Cover

Titel

 

Artem Zolotarov

Verstehst du mich?

Einleitung

 

Ich muss wohl zwei oder drei Raupen aushalten, wenn ich die Schmetterlinge kennenlernen will.“

Antoine de Saint-Exupéry

Widmung

 

Ich widme dieses Buch Tilly Boesche-Zacharow, die immer an mich geglaubt und mich zum Weiterschreiben ermutigt hat.

Das einzig Schöne

Das einzig Schöne ist der Moment, ohne Einordnung, ohne Zeit und ohne Raum, ohne Erklärung und Bedeutung, ohne Verstehen oder Fürchten, ohne Angst, ihn zu verlieren.

Dieser Moment ist eine Lüge – die schönste, die ehrlichste und wahrhaftigste Lüge, die süßeste und nahrhafteste, die verführerischste und treuste Lüge. Eine Lüge, die ohne Zeit, ohne Deutung und Auflösung ewig bleibt, für sich steht und niemals fällt, die ewig meine ist, für immer in diesem Moment meine Welt dreht, mein Herz wärmt, mein Leben entdeckt und verwirft.

Das einzig Schöne ist der Moment dieser Zeilen, ohne Zweifel und Mutmaßung, ob sie gefallen oder etwas sind. Ob sie etwas sein werden?

Es ist alles eine Lüge, nur jetzt nicht, für mich noch nicht, in diesem Moment.

 

Kapitel 1

 Vor der Blütezeit

 

So weit

So weit,
so weit trägt uns die Zeit
und jedes Stückchen Zweisamkeit –
mit dir allein.
Du bist nicht echt,
du bist nicht echt, nur Trug und Schein.

So weit,
so weit die Wege gehen,
werden wir uns wieder sehen –
Einsamkeit.
Mein rechter Platz,
mein rechter Platz ist stets bereit.

 Soweit,
soweit bleibt alles anders
und die Liebe braucht keinen Anlass,
nur viel Zeit.
Verstehst du mich?
Verstehst du mich? Ich bin soweit.

 

 

Die Lippen

Die Lippen,
welche niemals bitten,
und niemals baten,
niemals bitten werden.
Sie warten stumm
auf Sprachen der Gebärden,
und einen Kuss,
nur einen Kuss,
der sie versteht.

Und mag der Kuss
auch den Genuss verwehren,
in allen Ehren
bleibt die Fantasie.
Für sie würden die Lippen
Meere leeren.
Ohne ein Wort des Bittens,
nur für sie.

Die Lippen,
welche niemals bitten,
und niemals baten,
niemals bitten werden,
verwahren schweigend Gold,
bis sie verschlossen sterben.
Ohne den Kuss,
nur einen Kuss,
der sie versteht.

 

 

Es fröstelt mich

Es fröstelt mich, wenn ich sie seh,
denn sie ist kalt wie weißer Schnee.
Doch wärmt ihr Weiß den schwarzen Tag
durch den ich täglich, kläglich geh.

Es fröstelt mich, mein Körper bebt.
Das Herz schlägt weiter Farben.
Zum grauen Kopf, zum kalten Hirn,
des Regenbogens Farben.

Ich suche weiter Eis in Glut
und Hoffnung zwischen Zeilen.
Ich weiß, die Zukunft, sie wird gut,
trotz aller kalter Zweifel.

 

 

 

Drei Worte

Drei Worte –
Sag sie! Sag sie laut!
Ich frage nicht nach dir.
Drei Worte –
Wag' sie! Wag' sie laut!
Ich frage nicht nach dir.
Der Kaffee kocht, die Lampe brennt
und Zucker steht bereit.
Hinter der Scheibe wacht die Nacht
und eine Motte schreit.
Sie schreit nach Licht,
nach Leidenschaft
der Lampe, die sie liebt.
Flöge sie rein und küsste sie,
der

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Artem Zolotarov
Bildmaterialien: Artem Zolotarov
Tag der Veröffentlichung: 08.12.2013
ISBN: 978-3-7309-6807-9

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