schliesse ich mich als erstes im Bad ein und ziehe mich um.
Da es ja noch nicht so spät ist und erst recht nicht dunkel, habe ich vor, noch ein wenig an den Strand zu gehen, da ich ja nun schon hier bin.
Schnell ziehe ich meinen blau grünen Bikini und das schwarze Tunikakleid an, die ich aus meinem Koffer geholt habe. Dann packe ich noch ein grosses Badetuch in meine Tasche und schlüpfe in die Flipflops, bevor ich mich aufs Bett setze und darauf warte, dass Alec zu mir kommt, der seinerseits im Bad verschwunden ist, nachdem ich es frei gemacht hatte.
Zwei Minuten später kommt er in fast knielangen schwarzen Surfshorts und einem Shirt wieder raus, ebenfalls mit Flipflops an den Füssen.
„Du kannst mir die Tasche geben. Ich trag sie für dich“, bietet Alec an, doch ich lehne nur dankend ab, mit der Begründung, dass sie schon nicht so schwer ist und ja nur meine Sachen da drin sind, weshalb ich sie auch selber tragen sollte.
Nickend stimmt er zu und wir klopfen schnell an alle Türen und fragen die anderen, ob sie auch noch mitkommen wollen, dich sie haben das schon geahnt und haben sich bereits umgezogen und kommen auch gleich mit.
Zusammen laufen wir also den kurzen Weg zum Strand und breiten dort auf dem weissen Sand unsere Tücher und Decken aus. Während die anderen sich gemütlich hinlegen, ziehe ich aber in einer Bewegung Kleid und Schuhe aus und werfe Sonnenbrille und Tasche von mir. Dann jogge ich lässig zum Wasser und teste erst mal die Temperatur, bevor ich weiter rein renne und mit einem Kopfsprung ins Wasser tauche.
Ich hatte mir das Wasser zwar etwas wärmer vorgestellt, doch es ist zum Glück nicht so kalt, dass mir alles abfriert. Glücklich lachend werfe ich meine Haare zurück als ich auftauche und wische mir das Salzwasser aus den Augen.
Dann drehe ich mich um und will wieder zurück schwimmen, als Alec mir zuruft, ich solle das noch mal machen, dieses Mal aber parallel zum Strand.
Etwas verwirrt sehe ich zu ihm rüber und entdecke die Kamera in seiner Hand. Noch bevor er die Chance hat, mich zu knipsen, tauche ich schnell wieder unter und schwimme ein Stück den Strand entlang, ehe ich langsam wieder auftauche und aus dem Wasser komme.
Dabei will Alec mich schon wieder fotografieren, aber ich bin gerade noch schnell genug, mir die Hand vors Gesicht zu halten.
Ganz ehrlich, ich mag es nicht, fotografiert zu werden. Ich bin einfach nicht fotogen. Das war schon als Kind so und hat sich auch jetzt nicht geändert. Auf allen Fotos die ich habe, ist mein Gesichtsausdruck entweder gekünstelt oder einfach nur schräg. Und schon als Eiskunstläuferin, als ich dauernd fotografiert wurde, sah ich nie gut aus. Ich sah einfach nur wie ein unattraktives etwas aus, kein bisschen sexy oder verführerisch, so wie ich es gerne gewollt hätte.
„Komm schon Süsse, lächle mal für die Kamera“, nervt mich nun auch noch Dad, während Alec sich neben mich setzt.
Gequält lächelnd blicke ich in die Kamera und danach schnell wieder weg.
„Ach komm, das war doch kein Lächeln“, bohrt Dad weiter.
„Liebling, lass sie doch. Sie hasst es, fotografiert zu werden“, geht Mum dazwischen.
„Aber wieso das denn? Sie ist doch wunderschön“, redet nun auch Alec mit.
„Sie ist der Ansicht, dass sie auf Fotos kein richtiges, echtes lächeln hinkriegt und auch nicht sexy oder verführerisch wirken kann.“
„Wow. Danke Mum. Schön dass du das allen auch noch unter die Nase reibst. Echt klasse. Wirklich“, genervt von dem ganzen Fotoblödsinn gehe ich lieber wieder ins Wasser, wo ich dem nicht weiter zuhören muss.
Lieber tauche und schwimme ich noch ein wenig und werfe dann wieder meine Haare so zurück wie zuvor schon. Anders kriegt man das bei so langen Haaren ja auch nicht hin.
Dann lasse ich mich langsam zurück ans Ufer treiben und bleibe dort liegen, die Arme von mir gestreckt und ein Bein angewinkelt, damit ich nicht mehr davon treibe. In regelmässigen Abständen umspielen die heranrollenden Wellen meinen Körper und kühlen ihn, während die Sonne, die noch ein wenig scheint, ihn von oben her wärmt.
Die Haare sind um mein Gesicht aufgefächert wie ein Heiligenschein und glänzen seidig schwarz im Licht, als ich kurz rüber schiele.
Nach einer Weile stehe ich aber wieder auf und gehe zu den anderen zurück.
„Von wegen, du bist nicht fotogen. Du brauchst nur den richtigen Fotografen“, spricht Mum mich an, kaum dass ich mich gesetzt habe.
„Was? Was meinst du?“
„Als du nicht hingesehen hast, hab ich dich heimlich ein paar mal geknipst“, gesteht Alec lächelnd und zeigt mir die Fotos auf seiner Kamera.
„Bin das wirklich ich?“
Ungläubig sehe ich mir immer und immer wieder die Fotos durch.
„Oh, ja. Das bist du“, bestätigt Alec lächelnd und küsst mich kurz.
„Okay… Ich kann ja anscheinend doch sexy aussehen.“
„Also, darf ich dich weiter fotografieren?“, fragt Alec und wedelt mit der Kamera.
„Hmm… Ja, aber du wirst mir sagen müssen, was ich tun soll.“
„Denk einfach nicht gross drüber nach“, schlägt Hailey vor und grinst mich an.
„Sagt sich so leicht. Ich denk sowieso schon immer zuviel nach“, werfe ich ein, stehe aber trotzdem auf.
Grinsend zeigt mir Alyssa noch einen Ausschnitt aus GNTM auf ihrem Handy, damit ich mir die Posen ansehen kann. ‚Ob ich das wohl auch so hinkriege?’, frage ich mich.
Entschlossen knie ich mich halb ins Wasser und warte darauf, dass Alec auch kommt. Immer wieder probiere ich mit Alecs Hilfe andere Posen aus und erst als ich völlig erschöpft bin, gebe ich auf und wir setzen uns zu den anderen und klicken einmal alle Fotos durch. Erstaunlicherweise hat es sogar einige Schöne darunter, die durchaus vorzeigbar währen.
Grinsend packt Alec schliesslich seine Kamera wieder ein und zieht mich dann in seine Arme. So sitzen wir noch eine Weile rum, doch als mir schon fast die Beine eingeschlafen sind, stehe ich noch mal auf und wate langsam ins Wasser. Dicht gefolgt von Alec, der dieses Mal mitkommt.
Zischend zieht er mich zurück, als ich einen weiteren Schritt ins Wasser tun will. Erschreckt taumle ich zurück und falle hintern voraus ins Wasser.
Den Blick halb auf mir, halb im Wasser, bückt er sich und hebt vorsichtig etwas hoch.
„Du währst fast auf einen giftigen Seeigel getreten“, erklärt Alec, und hält mir diesen vorsichtig entgegen, damit ich ihn mir genauer ansehen kann.
„Oh, danke. Das währe wohl nicht so gut gewesen.“
Nickend schmeisst er den Seeigel in hohem Bogen weg und hilft mir dann hoch.
Langsam tapse ich hinter Alec her und halte dabei die ganze Zeit seine Hand fest. Immer wieder muss er anhalten, um weitere Seeigel rauszufischen und weit wegzuwerfen.
Ein Wunder das er noch auf den Grund sehen kann, denn ich kann bereits nichts mehr erkennen.
„So, ab hier müssen wir wohl schwimmen, denn der Boden fällt jetzt viel steiler ab als zuvor“, erklärt Alec zu mir gedreht und lässt sich dann zurückfallen und ein wenig treiben.
Mit einem leichten Kopfsprung tauche ich einmal ganz unter Wasser und schwimme ein grosses Stück, bevor ich wieder auftauche. Ein Glück hat Alec drauf geachtet wo ich hin schwimme, denn währe er nicht zur Seite, währe ich direkt in ihn rein geknallt.
„Soll ich dir eine Taucherbrille besorgen?“
„Nein, geht schon. Ich hab eigentlich eine dabei, aber ich hab keine Lust, die jetzt im Hotel zu holen“, wehre ich ab und tauche gleich wieder ab. Als ich wieder auftauche ist Alec weg, dafür schwimmt Alyssa direkt neben mir im Wasser.
„Er ist nur kurz was holen gegangen“, beantwortet diese meine unausgesprochene Frage. Keine halbe Minute später taucht Alec wieder neben mir auf, eine Taucherbrille in der Hand.
„Ähm… Danke“, verlegen nehme ich die Brille und setze sie auf. Sieht zwar ziemlich dämlich aus, aber so kann ich mir wenigstens alles ansehen. Wobei ich natürlich erst nur Sand sehe, während ich weiter raus schwimme. Erst später entdecke ich den ein oder anderen Fisch und ein paar einsame Algenbüschel. Und je weiter ich mich raus treiben lasse, desto grösser werden die Fische.
Immer wieder muss ich auftauchen um Luft zu holen, bis Alec mir irgendwann eine kleine Sauerstoffflasche reicht, mit der ich jetzt länger unten bleiben kann.
Auch er taucht mit mir ab und geht neben mir her. Und damit meine ich wirklich gehen. Lässig schreitet er über den Grund und sieht mich dabei ab und zu grinsend an.
Merkwürdig, zu sehen, wie er immer wieder ein und ausatmet.
Erst als wir nach cirka zwanzig Minuten Erkundungstour wieder auftauchen, kann ich ihn endlich fragen, was ich mich schon die ganze Zeit beschäftigt.
„Ich wusste gar nicht, dass Vampire auch Unterwasser atmen können.“
„Das dient hauptsächlich der Jagd und dem Selbstschutz“, erklärt Alec, während wir zurück ans Ufer schwimmen.
„Das ist irgendwie ganz schön cool“, bemerke ich grinsend.
Am Ufer angekommen schlendern wir lässig wieder zu den anderen rüber und setzen uns neben sie auf das grosse Handtuch.
Wie eigentlich immer kuschle ich mich an Alec, der die Arme um mich gelegt hat.
So benehmen wir uns schon die ganze Zeit, seit wir zusammen sind. Aber so ist das wohl immer, wenn man verliebt ist.
Jedenfalls ist es jetzt bei uns so. Für meinen Ex David habe ich nicht mal halb so viel empfunden wie jetzt für Alec. Na ja, als ich mit David zusammen war, war ich ja auch erst vierzehn Jahre alt. Und er war auch noch mein erster Freund. Ausserdem sahen wir uns nur total selten, weil wir einfach zu weit voneinander entfernt wohnten. Da kann so was ja eigentlich auch gar nicht funktionieren.
Und als mein Cousinchen mir auch noch erzählte, dass er neben mir noch eine Andere hat, war es endgültig aus. Da konnte er protestieren und es leugnen so viel er wollte. Mich betrügt man nicht und mich verarscht man auch nicht. So etwas lasse ich mir einfach nicht gefallen.
Aber was denke ich jetzt darüber nach. Ausgerechnet jetzt, wo es mir so gut geht und ich einfach nur glücklich bin.
Lieber lehne ich mich weiter an Alec und geniesse die Sonne auf meinem Gesicht und seine Nähe.
„Also ich hab mal so richtig Lust auf einen Hotdog. Was ist mit euch?“, fragt Mum grinsend und sieht dabei hauptsächlich mich an, weil sie schon weiss, dass ich ja sagen werde. Und mein Magen bestätigt das auch gleich mit einem nicht überhörbaren Knurren.
„Ich werte das mal als ein ja. Kommst du mit?“
„Klar“, bestätige ich und stehe auf. Grinsend lege ich ihr den Arm um die Schultern, denn inzwischen bin ich schon ein wenig grösser als sie.
So laufen wir nebeneinander her zum Hotdogstand an der Strasse und holen gleich auch noch für Dad einen.
Noch während wir zurücklaufen fangen wir an zu essen und sind schon fertig, als wir wieder bei den anderen ankommen. Schnell reiche ich Dad seinen Hotdog, bevor ich noch in Versuchung gerate, ihn selbst zu essen.
„Hier. Nimm noch einen Bissen. Ich seh dir doch an, dass du noch Hunger hast“, bietet Dad mir an, doch ich wehre lächelnd ab.
Lieber lege ich mich auf dem Bauch auf mein Handtuch und Werfe die Haare nach vorne. Dann öffne ich die Verschlüsse meines Bikini. Auch wenn ich nicht sehr braun werde, ein wenig verändert sich meine Farbe schon. Und da will ich nicht, dass man die weissen Abdrücke meiner Kleider sieht. Also ziehe ich auch noch das Bikinihöschen ein bisschen weiter in die Mitte und so bleibe ich schliesslich liegen.
Quietschend zucke ich jedoch zusammen, als plötzlich etwas eiskaltes auf meinen Rücken tropft.
Als ich mich umsehe, kniet Alec grinsend neben mir, die Sonnencremeflasche in der Hand, die er eben weglegt und anfängt, die Creme einzumassieren.
Seufzend schliesse ich die Augen und strecke mich kurz, bevor ich mich total entspanne.
„Wie lange dauert es noch bis zum Sonnenuntergang?“, erkundige ich mich noch schnell.
„Noch ziemlich lange. Du hast noch genug Zeit, dich ein wenig zu sonnen. Und dann habe ich uns auch gleich zum Abendessen einen Tisch im besten Restaurant des Hotels reserviert.“
„Na dann, weck mich doch in etwa einer halben Stunde, damit ich mich umdrehen kann. Könnte ja sein, dass ich einschlafe“, bitte ich Alec, die Augen immer noch geschlossen.
Schlafen werde ich zwar vermutlich nicht, aber es ist interessant, ihnen allen zuzuhören, worüber sie so reden.
Ich hätte immer gedacht, dass es sich dabei um irgendwelchen Vampirkram handelt, aber sie reden über ganz normale Dinge.
Die Mädles diskutieren gerade über die neusten Modetrends und wie sich das alles über die Jahre verändert hat und was gleich geblieben ist.
Inzwischen hat Alec sein iPad rausgeholt und tippt gerade etwas ein, was ich nur an dem dumpfen Geräusch höre, dass seine Finger verursachen.
„Was haltet ihr davon?“, fragt er die anderen und auch ich drehe kurz den Kopf um mir anzusehen, was er meint.
„Das ist unser altes Haus in Amerika.“
„Das ist kein Haus, das ist eine riesige Villa“, werfe ich ein, denn auch mir hat er es gezeigt.
„Na ja, ja. Also was haltet ihr davon?“, fragt Alec uns noch mal.
„Sieht ziemlich alt und heruntergekommen aus“, bemerkt Alyssa.
„Wir waren ja auch schon ein paar hundert Jahre nicht mehr in diesem Haus.
Hastig tippt Alec noch mal was ein und zeigt es uns wieder.
„Und wie ist das?“
„Viel besser. Aber wieso fragst du uns das?“, bohrt Ian misstrauisch nach.
„Einfach so. War nur so ne Idee.“
„Soll das etwa heissen, ihr zieht weg?“, Panik macht sich sofort in mir breit, denn ich habe gemerkt, dass Alec das nicht nur einfach so gefragt hat. Er macht nichts ohne einen Grund. Das habe ich inzwischen gemerkt.
„Nein, natürlich ziehen wir nicht weg. Jedenfalls noch nicht. In ein paar Jahren vielleicht. Wenn den Leuten auffällt, das wir nicht altern.“
„Oh, ja, das macht irgendwie Sinn“, stimme ich nickend zu und schliesse wieder die Augen.
Genau nach einer halben Stunde gibt Alec mir bescheid und ich drehe mich um.
Dabei fällt mir zwar mein Oberteil runter, aber das ist mir relativ egal. So krieg ich wenigstens keine Abdrücke von meinem Bikini. Zur Sicherheit creme ich mich aber noch mal ein und werfe dann die Haare zurück und lege mich wieder hin.
So liege ich eine weitere halbe Stunde da, bevor ich mich wieder umdrehe. Dann wieder eine halbe Stunde und wieder dasselbe. Das wiederhole ich etwa drei oder vier Mal. Ich habe aufgehört zu zählen.
Erst als ich Alec nach der Uhrzeit frage merke ich wie spät es schon geworden ist. Deshalb zeihe ich mich auch schnell wieder an, denn wir wollen ja noch vorher auf die Suite um uns umzuziehen.
Dort angekommen dusche ich und trockne mir die Haare, bevor ich etwas Passendes anzuziehen suche. Und das alles natürlich im Eiltempo, denn der Tisch würde nicht ewig auf uns warten.
Also zog ich auch gleich mein gelbes Rodarte Kleid an, das ich zu Weihnachten geschenkt bekommen hab. Dazu ein paar schwarze Riemchensandalen und fertig war ich.
Vor dem Zimmer wartete bereits Alec auf mich. Elegant in schwarzer Hose und einem ebenso schwarzen, aber glänzenden Seidenhemd.
„Darf ich um ihren Arm bitten, Milady“, begrüsst er mich neckisch und ich hake mich sofort bei ihm ein.
Gemeinsam folgen wir den anderen nach unten, nachdem wir uns alle erst im Flur versammelt hatten.
„Wir haben reserviert. Für Masen“, meldet Ian uns an.
„Ah ja. Folgen sie mir bitte.“
Wie immer ganz der Gentleman, rückt Alec mir erst den Stuhl zurecht, bevor er sich selbst direkt neben mich setzt.
„Wie wollt ihr denn etwas essen?“, wispere ich Alec leise zu.
„Es gibt hier einige angestellte, die über unsere Wahre Natur bescheid wissen. Sie bringen uns auf Bestellung einen, sagen wir mal besonderen Wein. Den trinken wir einfach zum Essen. Wir haben ja inzwischen rausgefunden, dass das geht.“
„Verstehe. Sehr clever. Darauf währe ich erst gar nicht gekommen“, etwas peinlich berührt senke ich den Blick.
„Nach so vielen Jahren wird man irgendwie erfinderisch“, neckt mich Kyle grinsend, während Ian nur lacht.
„Ja, das macht irgendwie Sinn.“
Nachdenklich fange ich an, mit der Ecke meiner Serviette zu spielen, bis der Kellner mit den Getränken kommt. Für mich und meine Eltern haben sie extra normalen Rotwein gebracht. In die Gläser der Vampire jedoch, wird Blut aus einer eisgekühlten Flasche gefüllt.
Erst als alle Weingläser gefüllt sind, stossen wir an und trinken alle einen Schluck, wobei ich aufmerksam in die Runde blicke. Kurz glühen die Augen aller Vampire rot auf, doch das verschwindet sofort wieder, bis auf Alec, dessen Pupillen weiter Schlitzförmig bleiben, wenn auch von Quecksilber, statt rot umgeben.
Irgendwie sieht das aber auch ganz schön sexy aus, wie er mich so fixiert. Etwas verlegen lächle ich ihn an und grinse nur noch breiter, als er den Blick hastig wieder abwendet und noch einen Schluck trinkt.
Kurz darauf kommt auch schon der erste Gang und wir können anfangen. Das Essen hier ist aber auch echt gut zubereitet. Nach drei Gängen bin ich auch schon fast zu satt, aber für das Dessert habe ich gerade noch so Platz. Inzwischen haben die anderen auch schon die zehnte Flasche geleert, während Mum, Dad und ich noch bei der zweiten sind. Aber das war zu erwarten. Schliesslich wissen wir noch nicht, wie viel Blut es tatsächlich im Verhältnis zum Essen braucht. Im Moment nehmen wir einfach an, dass es sich etwa um die Hälfte der Menge handeln müsste. Genauer testen sollten wir das aber besser zu Hause, wo es egal ist, wenn auch mal was wieder hoch kommt.
Gut das mir der Gedanke vom übergeben erst nach dem Essen gekommen ist. Schnell trinke ich noch einen Schluck Wein, auch wenn ich schon ziemlich beduselt davon bin.
„Schon ziemlich spät. Wir beide gehen schon mal auf unser Zimmer.“
„Wir kommen am besten alle mit“, schlägt Alec vor und wir erheben uns, wobei ich ein wenig schwanke. Ein Glück, dass ich mich wieder bei ihm einhaken kann. Ich vertrage wohl doch nicht so viel Alkohol wie ich immer dachte.
Langsam gehen wir in Richtung Ausgang davon und warten in der Lobby auf den Fahrstuhl, der uns nach Oben in unsere Suite bringen soll.
Immer mehr schwankend führt Alec mich in unser Zimmer, wo ich mich aufs Bett fallen lasse.
„Erinnere mich bitte daran, nicht mehr so viel Wein zum Essen zu trinken“, bitte ich ihn, während er mir den Reissverschluss des Kleides öffnet und mir dabei hilft, mich umzuziehen.
„Komm. Putz dir noch schnell die Zähne und geh auf die Toilette. Ich zieh mich in der Zwischenzeit schnell um. Wenn was ist, ruf einfach.
„Okay.“
Unsicher tapse ich ins Bad und erledige was er gesagt hat, ehe ich mich neben ihn ins Bett lege.
„Oh je. Um mich herum dreht sich alles.“
„Leg dich an den Rand des Bettes und stell einen Fuss auf den Boden“, rät Alec mir und ich rücke umständlich zu Seite und tue was er sagt. Tatsächlich hilft es sofort und das Bett bewegt sich nicht mehr unter mir.
„Besser?“, erkundigt er sich ein paar Minuten später.
„Ja, danke.“
Müde schliesse ich die Augen und bin auch kurz darauf eingeschlafen.

Mitten in der Nacht wache ich jedoch auf, weil Alec nicht mehr neben mir liegt. Verwirrt reibe ich mir die Augen und sehe mich noch mal im Zimmer um, doch er ist nirgends. Auch im Bad ist er nicht. Also suche ich draussen in den anderen Räumen und tatsächlich. Dort sitzt er mit zwei anderen Leuten am Tisch, die ich noch nie gesehen habe.
„Es ist mitten in der Nacht und wir machen Urlaub“, vorwurfsvoll blicke ich die drei Abwechslungsweise an.
„Es ist aber dringend“, wirft einer der Vampire ein.
„Ist mir egal. Ihr könnt bestimmt auch noch bis morgen Nacht warten. Ich mag es nicht, wenn irgendwelche Vampire mitten in der Nacht in unserem Hotelzimmer auftauchen. Manche von uns versuchen zu Schlafen.“
„Was hast du uns eigentlich zu sagen? Du bist nur ein Mensch“, knurrt mich einer der Vampire an.
„Halbelfe, wenn ich bitten darf. Und ausserdem die Freundin von Alexander. Ich erwarte also einen freundlicheren Ton von euch. Und jetzt macht einen Termin für morgen ab und dann verschwindet, damit ich endlich weiterschlafen kann“, bitte ich und sehe dabei sowohl Alec, als auch die beiden Vampire an.
„Gut, geh schon mal vor. Ich komm gleich nach.“
Ein Gähnen unterdrückend nicke ich und gehe wieder zurück ins Schlafzimmer. Aber erst als Alec endlich wieder neben mir liegt, kann ich einschlafen.

Das Treffen




Das Treffen

Am nächsten Morgen erwache ich vom Duft des Frühstücks, der von draussen reinströmt, denn die Tür steht einen Spalt offen und Alec ist weg.
Ich nehme mal an, dass er bei den anderen sitzt, denn ich höre gedämpft wie sie sich unterhalten.
Müde stehe ich auf und muss mich zusammenreissen, dass ich mich nicht übergebe. Ausserdem brummt mein Schädel, als hätte mir jemand einen Baseballschläger um den Kopf geschlagen.
Trotzdem ziehe ich meinen bereit liegenden Bademantel über, den ich schon letzte Nacht getragen hab, als ich mitten in der Nacht aufgewacht bin.
Gähnend tapse ich nach draussen und setze mich neben Alec an den Tisch. Misstrauisch beäuge ich die Auswahl der Speisen auf dem Tisch und entscheide mich letztendlich für eine Schale Obst. Das werde ich von allem vermutlich noch am ehesten vertragen. Dazu eine Tasse schwarzen Kaffe. Normalerweise mag ich das nicht, aber ich sollte meinen Magen nicht noch weiter durcheinander bringen.
Deshalb trinke und esse ich sehr langsam.
Als weiter nichts passiert, esse ich gleich auch noch ein Brötchen, wenn auch ohne etwas dazu.
Danach fühle ich mich schon etwas besser und auch satt.
„Ich geh mich nur kurz zurecht machen und zieh schnell was anderes an“, gebe ich noch bescheid, ehe ich wieder ihm Zimmer verschwinde.
Dort Dusche ich, trockne mir die Haare und flechte sie zu einem lockeren Seitenzopf im Fischgratstil und putze mir natürlich gleich auch noch die Zähne. Noch ein bisschen Lipgloss und Wimperntusche, Wasserfeste, zur Sicherheit. Eben was man so braucht um hübsch auszusehen.
Im Zimmer ziehe ich dann mein blaues Missoni Kleid an, das ich zu Weihnachten geschenkt bekommen hab und ein paar bequeme Sandalen.
„Was wollen wir heute machen?“, erkundige ich mich noch aus dem Zimmer raus, während ich noch mal in den Spiegel sehe.
„Wir könnten nach Sydney rein fahren und uns die Stadt und das alles ansehen. Vielleicht ein wenig einkaufen, oder in ein Cafe sitzen und die Leute beobachten. Heute Abend aber, sind wir in einem der Vampirclubs verabredet. Wegen der Sache von letzter Nacht“, erklärt Alec, der sich inzwischen auch umgezogen hat.
Kaum zu glauben, dass es auch Männer gibt, die in Shorts und T-Shirt nicht total scheisse aussehen.
Alec gehört zu den wenigen, die so was tragen können, genauso wie Kyle, Ian, und sogar mein Dad.
Irgendwie passen wir echt gut zusammen. Wir Mädels, bis auf Mom die eine dreiviertel lange Hose und eine lockere Bluse trägt, alle in langen Kleidern und unsere jeweiligen Freunde und Männer alle in Knielangen Shorts und T-Shirts.
Während ich noch allen wichtigen Frauen kram in eine kleine Handtasche stopfe, packt Alec nur sein Portemonnaie und sein Handy in eine der vielen Taschen seiner Shorts und dann kann es auch schon los gehen.
In unseren gemieteten Autos fahren wir direkt ins Zentrum von Sydney und suchen uns da einen Parkplatz. Das kann wohl nicht mal ein Vampir vermeiden. Und mag er auch noch so reich sein.
Na jedenfalls finden wir nach fast zwanzig Minuten Suche endlich ein Parkhaus in dem noch mehrere Plätze frei zu sein scheinen. Verteilt auf drei Ebenen finden wir schliesslich alle einen Parkplatz und treffen uns vor dem Gebäude wieder.
„So, wo wollt ihr als erstes hin?“, erkundigt sich Alec bei uns.
„Am besten wir folgen dir einfach“, grinse ich und er nickt schliesslich, als auch die anderen zugestimmt haben.
Langsam schlendern wir also so durch die Strassen wobei wir natürlich die ganze Zeit angestarrt werden. Wie lästig das manchmal ist, aber egal.
Als wir am Nachmittag in einem Cafe halt machen, haben wir uns bereits die Harbour Bridge, das Opernhaus und die Royal Botanic Gardens angesehen.
Gut dass ich auch noch meine Kamera in die kleine Tasche gestopft habe, denn so konnte ich wenigstens noch ein paar Fotos machen. Auf einigen sind Alec und ich sogar zusammen drauf. Oder auch mal alle ausser mir.
Nachdem wir in dem Cafe etwas getrunken haben, dieses mal nur wir Menschen, fahren die anderen, samt Mum und Dad zurück ins Hotel, während Alec und ich uns auf den Weg zum Club machen.
„Denkst du ich kann so da hin? Sollte ich mich nicht wenigstens umziehen und duschen?“
„Ach was. Das geht schon.“
„Ich mein ja nur. Die ganze Zeit hat die Sonne auf uns runter gebrannt. Ihr schwitzt vielleicht nicht, aber ich schon.“
„Okay, wir besorgen dir was anzuziehen und du gehst noch kurz duschen, und dann gehen wir in den Club“, bietet Alec an, wobei ich ihn nur skeptisch ansehe.
„Und wo bitte soll ich duschen?“
„Daran hab ich jetzt gar nicht gedacht. Aber ich frag einfach in einem Trainingsclub oder einem Hotel. Dafür habe ich ja die Fähigkeit, alle um mich herum zu beeinflussen.“
„Solange sich danach keiner mehr daran erinnern kann. Aber wo kriegen wir was anzuziehen her?“
„Na am besten in einem Geschäft, oder willst du jemandem die Kleider vom Leib stehlen?“, scherzt Alec und ich boxe ihm dafür in die Seite, was er nicht mal richtig wahrnimmt.
Also beginnen wir mit der Tour durch die Läden. Schon im dritten Designerladen den wir betreten, finde ich das perfekte Outfit. Ein schwarz rotes Kleid mit Rosen und roten geschliffenen Steinen drauf, dazu eine schwarze Strumpfhose und schwarze Lackpumps.
Mit meinem neuen Outfit in der Tasche begeben wir uns quer über die Strasse zum ersten Fitnessstudio das wir finden können. Dort bittet Alec eine Angestellte um alles was ich brauchen könnte. Ein paar Minuten später führt uns eben diese, die Arme voller Zeugs, in eine freie Umkleide, wobei wir ausnahmsweise von niemandem beachtet werden.
Dort kann ich mich anscheinend ganz in Ruhe duschen und umziehen, denn ausser uns ist keiner hier drin.
Also fange ich, kaum dass die Angestellte des Studios den Raum verlassen hat, an mich aus dem Kleid zu schälen und stelle mich dann unter die bereits auf die perfekte Wärme eingestellte dusche.
Mit einem geniesserischen seufzen lege ich den Kopf in den Nacken und wasche mir als erstes die Haare, die ich später irgendwie zusammenbinden oder hochstecken will, sofern das mit einem einzigen Haargummi funktioniert.
Vor der Dusche wartet Alec schon mir einem für mich ausgebreiteten Badetuch, in das er mich sorgfältig einwickelt.
Lächelnd küsst er mich dabei immer wieder auf den Mund, ehe er von mir ablässt und mir stattdessen ein weiteres Handtuch für meine Haare reicht.
Schnell rubble ich mir meine Mähne trocken und föhne sie gleich auch noch. Dann drehe ich meine Haare so lange ein, bis sie sich zu einem Knoten an meinem Hinterkopf drehen lassen.
Anschliessend ziehe ich die neuen Sachen an und schminke mich.
„Fertig“, verkündige ich schliesslich und drehe mich einmal vor Alec, der mich mit begierigem Blick mustert.
„Bist du dir sicher, dass du das Kleid nicht noch mal ausziehen willst?“
„So sicher bin ich mir da nicht, aber ich hab eben lange genug gebraucht um da rein zu kommen, also will ich es erst mal anbehalten. Ich werde es schon noch früh genug ausziehen“, necke ich ihn ein wenig, wobei sein enttäuschter Hundeblick mich meinen Standpunkt fast vergessen lässt.
„Okay, dann lass uns gehen. Inzwischen müsste es dunkel geworden sein.“
„Soll heissen, die beiden von letzter Nacht warten bestimmt schon auf uns. Na gut dann los. Ich folge dir.“
Mit einem Nicken zur Tür hin fordere ich ihn auf, vorzugehen. Grinsend und kopfschüttelnd gehe ich an ihm vorbei, denn er hat es zwar getan, er ist wirklich vorgegangen, aber nur bis zur Tür, die er mir aufhält.
„Du bist echt unverbesserlich.“
„Ich dachte das weisst du inzwischen“, erwidert er, den Blick auf mich fixiert.
„Ja, eigentlich weiss ich das schon. Ich versuch es bloss immer wieder. Könnte ja sein, dass ich es irgendwann mal schaffe zu dir durchzudringen und meine Selbstständigkeit wenigstens bis zu einem gewissen Grad zu behalten“, scherze ich, doch Alec verzieht nur das Gesicht.
„Mit Selbstständig meine ich nicht, ohne dich. Sondern ganz einfach, dass ich die Tür auch mal alleine aufmache, alleine ins Auto steige, ohne Hilfe. So was eben.“
Nachdenklich nickend geht er neben mir her, wobei er die ganze Zeit meine Hand hält.
Vor einem riesigen Wolkenkratzer hält er schliesslich an und dieses Mal hält er mir nicht die Tür auf. Vorsichtig ziehe ich daran und muss mich sogar zurücklehnen, damit sich die schwere Tür überhaupt bewegt.
„Haha, sehr witzig“, gespielt böse blicke ich ihn an, als er nur grinst.
„Ganz ehrlich, ich finde das sogar äusserst witzig.“
Lächelnd übernimmt er es für mich, die weiteren Türen zu öffnen.
Mit dem Fahrstuhl fahren wir bis ins oberste Stockwerk, wo sich der Club befindet. Davor lungern ein paar Leute rum, an denen wir aber vorbei gehen.
An der Tür werden wir sofort durch gelassen und Alec steuert auch direkt auf eine mit rotem Samt überzogene Tür zu. Die ganze Atmosphäre und Deko schreit gerade zu nach Vampir. Gedämpftes, diffuses Licht, dunkler Samt und Leder.
Könnte gerade so gut ein Domina Studio sein, fehlen nur noch die Folterinstrumente.
Misstrauisch sehe ich mich um und werde dabei ebenso von mehreren Vampiren gemustert.
Lässig zwinkere ich einem von ihnen zu und folge Alec dann weiter und in den separaten Raum und zu der bequemen Sitzecke darin.
Sehr bequem, diese Sessel, das muss man schon sagen. Seufzend lehne ich mich zurück, die beiden Vampire von gestern Nacht dabei die ganze Zeit im Blick behaltend.
„Was macht die schon wieder hier?“, fragt einer der Beiden auf Englisch. Ein Glück, dass meins bereits so gut ist, das ich was verstehen kann.
„Das ist eure Königin. Ich erwarte, dass ihr euch ihr gegenüber genauso respektvoll verhaltet wie ihr es mir gegenüber tut.“
Mürrisch nicken die Beiden, erheben sich und verbeugen sich erst vor tief vor Alec und deutlich weniger tief vor mir.
Dann beginnt die Besprechung. Leider auf Englisch, weshalb ich nicht ganz alles verstehe, aber was ich so verstehe, sagt mir auch im Zusammenhang nichts, weshalb ich einfach nicht mehr weiter zuhöre. Erst als Alec mich auf Deutsch wieder anspricht erwache ich aus meiner Trance und wende mich ihm wieder zu.
„Was ist?“, etwas überrascht sehe ich mich um.
„Willst du was trinken? Und sollen wir vielleicht auf Deutsch weitermachen?“
„Ich würde gern was trinken, aber jetzt braucht ihr auch nicht mehr deutsch zu sprechen, ich hab im ersten Teil schon nicht alles verstanden, also wird das so auch nicht besser. Macht ruhig einfach weiter“, antworte ich und nehme den Drink entgegen, den Alec während ich geredet habe bestellt hat. Die sind hier wirklich schnell.
Während die drei also weiter diskutieren nippe ich vorsichtig an meinem Drink.
„Der ist ohne Alkohol. Du kannst also ruhig richtig trinken“, wirft Alec zwischen zwei Sätzen ein und grinst mich an.
„Super. Danke.“
Sofort nehme ich einen grösseren Schluck. Das Zeug ist echt total lecker. Innerhalb weniger Minuten ist das erste Glas leer und sofort wird mir ein neues gebracht.
Das zweite trinke ich deutlich langsamer während ich versuche, irgendwas davon zu verstehen, worüber sie sich unterhalten. Wieder mal vergeblich. Ich sollte eindeutig mehr Englisch sprechen. Am besten fange ich gleich nach diesem Treffen damit an.
„Ich gehe noch ein bisschen tanzen“, teile ich allen dreien auf Englisch mit, bevor ich mit meinem Glas in der Hand aus dem Raum trete. Die Bässe der Musik dringen bis auf meine Knochen und lassen sie im Takt vibrieren, kaum dass ich den Raum verlassen habe.
Geniesserisch lege ich meinen Kopf zurück und lausche der Musik. Jedenfalls so lange, bis ich angesprochen werde.
Mein Gegenüber ist äusserst attraktiv, blond, etwa um die fünfundzwanzig und zu blass um ein Mensch zu sein.
„Wanna dance with me?“, spricht er mich mit seinem australischen Akzent an, wobei ich erst fast nichts verstehe.
„Yes please“, antworte ich unsicher.
„Where are you from?“
„From Switzerland?“
„Ah, eine waschechte Schweizerin. Fantastisch.“
„Fast. Aber danke. Wollen wir jetzt tanzen gehen oder weiter reden?“, frage ich scherzend.
„Eindeutig tanzen, aber das wird deine Frisur ruinieren.“
„Ach was.“
Grinsend ziehe ich das Haargummi raus und wickle es mir ums Handgelenk. Dann schüttle ich meine Haare einmal locker durch.
„So, Katastrophe abgewendet.“
Lächelnd greife ich nach seiner Hand und lasse mich in die Mitte der Tanzfläche führen, wo wir im Takt der Musik fast miteinander verschmelzen. Wir tanzen mehrere Lieder durch, bis ich total ausser Atem bin.
„Du tanzt gut“, bemerkt er auf dem Weg zu einer der Sitzecken.
„Danke, du aber auch“, gebe ich das Kompliment zurück.
„Was möchtest du trinken?“
„Im Moment gar nichts. Aber danke“, lehne ich lässig ab und sehe mich ein wenig um.
„Aber ich werde was trinken“, erwidert er und beugt sich zu mir rüber.
„Das solltest du lassen. Du hast wohl nicht gesehen mit wem ich hergekommen bin.“
„Ach, sag bloss du hast einen Freund. Wie heisst er denn?“
Abwartend sieht er mich an, wobei er aber immer näher rückt.
„Willst du seinen vollen Namen wissen?“, erkundige ich mich, während ich ein wenig abrücke.
„Na gut. Sein Name ist Alexander Victor William Anthony Masen“, rattere ich herunter nachdem er genickt hat.
„Wie bitte? Das ist jetzt nicht dein Ernst. Dein Freund ist… Ach was. Sorry hab nix gesagt.“
„Du meinst er ist der König der Vampire. Jepp, das ist er. Und da kommt er auch schon. War nett dich kennen gelernt zu haben.“
Mit einem höflichen nicken verabschiede ich mich und gehe auf Alec zu, der mich in seine Arme zieht und leidenschaftlich küsst.
Was ich jedoch nicht mitkriege ist, dass er dabei die ganze Zeit zu meinem vorherigen Tanzpartner starrt, dessen Gesichtszug immer ungläubiger wird.
„Ich liebe es wenn du das tust“, seufze ich und küsse ihn noch mal kurz, wobei ich aber dieses mal bemerke, dass er zu dem anderen rüber sieht.
„Du fängst jetzt aber nicht wieder mit dieser ganzen Eifersüchtelei an, oder?“, tadelnd sehe ich ihm in die Augen. Verlegen schüttelt er den Kopf, woraufhin ich ihn gleich noch mal küsse.
„Wollen wir noch ein wenig bleiben, oder lieber zurück ins Hotel fahren?“, erkundigt er sich bei mir und deutet dabei auf eine der Sitzecken.
„Kommt darauf an, ob die Wände des Hotelzimmers schalldicht sind.“
Beinahe sofort weiten sich seine Augen vor Überraschung, ehe er sich wieder fasst und mich angrinst.

Zeit zu Zweit




Zeit zu Zweit

„Ich habe hier in der näheren Umgebung ein privates Haus. Wenn ich renne, sind wir in einer viertel Stunde da. Was sagst du?“
Entschlossen greife ich seine Hand und ziehe ihn hinter mir her auf die nächste Tür zu. Dass es die Tür zur Terrasse ist, merke ich erst, als ich draussen in der inzwischen kühlen Nachtluft stehe. Grinsend reicht Alec mir seine Jacke und lässt mich dann auf seinen Rücken klettern.
Mit lässigen Sprüngen fliegen wir quasi von Dach zu Dach über die Stadt, bis die Häuser niedriger und die Dächer schräger werden, sodass Alec nicht mehr einfach so darauf laufen kann.
Das alles geht so schnell, dass ich nur bemerke, wann wir abheben und wieder aufkommen.
Keine fünf Minuten später fliegen wir etwas länger und Alec muss auch verhältnismässig tief in die Knie gehen um die Landung abzufedern.
Dann geht es auch schon weiter. Wir rennen noch schneller als damals auf dem Weg zum Spielplatz.
„Wie schnell kannst du eigentlich wirklich rennen?“, frage ich ihn, das Gesicht weiterhin hinter seiner Schulter versteckt.
„Das kann ich dir leider nicht zeigen. Wenn ich so schnell rennen würde wie ich könnte, dann währen wir in einer Minute da, aber du währst dann längst an Sauerstoffmangel gestorben, weil sich dabei hinter mir ein Vakuum bildet.“
„Dann trag mich doch einfach vor deinem Körper“, schlage ich vor.
„Der Luftdruck und die G-Kräfte die auf dich wirken würden, würden meinen Berechnungen zufolge deinen ganzen Körper so flach quetschen wie eine Flunder.“
„Oh. Na ja, das ist ja auch schon schneller als das letzte Mal“, werfe ich ein und klammere mich noch ein wenig mehr an ihm fest.
Direkt als wir angehalten haben sehe ich auf die Uhr. Wir haben sogar weniger als eine Viertelstunde gebraucht um ein kleines, echt niedliches Häuschen direkt am Strand zu erreichen.
„Wow. Das ist echt toll hier. Wissen die anderen davon?“, frage ich bewundernd ums Haus schreitend.
„Nein, es gehört nur mir und ist mein Zufluchtsort, wenn ich einfach mal meine Ruhe vor allem haben will.“
„Cool. So am Strand kann man sich bestimmt gut entspannen.“
„Ja, es ist einfach toll. Wenn wir alle paar Jahrhunderte mal der ganze Stress zu viel wird, dann verziehe ich mich einfach mal für ein paar Tage und verbarrikadiere mich hier“, erklärt er mir. Gemeinsam gehen wir durch das kleine Häuschen und erkunden jedes Zimmer. Als ich mir die Regale genauer ansehe entdecke ich kein einziges Staubkörnchen darauf.
„Wie oft wird hier denn geputzt?“
„Zweimal die Woche, wenn ich vorher bescheid gebe, dass ich im Land sein werde. Und wenn ich mich nicht irre, müsste die Putzfrau heute da gewesen sein.“
„Hast du nur hier so eine Zuflucht, oder auch noch woanders?“, bohre ich neugierig nach, und lege mich auf die Couch.
„Ich habe in jedem Land mindestens ein solches Haus, in grossen Ländern sind es sogar mehr.“
„Aha, und wo steht das in der Schweiz?“, bohre ich hartnäckig weiter.
„In der Nähe von Lugano, direkt am Seeufer.“
Nachdenklich nicke ich und fange an wie blöd zu grinsen, als Alec mir vorschlägt, dass wir mal gemeinsam da hin fahren.
„Wollen wir uns nicht mal das Schlafzimmer ansehen?“, frage ich, wobei ich mir so verführerisch wie möglich die Haare zurückwerfe und ihn über meine Schulter hinweg ansehe.
Anstatt einer Antwort kriege ich einen leidenschaftlichen Kuss. Langsam zieht er mir erst das Kleid und dann die Strümpfe samt Schuhe aus, ehe er mich hochhebt und nach oben ins Zimmer trägt. Dabei küsst er die ganze Zeit jede Stelle an die er gerade rankommt.
Als wir beide schliesslich auf dem Bett ankommen, küsst Alec immer sich weiter nach unten und zieht mir auf dem Weg erst den BH und dann mein Höschen aus.
Immer weiter küsst er mich, bis er bei meinen Zehen angelangt ist. Beinahe hätte ich ihm einen Tritt ins Gesicht verpasst, als er mich an den Füssen gekitzelt hat, aber inzwischen ist er schon wieder oben angekommen. Na ja, nicht ganz oben, eher ein wenig unterhalb der Gürtellinie, wo er mich gleichzeitig mit Zunge, Lippen und Händen neckt, leckt und ab und zu sanft kneift, was ich nur mit einem Stöhnen kommentieren kann, denn zu mehr bin ich nicht in der Lage.
Aber das war ja schon von Anfang an so. Wann immer Alec mich nur ansah, stockte mir der Atem, was inzwischen bedeutend besser geworden ist, auch wenn er mich immer noch aus der Fassung bringt. Da ist es kein Wunder, dass es noch intensiver wird, wenn er mich berührt. Besonders wenn er es so gezielt macht wie jetzt gerade.
Keuchend kralle ich meine Finger in die Decke und winde mich stöhnend unter Alecs erfahrenen Händen.
Immer wieder treibt er mich an den Rand eines Orgasmus, hält aber kurz bevor ich komme jedes mal inne. Erst wenn ich einigermassen runter gekommen bin treibt er mich wieder weiter.
„Alec bitte“, flehe ich, als er das ganze schon zum vierten Mal wiederholen will.
„Sag mir was du willst. Was soll ich tun? Ich will das du es sagst.“
Oh, so was hat er aber doch noch nie von mir verlangt. Was soll ich denn jetzt sagen?
„Ich… Äh… Ich… Möchte das du mit mir schläfst.“
„Aber das kannst du doch noch viel besser sagen. Fass das alles Mal in wenigen Worten für mich zusammen“, fordert er.
Ach herrjemine. Na dann eben kurz und direkt.
„Na gut. Fick mich“, fordere ich nun.
„Geht doch“, zufrieden grinsend zieht er mich an meinen Beinen zu sich her und dringt direkt bis zum Anschlag in mich ein.
Langsam fängt er an sich in mir zu bewegen, und sofort treiben mich die Wellen wieder auf die Grenze zu, besonders als er immer schneller wird.
Doch gerade als ich wieder so weit bin, ist er plötzlich nicht mehr in mir.
„Och Alec, bitte, tu mir das nicht schon wieder an.“
Doch er grinst mich nur an und legt sich provozierend neben mich auf den Rücken. Entschlossen klettere ich über ihn und küsse ihn leidenschaftlich. Zur gleichen Zeit umklammert Alec meine Hüfte und stösst dann direkt in mich.
Keuchend löse ich mich von seinen Lippen und richte mich auf, damit er noch tiefer in mich dringen kann.
Da ich mich inzwischen ganz gut selbst auf ihm halten kann ohne das Gleichgewicht zu verlieren, lässt er meine Hüften los und kümmert sich stattdessen um meine Brüste, die bei jedem Stoss seinerseits auf und ab hüpfen wie zwei Flummis.
Stöhnend und keuchend neige ich mich ihm entgegen und werfe dabei gleich auch noch meine Haare zurück, damit sie ihm nicht mehr in die Quere kommen.
Immer heftiger und härter stösst er in mich und zieht mich zu sich runter um meine Brüste küssen zu können. Doch beim Küssen bleibt es nicht, was ich erst merke, als er zubeisst. Mit einem leisen Schrei und anschliessendem heftigen stöhnen schlägt die Orgasmuswelle über mir zusammen und ich spüre, wie sich sämtliche Muskeln im Rhythmus meines Herzschlages um seine ganze Länge schliessen und versuchen ihn in mir zu halten. Das gestattet er mir aber nicht. Erst als er sich noch mal aus mir zurückgezogen hat, kommt auch er.
Vollkommen erschöpft und ausser Atem sacke ich fast über ihm zusammen, was er natürlich wieder mal merkt und mich sogleich zu sich runter zieht.
Sanft küsst er mich erst auf die Stirn, dann auf den Mund.
„Tut mir Leid dass ich so ohne Vorwarnung zugebissen habe“, entschuldigt er sich mit meinen Haaren spielend.
„Ist schon okay. Ich hab mich inzwischen daran gewöhnt“, scherze ich und küsse ihn meinerseits.
„Ich sollte mal von dir runter“, murmle ich nach einer Weile in der wir einfach nur so dagelegen sind.
Vorsichtig zieht er sich ganz aus mir zurück, sodass ich von ihm runter klettern kann.
Dann lege ich mich direkt neben ihn und schmiege mich an seine Seite.
Wie immer wenn ich nicht sofort einschlafen kann, beginnt Alec wieder mein Lieblingslied zu summen. Das klappt immer, und wenige Minuten später bin ich auch schon eingeschlafen.

Surfunterricht




Surfunterricht

Am nächsten Morgen weckt Alec mich kurz mit einem Kuss, um mich zu fragen, was ich Frühstücken will. Im ganzen Haus hat es nämlich nichts zu Essen. Also will er schnell los, um was einzukaufen.
Da fällt mir auch ein, dass ich weder Badesachen noch sonstige Kleidung dabei habe und rufe Alec gleich noch mal an.
Ich bemerke sein Grinsen sogar durchs Telefon, als er verspricht mir was mitzubringen.
Zufrieden lege ich auf und wickle mich in die dünne Decke ein, damit ich nach unten und nach draussen auf die Veranda kann. Die Nase zur Sonne gereckt geniesse ich die wärme in meinem Gesicht und die leichte Briese, die vom Meer herüberweht.
„Ah, Fantastisch!“, seufzend lasse ich mich auf einen bequem gepolsterten Rattansessel sinken und blicke aufs Meer hinaus. Da joggt doch tatsächlich gerade jemand lang.
Der Inbegriff eines Surferboys. Blonde Haare, braungebrannt, muskulös und in Badeshorts.
Neugierig beobachte ich, wie er anhält um etwas aus seiner Flasche zu trinken, als sein Blick hier rüber schweift.
Grinsend winkt er mir zu und ich winke zurück.
Ich dachte schon er joggt gleich weiter, aber er kommt tatsächlich hier rüber.
„Hi. I didn’t know someone lives here”, begrüsst er mich immer noch grinsend.
„It’s my boyfriends house, were just here for today. We’re making holiday here.”
„Oh. So where are you from?”, erkundigte er sich etwas langsamer sprechend.
Verlegen erkläre ich, das ich aus der Schweiz komme, woraufhin er antwortet, dass das meinen deutlich hörbaren Akzent erklärt.
Lachend biete ich ihm an, doch mal eine Pause zu machen und sich einfach zu setzen.
Grinsend deutet er auf die Decke und fragt mich, ob ich friere. Sofort merke ich, wie ich rot werde. Verlegen erkläre ich, dass wir spontan hier hergekommen sind, und eigentlich in einem Hotel am Bondi Beach wohnen. Das heisst ich hab keine Sachen zum wechseln und das Kleid von gestern wollte ich nicht noch mal anziehen. Weil ich dachte, ich währe alleine, hab ich mich einfach für die Decke entschieden, bis Alec mit den Kleidern für mich zurück kommt.
„You send your Friend to buy you new clothes?“
„He did it voluntarily. So I can’t say no“, erkläre ich, da beginnt plötzlich mein Handy zu klingeln.
Schnell haste ich nach drinnen und währe dabei fast über meine eigenen Füsse gefallen.
„Hi Schatz. Was gibt’s?“, melde ich mich am Telefon und schlendere wieder nach draussen.
„Hallo mein Engel. Ist da noch jemand bei dir?“, höre ich ihn verblüfft fragen.
„Äh ja, da war so ein Jogger. Aber der ist eigentlich ganz nett. Wir sitzen nur ein bisschen draussen auf der Veranda und reden. Aber woher weisst du das?“
„Ich höre ihn atmen“, antwortet er mit düsterer Stimme.
„Na super. Installier doch gleich überall noch Kameras, dann entgeht dir garantiert nichts mehr. Aber weswegen rufst du eigentlich an?“
„Was brauchst du alles. Also ich hab schon einen Bikini, ein Kleid, Unterwäsche und ein paar Flipflops und Sandalen“, zählt er auf.
„Handtücher? Was zu Essen?“
„Ersteres im Bad. Zweites kauf ich gleich noch. Dann komm ich zurück.“
„Ja klar und bis dahin sollte ich ihn loswerden, damit er nicht als Frühstück endet, oder?“, flüstere ich ins Telefon.
„Keine schlechte Idee.“
„Okay, dann bis später. Tschüss Schatz.“
„I have to go, right?“
“Yes. Sorry, he’s verry jealous”, entschuldige ich mich und er nickt nur verstehend.
„If you were my girlfriend, I would be jealous too", erwidert er und verabschiedet sich von mir.
Winkend joggt er weiter und ich sehe ihm nach, bis er weg ist. Dann erst setze ich mich wieder in den Stuhl. Jedenfalls so lange bis ich die Tür aufgehen höre.
Sofort springe ich auf und renne Alec entgegen. Eigentlich hatte ich vor ihm in die Arme zu springen, aber als ich die Tüten sehe, entscheide ich mich um und nehme ihm stattdessen etwas ab, damit er nicht mehr so voll beladen ist.
Als ich in die Tüte sehe, merke ich dass ich eine von denen mit Lebensmitteln erwischt habe und steuere sofort die Küche an.
Der Kühlschrank funktioniert und ist schön kalt als ich in aufmache um alles aus der Tüte darin verstaue. Dann nehme ich mir auch noch die zweite vor, die Alec neben mir abgestellt hat. Darin finde ich auch frische Brötchen, ein Glas Marmelade und zwei Eiscafes. Ganz ähnliche wie man sie auch bei uns kaufen kann.
Diese Sachen stelle ich also, mit einem Teller und einem Messer hinter mir auf den Tisch, damit ich gleich essen kann, sobald ich mich angezogen habe.
„Was anderes hab ich grad nicht gefunden“, kommentiert Alec den schwarzen Neckholderbikini den ich schnell überziehe.
„Ich finde ihn hübsch. Er glänzt so schön.“
Zufrieden setze ich mich an den Tisch und Frühstücke, während Alec sich umzieht. In Badeshorts und mit einem Surfboard unter dem Arm kommt er zurück und lehnt sich lässig an die Wand.
„Was hast du denn damit vor?“, eine Augenbraue hochgezogen deute ich auf das Board neben ihm.
„Ich dachte ich bring dir mal das surfen bei.“
„Aha. Und du denkst, dass ich das kann?“, zweifelnd und misstrauisch beäuge ich ihn aus dem Augenwinkel, während ich den letzten Rest des Brötchens aufesse.
„Vertrau mir. Es ist gar nicht so schwer, wenn man den Bogen mal raus hat.“
„Na dann versuch ich das mal. Kann ja so schwer nicht sein, wenn du glaubst, dass ich das kann“, immer noch etwas misstrauisch folge ich ihm runter an den Strand, nachdem ich mich sicherheitshalber eingecremt habe.
„Hier, das Board. Geh so weit raus, dass du noch stehen kannst und klettere dann rauf“, weist er mich an und folgt mir ins Wasser.
Grinsend hält er das Board für mich fest, als ich anders einfach nicht rauf komme.
„So. Jetzt setz dich bequem hin, mit dem Blick zum Strand. Achte auf die gleichmässigen Wellen unter dem Board. Sobald eine vorbei ist stellst du dich aufrecht und breitbeinig hin und ich werde loslassen. Du wirst dann schon sehen was passiert“, fordert er und ich nicke, mich mit beiden Händen an den Rändern des Boards festklammernd.
„Wenn du meinst, dann versuch ich das mal.“
Nervös warte ich, bis die nächste Welle vorbei ist und stelle mich dann wacklig hin.
Als Alec loslässt trägt mich eine kleine Welle ein Stück weit mit sich, woraufhin ich das Gleichgewicht verliere und kreischend im Wasser lande.
Prustend tauche ich wieder auf und sehe mich nach Alec um, der sich lachend über das Surfboard beugt.
„Haha, sehr lustig. Ich versuche es gleich noch mal. Jetzt weiss ich ja was passiert.“
Entschlossen setze ich mich wieder hin und warte darauf, dass die nächste Welle vorbei ist und ich es noch mal versuchen kann.
Keine Sekunde später stehe ich wieder oben. Dieses Mal stehe ich deutlich sicherer, wenn auch nicht ganz genau so wie Alec es mir gezeigt hat. Doch vermutlich muss ich einfach meinen eigenen Weg finden.
Beim zweiten Versuch gleite ich deutlich länger über das Wasser, der Welle entlang, bis ich mein hinteres Bein anders belaste und sich alles plötzlich dreht.
So gehen meine Versuche noch bis zum Mittag weiter, wobei ich wenigstens ein bisschen besser werde, doch eine Surfkönigin werde ich wohl nie werden. Schwimmen und tauchen liegt mir eindeutig besser.
Also geben wir es auf und ich bereite stattdessen das Mittagessen für mich vor. Alec ist mir dabei keine grosse Hilfe, denn wann immer er an mir vorbei geht, kneift er mich in den Hintern, klapst sanft darauf oder spielt mit meinen Haaren.
Er kann seine Finger einfach keine zehn Minuten von mir lassen. Grinsend drehe ich mich zu ihm um, als er mich schon wieder kneift. Er tut es ja sanft, also macht mir das nichts aus.
Schnell greife ich nach seiner Hand als er weitergehen will und ziehe ihn zu mir um ihn küssen zu können.
Wie immer erwidert er den Kuss erst sanft und immer drängender werdend.
Ich will gerade nachgeben, als ich das Wasser hinter mir brodeln höre und mir mehrere grössere und kleinere siedend heisse Tröpfchen treffen. War wohl keine gute Idee nur im Bikini zu kochen.
Zischend ziehe ich die Luft zwischen den Zähnen durch in meine Lungen und presse mich gegen Alec um von der Herdplatte und dem heissen Wasser weg zu kommen.
Fluchend winde ich mich zwischen ihm und der Platte in meinem Rücken hervor und spähe über meine Schulter, kann jedoch nichts erkennen.
Wütend über meine eigene Dummheit werfe ich die Nudeln ins Wasser und stelle die Hitze kleiner. Dann durchtränke ich einen Lappen mit kaltem Wasser und wische mir dabei über den Rücken. Richtig ran komme ich aber trotzdem nicht.
Also nimmt Alec mir den Lappen ab und tupft über einzelne Stellen.
„Willst du nicht ein wenig von meinem Blut?“
„Wird es Narben geben wenn ich es normal verheilen lasse?“, stelle ich die Gegenfrage und blicke ihn über die Schulter hinweg an.
„Nein, die Stellen sind nur etwas gerötet. Aber es tut doch bestimmt weh“, besorgt tupft er weiter meinen Rücken ab, während ich eine Sauce zu den Nudeln mache.
„Ach was, es brennt ein bisschen. Aber sonst ist alles okay. Ausserdem will ich nicht wegen jedem Wehwehchen dein Blut. Nicht dass es nicht lecker währe, aber na ja, du verstehst.“
Nickend hilft er mir fertig zu kochen und tupft zwischendurch immer mal wieder an meinem Rücken rum.
Nachdem die Nudeln weichgekocht sind lade ich mir alles auf einen Teller und giesse die Sauce darüber.
Hungrig von meinen vielen Surfversuchen verschlinge ich alles in Windeseile. Inzwischen hat Alec mir eine Salbe gegen Verbrennungen besorgt, die er gerade aufträgt, bevor er den Tisch abräumt und alles in die Geschirrspülmaschine räumt.
„Und was wollen wir als nächstes machen?“, erkundige ich mich.
„Das darfst du bestimmen.“
„Wir könnten einfach am Strand entlang laufen“, schlage ich vor.
Schnell ziehe ich das wunderschön geblümte, knielange, locker schwingende Kleid an, das Alec mir mitgebracht hat. Wie immer passt es mir wie angegossen. Alles was Alec mir bringt sitzt wie für mich massgeschneidert. Ich weiss zwar nicht, wie er das macht, aber ich finde es toll.
Lächelnd greife ich seine Hand und ziehe ihn nach draussen zum Wasser, nachdem ich mir die Sonnenbrille aufgesetzt habe.
Händchenhaltend laufen wir durchs knöcheltiefe Wasser in die Richtung aus der der Jogger gekommen ist.
Immer wieder blicke ich aufs Wasser hinaus, während Alec und ich uns über dies und das unterhalten. Unsere Gespräche drehen sich um unsere Zukunft, die Vampirtreffen, eben alles was uns so beschäftigt.
Die meisten unserer Themen sind ernst, aber am Ende des Tages können wir wenigstens von uns behaupten, dass wir vieles geklärt haben, was bisher unklar war. Ausserdem haben wir kein einziges mal miteinander gestritten, was echt gut ist, wenn man bedenkt, worüber wir alles gesprochen haben. Wir waren uns nämlich nicht immer einig.
Als wir am Abend schliesslich wieder zurück zu unserem kleinen Häuschen kommen, mache ich mir erst mal was zu Essen und verschwinde dann kurz im Bad. Frisch geduscht, die Haare schon getrocknet, schleiche ich mich nackt wie ich bin an Alec ran, der sich zum Glück nicht gleich zu mir umdreht. Von hinten umarme ich ihn, was ihn zwar vom aufräumen abhält, aber das ist mir egal. Der Abwasch kann warten, denn sein Gesichtsausdruck gefällt mir einfach zu sehr. Völlig regungslos und ohne zu atmen mustert er mich von oben bis unten.
Breit lächelnd drehe ich mich einmal vor ihm im Kreis, oder ich will es. Als ich gerade den Rücken zu ihm gedreht habe, greift er nach meinen Hüften und zieht mich eng an sich. Sexy und verführerisch reibe ich mich an ihm um ihn noch weiter zu stimulieren, während er mich mit seinen Händen gleichzeitig streichelt und an sich drückt.
Ich weiss nicht wie, aber innerhalb von drei Sekunden hat Alec sich komplett ausgezogen. Ich hatte noch nicht mal Zeit mich zu ihm umzudrehen, da drückt sich schon seine Erektion oberhalb meines Pos an meinen Rücken. Wieder umschlingen mich seine Hände und pressen mich an seinen nun ebenfalls nackten Körper.
Stöhnend schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und lehne meinen Kopf an seine breite kräftige Brust, während seine Hand zwischen meine Beine gleitet.
„Alec, bitte. Nimm mich endlich“, flehe ich stöhnend als ich es kaum mehr aushalte, wie er mich immer an den Abgrund treibt, aber aufhört, ehe ich komme.
Er will mich schon ins Zimmer führen, aber ich protestiere.
„Nein, nicht im Bett. Gleich hier“, fordere ich, klammere mich an der Küchentheke fest und drehe ihm meine Kehrseite zu. Normalerweise ist das nicht meine Art und es ist mir auch jetzt ein bisschen peinlich, doch ich habe mal irgendwo gelesen, dass das den Männern gefallen soll.
Und Alec scheint es wirklich zu gefallen, mich von hinten zu nehmen, auch wenn er mich vorher zögernd gefragt hat, ob ich mir sicher bin.
Kurz bevor wir beide kommen, zieht Alec sich ganz aus mir zurück. Enttäuscht stöhne ich auf, lächle aber, als er mir sagt, dass er mich ansehen will, wenn ich komme.
Mit Leichtigkeit hebt Alec mich auf die Anrichte, die praktischerweise die perfekte Höhe hat.
Ich sinniere noch darüber, ob das beabsichtigt war, da dringt Alec wieder in mich ein. Mein Gehirn verabschiedet sich und mein Körper übernimmt ganz automatisch für mich die Kontrolle. Wie von alleine ziehen meine Hände ihn zu mir, sodass ich ihm in die Augen sehen kann. Leidenschaftlich küsse ich ihn, wobei man das nicht wirklich einen Kuss nenne kann, was wir tun. In Wirklichkeit stöhnen wir im Rhythmus unserer Bewegungen Mund an Mund, wobei sich dazwischen trotzdem kleine Küsse schleichen. Als wir beide wieder kurz davor sind, weiche ich zurück, damit seine Reisszähne meinen Lippen nicht aus versehen ein Piercing verpassen.
Dafür presse ich meinen restlichen Körper aber umso mehr an seinen als die ganze Gefühlswelle über mir zusammenbricht.
Erschöpft lasse ich mich auf die eiskalte Marmorplatte zurücksinken, was meinem Rücken ausgesprochen gut tut. Dabei denke ich darüber nach, wo wir es sonst noch so tun könnten.
Da währe zum Beispiel ein Aufzug. Grinsend denke ich daran, wie wir wohl reagieren würden, wenn uns jemand erwischen würde. Würden wir weitermachen, oder erschreckt aufhören?
„Woran denkst du?“, fragt Alec mich und hilft mir, mich aufzusetzen und von der Theke runter zu rutschen.
„Das ist jetzt nur eine rhetorische Frage. Wenn wir im Lift Sex hätten und jemand würde uns dabei erwischen, würdest du weitermachen, oder erschreckt aufhören?“
„Schwer zu sagen. Ich hatte noch nie Sex an einem solchen Ort, aber wir könnten es bei Gelegenheit mal ausprobieren“, schlägt er breit grinsend vor und ich boxe ihn spielerisch in den Arm, woraufhin er sich die getroffene Stelle demonstrativ reibt und das Gesicht verzieht.
Während wir in der Küche Sex hatten ist es draussen dunkel geworden. Gemeinsam beschliessen wir, noch heute Abend zurück zum Hotel zu gehen. Alec wird mich natürlich wieder tragen. Und ich werde die Taschen mit den Sachen drin festhalten.
So machen wir uns also, ich in eine Decke gewickelt auf den Weg zurück, wo und die anderen schon erwarten und wissen wollen, wo wir waren und was wir gemacht haben.
Ersteres erzählen wir ihnen natürlich nicht, dass soll ja geheim bleiben. Und wir erzählen ihnen auch nicht alles was wir gemacht haben, denn das würde ziemlich peinlich werden.
Nachdem wir alle noch ein wenig im gemeinsamen Wohnzimmer der Suite zusammengesessen sind, verschwinde ich ins Bett. Sex mit Alec ist nämlich ziemlich anstrengend. Daran ändert auch die Tatsache, dass ich eine Halbelfe bin nichts.
Erschöpft sinke ich also ins Bett nachdem ich im Bad war und mich umgezogen habe.
Kurz darauf bin ich auch schon eingeschlafen, wache aber noch mal auf, als Alec sich zu mir legt und mich sanft an sich zieht.

Den ganzen nächsten Tag verbringen wir noch mal am Strand, wo wir einfach alle ein wenig die Sonne geniessen und im Wasser planschen. Das Abendessen das wir beim Zimmerservice bestellt haben, nehmen wir in der Suite ein. Danach sehen wir uns noch einen Film an, bevor ich auch schon wieder schlafen gehe. Wie immer natürlich mit Alec neben mir schlafe ich ein.

Am nächsten Morgen wache ich erst auf, als Alec mich gegen Mittag mit einem sanften Kuss aufweckt.
Bis zum späten Nachmittag bleiben wir noch in der Nähe des Hotels. Erst gegen Abend ziehen wir uns zur Party in Sydney um. Wir werden vermutlich in einen Club auf einem der Hochhäuser gehen. So werden wir einen guten Blick auf das Feuerwerk um Mitternacht haben.
Da ich nicht weiss um was für eine Party es sich da handelt, auf die wir gehen, entscheide ich mich für das royalblaue Elie Saab Kleid das ich zu Weihnachten bekommen habe. Das wirkt sowohl elegant, als auch sexy und partymässig. Die dazu passenden Schuhe ziehe ich gleich auch noch an.
Fertig angezogen setze ich mich ins Wohnzimmer und warte mit Alec, der eine elegante schwarze Hose und ein schwarzes Seidenhemd trägt, auf die anderen.
Nach und nach kommen sie aus ihren Zimmern. Zuletzt natürlich die Mädels. Bekanntlich brauchen wir ja immer länger, was auch stimmt. Ich habe schliesslich schon eine Stunde vor Alec angefangen, mich vorzubereiten.
Endlich schafft es auch Mum noch aus ihrem Zimmer. Da sie Kleider nicht sonderlich mag, trägt sie eine elegante schwarze Hose, Kitten Heels und ein silbernes locker fallendes Wasserfalltop. Die Haare hat sie offen gelassen, was sie eigentlich immer macht.
„Sind dann alle fertig?“, hakt Alec noch mal nach und alle bejahen.
„Gut, dann los“, enthusiastisch springe ich auf und währe fast vornüber wieder hingefallen, hätte Alec nicht nach meiner Hand gegriffen. Manchmal bin ich auch echt ungeschickt.
Alle zusammen quetschen wir uns schliesslich in den Lift und fahren nach unten in die Lobby. Dort lassen wir unsere Mietwagen vorfahren. Mum und Dad fahren wieder bei uns mit, während Alyssa und Hailey mit ihren Männern den zweiten Wagen nehmen.
In Sydney angekommen fahren wir vor einem grossen Gebäude nahe der Brücke vor, wo das Feuerwerk stattfinden soll.
Vom Dach her hört man schon jetzt das dröhnen der Musik und sich unterhaltende und lachende Leute.
Am Eingang zum Club werden wir alle, vor allem die Mädels unter uns, erst mal ausgiebig gemustert, ehe wir reingelassen werden. Vermutlich wollten sie uns einfach ein wenig anglotzen. Das flüstert mir jedenfalls Alec ins Ohr als wir drin sind.
Die Musik ist fast Ohrenbetäubend laut, sodass die anderen schreien müssen, damit ich sie überhaupt verstehe. Ich jedoch kann in normaler Lautstärke weitersprechen, ohne dass sie Mühe damit hätten, mich zu verstehen. Bloss wenn ich Mum etwas sagen will, muss ich schreien, aber da sie sich sowieso gleich auf den Weg zur Bar macht kann ich mir das sparen.
Nachdem Alyssa uns allen was zu trinken besorgt hat, setzen wir uns draussen auf der Terrasse in eine Sitzecke, wo wir uns normal unterhalten können. Der Lärm der Musik drinnen ist ja kaum auszuhalten.
Nach einer Weile gesellen sich auch Mum und Dad wieder zu uns. Gerade diskutieren wir darüber, welches die beste Hunderasse ist.
„Was für einen Hund würdest du denn wollen?“, fragt Alec mich lächelnd.
„Wenn, dann einen Langhaarcollie oder einen Siberian Husky. Die sind erstens voll süss, und zweitens auch nicht so klein, wie diese Staubwedel die den alten Damen immer um die Füsse rumhuschen und drittens kläffen sie auch nicht so nervtötend und hören nicht mehr auf“, scherze ich und die anderen stimmen mir zu. Diese kleinen Hunde sind ja auch manchmal echt nervig. Bis auf Chihuahuas natürlich. Die kann man in der Handtasche mit herumtragen. Aber das ist so ein Tussihund. Damit kann ich nun echt nichts anfangen.
Noch bis kurz vor Mitternacht unterhalten wir uns, trinken leckere erfrischende Drinks und tanzen, bis der Countdown angezählt wird. Lachend stossen wir mit einer teuren Flasche Champagner an und stellen uns auf die Ummauerung der Terrasse um die fantastischen Farben des Feuerwerks zu bewundern.
Staunend blicke ich nach unten. Leider sind wir etwas zu weit weg, aber es ist trotzdem wundervoll. Ich wette für Vampire sieht das alles noch tausendmal besser aus. Sehnsüchtig blicke ich zu Alec hoch, der einen Arm um mich gelegt hat.
Erst als das Spektakel fertig ist küsse ich ihn endlich und wir gratulieren einander.
„Na, was ist dein guter Vorsatz?“, fragt Alyssa mich.
„Wieder auf den Boden kommen und mehr ‚Normale Sachen’ unternehmen. So was wie, hmm, keine Ahnung. Wandern zum Beispiel, oder ein Shoppingtrip mit euch Mädels. Wir könnten vielleicht auch mal in den Europapark fahren oder so. Eben einfach mehr an der frischen Luft sein“, erkläre ich grinsend.
„Ach ja und natürlich meinen Geburtstag feiern. Das gilt doch auch als ‚Normal’“, füge ich noch hinzu.
„Und was sind eure Vorsätze?“, bohre ich nach.
„Wir wollen versuchen Vegetarier zu werden“, antworten alle gleichzeitig.
„Und ihr denkt dass das klappt?“
Mum und Dad sehen genauso skeptisch aus wie ich, als sie das hören.
„Nein, das sagen wir nur damit wir überhaupt etwas sagen können. Vampire haben normalerweise keine guten Vorsätze.“
„Aha. Na dann lassen wir das doch einfach alle. Ganz ehrlich, die meisten Vorsätze hält man sowieso nicht ein“, schlage ich vor und leere meinen Drink in einem Zug.
Grinsend stimmen mir alle zu und wir bestellen noch eine Runde Drinks für uns.
Etwa gegen vier Uhr morgens fahren wir zurück ins Hotel. Erschöpft falle ich ins Bett. Eigentlich hatte ich noch vor, mich umzuziehen, aber ich bin eingeschlafen, bevor ich ganz auf dem Bett aufgekommen bin.

Keine zwei Stunden später weckt Alec mich wieder, damit ich schnell duschen und mich umziehen kann. Denn um acht Uhr soll unser Flug gehen.
Mürrisch ziehe ich das Kleid aus und stelle mich unter die Dusche. Dann trockne ich die Haare, binde sie zusammen und schlüpfe in Jogginghose, Sneakers und Hoodie. Zur Sicherheit nehme ich mir noch meinen Daunenmantel aus dem Koffer. In der Schweiz ist es schliesslich immer noch Winter.
Gähnend schlurfe ich dann ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch fallen lasse und direkt noch mal einschlafe.
Ich wache erst wieder auf, als Alec mich weckt, weil wir am Flughafen angekommen sind.
Wieder kann ich nur gähnen, was Alec auch gleich zum lachen bringt. Etwas ungeschickt weil ich mich noch im Halbschlaf befinde steige ich aus dem Wagen und nehme meine Daunenjacke entgegen.
Während Alec meine Koffer trägt stapfe ich der ganzen Prozession Arm im Arm mit meiner Mutter hinterher.
Am Check In brechen sofort alle wieder in Panik aus, als sie Alecs Namen nur hören. Ein Glück dass man sich schnell daran gewöhnt. Genau so wie ich mich schnell daran gewöhne, die Hassblicke zu ignorieren, wenn Alec seinen Arm um mich legt und mich küsst. Ich weiss schon was die alle denken. Was will der mit so einer wie mir. Na ja, heute sehe ich auch wirklich schlimm aus, aber egal. Alec liebt mich und das ist das einzige was mich interessiert.
Deshalb komme wohl auch mit allem so gut klar.
Wenigstens sitzen wir keine halbe Stunde später im Flieger. Ich habe mich sofort wieder ins Schlafzimmer verzogen, wo ich weiterschlafe. Ich verpasse sogar den Abflug. Erst nach etwa acht Stunden, was ich auch nur weiss, weil Alec es mir gesagt hat, wache ich wieder auf. Die ganze Zeit lag er neben mir und hat mir beim schlafen zugesehen. Jetzt jedoch gesellen wir uns zu den anderen um wieder auf den riesigen Bodenbildschirm zu starren unter dem die Welt an uns vorbei zieht.
An Alec geschmiegt sitze ich auf dem Sofa und unterhalte mich mit Alyssa und Hailey über die neusten Trends und über eine geplante Shoppingtour, im Sommer um uns die neusten Herbst/Winter Kollektionen zu holen.
Da wirft Dad ein, das ich damit besser bis nach meinem Geburtstag warten soll, denn ich würde ja noch ganz zur Elfe werden und mich dadurch noch ein wenig mehr verändern.
„Stimmt. Wir sollten noch warten. Aber sobald du deinen Geburtstag hinter dir hast gehen wir ausgiebig einkaufen.“
Mit einem nicken stimme ich Hailey zu, die mich zufrieden anlächelt. Eine Weile sitze ich daraufhin nur schweigend bei Alec, der angeregt über Vampirangelegenheiten diskutiert. Aufmerksam höre ich zu und versuche zu verstehen, worum genau es geht. Aber wie immer verstehe ich nicht alles. Einige Begriffe sind mir noch immer fremd. Am besten frage ich ihn später ein wenig aus.
Bis wir landen verschanze ich mich jetzt lieber noch ein wenig mit einem Buch in Alecs Zimmer, während er weiter diskutiert. Erst als es heisst, wir würden bald zum Landeanflug starten gehe ich wieder zu den anderen, setze mich auf die Couch und schnalle mich an.
„So, wir sind dann gelandet, du kannst dich abschnallen“, gibt Alec mir bescheid.
Als ich draussen im Terminal auf die Uhr schaue ist es schon zehn nach zehn Uhr Abends.
Höchste Zeit also, nach Hause zu kommen und zu schlafen. Morgen haben wir schliesslich wieder Schule.
Die normalerweise einstündige Fahrt bringen wir in der Hälfte der Zeit hinter uns. Trotzdem schaffe ich es erst gegen Mitternacht endlich ins Bett.

Winterwunderland




Winterwunderland

Am nächsten Morgen bin ich immer noch total müde als der Wecker klingelt. Trotzdem quäle ich mich aus dem Bett und unter die Dusche.
In Leggins, einem übergrossen Pulli und kniehohen Stiefeln setze ich mich letztlich an den Tisch und frühstücke schnell.
Um genau viertel nach acht klingelt Alec an der Tür um mich abzuholen. Schnell schnappe ich mir meine Handtasche und meine Schulsachen und schlüpfe in meinen Daunenmantel.
Unten steige ich auf der Beifahrerseite in seinen schwarzen Hummer und wir fahren zur Schule. Wie immer ist der Weg nicht sehr weit, aber immer noch besser, als durch den Matsch zu stapfen.
Auf dem Parkplatz ist unser Lieblingsplatz noch frei. Ganz der Gentleman hält Alec mir die Tür auf und ich steige aus. Weil es aber eisig ist, hätte ich mich fast auf den Hintern gesetzt hätte er mich nicht festgehalten.
Schlitternd klammere ich mich an Alec, bis wir im Gebäude sind. Wir haben noch genau zwei Minuten um zur ersten Mathestunde zu kommen. Gerade noch rechtzeitig setzen wir uns an unsere Plätze und packen unsere Sachen aus.
„So meine Lieben. Erst mal wünsche ich euch allen ein frohes neues Jahr. Ich hoffe ihr hattet eine schöne Weihnachtszeit. Und nun lasst uns mit einem neuen Thema anfangen. Algebra.“
Kollektives Aufstöhnen ist die Folge auf diese Ankündigung unseres Lehrers. Sogar Alec kann seine Reaktion nicht verbergen.
„Sag bloss du magst kein Algebra.“
„Nein, das ist es nicht. Na ja, schon auch. Aber ich hab grad was im Kopf durchgerechnet und mich total damit verrechnet. Jetzt muss ich tatsächlich alles aufschreiben, denn irgendwas hab ich falsch gemacht“, nervös kritzelt er auf einem leeren Blatt Papier rum.
Nach etwa fünf Minuten hat er zehn Blätter vollgeschrieben.
„Jetzt hab ich’s. Das ganze muss nur noch getestet werden.“
„Was denn testen?“, verwirrt blicke ich auf die Blätter voller mathematischer Formeln.
„Ich erklär es dir irgendwann mal.“
So schnell dass ich seine Finger nicht mal mehr erkennen kann, hackt er auf sein iPad ein und schickt dann was auch immer er getippt hat an eine E-Mail Adresse.
„So, fertig“, zufrieden steckt er das iPad wieder weg und zerfetzt die Blätter in winzige Fitzelchen, ehe er sie wegwirft.
Inzwischen haben wir schon das erste Arbeitsblatt bekommen und uns wird gerade die Theorie erklärt.
Nach einer fast halbstündigen Erklärung fangen wir endlich an, selbst zu rechnen. Nach knapp zehn Minuten klingelt es auch schon zum Ende der ersten Stunde.
Auch Deutsch, Englisch und Sozialkunde sind schnell vorbei.
Während den Stunden denke ich daran, was sich Schulmässig so verändert hat. Romeo und Julia haben wir inzwischen fertig gelesen, Bettina hat akzeptiert, dass sie die Finger von Alec lassen sollte und meine Lehrer gehen mir auf den Wecker, weil ich noch keine Lehrstelle habe. Ansonsten hat sich nichts verändert. Es wird wohl auch im letzten Halbjahr nicht mehr interessant werden, bis auf den Abschlussball. Der wird bestimmt toll. Ausserdem hat Alec versprochen dafür zu sorgen dass niemand mich mehr belästigt wegen eines fehlenden Jobs. Denn ich hab mich schon bereit erklärt, Alecs persönliche Sekretärin zu werden und eine Ausbildung zur Sekretärin zu absolvieren. Jedenfalls werden wir denen das erzählen, damit sie mich in Ruhe lassen.
Als ich am Mittag nach Hause komme ist Mum noch bei der Arbeit, aber das ist meistens so. Deshalb wärme ich mir nur einen Teller von der Suppe auf, die Mum mir am Morgen noch aus dem Tiefkühler rausgeholt hat.
Nachdem ich fertig gegessen habe, setze ich mich mit Alec auf unser Wohnzimmersofa und sehe mir eine meiner Lieblingsserien an. Dabei schmiege ich mich wie immer in seine starken Arme, die mich umschlossen halten.
„Wollen wir noch ein wenig raus?“, schlage ich vor und blicke über meine Schulter zu ihm hoch.
„Klar, warum nicht, aber du solltest bessere Schuhe anziehen als diese Stiefel heute morgen“, neckt er mich und stellt mich auf die Füsse, ehe er sich selbst von der Couch erhebt und den Fernseher ausmacht.
Darauf eingestellt dass wir länger draussen sein werden, ziehe ich eine Strumpfhose und darüber eine enge schwarze Jeans an. Dazu ein rotes Langarmshirt und darüber den Pulli von heute morgen. Aus einer Schublade krame ich noch meine roten Handschuhe und die dazugehörige Mütze raus. Dann hole ich meine mit Lammfell gefütterten schwarzen Schnürschuhe raus und ziehe sie an. Bevor wir gehen schlüpfe ich natürlich auch noch in meinen Daunenmantel.
Alec ist da viel schneller in der Vorbereitung. Warme Schuhe und Daunenjacke als Tarnung, da er ja eigentlich nicht friert, und fertig ist er auch schon. Er hat sogar eine schwarze Mütze und schwarze Handschuhe dabei. Seine Tarnungen sind einfach immer perfekt.
So eingemummt schliessen wir die Wohnungstür hinter uns ab und fahren dann mit dem Wagen ein Stück aus der Stadt raus bis zu dem Wald in dem wir schon einmal waren.
Hand in Hand stapfen wir durch den Schnee, wobei Alec mich eher führt, da ich meinen Blick lieber ein wenig schweifen lasse. Alles glitzert so wundervoll in der Wintersonne, dass ich den Blick einfach nicht auf den Weg vor uns konzentrieren kann.
Der Schnee sieht aus als währen winzige Diamantsplitter überall verstreut. Plötzlich weht der Wind Tausende und Abertausende Schneeflocken von den Ästen, die nach einem schwerelos wirkenden Tanz in der Brise in Alecs und meinen Haaren landen.
Nachdem wir etwa eine Viertelstunde nur rumgelaufen sind, wird es mir zu langweilig und ich bücke mich heimlich, um einen Schneeball zu formen, als Alec gerade nicht hinsieht.
So fest ich kann werfe ich ihm den Schneeball an den Rücken, in dem Wissen, dass es ihm nicht weh tun wird. Triumphierend hüpfe ich auf und ab, als ich ihn getroffen hab und er mich erstaunt anblickt. Neckend strecke ich ihm die Zunge raus und hüpfe noch weiter auf und ab, bis mich wie aus dem nichts ein Schneeball direkt mitten auf den Bauch trifft. Lachend kommt er auf mich zu und ich springe ihm quasi an den Hals. Mit mir in den Armen wirbelt er im Kreis, ehe er sich auf den Boden sinken lässt.
Ebenfalls lachend liege ich neben ihm, die Arme und Beine von mir gestreckt. Grinsend mache ich noch schnell einen Schneeengel, bevor ich mir von ihm hoch helfen lasse. Inzwischen ist mir ziemlich kalt geworden. Deshalb laufe ich auch schlotternd neben Alec her zurück zum Auto. Zu Hause angekommen mache ich mir als erstes einen heissen Tee mit Honig um wieder aufzutauen. Während der Wasserkocher sich an die Arbeit mach, habe ich gerade noch Zeit, ein warmes Flanellpyjama und Kuschelsocken anzuziehen. Gerade rechtzeitig komme ich in die Küche, wo Alec mir eine Tasse meines Lieblingstees in die Hand drückt.
„Probier mal. Zu wenig Honig?“
„Nein, genau richtig. Danke.“
Schnell nehme ich noch einen Schluck und Küsse Alec dann Leidenschaftlich. Ich würde in am liebsten die ganze Zeit nur küssen. Er ist aber auch immer so süss und nett und führsorglich zu mir. Wie könnte man diese sexy Lippen auch nicht immerzu küssen wollen? Sehnsüchtig mustere ich Alec von der Seite, während ich an meinem Tee nippe.
„Woran denkst du gerade?“
„Ich denke nur daran, was ich alles an dir liebe“, seufze ich verträumt und trinke noch einen Schluck.
„Hmm, ja daran denke ich auch oft. Also was ich an dir liebe, nicht was ich an mir liebe, meine ich“, verlegen lächelt er mich an. Das ist auch so was, was mich echt glücklich macht, wenn er so süss und jungenhaft lächelt. Genau wie er es jetzt auch tut, kurz bevor er mich küsst.
Bis Mum nach Hause kommt sitzen wir noch vor dem Fernseher, wobei wir nicht wirklich darauf achten, was überhaupt läuft. Viel lieber knutsche ich ein wenig mit Alec und trinke einen Tee nach dem anderen.
„Ach wie schön. Ihr seid beide hier. Wirst du heute hier übernachten?“, fragt Mum an Alec gewandt.
„Wenn ich darf, dann ja.“
„Gut, also ich mache jetzt mal Abendessen. Ich rufe dann schon wenn ich fertig bin“, gibt Mum bescheid und verschwindet in der Küche.
„Okay, danke Mum.“
Grinsend wende ich mich wieder dem Fernseher zu und dann Alec, der meinen Hals und die empfindliche Stelle unter meinem Ohr küsst.
Nach dem Abendessen sitzen wir noch alle zusammen ein wenig um den Tisch rum und reden einfach, während wir ein Brettspiel spielen.
„Alec, kannst du Schach spielen?“
„Aber natürlich. Ich kann es dir irgendwann mal beibringen wenn du willst“, bietet er mir an und ich nicke eifrig und will schon das Schachbrett rausholen.
„Nicht mehr heute. Dazu reicht die Zeit nicht. Die Regeln sind viel zu kompliziert. Wir machen das mal in den Ferien. Versprochen.“
„Okay. Da ihr das jetzt besprochen habt, ab ins Bett. Es ist schon ziemlich spät und ihr habt morgen wieder Schule“, fordert Mum uns auf, wobei Alec nur grinst und bemerkt, dass er nicht zu schlafen braucht.
„Das ist mir klar, trotzdem wirst du meine Tochter heute nicht davon abhalten, genau das zu tun, denn ich will, dass ihre Noten weiterhin so gut bleiben. Ich will nicht, dass sie im letzten halben Jahr absackt, nur weil sie müde und nicht bei der Sache ist.“
„Aber Mum!“, protestiere ich.
„Nein, sie hat schon recht. Lass uns jetzt schlafen gehen, damit du morgen ausgeruht bist.“
Mit verschränkten Armen nicke ich schliesslich doch und wir gehen endlich ins Bett. Ich hätte es ja nie freiwillig zugegeben, aber ich bin wirklich müde.
Kaum liege ich zugedeckt im Bett, da bin ich auch schon eingeschlafen.

In den nächsten Wochen liefen die Tests super und auch sonst war alles toll. Bis auf die drohende Skilagerwoche. Viele erwartete Probleme taten sich auf, wofür wir noch eine Lösung suchen mussten. Das Blutproblem war schnell gelöst. Mit einem Geheimfach im Koffer, wo er einige Blutbeutel verstecken wollte. Für das nichts essen Problem fanden wir dann auch endlich eine Lösung und so konnten wir das alles entspannter angehen. Alec kaufte sich ein neues Snowboard und mir ein paar nagelneue Skier und zwei passende Skiausrüstungen einmal in pink und weiss, und einmal in beige und weiss.
Ausserdem zwang er mir einen Skihelm auf, weil er ja nicht wollte das mir was passiert.
Nachdem wir alles gepackt hatten konnten wir dann endlich am Freitagabend zu Bett gehen.

Das Skilager




Das Skilager

Am Samstagmorgen war es dann so weit. Um Punkt halb sechs wurden Alec und ich von Alyssa abgeholt, da Alec um nichts in der Welt seinen Wagen auf dem Schulparkplatz stehen lassen würde.
Nachdem all unsere Sachen im Reisebus verstaut sind, suchen wir uns im inneren einen Platz. Direkt neben uns sitzen Cloe und Natalie und vor ihnen Jason. Aufgeregt begrüsse ich sie alle und wir unterhalten uns lachend über alles was uns vielleicht so erwartet.
Dann geht es endlich los. Der Bus setzt sich in Bewegung. Da wir bis auf weiteres nichts besseres zu tun haben, und auch keiner Anstalten macht, weiter mit mir zu reden, hole ich meinen iPhone raus um Musik zu hören.
Lächelnd zaubert Alec einen Doppelstecker und ein weiteres Paar Kopfhörer hervor.
„Darf ich?“, fragt er lächelnd und ich nicke. Suchend klicke ich mich durch meine Mediathek, bis ich zum Album Perfect Day von Cascada gelange. Das hab ich mir schon lange nicht mehr angehört.
Schnell drücke ich auf Play und das erste Stück beginnt. Entspannt schliesse ich die Augen und lausche einfach nur der Musik und starre aus dem Fenster, während ich mich gleichzeitig an Alec kuschle.
Eine Stunde und zwanzig Minuten später sind wir in den Flumserbergen bei unserem Lagerhaus angekommen.
Dort erwarten uns schon vier von sechs unserer Aufsichtspersonen. Noch bevor wir auspackten, sollten wir auf unsere Zimmer verteilt werden. Mit seinem Beeinflussungstrick bringt Alec unseren Lehrer irgendwie dazu, ihm die Liste zu geben, die er runter lesen sollte. Ein Glück, denn unser Lehrer war tatsächlich so Wahnsinnig, mich mit Bettina in ein Zimmer zu stecken.
Jetzt fangen wir erst mal mit dem ersten Obergeschoss an. Alec steckt gleich alle sieben Jungs, bis auf Jason und ihn natürlich, ins erste Zehnerzimmer. Ins Achterzimmer daneben verbannt er Bettina und ihre Clique. Daneben würden unser Klassenlehrer und unser Geschichtslehrer als Aufsicht schlafen.
Im zweiten Obergeschoss krallen wir drei Mädels uns gleich das Achterzimmer. Zwangsweise müssen wir noch drei andere aufnehmen, aber da wir als erstes heruntergelesen werden, können wir uns gleich die oberen Betten reservieren.
Ins zwölfer Massenlager steckt Alec dann noch die letzten acht Mädels. So ist unsere Klasse endlich verteilt, jeder hat seine Jacke auf sein Bett gelegt und es somit reserviert und wir können endlich unsere Koffer holen.
Gut finde ich einfach, dass Alec uns drei, also Cloe, Natalie und mich, mit drei anderen Mädels zusammengetan hat, mit denen wir uns auch super verstehen.
Nachdem wir endlich all unser Gepäck hochgebracht und unsere Betten eingerichtet haben und Alec die Liste geändert und zurückgegeben hat, versammeln wir uns alle im Speisesaal.
„Willkommen meine Lieben in unserem gemütlichen Lagerhaus. Ich hoffe ihr seid alle mit euren Zimmern zufrieden. Heute Nachmittag, nachdem wir alle zu Mittag gegessen haben, werden wir das erste Mal die Pisten erkunden. Dazu jetzt ein paar Instruktionen meinerseits…“, begann unser Lehrer zu erklären. Da ich das nun wirklich niemandem antun will, fasse ich einfach alles kurz zusammen.
Wir haben unsere Skipässe und die Eintrittskarten zum örtlichen Schwimmbad bekommen, sowie ein Blatt mit den Hausregeln. Ausserdem wurde uns nahegelegt, immer mindestens zu zweit zu fahren und in Notfällen sofort unseren Lehrer zu verständigen, sowie die Pistenwacht oder wie man die nennt. In den Hausregeln stand zudem noch, dass die Jungen die Mädchenzimmer nicht betreten durften und andersrum. Na ja, auf diese Regel würde ich wohl pfeifen, ebenso auf die Regel, dass wir nur alle zwei Tage jeweils Zimmerweise eine halbe Stunde Zeit bekamen um zu duschen. Absoluter Schwachsinn wenn man mich fragt. Ist mir doch egal, ob jeden zweiten Tag nur die Jungen jeweils Zimmerweise die Duschen benutzen dürfen, denn eins der Zimmer gehört nur Alec und Jason, was bedeutet, dass ich einfach mit ihnen duschen werde. Schliesslich haben sie mich beide schon mal nackt gesehen. Leise flüsternd bespreche ich das mit den beiden, die zum Glück direkt hinter mir nebeneinander stehen. Jason ist natürlich sofort einverstanden. Schliesslich ist das seine Chance, mich noch mal nackt zu sehen. Alec weiss das natürlich, weshalb er nicht gleich einverstanden ist, aber als ich im sage, dass ich doch sowieso nur ihn liebe, und es mir wirklich nur ums duschen geht, ist er einverstanden.
Nun ist es aber inzwischen erst neun Uhr das heisst wir haben noch ganze drei Stunden, in denen wir die Zeit totschlagen sollen.
Meine beiden Mädels und ich entschieden uns, noch ein wenig raus zu gehen und Alec und Jason begleiten uns auch gleich.
Gemeinsam erkunden wir noch ein wenig die Gegend, wobei ich eigentlich das meiste hier schon kenne. Wir waren letztes und vorletztes Jahr ja schon hier im Skilager, nur das Haus ist ein anderes. Viel besser als die letzten zwei. Also das letztes Jahr war so ein Drecksloch, dass unser Klassenlehrer versprochen hat, für das nächste Jahr ein besseres zu organisieren.
Und das haben wir jetzt auch. Und dank Alec ist sogar die Zimmeraufteilung toll. Trotzdem rätseln wir gerade, ob wir lieber nach rechts, zum Schwimmbad, oder links, zum Skilift, gehen sollen.
„Können wir uns euch anschliessen?“, fragen die drei anderen aus unserem Zimmer uns zögern.
Schnell werfe ich Cloe und Natalie, sowie Jason und Alec einen Blick zu, ehe ich nicke und wir gemeinsam in Richtung Schwimmbad abbiegen.
„Sag mal, was machst du denn nun nach der Schule?“, fragt mich eine von ihnen.
„Also ich werde eine Ausbildung zur Chefsekretärin machen“, antworte ich: „Natürlich in Alecs Firma“, füge ich noch hinzu und lächle ihn liebevoll an.
„Wie cool.“
„Ja, echt klasse“, klingt es von allen Seiten, während wir weiter die Strasse runter gehen. Am Schwimmbad angekommen treten wir ein und gehen nach oben. Durchs Fenster sehen wir schon ins Innere der Schwimmhalle. Und was wir sehen gefällt uns. Über dem grossen Becken schwebt nämlich eine ganze Kletterlandschaft aus Seilen und Holzbalken. Schnell fragen wir noch bei einer der Angestellten nach, wann das Ding denn mal unten ist.
Dann verschwinden wir aber auch schon wieder. Wir wollen uns schliesslich auch noch den Rest der ansehen.
So gegen halb zwölf machen wir uns dann endlich auf den Rückweg. Zehn Minuten zu Früh sind wir am Haus und ziehen unsere Winterschuhe und Jacken aus. Die Tische im Speisesaal sind zum Glück noch alle frei, so können wir uns den in der Ecke reservieren. Nahe am Buffet, aber durch die Ecke trotzdem ein wenig abseits.
Mit acht Personen ist unser Tisch auch schon voll. Perfekt. So kann Bettina mir nicht auf die Nerven gehen. Gelassen sitze ich zwischen Alec und Jason, während Natalie und Cloe mir gegenüber auf den Stühlen vorne dran sitzen. Neben Jason sitzt Mia aus unserem Zimmer und vorne ihnen gegenüber Lea und Nina.
Lachend unterhalten wir Mädels uns und lästern ein wenig über Bettinas Clique, denn auch bei Mia, Lea und Nina sind die sechs, Bettina mitgezählt, nicht sehr beliebt.
Kein Wunder. Man kann von Bettina nun wirklich nicht behaupten, dass sie sonderlich nett währe.
Keine fünf Minuten später spaziert auch der Rest der Klasse nach und nach in den Raum. Als letzte kommen dann auch noch die Aufsichtspersonen. Dann sind alle komplett und es kann los gehen mit Essen. Damit kein Chaos ausbricht, gehen wir Systematisch vor. Jeder Tisch kriegt eine Nummer und es darf immer nur ein Tisch auf einmal zum Buffet gehen um sich Essen zu holen. Damit das alles fair ist, wechseln wir ab, welcher Tisch anfangen darf. Heute ist Tisch eins als erstes dran und dann immer so weiter. Morgen dann wir, als Tisch zwei und am Montag Tisch drei, und so weiter.
Jetzt heisst es jedenfalls warten, bis Tisch eins sich am Salat bedient hat. Dann sind endlich wir dran. Entschlossen ziehen Alec und ich unsere Taktik durch uns als ‚verliebtes Pärchen’ einen Teller zu teilen, den ich natürlich alleine leeren muss. Alec tut nur so, als würde er etwas essen. Darin ist er echt gut. Ein wenig im Essen rumstochern ist auch keine Kunst. Solange er mir dadurch meine leckeren Salat nicht zermatscht ist mir das auch egal.
Erstaunlicherweise klappt das ganze ziemlich gut und keiner stellt unangenehme Fragen oder sieht uns komisch an, vermutlich liegt das Teilweise auch daran, dass Alec wieder etwas mit den Gedanken der anderen anstellt.
Am Ende des Mittags bin ich überfressen und Alec hat wie immer nichts gegessen.
„Wir müssen was daran ändern. Kannst du die anderen nicht einfach so beeinflussen, dass sie glauben du hättest was gegessen? Wenn ich weiter so esse, wiege ich am Ende der nächsten Woche vermutlich über hundert Kilo“, scherze ich und Alec lacht nur.
„Gut, ich werde sie beeinflussen. Ich mache es zwar nicht gerne, aber wir wollen ja auch nicht, dass du irgendwann als Ball den Berg runter rollst“, scherz Alec, während wir die Treppe nach oben zu den Zimmern gehen.
Fertig umgezogen schleiche ich die Treppe runter, doch Alec wartet schon auf mich. Meine Skischuhe noch in der Hand setze ich mich auf eine der Holzbänke und mache die Schnallen auf. Mit etwas Gewalt drücke ich die vordere Klappe auf und schlüpfe rein. Prüfend stehe ich auf und wackle mit den Zehen, bis ich richtig drin bin.
Erst dann schliesse ich die Schnallen wieder und geselle mich zu Alec, der schon sein Snowboard und meine Skier und Stöcke über den Schultern hat. Mit der noch freien Hand greift er nach meiner. So warten wir noch eine Minute, bis endlich alle da sind. Sofort rotten Cloe, Natalie, Jason, Alec und ich uns zu einer Gruppe zusammen.
Als es dann endlich alle bis hier her geschafft haben, können wir loslaufen. Ein Glück ist es nicht all zu weit bis zum Skilift. Nachdem alle ihre Skier uns Snowboards angeschnallt haben, dürfen endlich die ersten auf den Skilift. Nach und nach reihen wir uns in die Zweierschlange ein. Alec und ich fahren natürlich zusammen. Cloe und Natalie auch. Nur Jason muss mit Lea auf den Lift, die ja auch mit uns im Zimmer ist. Das scheint ihn aber nicht sonderlich zu stören und Lea freut sich sogar darüber.
Nach geschlagenen fünf Minuten Wartezeit, in der mir mindestens drei Leute quer über meine neuen Skier gefahren sind, sind wir endlich an der Reihe.
Aufgeregt warte ich darauf, dass endlich die Schranke aufgeht und wir nach vorne fahren können.
Dann ist es endlich soweit. Noch etwas ungeschickt rutsche ich langsam auf meinen beiden Skiern nach vorne, während Alec sich lässig mit einem Fuss abstösst und sicher und ohne zu stolpern wieder anhält. Keine drei Sekunden nach ihm halte ich auch an und lasse mich dann eben so ungeschickt wie ich zuvor schon nach vorne gefahren bin auf den Sitz des Liftes plumpsen, während sich Alec mit seiner im eigenen Anmut neben mir auf den Sitz sinken lässt, ohne auch nur die kleinste Erschütterung oder ähnliches zu verursachen.
Unauffällig schiele ich zu ihm rüber. Ich kann einfach immer noch nicht verstehen, dass er ausgerechnet mit mir zusammen sein will. Ich bin tollpatschig, ab und zu auch ziemlich faul und ich bin ein Hungerhaken. Wenigstens bezeichnet mich Bettina immer als solchen, was vermutlich daran liegt, dass sie entweder eifersüchtig ist, oder sonst was gegen mich hat. Cloe und Natalie tippen auf eifersüchtig, mit der Begründung, dass Bettina gerne selber so dünn währe wie ich. Kein Wunder, wiegt sie doch etwa fünf Mal so viel wie ich und sieht auch dementsprechend aus.
Na ja, ich verstehe sowieso nicht, wieso sie mich so hasst. Ich meine, ich habe ihr nie etwas getan. Ich war nie unfreundlich oder so. Jedenfalls nicht, bis sie fies zu mir wurde. Wehren tat ich mich nämlich schon. Ich konnte ja nicht einfach alles auf mir sitzen lassen. Ich liess mir schon einiges gefallen, aber nicht alles.
Eine Frage in seinen Augen erwidert Alec meinen Blick und ich erkläre ihm, woran ich gerade gedacht habe.
„Soll ich dir mal eine Liste schreiben, was ich alles an dir Liebe?“
„Ach, wenn du willst. So lange kann das nicht dauern“, winke ich ab und schiebe meine Sonnenbrille wieder nach oben, über dessen Rand ich ihn vorhin angesehen habe.
„Das glaubst du vielleicht. Ich kenne viele Wörter in vielen Sprachen. Wenn ich wollte, könnte ich so viele Blätter nur mit Dingen die ich an dir Liebe beschreiben, das sie mindestens einmal um die Welt reichen würden, würde man sie aneinander reihen“, widerspricht er mir und küsst mich daraufhin.
Wie ich es liebe, wenn er mich küsst. Na ja, ich liebe aber auch so vieles an ihm. Zum Beispiel das er so ein Gentleman ist und mir immer die Tür aufhält. Oder das er mich immer beschützen will, was ich echt süss finde. Und wenn er mir was vorsingt oder auf dem Klavier oder Geige vorspielt. Was ich auch noch liebe ist, wenn er mich mit diesem speziellen Blick ansieht, den nur ich kenne und mir sein niedliches schiefes Lächeln zuwirft. Nicht zu vergessen natürlich auch der umwerfend wundervolle Sex mit ihm. Einfach unvergleichlich. Nur darüber könnte ich mehrere Stunden schwärmen.
Jetzt jedoch sollte ich mich viel mehr auf das wieder vom Sessellift runterkommen konzentrieren, damit ich nicht noch aus versehen hinfalle.
Schon weit vor der Markierung heben wir den Bügel hoch und lehnen uns zurück bis wir mit Aussteigen dran sind.
Mit seiner wohl angeborenen Eleganz, die ich übrigens auch an ihm liebe, lässt er sich, locker auf seinem Board stehend, die kleine Schneerampe runter gleiten und ich folge ihm schnell und schliesse zu ihm auf.
Direkt hinter uns folgen Cloe und Natalie und danach Jason und Lea.
„Wo durch wollt ihr? Rechts geht’s zur schwarzen Piste. Die links nach hinten ist eine blaue Piste, also die einfachste. Die wird aber unten schwieriger zu befahren“, erkundigt sich Alec bei uns und nennt uns gleich auch noch unsere Optionen.
„Also ich denke ich fahre erst mal nach links. Ich muss mich erst mal wieder daran gewöhnen, auf Skiern zu stehen“, erkläre ich und lächle dabei verlegen in die Runde. Einige hier sind glücklicherweise meiner Meinung und begleiten mich. Darunter auch Alec, der gekonnt neben mir herkurvt, während auch ich immer sicherer werde und bald schon schneller und geschmeidiger fahre. Na ja, vor allem schneller. Bremsen muss ich aber noch ein bisschen lernen. Erst kurz vor dem Skilift komme ich holpernd zum stehen, während Alec bereits dabei ist, seinen Fuss mit zwei geübten Griffen zu befreien. Dann geht es wieder nach oben und gleich noch weiter zur obersten Station. Vom Berggipfel aus können wir auf beiden Seiten fahren. Auf der von der wir gekommen sind und auf der Rückseite des Berges. Da bin ich früher immer gefahren, denn da habe ich auch meinen Skikurs gemacht. Wir entscheiden uns also für die Rückseite und biegen auf die Schanzenpiste ab. Währen Alec schon vorher abbiegt und von oben her im steilen Slalomkurs runter zu brettern, fahren wir erst weiter unten rein, nachdem wir Alec bei seiner Abfahrt zugesehen haben. Als währe es das normalste der Welt, hängt er bei den Schanzen noch locker ein paar Tricks an, genau wie Cloe auch, während wir anderen einfach normal darüber springen.
Bei der grössten Schanze währe ich dabei beinahe hingefallen, fange mich aber gerade noch so mit Hilfe meiner Stöcke.
So fahren wir noch bis etwa fünf Uhr, denn um sechs sollten wir am Haus sein, damit wir pünktlich um halb sieben essen können.
Vor dem Lagerhaus deponieren wir unsere Skier, Boards und Stöcke in einem abschliessbaren Schuppen. Drinnen schaffe ich es irgendwie, meine Füsse von meinen Skischuhen zu befreien und schleppe mich dann müde nach Oben in unser Zimmer. Aus meinem Koffer fische ich eine bequeme dunkelblaue Strumpfhose, einen übergrossen camelfarbenen Pulli und meine liebsten Uggs.
Nachdem ich aus dem Skianzug raus bin wasche ich mich erst kurz am Waschbecken und ziehe mich dann wieder an. Hinter mir haben sich auch die anderen schon fertig gemacht und warten nur noch auf mich.
Da wir bis zum Abendessen noch etwas mehr als eine Stunde Zeit habe, klopfe ich draussen an Alecs Zimmertür.
„Herein“, erklingt es von drinnen und ich drücke die Tür auf. Während Alec schon dabei ist, sich anzuziehen, ist Jason noch damit beschäftigt, seine Skihose irgendwie loszuwerden.
Auf Alecs Bett sitzend beobachte ich wie Jason sich abmüht, während sich Alec elegant wie immer im Zimmer bewegt und seine Sachen zusammen sucht.
Erst nachdem er seine vom Schnee feuchten Sachen aufgehängt hatte, setzt er sich endlich neben mich. Bis wir zum Essen runter mussten, unterhielten wir uns noch mit Jason, Cloe und Natalie.
Nach dem Abendessen, das für Alec und mich problemlos verlief, werden wir von unseren Lehrern quasi genötigt, uns heute mit Brettspielen zu beschäftigen. Eine Zeit lang versuchen wir es mit Schach, doch irgendwie kapiere ich die Regeln einfach nicht. Oder besser gesagt, Alec verliert langsam aber sicher die Geduld, denn er muss mir alles mindestens fünf Mal erklären und mich immer wieder auf Dinge aufmerksam machen, die ich schon wieder vergessen habe. Es gibt aber auch so unglaublich viele Regeln. Vielleicht sollte ich das mal in den Ferien lernen, wenn ich eine ganze Woche oder mehr Zeit hab. Vielleicht hilft mir Alyssa dann auch, oder Hailey, oder eben irgendwer, der die Regeln schon kennt.
Lieber schliessen wir uns den anderen an, die Monopoly spielen. Da nur vier Leute mitspielen können, spielen Alec und ich einfach im Team gegen die anderen.
So gegen halb elf werden wir gebeten, unsere Handys abzugeben. Alec gibt natürlich für uns beide je ein nicht funktionierendes Ausstellungsstück ab. Als unser Lehrer fragt, wieso die nicht funktionieren, erklären wir einfach, dass wir bestimmt kein eingeschaltetes Handy abgeben. Geht schliesslich keinen was an, was da drauf ist. Ein Glück, dass unser Lehrer uns das ohne zu zögern abnimmt.
Nachdem das Theater und die Proteste vorbei sind, werden wir alle ins Bett gescheucht. Schnell schlüpfen wir alle in unsere warmen Pyjamas und unterhalten uns dann noch bis elf Uhr. Eigentlich sollten wir ja schlafen, aber ich stehe lieber noch schnell auf und spähe durch einen kleinen Spalt an der Tür nach draussen, ob die Luft rein ist. Im Eiltempo schleiche ich mich durch den Waschraum zu Alec und Jasons Zimmer rüber. Natürlich erwartet er mich schon. Schliesslich hat er gehört, dass ich das Zimmer verlassen habe.
Worauf ich jedoch nicht geachtet habe, ist, dass Cloe mir gefolgt ist.
„Komm doch einfach zu uns rüber Alec und verschwinde kurz bevor die anderen aufwachen. Wenn Ashley hier bleibt, dann wird sie eh nicht schlafen, so wie Jason vermutlich schnarcht.“
„Hey, das hab ich gehört“, meldet sich Jason, der bereits im Bett liegt.
Grinsend erkläre ich ihr, dass Jason nicht schnarcht. Das weiss ich aus Erfahrung, trotzdem stimme ich zu, da ich sowieso vorhabe zu schlafen. Inzwischen bin ich nämlich ziemlich müde geworden.
Also schleichen Cloe, Alec und ich wieder zurück, wobei ich die einzige bin, die überhaupt ein Geräusch verursacht, wenn auch nur ein sehr leises.
Wir haben jedoch alle nicht bedacht, dass die anderen noch wach sind und gemerkt haben, dass ich das Zimmer verlassen habe.
So sehen sie uns nur alle sprachlos aus ihren Betten heraus an, bevor der Ansturm an Fragen losgeht.
„Was machst du hier? Bleibst du jetzt die ganze Nacht da? Was würden eure Eltern dazu sagen, wenn sie das wüssten?“, eben banale Fragen, die nur Mädels stellen können. Grinsend den Kopf schüttelnd beantworten wir etwa eine halbe Stunde alle fragen. Dabei gehen immer mehr davon in Richtung Aussehen. Mach Alec viel Sport, dass er so einen Körper hat? Wieso kann ich essen so viel ich will, ohne zuzunehmen? Wie kriege ich es hin, dass meine Haare immer so perfekt sind.
Keine von ihnen würde auch nur im Ansatz darauf schliessen, dass wir so sind wie wir sind, weil wir anders sind. Was für Sachen mir auch immer durch den Kopf gehen. Würde ich nicht immer über alles so viel nachdenken, währe ich bestimmt auch nie darauf gekommen, dass Alec ein Vampir ist.
Als die Fragen endlich weniger werden, können wir auf mein Bett klettern und uns schlafen legen. So gegen viertel vor zwölf sind alle ausser Alec eingeschlafen. Sogar ich hab es nicht mehr länger ausgehalten.

Am nächsten Morgen werden wir von unserem Lehrer erst so gegen halb neun geweckt. Fertig umgezogen treffen wir uns alle zum Frühstück und machen uns auch schon bald danach auf zum Skilift.
Erst am Abend sammelt sich die ganze Klasse wieder im Haus, den zu Mittag haben wir nur ein paar Sandwichs bekommen, die wir essen sollten. Ein Glück, dass Alec unsere kleine Gruppe zum essen einlud, denn alleine Jason, der ja fünf Portionen braucht um satt zu werden, ass alle unsere Sandwichs alleine und hatte danach immer noch Hunger.
So gegen fünf fuhren wir schliesslich wieder runter zu unserem Lagerhaus.
„Ah, endlich komm ich aus den Schuhen raus“, seufzend trete ich mir die unbequemen Klötze von den Füssen und stelle sie dann schön unter die Bank der Garderobe, direkt neben Alecs.
Hinter mir steigt er die Treppe zum zweiten Stock rauf, wo unsere Zimmer sind.
Dort ziehen wir uns um und warten auf die anderen. Weil wir nichts anderes zu tun haben, holt Natalie eine Packung Karten aus ihrer Tasche und wir spielen bis kurz vor sieben.
Pünktlich setzen wir uns letztlich an unseren Tisch und warten, bis wir mit Essen holen dran sind.
Wie immer manipuliert Alec die Wahrnehmung aller im Raum, um sie glauben zu lassen, er würde etwas essen.
Direkt nach dem Essen ist die erste Jungsgruppe mit Duschen dran. Danach Alec und Jason. Beinahe hätte mich ein Lehrer erwischt, als ich ihnen nachgeschlichen bin, mit meinen eigenen Sachen über dem Arm. Von Alec erfahre ich noch, dass einige der anderen Schüler mich trotz meiner Vorsicht gesehen haben, und sich jetzt so ihre Sachen zusammen reimen, von wegen flotter dreier und so, was Jason nur zum grinsen bringt, als er es hört.
Ungerührt von seiner Reaktion ziehe ich mich schnell aus und stelle mich unter eine der Duschen. Im Eiltempo wasche ich mir die Haare und seife mich einmal kräftig von oben bis unten ein, ehe ich leider auch schon wieder raus muss.
In ein Handtuch gewickelt, das zweite als Turban um den Kopf, tapse ich zurück in unser Zimmer. Natürlich immer unter Alecs wachsamen Augen, und während er die anderen manipuliert. Echt praktisch, so eine Fähigkeit. Vielleicht haben Elfen das ja auch. Währe jedenfalls cool wenn ich so was auch könnte.
Darüber und über meine Verwandlung denke ich nach, während ich mir die Haare trockne und mich anziehe.
Nach dem Spieleabend geht’s dann auch schon wieder ab ins Bett.

Auch der Montag verlief nicht viel anders, bis auf die Tatsache, dass wir Mädels mit duschen dran waren und wir keinen Spieleabend machten, sondern die Umgebung erkunden durften.
Am Dienstag gab es dann einen Filmabend und am Mittwochnachmittag würden wir alle ins örtliche Schwimmbad gehen.
Nach dem Frühstück wollen wir alle eigentlich lieber im Haus bleiben, da es sich für keinen sonderlich lohnt, extra noch raus zu gehen, wenn wir am Nachmittag schwimmen gehen wollen. Also beschliesst einfach die ganze Klasse, zu streiken, was letztlich auch hilft. Wir dürfen hier bleiben und uns im Haus ein wenig beschäftigen. Eine kleine Gruppe macht sich auf zum Tischtennis, andere packen ein paar Spiele aus, und einige Mädels verkriechen sich in ihren Zimmern und plappern was das Zeug hält.
Damit wir heute Morgen aber nicht nur drin sitzen, machen wir es uns draussen auf der Terrasse bequem, wo wir Mädels aus unserem Zimmer gemeinsam mit ein paar Jungs heissen Tee aus einer der Thermoskannen trinken und uns unterhalten.
Noch vor dem Mittagessen sollen wir unsere Badesachen packen, damit wir gleich nach dem Essen los können.
Das wird wohl auch der Grund gewesen sein, weshalb es nicht viel zu Mittag gab. Na ja, unzufrieden sind wir deshalb nicht. Hauptsache wir gehen jetzt endlich ins Hallenbad.
Ein Glück, sind die Umkleiden nicht gerade klein. Trotzdem endet alles in einem Gedränge, weil sich alle noch irgendwie umziehen müssen. Da hab ich zum Glück vorher nachgedacht und meinen blau-grünen Bikini gleich unter meine Sachen angezogen. Mein Handtuch über dem Arm, die Tasche ordentlich eingeschlossen in einem der Spinde, trete ich nach draussen wo sich schon einige andere versammelt haben.
Alec wartet natürlich wie immer lässig an die Wand gelehnt, die schwarzen Shorts tief auf den Hüften sitzend, auf mich. Ich bin noch nicht mal ganz um die Ecke, da greift er schon nach meiner Hand und zieht mich in seine Arme.
Jason steht derweil, die Arme vor sich verschränkt neben uns und wartet, sich immer wieder räuspernd darauf, dass wir endlich voneinander ablassen. Klar plagt mich immer noch das schlechte Gewissen, woran ich auch oft denke, wenn ich mal wieder mit Alec ausreite, oder wenn ich abends wach liege und nicht schlafen kann. Vielleicht sollte ich ihn mal mit in den Club nehmen und versuchen, ihn zu verkuppeln, oder eine Party schmeissen, sobald wir wieder besseres Wetter haben.
Bei der Gelegenheit könnte er mir auch mal den Rest des Rudels vorstellen. Schliesslich hat er mir das schon lange mal versprochen.
Während ich mit Alec Hand in Hand den kurzen Flur entlang zu den Schwimmbecken schlendere, registriere ich, dass wir wieder mal von allen anwesenden angeglotzt werden. Glücklicherweise ist unser Lehrer noch nicht da, denn der hätte bestimmt nicht nur geglotzt, sondern was unternommen.
Lässig breitet Alec für uns sein Tuch aus, damit wir uns setzen können und ich meins benutzen kann, um mich warm zuhalten. Trotzdem friere ich ein wenig, weil die Scheibe in meinem Rücken eisig kalt ist. Gut das Jason neben mir sitzt. So kann ich mir einfach seinen Arm um die Schulter legen und mich an ihn schmiegen.
„Was soll denn das jetzt?“, fragen mich beide gleichzeitig.
„Ich friere“, erkläre ich schlicht an Alec gewandt und frage Jason, ob das für ihn okay sei, da er ja mein bester Freund ist. Natürlich ist es für ihn okay. Und für Alec auch, als er das mit dem besten Freund hört.
Nach etwa fünf Minuten ist mir wieder warm genug und ich kann mich wieder richtig hinsetzen. Gerade noch rechtzeitig wie ich feststellen muss, denn keine zehn Sekunden später biegen endlich unser Lehrer und die restlichen Lagerleiter um die Ecke und wir kriegen die Erlaubnis, ins Wasser zu gehen. Besser gesagt, die anderen tun das. Denn Alec und Jason grinsen sich über meinen Kopf hinweg nur an.
„Oh Fuck“, lache ich und renne weg, bevor sie mich erwischen können. Weil sie mir in menschlicher Geschwindigkeit folgen können, holen sie mich auch erst nach ein paar Metern ein und umringen mich quasi. Ohne Vorwarnung greift Alec mich unter den Armen und Jason reisst mich von den Füssen, indem er mich um die Knöchel festhält.
Kreischend werde ich vor und zurück geschaukelt und mit Schwung in die Luft befördert, ehe ich mit einem platschen, Hintern voran, im Wasser lande.
Keuchend, lachend und prustend gleichzeitig tauche ich wieder auf und werfe dabei die Haare zurück. Während ich noch damit beschäftigt bin, mir das Wasser aus den Augen zu wischen, treiben Alec und Jason bereits lachend neben mir und schlagen über mir zum High Five ein.
Da Rache ja bekanntlich süss ist, stürze ich mich natürlich erst auf Jason und dann auf Alec um sie beide unter Wasser zu drücken.
Bevor sie beide überhaupt wieder aufgetaucht sind, habe ich es schon auf die grosse, über dem Wasser schwebende Kletterlandschaft geschafft. Schnell klettere ich an die höchste Stelle und warte darauf, dass sie mich einholen. Gerade als sie beide dabei sind, von verschiedenen Seiten auf mich zuzukommen und kurz davor sind, mich zu fassen zu bekommen, flüchte ich mit einem Sprung ins Wasser. Dabei lande ich so knapp vor dem Beckenrand, dass ich mich daran festhalten und schnell rauf ziehen kann. So geht die Jagd weiter, bis ich keine Kraft mehr habe und mich ergebe. Daraufhin werde ich einmal heftig durchgekitzelt, bis ich kaum noch atmen kann, vor lauter Lachen.
Daraufhin muss ich mich erst mal neben dem Becken auf eine der Bänke setzen um wieder zu Atem zu kommen, aber schon bald springe ich wieder ins Wasser und plansche noch ein wenig mit den anderen rum, bis es Zeit ist, zu gehen.
Da ich gleich hier duschen kann, muss ich mich später nicht mehr darum kümmern. Sehr praktisch das alles. Fertig umgezogen treffe ich mich draussen mit Alec und wir machen uns schon mal auf den Weg zurück ins Lagerhaus, nachdem wir die Erlaubnis eingeholt haben. Wie lästig das manchmal ist, wenn man wegen allem fragen muss. Besonders für Alec, denn er ist schliesslich verantwortungsbewusster als alle anderen hier. Ausser wenn ich ihn ablenke, was ich eigentlich so gut wie immer mache. Deshalb muss ich ihn ja auch manchmal selbst an seine Pflichten erinnern. Aber das macht mir gar nichts aus. Ich helfe ihm gerne dabei und gebe mir auch mühe, zu verstehen worum es bei den vielen Besprechungen und Konferenzen geht. Auch wenn das nicht viel nützt. Vielleicht verstehe ich mehr, je länger ich darin involviert bin. Aber wir werden sehen, wie sich das entwickeln wird.
Jetzt beende ich erst mal meine Schulausbildung und dann sehen wir weiter. Neben all diesen Besprechungen dürfen die normalen, menschlichen Sachen nicht zu kurz kommen. Darum muss ich mich unbedingt auch noch kümmern.

Nachdem wir dann am nächsten Tag wieder auf der Piste waren, brachten wir auch noch den Spieleabend hinter uns und auch die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Ehe wir uns versahen waren wir auch schon wieder zu Hause in unseren eigenen gemütlichen Betten und die Normalität zog wieder in unser Leben ein, sofern man das von meinem behaupten kann.
Nebst einigen Besprechungen passierte bis zu den Frühlingsferien nichts spektakuläres mehr. Und auch die Konferenzen an sich waren nicht sonderlich interessant, es wurde immer noch geplant, wie sie alles bekannt geben wollten. Und wenn das so weiter ging, könnte das noch Jahre dauern, bis sich alle einig werden.
Aber mir kann das nur Recht sein. Im Moment hätte ich eindeutig keine Nerven für das auch noch. Erst mal die Elfen Sache, dann die Vampirangelegenheiten.
Wenigstens haben wir in den Frühlingsferien einigermassen unsere Ruhe gehabt bis jetzt. Nur morgen muss ich früh aufstehen. Schliesslich haben wir meiner Mum versprochen, mal mit ihr und ihrer Freundin wandern zu gehen. Und ich halte meine Versprechen immer, ebenso wie Alec.
Darum lege ich mich jetzt auch schon so früh zum schlafen hin, damit ich morgen fitt bin.
Alec, der wie immer neben mir liegt, summt mein Lied solange bis ich eingeschlafen bin.

Stolpersteine



Stolpersteine

Am nächsten morgen werde ich schon um fünf geweckt, weil um sechs unser Zug von hier abfährt. Weil heute ein ziemlich warmer Tag werden soll, entscheide ich mich für eine gelbe kurze Shorts und ein weisses Tanktop. Darüber meine schwarze Kuscheljacke.
Nachdem Mum und ich gefrühstückt haben, treffen wir uns mit ihrer besten Freundin am Bahnhof. Schnell finden wir im Zug noch einen Platz, da so früh noch nicht viel los ist. Unsere Rucksäcke packen wir gleich als erstes oben in die Ablage, oder besser gesagt, Alec macht das, ehe er sich neben mich setzt und ich mich an ihn kuscheln kann.
„Ach ist das süss wie sie so zusammen sitzen“, bemerkt Maja, so heisst Mums Freundin nämlich, seufzend.
Verliebt glotze ich Alec wie blöd an, während er seinen Arm um mich legt und Maja zuzwinkert, was mich wiederum kichern lässt.
Eine Weile unterhalten wir uns über den Ort, wo wir hinwollen und über die Schule. Da Maja ja nicht weiss, was Alec in Wirklichkeit ist, können wir über nichts wirklich Wichtiges sprechen, was aber auch mal eine angenehme Abwechslung ist.
Damit wir einander aber auch später noch was zu sagen haben, holt Mum ein Kartenspiel aus ihrem Rucksack, was uns alle so ablenkt, dass wir lieber über das Spiel reden, lachen und ein bisschen gegeneinander sticheln, wenn ein anderer gewonnen hat.
So vergeht die Zeit auch ziemlich schnell und wir sind schon bald an unserem Zielort angekommen. Wird also Zeit, dass wir unsere Sachen einpacken und ich meine Jacke noch mal überziehe.
Keine Fünf Minuten später stoppt der Zug und es geht mit dem Bus noch ein Stück weiter ins Tal hinein.
Dann laufen wir den Rest des Weges zu Fuss bis zur Quelle des Flusses. Bald kommt der Wegweiser in Richtung Taminatal in Sicht.
In gemächlichem Tempo stapfen wir, dem Fluss folgend, immer weiter rein ins Tal, bis wir nach über einer Stunde endlich das Restaurant erreichen, von dem aus man noch weiter nach hinten zur Quelle laufen kann.
Gemeinsam sehen wir uns alles an und machen ein paar Fotos, bevor wir etwas zu Mittag essen.
Alec „teilt“ seine Portion ja wieder mal mit mir. Jedenfalls zur Tarnung. Erst nach dem Mittagessen wollen wir noch weiter nach hinten ins Tal. Im Rückblick denke ich mir nur, dass wir das besser nicht gemacht hätten. Denn immer wieder stolpere ich, rutsche sogar einmal aus und setze mich fast auf den Hintern, hätte Alec mich nicht im letzten Moment noch festgehalten. Dann falle ich auch noch beinahe in die Quelle und auf dem Rückweg geht’s gleich so weiter mit meinen Missgeschicken. Kurz vor dem Restaurant stolpere ich noch mal so arg, dass ich mir den Fuss verknackse.
Fluchend und mit Tränen, die mir automatisch an den Wangen entlang nach unten laufen, sitze ich auf dem Boden und halte mir den Fuss. Klar, dass Alec sofort bei mir ist und sich meinen Fuss genau ansieht.
„Er ist nicht gebrochen. Aber ganz sicher verstaucht“, stellt er schnell fest und hebt mich dann hoch.
„Sicher dass du nichts von meinem Blut willst?“, flüstert er mir leise zu, während er mich huckepack weiter trägt.
„Nein, wie gesagt. Solche Sachen sollten von selbst wieder verheilen. Wenn der Fuss gebrochen gewesen währe, dann vielleicht, aber so nicht“, wehre ich sofort ab. Das Thema haben wir schon zu oft durchgekaut und sind uns doch nie ganz Einig geworden.
„Verstehe. Dann solltest du aber in nächster Zeit den Fuss hochlegen und ihn so wenig wie möglich belasten“, weist er mich an.
„Okay, ich hab ja morgen noch Ferien und am Montag muss ich eben selbst sehen, wie ich das am besten mache.“
„Keine Sorge, ich helfe dir natürlich“, erwidert er sofort und ich lächle und küsse ihm kurz den Nacken. Leise flüstere ich immer wieder, wie sehr ich ihn liebe und küsse ihn dazwischen immer mal wieder.
Im Zug kann Alec mich dann endlich absetzen, denn den ganzen Weg bis zum Bahnhof hat er mich getragen. Als er dann neben mir sitzt, drehe ich mich, den Rücken ans Fenster gelehnt zu ihm, sodass ich meine Beine über seine legen kann.
Immer wieder streicht er gedankenverloren über meine Beine, während wir uns unterhalten oder ein wenig Karten spielen.
Am Abend dann, sind wir endlich zu Hause und ich kann vorsichtig meine Schuhe ausziehen. Ich kann meinem Fuss beinahe zusehen wie er immer mehr aufgeht wie ein Ballon. Aber Alec schafft es auch so, meinen Fuss einzubinden ohne dass es gross weh tut.
Klar hab ich vorher noch geduscht und mich umgezogen. Und jetzt liege ich neben Alec noch ein wenig faul im Bett und sehe fern.
Erst gegen Mitternacht bin ich endlich Müde genug, damit ich schlafen kann.

Nach zwei Wochen geht es meinem Fuss wieder soweit besser, dass ich normal laufen kann. Laut Hailey, die mir ein gefälschtes Arztzeugnis gemacht hat, muss ich meinen Fuss aber noch zwei weitere Wochen schonen. Das heisst insgesamt vier Wochen kein Sport.
Meistens gehe ich dann schon alleine nach Hause zu mir, da der Weg ja nicht so weit ist. Die Zeit in der ich keinen Sportunterricht habe nutze ich gleich für anderes.
In der Freistunde am Montagmorgen nutze ich meine Zeit um zu lernen, und an den ersten beiden Freitagnachmittagen an denen ich noch nicht so gut laufen konnte, hat Hailey mir Buchhaltung beigebracht. An den anderen beiden Nachmittagen war ich dann noch bei Alyssa im Club und habe von ihr alles beigebracht gekriegt was man als Manager eines solchen Unternehmens wissen muss.
Ich war also auch nicht untätig. Klar hat Alec mich in der Mittagspause immer gleich schnell da hingebracht, da er ja sowieso nicht essen musste. Wir haben auch erst darüber nachgedacht, ob er einfach schwänzen soll. Mit seinen Fähigkeiten währe das ja kein Problem gewesen, aber da hatte Hailey mir schon ihre Idee präsentiert und wir haben entschieden, dass es besser ist, wenn man nicht zu oft in den Gehirnen der Menschen rumwerkelt.
Also habe ich fleissig gelernt und mir Notizen gemacht. Immer öfter verbringe ich meine freien Nachmittage mal mit, Hailey, oder Alyssa, aber auch mit Ian oder Kyle, denn ich kann von ihnen allen noch so einiges lernen.

Shopping!



Shopping!

Den einen Samstag Mitte Juni fahren wir Mädels aber alle gemeinsam zum shopen nach Genf runter, denn da finden sich auch einige Haute Couture Läden. Da Cloe, Natalie und ich schon bald unseren Abschlussball haben, suchen wir natürlich gleich nach ein paar schönen Kleidern. Natalie findet ein echt hübsches dunkelblaues Trägerkleid, in das eine Schicht silberner Chiffonstoff in Falten in den Rockteil eingearbeitet ist.
Cloe, die ja sehr gross ist, trägt ein ganz eng anliegendes, schulterfreies, cremefarbenes Kleid mit einer hübschen Raffung an einer Seite.
Ich hingegen suche so lange, bis ich endlich das rote Kleid finde, das Kristen Stewart mal am Filmfestival in Cannes getragen hat.
Da Alyssa unter anderem auch hervorragend Nähen kann, verspricht sie mir, es noch ein wenig abzuändern. Den Teil mit Der Spitze lässt sie natürlich so, denn oben rum passt das Kleid wie angegossen. Nur den Rockteil macht sie mir etwas enger und näht mir an der Seite einen sexy Schlitz rein, der bis fast ganz rauf geht, damit ich trotzdem gut gehen kann. Bei Christian Louboutin finde ich gleich auch noch die passenden roten Plateaupumps. Als Schmuck werde ich zu dem Kleid sowieso nichts Auffälliges mehr tragen. Vielleicht ein paar kleine goldene Kreolen und einen einfachen goldenen Armreif. Bloss keine Halskette, das würde die gesamte Wirkung des Ausschnittes zunichte machen. Lieber ganz schlicht und einfach. Auch Natalie und Cloe wollen nur wenig Schmuck zu ihren Kleidern tragen. Weniger ist mehr, heisst es doch so schön.
Wenn ich dann noch eine schöne Hochsteckfrisur mache, dann ist das Werk hoffentlich perfekt. Worauf ich mich ja noch viel mehr freue, ist Alec mal in einem eleganten Smoking zu sehen. Ich wette er sieht total heiss aus. Aber das werde ich ja früh genug erfahren, schliesslich wird in weniger als einem Monat schon unser letzter Schultag sein.
Prüfungen haben wir jetzt keine mehr. Der Abgabetermin für die Noten war vor einer Woche. Wir müssen also nur noch die Restliche Zeit absitzen, dann haben wir es geschafft.
Darüber wollen wir uns aber während dem shopen keine Gedanken machen. Viel lieber konzentrieren wir uns ganz auf unsere Beute. Klamotten und Schuhe. Schliesslich sind wir Mädels. Wie lieben schöne Kleider. Davon kann man nie genug haben. Genauso wie Schuhe. Je mehr desto besser. Mum sagt zwar immer, zwanzig Paar zur Auswahl würden mir völlig reichen, aber inzwischen sind es glaube ich schon sehr viel mehr. Ich sollte sie mal zählen, wenn ich wieder zu Hause bin.
Am Abend fahren wir schliesslich mit beiden Autos und einer Menge Taschen wieder zurück. Alecs Kreditkarte gebe ich ihm natürlich gleich wieder zurück, denn wie erwartet, ist er bereits bei Mum und Dad in unserer Wohnung als ich so gegen halb zwölf nachts ankomme. Wenigstens kann man sich bei Alyssa und Hailey darauf verlassen, dass sie am Steuer nie einschlafen.
Klar ist Alec als erstes neugierig, was ich mir alles gekauft habe, aber ich wehre nur gähnend ab und verspreche, ihm morgen alles vorzuführen. Bis auf mein Abschlussballkleid. Das soll ein Geheimnis sein, bis Alec mich an dem Abend das erste Mal darin sieht.

Einige der neuen Sachen werde ich aber auch noch zur Schule anziehen können. Ich habe mir einige tolle Hosen, Shirts, Blusen, Tops, und Röcke gekauft. Natürlich in den aktuellen Neon und Knallfarben. Ich will ja auch ein bisschen nach den Trends gehen, wobei ich das meistens mit meinem eigenen Style mische.
So auch jetzt, wo ich Alec gerade meine neuen Teile, kombiniert mit einigen Sachen die ich schon da habe, zeige.
Ganz besonders gut scheint ihm ja meine Knallrote Marlenehose zu gefallen, zu der ich ein saphirblaues locker fallendes Seidentop trage.
Oder die kurze pinke Stoffhotpants mit dem grünen Tanktop und dem pink, weiss, grün gemusterten Schal dazu.
Ganz toll finde ich persönlich ja das violette rückenfreie Top mit Wasserfallausschnitt und dazu die neongelbe Jeanshotpants. Das sieht einfach toll zusammen aus. Dazu noch die schönen neuen schmalen Turnschuhe mit dem violetten Streifen auf jeder Seite die ich gekauft habe. Klar hab ich mir noch viel mehr Sachen gekauft, denn die ganze Vorführung dauert mehrere Stunden, was Alec aber nicht zu stören scheint. Er ist ja auch unsterblich. Er hat genug Zeit. Und es scheint ihn ja auch zu freuen, dass ich ihm wenigstens zeige, was ich mit seinem Geld gekauft habe. Eigentlich wollte ich seine Karte erst auch gar nicht mitnehmen, sondern mich nur ein wenig umsehen. Aber er hat mich beinahe dazu genötigt, obwohl ich ihm erklärt habe, dass ich nicht auf sein Geld, sondern auf ihn selbst aus bin. Trotzdem hat er darauf bestanden und im Nachhinein bin ich auch froh, dass ich eingewilligt habe. Denn wie er selbst sagt, ist er glücklich wenn ich glücklich bin.
Das heisst, wir beide sind eigentlich immer glücklich wenn wir zusammen sind, denn ich bin am liebsten mit ihm zusammen, und er mit mir. Und das wenn möglich Tag und Nacht.
So wie auch bis zum Abschlussball. Wir verbringen geschätzte neunzig Prozent unserer Zeit zusammen.
Und wenn ich an den Wochenenden bei ihm übernachte, dann komme ich kaum zum schlafen, denn Alec versteht sich sehr gut darauf, mich davon abzuhalten, einzuschlafen. Dagegen lässt sich jedoch nichts einwenden, denn würde ich nicht irgendwann doch entsetzlich Müde werden, würden wir es wohl die ganze Nacht durch wild miteinander treiben.
Da mich aber meistens so gegen vier Uhr morgens doch meine Kräfte verlassen, ist das leider nicht möglich, obwohl ich mir immer die grösste Mühe gebe, wach zu bleiben. Gut das Alec mir gerne beim schlafen zusieht, denn wie er selbst zugibt mag er es, mich sagen zu hören, dass ich ihn liebe, während ich schlafe, aber auch wenn ich wach bin.
Letztendlich gehen aber auch die letzten Wochen bis zu den Ferien noch schnell vorbei und schon bald steht der Abschlussball kurz bevor.

Der Abschlussball



Der Abschlussball

Schon am Donnerstag sind wir eifrig dabei, den riesigen Festsaal zu dekorieren und die Tische und Stühle aufzustellen und zu decken.
Alec sieht sich natürlich wieder mal heimlich die Liste mit der Platzeinteilung an und ändert sie auch noch schnell ein wenig ab, sodass wir einen guten Blick zur Bühne haben und wir mit unseren Freunden an einem Tisch sitzen. Denn schon wieder wollte unser Lehrer uns mit Bettina an einen Tisch setzen. So wie die Sitzordnung jetzt ist, haben aber gerade Jason, der mit Cloe herkommt, Natalie, und Natalies Begleiter Max, sowie Alec und ich an unserem Tisch platz.
Den Freitag kriegen wir zum Glück noch frei, damit die Mädchen, wie auch die Jungs genug Zeit haben, sich vorzubereiten.
Die Zeit brauchen wir auch, denn schon am Mittag tauchen Alyssa und Hailey, mit jeweils zwei grossen Schminkkoffern bei mir zu Hause auf. Das Kleid haben sie natürlich auch gleich dabei.
Als erstes schicken sie mich unter die Dusche. Aber nicht alleine, nein, meine Haare brauchen eine Spezialbehandlung auf Vampirart. Gut dass ich schon am Mittwochnachmittag einmal komplett von Kopf bis Fuss enthaart wurde. Ist auch besser so, denn das hat verdammt weh getan. Besonders im Intimbereich. Da hilft nicht mal Vampirgeschwindigkeit beim abziehen der Heisswachsstreifen und dem zupfen einzelner noch übriger Härchen. Genauso wenig wie die kühle Haut ihrer Hände, die sie danach, wie es sich gehört auf die betroffene Stelle drücken.
Das habe ich jetzt also hinter mir und die Haarkur ist auch schon wieder ausgewaschen. Die Haare sind trocken geföhnt und ich darf endlich wenigstens schon mal mein hautfarbenes Höschen anziehen. Dann werde ich einmal geschminkt. Und zwar profimässig mit Airbrush, was meine natürliche Blässe noch etwas ebenmässiger macht. Sogar meinen Hals bis hinunter zu den Brüsten und dem Bauchnabel und meine ganzen Beine werden einmal mit einer ebenmässig dünnen schicht des Wasser-, Reib- und Schweissfesten Make Ups überzogen. Dann werden meine Lippen mit einem roten Lipliner nachgezogen und dann mit derselben Farbe Lippenstift nachgemalt und mit einem Gloss überzogen. Der Lippenstift färbt auch garantiert nicht ab, denn ich hab den schon oft benutzt. Damit kann ich sogar rumknutschen, ohne abzufärben. Meine Wimpern werden noch mit perfekt angeklebten Einzelwimpern noch ein wenig verdichtet und gefächert, und dann schwarz getuscht. Ein perfekter Lidstrich, und fertig ist das Make Up. Erst als das alles fertig ist, wird meine Hochsteckfrisur gemacht, was auch in Vampirgeschwindigkeit nicht gerade schnell geht. Nach zwei Stunden sitzt die Frisur aber endlich und ich darf das Kleid anziehen.
Jetzt fehlen nur noch die Ohrringe und der Armreif, ehe ich in die Schuhe schlüpfe.
„Jetzt schau mal in den Spiegel“, fordert Alyssa, während Hailey mich hinter sich her zieht.
Stolpernd folge ich ihr, bis sie mich vor dem Spiegel abstellt und ich mich betrachten kann. Mir fallen fast die Augen aus, als ich mich in diesem Kleid sehe. Es fliesst glatt wie Seide an meinen Kurven entlang und betont mein Dekolte mit dem tiefen Ausschnitt. Die wenigen Strähnen die sich noch um mein Gesicht kringeln lassen die Frisur gleich lockerer wirken. Und der schwarze Lidstrich betont meine grünen Augen einfach toll. Ein Glück dass Hailey und Alyssa so viele Mittel zu meiner Verschönerung zur Verfügung haben. Aber in gewisser Weise bin ich schon eine richtige kleine Luxus Tusse geworden.
Eigentlich ist das ja genau das, was ich nicht wollte. Schliesslich will ich nicht, dass jeder von mir denkt, ich währe nur bei Alec, weil ich sein Geld will. Mir ist eben immer noch wichtig, was andere von mir denken. Ich kann das nicht einfach ignorieren, so wie es sich Alec und seine Familie schon lange angewöhnt haben.
Vielleicht sollte ich das einfach auch so machen. Wir wissen wie es wirklich ist, also kann mir egal sein, was die heute Abend von mir halten.
Zufrieden drehe ich mich vor dem Spiegel und betrachte mich von allen Seiten.
„Ihr seid echt die Besten“, glücklich umarme ich beide so fest ich kann.
„Ach was. Du bist wunderschön. Wir sorgen nur dafür, dass deine Schönheit noch besser zur Geltung kommt. Und auch Alec wird sich freuen. Glaub mir“, versichert Hailey mir.
„Und um Mitternacht, wenn die Schulfeier vorbei ist, wird alles einfach in meinen Club verlegt“, fügt Alyssa noch hinzu und grinst nur zufrieden.
Gerade wollen sie mich noch mal mit einer Wolke Haarspray einnebeln, als es an der Tür klingelt.
Im Wohnzimmer höre ich Mum und Dad aufstehen und zur Tür gehen und Alec begrüssen.
„Seid ihr da drin fertig?“, erklingt Mums Stimme vom Flur aus.
„Ja, sie kommt jetzt!“, ruft Hailey und schiebt mich mit Alyssas Hilfe zur Tür raus.
Etwas peinlich berührt stöckle ich, den Blick auf meine Füsse geheftet den Flur entlang und hebe den Blick erst, als Dads Füsse in mein Blickfeld geraten.
„Mein Mädchen. So wunderschön.“
Lächelnd umarmt Dad mich und küsst mich auf die Stirn. Inzwischen ist es mir auch nicht mehr unangenehm. Er war eigentlich so gut wie immer da, seit das Gesetzt im Elfenreich aufgehoben wurde. Ich hab mich scheinbar daran gewöhnt, endlich einen richtigen Vater zu haben, der für mich da ist und mir hilft.
Mum, die neben Alec in der Ecke steht, fordert mich auf, mit Dad in die Kamera zu lächeln. Immer wieder knipst sie Erinnerungsfotos. Einmal von mir alleine, aber auch von Alec und mir. Einmal macht Alec auch ein Foto von mir und meinen Eltern, oder mit Selbstauslöser eins wo wir alle drauf sind.
Sie begleiten uns sogar gleich noch mit nach unten, wo Natalie, Cloe, Jason und Max in der Limousine warten.
Auch von uns allen zusammen macht sie noch ein Foto. Und dann noch je eins, wo nur wir Mädchen und nur die Jungs drauf sind.
Nach etwa einer halben Stunde Fotostunde können wir endlich los zum Ball. Während dessen hatte ich noch nicht mal Zeit, Alec in seinem Smoking zu bewundern. Er sieht einfach unglaublich heiss aus. Jetzt wo ich neben ihm im Wagen sitze, habe ich endlich die Gelegenheit, ihn zu mustern.
„Du siehst echt toll aus. Rot steht dir“, bemerkt Jason, der neben Cloe sitzt. Ich denke er hat sie gefragt, weil es sie garantiert nicht stört, wenn er mir auch mal Komplimente macht. Denn sie selbst macht mir auch welche. Von Max werden Alec und ich sowieso nur blöd angeglotzt. Ihn zähle ich noch nicht mal zu unserer Clique, denn ich kenne ihn gar nicht richtig.
Keine zehn Minuten später sind wir auch schon auf dem Parkplatz vor dem Saal angekommen. Ganz der Gentleman steigt Alec als erster aus und hilft mir dann aus dem Wagen. Nach mir folgt Cloe, der er ebenfalls die Hand reicht und dann Jason und Max, und schliesslich Natalie. Paarweise stolzieren wir über den Parkplatz auf den Vorplatz zu.
Noch auf dem Vorplatz haben sie einen Blumenbogen aufgestellt und einen roten Teppich ausgebreitet, auf dem man nach drinnen in den Saal laufen kann.
Direkt unter dem Bogen wird von jedem noch ein Bild geknipst, der zum Ball kommt. Dann erst können wir nach drinnen. Das Licht wurde, im vergleich zu gestern stark gedimmt, was dem ganzen gleich eine völlig andere Atmosphäre verleiht. Das Buffet wurde ebenfalls aufgebaut und die Platzkärtchen wurden aufgestellt. Dezente Musik erfüllt den Raum. Ebenso der Duft der Rosengestecke auf den Tischen.
Da wir schon wissen, an welchem Tisch wir sitzen, kann ich meine Stola und mein Täschchen schon mal hinlegen.
„Perfekt“, haucht Alec, der hinter mir steht, mir ins Ohr.
„Du übertreibst mal wieder masslos“, necke ich ihn und küsse ihn schnell, bevor uns einer der Lehrer dabei erwischt. Dann zieht er mir den Stuhl zurück, damit ich mich setzen kann und bietet mir an, mir etwas zu trinken zu holen. Natürlich sage ich ja, denn ich habe den ganzen Nachmittag so gut wie nichts getrunken.
Kurz nachdem sich auch Cloe und Natalie zu mir gesetzt haben, kommt Alec zurück. Jason und Max kurz nach ihm.
Mit diesem speziellen Lächeln stellt er das Glas vor mir hin und setzt sich neben mich. Ich frage mich gerade, wieso er mich so ansieht, als ich an meinem Glas nippe.
Rotwein. Lecker. Aber wieso hat er mir nicht wie Natalie und Cloe Champagner mitgebracht? Er scheint meine Gedanken gelesen zu haben, denn wie er mir erklärt, hätte ich diese Sorte Champagner nicht gemocht. Sehr bitter anscheinend, denn Natalie kneift nur angewidert die Augen zusammen und stellt das Glas vor sich auf den Tisch, während Cloe ihr eigenes Glas und das von Natalie auf Ex trinkt und für beide dann ebenfalls Wein holt.
„Du weisst wenigstens, was ich mag“, liebevoll lächle ich Alec an, der mich daraufhin küsst.
„Eigentlich bin ich einfach meiner Nase gefolgt. Ich habe den süssesten Geruch gesucht, neben dem Duft deines Blutes natürlich. Und das war eindeutig nicht der Champagner. Das Zeug kann man ja noch nicht mal Champagner nennen. Das ist irgend so ein billiger Fusel. Im Club kannst du mal richtigen probieren.“
„Ach was, wegen mir braucht ihr nicht extra eine Flasche aufzumachen“, wehre ich nur ab und trinke mein Glas Wein aus, denn Cloe hat auch mir gleich noch ein zweites gebracht.
Um uns herum wird es immer lauter, weil immer mehr Schüler hier eintreffen. Erst nach etwa einer halben Stunde sind endlich alle da und das Dinner kann beginnen. Pünktlich nach Vorspeise, Hauptmenu und Dessert trifft die Band ein, die die Musik aus dem iPod ersetzt.
Für den Anfang starten sie mit etwas langsame. Klar das Alec mich sofort zum tanzen auffordert, auch wenn ich nur einen langsamen Walzer hinkriege. Mehr kann ich nicht, was klassische Tänze anbelangt. Gut das die Band ziemlich schnell zu Pop und Rocksongs überwechselt, bei denen man sowieso nur wie blöd auf und ab hüpft.
Lachend tanze und springe ich in die Menge, und johle mit ein paar anderen die Texte mit.
Ich merke nicht mal, wie die Zeit vergeht. Als ich mich das erste Mal wieder hinsetze ist es schon zehn Uhr. Und wir haben um halb sieben mit dem Essen begonnen. Ich habe also zweieinhalb Stunden durchgetanzt.
Ein Wunder das mir von dem gehüpfe die Füsse noch nicht weh tun. In wenigen Zügen leere ich das Glas Coke das Alec mir mitgebracht hat und zerre ihn danach gleich wieder zurück auf die Tanzfläche.
Noch zweimal brauche ich eine Pause. Einmal kommen Cloe und Natalie gleich mit auf die Toilette. Wir Mädels gehen da ja bekanntlich nie alleine hin. Quasselnd und lachend stöckeln wir durch den Saal, die beiden grossen Treppen nach unten und stellen uns in die Schlange. Wie nervig. Das Herrenklo ist frei, und das Damenklo wieder mal überfüllt.
Wir warten bestimmt eine Viertelstunde, bis wir endlich dran sind. Im Spiegel überprüfe ich noch schnell meinen Lippenstift. Alles okay. Auch keine Schweissflecke auf dem Kleid, dank Alyssas kleinem Trick schwitze ich nämlich nicht. Meine Frisur sitzt auch noch. Also kann die Party weiter gehen. Als ich jedoch auf die Uhr an der Wand draussen im Gang schaue, merke ich, dass uns gerade Mal eine halbe Stunde bleibt, ehe der Abschlussball zu Ende ist.
Wie schade dass die schönen Momente immer so schnell vorbei ziehen.
Ich nutze die halbe Stunde noch um mit Alec zu tanzen und immer wieder mit den anderen „Zugabe“ zu brüllen. Um zehn nach zwölf gibt die Band unter dem Druck unserer Lehrer aber auf und wir werden verabschiedet und schon fast nach draussen gescheucht.
Mit dem Bus fährt die ganze Gesellschaft zu Alyssas Club. Inzwischen fahren Alec, Jason, Cloe, Natalie, Max und ich schon mal mit der Limousine voraus.
Noch während wir aussteigen können wir zusehen, wie vom Türsteher immer wieder Leute abgewiesen werden, die noch nicht mitgekriegt haben, dass heute ein Privatanlass im Club stattfindet.
Irgendwie fühle ich mich im Ballkleid etwas fehl am Platz, doch das ändert sich schnell, als sich der Club nach und nach mit weiteren Schülern füllt. In der Zwischenzeit hat Alec mir ein Glas richtigen Champagner aufgedrängt, das ich aber schon geleert habe. Ich bin jetzt schon beim dritten Glas, was Alec Bestätigung genug zu sein scheint, das mir der Champagner auch wirklich schmeckt.
Er kennt mich eben sehr gut und weiss inzwischen was ich mag. Da muss ich mir bei im Essentechnisch wenigstens nicht viel merken. Er liebt Blut und mag alles, worin sich Blut befindet. So einfach ist das bei ihm. Alec ist was seine Vorlieben betrifft sowieso ziemlich einfach, sagt er doch immer, dass er schon zufrieden ist, wenn ich bei ihm bin. Und im Moment bin ich sehr nahe bei ihm. Dicht gedrängt an die anderen Schüler tanzen wir zum Beat des DJ’s. Immer weiter rückt die Zeit in Richtung morgen, bis mir Alec sagt, dass die Sonne jetzt aufgeht, wobei ich mich natürlich frage, woher er das denn nun schon wieder weiss, da der Club ja keine Fenster hat. Grinsend erklärt er mir, Vampire würden so was immer spüren, auch wenn sie, so wie er, niemals schlafen müssen.
So wie ich das Vampirsein von ihm und seiner Familie erlebe, überlege ich gerade ernsthaft, ihn irgendwann zu bitten, mich zu verwandeln. Ich meine, es steht sowieso schon fest, dass wir für immer zusammen bleiben werden. Jedenfalls für mich steht das fest. Ob er da meiner Meinung ist, weiss ich noch nicht so genau, aber das werde ich schon noch irgendwie herausfinden.
Darüber und über noch viele andere Dinge, die mir im Kopf rumschwirrend denke ich nach, während sich der Club um uns rum langsam leert und am Ende nur noch Jason, Cloe und Natalie da sind.

Spiele


Spiele

Gemeinsam fahren wir, uns lachend unterhaltend, in der Limousine zurück und laden auf dem Weg alle wieder zu Hause ab.
Am Ende sind nur noch Alec und ich im Wagen, und natürlich unser Fahrer hinter der Trennscheibe.
Unaufgefordert beantworte ich Alecs unausgesprochene Frage, ob wir lieber zu ihm fahren wollen, mit einem nicken.
Auf Alecs Anweisung hin setzt sich der Wagen in Bewegung und hält schliesslich endlich vor der grossen Villa.
Als wir reinkommen, entdecken wir Ian und Kyle auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzen, jeder mit einem Kontroller in der Hand, während Hailey ihnen ab und zu über die Schultern zusieht und dann wieder am PC etwas eintippt, ehe sie wieder aufsteht und rumläuft, während sie darauf zu warten scheint, das der PC die Informationen verarbeitet hat.
Als die Jungs hören wie wir reinkommen, machen sie sofort Pause und drehen sich zu uns um.
„Kleines, du siehst fantastisch aus. Einfach umwerfend“, beginnt Ian mich mit Komplimenten zu überhäufen.
„Ja, da haben die Mädles tolle Arbeit geleistet“, stimmt Kyle ihm zu und ich laufe noch mehr rot an, als ich es sowieso schon bin.
„Willst du mitspielen?“, erkundigt sich Kyle auch gleich noch bei mir, und streckt mir seinen Controller hin.
„Nein, sie sollte jetzt erst mal schlafen gehen“, antwortet Alec für mich, während ich gleichzeitig Kyles Angebot annehme.
„Ashley?!?!“, erstaunt und fordernd zugleich steht Alec die Hand nach mir ausgestreckt da.
„Ich mach nicht lange. Versprochen.“
„Na gut, aber dann lassen wir das andere, was ich mit dir machen wollte“, mit diesem sexy Schlafzimmerblick sieht er mich an.
„Sorry Kyle. Keine Zeit“, winke ich sofort ab und haste Alec hinterher nach oben. Von unten her höre ich die anderen noch lachend was von wegen verliebt und Sex sagen, doch das kümmert mich nicht.
Viel lieber bin ich jetzt mit Alec in seinem Zimmer, durch dessen Decken und Panoramafenster bereits das erste sanfte Licht auf uns fällt.
Sanft und liebevoll werde ich von Alec geküsst, doch er wird, wie ich es schon kenne, bald schon drängender. Stöhnend zieht er mich an sich. Die eine Hand auf meinem Hintern und mit der anderen Hand meine Haare zusammenfassend und um seine Hand wickelnd küsst er mich. Sanft zieht er an meinen Haaren meinen Kopf ein wenig zurück, sodass er leichte an meinen Hals und an mein Dekolte kommt.
Mit der anderen, noch freien Hand sorgt er inzwischen dafür, dass ich mein Kleid loswerde, während ich ihm gleichzeitig versuche, das Hemd auszuziehen, was gar nicht so einfach ist, da ich erstens nicht sehen kann, was meine Hände tun und er mich zweitens auch ziemlich ablenkt.
Als ich also nur noch in Unterwäsche dastehe, entscheidet er sich dazu mir endlich mal zu helfen und sich selbst seiner Kleidung zu entledigen, da meine Hände schon viel zu sehr zittern. Das wird aber wohl auch nie nachlassen. In seiner Gegenwart geht es mir immer so. Mein Herz schlägt gleichzeitig schneller und gar nicht mehr, meine Hände werden schwitzig und ich zittere und erschaudere am ganzen Körper. Mein Atem beschleunigt sich, stockt aber auch. Einfach ein unglaubliches Gefühl. Ich kann nicht mehr klar denken, mein Körper besteht nur noch aus Lust, Begierde und den Blitzen die mich durchzucken, wo immer er mich berührt.
Bereitwillig lasse ich mich von ihm zum Bett führen, wo wir gemeinsam auf die Matratze fallen. Kichernd verstecke ich mich nur so zum Spass vor ihm unter der Decke. Als er sie mir langsam wegzieht, springe ich so schnell ich kann auf und umrunde das Bett, sodass er auf der anderen Seite davon mir gegenüber steht.
Mit diesem verführerischen Blick und seinem süssen schrägen Lächeln geht er einen Schritt nach rechts und ich tue es ihm nach. Hm… Ich mag es wenn er in Spiellaune ist.
Immer schneller kommt er um das Bett rum. Ich schaffe gerade mal eine Runde, bis er mich eingeholt hat.
Mit dem Rücken zum Kopfteil des Bettes bleibe ich stehen. Alecs Arme links und rechst von mir hindern mich daran, noch mal wegzulaufen.
Bestimmt zieht er mich an sich. Eine Hand auf meinem Hintern, die andere in meinem Nacken küsst er mich und presst mich gleichzeitig an sich, sodass sich seine Erektion gegen mich presst. Ein untrügliches Zeichen, dass ich ihm gefalle.
„Au!“, keuche ich, als er mich etwas zu sehr gegen das Bett drückt und es langsam anfängt weh zu tun.
Sofort lässt er von mir ab und weicht zurück. Meine Chance, ihm noch mal zu entkommen und mir gleichzeitig die schmerzende Stelle an meinem Rücken zu Reiben. Grinsend werfe ich mich aufs Bett und blicke ihn, über die Lehne hinweg an.
„Wenigstens hast du dir inzwischen angewöhnt, mir zu sagen, wenn ich dich zu fest anfasse. Ich hasse es, zu sehen, dass du wegen mir blaue Flecken hast.“
Resigniert wendet er sich von mir ab und blickt stattdessen aus dem Fenster.
„Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass ich das alles viel zu sehr geniesse, als das ich darauf verzichten könnte. Blaue Flecken hin oder her. Und jetzt komm endlich zu mir rüber. Ich mag es nicht, dich da drüben stehen zu sehen, wenn du eigentlich neben mir sein solltest.“
Etwas weniger ernst als zuvor dreht er sich zu mir um und schreitet ums Bett herum.
Wie eine angreifende Raubkatze pirscht er sich an mich heran, und jedes Mal, wenn er auf mich zu kommt, weiche ich wieder zurück, bis ich erneut, dieses mal sitzend auf der anderen Seite der Kopflehne angekommen bin.
An den Füssen zieht er mich zu sich heran, sodass ich ausgestreckt auf dem Bett liege.
Dann ist er plötzlich weg und steht ein paar Sekunden später mit einem Seidenschal in der Hand wieder am Bett.
„Du bist in Spiellaune?“
„Ja, wenn es dich nicht stört, dann würde ich gerne wieder mal… Wir haben das nur einmal gemacht und ich dachte… Na ja es hat dir doch gefallen, oder nicht?“, etwas zögerlich steht er vor mir.
„Nur zu.“
Mit vor Aufregung wummerndem Herzen setze ich mich auf und warte darauf, dass er mir die Augen verbindet. Ich weiss schon ungefähr, was kommt. Einmal, in den Frühlingsferien hat er dasselbe mit mir gemacht. Das war das intensivste Erlebnis mit ihm, das ich bisher hatte, aber wie ich ihn kenne, wird er das noch toppen. Und danach werden wir poppen was das zeug hält. Kichernd bemerke ich, dass sich das ja reimt.
„Was ist denn so lustig?“, erkundigt er sich, während er noch nachprüft, ob ich sicher nichts sehen kann.
„Ach nichts. Schon gut“, antworte ich etwas zu schnell. Auch wenn ich ihn nicht sehen kann, weiss ich doch, dass er ein breites Grinsen auf den Lippen hat.
„Was machst du jetzt mit mir?“, frage ich nervös.
„Lass dich überraschen.“
Und das tue ich auch. Aufmerksam lausche ich, wie er in den Schubladen kramt. Während er noch beschäftigt zu sein scheint, nutze ich die Zeit schon mal, mich vollständig auszuziehen.
Ich würde ja auch das Licht löschen, damit Alec die Makel an mir nicht sieht, aber das würde nichts bringen, denn erstens scheint die Sonne bereits von draussen rein und zweitens sieht er in der Nacht sowieso genau so gut wie am Tag.
Also warte ich, die Arme über meinen Brüsten verschränkt und die Beine ausgestreckt darauf, dass er endlich wieder herkommt.
Ich merke erst, dass er wieder da ist, als eine Feder langsam von meinem Hals an nach unten über meinen Körper streicht.
Kichernd zucke ich ein wenig zurück und versuche ihm zu entkommen, doch er kniet über mir, was ich erst bemerke, als seine Beine meine einklemmen, sodass ich mich nicht mehr bewegen kann.
Dann macht er langsam mit seiner Kitzelfolter weiter, bis er die Feder schliesslich wegwirft und sich ganz dem Bereich zwischen meinen Beinen widmet, die er die ganze Zeit ignoriert hat.
Abwechselnd neckt er mich mit seiner Zunge, oder pustet mich mit kühler Luft an, was mich jedes Mal wohlig erschaudern lässt und eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper jagt.
Irgendwann hat er mich schliesslich soweit, dass ihn irgendwann nur noch anflehe, ihn endlich in mir zu spüren. Sein zufriedenes lächeln, welches ich zwar nicht sehen, dafür aber spüren kann, zeigt mir genau, dass es das ist, was er erreichen wollte. Er hoffte, dass ich betteln würde, denn das tue ich sonst nie. Das ist nicht meine Art. Doch wenn er solche Dinge mit mir anstellt, bleibt mir nichts anderes übrig, als um Gnade zu winselnd und zu hoffen, dass er sie mir gewährt.
Nachdem ich seiner Meinung nach genug gewartet und unter der süssen Qual gelitten habe, dringt er endlich in mich ein und zieht mir gleichzeitig die Augenbinde weg. Blinzelnd schlage ich die Augen auf und sehe in sein Gesicht über mir.
Langsam fängt er an, sich in mir zu bewegen und behält dabei meine Reaktion genauestens im Auge. Ich glaube es gefällt ihm, zu sehen, wie ich mich unter ihm vor Begierde winde. Stöhnend schlinge ich meine Beine um ihn, sodass er noch tiefer in mich stossen kann.
Unser beider Atem beschleunigt sich, je schneller er wird und ich passe mich seinem Rhythmus an.
Doch gerade als ich kurz davor bin, zieht er sich ganz aus mir zurück und dreht uns beide um, sodass ich auf seinem Bauch sitze.
Blinzelnd kneife ich die Augen zu, weil mir die Sonne direkt ins Gesicht scheint.
So sexy wie möglich beuge ich mich zum Nachttischchen rüber und greife nach seiner Sonnebrille, die ich schnell aufsetze, damit ich ihn richtig ansehen kann, wie er so unter mir liegt.
Mit diesem speziellen sexy Lächelnd greift er nach meinen Hüften und dirigiert mich zu seiner Erektion, die hinter mir aufragt. Quälend langsam schiebt er sich in mich und füllt mich schliesslich ganz aus, was mich leise keuchen lässt.
Vorsichtig kippe ich meine Hüfte ein wenig, was sowohl Alec, als auch mich stöhnen lässt, weil es mich noch enger macht und ihn noch enger umschliesst.
Meine Finger mit seinen verschlungen wiederhole ich das einige male, bis er die Kontrolle übernimmt und sich wieder in mir zu bewegen beginnt.
Seine Hände auf meinen Hüften halten mich, damit ich nicht von ihm runter falle. Inzwischen in einer Art Trancezustand gefangen sehne ich mir nur noch den Orgasmus herbei. Mit diesem kehligen Knurren, das Alec immer hat, kurz bevor er kommt, zieht er mich zu sich runter und schlägt seine Fänge in meinen Hals.
Erschöpft sacke ich letztendlich über ihm zusammen, seine Fänge immer noch in meinem Hals und ihn immer noch in mir drin.
Vorsichtig, um mir nicht weh zu tun, löst er seine Zähne von meinem Hals, sodass ich von ihm runter rollen kann.
Gähnend strecke ich mich und lege die Sonnenbrille noch schnell weg, ehe ich mich neben Alec zusammenrolle und mir die Decke über den Kopf ziehe.
Was man nicht alles tut, um noch ein wenig Schlaf zu bekommen. War aber auch eine lange Nacht.
Ich spüre gerade noch, wie Alec mich an sich zieht, bevor ich wegdrifte und eingeschlafen bin.

Gegen Mittag wache ich schliesslich auf, weil mein Magen unglaublich knurrt. Alec liegt nicht mehr neben mir, doch dafür ein Stapel frische Kleidung, die ich anziehen kann. Ich nehme mal an, dass er unten ist und arbeitet, oder sonst etwas macht.
Immer noch ein wenig müde ziehe ich mich an und tapse die Treppen nach unten und direkt in die Küche. Aus dem Tiefkühler hole ich mir die letzte noch übrige Portion des Weihnachtsessen und taue sie in der Mikrowelle auf und erhitze sie mir dann darin. Mit Messer und Gabel und dem Teller vor mir, setze ich mich und fange an zu essen. Erst als ich etwa zur Hälfte aufgegessen hab, betritt Alec, das Handy ans Ohr gepresst den Raum und nickt mir lächelnd zu, als ich winke.
Während er sich in einer fremden Sprache mit jemandem unterhält, holt er sich einen Blutbeutel aus dem Kühlschrank und zieht die Verschlusskappe vom Schlauch. Geistesabwesend trinkt er immer mal wieder einen Schluck, wenn er gerade nicht sprechen muss.
„Wer war das denn gerade?“, erkundige ich mich, indessen ich das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine räume.
„Der Firmenleiter unseres Biolabors in Japan. Sie arbeiten noch immer am synthetischen Blut und an einer Möglichkeit, das länger haltbar zu machen und irgendwie so abzufüllen, das man es verkaufen kann.“
„Und haben sie Fortschritte gemacht?“, bohre ich interessiert weiter.
„Nein, leider noch nicht wirklich. Sie wollen noch immer erst das Blut optimieren, ehe sie sich über anderes Gedanken machen.“
„Aha, verstehe. Und deswegen haben die dich angerufen?“
„Nein, ich habe sie angerufen. Ein Kontrollanruf, um zu erfahren, wie es so läuft. Sie haben versprochen, sich sofort zu melden, sobald es Erfolge gibt.“
„Na dann ist ja gut. Musst du noch weiter arbeiten?“, erkundige ich mich, mit dem Rücken gegen die Spüle gelehnt.
„Sollte ich eigentlich, aber das kann ich auch morgen noch.“
„Oh, nein, mach du nur deine Arbeit. Ich weiss schon, was ich machen werde.“
Grinsend schreite ich an ihm vorbei und nehme mir im vorbeigehen sein iPad vom Tisch mit.
Damit setze ich mich aufs Sofa und surfe ein wenig im Internet. Schon bald habe ich aber keine Lust mehr dazu und verkrieche mich im Musikzimmer. Auch wenn ich nicht spielen kann, setze ich mich trotzdem an den Flügel und drücke so lange auf die Tasten, bis ich den Anfangston von alle meine Entchen gefunden habe.
Ein paar Mal spiele ich es durch, und wechsle schliesslich zu einer anderen Tonfolge. Ich drücke einfach irgendwelche Tasten, bis irgendwie eine Melodie entsteht. Die versuche ich mir zu merken und spinne sie dann weiter, suche nach passenden Tönen, damit daraus ein Lied wird.
„Das war doch gar nicht schlecht für den Anfang.“
Überrascht drehe ich mich um. Ich hab gar nicht gemerkt, dass Alec den Raum betreten hat.
„Na ja, geht so“, verlegen stehe ich auf, als er sich neben mich setzt.
„Bleib hier sitzen. Wir spielen mal zusammen. Ich bring dir jetzt was bei.“
„Bist du denn schon mit der Arbeit fertig? Ich will dich wirklich nicht stören, oder von etwas abhalten.“
„Also erstens kommst du sowieso an erster Stelle und zweitens bin ich schon fertig. Wir haben also den ganzen Tag Zeit, zu tun was wir wollen“, erklärt er lächelnd.
Zufrieden setze ich mich wieder neben ihn. Ich wollte erst sicher sein, dass er alles erledigt hat. Sonst kommt die Arbeit noch zu kurz.
Mit dem Blick auf den Tasten fordert er mich auf, die Melodie noch mal zu spielen.
Während ich versuche, immer gleich schnell zu bleiben, spielt Alec mit der linken Hand die Akkorde dazu. Es fängt langsam an, richtig gut zu klingen.
„Weisst du was. Daraus komponiere ich dir etwas. Ich versuche, es so einfach wie möglich zu halten, damit du es lernen kannst, wenn du willst. Ich könnte dir auch erst mal die Grundlagen beibringen. Dann ist es später einfacher zu lernen.“
„Okay, dann lass uns doch gleich anfangen“, schlage ich vor und setze mich etwas gerader hin und versuche dabei ernsthaft zu wirken.
Etwa eine Stunde üben wir zusammen mühsam die Tonleiter rauf und runter, wobei sich meine Finger immer wieder ineinander verhaken, weil ich mir einfach nicht merken kann, mit welchem Finger ich wann wo überkreuzen muss, damit es am Ende bei der Tonleiter aufgeht.
Alec findet das jedes Mal sehr witzig. Besonders wenn ich ihm auch noch einen bösen Blick zuwerfe.
Nach dem praktischen Unterricht folgt auch noch die Theorie. Notenlesen, aber das fällt mir nicht sonderlich schwer, da ich das schon im Musikunterricht in der Schule hatte, weshalb wir nur zehn Minuten dazu brauchen.
„Du hast dir vorhin wieder ein paar Hunderassen angesehen.“
„Das war keine Frage“, erwidere ich.
„Ja, ich habe den Verlauf gesehen. Hast du schon eine Idee, was für einen Hund du möchtest?“
„Na ja, ich kann mich nicht entscheiden. Ich schwanke noch immer zwischen Langhaarcollie, Siberian Husky und einem süssen schokobraunen Labrador.“
„Verstehe. Die sind aber auch alle ganz toll. Da würde ich mich auch nicht entscheiden können.“
Seufzend setze ich mich neben Alec auf die Couch vor dem Kamin, in dem zwar kein Feuer brennt, da es ja schon Juli ist, und kuschle mich an ihn.
„Worüber denkst du nach?“, erkundige ich mich bei ihm.
„Ich ab nur gerade gedacht, dass ich dich am liebsten immer bei mir hätte.“
„Na wenn du das willst, dann versuch meine Mum mal davon zu überzeugen, mich bei dir wohnen zu lassen. Das könnte lustig werden. Vor allem wenn Dad auch noch dabei ist.“
„Das könnte ich wirklich, aber besser erst nach deiner Verwandlung zur Elfe. Bis dahin wird denke ich dein Vater noch in deiner Nähe sein wollen. Ich glaube er weiss besser, was passieren wird, wenn es soweit ist“, gibt er zu bedenken.
„Oh Gott, erinnere mich bloss nicht daran. Ich hab immer noch totale Panik davor.“
„Ach Liebste, es wird schon alles gut gehen“, versucht er mich zu beruhigen, doch ich schmiege mich nur mit vor Panik schneller schlagendem Herzen noch enger an ihn und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge.
So bleibe ich eine Weile, während Alec mich mit dem Gedanken an süsse kleine Welpen ablenkt. Langsam normalisiert sich mein Herzschlag wieder. Seine Taktik ist also aufgegangen.
„Wir könnten noch ein wenig ausreiten gehen, wenn du willst“, schlägt Alec nach einer Weile vor.
„Ich glaube alle Pferde sind jetzt schon besetzt. Da wird wohl nichts mehr draus“, erkläre ich und bringe aber die Idee vor, wieder mal mit den Flyjumpern zu üben. Das haben wir schon seit Wochen nicht mehr gemacht. Inzwischen bin ich zwar schon viel besser geworden, aber ich falle immer noch ab und zu hin.
Also schnappe ich mir meine beiden Flyjumper und schnalle sie mir an die Füsse, nachdem ich mich umgezogen habe. Dabei habe ich jedoch nicht bedacht, dass ich noch nach draussen muss. Gut das Alec da ist, der mir alle Türen öffnet und sie hinter mir wieder schliesst. Sogar die Treppe runter komme ich ziemlich gut. Zwar muss Alec mich manchmal auffangen, wenn ich beinahe hinfalle, aber als ich dann endlich in der Auffahrt stehe kann es losgehen. Erst gehe ich locker ein wenig hin und her, hüpfe ab und zu hoch und lande dabei manchmal noch fast auf meinem Hintern, aber sobald ich mich wieder daran gewöhnt habe, kann es mit dem rennen losgehen.
Klar, Alec muss sich noch nicht mal sonderlich Mühe geben um mit mir mitzuhalten, aber für mich ist es trotzdem toll, mal selbst so schnell rennen zu können.
Immer weiter und schneller renne ich die Auffahrt entlang, bis ich zur Strasse gelange, wo ich langsamer werde. Alec, der mir anfangs gefolgt ist, hat mich auf halber Strecke überholt und erwartet mich bereits.
„Wieder zurück?“, fragt Alec mich auch gleich, während ich hin und her gehe um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Mit einem Nicken stimme ich zu und renne wieder los. Wie schon zuvor holt er mich aber locker wieder ein und wir laufen nebeneinander her wieder zurück. Vor dem Haus springe ich dann noch über ein paar höhere und niedrigere Holzblöcke, die Alec für mich extra geholt hat.
Das mache ich so lange, bis ich total aus der Puste bin. Und während Alec die Holzblöcke wegträgt, löse ich die Schnallen und Sicherungen an meinen Flyjumpern, nachdem ich mich vorsichtig hingesetzt habe.
Dann helfe ich ihm beim wegtragen der leichteren Blöcke und schnappe mir schliesslich nur noch die Flyjumper, die ich einfach liegen gelassen habe und verstaue sie wieder im Wandschrank in der Garage unten.
Nach dem Abendessen verschwinden wir in seinem Zimmer und sehen uns einen Film an, von dem wir aber die zweite Hälfte verpassen. Ich kann aber auch einfach nicht meine Finger von ihm lassen. Genauso wenig wie er von mir. Das ist aber, zum Glück für mich, da ich echt auf den Geschmack von Sex gekommen bin, nichts Neues für uns. Und da auch Alec sich immer besser unter Kontrolle hat und ich immer seltener blaue Flecken habe, weil er zu fest zugepackt hat, haben wir sowieso schon viel öfter Sex als zu Anfang.
Völlig ausser Atem schlafe ich gegen Mitternacht neben Alec ein, der mich in seinen Armen hält.

Malediven


Malediven

Das erste was ich am nächsten Morgen wahrnehme als ich so langsam aufwache ist die Sonne die meinen nackten Rücken wärmt und Alecs angenehm kühle Haut an meiner.
„Guten Morgen mein Engel.“
„Morgen“, seufze ich und muss dabei ein gähnen unterdrücken.
„Hast du gut geschlafen?“
„Ja, mit dir als meine persönliche Klimaanlage hab ich super geschlafen“, antworte ich, während ich mich gleichzeitig auf den Rücken drehe.
„Tja, es hat also doch sein gutes, das wir unsere Körpertemperatur anpassen können wie wir es möchten.“
„Hmm… Ja… Und du riechst so gut.“
„Du aber auch“, erwidert er, eine meiner Haarsträhnen zwischen seinen Fingern zwirbelnd. Zufrieden seufzend kuschle ich mich noch für eine Weile an Alec und geniesse die wärme der Sonne.
„Langsam sollten wir vielleicht doch mal aufstehen“, schlage ich nach einer Weile vor und strecke mich erst mal, ehe ich aus dem Bett klettere und noch vor Alec ins Bad verschwinde.
Nachdem ich ausgiebig geduscht habe, auf der Toilette war, mir die Haare getrocknet und die zähne geputzt habe, schlüpfe ich in Tanga, BH und ein hübsches pink blau gestreiftes kurzes Sommerkleid.
Unten in der Küche frühstücke ich schnell, bevor ich mit Alec zu mir fahre und anfange, meine Sachen für die Ferien auf den Malediven zu packen.
Dieses Mal fliegen jedoch nur wir beide, ohne den Rest von Alecs, oder meiner Familie da hin. Ich weiss zwar nicht, was Alec da mit mir vorhat, aber er hat scheinbar schon einiges geplant, so wie er die ganze Zeit grinst, während ich packe.
Nachdenklich blicke ich auf den Koffer vor mir, den ich nur mit Bikinis, Sommerkleidern, Leinen und Jeansshorts, sowie Tops, Shirts und Blusen vollgestopft habe. Wo packe ich denn jetzt noch meine Flipflops und Sandalen hin? Und die ganzen Badartikel, Unterwäsche und Pyjamas.
„Wie hoch ist das Gepäcklimit?“, erkundige ich mich verlegen bei Alec.
„Es gibt keins, wir nehmen den kleineren Privatjet. Du kannst so viel mitnehmen, wie du willst“, erklärt er lachend.
„Das ist perfekt“, zufrieden küsse ich Alec schnell und schnappe mir dann den zweiten, kleineren Rollkoffer und packe da noch alles ein, was sonst noch so fehlt.
Dann suche ich noch all meine Unterlagen, Ladekabel fürs Handy, Laptop und so weiter zusammen und Stopfe es ebenfalls rein.
Nach guten drei Stunden habe ich es endlich geschafft. Während Alec meine Koffer nach unten ins Auto trägt, verabschiede ich mich für mindestens zwei Wochen von Mum und Dad, die mir noch viel Spass wünschen und natürlich trotzdem ein kleines Drama veranstalten, weil ich so lange weg sein werde.
„Werden wir eigentlich wieder die A380 nehmen? Ich glaub ich hab das schon mal gefragt“, verlegen sehe ich ihn von der Seite an, während er fährt.
„Nein, ich hab das mal kurz erwähnt, diesmal nehmen wir nur den kleineren Jet. Wir müssen zwar zwischenlanden um Treibstoff nachzufüllen, aber wir können kein grösseres Flugzeug nehmen, weil die Landebahn an unserem schönen Ziel dazu zu kurz währe. Und du willst doch die letzte Strecke bestimmt nicht noch Economy fliegen, oder?“
„Verstehe… Du hast mir ja noch nicht viel erzählt, was wir unternehmen werden, nur das wir auf den Malediven die Ferien verbringen werden. Du hast bloss nie erwähnt, auf welcher Insel wir denn wohnen werden“, versuche ich meine Neugier zu begründen.
„Ich denke, dass ich dir alle Inseln zeigen werde. Und du kannst auch gerne tauchen lernen wenn du willst. Wir werden einfach immer am Morgen mit dem Boot zu einer der Inseln fahren und am Abend zurück, oder auch noch gegen Mittag einfach zur nächsten weiterfahren. Wir werden uns zwar nicht direkt alle Inseln ansehen, da es auch viele kleinere Inselchen gibt, auf denen es nichts wirklich Wichtiges zu sehen gibt. Aber die grossen können wir besuchen, oder du kannst den lieben langen Tag am Strand liegen, schwimmen und einfach nur entspannen“, beginnt er aufzuzählen, doch ich unterbreche ihn irgendwann dann doch und erkläre grinsend, dass ich mich m besten einfach überraschen lasse.
Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichen wir endlich den Flughafen.
Während Alec die schweren Koffer als erstes auf einen Schiebewagen lädt, schnappe ich mir als erstes meine Handtasche, wo Alec auch seine Dokumente rein getan hat. Dann reiche ich ihm nach und nach den Rest der Sachen aus dem Auto und schliesse dann ab.
Gut das wir später abfahren konnten als beim letzten Mal. Mit schwingendem Kleid folge ich Alec über den Terminal zum Check In und reiche ihm die Dokumente aus meiner Tasche, als wir endlich dran sind. Sofort werden wir wieder von Spezialpersonal eskortiert und zum Jet begleitet. Wir müssen nicht mal unser Gepäck durchleuchten lassen. Das wird einfach mitgenommen und eingepackt.
Und während wir noch darauf warten, dass wir einsteigen können, bin ich schon wieder mit dem Handy im Internet und sehe mir Bilder von den Malediven an. Dabei hoffe ich, dass es da wirklich so schon ist, wie es auf den Bildern scheint.
Schon fünf Minuten später werden wir im VIP Warteraum abgeholt und zu einer Limousine begleitet, die uns zum Jett bringt.
Freundlich werden wir von einer Stewardess begrüsst, die mir gleich als erstes einen Platz und etwas zu trinken anbietet. Während sie noch dabei ist, mir einen Eistee zu holen, setzt Alec sich mir gegenüber auf den anderen bequemen Sessel und sieht mich unverwandt an.
Nervös rutsche ich unter seinem Blick auf dem Ledersessel hin und her, was ziemlich unangenehm ist, da meine Beine da, wo sie nicht mit Stoff bedeckt sind, am Leder kleben bleiben.
„Hier Miss. Ihr Eistee. Und ich habe ihnen noch eine Decke mitgebracht auf die sie sich setzen können“, lächelnd reicht mir die Stewardess den Eistee und breitet dann die Decke auf meinem Sessel aus, nachdem ich aufgestanden bin.
„Danke, so ist es auch schon viel besser.“
Seufzend nippe ich an meinem Eistee nachdem ich mich hingesetzt und angeschnallt habe.
„Ich bin kurz im Cockpit. Bin gleich wieder da“, gibt Alec schnell bescheid und verschwindet dann im vorderen Teil des Jetts.
Eigentlich dachte ich, er würde zurückkommen bevor wir in die Luft gehen. Nachdem ich aber schon eine Viertelstunde gewartet habe seit wir losgeflogen sind, beschliesse ich, einfach mal nachzusehen, wo er so lange bleibt.
Als ich die Tür zum Cockpit aufstosse, dreht sich Alec sofort zu mir um, die eine Hand dabei aber immer noch am Steuerknüppel.
„Ach so, du fliegst selber?“
„Ja, aber ich komme gleich raus zu dir, Liebste. Setz dich schon mal. Ich wollte nur mal wieder selbst fliegen. Das hab ich schon lange nicht mehr gemacht.“
„Okay, dann bis gleich. Ich besorg mir jetzt erst mal ein paar Erdnüsse.“
Lässig drehe ich mich wieder um und greife mir im vorbeigehen ein Schälchen Nüsse. Auf dem kleinen Tischchen bei meinem Platz steht immer noch mein Eistee. Gleich daneben stelle ich die Erdnüsse und sehe dann eine Weile aus dem Fenster auf die Wolken unter uns.
Nach einiger Zeit gesellt sich Alec wieder zu mir und wir unterhalten uns darüber, ob ich nun zu ihm ziehen soll und ob wir uns einen Hund kaufen sollen. Was ich nach den Ferien machen soll, wenn er arbeiten muss. Ob ich selber auch arbeiten soll, vielleicht sogar für ihn. Ob wir gleich mehrere Tiere kaufen wollen, weil ich auch Katzen liebe, und Pferde, und überhaupt alle Tiere.
Wir reden, und reden, und reden, bis wir schliesslich das erste mal landen müssen um zu tanken.
Während wir warten, sehen wir uns am Flughafen ein wenig um und schlendern durch die grossen Hallen und Gänge, bis es wieder an der Zeit ist, weiter zu fliegen.
Während der restlichen Flugzeit unterhalten wir uns weiter über alles Mögliche, was uns die Zeit total vergessen lässt.
„Wollen sie den Jett landen, Sir?“, erkundigt sich die Stewardess bei Alec.
„Nein, danke. Ich überlasse das dem Piloten. Ich nehme an, wir sind bald da?“
„Genau. Wenn sie sich bitte bereits anschnallen würden. Wir werden gleich zum Landeanflug ansetzen“, bittet sie uns und verschwindet wieder im vorderen Teil des Jetts.
Keine zwei Minuten später merke ich schon, wie der Jett langsam, aber stetig immer tiefer absinkt.
Schon bald haben die Fahrwerke endgültig auf dem Boden aufgesetzt und wir haben angehalten. Schnell schnalle ich mich ab und setze gleich als erstes meine Sonnenbrille auf, ehe ich nach draussen in die Sonne laufe.
„Wow! Das Wetter ist wundervoll! Hier wird es mir gefallen.“
„Das hatte ich ehrlich gesagt gehofft. Aber wir sind noch nicht ganz da. Wir müssen noch ein Stück mit dem Wasserflugzeug weiter, bis wir bei meiner kleinen Insel sind. Sie liegt direkt vor einem der schönsten Riffs“, erklärt Alec mir lächelnd.
Aufgeregt plappere ich los, wann wir endlich gehen und ob wir noch lange rumstehen, und wie cool ich das ganze finde, so nur wir zwei und so.
Lachend schnappt er sich meine Hand und zieht mich rüber zu dem Wagen, der uns zum Strand fahren soll, wo unser Wasserflugzeug anscheinend schon auf uns wartet.
Zum Strand ist es noch nicht mal weit. Wir müssen nur um die Flughafengebäude herum und schon sind wir da.
Auf dem Wasser treiben mehrere Schnellboote und auch Wasserflugzeuge. Eins davon wird wohl für uns sein.
Vor einem der Holzstege halten wir schliesslich an und werden zu unserem Flugzeug begleitet. Die Koffer und Taschen nehmen wir natürlich gleich mit. So müssen wir nicht noch mal zurück laufen.
Vor einem kleinen weissen Flugzeug bleiben wir schliesslich stehen und Alec klettert sofort rüber und fängt an, alle Koffer und Taschen einzuräumen, die ihm der Angestellte reicht.
Zum Schluss hilft er mir auch noch rüber und bedeutet mir, mich schon mal anzuschnallen.
Nachdem er unserem Helfer noch ein Trinkgeld zugesteckt hat, steigt er zu mir ins Innere des kleinen Cockpits und lässt nach einem kurzen Check den Motor an.
Langsam tuckern wir aus dem Anlegeplatz raus und geben dann Vollgas um endlich in die Luft zu kommen.
Wir sind keine zehn Minuten in der Luft, da setzt Alec auch schon wieder zur Landung an.
Vor einer wunderschönen kleinen Insel, mit einem Haus direkt am schneeweissen Strand landen wir schliesslich. Sogar einen Steg mit einem Boot gibt es ein Stück vom Haus entfernt. Und genau da tuckern wir mit unserem Flugzeug hin und halten kurz davor an.
Lässig steigt Alec aus und hilft mir, trocken auf den Steg zu kommen. Dann reicht er mir einen Koffer nach dem anderen raus und hilft mir dann, alles rüber zu tragen. Gut dass ich noch im Flugzeug meine Schuhe ausgezogen habe. So kann ich barfuss den Sand geniessen, der sich bei jedem Schritt zwischen meinen Zehen hoch drückt.
In der Zwischenzeit ist Alec bereits vorgegangen und kommt mir schon wieder entgegen, da habe ich gerade mal den halben Weg vom Steg zum Haus hinter mich gebracht.
Lächelnd küsst er mich und nimmt mir dabei die letzten Taschen ab.
Kurz darauf ist er auch schon wieder im Haus, in das ich ihm auch gleich folge.
Die Kälte von der Klimaanlage erschlägt mich beinahe, als ich die ersten Schritte ins innere des grossen offenen Flures mache. Fröstelnd reibe ich mir beim weitergehen die Arme und hoffe, das Alec das Teil schnell etwas wärmer einstellt.
Schnell gehe ich rückwärts wieder aus dem Kühlschrank raus und drehe mich erst um, als mein erster Fuss auf Sandboden trifft.
Gemächlich schlendere ich auf das Wasser zu, das in kleinen Wellen immer wieder ans Ufer schwappt. Das Wasser ist genau so angenehm warm wie die Luft um mich herum. Langsam gehe ich immer weiter rein, bis mir das Wasser bis über die Knie reicht.
„Willst du nicht erst rein kommen und dich umziehen, bevor du schwimmen gehst?“, ruft mir Alec vom Haus aus zu.
„Ich geh da erst rein, wenn es nicht mehr so eiskalt ist“, antworte ich gelassen und drehe mich langsam zu ihm um.
„Dann schalte ich mal eine Weile die Klimaanlage aus und öffne überall die Fenster. Ich ruf dich dann, wenn es hier drinnen etwas wärmer geworden ist. Willst du vielleicht noch was trinken? Und dich umziehen, oder hinlegen?“
„Ja, bitte. Ich würde gerne was trinken. Und haben wir hier irgendwo eine Hängematte, oder eine Liege, oder ne weiche flauschige Decke oder so was?“, frage ich ihn, während ich auf ihn zu schlendere.
„Ich seh mal nach was ich finden kann“, erwidert er und ist verschwunden, noch ehe ich etwas dazu sagen kann.
Grinsend setze ich mich unter eine Palme in den Sand und sehe mir das Meer an, während ich warte.
Kurze Zeit später kommt Alec mit zwei grossen hölzernen Liegen zu mir rüber und stellt sie direkt neben mich in den Schatten. Dann flitzt er so schnell wieder rein, und kommt mit einem Glas Eistee zurück, das ich noch nicht mal bis drei zählen konnte, ehe er schon wieder vor mir stand.
„Ist es drinnen inzwischen etwas wärmer?“, frage ich ihn, während ich an meinem Eistee nippe.
„Ein wenig, aber immer noch zu kalt als dass es angenehm währe.“
„Na ja, das tut’s für den Anfang. Ich zieh mich schnell um“, gebe ich bescheid und mache mich im Haus auf die Suche nach dem Schlafzimmer, wo Alec bestimmt unsere Koffer abgestellt hat.
Und wirklich, in einem grossen hellen Raum steht ein riesiges weisses Bett mit leichten, in der Briese wehenden Vorhängen in babyblau. Direkt davor stehen fein säuberlich aufgereiht alle Koffer. Schnell wuchte ich meinen dazwischen hervor und suche einen Bikini raus. Rasch ziehe ich mich um und suche dann überall nach meiner Schnorchelausrüstung, die ich extra gekauft habe.
Mit Flossen, Taucherbrille und Schnorchel in den Händen trete ich wieder in die Sonne.
„Kannst du mir beibringen wie man taucht?“
„Wenn du das möchtest, gerne. Aber damit geht das nicht. Ich hole schnell die richtige Ausrüstung für dich.“
„Okay.“
Grinsend lege ich die Sachen neben meine Liege und lege mich wieder hin.
Etwa zehn Minuten später kommt Alec, dieses Mal aber in Badeshorts und ohne Shirt, zurück zu mir. Dabei trägt er eine grosse Sauerstoffflasche mit sich, an der einige Schläuche hängen.
„Also dann fangen wir erst mal mit der trockenen Theorie an. Ich werde zwar immer dabei sein, aber da du unter Wasser nicht sprechen kannst und ich deine Gedanken nicht lesen kann, musst du einige Handzeichen lernen.“, beginnt Alec zu erklären.
Mir kommt es so vor, als würde seine Erklärung mehrere Stunden dauern, aber letztendlich hat er mir alles gesagt, was es zu wissen gibt und bittet mich, ihm mit den Flossen und der Tauscherbrille ins Wasser zu folgen.
Als ich schon bis zum Bauchnabel im Wasser stehe, ziehe ich meine Flossen über und präpariere meine Taucherbrille ehe ich sie ebenfalls aufsetze. Dann hilft Alec mir dabei, die Taucherflasche auf meinem Rücken zu fixieren.
Ich gehe noch so lange weiter ins Wasser, bis es mir bis unters Kinn reicht. Erst dann nehme ich das Atemgerät in den Mund und tauche ab. Wie er es mir gesagt hat, atme ich erst aus, damit das Wasser raus ist, bevor ich einatme.
Auch wenn ich mit den Flossen sehr schnell vorankomme, kann Alec locker mit mir mithalten.
Schon bald fällt der Sandboden unter mir Steil ab und wir tauchen langsam nebeneinander ab. Doch jedes Mal muss Alec mich festhalten, weil ich zu schnell zu tief runter tauchen will, um mir alles was da unten schwimmt genauer ansehen zu können. Der Blöde Druckausgleich die ganze Zeit nervt aber auch total. Von Alec weiss ich, dass er das nicht mal zu machen braucht. Ihm könnte selbst am tiefsten Punkt unter Wasser, wo nicht mal mehr U-Boote hinkommen, etwas passieren. Er kann auch ganz einfach unter Wasser atmen. Für ihn macht es keinen Unterschied, ob es nun Luft, oder Wasser ist, das seine Lungen füllt. Er braucht ja keinen Sauerstoff um zu überleben.
Währe das schön, wenn es bei mir auch so einfach währe. Aber da ich ja nun mal ein Mensch bin, jedenfalls zum Teil, muss ich mich einfach mit meinen Schwächen abfinden. Alec scheinen sie ja nicht zu stören, also was soll’s.
Langsam tauchen wir immer tiefer und kommen schliesslich am Riff an, wo hunderte kleinere und grössere Fische herumschwimmen. Immer wenn ich meine Hand nach einem der Fische ausstrecke, schwimmen sie alle weg und verstecken sich. Also beschränke ich mich darauf, sie mir einfach nur anzusehen. Gemächlich schlage ich mit den Füssen ein wenig, damit ich am Riff entlang gleiten kann.
Nach einer Weile jedoch bin ich gezwungen stetig aufzutauchen und immer wieder anzuhalten, wenn Alec mich wieder zurückhält. Dämlicher Druckausgleich aber auch. Nachdem wir beide endlich aufgetaucht sind, nimmt Alec mir die Flasche ab und wir schwimmen zurück ans Ufer.
„Das war so toll. Danke“, lächelnd schlinge ich meine Arme um Alecs Hals und küsse ihn leidenschaftlich.
„Immer wieder gern, mein Engel. Aber komm jetzt, es wird schon spät und du hast noch nichts Richtiges gegessen.“
Ohne Eile folge ich ihm ins Haus, in dem es jetzt ebenso angenehm warm ist wie draussen.
Während Alec die Tauschausrüstung und auch meine Schnorchelsachen wegräumt ziehe ich mich schon mal um.
In locker sitzenden Leinenhotpants und einem Top, mache ich mich auf die Suche nach der Küche. Als ich dort angekommen in den Kühlschrank schaue, bin ich leicht geschockt. Ich finde keine einzige noch so winzige Lücke. Alles ist von oben bis unter gefüllt mit frischen Früchten und Gemüse, sowie Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch. In den beiden Schränken daneben finde ich Nudeln, Reis und all solche Sachen. Vom Tiefkühler will ich gar nicht erst anfangen. Wer auch immer das alles gefüllt hat, will mich bestimmt mästen. Oder vielleicht weiss er oder sie nicht, dass Alec nichts essen wird, denn ich finde zwar Lebensmittel, aber kein Blut.
Kurz entschlossen nehme ich mir ein paar Früchte raus, für einen Obstteller und dann noch einen, schon vorgewürzten Garnelenspiess, Eier und eine Aubergine, wobei ich mich frage, woher sie die wohl haben.
Dann suche ich mir alle Utensilien zusammen, die ich eventuell fürs Kochen brauchen könnte.
„Alec? Hast du durst?“, rufe ich einfach mal und hoffe, dass er mich hören kann.
„Wir haben kein Blut da“, antwortet er aus dem Wohnzimmer. Kurz darauf betritt er die Küche.
„Blödsinn, du hast doch mich. Ich bin bis oben hin gefüllt mit Blut“, widerspreche ich, während ich gerade alle Früchte schäle und klein schneide.
Vorsichtig vermische ich alles und schütte noch ein wenig O-Saft dazu, damit alles noch besser schmeckt. Dann stelle ich die Schüssel mit den Früchten zurück in den Kühlschrank.
In der Zwischenzeit hat Alec für mich zwei Bratpfannen rausgeholt und die Eier die ich rausgeholt habe mit ein wenig Sahne und Salz in einer kleinen Schüssel verquirlt.
Während er mir den Garnelespiess aus der Verpackung auswickelt schäle ich die Aubergine und schneide sie in 1cm dicke Scheiben, die ich sofort in die Schüssel mit den Eiern werfe und kurz wende, damit sie nicht oxidieren und dunkel werden.
„Öl oder Butter?“, fragt Alec lächelnd nach und hält mir beides entgegen. Grinsend schnappe ich mir das Öl und tue davon in beide Pfannen ein wenig. Während ich noch darauf warte, dass die Pfannen endlich heiss werden, stelle ich mir schon mal einen Teller zum warmhalten in den Ofen und suche nach Pfannenwendern.
Bis ich mir endlich, mit Alecs Hilfe natürlich, alles zusammengesucht habe, sind die Pfannen bereits heiss und ich kann anfangen zu brutzeln.
Zischend spritzt mir das heisse Fett entgegen und ich ziehe schnell meine Hände wieder zurück, jedes Mal wenn ich etwas in die Pfanne gelegt habe. Alec erlöst mich zum Glück schnell und kümmert sich für mich ums braten, während ich von ihm angewiesen werde, noch mal etwas zu trinken, was ja seiner Meinung nach sehr wichtig ist, bei den Temperaturen.
Im Kühlschrank steht sogar noch ein Krug mit Eistee, von dem ich mir was eingiesse. Aufmerksam beobachte ich Alec beim kochen, während ich mit dem Rücken an die Kücheninsel gelehnt meinen Eistee trinke. Er sieht aber auch einfach unglaublich sexy aus, wie er da so in seinen Badeshorts und ohne Oberteil steht.
„Bin gleich wieder da“, teile ich Alec mit, ehe ich rüber ins Schlafzimmer husche. Als ich Alec nämlich eben so da stehen sah, kam mir eine hervorragende Idee.
Erst nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen habe, kann ich aus all meinen Sachen schlüpfen. Über meinen vollkommen nackten Körper streife ich nur ein weisses Seidenkleid.
So umgezogen schlendere ich wieder zurück in die Küche, wo Alec bereits mit dem Kochen und aufräumen fertig ist. Meinen Teller mit dem Essen hat er auch gleich in den Ofen gestellt, um die Speisen darauf warm zu halten.
„Ich hätte die Klimaanlage doch eingeschaltet lassen sollen. Dir ist scheinbar ziemlich warm geworden, was?“
„Daran ist nicht das Wetter schuld“, antworte ich, den Blick dabei auf ihn fixiert. So verführerisch wie möglich trete ich auf ihn zu und schlinge meine Arme um seinen Nacken, sodass ich ihn zu mir ziehen kann, um ihn zu küssen.
„Mir schein, dein Appetit bezieht sich momentan nicht auf das was gerade im Ofen steht.“
„Sehr richtig. Das Essen kann warten“, erwidere ich und küsse ihn gleich noch mal. Gleichzeitig presse ich meinen Körper an seinen und komme dabei in den Genuss von Alecs erfahrenen Händen, die über meinen Rücken bis hinunter zu meinem Hintern streichen.
„Dir war wohl wirklich extrem warm“, bemerkt er amüsiert, als er nun unter dem Kleid über meinen Po streichelt. Dass ich meine Unterwäsche einfach mal so *vergessen* habe, kommt uns ganz gelegen. Während wir uns immer weiter küssen, hebt Alec mich hoch und setzt mich auf der Kücheninsel wieder ab. Dabei hat er geschickt mein Kleid hochgeschoben. Stöhnend biege ich meinen Rücken durch und dränge mich ihm entgegen. Quälend langsam lässt er seine Hände an meiner Hüfte entlang nach unten über meine Beine gleiten, die ich inzwischen um ihn geschlungen habe.
„Mmhh, so bereit“, haucht der mir ins Ohr, als er seine Rechte zwischen meine Beine gleiten lässt, um meine intimste Stelle zu liebkosen.
„Nur für dich“, stöhne ich, und keuche überrascht auf, als er seinen Finger in mich gleiten lässt, und gleich darauf noch einen zweiten. Gleichzeitig kreist sein Daumen über meine Klitoris.
„Alec, bitte…“, fordere ich stöhnend. Natürlich weiss er sofort, was ich will und reagiert schneller als es jedem anderen möglich währe.
Keine zwei Sekunden später stösst er auch schon so tief es ihm möglich ist in mich, wobei ich einen leisen schrei ausstosse und wieder automatisch den Rücken durchbeuge und den Kopf in den Nacken werfe. Das fühlt sich so verdammt gut an. Wenn ich nicht schlafen, essen, atmen und anderen menschlichen Bedürfnissen nachgehen müsste, und Alec nicht auch arbeiten müsste, dann würden wir wohl 24 Stunden am Tag Sex haben.
Jetzt aber geniesse ich einfach den Moment und lehne mich, auf meine Arme gestützt zurück, was es ihm ermöglicht, mich noch ein wenig weiter nach vorne zu ziehen und so noch tiefer in mich eindringen zu können. Als er mich nach vorne gezogen hat, habe ich mich direkt ganz auf die Oberfläche zurücksinken lassen, damit mir nachher nicht wieder die Ellbogen weh tun. Das passiert mir nämlich kein zweites Mal.
Stöhnend recke ich mich ihm weiter entgegen und hebe die Hüften noch ein wenig an, was mich enger macht, sodass ich ihn besser in mir fühlen kann.
„Oh Ashley, du bist einfach perfekt“, seufzt Alec, während er seine Hände über meinen Körper wandern lässt und mich schliesslich hochhebt. Gegen den Kühlschrank gepresst vögeln wir weiter bis mir hören und sehen vergeht und wir beide letztendlich kommen.
Vorsichtig setzt er mich schliesslich zwischen ihn und den Kühlschrank gepresst wieder auf dem Boden ab.
„Hunger?“, fragt Alec schlicht, nachdem er seine Badeshorts wieder übergezogen hat.
„Ja, und wie, aber erst will ich noch unter die Dusche“, gebe ich bescheid und verschwinde für kurze Zeit im Bad. Die Anstrengung, gemeinsam mit der wärme im Raum hat mich ziemlich zum schwitzen gebracht.
Keine zehn Minuten später bin ich schon fertig und sitze, jetzt wieder angezogen, in der Küche und Esse was ich zuvor gekocht habe.
„Die Schrimps schmecken toll. So frisch und leicht nach Meer und Salz. Gar nicht fischig wie man das sonst manchmal bei tiefgekühlten Sachen hat.“
„Das liegt daran, dass sie frisch sind. Heute Morgen erst wurden sie aus dem Wasser geholt, ebenso wie alle anderen Meeresfrüchte die noch im Kühlschrank liegen“, erklärt Alec, indessen er die Spülmaschine einräumt.
Da die Sonne draussen noch scheint entschliesse ich, noch eine Weile auf der Liege zu lesen und etwas von dem Obstsalat zu essen. Zuerst ziehe ich aber wieder meinen Bikini an und creme mich ein, damit ich nicht irgendwann noch einen Sonnebrand kriege. Alec begleitet mich natürlich schweigend und legt sich, ebenfalls mit einem Buch in der Hand neben mir auf die zweite Liege.
Ich weiss nicht, wie lange wir so dagelegen sind, aber ich lege das Buch erst weg, als es zu dunkel ist, als dass ich noch etwas erkennen könnte.
„Ich geh ins Bett. Aber du kannst gern noch weiterlesen. Ich will dich nicht stören“, gebe ich schnell bescheid und stapfe dann über den weichen, immer noch warmen Sand bis ins Haus.
Aus dem Koffer hole ich mir schnell einen bequemen String und ein leichtes Top aus extradünnem, leicht durchscheinendem Stoff, damit mir nicht zu warm wird. Nachdem ich noch kurz im Bad war, um mir den Sand von den Füssen zu waschen und mir sowohl die Zähne zu putzen, als auch die Haare zu flechten, lege ich mich, inzwischen total müde unter die dünne weisse Decke und schlafe fast sofort ein.

Die nächsten drei Tage verbringen Alec und ich nur faulenzend am Strand oder beim Tauchen am Riff. Dann wird es aber auch bald wieder Zeit, neue Lebensmittel zu kaufen. Bei der Gelegenheit wollen wir uns gleich auch noch eine Insel ansehen. Deshalb ziehe ich heute zu hellgrünen Leinenshorts und weissem Top meine Turnschuhe an, damit wir auch ein Stück zu Fuss gehen können, ohne dass mir die Füsse danach gleich weh tun. Nachdem ich in mein kleines Umhängetäschchen noch mein Handy, Geld, meine Digitalkamera und was ich sonst noch brauche, gepackt habe, creme ich mich noch mal von oben bis unten ein und dann können wir auch schon los.
Um zu einer der grösseren Inseln zu gelangen müssen wir ein Stück des Weges mit dem Wasserflugzeug zurücklegen.
Direkt vor dem Anlegeplatz bringt Alec das Flugzeug zum stehen, stiegt aus und vertäut es erst mal, ehe er mir zum aussteigen die Hand reicht.
Auf einem Markt besorgen wir erst mal frische Lebensmittel. Einige Dinge kenne ich noch gar nicht, also kaufe ich sie, damit ich sie kosten kann. Nachdem wir die Einkäufe erledigt haben, lassen wir alles für uns gekühlt aufbewahren, bis wir wieder zurück fliegen.
Dann machen wir uns auf, die Landschaft zu erkunden. Zwischen Palmen, Farnen und wunderschönen Blumen hindurch bahnen wir uns unseren Weg bis zu einem kleinen Strand, der vollkommen verlassen daliegt.
Dort verbringen wir einige Zeit in Einsamkeit, bis wir uns entschliessen, wieder zurück zu fliegen. Während der ganzen Zeit die wir auf der Insel verbracht hatten, knipste Alec ein Foto nach dem anderen von mir. Auch jetzt, wo ich gerade dabei bin, die frischen Sachen in den Kühlschrank zu räumen, macht er wieder ein Foto von mir, und dann wieder und wieder und wieder.
„Alec, bitte, lass das doch endlich Mal. Irgendwann hast du doch bestimmt genug Fotos“, bitte ich ihn inzwischen leicht genervt und nehme ihm die Kamera weg.
„Aber ich liebe es, dich zu fotografieren. Du bist so wunderschön.“
„Das versteh ich ja auch, Schatz, aber irgendwann reichts. Langsam nervt es nämlich wirklich. Ich hab ja nichts dagegen, wenn du ab und zu mal ein Foto machst, aber doch nicht dauernd“, erkläre ich und packe die Kamera dann zu unterst in meinen Koffer.
Nachdem ich zu Abend gegessen habe, schwimmen Alec und ich noch ein wenig, oder besser gesagt, wir albern rum und bespritzen uns gegenseitig mit Wasser, bis mir langsam die Puste ausgeht. Danach lese ich in dem Buch weiter, das ich in den Ferien angefangen habe und gehe schliesslich ins Bett.
Auch in den nächsten Tagen unternehmen wir Ausflüge zu anderen Inseln, kaufen Souvenirs, wandern, gehen an unterschiedlichen Riffs tauchen und tun was wir wollen, wann immer wir es wollen.
Ich habe sogar an einem Spezialtauchkurs teilgenommen, bei dem man lernen konnte, wie man sehr lange ohne Sauerstoff auskommt und ohne Tauchausrüstung tauchen kann. Das war so toll. Alec und ich haben die zwei Wochen auf den Malediven echt total genossen.
Schade dass wir schon heute wieder abreisen. Die Sachen schon gepackt warte ich darauf, dass Alec das Haus abschliesst und wir los können.
Während dem Flug zurück zum grossen Flughafen entschliessen wir uns endgültig, dass ich bei Alec einziehen werde, sobald ich meine Wandlung zur Elfe hinter mir habe. In der Zwischenzeit werde ich schon mal meinen Führerschein machen, denn Alec wird da was für mich drehen, dass ich den jetzt schon machen kann. Dann suchen wir noch nach guten Hundezüchtern, ich trainiere das Tauchen weiter und werde anfangen für Alec zu arbeiten, auch wenn ich wahrscheinlich zuerst nicht so viel tun darf. Wenn wir dann endlich einen Hund haben, oder noch lieber gleich mehr als einen, dann werde ich mich auch um diese kümmern. Vielleicht legen wir uns gleichzeitig gleich auch noch Katzen zu, damit sie sich von Anfang an aneinander gewöhnen können. Alec hat die Idee gleich zu Anfang vorgebracht und ich war sofort dafür, da ich ja alle Tiere liebe. Es wird mit Alecs Hilfe sowieso ganz einfach, das richtige Tier für uns auszusuchen, da er mithilfe seiner Gedankenleserfähigkeit schon bei einem Welpen rausfinden kann, wie sein Charakter ist. Ob ruhig und ausgeglichen, oder stürmisch, neugierig und energiegeladen. Er kann es sofort herausfinden und so können wir die Hunde perfekt aufeinander abstimmen, sodass sie gut miteinander zu recht kommen, und wir mit ihnen auch.
Über all so was haben wir uns während den Ferien unterhalten, aber auch über absolut belanglose Dinge, wie das Buch das ich lese und das, dass er liest. Über das Wetter, tauchen, was wir gerne gemeinsam unternehmen möchten, was ich unbedingt erlebt haben will und so weiter und so fort.
Wie schon bei der hinreise müssen wir einmal zwischenlanden und erkunden, während aufgetankt wird, das riesige Flughafengebäude.
So gegen zehn Uhr Abends Schweizer Zeit kommen wir dann endlich bei mir zu Hause an und werden auch schon von meinen Eltern erwartet, die uns freudig begrüssen. Während wir noch das Gepäck heraufbringen werden wir schon ausgefragt, wie es denn gewesen ist, was wir so erlebt haben und wie es uns gefallen hat. Müde vertröste ich die beiden auf morgen und verabschiede mich von Alec, der seine Sachen noch auspacken muss und noch einige Anrufe tätigen sollte.
Nachdem ich endlich alles ausgepackt habe, kann ich auch schlafen gehen. Mum und Dad sind ja schon lange im Bett.
Todmüde schlafe ich ein, nachdem ich nur noch mal kurz im Bad war und das Fenster aufgemacht habe.

Impressum

Texte: Die Rechte aller Personen, die in diesem Buch vorkommen, liegen bei mir. Jegliche ähnlichkeit mit Personen im realen Leben ist zufällig und war nicht beabsichtigt. Das Cover ist von deviantart.com von Sakimichan.
Bildmaterialien: Für die Bilder besitze ich kein Copyright.
Tag der Veröffentlichung: 21.06.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch allen meinen Fans und auch meiner Mutter, die schon sehnsüchtig darauf wartet, dass ich es endlich fertig schaffe.

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