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Ihm war klar, dass Potter nicht tot war. Und das spätestens als er auf seine Mutter zuging und ihren Blick sah.
So schnell es ihnen möglich war, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen verliessen sie Hogwarts.
Schroff zog seine Mutter ihn hinter sich her über die Brücke. Sein Vater folgte ihnen und überholte sie auch bald.
Er hoffte wirklich, dass Potter Voldemort vernichten konnte. Dann währe endlich alles vorbei. Er würde nicht mehr Aufträge erledigen müssen. Würde nicht mehr gezwungen werden, jemanden zu töten.
Natürlich hatte er nie jemanden getötet. Er konnte es einfach nicht. Besonders nicht, als er damals Dumbledore umbringen sollte.
Aber was dachte er über so was nach. Erst mal sollten sie sich darum sorgen, dass sie heil hier raus kamen.
Sie hatten gerade die Schutzgrenze passiert, als es einige Meter neben ihnen dumpf knallte und ihm etwas auf den Kopf fiel.
„Was zum Teufel war das denn?“, verwirrt hob er eine kleine weiss, silbern glitzernde Handtasche auf.
Entschlossen machte er sich daran, den Ursprung des Knalles zu suchen. Ihm war egal, dass seine Eltern bereits einer Panik nahe waren.
„Geht ihr schon mal vor. Ich komme gleich nach“, schlug er vor und hoffte, dass es wirklich stimmte.
„Aber sei vorsichtig beim disapparieren, ja?“
„Mum, ich mache das nicht zum ersten Mal“, beruhigte er sie und sie verschwanden schliesslich mit einem leisen Plop.
Hastig machte er sich weiter auf die Suche, musste dafür aber ein wenig in den Wald hinein.
Auf einer kleinen Lichtung zwischen ein paar Bäumen lag ein Mädchen. Schnell rannte er auf sie zu und prüfte erst mal, ob sie noch lebte.
Irgendwie sah sie nicht danach aus. Das Kleid das sie trug, war wohl einmal weiss gewesen, doch jetzt war es zerfetzt und durchtränkt von ihrem Blut. Die Haare waren ebenfalls Blutverklebt.
Trotzdem legte er vorsichtig seine Hand auf ihren Hals. Erleichtert bemerkte er, dass ihr Herz noch schlug und erkannte er st jetzt, dass er die Luft angehalten hatte.
Vorsichtig, um ihr nicht noch mehr weh zu tun, hob er sie hoch und trug sie aus dem Wald um zu disapparieren.
Mit einem Plop kam er schliesslich mitten im Wohnzimmer an, wo seine Eltern bereits auf ihn warteten.
Seine Mutter währe bei dem Anblick des Mädchens beinahe Ohnmächtig geworden, fasste sich aber schnell wieder und bedeutete ihm, ihr zu folgen. Im Bad sollte er sie so festhalten, dass sie ihr erst das Blut aus dem Haar spülen konnte.
Dann musste er raus. Sie würde sich wohl jetzt um die Wunden kümmern und sie von den kläglichen Überresten ihrer Kleidung befreien, damit sie sie waschen konnte. Als seine Mutter ihn nach gefüllten zwei Stunden schliesslich wieder rief, war das Mädchen immer noch Bewusstlos. Jetzt war sie jedoch sauber und alle Kratzer waren, soweit er erkennen konnte, da sie in ein Handtuch gewickelt war, verschwunden.
Nun konnte er auch endlich ihr Gesicht richtig erkennen. Ihre Haut war blass und ebenmässig, wie bei einer Puppe. Die vollen, rosigen Lippen waren leicht geöffnet und die schmale kleine Nase war nicht mehr gebrochen, sondern wieder ganz gerade. Ihre dichten, dunklen Wimpern warfen Schatten auf ihre Wangen und langsam kehrte ein wenig Farbe wieder in ihr Gesicht zurück.
Da nach und nach immer mehr Todesser bei ihnen eintrudelten und kein einziges Zimmer in den nächsten Monaten frei sein würde, trug er sie so vorsichtig wie möglich in sein eigenes und legte sie dort aufs Bett.
Schon wieder schickte ihn seine Mutter raus, rief ihn aber wieder rein, als sie das Mädchen ausgewickelt und unter die Decke befördert hatte.
„Sieh ab und zu nach ihr, ja? Ich such ein paar meiner alten Kleider raus und ändere sie für sie, bis wir zeit finden, einkaufen zu gehen“, gab seine Mutter bescheid und verliess das Zimmer. Schnell legte er einen Zauber über den Raum, damit der Lärm von draussen nicht bis rein drang.
Ein Glück hatte er die Tasche mitgenommen, denn so hatte er wenigstens was zu tun. Er wollte sie aufmachen, doch es funktionierte einfach nicht. Er versuchte es mit allen Zaubern die ihm einfielen doch keiner klappte. Dafür kassierte er aber einen heftigen Stromschlag. Schliesslich gab er die Versuche auf und legte die Tasche auf den Tisch neben sich.
War sowieso viel interessanter, ihr beim Schlafen zuzusehen.
So gegen Mittag kam seine Mutter kurz vorbei um ihn zum Essen nach unten zu rufen, doch er behauptete einfach, keinen Hunger zu haben.
Die nächsten sieben Stunden wurde er wieder in Ruhe gelassen. Kurz nachdem seine Mum aufgetaucht war, um ihn zum Abendessen zu holen begann das Mädchen sich im Bett hin und her zu wälzen.
Immer wieder murmelte sie ein Wort in einer fremden Sprache und er musste wirklich aufpassen, dass sie nicht aus versehen die Decke von sich warf. Sie beruhigte sich jedoch und lag bald wieder Still. Nur ihre Hand streckte sie aus, als ob sie nach etwas suchen würde. Vorsichtig griff er nach ihr, ehe sie sein Bein erreichen konnte. Ihre Haut war kühl wie Seide und ebenso weich. Fasziniert beobachtete er, wie sich ihre Finger langsam mit seinen verwoben und lächelte, wie er im Spiegel an der Wand gegenüber sah, wie ein verliebter Trottel vor sich hin.
Aus dem Augenwinkel erkannte er, dass ihre Lieder flatterten und sich ihre Augen schliesslich öffneten und ihn blinzelnd ansahen.
„Hallo“, grüsste sie ihn schlicht mit ihrer melodischen Stimme.
„Hi“, grüsste er zurück und sah ihr dabei in ihre eisblauen Augen, die zu funkeln schienen, als währen tausend Sterne darin.
„Wer bist du und wo bin ich hier?“, verwirrt sah sie sich im Zimmer um und entdeckte den Spiegel, in dem sie sich einen Augenblick lang selbst betrachtete.
„Ich bin Draco Malfoy und du bist bei mir und meinen Eltern zu Hause. Aber sag, wer bist du?“
Nachdenklich schloss sie die Augen und griff sich dann unter Qualen an den Kopf.
„Ich weiss es nicht. Ich weiss nichts mehr. Und wenn ich mich daran zu erinnern versuche, tut mein Kopf noch mehr weh“, erklärte sie mit tränenerstickter Stimme und rollte sich unter der Decke zusammen.
„Das wird schon wieder. Keine Sorge. Als du geträumt hast, hast du dich wohl auch an etwas erinnert. Jedenfalls hast du im Schlaf geredet.“
„Oh, was habe ich denn gesagt?“, wollte sie neugierig wissen und setzte sich ohne nachzudenken auf, legte sich aber hastig wieder hin, ehe die Decke ganz runterrutschen konnte.
„Na ja, es war eine Fremde Sprache. Und immer dasselbe Wort“, antwortete er, während er zu einem Schrank ging und darin nach etwas zu suchen schien.
„Und was für ein Wort war das?“, bohrte sie nach, als er nichts weiter sagte. Schliesslich nannte er ihr das Wort und reichte ihr dazu ein frisch gewaschenes Shirt und eine Boxershorts. Was Besseres hatte er nicht. Schnell zog sie beides über und setzte sich dann auf.
„Danke für die Kleider. Das Wort bedeutet übrigens Tasche. Ich weiss nicht, was für eine Sprache es ist, aber ich verstehe sie anscheinend.“
„Tasche? Du hattest eine Tasche dabei. Aber sie geht nicht auf. Vielleicht schaffst du es ja.“
Vorsichtig reichte er ihr besagtes Täschchen und sie versuchte es ebenfalls zu öffnen. Kein Wort, egal in welcher Sprache funktionierte und auch keine Zauber.
Nun war sie ebenso ratlos wie er.
„Wie soll ich dich denn jetzt nennen, wenn du nicht weisst, wie du heisst?“, fragte er sich eher selbst, als dass er die Frage an sie richtete.
„Na ja, wie währe es vorerst mit Jane Doe? So heissen bei den Muggeln die unidentifizierten Leichen. Was Besseres fällt mir gerade nicht ein“, schlug sie schüchtern vor.
„Kein sehr positiver Name, aber fürs erste reicht es.“
„Wie lange sitzt du eigentlich schon hier neben dem Bett?“, fragte sie ihn lächelnd und legte die Tasche mit verzweifeltem Blick weg.
„Etwa 9 Stunden, denke ich.“
„Aber du hast doch wenigstens was gegessen?“
„Nein. Ich hab gesagt, ich hätte keinen Hunger“, erklärte er schlicht und lehnte sich auf dem Stuhl zurück.
Dann gehen wir jetzt nach unten und du wirst etwas essen.“
Mühsam befreite sie sich von den Decken und schwang die Beine über die Kante. Sie stand gerade aufrecht, als ihre Beine unter ihr nachgaben. Gerade noch so konnte er sie auffangen.
„Du solltest dich noch ausruhen. Ich bringe dir gleich was zu Essen.“
„Nein, ich komme mit. Das geht schon“, widersprach sie ernst und tastete sich an der Wand entlang.
„Na komm. Ich trag dich“, bot er an, doch sie schüttelte lächelnd den Kopf.
„Halt mich einfach fest, damit ich nicht hinfalle. Irgendwann muss ich meine Beine ja wieder gebrauchen“, wehrte sie ab und griff nach seiner Hand. Langsam führte er sie durchs Haus und schliesslich nach unten ins Esszimmer.
„Du kannst hier warten wenn du willst. Oder mit in die Küche kommen. Was dir lieber ist.“
„Dann komme ich gerne mit. Dann können wir uns ein wenig unterhalten. Sofern es dir nichts ausmacht, dass nur ich Fragen stelle.“, entschied sie und wartete darauf, dass er weiterging.
In der Küche angekommen wurden sie von einem Hauselfen begrüsst.
„Worauf hättest du denn Lust?“, fragte Draco sie als erstes.
„Irgendwas Warmes wenn das keine umstände macht. Aber ich währe auch mit einem Stück Brot oder so zufrieden.“
Fragend sah sie den Elfen an.
„Du darfst sprechen“, gab er die Erlaubnis und der Elf wandte sich ihr zu.
„Für einen Engel wie euch, Milady, würde ich auch ein fünf Gänge Menü zubereiten“, antwortete er und blickte sie aus seinen grossen glänzenden Augen an.
„Ähm. Danke. Schätze ich mal. Was Einfaches währe mir lieber. Aber am besten machst du, was er möchte. Das werde ich bestimmt mögen“, lächelnd erwiderte sie den Blick aus Dracos silberfarbenen Augen.
„Dann werde ich Master Malfoys Leibspeise zubereiten. Warten sie doch solange im Salon. Ich bringe gleich zwei Butterbier.“
„Meins mit Ingwer“, forderte Draco und griff dann wieder nach ihrer Hand.
„Oh und meins gerne mit eine wenig Zimt, bitte“, bat Jane, ehe sie Draco folgte.
„Er scheint dich zu mögen. Normalerweise mögen sie nie jemanden“, bemerkte er auf dem Weg ins Esszimmer.
„Wenn man nett zu ihnen ist, dann mögen sie einen auch“, erwiderte sie schlicht und setzte sich neben ihn an den Tisch. Sie wollte ihm nicht gegenüber sitzen, dann währe er so weit weg.
Plötzlich platzten Männer in den Raum, blieben aber wie erstarrt stehen, als sie die beiden am Tisch sitzen sahen.
„Wir wollen hier eine Besprechung abhalten“, forderte einer der Männer. Er hatte ebenso blonde Haare wie Draco, was sie darauf schliessen liess, dass das wohl sein Vater sein musste.
„Geht nicht. Gleich kommt unser Essen. Nehmt das Wohnzimmer. Da ist genug Platz“, lehnte Draco ab und sie verliessen mürrisch den Raum.
„Das waren Todesser. Wieso sind Todesser in eurem Haus?“, panisch blickte sie auf die Tür, durch die die Gruppe eben wieder verschwunden war.
Instinktiv griff sie nach seinem Arm und schob den Ärmel des Hemdes hoch, dass er trug.
Verängstigt starrte sie das dunkle Mal an, das auf seinem Unterarm prangte.
„Nein. Das kann nicht sein. Du bist doch so nett. Ein Todesser hätte mich liegen lassen.“
„Ich wurde nur zum Todesser, weil meine Eltern und ich sonst umgebracht worden wären. Ich habe nie jemanden umgebracht. Ich bin nicht so. Ich kann das einfach nicht“, erklärte er hastig und schob den Ärmel wieder runter.
„Wirklich?“
„Ja. Ich schwöre es.“
Ohne nachzudenken fiel sie ihm um den Hals und umarmte ihn fest.
„Willst du das Mal loswerden?“
„Ich würde wenn ich könnte, aber es ist mit Flüchen und Zaubern belegt. Man kann es nicht mehr entfernen“, resigniert wandte er sich ab.
Gerade als sie zum Sprechen ansetzte, tauchte der Elf mit dem Butterbier auf.
„Und, wie ist das mit Zimt? Auf die Idee bin ich noch nie gekommen“, fragte er, als er die drückende Stille nicht mehr aushielt.
„Oh, es ist wirklich gut. Willst du mal probieren?“
Er nickte und griff nach ihrem Glas. Gleichzeitig schnappte sie sich seins und trank ebenfalls einen Schluck.
„Deins ist aber auch gut“. Lächelnd leckte sie sich den Schaum von den Lippen.
Nachdem sie gegessen hatten, wollte Draco schon nach oben, um schnell zu duschen.
„Ich werd dann jemanden suchen, der mit mir das Zimmer teilen wird“, teilte er ihr mit und schickte sie dann mit seinem Zauberstab auf Erkundungstour, da sie ja jetzt wieder ohne Probleme alleine gehen konnte.
Schliesslich gelangte sie aber wieder in Dracos Zimmer und blickte aus dem Fenster, bis hinter ihr die Tür aufging.
Besagter Besitzer des Zimmers betrat nur mit einem Handtuch um die Hüfte den Raum, was sie in der Spiegelung des Fensters erkannte.
Er schien sie nicht mal zu bemerken, und das war ihr im Moment auch nur recht, denn sie versuchte sich schon die ganze Zeit über angestrengt an irgendwas zu erinnern. Doch da war nichts. Ihr Kopf war leer.
„Vielleicht solltest du wissen, dass ich hier bin. Aber mach ruhig weiter. Ich werd mich auch nicht umdrehen“, teilte sie ihm gelassen mit und blieb beim Fenster stehen.
„Oh, ich wusste nicht. Tut mir Leid“, entschuldigte er sich hastig, nachdem er sich umgezogen hatte.
„Es ist dein Zimmer. Und na ja. Du hast wohl einfach vergessen, dass ich da bin. Aber das ist nicht so schlimm. Ich vergesse ja beinahe selbst, dass ich existiere“, erwiderte sie, ihre Stimme dabei immer ruhig haltend. Sie war traurig, aber das sollte er nicht wissen.
Langsam trat er an sie heran und legte ihr von hinten die Arme um die Mitte.
„Denk nicht so negativ. Schlaf noch ein wenig. Vielleicht fällt dir morgen was ein. Ich lass dich dann jetzt alleine“, er wollte sich schon abwenden und raus gehen, als sie ihn aufhielt.
„Warte. Das ist dein Zimmer. Ich suche jemanden, der mit mir das Zimmer teilt.“
Bestimmt zog sie ihn zum Bett und brachte ihn dazu, dass er sich hinlegte.
„Hier gibt es keine einzige Frau mit der du das Zimmer teilen könntest. Nimm einfach meins.“
Lässig deutete er auf das riesige Himmelbett und ihr kam eine Idee. Mit einem Wink schloss sie die Vorhänge und mit einem beinahe unhörbaren Schnippen liess sie eine Lichtkugel erscheinen, die ein wenig vor ihr in der Luft schwebte.
„Dann teilen wir uns eben das Zimmer. Ist doch viel besser, mit mir, als mit einem von denen. Oder was sagst du?“
Müde liess sie sich aufs Bett fallen und rückte ganz nach aussen, damit er genug Platz hatte.
Nach längerem hing und her getiegere seinerseits, überwand er sich schliesslich doch noch, und legte sich neben sie.
Egal wie lange sie es auch versuchte, sie konnte einfach nicht einschlafen. Verzweifelt drehte sie sich auf die Seite und sah Draco an.
„Draco? Schläfst du schon?“, flüsterte sie unsicher.
„Nein. Ich bin noch gar nicht müde.“
„Soll ich das Mal entfernen?“
Sie wunderte sich nicht mal, als er sich erstaunt zu ihr drehte und ihren Blick suchte.
„Das ist unmöglich.“
Entschlossen setzte sie sich auf und zog seinen Arm auf ihren Schoss, sodass das Mal nach oben zeigte. Dann legte sie ihre Hand darauf und konzentrierte sich. In Gedanken stellte sie sich vor, wie es langsam verschwand und die Flüche und Zauber aufgelöst wurden. Und tatsächlich begann von ihrer Hand ausgehend erst ein leichtes und dann immer heller werdendes ein goldenes Leuchten. Schon bald wurde das Licht so grell, dass sie die Augen zukneifen musste, ehe es mit einem letzten flackern erlosch.
Erschöpft sackte sie zusammen und war ohnmächtig, noch ehe ihr Kopf auf das Bett traf. Nach wenigen Sekunden wachte sie jedoch wieder auf und blickte in Dracos besorgtes Gesicht, dass von seinem Zauberstab erhellt wurde.
Um sich selbst machte sie sich aber keine Sorgen. Viel wichtiger war ihr, ob es funktioniert hatte.
Sanft griff sie nach seiner Hand und suchte den ganzen Arm und auch den anderen nach dem Mal ab, doch da war nichts.
„Es ist weg“, berichtete sie ihm schliesslich und er knallte seinen Zauberstab auf den Nachttisch, wo er sofort erlosch. Dann beugte er sich im Dunkeln zu ihr rüber.
„Danke. Tausendmal danke“, wisperte er ihr sanft ins Ohr, und sie überlief eine Gänsehaut, als sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte.
Doch mit dem leise geflüsterten Dank, war es noch nicht genug, denn er beugte sich zu ihr und Küsste sie, ohne zu zögern.
Der Kuss war stürmisch und entschlossen, und doch auch sanft und voller Dankbarkeit. Seine Lippen waren samtig weich und warm. Sie wünschte sich, der Kuss würde nie enden, doch das tat er.
Sprachlos und atemlos liess sie sich neben ihn aufs Bett fallen. Unfähig, nach diesem wundervollen Kuss noch etwas zu sagen.
Er hingegen war schon wieder besorgt. Er hatte Angst, zu weit gegangen zu sein.
„Bitte Sag was.“
„Was willst du denn, dass ich sage?“, fragte sie, ein verliebtes Lächeln auf den Lippen, das er jedoch im Dunkeln nicht sehen konnte.
„Irgendwas. Keine Ahnung.“
„Wir sollten schlafen. Es ist schon spät“, erwiderte sie daraufhin und schloss müde die Augen.

Als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug sah sie nicht als erstes die schwarz gestrichene Wand und das Grün, silberne Kissen, sondern weiss und grün auf schwarz, durch das grünliches Licht schimmerte. Das Fenster. Als sie lauschte, war das erste was sie hörte ein Herzschlag und gleichmässige Atemzüge.
Sie hatte sich über Nacht gedreht. Ihr Bein lag über seinen und ihre Hand, sowie ihr Kopf ruhten auf seiner Brust, während die andere Hand in seinem Haar vergraben war.
Aus Angst ihn aufzuwecken, bewegte sie sich nicht und schloss einfach wieder die Augen. Sie wollte nachdenken, schlief aber bald wieder ein.

Als sie das nächste Mal die Augen aufschlug, lag sie alleine im Bett. Neben ihr ein Stück Pergament.
Bin kurz unten. Bringe Frühstück mit.
Also wartete sie darauf, dass er zurück kam. Wenige Minuten später betrat er mit einem Tablett das Zimmer. Darauf lagen Toast, Marmelade und Margarine. Und eine Tasse Kaffee und ein Glas Orangensaft waren auch noch dabei.
Alles stellte er vorsichtig neben ihr ab.
„Danke. Das ist echt lieb von dir.“
Verlegen fuhr er sich durch die sowieso schon zerzausten Haare und setzte sich neben sie.
„Schon okay. Mach ich doch gerne.“
Hungrig schlang sie zwei Stück Toast runter und leerte den Kaffee in wenigen Zügen, ehe sie den Orangensaft folgen liess.
„Sieht so aus, als hättest du wirklich Hunger gehabt“, bemerkte er grinsend und stellte das Tablett weg. Wortlos zuckte sie mit den Schultern und sah ihn unschuldig an.
„Darf ich irgendwo duschen?“, fragte sie ihn, nachdem er das Tablett auf einen Tisch gestellt hatte.
Lächelnd zog er sie aus dem Bett und zeigte ihr alles, ehe er ihr noch einen Stapel frische Handtücher brachte.
Hastig schloss sie sich im Bad ein und schlüpfte aus den Klamotten. Dann drehte sie so lange an den Knöpfen rum, bis das Wasser endlich warm wurde.
Mit einem geniesserischen Seufzen stellte sie sich unter den Strahl. Langsam entspannten sich ihre Muskeln immer mehr, bis sie schliesslich wieder raus kam und sich abtrocknete.
Triefnass tapste sie barfuss zu den Handtüchern und wickelte ihre Haare in eins davon, ehe sie sich ein anderes umband.
Mit den Kleidern im Arm begab sie sich zurück in Dracos Zimmer. Sie hatte zwar damit gerechnet, dass er dort sein würde, aber jetzt war es ihr doch auf einmal peinlich.
„Leihst du mir kurz deinen Zauberstab? Ich will mir die Haare trocknen, bevor ich mich anziehe“, fragte sie und tappte dabei verlegen von einem Fuss auf den anderen.
Schweigend reichte er ihn ihr, nachdem sie sich die Haare vorher trocken gerubbelt hatte.
Während sie mit einer Hand das Tuch um ihren Körper festhielt, richtete sie mit der anderen den Zauberstab auf ihre Haare und murmelte einen Zauberspruch, woraufhin sämtliche Restflüssigkeit aus ihren Haaren zum Zauberstab gesogen wurde, ehe sie verdampfte und verschwunden war.
Schnell gab sie ihm den Zauberstab zurück und drehte ihm den Rücken zu. Als erstes zog sie die Shorts über. Dann liess sie das Handtuch fallen und glitt eilig auch in ihr Shirt.
Gerade hatte sie sich fertig angezogen, als es klopfte und die Tür aufgestossen wurde.
„Gut dass du da bist. Ich hab dir was Richtiges anzuziehen mitgebracht. Vielleicht kannst du mit irgendwas davon noch was anfangen. Ich hab dir auch Schere, Nadel und Faden mitgebracht, falls du was ändern musst oder so. Die Sachen in der Tüte sind neu. Ich hab sie mal für mich gekauft, aber noch nie angezogen. Viel Spass damit.“
Schnell legte Dracos Mutter alles aufs Bett und verschwand dann wortlos.
„Was dagegen wenn ich die Sachen mal ausbreite? Und würdest du mir noch mal deinen Zauberstab leihen?“
Ein wenig überrascht schüttelte er den Kopf, reichte ihr aber den Zauberstab. Sorgfältig packte sie die Tasche aus, in der eine Menge Dessous waren. Alle entweder schwarz oder weiss. Alle BHs waren zu klein, weshalb, sie sie erst mit einem Zauber von A nach B vergrösserte.
Der Rest passte und sie schnappte sich eins der Sets und drehte Draco den Rücken zu. Schnell schlüpfte sie unter dem Shirt in den BH und auch in das Höschen, nachdem sie die Shorts ausgezogen hatte.
„Hast du einen Spiegel?“, fragte sie unsicher und drehte sich, nur noch in seinem Shirt zu ihm um.
„Ja, mach einfach den Schrank auf.“
„Okay. Danke“, langsam schlenderte sie zum Schrank und öffnete die Tore weit, sodass sie sich von vorne und hinten betrachten konnte.
Ihre Haare waren im Weg, doch auch dafür kannte sie einen Zauber, der ihre Mähne zu einem Knoten zusammenfasste.
Konnte sie es riskieren, das Shirt auszuziehen? Eine weile überlegte sie hin und her, entschied jedoch, dass es ihr nichts ausmachte, würde er sie in Unterwäsche sehen. Schliesslich hatte sie noch was an. Also war das ganze nur halb so wild.
Kurz flitzte sie zum Bett rüber, zog sich das Shirt über den Kopf und warf es aufs Bett, ehe sie sich wieder vor den Spiegel stellte.
Alles passte wie angegossen. Den BH musste sie noch etwas zurechtrücken und die Träger verstellen, dann sah alles gut aus.
„Hm. Das weiss macht mich so blass. Was meinst du?“, fragend blickte sie zu Draco, der den Blick abgewandt hatte.
„Was immer du meinst“, murmelte er.
„Ach komm schon! Du hast ja noch nicht mal hingesehen“, neckte sie ihn, machte aber schliesslich weiter. Leise murmelte sie einen Zauber, woraufhin sich ihre Unterwäsche von weiss zu Neonpink verfärbte.
„Okay. Das sieht auch noch gut aus. Das hätte ich jetzt nicht gedacht.“
Ein wenig erstaunt drehte sie sich vor dem Spiegel und betrachtete sich kurz von allen Seiten.
„Jetzt sieh aber mal hin. Kann ich das so lassen, oder ist das zu viel?“
Unsicher drehte er sich um und blickte ihr aber zuerst nur in die Augen, ehe er ihr jedoch unverhohlen auf die Brüste starrte.
„Vorsicht, sie springen dich an, wenn du sie aus den Augen lässt“, scherzte Jane und lächelte ihn an.
„Ähm… Ich… Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht anstarren.“
„Schon okay. Wenn es um so was geht sind alle Männer gleich.“
Grinsend schlüpfte sie in eine Jeans seiner Mutter und ein Tanktop. Darüber zog sie ein viel zu grosses T-Shirt.
Die Jeans sass zwar gut, war aber viel zu kurz, weshalb sie sie kurzerhand abschnitt und nun in einer kurzen Shorts dastand. Das Top war ebenfalls eng und sie entschloss sich, die Hose darüber zu tragen. Das T-Shirt kürzte sie mit einem Zauber, sodass es unter ihren Brüsten endete. Mit einer magischen Farbe sprühte sie noch ein rotes Herz auf das T-Shirt und zupfte es zurecht.
„Outfit Nummer eins ist fertig. Was sagst du dazu?“
Abwartend sah sie zu Draco rüber, der inzwischen auf dem Bett sass.
„Sieht nicht sehr hexenmässig aus, aber es sieht cool aus.“
„Danke. Na dann mache ich mich wohl an das nächste Outfit.“
Übrig waren nur noch eine alte Jeans von Draco und ein T-Shirt von ihm. Sowie zwei Kleider seiner Mutter. Die Jeans waren etwas zu weit, weshalb sie sie so lange schrumpfen liess, bis sie passten und kürzte sie noch ein wenig. Das Shirt schlabberte ihr so sehr um den Oberkörper, dass sie auch dass schrumpfte, bis es eng anlag und ein kleines bisschen Haut an ihrem Bauch hervorblitzte.
„Perfekt. Falls es mal kalt sein sollte, kann ich fürs erste das anziehen. Die Kleider bearbeite ich später.“
Schnell wechselte sie noch mal das Outfit und warf sich dann aufs Bett.
Sie hatte gerade mit einem Zauber alles aufgeräumt, als es schon wieder an der Tür klopfte.
„Morgen müssen wir zu Gringotts. Wollt ihr mitkommen? Dann sitzt ihr nicht immer nur im Haus.“
Fragend sah Draco zu Jane, die schliesslich antwortete.
„Ich würde ja gerne mitkommen, solange Draco auch dabei ist, aber ich habe keine Schuhe und Barfuss kann ich wohl kaum in einer Bank auftauchen.“
Enttäuscht blickte sie auf ihre nackten Füsse und wackelte mit den Zehen.
„Dann versuch mal, ob dir meine Schuhe passen. Sonst müssen wir wohl oder übel Bellatrix fragen.“
Sanft lächelnd bat sie Jane, ihr zu folgen und Draco dackelte den beiden nach.
Seine Mutter zog die erstbesten Schuhe aus dem Schrank, die sie in die Finger bekam und reichte sie dem Mädchen, das schon darauf wartete.
Mühsam versuchte sie in den Schuh zu kommen, doch es klappte einfach nicht. Sie waren zu klein.
„Na dann. Auf zu meiner Schwester.“
„Oh Graus“, fügte Draco noch lachend hinzu und schauderte.
Lächelnd griff er Janes Hand und zog sie, immer noch Barfuss hinter sich her. Wow. Er hatte schon so lange nicht gelächelt, dass es sich total komisch anfühlte. Aber er konnte einfach nicht anders. Wenn er sie bloss ansah, musste er lächeln und wusste nicht wieso. Aber das würde er noch rausfinden.
Jetzt mussten sie aber erst mal Bellatrix dazu bringen, Jane ein paar Schuhe zu geben.
„Ja, was ist?“, erklang eine mürrische Stimme aus dem innern des Zimmers.
„Ich bin’s Bella. Dürfen wir kurz reinkommen?“
„Von mir aus.“
Langsam öffnete sie die Tür und alle traten ein. Missmutig musterte Bellatrix das neue Mädchen, das hier wohnte. Sie hatte schon erfahren, dass die kleine ihr Gedächtnis verloren hatte. Und kein Zauber konnte es ihr zurück geben.
„Ihr wollt doch irgendwas. Sonnst währt ihr nicht gekommen.“
„Ja, na ja. Das Mädchen braucht Schuhe und meine sind ihr zu klein. Es währe ja nur vorübergehend, deshalb dachte ich…“
„Ja, ja. Ich hab’s schon kapiert.“
Gelangweilt schlenderte sie zu ihrem Schrank und holte ein paar Lackpumps raus.
„Komm her und probier sie. Wenn sie passen dann verschwinde besser damit, bevor ich es mir anders überlege“, befahl sie und Jane setzte sich auf einen Stuhl und schlüpfte in die Schuhe. Sie passten perfekt, doch sie zog sie schnell wieder aus. Die waren so schön, sie konnte sie einfach nicht annehmen.
„Nimm sie und verschwinde. Ich trage die Schuhe sowieso nie.“
Hastig schnappte sie sich die Schuhe und sie verliessen in Windeseile das Zimmer.
„Kannst du damit überhaupt laufen?“, fragte Draco, als sie endlich ins Wohnzimmer kamen, wo schon ein paar Todesser in Grüppchen rumstanden.
„Keine Ahnung. Ich versuch es am besten einfach mal.“
Grinsend hielt sie sich an ihm fest, während sie erst in den einen und dann in den zweiten Schuh schlüpfte.
Langsam stöckelte sie einige Male von Draco weg und wieder zu ihm hin, wobei sie immer kurz vor ihm posierte, bevor sie sich wieder umdrehte und wegging.
„Du wirst schon angestarrt.“
Verwirrt sah Jane sich im Raum um und erkannte, dass die Blicke sämtlicher Männer im Raum auf sie gerichtet waren.
„Ich… Ähm…“
„Komm, wir gehen nach draussen“, schlug er hastig vor und sie folgte ihm so schnell es in diesen Schuhen möglich war.
„Mann, war das peinlich. Wieso haben die mich so angesehen? Ich bin doch nur ein wenig hin und her gegangen.“
Das alles verwirrte sie. Draco benahm sich ja schon komisch in ihrer Gegenwart und jetzt auch noch alle anderen. Sie war doch nur ein normales Mädchen. Und auch noch mit Gedächtnisverlust.
„Du siehst mich immer noch so an.“
„Währe es dir denn lieber, wenn ich dich nicht mehr ansehen würde?“, fragte er und blickte ihr dabei unverwandt in die Augen.
„Nein, von mir aus sieh mich an. Ich meine, du kannst mir ja nicht immer den Rücken zudrehen, aber wieso haben die da drin mich alle so komisch angesehen?“
„Du bist wunderschön. Wer würde dich da schon nicht gerne ansehen“, antwortete er schlicht und reichte ihr ein paar Gummistiefel und Socken, die in einer Ecke gelegen hatten, bevor er selber in seine Turnschuhe schlüpfte, die er nur zu Hause trug.
„Du auch?“
„Ja“, gab er zu.
„Was denkst du, wenn du mich siehst?“
„Das alles aufzuzählen würde zu lange dauern. Aber ich kann es zusammenfassen.“
Entschlossen kratzte er allen Mut zusammen und zog sie an sich und küsste sie.
Mit einem leisen seufzen gab sie nach und schmiegte sich in seine Arme. Auch nach dem Kuss hielt er sich noch weiter fest und löste sich erst nach und nach von ihr.
„Wieso ich? Seit wann? Du kennst mich kaum. Ich kenne mich ja selbst nicht mal.“
„Du fragst mich etwas, was ich selbst nicht weiss. Als ich dich das erste Mal sah, wusste ich es wohl schon. Ich wusste, dass du alles bist, was ich mir immer ersehnt habe. Du bist viel zu gut für diese Welt. Und doch bist du ausgerechnet mir quasi vor die Füsse gefallen.“
„Du… liebst mich?“, zögernd sah sie zu ihm hoch und wärme breitete sich in ihr aus, als sie sein Lächeln sah.
Verlegen nickte er und sie zog ihn lächelnd mit sich nach draussen in den Garten.
„Weisse Pfauen?“, grinsend sah sie ihn an, als zwei von ihnen an Jane und Draco vorbeigingen.
„Mum dachte, das würde unseren Reinblüterstatus symbolisieren“, erzählte Draco ihr und zuckte nur mit den Schultern.
„Was, wenn sich herausstellt, dass ich kein reines Blut habe?“
„Egal“, antwortete er schlicht und sie war sofort erleichtert. Normalerweise wollten reinblütige Familien dann nichts mehr mit so jemandem zu tun haben.
Eine weile schlenderten sie Hand in Hand durch den Garten, bis es plötzlich begann, zu regnen wie aus kübeln.
Schnell hasteten sie zurück ins Haus, doch da war es schon zu spät und sie waren bereits bis auf die Haut durchnässt. Schlotternd und Zähne klappernd zog Jane die Stiefel aus und leerte das Wasser nach draussen in den Garten.
„Frierst du denn gar nicht?“, presste Jane zwischen den bereits blau angelaufenen Lippen hervor.
„Nein. Ich bin daran gewöhnt. Komm schnell hoch ins Zimmer. Du solltest aus den Sachen raus und ein Bad nehmen.“
Schnell zog er sie hinter sich her die Treppen nach oben.
Im Zimmer machte sie sich sofort daran, sich von den Kleidern zu befreien.
„Da du nicht frierst könntest du mich aufwärmen“, schlug Jane vor und zog sich weiter aus, bis sie in Unterwäsche vor ihm stand.
„Und wie bitte soll ich das anstellen?“
„Komm her“, bat sie sanft und streifte ihm die nasse Jacke von den Schultern, die platschend auf dem Boden auftraf. Dann zog sie ihm sein T-Shirt vorsichtig über den Kopf und legte ihm schliesslich die Arme um die Mitte und schmiegte sich an ihn.
„Was machst du da?“
„Ich wärme mich an dir auf“, antwortete sie schlicht und lehnte ihre Wange gegen seine angenehm warme Brust.
„Du solltest besser in die Badewanne, die wärmt dich besser auf.“
„Das werde ich auch, aber wenn ich da sofort reingehe ist es, als würde ich mich verbrennen, weil meine Haut zu sehr abgekühlt ist. Ich muss langsam auftauen, könnte man sagen“, scherzte sie angestrengt um einen lässigen Tonfall bemüht und löste sich schliesslich von ihm. Hoffentlich hatte er nicht bemerkt, dass ihr das peinlich war.
„Ich lass mir dann mal ein Bad ein. Du solltest dann aber auch noch duschen. Ob Gewohnheit oder nicht, eine Erkältung könntest du dir trotzdem einfangen“, mit diesen Worten huschte sie aus dem Zimmer und wollte gerade im Bad da wurde sie an der Hand gepackt und mitgeschleift. Noch bevor sie schreien konnte, wurde ihr mit einem Schlenker eines Zauberstabes die Stimme genommen.
Mit Wucht trat sie ihrem Angreifer auf den Fuss und rammte ihm den Ellbogen in den Magen, woraufhin er seinen Zauberstab fallen liess und der Zauber gelöst wurde. Mit einem Hechtsprung griff sie sich den Stab und wirbelte herum. Der Tumult hatte Zuschauer angelockt, die das Geschehen nun interessiert beobachteten.
„Greyback! Was fällt dir ein, unseren Gast anzugreifen?“, wütend rauschte Dracos Vater herbei und stellte sich vor das Mädchen. Gleichzeitig legte Draco schützend seine Arme um sie und hüllte sie gleichzeitig in einen Umhang.
„Ach komm schon Lucius. Die kleine hättest du doch auch gerne mal im Bett. Ausserdem ist bald Vollmond und ich will was Anständiges zwischen die Zähne kriegen“, lüstern leckte er sich über die Lippen und sie stürmte an Lucius vorbei auf ihn zu, den Zauberstab erhoben und auf ihn gerichtet.
„Du elender Mistkerl! Mister Malfoy ist ein Gentleman. Er würde nie an so was denken. Schliesslich ist er verheiratet. Und wenn du was jagen willst, dann halte dich an Tiere.“
„Glaube mir, es ist viel interessanter, Menschen zu jagen. Besonders Jungfrauen wie dich. Mit euch ist es so viel lustiger zu spielen. Ihr wehrt euch bis in den Tod nur um eure Unschuld nicht zu verlieren und wenn ich sie euch dann genommen habe, bringe ich euch um“, beschrieb er und beugte sich dabei zu ihr vor und roch genüsslich an ihr, während er versuchte, mit seinen Händen nach ihr zu grabschen.
„Wage es noch einmal, einen Menschen anzugreifen und ich werde dich persönlich umbringen“, drohte sie wütend und warf ihm dann seinen Zauberstab zu, den er auffing.
Sie hatte ihm gerade den Rücken zugewandt und wollte ins Bad verschwinden, als sie ihn hinter sich einen Fluch murmeln hörte.
Mit einem Wink liess sie den Fluch auf ihn selbst zurückprallen und er wurde nach hinten geworfen.
„Man greift niemanden an, der einem den Rücke zugekehrt hat, du Feigling.“
Mit diesen letzten Worten verschwand sie im Bad und schaltete das Wasser ein, das sich dampfend in die Wanne ergoss.
Sie hatte sich gerade ihrer Kleider entledigt und wollte in die Wanne steigen, als es an der Tür klopfte.
„Jane? Ich hab dir noch Handtücher hier. Die brauchst du bestimmt. Ich leg sie dir vor die Tür.“
„Nein, warte! Du kannst ruhig rein kommen.“
Schnell stieg sie in die Wanne, uns sammelte den Schaum um sich.
Langsam ging die Tür auf und Draco trat ein, die Tücher auf dem Arm.
„Wenn du willst, kannst du auch duschen während ich in der Wanne bin. Ich werd auch nicht hinsehen“, versprach sie und schloss demonstrativ die Augen.
Sie hörte, wie er die Handtücher weglegte und eins direkt neben ihr aufhängte, bevor er seine Kleider auszog und sich unter die Dusche stellte.
Vorsichtig öffnete sie die Augen und spähte zu ihm rüber. Errötend wollte sie den Blick wieder abwenden, schliesslich war er nackt und sie hatte versprochen, nicht hinzusehen. Aber die Neugier siegte und sie blickte erneut zu ihm rüber. Er hatte ihr den Rücken zugewandt und wusch sich gerade die Haare. Fasziniert beobachtete sie das Spiel seiner Rückenmuskeln, während er sich bewegte und kam nicht umhin, zu bemerken, dass er doch einen ziemlich geilen Hintern hatte.
Zu spät merkte sie, dass er sich umdrehte und er ertappte sie dabei, wie sie ihn anstarrte.
Ach du Schande. Schnell schnappte er sich ein Handtuch, doch dafür war es schon zu spät. Sie hatte alles gesehen. Hastig wandte sie den Blick ab und merkte, wie sie immer mehr rot anlief.
„Es tut mir Leid. Ich war neugierig, und…“, begann sie, stockte dann aber.
„Das ist keine Entschuldigung. Du hast es versprochen. Ich vertraute dir, aber du hast das ausgenutzt“, eigentlich machte es ihm nichts aus. Er tat nur so, schliesslich wusste er, wie gut er aussah. Und ausserdem war sie nicht die erste, die ihn bereits nackt gesehen hatte. Er hatte ja seit dem fünften Schuljahr alle zwei Wochen eine andere gehabt. Und jede auch im Bett. Aber das sollte sie nicht wissen. Er wollte vor ihr nicht als Arschloch dastehen.
„Warte, Draco. Bitte. Es tut mir wirklich Leid“, schliddernd und um Gleichgewicht kämpfend sprang sie aus der Wanne und griff seine Hand, bevor er das Bad verlassen konnte. Gespielt wütend drehte er sich zu ihr um, erstarrte aber, als er sie sah.
„Mist! Jetzt sind wir quitt. Da bin ich wohl auch selber Schuld.“
Errötend und verlegen griff sie nach einem der Handtücher und band es sich um. Dann sammelte sie mit zitternden Händen ihre Sachen auf und folgte ihm in sein Zimmer.
„Wenn du mich jetzt hasst, würde ich das verstehen.“
Müde holte sie ein viel zu grosses T-Shirt und ein Höschen hervor und zog sich kurz an.
„Hier. Du magst es doch nicht, wenn deine Kleider nass werden.“
Mit einem wink seines Zauberstabs entfernte er alles Wasser und liess es verdunsten.
„Danke. Das ist lieb von dir.“
„Schon okay. Und nur wegen vorhin, hasse ich dich bestimmt nicht. Aber versteh doch, ich vertraue nur schwer irgendjemandem. Doch dann kamst du und ich wollte es so sehr. Und du hast es versprochen.“
Langsam ging sie auf ihm zu, seinen Blick stetig erwidernd und sich bei ihm entschuldigend. Bis sie endlich ihre Arme um ihn legen konnte. Mit traurigem Blick umarmte sie ihn und er erkannte in ihren Augen, dass es ihr wirklich Leid tat.
Eine Weile standen sie nur so da und sie starrte dabei mit trübem Blick aus dem Fenster, bis es, schon wieder an der Tür klopfte.
„Draco? Seit ihr da?“, erklang die Stimme von Dracos Mutter auf der anderen Seite
„Ja Mum, was ist?“
„Es gibt gleich essen.“
„Gut, wir kommen gleich runter“, gab Draco bescheid und sah lächelnd auf das Mädchen in seinen Armen. Sie war die erste, die er wirklich mochte. Mit den anderen war er nur aus reiner Langeweile zusammen.
Langsam liess er sie los, damit sie sich anziehen konnte. Und auch er schlüpfte noch schnell in eine Hose, ehe sie sich beide Barfuss nach unten ins Esszimmer begaben, wo die anderen bereits auf sie warteten.
„Ah, du hast die kleine Werwolfjägerin gleich mitgebracht“, begrüsste uns Grayback grinsend.
„Ach, die würde sich niemals trauen, jemanden zu töten. Dazu ist sie viel zu gutmütig“, widersprach ein anderer.
„Ich denke sie könnte es. Wenn es wirklich darauf ankäme“, warf Bellatrix ein und sah in die Runde, ob jemand ihr widersprechen würde.
Doch dazu hatte keiner eine Chance. Denn das Essen wurde aufgetischt und die Männer machten sich wie Tiere darüber her.
Augenrollend sahen sich Bellatrix und Jane an, woraufhin sie in Gelächter ausbrachen, wobei das von Bellatrix reichlich durchgeknallt klang.
Sofort trat am Tisch Stille ein und die beiden lachenden wurden von den anderen angeglotzt.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich mag die Kleine. Sie hat was von mir.“
Schweigend ass Jane weiter und lächelte Bellatrix über den Tisch hinweg an.
Das Essen schmeckte unglaublich gut. Ob es wohl Nachtisch gab?
Mit einem Plop tauchte der Hauself neben ihr auf und zupfte an ihrem Shirt.
Freundlich lächelnd beugte sie sich zu ihm runter.
„Miss? Möchten sie noch Nachtisch? Dann werde ich sofort damit beginnen“, flüsterte der Elf leise.
„Das währe wirklich lieb von dir. Aber mach doch gleich für alle. Jeder liebt Nachtisch“, schlug sie leise vor.
„Wie sie wünschen, Milady.“
Neuerlich war ein Plop zu hören und er war verschwunden.
Nachdem alle fertig gegessen hatten, verschwanden die Reste, sowie das benutzte Geschirr und vor uns tauchten Schüsseln voll Pudding, Mouse, Eis, Süssen Saucen, sowie frische Waffeln auf und Früchte auf.
„Wow!“, staunte Jane und wusste nicht, wo sie anfangen sollte.
„Milady. Wünscht ihr noch etwas?“
„Nein, es ist perfekt. Wie hast du das so schnell noch geschafft?“
„Zauberei, antwortete der Elf vage und verschwand wieder.
„Willst du auch eine Waffel?“, fragte Draco sanft lächelnd und deutete auf den grossen Teller, den er noch in der Hand hielt.
Vorsichtig nahm sie sich eine der noch warmen knusprigen Waffeln und bedankte sich schüchtern. Auf die Waffel packte sie je eine Kugel Schoko, Vanille und Erdbeereis. Daneben Schokomouse, Vanillepudding und Früchte und über das Eis noch ein wenig Schokosauce.
Gerade dachte sie, dass ihr noch ein wenig Puderzucker fehlte, als ein kleiner Streuer eben davon neben ihr auftauchte. In sich hinein lächelnd streute sie noch ein wenig über die Schokosauce und das Werk war vollendet und sah auch noch schön aus.
„Na die Kleine schlägt ja ganz schön zu“, neckte Jane einer der Männer und sie zuckte nur lächelnd mit den Schultern und begann zu essen.
Da fiel ihr auf, dass sie von keinem von ihnen den Namen kannte. Aber das brauchte sie auch nicht. Sie war ja auch nur die Kleine. Und wie sie erfahren hatte, würden im Laufe des Monats alle verschwunden sein. Aber wo sollte sie hin. Sie wusste weder wer sie war, noch wo sie hingehörte.
Grüblerisch drehte sie den Löffel in den Händen, nachdem sie fertig gegessen hatte. Sie merkte noch nicht mal, dass ausser ihr und Draco alle den Raum verlassen hatten und bereits alles verschwunden war. Und als sie den Löffel weglegte, verschwand auch dieser.
„Du siehst so niedergeschlagen aus. Bedrückt dich etwas?“
„Ich weiss nicht wo ich hin soll“, antwortete sie und starrte wie in Trance auf den Tisch.
„Was meinst du damit?“, verwirrt blickte er sie an und sie hob den Kopf.
„Ich kann bestimmt nicht ewig hier bleiben. Das heisst ich muss mir eine Arbeit suchen und eine Wohnung die ich mir leisten kann. Aber wie soll ich das machen. Wenn die mich fragen wie ich heisse, kann ich noch nicht mal antworten“, verzweifelt versuchte sie die Tränen zu unterdrücken, doch das klappte nicht so ganz.
Sanft zog er sie in seine Arme und versuchte sie zu trösten, doch es klappte nicht so ganz.
„Sch… Alles wird wieder gut. Die Erinnerungen kommen von ganz alleine wieder. Und gehen lasse ich dich sowieso nicht mehr“, beruhigte er sie und wischte ihr die Tränen von den Wangen. Wenn er sie so traurig sah, tat es ihm selbst weh und er wollte sie wieder lachen sehen.
Doch wenigstens weinte sie nicht mehr, und schmiegte sich einfach nur noch leise schluchzend an ihn, bis es ihr wieder besser ging.
„Danke“, schniefte sie und er küsste sie nur auf die Stirn.
Den Arm um ihre Mitte gelegt, gingen die beiden nach oben und ins Bad, wo sie sich Bettfertig machten. Erschöpft schlüpfte Jane wieder aus den Klamotten und zog stattdessen wieder Dracos Shirt über.
Mit einem Wink seines Zauberstabes schloss Draco die Vorhänge und legte sich, wie schon am Abend zuvor in Boxershorts und Shirt neben Jane ins Bett. Da sie beide noch nicht schlafen konnten, entschloss er sich, ihr von Hogwarts zu erzählen.
Er erzählte von seinen Jahren an der Schule. Die Mädchen liess er natürlich weg. Dafür beschrieb er ihr ausgiebig das trimagische Turnier. Angefangen von der Drachenaufgabe, über den See, bis hin zum Labyrinth.
Gerade als ihm nichts mehr einfallen wollte, gestand sie, dass sie ziemlich müde sei und zog die Decke noch enger an sich und liess ihren Kopf zurück fallen.
Schon bald war sie eingeschlafen.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, lag ihr Kopf auf Dracos Arm direkt an der Schulter und ihr Bein angewinkelt über seinen. Seine Hand lag derweil auf ihrem nackten Oberschenkel, aber es störte sie nicht.
Verschlafen kuschelte sie sich ein wenig enger an ihn und schloss noch mal die Augen.
Nach einer Weile regte sich Draco ein wenig.
„Jane? Schläfst du noch?“, flüsterte er leise, um sie im Zweifelsfall nicht zu wecken.
Lächelnd murmelte sie ein leises nein und öffnete die Augen.
Mit zittriger Hand strich sie Draco von der Wange über den Hals bis ihre Hand auf seiner Brust zu liegen kam. Gleichzeitig streichelte er ihr übers Bein, wovon sie eine Gänsehaut bekam.
„Lass uns frühstücken“, schlug Draco nach einer Weile vor, in der sie einfach nur gekuschelt hatten.
„Okay“, stimmte sie zu und rutschte langsam von ihm weg und aus dem Bett. Dabei landete sie beinahe ziemlich unsanft auf dem Boden, fing sich aber gerade noch ab. Sie beschloss kurzerhand, nach dem Frühstück zu duschen, genau wie Draco. So tapste sie also nur mit seinem viel zu grossen Shirt bekleidet hinter ihm her in die Küche.
„Guten Morgen Master Malfoy, Lady Jane. Sie möchten bestimmt frühstücken. Worauf haben sie Lust?“, fragte der Hauself freundlich und wandte sich dabei zuerst an mich.
„Kannst du Pancakes?“, fragte Jane unsicher
„Natürlich. Mit Ahornsirup?“
„Sehr gerne.“
„Und für sie Master Malfoy?“, wandte er sich nun an Draco.
„Dasselbe“, antwortete er schlicht.
„Ich werde es ihnen ins Esszimmer bringen.“
Mit einem dankbaren nicken verschwanden wir und setzten uns auf die gepolsterten Stühle.
„Ah, wie schön. Ihr seit schon wach. Wir dachten uns, dass wir so gegen Mittag nach Gringotts gehen“, begrüsste uns Narzissa Malfoy und setzte sich mit ihrem Mann Lucius den beiden gegenüber an den Tisch.
Gerade als sie sich gesetzt hatten, tauchte der Elf mit dem Frühstück auf und Dracos Eltern verlangten dasselbe von ihm.
„Fangt nur an.“
Das liessen die beiden sich von Narzissa natürlich nicht zwei Mal sagen und stürzten sich fast auf ihr Frühstück.
Nachdem sie fertig gegessen hatten, entschuldigten sie sich und erhoben sich.
Jane spürte unangenehm die Blicke von Dracos Eltern auf ihrem Po und war froh, als sie das Esszimmer endlich verlassen hatten.
„Würde es dir was ausmachen, wenn ich zuerst dusche?“, fragte Jane zögerlich.
„Nö, mach nur. Handtücher hat es ja jetzt wieder genug. Dann geh ich nach dir.“
Nickend verschwand sie im Bad und duschte so schnell sie konnte.
„Kannst du mir deinen Zauberstab da lassen? Dann kann ich mich fertig machen“, fragte sie wieder zurück im Zimmer.
Wortlos legte er ihn ihr aufs Bett und verliess das Zimmer.
Hastig holte sie Unterwäsche und Outfit Nummer eins. Die kurzen Shorts, Top und Shirt raus und zog sich an. Dann band sie sich mit einem Zauber die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Vor dem Spiegel verpasste sie sich noch den letzten Schliff. Wimperntusche, und ein bisschen Lipgloss. Mehr brauchte sie nicht.
Hastig schlüpfte sie noch in die Schuhe und setzte sich dann aufs Bett um zu warten.
Erleichtert hörte sie, wie endlich die Badezimmertür zuschlug und kurz danach die des Zimmers aufging.
Wie eigentlich immer, hatte er sich ein Handtuch um die Hüfte geschlungen. Seine Haare waren mit Pomade flach an den Kopf gekämmt, was sie in Gelächter ausbrechen liess.
„Was ist denn?“, fragte er, als er gerade seinen Anzug aufs Bett legte.
„Ist das dein Ernst?“, grinsend deutete sie auf seine Haare.
„Ja, wieso?“
„Bitte sei mir nicht böse, aber es sieht furchtbar aus“, gestand sie.
„Also so schlimm ist es nicht“, protestierte er gekränkt. Das hatte ihm noch niemand gesagt.
„Komm mal mit“, forderte sie und zog ihn zurück ins Bad. Im vorbeigehen nahm sie noch seinen Zauberstab mit.
Dann brachte sie ihn dazu, sich auf den Boden zu knien und über den Boden der Dusche zu beugen. Mit Shampoo und viel Wasser wusch sie ihm die Haare wieder aus, bis alles wieder verstrubbelt war.
Dann trocknete sie seine Haare wieder mit seinem Zauberstab und schleifte ihn mit sich vor den Badezimmerspiegel, wo sie eine Haarspraydose rausholte.
Sie brauchte nur ein wenig mit ihren Fingern durch zukämmen, und schon waren die Haare so, wie sie sein sollten. Nur ein bisschen Haarspray darüber und sie war zufrieden.
„So, das geht viel schneller. Und ich ruiniere dir nicht gleich die Frisur, wenn ich das mache“, sanft zog sie ihn an sich und küsste ihn. Dabei wühlte sie in seinen Haaren und streichelte ihm den Nacken.
In sich hinein grinsend folgte er ihr zurück ins Zimmer, wo sie direkt auf den Schrank zusteuerte, eine helle Jeans und ein weisses Hemd, sowie eine Smaragdgrüne Hoodiejacke rausholte und den Anzug wieder weghängte.
„Den kannst du zu einer Hochzeit anziehen“, scherzte sie und er zog sich ein wenig verwirrt an. Normalerweise ging er immer nur in Anzügen und geschniegelt und gestriegelt aus dem Haus. Jeans zog er nur zu Hause an, wenn er alleine war. Es entsprach einfach nicht seinem Status. Das hatte sein Vater im immer wieder eingetrichtert.
Aber um ehrlich zu sein, hasste er diesen Anzugquatsch. Erstens mochte er Bügelfalten auf seinen Hosen nicht. Das stand ihm einfach nicht. Und die ganze Sache mit Hemd, Weste und Anzugjacke war sowieso immer viel zu warm und unbequem.
Deshalb kam es ihm gerade recht, dass es ihr sowieso nicht gefiel. So hatte er endlich einen Grund, es zu lassen. Und sein Vater würde es wohl auch verstehen müssen. Nachdem er auch noch Socken und Schuhe angezogen hatte, setzten sie sich noch ein wenig im Wohnzimmer aufs Sofa, bis endlich seine Eltern auftauchten.
„Junge, du bist ja noch gar nicht umgezogen.“
„Doch. Ich bin fertig. Von mir aus können wir los“, erwiderte Draco gelassen und stand erst selber auf, ehe er Jane aufhalf.
„Zieh dir erst was anständiges an“, barsch wies Lucius Malfoy zur Tür.
„Schatz jetzt lass ihn doch. Er ist alt genug um anzuziehen was er will“, versuchte Narzissa ihren Mann zu beruhigen.
„Das entspricht aber nicht seinem Reinblüterstatus“, maulte Mister Malfoy weiter.
„Na und? Ich hasse diese dämlichen Anzüge. Das bin einfach nicht ich. Von mir aus trag du so was, aber zwing mich nicht dazu“, wehrte sich nun auch Draco.
„Oh je“, entfuhr es Jane und sofort wurde die gesamte Wut auf sie gerichtet.
Schnell zog sie den Kopf ein und wollte sich einfach nur noch verstecken. Da kam es ihr gerade gelegen, das Draco sich schützend vor sie stellte.
„Gib nicht ihr die Schuld daran, dass ich endlich mal einen eigenen Willen entwickle.“
„Wir sollten gehen. Jane, du gehst am besten mit Draco. Wir treffen uns dann bei Gringotts“, schlug Narzissa hastig vor und griff den Arm ihres Mannes.
Fünf Minuten später standen sie alle wieder vor Gringotts.
„Draco. Jane. Ich wollte mich bei euch entschuldigen. Ich hab mich total dumm verhalten. Nehmt ihr meine Entschuldigung an?“
„Natürlich“, antworteten beide gleichzeitig und Jane umarmte kurz Mister Malfoy, ehe sie sich wieder neben Draco stellte.
„Na dann, lasst uns reingehen“, fröhlich stolzierte Narzissa neben Lucius her und Draco folgte ihnen, den Arm um Jane gelegt.
Komisch. Sobald sie die Bank betraten, brach Chaos aus. Sofort sprangen alle Kobolde auf und reihten sich vor dem grossen Haupttisch in der Mitte auf.
So elegant es ihnen möglich war, verbeugten sie sich.
„Ah, die Familie Malfoy gibt uns die Ehre. Sie wollen, nehme ich an, ihr Verliess aufsuchen?“, hakte der Leitende Kobold nach.
„Sehr recht. Genau deshalb sind wir hier“, stimmte Mister Malfoy zu.
„Einer meiner Angestellten wird sie sofort hinbringen. Ich werde inzwischen Die junge Lady zu ihrem Verlies geleiten.“
„Sie kennen mich?“, aufgeregt drängte sich Jane nach vorne.
„Aber natürlich. Sie sind sehr bekannt hier.“
„Können sie mir sagen, wie ich heisse?“
„Es tut mir Leid, aber es ist uns auf den Tod verboten, ihnen irgendwelche Informationen zu geben“, entschuldigte sich der Kobold und erhob sich.
„Brauchen sie nicht noch einen Schlüssel oder so?“
„Nein. Nicht bei ihrem Verliess.“
„Okay. Dann gehen wir alle zusammen da hin“, schlug Jane sogleich vor und sie alle folgten dem Kobold, während die anderen sich wieder an die Arbeit machten.
Als erstes fuhren sie auf Schienen bis zum Verliess der Malfoys. Galant reichte Draco Jane die Hand und half ihr aus dem Wagen.
Abwartend stellten sie sich alle vor der Tür auf und warteten darauf, dass der Kobold diese öffnete.
Mit mehrmaligem klicken öffneten sich die Schlösser und die Panzertür glitt lautlos auf.
Staunend blickte Jane auf die Berge aus Gold und Draco zog sie mit sich rein.
„Ich sagte doch, dass wir reich sind“, flüsterte er ihr leise ins Ohr und sie bekam sofort eine Gänsehaut von seinem warmen kitzelnden Atem.
Während seine Eltern das Geld holten, sah sich Jane die vielen Schmuckstücke an, bis ihr Blick auf einen einzelnen Smaragd an einer Kette fiel.
„Gefällt sie dir?“, fragte Draco leise, der ihren Blicken gefolgt war.
„Sie ist wunderschön“, hauchte Jane verzückt und staunte, wie sehr der Smaragd und die Diamanten im schummrigen Licht schon glänzten. Wie würde sie wohl erst in der Sonne funkeln?

Inzwischen war auch Narzissa zu den beiden getreten, die nahe beieinander standen.
„Oh, du hast die Halskette meiner Mutter entdeckt. Sie ist hübsch, nicht? Aber ich trage sie nie. Ich habe so viel Schmuck von Lucius bekommen“, überlegte sie laut und lächelte mit Blick auf ihren Mann.
„Ja, sie ist wunderschön“, stimmte Jane lächelnd zu.
„Nun, Draco. Ich vermache dir diese Halskette. Es steht dir frei, damit zu tun was du möchtest“, wandte Narzissa sich an ihren Sohn und zwinkerte ihm kurz zu.
Dieser nahm die Kette und legte sie kurzerhand Jane um den Hals.
„Aber, das kannst du doch nicht einfach so machen? Das ist die Kette deiner Grossmutter“, wollte Jane abwehren.
„Ich möchte aber, dass du sie bekommst“, erwiderte er schlicht und sie fiel ihm glücklich wie nie um den Hals und küsste ihn kurz aber innig.
Als Mister Malfoy genug Gold eingepackt hatte, konnten sie endlich weiter.
Sie fuhren so tief runter, dass alles absolut finster war und auch das Licht der Laterne nicht weit reichte.
Automatisch schuf Jane eine Lichtkugel, die ein wenig über ihnen schwebte und alles in ein leicht bläuliches Licht tauchte.
„So, das ist ihr Verliess“, berichtete der Kobold und deutete auf eine zweiflüglige Panzertür, verziert mit wunderschönen Intarsien.
„Wollen sie sie nicht öffnen?“, fragte Narzissa neugierig.
„Das kann nur die Besitzerin selbst.“
„Und wie?“, fragte Jane neugierig?
„Legen sie ihre Hand auf die Türen und befehlen sie ihr in Parsel, sich zu öffnen. In Kombination mit ihrer Stimme, sowie der Sprache und ihrer Magiesignatur, wird sich die Tür öffnen. Tut sie das nicht, sind sie nicht die, für die wir sie halten“, erklärte der Kobold und nickte ihr noch mal aufmunternd zu.
Unsicher streckte sie ihre zitternde Hand aus und drückte sie auf die kühle Tür. Wie von selbst fand ihre Zunge die richtigen Worte, die jedoch nur aus zischlauten bestanden.
Durch die Worte aktiviert verschoben sich die Intarsien und es klickte mehrmals, bis die Türen schliesslich nach innen aufschwangen.
Verwirrt wandte sie sich an Draco und fragte ihn, wie das denn sein konnte.
„Süsse. Ich verstehe kein Wort von dem was du sagst. Du sprichst immer noch Parsel.“
„Oh. Tut mir Leid. Aber wie kann das denn möglich sein. Wieso kann ich all diese Sprachen?“, vollkommen durcheinander sah sie ihn an, doch er zuckte auch nur ratlos mit den Schultern.
Also drehte sie sich erst mal um und erstarrte sofort, als sie ihr Verliess sah.
„Oh Wow! Das ist alles meins?“
Ohne nachzudenken liess Jane sich in einen Berg aus Gold fallen, der sie leider nicht gerade Sanft auffing.
„Du bist ja noch reicher als wir“, stellte Draco nüchtern fest.“
„Anscheinend. Aber davon hätte ich keine Ahnung, wenn ihr mich nicht hier her mitgenommen hättet. Na wie auch immer. Ich sollte gleich mal was davon einpacken. Schliesslich brauche ich neue Klamotten und andere Dinge. Schuhe zum Beispiel. Bellatrix will die hier bestimmt mal zurück haben.“
Mit diesen Worten schnappte sie sich ein paar Säckchen, die an der Wand hingen und packte was von dem Gold da rein.
„Wissen sie zufällig, wo ich die Galeonen in Muggelgeld wechseln kann?“, fragte sie und merkte dabei nicht mal, dass sie in Koboldsprache redete.
„Das können sie bei uns machen. Wo anders geht das nicht.“
„Sehr gut. In der Muggelwelt gibt es nämlich auch noch schöne Kleider.“
Also nahm sie genug mit, damit sie auch noch wechseln konnte. Dann versiegelte sie die Kammer wieder und sie fuhren zurück ans Licht, wobei ihnen die Leuchtkugel folgte.
Mit einem Schnippen liess Jane diese verschwinden, als es wieder hell genug war.
Der Kobold wechselte ihr noch genug Galeonen in Muggelgeld, das sie auch in eins der Beutelchen verpackte.
Seite an Seite disapparierte sie mit Draco wieder nach Hause ins Wohnzimmer.
„Was hältst du davon, wenn wir nächste Woche einkaufen gehen?“
„Ja, also ich dachte wir könnten zuerst in die Muggelwelt. Ich wollte mir da ein paar Kleider kaufen“, erklärte sie schüchtern und blickte ihn an.
„Okay. Dann zeige ich dir eine Woche später mal die Winkelgasse. Viel hast du davon ja nicht gesehen.“
„Au ja. Das währe echt cool.“
„Schön und irgendwann zeige ich dir auch mal Hogsmeade“, schlug Draco vor, während sie die Treppe nach oben in sein Zimmer gingen.
Auf dem Nachttisch lag noch immer die Tasche, die Draco auf den Kopf gefallen war, bevor er Jane fand.
Sie folgte seinem Blick und es machte sofort Klick.
Wissend sahen sie sich an und setzten sich nebeneinander aufs Bett.
Ziemlich unsanft griff sie nach der Tasche und starrte sie an, während sie die Worte wiederholte, mit denen sie schon das Verliess geöffnet hatte.
Sofort entwanden sich zwei Schlangen, die die Tasche verschlossen gehalten hatten und sie öffnete sich.
Als sie gerade reinfassen wollte, glitt eine riesige weisse Kobra aus dem Beutel und blickte sie aus klugen Augen an.
„Meister. Wie schön, dass ihr das Geheimnis endlich gelüftet habt“, begrüsste sie die Schlange und glitt ihr über die Taille hoch bis sie um Janes Schultern lag.
„Kennst du meinen Namen?“, fragte sie in Parsel und blickte die Schlange an.
„Legt die Tasche auf den Boden und zieht die Öffnung weiter auf. Dann steigt hinein und nehmt den Brief, der auf dem Tisch liegt. Darin wird das wichtigste stehen, was ihr wissen müsst“, antwortete die Schlange und ringelte sich dann auf dem Bett zusammen.
„Was hat sie gesagt?“, fragte Draco neugierig, der kein Wort verstanden hatte.
„Siehst du gleich.“
Wie die Schlange gesagt hatte, legte sie den Beutel auf den Boden und zog die Öffnungen weit auseinander. Beinahe sofort versank das innere der Tasche ins nichts und eine schmale Treppe erschien.
„Kommst du mit?“, fragte Jane nervös.
Draco nickte nur und folgte ihr ins Innere der Tasche.
Auf einem Tisch lag tatsächlich ein Brief, den sie sofort an sich nahm und sich auf das Bett setzte, das ebenfalls in dem Raum stand.
Langsam setzte er sich neben sie und wartete darauf, dass sie ihn öffnete.
Schliesslich überwand sie sich und brach das Sigel. Mit zittrigen Fingern holte sie die zusammengefalteten Pergamente raus und begann ohne zu zögern zu lesen.
Sie erfuhr in dem Brief nur sehr wenig. Alles würde in einem Buch in der Schublade des Schreibtisches stehen, zu dem sie auch sofort ging.
Neugierig schlug sie die erste Seite auf und fand als erstes einen Steckbrief, den sie vor kurzem verfasst hatte.
„Kannst du irgendwas davon lesen?“, fragte Draco nach einer Weile.
„Ja, wieso?“
„Weil die Schrift nicht aus Buchstaben besteht, wie wir sie kennen. Und Runen sind es auch nicht“, begründete Draco und musterte den Brief.
„Hm… Dazu steht hier vielleicht auch noch was.“
„Was hast du schon alles rausgefunden?“, grinsend spähte er ihr über die Schulter.
„Also hier steht, dass mein Name Dina ist.“
„Hübsch. Sonst noch was?“
„Lass mich erst mal lesen“, bat sie. Und das tat er auch. Je weiter sie in dem Buch las, desto ungläubiger wurde ihr Gesicht.
„Ach du heilige Scheisse“, vollkommen geschockt griff sie sich wie in Trance an den Rücken und konzentrierte sich kurz. Überrascht zuckten ihre Hände wieder weg und sie las weiter.
„Darf ich kurz was probieren? Du sagtest doch, dass du mich nicht verstehst, wenn ich andere Sprachen spreche und die Schrift kannst du auch nicht lesen.“
„Ja?“, etwas zögerlich beobachtete er sie dabei, wie sie in dem Buch blätterte, bis sie gefunden hatte, was sie suchte.
„Gib mir deine Hand“, bat sie hochkonzentriert.
Er tat es und sie drückte sie flach direkt zwischen ihren Brüsten an die Stelle, wo ihr Herz gerade viel zu schnell schlug.
Dann begann sie melodisch klingende Worte zu sagen. Immer wieder dieselben, bis ihre Stimme langsam von einer zweiten und dritten Frequenz unterlegt wurde.
Nach und nach begann er die Worte die sie sprach zu verstehen.
„Verstehst du, was ich gerade sage?“
„Ja, wieso?“, misstrauisch musterte er sie. Was hatte sie gemacht?
„Weil ich Parsel spreche. Ich habe dir die Gabe der Sprache verliehen. Es hat mir ziemlich viel Kraft entzogen, aber wenigstens verstehst du mich jetzt.“
„Okay, interessant. Hast du sonst noch was rausgefunden? Wer deine Eltern sind? Wo du wohnst? Wie alt du bist?“
„Also ich habe keine Eltern mehr. Und ich habe nirgends ein Haus oder eine Wohnung. Ich wohne meistens in Hotels. Und ich bin 18. Also auch in der Muggelwelt volljährig“, erzählte sie. Das alles entsprach der Wahrheit. Sie sah ja aus wie 18. Und fühlte sich auch so. Aber was da noch so stand, konnte sie ihm nicht sagen. Dazu war sie noch nicht bereit.
Es war nicht so, dass sie ihm nicht vertraute. Sie hatte einfach Angst, wie er reagieren würde. Deshalb legte sie das Buch weg und kramte in den Schubladen. Direkt in der ersten lag ein wunderschön geformter und mit Schnitzereien verzierter weisser Zauberstab in einer geöffneten Samtschachtel. Vorsichtig nahm ich ihn raus und sofort wehte ein Wind mit der macht eines Orkanes durch ihre Haare und wehte sie ihr aus dem Gesicht.
„Das ist meiner“, platzte es überrascht aus ihr raus und sie grinste wie ein Honigkuchenpferd.
„Wer den wohl gemacht hat? So einen hab ich ja noch nie gesehen.“
„Keine Ahnung. Aber er ist wunderschön.“
Eine weile musterte sie die Schnitzereien darauf, ehe sie ihn sich in die Hosentasche steckt, wo er relativ sicher war. Dann wühlte sie weiter. Fand aber nichts interessantes mehr, oder aber Dinge, die mit der Sache zu tun hatten, die sie Draco nicht anvertrauen konnte. Noch nicht. Die Angst war einfach zu gross. Und sie kannte ihn noch zu wenig.
Klar, sie liebte ihn, aber würde er das auch können, wenn er es wüsste? Das wollte sie lieber noch nicht rausfinden.
Also gingen sie wieder nach Oben und Dina schloss die Tasche.
„Ich geh mal kurz zu Bella“, gab sie bescheid und flitzte aus dem Zimmer, ohne noch mal zurück zublicken.
Nervös klopfte sie an die Tür von Bellatrix Zimmer.
„Was?“, erklang es mürrisch.
„Ich bin’s.“
„Ach, kleines, du bist’s. Komm rein“, sofort hellte sich Bellas Stimmung auf und sie riss die Tür beinahe auf.
„Gemeinsam setzten sie sich aufs Bett.
„Dich bedrückt etwas“, stellte Bella fest, als sie Dinas ernstes Gesicht sah.
„Ja, na ja. Also ich hab die Tasche aufgekriegt“, begann sie zögernd.
„Und was du rausgefunden hast, gefällt dir nicht“, vermutete Bella.
„So ist es nicht. Ich hab eigentlich nichts Schlechtes rausgefunden. Aber ich hab Angst, dass, wenn ich es Draco sage, er mich dann nicht mehr mag.“
„Okay. Fang mal ganz von vorne an. Was hast du alles rausgefunden?“, hakte Bellatrix sofort nach.
„Also mein richtiger Name ist Dina. Einen Nachnamen habe ich nicht. Ich habe auch weder Eltern, noch einen festen Wohnort“, zählte sie stammelnd auf.
„Nun, aber da hast du ihm erzählt, richtig?“
„Ja, aber ich hab ihm nicht gesagt, wie alt ich wirklich bin. Ich hab einfach gesagt, dass ich 18 währe. Ich meine, ich fühle mich so und sehe auch so aus…“, sprach sie weiter.
„Und wie alt bist du wirklich?“, bohrte Bella neugierig aber sanft nach.
„So alt wie die Menschheit. Ich bin nämlich kein Mensch. Ich… bin ein Engel.“
„Oh Wow. Das wird ihn umhauen!“ begeistert sprang sie auf.
„Ja, das befürchte ich auch. Also bitte sag ihm nichts, ja?“
„Geht klar“, stimmte Bella sofort zu.
„Schwöre es“, forderte Dina ungeduldig.
„Unbrechbarer Schwur?“, schlug Bella vor.
„Gute Idee. Er löst sich erst auf, wenn ich es Draco selbst gesagt habe.“
„Okay.“
Sie vollzogen also den unbrechbaren Schwur und setzten sich dann wieder aufs Bett.
„Da ich es nun weiss, darf ich dich was fragen?“
„Von mir aus.“
„Sollten Engel nicht Flügel haben?“, überlegen sah Bella Dina herausfordernd in die Augen.
Diese blickte gelassen zurück, schnappte sich Bellas Hände und platzierte sie auf ihrem Rücken. Dann konzentrierte sie sich und bewegte ihre eingezogenen Flügel, die Unter ihrer Haut versteckt waren.
„Gruselig. Aber cool. Kannst du damit fliegen?“
„Ich weiss es nicht. Hab’s nie ausprobiert. Jedenfalls erinnere ich mich nicht daran.“
„Na gut. Dann probieren wir das aus. Ich entführe dich mit dem Vorwand, dir die Gegend zeigen zu wollen, was ich dann auch gleich machen kann. Und dann probieren wir das aus, oder besser gesagt, du probierst das aus“, schlug Bella enthusiastisch vor und fiel vor Freude beinahe vom Bett.
„Die Idee gefällt mir.“
„Wir machen es gleich morgen.“
„Super, und am Montag nächste Woche habe ich vor, mit Draco shopen zu gehen. Eine Woche später zeigt er mir die Winkelgasse und zwei Woche darauf dann Hogsmeade“, berichtete Dina und liess sich aufs Bett fallen.
„Da habt ihr ja viel vor. Aber da wir gerade bei Draco sind. Du magst ihn, oder?“
„Ja“, gestand sie, doch es klang eher wie eine Frage.
„Und er dich auch?“, ermittelte Bella weiter.
„Ich denke schon. Er hat mich geküsst. Und ich ihn auch“, bei diesen Worten lächelte Dina selig vor sich hin.
„Offensichtlich hat es dir gefallen“, stellte Bella grinsend fest. Darauf traute sich Dina nicht, etwas zu erwidern. Aber man konnte ihr sowieso alles vom Gesicht ablesen.
„Ich schätze, da du keinerlei Erinnerungen hast, weisst du auch nicht, ob du Erfahrung hast in Liebesdingen.“
„Na jedenfalls habe ich rausgefunden, dass ich Single bin. Soviel steht fest“, teilte sie Bella mit, die inzwischen neben ihr lag und ebenfalls an die Decke starrte.
„Nun, darauf schliesse ich, dass du keine Erfahrung hast. Also lass dir Zeit. Und lass dich bloss nicht drängen. Das bringt nämlich nichts.“
„Wenn du meinst. Dann werde ich das beherzigen. Ähm… Hättest du was dagegen, wenn ich wieder zu Draco gehe?“, langsam setzte sich das Mädchen auf und blickte auf die Frau, neben sich.
„Nein. Geh nur. Seit er dich kennt, ist er viel witziger geworden. Und er wirkt deutlich weniger Arrogant. Vielleicht fange ich doch noch an, ihn zu mögen“, scherzte Bellatrix gut gelaunt und scheuchte das Mädchen beinahe aus dem Raum.
Leise schloss sie die Tür hinter sich und flitzte wieder zu Draco ins Zimmer.
Der lag mit einem Buch in der Hand auf dem Bett und las. Als sie jedoch den Raum betrat, blickte er automatisch auf und lächelte.
Vorsichtig legte sie sich aufs Bett, den Kopf auf seinem Schoss und starrte schon wieder an die Decke. Dieses Mal jedoch, sah sie den Vorhang und der Einband des Buches lag auch noch in ihrem Blickfeld. Über Kopf las sie die Aufschrift. Grausige Wesen der Tiefe. Klang interessant, aber beängstigend zugleich.
„Worüber liesst du gerade?“
„Ich bin gerade beim Kapitel der Meermenschen. Ich überlege gerade, ob ich mal meerisch lernen soll“, erläutert er bereitwillig.
„Musst du nicht. Kannst du ja jetzt.“
„Ach, das gehört auch dazu?“, hakt Draco unsicher nach.
„Sämtliche Sprachen. Menschliche, die der magische Geschöpfe, Tiere und Pflanzen“, zählte sie auf und lächelte, als er das Buch weglegte.
„Dann kann ich mich ja jetzt anders beschäftigen.“
„Und wie?“, nervös setzte sie sich auf und rutschte von ihm weg.
„Nicht so wie du befürchtest. Ich dachte, da die Sonne ja scheint, dass wir noch ein wenig in den Garten gehen.“
Peinlich berührt folgte sie ihm und zog die nun wieder trockenen Stiefel an. Hand in Hand schlenderten sie über das grosse Anwesen, auf der Suche nach den weissen Pfauen. Doch die fanden sie nicht. Dafür schlängelte sich aber gerade Dinas weisse Kobra über den Rasen. Sie war wohl gerade auf der Jagd.
Letztendlich, als sie fünf Mal um alles rumgelaufen waren, zauberte sich Dina einfach eine Schaukel an den Baum und setzte sich drauf.
„Willst du auch eine?“, ermittelte sie, während sie leicht vor und zurück schwebte.
„Nein, schon okay. Ist die hier magisch verstärkt?“
Sie nickte bloss.
„Dann kann ich dich ja ein wenig anschubsen.“
Und das tat er dann auch. Jedenfalls bis sie absprang und in die Höhe schoss, ehe sie geschmeidig auf ihren Füssen landete und sich verbeugte.
Verblüfft liess sich Draco auf die Schaukel fallen und wartete darauf, dass Dina sich umdrehte.
Doch diese ging einfach rückwärts, in der Annahme, dass sie irgendwann auf die Sitzfläche treffen würde. Stattdessen traf sie auf Dracos Knie und knickte um. Zum Glück hielt er sie fest und zog sie auf seinen Schoss, sonst währe sie glatt hingefallen.
Beschämt wollte sie aufspringen, doch er hielt sie einfach an ihrer Hüfte fest und stiess sich vorsichtig ab.
„Keine Sorge. Dir wird nichts passieren.“
„Draco. Ich hab keine Angst davor runterzufallen“, begann sie, schwieg dann aber lieber.
„Wovor denn dann?“, bohrte er nach und vermutete ganz richtig, dass sie ihm was verschwieg.
„Es ist alles so viel auf einmal. Das verwirrt mich total und ich weiss nicht mehr, was ich denken, fühlen und vor allem machen soll“, stammelte sie, machte sich los und rannte zurück ins Haus.
Hecktisch klopfte sie an Bellas Zimmertür, die sie sofort rein liess.
„Oh Kleines. Was ist denn los?“
„Draco und ich… Im Garten… Wir haben geschaukelt. Also eigentlich nur ich und er hat mich angeschubst. Und ich bin abgesprungen, wollte dann rückwärts wieder auf die Schaukel, doch da war er und hat mich auf seinen Schoss gezogen. Na ja und ich hab Panik bekommen und war verwirrt“, berichtete sie aufgeregt und vor allem durcheinander.
„Die ganzen neuen Erkenntnisse müssen dich verunsichert und verwirrt haben. Und jetzt weisst du nicht mehr, wie du reagieren sollst und hast Angst, etwas falsch zu machen, oder dass er was merkt.“
„Ja, kann schon sein. Ich meine, ich mag ihn sehr aber wenn er rausfindet, was ich wirklich bin, dann mag er mich vielleicht nicht mehr. Er hat zwar gesagt, dass es ihm nichts ausmachen würde, wenn ich keine Reinblüterin währe, aber das ist nichts im Vergleich zur Wahrheit“, regte sie sich auf und raufte sich verzweifelt die Haare.
„Ach kleines. Alles wird gut werden. Lasst euch einfach Zeit. Ich meine ihr kennt euch noch nicht mal eine Woche. Alles ist noch so neu. Lernt euch erst mal besser kennen und verbringt weiter Zeit miteinander. Irgendwann wird alles vom einen zum anderen führen“, riet Bella und lächelte das verzweifelte Mädchen neben ihr aufmunternd an, worauf diese sie kurz umarmte und sich bei ihr bedankte. Ein wenig aufgemuntert schlich sie verlegen wieder zurück in den Garten, wo Draco noch auf der Schaukel sass, den Kopf auf die Hände gestützt und ins Nichts starrte.
„Draco? Es… tut mir Leid. Ich hab total überreagiert.“
„Nein. Hast du nicht. Ich verstehe dich schon. Wir kennen uns kaum und ich übertreibe gleich vollkommen“, widersprach er und blickte schliesslich zu ihr auf.
„Schon okay. Es war einfach zu viel auf einmal. Mir geht’s gut.“
Langsam trat sie näher zu ihm und wartete darauf, dass er sich aufrichtete. Dann setzte sie sich seitwärts auf seinen Schoss und legte einen Arm um ihn, um sich festzuhalten. Vorsichtig lehnte sie sich gegen ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
So sassen die Beiden eine Weile schweigend da und Dina lauschte mit geschlossenen Augen Dracos Herzschlag, während er weiter einfach nur geradeaus starrte.
So könnte es von ihr aus immer sein.
Wie es in England aber nun mal so war, begann es bald noch mal zu regnen und sie endeten wieder beide total durchnässt im Flur.
„Das wird langsam zu einem Running Gag zwischen uns“, scherzt Draco und Dina kann sich ein lachen nicht verkneifen und prustet los.
„Ja, kaum sind wir mal draussen, fängt es wieder an zu schütten wie aus Eimern.“
Ihre Stimme war eine Mischung aus lachen, und schlottern vor Kälte. Aber das machte ihr nichts aus. Hauptsache Draco war bei ihr. Wie schon beim letzten Mal lehrte sie das Wasser aus ihren Stiefeln und folgte ihm tropfend bis in sein Zimmer.
Anstatt sich selbst von den triefenden Kleidern zu befreien, zog sie Draco bis auf seine Shorts aus. Mit einem Wink scheuchte sie ihn unter die Decke, wo er sich hinlegte.
Das würde jetzt bestimmt total peinlich werden, aber langsam begann sie sich aus ihren am Körper klebenden Kleidern zu schälen und hoffte dabei, dass es nicht all zu dämlich aussah. Durch die Kälte waren ihre Brustwarzen hart geworden. Ein wenig schämte sie sich, dass man es durch das Shirt sehen konnte, denn sie hatte nur einen Spitzen, keinen Push Up, BH angezogen.
Trotzdem liess sie auch Hose und Shirt zu Boden platschen.
Nach kurzem zögern warf sie den nassen BH auch zu Boden und huschte mit leicht wippenden Brüsten aufs Bett zu.
Draco war so fasziniert von ihrem Anblick, dass er nicht auf die Idee kam, ihr neben sich Platz zu machen, bis sie ihn errötet vor ihm stehend darum bat.
Hastig rutschte er rüber, blieb jedoch auf der Seite liegen, den Rücken ihr zugewandt.
Unsicher rutschte sie zu ihm und legte ihren Arm um ihn. Ganz eng presste sie sich an seinen wärmenden Körper. Automatisch strich sie mit ihrer Hand über seine Brust zu seinem Bauch hinunter. Bevor ihre Hand tiefer wandern konnte, hielt Draco sie fest. Beinahe etwas zu fest drückte er ihre Finger in seiner Hand zusammen.
„Au, Draco. Lass meine Hand los.“
„Oh, tut mir Leid“, entschuldigte er sich, die Worte zwischen den Zähnen durchzischend.
„Was ist los mit dir?“, fragte sie sanft und wollte ihn dazu bringen, sich auf den Rücken zu drehen.
„Nichts“, wehrte er ab und ballte seine Hände zu Fäusten.
„Du solltest mich nicht anlügen“, rügte sie ihn lächelnd und verschränkte ihre kalten Finger mit seinen, was sie einige Mühe kostete, da er seine Fäuste erst nicht öffnen wollte.
„Ich kann es dir nicht sagen.“
„Dann zeig es mir doch einfach“, schlug sie vor und er schüttelte den Kopf, so gut das eben auf der Seite liegend möglich war.
„Wovor hast du solche Angst, dass du es mir nicht sagen willst?“, bohrte sie energisch weiter.
„Ich habe vor gar nichts Angst.“
„Dann würdest du dich nicht so anstellen“, konterte sie und er murrte nur vor sich hin.
„Währe es dir lieber, wenn ich dir sagen würde, dass du mich total scharf machst und ich am liebsten über dich herfallen würde?“
„Oh. Ich wusste nicht…“, verlegen rückte sie von ihm ab.
„Was? Was wusstest du nicht? Wie naiv bist du eigentlich? Dachtest du es würde mich vollkommen unberührt lassen, dass du dich vor mir ausziehst und mir deine Brüste quasi auf dem Silbertablett präsentierst. Du bist kein kleines Kind mehr. Werde dir dessen endlich bewusst“, fuhr er sie an und riss seine Hände los.
„Ich weiss sehr wohl, dass ich kein kleines Mädchen mehr bin“, wütend und verletzt rutschte sie aus dem Bett. In der Wut zog sie nur das übergrosse Shirt und seine Shorts wieder an und flüchtete durch die Gänge bis zu Bellas Zimmer. Die ganze Tür verschwamm vor ihren Augen, doch sie klopfte stürmisch an, wartete aber auf ein Zeichen, dass sie eintreten durfte.
Kurz darauf glitt die Tür auf und sie trat ein. Bella erwartete sie schon, und als sie sah, dass das Mädchen weinte, zog sie sie sofort in ihre Arme.
„Hei, beruhig dich erst mal. Erzähl mir mal was los ist. Ist was passiert?“
„Natürlich i…ist was passiert“, schluchzte Dina unkontrolliert und setzte sich neben Bella aufs Bett. Schweigend wartete Bella, bis Dina sich beruhigt hatte und von selbst weiter erzählte.
„Es hat a…angefangen zu regnen, wie schon einmal, als i…ich gerade mit Draco im Garten war. Schon beim ersten M…mal musste er mich aufwärmen, als ich sch…schlotternd in durchnässten Klamotten i…in seinem Zimmer stand. Ich dachte mir, d…da ich nicht schon wieder in die B...Badewanne will, könnten wir uns einfach unter der Decke aufwärmen. Also h…hab ich ihm a…aus den d…durchnässten Kleidern geholfen und i…ihn unter d…die Decke gescheucht…“, gegen Ende wurde ihr Schluchzen wieder schlimmer.
Tröstend strich Bella ihr über den Rücken und umarmte sie kurz.
„Na ja, danach habe ich mich auch ausgezogen. Mir war das zwar peinlich, aber immer noch besser als zu frieren. Und ich habe lange überlegt, aber ich hab dann ach meinen BH ausgezogen und bin schlotternd aufs Bett zugelaufen. Und er hat mich beobachtet und…“, atemlos stoppte sie und brachte kein Wort mehr raus.
„Hat er dir was getan?“, wollte Bella nun wütend wissen.
„Nein. Natürlich nicht. Er hat mir schliesslich Platz gemacht und sich von mir weg gedreht. Und weil ich kalt hatte, bin ich an ihn ran gerückt und ich…“, wieder zögerte sie.
„Ich konnte nicht widerstehen und hab meine Hand auf seine Brust gelegt und von da weiter nach unten gestrichen…. Und da hat er mich plötzlich total schroff aufgehalten und mir fast die Finger gebrochen, so fest drückte er zu.“
„Oh, langsam glaube ich zu verstehen. Hat er dir wenigstens gesagt, wieso er so schroff war?“
„Nein, erst wollte er nicht damit rausrücken und dann hat er mich gefragt, ob es mir denn lieber währe, wenn er über mich hergefallen währe. Letztendlich hat er mich als naives kleines Mädchen bezeichnet. Aber das bin ich nicht. Ich wusste doch nicht, dass es gleich so sein würde. Ich meine, ich bin doch nur ein gewöhnliches Mädchen, wie alle anderen auch.“
„Du unterschätzt dich. Und zwar gewaltig. Du bist wohl wie man sagen würde eine Traumfrau.“
„Ach was. Du übertreibst doch“, wehrte Dina leicht lächelnd ab und wischte sich die Tränen weg.
„Komm mal mit“, energisch zog Bella Dina hinter sich her ins Bad und stellte sie vor den Spiegel.
„So, und jetzt sag mir was du siehst.“
„Hmm…. Ich sehe zwei verheulte Augen, eine Nase, einen Mund und eine Menge lange Haare“, zählte das Mädchen unsicher auf und blickte dann Bella im Spiegel an, die neben ihr stand.
„Du solltest mal mit seinen Augen sehen. Er sieht deine funkelnden eisblauen Augen, volle rosige Lippen, eine süsses Stupsnäschen, einen schlanken Körper mir Kurven an den richtigen Stellen und einen beachtlichen Vorbau für so ein feines Persönchen wie dich. Und wie Männer nun mal sind, achten sie üblicherweise auch mehr oder weniger aufs Äussere. Natürlich ist ihnen der Charakter genau so wichtig. Das Mädchen kann noch so schön sein, aber wenn sie dumm wie Brot ist und immer nur rumzickt, dann hält es kein Mann lange mit so einer aus.“
„Na ja. Manchmal bin ich echt zickig und stur“, gab Dina zu bedenken.
„Ach was. Du bist freundlich, lustig, selbstbewusst, hilfsbereit und vor allem bist du nicht stur. Du weisst nur was du willst“, grinste sie und scheuchte Dina vor sich her zurück zu Dracos Zimmer.
Ohne zu klopfen öffnete Bella die Tür und schubste das verwirrte Mädchen sanft in den Raum, ehe sie die Tür wieder hinter sich zuzog.
„Aber…“, begann Dina, doch Bella war bereits wieder weg. Immer noch wütend und ratlos, was sie jetzt tun sollte, liess sie sich an der Tür entlang auf den Boden sinken. Das Gesicht in den Händen verborgen sass sie da und starrte zwischen ihren Fingern hindurch den Boden vor ihr an. Jedenfalls so lange, bis Füsse vor ihr auftauchten. Nun war sie ja leider wirklich stur, weshalb sie Draco, der vor ihr stand, einfach ignorierte. Auch als er sagte, dass es ihm Leid täte, liess sie ihn nicht erkennen, dass sie überhaupt zuhörte.
„Sieh mich doch wenigstens an“, flehte Draco und kniete sich vor sie hin. Ihr ernster Blick bohrte sich in seine Augen und er war gezwungen, kurz darauf wieder wegzusehen.
„Ein kleines Mädchen, ja? Du hast keine Ahnung wer ich wirklich bin und bezeichnest mich als kleines Mädchen! Was glaubst du eigentlich wer du bist!“, wie eine Flutwelle kehrte die Wut wieder zurück und sie baute sich vor ihm auf. Den Rücken dabei dem Fenster zugewandt.
Es machte sie wütend, dass er sie so verletzen konnte, nur mit einer kleinen Bemerkung. Gerade wollte sie ihn weiter anzetern, als er sie einfach an sich zog und umarmte.
Langsam ebbte ihre Wut ab und auch das Ziehen in ihrem Rücken liess nach. Sie merkte nicht, wie Draco ihr Spiegelbild beobachtete und verwirrt die Bewegungen unter ihrem Shirt verfolgte. Vorsichtig zog er sie noch ein wenig enger an sich, als sie sich nicht mehr werte und sie liess es bereitwillig zu. Sie genoss es, einfach nur so da zu stehen und ihm nahe zu sein. Es war schon echt beängstigend, wie schnell man sich doch verlieben konnte, wenn man das was sie war überhaupt verliebt nennen konnte.
Nach einer Weile entschuldigte er sich noch mal bei Dina, nachdem er sie losgelassen hatte.
Ein wenig lockerer nahm sie die Entschuldigung an und liess es zu, dass er sie küsste. Verlegen strich sie sich die Haare aus dem Gesicht und liess sich neben ihm aufs Bett fallen. Dort griff sie sich ihre Handtasche und betrat den riesigen Innenraum. Interessiert begann sie die Schränke und Schubladen zu durchsuchen, fand aber nicht viel interessantes, jedenfalls bis sie zu dem grössten der Schränke gelangte. Als sie ihn öffnete, befanden sich darin mehrere Verschiedene Rüstungen und im nächsten ein ganzes Waffenarsenal. Draco war ihr inzwischen gefolgt und hatte auf dem Bett Platz genommen. Neugierig nahm sich Dina ein paar Nunchakus.
„Was ist das denn? Kannst du überhaupt damit umgehen?“
„Kannst du es denn?“, stellte Dina grinsend die Gegenfrage und wartete darauf, dass er zu ihr kam. Selbstsicher nahm er ihr die Waffe ab und sie setzte sich aufs Bett, neugierig zu sehen, was er machen würde.
Das Ganze endete schliesslich damit, dass ein Ende der Nunchakus beinahe in Dracos Gesicht landete.
„Mal sehen, ob ich das auch hinkriege“, lachend nahm sie Draco die Teile wieder ab. Wie automatisch wusste ihr Körper, was er zu tun haben würde und sie begann wie von selbst komplizierte Schrittfolgen und Sprünge durchzugehen.

Impressum

Texte: Die Personen wurden alle von J.K. Rowling erfunden. Nur Jane Doe entspringt meiner Phantasie. Die 19 Jahre später Version wird abgeändert.
Tag der Veröffentlichung: 28.07.2011

Alle Rechte vorbehalten

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