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Kapitel 1




Verschieden Momente zwischen Carlisle und Esme (ACHTUNG!!! keine zusammengehörigen Momente)

Verwandlung (1):
Ich weiß dass ich nichts zurücklasse. Das da nichts ist das ich vermissen werde.
Ich schaue nach unten in die Tiefe der Schlucht und dann springe ich. Ich springe einfach so und die Luft rauscht an mir vorbei bis ich im Wasser lande.
Ich ersuche mich noch an die Oberfläche zu kämpfen doch ich werde langsam immer schwächer und dann verliere ich das Bewusstsein.


Leise gedämpfte Stimmen dringen an mein Ohr. Nein das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Ich war doch Tod. Ich war gesprungen. Ich hatte alles zurückgelassen. Doch ich bin immer noch zu schwach um zu verstehen was die Stimmen sagen. Ich bin mir ziemlich sicher dass ich in einem Krankenhaus bin. Doch dann entfernen sich die Stimmen wieder die Tür schließt sich und geht wieder auf. Ich spüre dass sich jemand nähert. Am liebsten würde ich wegrutschen wegrennen von dem Etwas das sich nähert. Ich bin aber zu schwach auch nur meine Augen zu öffnen. Jemand streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich bin mir sicher dass es ein Mann ist. Er beugt sich vor und plötzlich spüre ich etwas in meinen Hals beißen und einen Schmerz als würde ich beim Lebendigen Leib verbrennen. Der Schmerz zieht sich der Schmerz von meinem Hals über meine Brust bis zu meinen Zehen, durch meinen Kopf bis mein ganzer Körper brennt. Ich bin sogar zu schwach zu schreien.
Da hebt mich jemand in die Arme und trägt mich davon. Es ist der Mann da war ich mir sicher. Nur warum trägt er mich weg von dem Schutz des Krankenhauses. Wieso entführt er mich? Die Schmerzen werden immer stärker bis sie mich überrollen und ich wieder das Bewusstsein verliere.


Ich blinzle und sehe über mir eine helle Deckenlampe. Nur sehe ich sie nicht auf normale Weise. Ich kann trotz des hellen Lichts direkt hineinsehen ohne geblendet zu werden. Ich konnte den dünnen glühenden Draht erkennen und die genaue Form.
Ich versuche mich aufzurichten und merke dass sich meine Arme ein bisschen taub anfühlen. Ich trage ein Hautfarbenes Nachthemd mit dünnen Trägern das mir bis kurz vor die Knie reicht. Als ich aufstehe bemerke ich dass ich mich irgendwie seltsam anfühle. Ein bisschen wie frisch Geduscht. In dem Zimmer steht in der Mitte ein großes Bett. Rechts ist eine hölzerne Tür und daneben ein Kleiderschrank.
Ich gehe schließlich nachdem ich mich noch einmal kurz beruhig habe zur Tür doch bevor ich sie öffnen kann wird sie schon von der anderen Seite geöffnet.
Erschrocken stolpere ich zurück als ein großer, blasser, blonder Mann den Raum betritt. Ich lande auf dem Bett und starre ihn an. Er bleibt in der Tür stehen und lächelt mich an. Ich bin immer noch so erschrocken dass ich mich nicht regen kann. Er macht einen Schritt auf mich zu und zu doch ich rutsche nur noch weiter zurück.
„Esme“, flüstert er. Ich bin umso erschrockener als er meinen Namen ausspricht. Ist er das? Mein Entführer?
„Wo…Wo bin…Wo bin i-ich?“, fragte ich mit einer so zitternden Stimme das es mich nicht gewundert hätte wenn das Bett gewackelt hätte.
„In Sicherheit“, antwortet er. Ich fühle mich aber überhaupt nicht in Sicherheit. „Lass es mich dir bitte erklären.“
Ich will mir aber nicht erklären lassen.
Erschrocken rutsche ich immer weiter zurück und versuche ihrgendeinen Ausweg zu finden….
Ich rutsche zur Seite und schaffe es durch die Tür auf einen schmalen Flur zugelangen. Ich hechte durch die nächste Tür.
Schnell schließe ich die Tür hinter mir und drehe den Schlüssel im Schloss um.
Ich drehe mich um und sinke an der Tür zusammen. Ich bin im Bad gelandet. Naja besser als Schlachtkeller oder so.
Ich höre ihn an die Tür klopfen.
„Bitte lass mich erklären.“
Doch als ich nicht antworte schiebt sich ein Zettel unter der Tür hindurch. „Ich will dir nichts tun.“
Ich flüstere durch dir Tür: „Ich habe Angst.“
„Vertraue mir, du brauchst keine Angst zu haben. Bitte!“
Unten an der Bad-Tür ist ein kleiner 5 cm breiter Spalt. Er schiebt dir Hand hindurch und berührt sanft meine. Ich nehme seine Hand und er sagt noch einmal: „Bitte. Du brauchst keine Angst zu haben.“
Ich stehe also auf und drehe den Schlüssel im Schloss um. Doch ich zögere. Und als ich die Tür öffne hält er mir die Hand hin.
Er erklärt mir dass er mich zu einem Vampir gemacht hat.


Verwandlung (2):
Es war dunkel indem Zimmer. Kein Licht brannte. Im Chaos der Epidemie war kein Platz für sie gewesen. Sie war sofort ins Leichenschauhaus gebracht worden. Mitten unter die Opfer der Grippewelle.
Die Halle war leer, doch es würde nichtmehr lange dauern bis die nächsten Leichen hereingebracht worden wären. Der junge Arzt der sich durch die Tür stahl sah sich nicht um…er wusste hier war niemand. Doch wenn er sich nicht beeilte würde irgendjemand kommen.
Er durchquerte die Reihen von Regalen voller Leichen bis er an einem Regal stehen blieb und einen Reißverschluss am Leichensack rechts in der Mitte öffnete. Darin lag die junge Frau. Sie war zierlich, hatte karamellfarbene Haare die ihr bis über die Schultern fielen, ihre Haut war hell doch keinesfalls blass.
Der Mann legte ihr eine Hand auf die Brust. Er konnte ihren Herzschlag fühlen. Langsam beugte er sich vor. Ihr warmer, bedrohlich flacher Atem strich ihm über das Gesicht. Ihr betörend süßer Duft machte es nicht leichter. Doch er musste sich beherrschen…er hatte es schon einmal geschafft und er würde es wieder schaffen.
Er wollte sie verwandeln, nicht töten.
Er schluckte, schloss für einen Moment die Augen und legte seine Lippen an ihre Kehle. Als er bestimmt in ihre dünne Haut biss spürte er wie ihr heißes, wohlschmeckendes Blut über seine Lippen floss.

Sie hatte es nur schwach gespürt wie man sie ins Krankenhaus eingeliefert hatte. Sie war von Minute zu Minute schwächer geworden und hatte sich einfach nur gewünscht, dass es sich nichtmehr so hinziehen würde mit dem sterben.
Als man sie ins Leichenschauhaus gebrachte hatte waren ihre Schmerzen langsam abgeklungen und bald hatten ihre Glieder angefangen Taub zu werden. Ihre Sinneswahrnehmungen waren abgeflaut und sie hatte sich gedacht jetzt…bald wird es vorbei sein.
Doch dann plötzlich war da dieser höllische Schmerz. Es war wie ein Feuer das sich von ihrer Halsschlagader immer weiter ausbreitete bis fast jeder Zentimeter ihres Körpers brannte. Sie wollte schreien doch sie spürte nur noch das Feuer und wusste nichtmehr wo ihre Lippen waren und wie sie schreien könnte.
Dann sprühte sie doch etwas. Da waren kräftige, fremde Arme, die ihren Körper umfassten und aus dem Leichensack hoben. Sie hätte gerne etwa dagegen getan doch sie konnte sich nicht bewegen.

Als sie wieder die Augen öffnete war das Feuer verschwunden. Ohne auch nur einmal blinzeln zu müssen sah sie den ganzen Raum klar. Den Schrank in der rechten Ecke vor ihr, die Tür daneben, das Fenster an der linken Wand, das Bett in dem sie lag. Sie sah alles so gestochen scharf, dass ihre Augen davon brannten. Sie sah jede Faser in der Baumwolldecke unter der sie lag. Sie wollte sich aufrichten doch ihr Arme und Beine fühlten sich taub und schlapp an.
Erst nach ein paar Sekunden spürte sie langsam wie ein kribbelndes, lebendiges Gefühl ihren Körper durchfuhr. Sie setzte sich auf und als ihre Füße den Teppich vor dem Bett berührten spürte sie diesen viel intensiver als zuvor. Sie tapste leise durch das Zimmer bis zu der angelehnten Tür. Sie spähte hindurch doch sie konnte nichts sehen. Also öffnete sie ganz leise die Tür…doch da war niemand. Vorsichtig lief sie durch die kleine Wohnung…hier war niemand. Sie lehnte sich gegen die Wand. Was war nur passiert? Wie war sie hier her gekommen? Wer hatte sie hier hergebracht? Wieso war sie nicht gestorben? Sollte das hier der Tod sein…? Und vor allem…warum waren ihre Sinne plötzlich so geschärft das ihr schwindelig war? Sie betrachtete nachdenklich den Teppichboden. Die Konturen und Schattierungen jeder einzelnen Faser brannte in ihren Augen. Sie könnte weggehen…doch wohin? Sie hatte ja keine Ahnung wo sie war.
Plötzlich hörte sie etwas. Leise Schritte im Treppenhaus. Erschrocken blickte sie sich um. Sollte sie sich wieder bewusstlos stellen. Nein…sie hatte zu viel Angst. Erstarrte huschte ihr Blick durch den Raum. Da hörte sie einen Schlüssel im Schloss.
Sie kauerte sich schnell hinter die Kommode die an einer Seite des Flures stand. Man würde sie sofort entdecken. Aber daran dachte sie in diesem Moment nicht. Sie dachte Garnichts. Wenn sie versuchte etwas zu denken rutschten ihre Gedanken ab. Da öffnete sich die Tür. Sie hielt den Atem an und schloss die Augen. Sie hörte die Schritte…der Schlüssel wurde auf die Kommode gelegt…eine Tasche abgestellt…eine Jacke ausgezogen…dieser Jemand bewegte sich unweigerlich auf sie zu.
Sie öffnete die Augen einen Spalt breit und sah wie sich eine hochgewachsene Person… für eine Frau dafür war er zu kräftig. Sie erschrak als sie bemerkte, dass der Mann in das Zimmer blickte. Er würde sehen, dass sie nicht da war. Ihr entfuhr ein kleiner Laut des Entsetzens. Er drehte sich um.
Sie wollte weiter zurückweichen…sich in einem Zimmer einsperren. Blitzschnell…viel zu schnell für einen Menschen war sie am anderen Ende des Flures und drückte ich gegen die Wohnungstür. Erst nun sah sie den Mann genauer. Er war jung…Anfang 20, blond, eher groß und kräftig…doch er war auch blass und sah müde aus…und seine Augen…seine Augen hatten die Farbe von flüssigen Gold oder Karamell.
Er ging langsam auf sie zu…versuchte ihr nicht noch mehr Angst zu machen.
„Hab keine Angst ich möchte dir nichts tun. Lass mich es dir erklären.“
Sie zuckte zusammen als sie seine Stimme hörte. Seine Stimme war sanft wie Seide. Er setzte sich neben sie auf den Boden bei der Wohnungstür.
„Du wirst dich nicht mehr an mich erinnern…ist schon fast 10 Jahre her. Ich heiße Carlisle.“
Sie dachte nach…durchforstete ihr Gedächtnis. „Carlisle…“, wiederholte sie.
Er erklärte ihr, dass er sie in einen Vampir verwandelt hatte um ihr Leben zu retten.
„Es tut mir leid, ich…“, wollte er gerade weitersprechen doch sie unterbrach ihn: „Ich bin nicht unglücklich. Ich…“ Sie wollte ihm nicht sagen, dass sie ihn nie vergessen hatte…sie schämte sich.
Nach einiger Zeit des Schweigens stand er auf. Er hielt ihr seine Hand hin, Sie legte ihr hinein und stand auf. „Vielleicht möchtest du dich gerne mal in Spiegel sehen.“
Sie gingen ins Schlafzimmer und Esme stellte sich vor den Spiegel. Carlisle trat zögernd hinter sie. Sie sah kaum verändert aus. Ihre Haut war blasser und ihre Augen waren Blutrot aber ansonsten…sah sie noch fast so aus wie davor…davor…davor klag wie al hätte es einen festgelegten Zeitpunkt gegeben an dem sich etwas geändert hatte…war dieser Zeitpunkt festgelegt gewesen? Davor und danach…
Sie fragte sich plötzlich ob sie sich dadurch verändern würde…? Würde er sie verändern? Sie scheuchte den Gedanken in die aller hinterste Ecke ihres Kopfes und drehte sich um.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.09.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meinen Carlisle...

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