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Prolog


Ich spürte einen harten Aufprall und wachte unsanft auf dem Boden vor meinem Bett auf. „Evelyn!!!!!“, schreie ich entnervt. Ein schlaftrunkener Kopf schob sich über den Bettrand und sah mich an. „Karu?“, flüsterte eine Stimme.
„Nein hier ist Patrick weißt du…ja Karu…“, schimpfe ich, nun hellwach.
„Was machst du denn auf dem Boden?“, fragte sie vollkommen perplex.
„Ich suche meine Schere falls Slender kommt, …“
Ich merke, dass sie viel zu müde ist für Ironie. Genervt stehe ich auf und lege mich wieder neben sie ins Bett.
„Du hast mich aus dem Bett geworfen…“, meine ich. Langsam wird sie wieder wach.
„Musste das mit Slender sein…?“
„Kleine Sünden straft der Herr sofort…wenn du mich aus dem Bett schmeißt!“, meine Stimme war immer noch nicht leiser geworden.
„Wie viel Uhr haben wir eigentlich?“
Ich streckte meine Hand nach dem Wecker aus, stieß ihn dabei jedoch versehentlich um, sodass er auf dem Boden landete. Als ich ihn wieder aufheben wollte fiel mein Blick unters Bett wo mich zwei Augen geradewegs ansahen.
Schreiend zuckte ich zurück auf das Bett. Evelyn sah mich ganz durcheinander an: „Was ist denn los? Wieso schreist du?“
„Da…d-d-d-da sind zwei Augen unter meinem Bett!“, stammelte ich durcheinander.
„Da sind zwei Augen unter deinem Bett“, sie geriet genauso in Panik wie ich. „Schalt das Licht an! SCHALT DAS LICHT AN!!!“
Schnell griff ich nach dem Schalter und das Zimmer wurde hell.
„Sind wir nicht aus dem Schrankmonster-Alter raus?“, fragte Evelyn.
„Das ist ja auch kein Schrankmonster sondern ein Untermbettmonster!!!“
„Trotzdem sind wir keine sieben mehr…“
„Willst du selber nachschauen?“, antwortete ich angriffslustig.
Evelyn sah zu meinem Bettrand. „Irgendwie…könnte ich gerne auf diese Erfahrung verzichten“, meinte sie.
„Eben…“, erwiderte ich nur.
Es vergingen einige Sekunden des Schweigens…bis Evelyn aufschrie. Sie sprang zur Seite und knallte gegen das Fußende des Bettes.
Ich sah was sie so erschreckt hatte. Eine bräunlich lederne Hand mit schrumpeliger haut und schwarzen Fingernägel schob sich über meine Bettkante. Ich hob meine Hand und schlug aus Reflex wie wild auf die Hand ein. „STIRB!!!“
Jemand kugelte lachend unter meinem Bett hervor. „Lucas???“, fragten Evelyn und ich gleichzeitig…

Kapitel 1


„Zoe! ZOE!!!!!“ Genervt versuche ich meine Freundin aus dem Tiefschlaf zu befreien. Ja das kann doch nicht angehen… „Zoe!!!“, rufe ich ein letztes Mal und rüttele an ihrem Arm.
Ruckartig wacht sie auf. „Was? Mike?“
Ich verdrehe die Augen…als sie mich sieht boxt sie mich in die Seite und sagt: „Hab ich dir nicht beigebracht mich nicht zu wecken wenn ich einen schönen Traum habe?“
Ich stopfe meinen Block in die Tasche. „Du hast mir gar nichts beigebracht und woher soll ich wissen wann du was träumst?“
„Ich träume immer gut!“, antwortet sie in ihrer Lehrerstimme.
„Du kannst nicht immer bei Frau Waadt schlafen…“
„Soll sie aufhören so langweilig zu sein…dann können wir weiterreden.“
Wir verlassen den Hörsaal und gehen in Richtung Mensa. Seit dem wir nun alle schon unser 5.Semeter hatten war die Zeit knapper geworden und wir aßen in der Mensa.
„Außerdem…man muss halt wissen wie man schläft wenn man schon schläft…“, versuchte Zoe mich zu ärgern. Ich brauchte 2 Sekunden länger als gewöhnlich um den Witz zu verstehen. Sie spielte auf…mein…Missgeschick letzten Monat an. „Du lässt mich damit nie in Ruhe oder?“ Ich war…nicht zu schlafen gekommen und dann in einer sehr frühen Morgenvorlesung eingenickt und am Nachmittag drei Vorlesungen später aufgewacht…ich war nur noch etwas…orientierungslos.
„Ihr habt es ja nicht für nötig gehalten mich aufzuwecken. Was würdest du denn machen wenn ich dich nicht geweckt hätte?“
„Dann hätte mein Wecker es getan.“, sagt sie.
„Ich hatte ja auch nicht vor zu schlafen…du planst alles immer.“
Wir bogen mit unseren Tabletts nach links und reiten uns in die Kilometer lange Schlange vor uns ein.
„Wie bereits gesagt man muss halt wissen wie man schläft wenn man schläft“
„Außerdem sollte ich müde sein…ich hatte gestern Nacht einen Überraschungsgeister Auftritt von Lucas…“
„Ja ich weiß…Evelyn hat es mir erzählt…wieso schläft sie eigentlich bei dir wenn sie sich doch mit Lucas wieder vertragen hat…?“
„Kompliziert…sag ich dir später. Wo wollten di anderen nach der Vorlesung hin?“, ich stellte mich noch weiter auf die Zehenspitzen doch ich sah nur Köpfe und Tabletts und Taschen und…Despina …die kleinsten fallen hier irgendwie schon am ehesten auf. Sie kam auf uns zugelaufen und meinte mit ihrer Glockenhellen Stimme: „Wir sind ziemlich weit rechts in der hinten Ecke nicht zu übersehen…“ Sie wollte schon wieder davonlaufen da meinte ich schnell: „Warte…ist Christian schon da…sonst lassen wir uns hier Zeit?“
„Christian ist schon auf Position…alles wartet nur auf euch…“ Sie drehte sich um und war verschwunden.
„Ich hoffe Tara ist noch nicht zu deprimiert…“, meinte ich nervös.
„Nein…das wird schon…außerdem kann sie doch gar nicht anders als uns nach dieser Aktion zu verzeihen das wir NOCH nicht gratuliert haben“, Zoe klang vollkommen überzeugt.
Nachdem wir gefühlte 30 Jahre in der Schlange verbracht hatten und dann endlich unser lauwarmes Essen zum Tisch trugen sahn wir das alle breit saßen. Zoe und ich nahmen Platz. Tara saß wie ein kleines Häufchen Elend am anderen Ende des Tisches.
Tara sah uns verwundert an. „Warum esst ihr denn noch nicht?“ Langsam wurde es ruhiger in der Mensa. Wir alle blickten auf einen Punkt hinter Tara. Irritiert drehte sie sich um und sah…nur schwer zu erkennen Christian der versteckt hinter der riesigen Schokotorte mit den 21 Wunderkerzen durch den Raum lief.
Taras Lippen formten zuerst ein O dann aber musste sie Grinsen und hielt sich vor erstaunen die Hände vor den Mund. „Ich dachte ihr hättet es vergessen!?!“, rief sie. „Wir doch nicht!“, antwortete Christian der nun versuchte die Monster-Torte auf dem Tisch abzustellen ohne dass sie einem von uns ins Gesicht fiel.
Nach den Glückwünschen und den Umarmungen und dem ganzen Drumherum versuchten wir mit einem der winzigen Mensamesser die Torte zu zerschneiden. Am Ende als wir alle zusammen ca. die halbe Torte aufgegessen hatten fragten wir wer aus der Mensa noch ein Stück wollte solle herkommen. Als am Ende die ganze Mensa mit Kuchen versorgt war gingen wir zur nächsten Vorlesung.

Ich laufe ziellos durch den Wald. Überall ist es dunkel. Wo sind nur die anderen. Ich bin vollkommen allein. Nirgends ist irgendjemand. Ich renne doch ich komme kaum voran. Ich sehe ein Haus vor mir. Verfallen und ohne Türen. Nur leere, klaffende Lücken in der Mauer.
Ich sehe eine schwarze Gestalt. Ich will rennen doch…ich kann mich nicht mehr bewegen. Meine Sicht verschleiert sich…bis ich sein weißes blankes Gesicht sehe…
„Karu!“, flüstert jemand.
Ich öffne die Augen…kein Wald…kein Slender…ich lebe…nur ein Traum…ich atme tief durch. Julié neben mir sieht mich besorgt an.
„Du bist Kreideweiß…“, sagt sie. „Geht es dir gut?“
„Ja…ich hab nur was Seltsames geträumt…“
Ich lasse mich tief in den Sitz zurücksinken und blicke an die Tafel. Ich muss mich konzentrieren…das kommt sicher in den Prüfungen dran. Ich schlafe in letzter Zeit schlecht…deshalb…
Später kommt Zoe zu mir: „Was war denn vorhin los? Du sahst so erschrocken aus?“
„Ich hab von Slender geträumt…“, erwidere ich durcheinander.
„Oh…Mann Karu. Slender ist eine erfundene Figur aus einem Computerspiel! Vor der brauchst du keine Angst zu haben…“, erklärt sie einfühlsam.
„Schon…aber eine verdammt gruselige erfundene Figur aus einem Computerspiel. Außerdem ist Lucas der sich unter meinem Bett versteckt auch nicht sehr hilfreich.“
„Aber du schläfst allgemein viel zu wenig…wieso schläft Evelyn jetzt eigentlich bei dir?“, fragte sie. Ich hatte versucht der Frage auszuweichen. Mission fehlgeschlagen!
„Also naja…ähm…das ist so…!“, stammelte ich vor mich hin. Als ich Zoes hochgezogenen Augenbrauen sah sagte ich: „Ok gut…Jack hat dauernd Nachtschicht…allein schläft es sich nicht so gut.“
„Und da dachtet ihr euch…gründen wir doch den Club der…ähm…Nicht-Allein-Schlafen-Woller?“, spottete sie.
„So offiziell haben wir es nicht gemacht. Wie geht’s Mike…?“, versuchte ich das Thema zu wechseln.
„Äh…gut?“, meinte sie.
Plötzlich wurde ich umgerissen und landete auf dem Rücken. „‘ TSCHULDIGE!!!“, schrie jemand dessen Stimme sich schnell entfernte.
Zoe half mir hoch und ich sagte: „Manchmal komme ich mir vor wie auf der High School!“
„Jetzt weiß ich wieso Rollschuhfahren im JoHo verboten war…“, kommentierte Zoe während sie dem Mann hinterher sah.
„Das war verboten? Oh…jetzt erklärt sich so einiges…“
„Weißt du noch…der Typ der vom Treppengeländer vier Stockwerke in die Tiefe stürzte, auf seiner Schultasche landete und dem nichts passiert ist?“
„Gott ist mit den Doofen!“

Später am Abend kam Jack vorbei und ich kochte. Er fragte wie immer: „Irgendwas Besonderes in der Uni?“
„Nö…eigentlich nicht…bei Taras Geburtstagsfeier warst du ja noch dabei…danach wurde ich fast von einen Rollstuhlfahrer überfahren…bei dir?“ Ich ließ den Traum absichtlich aus. War ja auch egal. Er erzählte von einigen Patienten, ich hörte zu, nickte und kommentierte.
Ich war froh dass wir bald schlafengingen. Ich wäre sonst kopfüber in der Lasagne eingeschlafen.

Kapitel 2


Am nächsten Morgen traf ich mich mit Julié am Schwimmbad. Auf dem Weg zu den Umkleidekabinen fragte sie mich: „Sind dir eigentlich Zoes blaue Flecken aufgefallen?“
Ich war verwirrt. Mir warn keine blauen Flecken aufgefallen. „Naja mir schon und ich sachte vielleicht, dass…“, weiter kam sie nicht, denn ich unterbrach sie: „Nein…Julié, dass glaub ich nicht…“
„Naja also ich schon…weil…hast du eine andere Erklärung…“
Ok…ich hatte eine Antwort…aber…ich konnte nicht glauben was Julié glaubte. Mike würde Zoe nie schlagen…er liebt sie…sie liebt ihn…bla bla bla

Später am Abend gingen wir alle in das Café Kraftraum. Bald kamen auch Mike, Zoe und Jake. Jake erzählte uns das es zum Ende seines Praxisjahres eine Art Ball gäbe. „So richtig mir Anzug und Ballkleid und Standardtanz?“
„Jap…und es hieß wir dürfen Freude einladen“
„Ach wie geil…“, meinte Zoe.
„Muss ich dich hier vor allen ganz offiziell einladen?“, fragte Mike.
„Nö…ich sag dir einfach, dass ich komme“, erwiderte Zoe.
Bevor Jake etwas sagen konnte meinte ich: „Ich komme so oder so egal was du sagst.“
Ich sah es schon vor mir. Das würde mindestens zwei Desaster bedeuten. Ich wusste nur noch nicht wer betroffen sein würde.
„Wann genau ist der Ball?“, fragte Evelyn. „Ich muss Lucas einladen!“
„Am dreiundzwanzigsten so gegen acht wird es richtig beginnen…davor werden nur Reden über das Praxisjahr gehalten. Das wird stinklangweilig. Wer hat eigentlich alles schon Geschenke?“
Keiner sagte etwas. Wie immer. Drei Tage vor Weihnachten würden alle nochmal Einkaufen gehen.
Als Jake und Mike für kurze Zeit zu den Toiletten gingen sagte Rosé: „Ähm…Zoe sag mal könnte es sein…“
Despina unterbrach sie: „Rosé lass es!“
„Wieso denn? Es gibt viele Paare wo das so ist.“
„Schon aber, dass sind Mike und Zoe…“, sagte Julié.
„Ähm…Leute ich bin auch noch da!“, alle sahen zu Zoe: „Ihr könnt es mir schon sagen…“
„Also naja es ist so…du…ähm…“, begann Julié zögernd.
„Ja?“
„Wir glaube, dass Mike dich schlägt, weil du überall Blaue Flecke hast!“, sagte es Rosé gerade und schnell heraus. Na…toll…
„Was wie kommt ihr denn darauf? Ich meine…welcher…also… nein…ich meine wieso? Nein Mike schlägt mich nicht!!!“, sie schaffte keine ganzen zusammenhängenden Sätze. Sie war komisch und durcheinander.
„Wer schlägt wen?“, fragte…Mike der plötzlich mit Jake hinter uns stand. Bevor jemand antworten konnte stand Zoe auf und ging. Mike, Jake und alle anderen sahen ihr verblüfft nach.
„Kann es sein, dass du Zoe schlägst?“, fragte Rosé Mike.
„Nein wie kommt ihr, denn darauf? Habt ihr euch das ausgedacht oder hat euch Zoe das erzählt?“
Keiner Antwortete ihm bis schließlich Julié aufstand ging. „Wieso gehen jetzt alle? Und wieso antwortet mir denn keiner?“, Mike war vollkommen durcheinander. Schließlich antwortete Evelyn: „Das war unsere Vermutung…“
Entnervt ging Mike ebenfalls. So gingen wir alle nach Hause. Deprimierend.
Auf dem Nachhauseweg erzählte mir Jake das er ein Angebot von einer Klinik irgendwo ganz weit weg hätte. Ich hätte meinen Kopf augenblicklich gegen einen Laternenpfahl schlagen können. Zoe war weg. Mike wusste nicht wo sie war. Und Jake hatte ein Angebot in „Irgendwo-ganz-weit-weg“.
Letztendlich wollte ich einfach nur schlafen…und mal nicht aufstehen müssen.

Zwei Tage vor dem Ball kam Mike zu mir. Er fragte mich ob ich irgendetwas von Zoe gehört hatte. Ich sagte ihm ich wüsste nichts. Er fragte ob die anderen etwas von ihr gehört hatten. Ich sagt wieder Nein. Er fragte mich ob ich glaubte sie würde zum Ball kommen. Ich sagte ich wisse es nicht. Er sagte er mache sich große Sorgen. Ich nickte. Er ging…
Ich war auf dem Weg zum Balletkurs als ich jemanden in einem der anderen Studios üben sah. Es war Zoe. Sie übte einen Breakdance Schritt, doch viel immer wieder mittendrin um und landete auf dem Rücken.
Sie stand immer wieder auf und begann erneut. Irgendwann ging ich hinein und fragte sie: „Warum hast du uns nicht gesagt das es an dem Tanzschritt liegt?“
Als sie mich sah, stand sie entnervt auf und meinte: „Weil es eine Überraschung zu Weihnachten für Mike werden sollte. Das ist einer seiner Lieblingsschritte. Aber ich verkackt es andauernd!“
„Du musst den rechten Arm mehr anwinkeln dann bekommst du das linke Bein besser hoch“, sagte eine Stimme hinter uns. Mike.
„Jetzt hast du es gehört, jetzt ist es keine Überraschung mehr…ach Mensch.“
Zoe sah richtig enttäuscht aus…doch Mike nahm sie einfach nur in die Arme und sagte: „du darfst nie wieder einfach so verschwinden, ja?“
Zoe nickte und umarmte ihn ebenfalls.

Kapitel 3


Ich saß mit Zoe und Evelyn im Bus zum Ball. Ich muss zugeben ich hatte gehofft weniger angestarrt zu werden. Ja wir tragen Abendkleider! Ja wir sind auf dem Weg zu einem Ball! Ja wir haben keine Limousine. Oh…Mann. Andererseits freute ich mich schon darauf Jack zusehen. Zoe hingen war hibbelig geworden. Sie wippte hin und her. Zupfte an ihrem Kleid. Sah ständig auf ihr Handy. Tupfte in ihrem Gesicht umher. Bis Evelyn sagte: „Ich bin mir sicher Mike ist genauso aufgeregt, aber er zerstört bei der Tupferei im Gesicht nicht sein Make-up…hoffe ich…“, fügte sie mit einem seltsamen Blick zur Seite hinzu.
Als der Bus hielt, steigen wir aus und liefen zum Krankenhauseingang. Die Menschen dort sahen uns nach. Klar, wer geht denn auch in einem Ballkleid in ein Krankenhaus. Das durchgeknallte Trio!
Drinnen angekommen war der Weg zum Ball nichtmehr zu übersehen. Und als wir dort ankamen meinte Evelyn: „Ganz klischeehaft mit Treppe und so wo unten die Männer auf ihre Tanzpartnerinnen warten.“
Ich blickte um die Ecke und sah Jake. Er sah…umwerfend aus. Anscheinend dachte Zoe das gleiche auch über Mike. Sie wurde Tomatenrot, dann kreidebleich.
„Ich kann das nicht…“, flüsterte sie. „Ich kann das nicht!“, sagte sie dann lauter. „Doch du kannst das ihr seid das perfekte Paar. Du bist wunderschön und er wartet da unten NUR AUF DICH!“
„Ja schon aber…“
„Kein Aber!!!“, sie sah noch einmal nach unten, musste kurz lächeln und wollte dann noch etwas sagen, als Despina auf uns zukam. „Krau ich brache dich…Julié ist total in Panik und hat totales Lampenfieber…ich bekomme sie nichtmehr aus der Toilettenkabine…und da unten steht Micheal und wartet auf sie und denkt sie versetzt ihn.“
Hin und hergerissen sah ich zu Despina, dann zu Zoe und dann zu Evelyn die sagte: „Ich red schon mit Zoe…geh du zu Julié…“
Ich drehte mich weg und lief mit Despina zu den Toiletten. Im Weggehen sah ich Evelyn die beruhigen Zoes arme nahm und auf sie einredete während Zoe sie nur weiter mit großen Bambi Augen ansah. Ich sah Jake der fragend zu mir hochsah. Und ich sah Rosé…die in ihrem perfekten weiß-rosafarbenen langen Kleid mit der Spitze, den Rüschen, den Bändern, den Schleifen und dem ganzen Kram mit jemand tanzte.
Hinter einer der Toilettentüren hörte ich ein leises Schluchzen.
Ich lehnte mich gegen die Tür und sagte: „Julié…ich bin es…Karu…du brauchst keine Angst haben…was soll denn schon passieren…da unten wartet Micheal…nur auf dich verstehst du…?“ Mir fiel auf dass das was ich sagte nur eine veränderte Version von dem war was ich Zoe gesagt hatte.
Ich hörte sie weiterweinen und sagte: „Komm doch einfach raus…“
„Ich kann nicht…“, hörte ich ihre verzerrte Stimme. „Ich werde mich vor allen Blamieren …ich kann nicht tanzen…und mein Micheal ist bestimmt schon weg…“
„Nein ist er nicht weil unten Tara ist und ihn Hinhält…“, sagte Despina schnell.
„Wirklich?“
„Wirklich! Wie bereits gesagt er wartet nur auf dich!“
Langsam drehte sich unter der Klinke die kleine Scheibe von Rot auf Weiß und Julié trat aus der Tür. Als wir das verlaufene Make-up sahen meinte sie meinte Despina: „darf ich Rosé holen?“
Wir nickten.

Wenige Minuten später stand Rosé im Licht der Klolampen und rekonstruierte das zerstörte Make-ups. „Oh…Mann…Gott…Kind“, flüsterte sie dabei vor sich hin. „Taschentuch!“, verlangte sie wie im OP nach dem Skalpell. Nach einer gefühlten Ewigkeit sah Julié wieder aus als sei nichts geschehen. Sie bedankte sich bei Rosé die zusammen mit Despina wieder nach unten ging.
Ich bleib noch eine Weile mit Julié. Sie erzählte von ihrer Vision…das sie stolpern würde…oder verrückt Kichern oder sonst irgendwas…ich redete ihr alle Bedenken aus und wir gingen zu der großen Treppe.
Sie lief langsam hinunter und nahm unten Micheals Hand, der sie zur Tanzfläche führte. Mir fiel auf das meine Handtasche noch beim Klo neben dem Waschbecken lag. Ich lief also schnell zurück.
Als ich das Klo verließ hörte ich eine Stimme links von mir. Sie versperrte mir den Weg. Die Stimme versperrte mir den Weg.
„Haben sie es eilig Madame?“
Nervend, hoch, mit diesem Anhauch von Dummheit.
Drake.
Er stand einige Meter vor mir. Er würde mich nicht vorbeilassen. Wenn ich ihm nicht antworten würde…würde er dann die Klappe halten? Einen Versuch war es Wert.
Ich lief schnurgerade an ihm vorbei zum Ball, als hätte ich ihn nicht gehört.
„Hey…Madame warten sie doch auf mich?“
Er holte mich ein. Mit diesem behinderte…VERLOGENEM Lächeln das mich wahnsinnig machte.
„Ich habe sie vermisst!“
Ich bin drauf und dran ihm zu antworten, doch ich überlege es mir anders.
„Sie mich etwa gar nicht?“
Ich spüre eine leichte Berührung am Arm. Nicht durchdrehen…JA NICHT DURCHDREHEN!!!
Schon als er mir die Haare auf die andere Schulter streicht wird es mir zu viel. „ES REICHT!!! LASS MICH IN RUHE! VERSCHWINDE! HAU AB! ZIEH LEINE!“
Ich stehe ganz oben auf der Treppe. Die ganze Veranstaltung hat mich gehört alle verstummen. Jack der immer noch unten an der Treppe wartet sieht hoch zu mir.
Drake kommt mir einen Schritt näher. Er bemerkt die Leute unten nicht. Er ist betrunken.
Ich schlage ihn mitten ins Gesicht. Schupse ihn zur Seite und schreite mit aller würde die ich noch zusammenkratzen kann die Treppe hinunter.
Jake fragt mich: „Alle sin Ordnung?“ Er sieht dabei hinauf zu Drake. Seine Nase blutet. Ich habe kein Mitleid. Kein BISSCHEN!!!
„Ja…nur technische Komplikationen…“
„Technisch…“, er lacht.
Wir gehen zur Tanzfläche wo ich die anderen sehen kann. Evelyn tanzt mit Lucas. Ihr Kleid ist weiß, trägerlos, am Oberkörper mit silbernen Gummibändern so zusammengezogen das der Stoff sich riffelte und fiel ihr dann bis knapp über den Knien.
Ihre braunen Haare hat sie zu einem lockeren Dutt hochgesteckt.

Taras Kleid hingegen war eher schlicht. Dunkelblau, knöchellang, rücken- und schulterfrei und gut im Kontrast zu ihrem langen offenen rot-braunen Harren.
Juliés Kleid ist violett und mit Blumen bestickt.

Despinas Kleid ist weiß und mit roten, blauen und grünen Blumen bestickte und knielang.
Mein Kleid. Ist dunkelblau…fast schwarz und mit silbernen und goldenen Sternen und einem Mond bestickt.
Meine Haare sind rot und lockig.


Zoes Kleid ist…wow…am Oberkörper schwarz…dann Silber…ebenfalls fast bis zu den Knien und ab der Taille läuft es in Tüll aus an dem Ende t Glitzersteinen besetzt.
Ihre Haare sind ebenfalls zu einem Dutt hochgebunden. An den Seiten fallen ihr einige strähnen heraus. Und hinten ist er mit einer weißen Blumenklammer zusammengesteckt.
Ihre Fingernägel leuchten genauso silbern wie der Rest ihres Outfits.
Wir tanzen den ganzen Abend. Langsam löst sich die Veranstaltung auf. Bis schließlich auch Evelyn und Lucas gehen. Und nur noch Jake und ich übrig sind. Er meint: „Komm mit ich zeig dir etwas.“
Er läuft mit mir gefühlte 200 Treppen hinauf bis wir an einer schweren Metalltür stehen bleiben. Er öffnet sie und wir treten aufs Dach. Hier oben ist es wahnsinnig windig…und schön. Er führt mich bis zum Rand…dort umarmt er mich von hinten und wir sehen gemeinsam über…ganz Berlin.
„Wow!“, ich bin sprachlos. Der Wind träg uns fast hinaus über die Stadt und Jake hält mich ganz fest im Arm…als könnte ich ihm wirklich wegfliegen.


Kapitel 4


Am Weihnachtsmorgen mache ich Pfannkuchen für mich und Jack. Dann nach gehen wir rüber zu Mike. Es sind schon fast alle da. Zoe war ja schon vorher da gewesen. Evelyn und Lucas waren schon sehr früh gekommen. Dann kamen Julié und Micheal. Despina und Rosé. Wir begannen den riesigen Weihnachtsbaum der ca. 2/3 von Mikes Wohnzimmer einnahm zu schmücken. Jeder hatte Weihnachtsschmuck mitgebracht. Wir hatten Tonen davon…und einen tonnenschweren Weihnachtsbaum.
Wir begannen die Kisten zu durchsuchen…
„Was soll das darstellen?“, fragte Evelyn Lucas während sie einen grünlichen, langen Anhänger beäugt.
„Warte…ein Alienpenis!“, schießt Zoe darauf los.
„Nein eine Gurke!“, meint Lucas beleidigt.
„Wieso sollte eine Gurke an unseren Baum kommen?“, fragte Julié.
„Weils witzig ist…“, antwortet Lucas.
Evelyn lächelt das grüne Teil an. „Ab an den Baum mit dem Alienpenis!“, sagte sie und geht zum Baum.
„Das ist eine GURKE!“, sagte Lucas lachend.

Später…gegen Mittag gehen wir Essen auf dem Weihnachtsmarkt und backen Plätzchen …naja die Jungs machen Sauerei und die Mädchen versuchen zu backen. Alle haben noch keine Genschenke verpackt …deshalb wollen alle noch kurz heim…
„Wartet!“, meint Mike. „Hier…ich habe eine kleine Überraschung…“
Er gibt uns allen eine Rolle Geschenk Papier.
Wir sind verwirrt aber gehorchen.

Am Abend schließlich müssen wir alle in Mikes winziger Garderobe warten. Etwas unbequem aber wir überleben wir den Baum sehen dürfen.

Er ist umwerfend. Evelyn rennt gleich auf ihn zu und sagt: „Da ist unser Alienpenis!“
Lucas sieht so aus als hätte er aufgegeben zu erklären, dass das eine Gurke ist.
Wir bemerken plötzlich das alle Genschenke im gleichen Geschenkpapier eingepackt sind und die Etiketten…mit für…so und so und von bla bla sind weg.
„Mike?!“, sagte Zoe bedrohlich.
„Ja“, meint er zufrieden.
„Hast du etwa alle Etiketten entfernt?“
Er grinst.
Wir alle seufzen und er sagt: „Das wird witzig…jeder nimmt ein paar macht sie auf und wir schauen für wen es ist.
Es dauert Ewigkeiten sie Geschenke auseinander zu suchen. Aber es ist total lustig.
Evelyn und Tara sind nichtmehr ansprechbar…nach dieser Flut aus geschenkten Büchern. Julié bekommt von uns allen eine Kamera und ein Fotoalbum. Halt! Keine normale Kamera…so eine Alte…die die Bilder noch selber druckt.
Despina bekommt auch einige Bücher und CDs und wie wir alle…irgendein…pardon irgendein besonders hübsches Kleidungsstück von Rosé.
Rosé bekommt auch Klamotten…viele Klamotten und viel Make-up.
Zoe bekommt Ohrringe, eine Nerd-Brille, eine Cap und zwei neue Hip-Hop Hosen.
„Was ist das?“, höre ich Mike. Er hält ein weißes Notizbuch in den Händen…jede Seite ist beschrieben.
„Die Geschichte wie wir uns kennengelernt haben…“
Mike staunt…“so lang“ fragte er…“so lang“ sagt Zoe.
„Ich glaube ich hab hier so was ähnliches…“, meint Jake. Er hält einen Folder in den Händen und durchblättert ihn. „Das ist von dir oder Karu?“
Ich nicke stolz…

Danksagung


Also wie immer danke ich meinen Freundinnen die mich unterstützt haben…und meiner Mutter denn es ist 22:46 Uhr und normalerweise Träume ich jetzt schon…aber gut…ich hoffe die Geschichte hat euch in Weihnachtsstimmung gebracht und ich hoffe sie bringt euch gut durch diese Zeit. Viel Spaß noch…

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 31.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Schöne Weihnachten Annchen!!!

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