- Erstes Buch Lucas-
"Ich mache Schluss Lucas, es ist vorbei",ihre geheimnisvollen,blauen Augen schauten mich traurig an. Ich konnte es nicht fassen. Ich meine sie machte mit mir Schluss?! Ich wandte den Blick ab und schüttelte mein kurzes Haar, sodass es mir vor mein Gesicht fiel. Ich sah Susan wieder an. Ihre langen, blonden Löckchen umspielten ihr bleiches Gesicht, welches sie wie ein Püppchen aussehen ließ. Plötzlich machte sie einen Schritt auf mich zu, drückte mir einen Kuss auf die Wange und drehte sich um. "Es tut mir leid", flüsterte sie mit ihre hellen Stimme, dann lief sie schnellen Schrittes davon. Ihr weißes Kleid flatterte noch im Wind, ehe sie hinter den Bäumen des Stadtparks verschwand. Ich schüttelte den Kopf und atmete tief ein. Dann rannte ich ihr hinterher. Nach ein paar hundert Metern blieb ich stehen und sah mich um. Susan war nirgends zu sehen. Ich beschloss mit dem nächsten Bus zu mir nach Hause zu fahren. Also machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle und kickte dabei eine leere Cola Dose vor mich hin. Ich fühlte mich furchtbar, und ich war noch nie im Leben so verwirrt. Aber ich hätte es wissen müssen. Susan war immer so komisch gewesen. So abwesend und ängstlich. Auserdem hatte ich so gut wie nichts über sie gewusst. Ich wusste nicht wo sie wohnte, wer ihre Eltern waren, wo sie her kam. Und naja wir waren nur 2 Monate zusammen gewesen. Langsam wurde mir bewusst dass ich blind gewesen war. Von ihrer Schönheit geblendet hatte ich ihr all ihre Lügen geglaubt, ohne auch nur eine Frage zu stellen. Ich wusste nicht ob ich wütend oder traurig sein sollte! Zum ersten Mal wurde mir klar, was all diese Mädchen wohl empfunden hatten als ich sie abgeschossen hatte... man war ich ein Arsch. In Gedanken versunken, merkte ich erst zu spät dass der Bus vorfuhr, und ohne mich auch wieder fort. "Scheiße!", fluchte ich und kickte die Cola Dose gegen ein parkendes Auto. Dann musste ich eben nach Hause laufen. Konnte dieser Tag noch schlimmer werden?! In Gedanken versunken schlenderte ich durch die Stadt.
- 1 Monat zuvor -
"Küss mich!", flüsterte ich Susan ins Ohr. Sie schüttelte den Kopf. Verwirrt schaute ich sie an. Wir saßen auf einer Bank im Park, es war kurz vor Mitternacht und eigentlich war ich mit ihr hier hergekommen, um mit ihr wie wild zu knutschen. Aber daraus wurde wohl nichts. "Komm wir gehen nach Hause", sagte Susan mit ihrer Glockenstimme und stand auf. Aber ich hielt ihre Hand fest und zog sie zurück auf meinen Schoß. Sie fing an zu lächeln und drehte ihren Kopf zu mir. Wieder einmal sah ihr tief in ihre hellblauen Augen, die ich so bewunderte. Ein leises Rascheln ertönte, Susan erschrak und sprang von meinem Schoß. "Ich gehe nach Hause", sagte sie und zum ersten Mal seit ich sie kenne, klang ihre Stimme fest und sicher. "Susan warte!", rief ich und schob meine Hand in ihre. "Ich begleite dich!"
- Gegenwart -
Tag der Veröffentlichung: 04.09.2012
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