Salam alaikum
Ich muss zugeben, das hat eine Weile gedauert, bis ich das Buch so fertig hatte- ungefähr 8 Jahre.
Nie hätte ich gedacht, dass man solange dabei sein kann,
Euch erwartet eine Menge Wissen und ich bin mir sicher, dass ihr das Buch so einige Male noch vorholen werdet, um etwas mal kurz nachzuschlagen.
Ich mache das nämlich auch immer.
Das Buch ist jetzt mal mein Studium im Islam, was ich aber, wenn Gott (Allah) will, noch weiter verbessern werde.
Ich möchte euch aber etwas mitgeben, um euch und mir Mut zu machen, die Religion zu lernen und zu verstehen. Mir standen bei meiner Arbeit ein Tafsir bei, der Quran und weitere sehr wichtige Bücher, die ich im Quellennachweis notiert habe.
Ibn Masʿūd, Allah habe Wohlgefallen an ihm, berichtete: Allahs Gesandter - Allah segne ihn und gebe ihm Heil - sagte: „Es gibt nur zwei Dinge, um derentwillen man beneidet werden soll: jemand, dem Allah Besitz und dann die Macht gegeben hat, ihn für eine gerechte Sache auszugeben; und jemand, dem Allah Weisheit gegeben hat, nach der er richtet und die er lehrt.“ (Überliefert bei al-Buẖārī und Muslim)
[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn, Buch 13, Kapitel 241, Ḥadīṯ-Nr. 1376]
Andrea Mohamed Hamroune
Muhammad- Die Stimme Gottes
Eine Dokumentation
Innerhalb der Biografie des Propheten Muhammad, Friede und Segen aufihn, gibt es zwei Zeiteinteilungen.
Man beginnt zuerst mit der mekkanischen Zeit oder der Zeit vor derAuswanderung (arab. Hidschra)
Die zweite Zeiteinteilung nennt man die medinensische Zeit oder dieZeit nach der Auswanderung (arab. Hidschra).
Das Jahr 622 n. Chr. ist das Jahr eins im islamischen Kalender. UnterUmar Ibn Al Chattab wurde es so festgelegt. Im Islam berechnet mandie Monate nach dem Mondkalender.
In der mekkanischen Zeit war es zunächst wichtig, den Glauben anden einzigen Gott an die Menschen zu verbreiten. In dieser Zeitwurden die Muslime unterdrückt und konnten ihre Religion nureingeschränkt ausleben.
In der medinensischen Zeit gewannen die Muslime an politischenEinfluss, bis es schließlich im Jahr 630 n. Chr. zu derfriedlichen Eroberung Mekkas kam.
Als der Prophet im Jahr 632 n.Chr. starb, war der Islam bereits aufder arabischen Halbinsel bekannt, in Byzanz (Türkei), Ägyptenund Abessinien (Äthiopien).
Vor langer Zeit, noch vor dem Leben des Propheten Moses (arab. Musa)und Jesus (arab. Isa), lebte der Prophet Abraham (arab. Ibrahim).
Abraham war ein Prophet, der sich dem Götzendienst verweigerteund sich durch Gehorsam und Standhaftigkeit gegenüber denGeboten und Verboten einem einzigen Gott unterwarf. DieseUnterwerfung nennt man Islam. Dieser Begriff wurde später durchden Propheten Muhammad, Friede und Segen auf ihn, zum Namen einerReligion. Menschen, die sich Gott unterwerfen, nennt man Muslime
Abrahams Vater Azar war ein Götzendiener. Stets erklärteAbraham die Wahrhaftigkeit des einzigen Gottes und wurde deswegenverhöhnt. So trug es sich zu, dass er in einem Haus vollerGötzen alle zerstörte, außer den Größten.Als er darauf beharrte, der Größte von ihnen hättealle kleineren zerstört, wurden die Götzendiener wütendund wollten Abraham ins Feuer werfen. Gott rettete ihn jedoch, in demer das Feuer für ihn kalt machte, so dass er überlebte.
Sein Vater starb später bei einem Brand, als er die Götzenaus dem Feuer retten wollte.
Abrahams erste Frau hieß Sara. Da Sara aber keine Kinder bekam,so nahm Abraham sich eine Zweitfrau. Sie hieß Hagar und wareine Sklavin. Hagar gebar Ismael.
Als Sara anfing, eifersüchtig zu werden, brachte Abraham Hagarund Ismael in die Wüste, in das Tal von Mekka, und auf BefehlGottes ließ er beide dort zurück. Er versprach ihnen dortVersorgung durch Gott.
Nach einiger Zeit gingen Vorräte und Wasser zur Neige, sodassHagar nervös zwischen den Hügeln Safa und Marwa umherlief.Als sie nach dem siebten Mal zurück zu Ismael kam, sah sie ihneine Quelle freigeschürft haben. Sie rief: „Zummi,zummi!“, was so viel wie „zusammenferchen“ heißtund schöpfte das Wasser in einen Krug.
Da es nun durch den Zamzam-Brunnen Wasser gab, kamen auch Vögelund der Stamm Gurhum wurden dadurch aufmerksam. Nach einiger Zeitließen sie sich um Hagers Lager nieder. Karawanen kamen, umihre Tiere zu tränken und Handel zu treiben, sodass Hagar inguter Versorgung lebte.
Obwohl Sara schon zu alt war, gebar sie Abraham den Sohn Isaak. Indiesem Stamm folgten Moses und Jesus.
Nachdem Hagar gestorben war und Ismael bereits ein Mann war, bekamAbraham von Gott den Befehl, mit seinem Sohn die Kaaba zu bauen. DieKaaba ist würfelförmiger Bau, der allen gottergebenenMenschen (Muslimen) als Gotteshaus und Gebetsrichtung (arab. Qibla)dienen sollte.
Ismael und Abraham stehen in der gleichen Ahnenreihe wie Muhammad,Friede und Segen auf ihn.
Leider wurde die Kaaba nach Ismaels Tod als Lagerstätte fürGötzen benutzt, sodass auch der Zamzam-Brunnen langsamversiegte. Als Mudad Ibn Amr, der letzte Herrscher der Gurhumerkannte, dass er durch die Khuzaa abgelöst wurde, verließer Mekka und schüttete den Zamzam-Brunnen samt der gestiftetenGeschenke für die Kaaba, zu.
Die Kaaba war fortan eine Lagerstätte vieler Götzen.
(Die mekkanische Zeit)
Es war im Jahr 570 n.Chr., als der Statthalter Abraha des Königsvon Abessinien im Jemen in der Stadt Sanaa beschloss, eine Kathedralezu bauen. Zu dieser Zeit unterlag Jemen dem HerrschaftsgebietAbessiniens, dem heutigen Äthiopien, und war ein christlichesLand. Er nannte seine Kathe-drale Qulays.
Abraha erhoffte sich durch einen Prachtbau, die Pilger, die nachMekka zogen, um die Kaaba zu besuchen, abzuwerben.
Als die Pilgerzeit begann und er sah, dass die Pilger trotz allerSchönheit seines Baus den Einzug nach Mekka bevorzugten, wurdeer sehr wütend. Er machte sich mit einem sechzigtausend Mannstarken Heer und zweiundzwanzig Elefanten auf, in der Absicht dieKaaba zu zerstören.
Nufal Ibn Habib, ein Gefangener Abrahas, den er als Heeresführereinsetzte, ging zu Mahmud, dem Elefanten und flüsterte ihm zu:„Knie nieder, o Mahmud, oder gehe dorthin zurück, wo Duhergekommen bist, denn Du bist in Allahs heiligem Land.“
Unterwegs zerstörte Abraha rücksichtslos alles, was ihm inden Weg kam und stahl viele Tiere. Unter anderem auch zweihundertKamele von Abdul Muttalib.
Als Abdul Muttalib dies merkte, ging er mit einem seiner Söhnezu Abraha, um die Herausgabe seiner Tiere einzufordern.
Abraha wunderte sich sehr, da er dachte, er würde ihn auch vondem Angriff auf die Kaaba abhalten wollen.
Abdul Muttalib erklärte nur: „Die Kaaba hat ihren eigenenBe-schützer!“
Abraha gab ihm die Kamele heraus.
Als es nun losgehen sollte und das Heer sich zum Angriffvorbereitete, verweigerte der Elefant Mahmud den Gehorsam. Er knietein Richtung Jemen und war auch durch heftige Schläge nicht dazuzu bringen, aufzustehen.
Er lief immer wieder in die entgegengesetzte Richtung, weg von Mekka.
Genau in diesem Moment kam ein riesiger Vogelschwarm auf die Männerzu und bewarf sie heftig mit Lehmklumpen. Einige Männer starbensofort, andere bei dem Versuch, Jemen wieder zu erreichen. Nur wenigeMänner überlebten dieses Ereignis, um davon erzählenzu können.
Abraha starb unter entsetzlichen Schmerzen in seiner Burg in Jemen.
Zu diesem Ereignis sandte Gott die Sure “ Der Elefant “herab.
„Siehst Du nicht, wie Allah mit den Leuten des Elefantenverfuhr, ließ er ihre List nicht verloren gehen und sandtegegen sie Vögel in auf einander folgenden Schwärmen,die siemit Steinen aus gebrannten Lehm bewerfen und sie so wie abgefresseneHalme macht.“
(Quran 105: 1-5)
Da man zu dieser Zeit bestimmte Ereignisse nicht mit einer Jahreszahlverknüpfte, ging dieses Geschehnis zusammen mit der Geburt desPropheten als das „Jahr des Elefanten“ in die Geschichteein.
Zur gleichen Zeit trug es sich in Mekka zu, dass Amina ihren Sohngebar. Es war eine leichte Geburt unter erträglichen Schmerzen.
Abdullah, der Ehemann Amina, starb bereits vor diesem Ereignis aufdem Rückweg von einer Handelsreise in Yathrib an einerKrankheit.
Abdul Muttalib freute sich sehr, seinen Enkel in die Arme zuschließen, und gab ihm den Namen Muhammad, der Gepriesene.
In Yathrib rief ein Jude die Geburt des neuen Propheten aus. Ererkannte dies am Erscheinen eines Sterns, der durch die Tora zudiesem Ereignis vorausgesagt wurde.
Mekka wurde damals durch die hohe Anzahl von Besuchern der Stadt,teils zum Handel, teils zum Besuch der Kaaba, sehr oft vonansteckenden, tödlichen Krank-heiten heimgesucht. Um Muhammad,Friede und Segen auf ihn, davor zu schützen, wollte Amina ihn zueiner Amme in Biduinenstämme in die Wüste schicken. Nichtzuletzt auch, damit er die arabische Hochsprache lernte und naturnahaufwuchs. Natürlich war es auch wichtig, um den Wohlstand derFamilie sichtbar zu machen. Denn Eltern, die in ihrem Vermögenbenachteiligt waren, mussten die Kinder in der Stadt lassen.
Es dauerte einige Zeit bis Amina die Amme Halima fand.
Halima „Saʽdiya“ (die Sanftmütige undGlückliche) hatte bereits einen kleinen Jungen, der sichAbdullah nannte.
Durch den Einzug des kleinen Muhammads, Friede und Segen auf ihn,veränderte sich das Leben sehr. Halima hatte wieder genug Milch,so dass sie auch Abdullah satt bekam. Die Kamelstuten ließensich gut melken und ihre kranke, schwache Eselin erholte sich aufwundersame Weise und konnte wieder schwere Lasten tragen. Selbst dieZiegen waren wieder wohlgenährt und trugen volle Euter.
Abdullah spielte gerne mit Muhammad, Friede und Segen auf ihn. Beidehatten viel zu tun gemeinsam.
Halima stillte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, mit zwei Jahren abund wollte ihn zurück nach Mekka bringen. Amina wollte Muhammad,Friede und Segen auf ihn, jedoch noch länger bei Halima lassen,da es in Mekka zu viele Krankheiten gab und sie sah, dass die Wüsteihm gut tat.
Als zwei weiß gekleidete Männer kamen, und Muhammad,Friede und Segen auf ihn, auf den Boden legten, um ihm die Brust zudurchsuchen, bekam Abdullah große Angst. Sie nahmen ihm seinHerz heraus und teilten es in zwei Teile, dann entnahmen sie ihmeinen Blutklumpen. Daraufhin wuschen sie sein Herz und seinen Körpermit Schnee, bis sie es gereinigt hatten.
Schnell lief Abdullah zu seiner Mutter Halima, um ihr davon zuerzählen.
So brachte Halima Muhammad, Friede und Segen auf ihn, im Alter vonfünf Jahren zurück zu seiner Mutter.
Amina freute sich sehr ihren Jungen wieder zu haben.
„Groß ist er geworden“, sagte sie.
Ein Jahr verging, in dem er eine schöne Zeit in der Familieverbrachte. Als Muhammad, Friede und Segen auf ihn, sechs Jahre altwar, beschloss Amina, mit ihrer Sklavin Baraka nach Yathrib zureisen, um ihre Familie und das Grab ihres verstorbenen MannesAbdullah zu besuchen.
Sie blieb einen Monat da, bis sie sich auf die Rückreise machte.In der Mitte des Weges erkrankte sie jedoch und starb in Abwaʼ.
Baraka brachte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, alleine zurück.
Die ganze Familie war sehr traurig.
Muhammad, Friede und Segen auf ihn, wurde nun von seinem GroßvaterAbdul Muttalib aufgezogen. Er war damals schon weit über achtzigJahre alt und gehörte zum ältesten Rat der Stadt.
Lange bevor Muhammad, Friede und Segen auf ihn, geboren wurde, fandAbdul Muttalib den Zamzam-Brunnen wieder, mit dem die Pilgerverköstigt wurden. Er wurde damals zugeschüttet, als derGötzendienst Oberhand in Mekka nahm.
Einer der Söhne Abdul Muttalibs, Al Harith, musste das Wasservon außerhalb Mekka holen. Abdul Muttalib tat dies leid und erwünschte sich den alten Brunnen für seine Söhnezurück.
In den darauffolgenden Nächten erschien ihm jeweils ein Engelund forderte ihn auf, nach Taiba (Süße Reinheit) zugraben. Er kam wieder und forderte ihn auf, nach Barra (ReicherÜberfluss) zu graben, beim letzten Mal sollte er nach Madnuna(Verborgener Schatz) graben. Als er dann nach Zamzam graben sollte,da beschrieb ihm der Engel auch den Ort, an dem er graben sollte.
So ging er nun ans Werk und fand zuerst die Opfergaben aus Gold. DieQuraisch bedrohten ihn. Unbeirrt grub Abdul Muttalib weiter. Erschwor bei Gott, einen zehnten Sohn zu opfern, als denn dieser dieVollreife erreichen würde, sodass er auch in Zeiten derBedrängnis durch seine Söhne geschützt sein konnte.Aus den gefundenen Gegenständen schmolz er den Schmuck fürdie Kaaba-Tür.
Abdul Muttalib bekam einen zehnten Sohn und nannte ihn Abdullah. Ererinnerte sich daran, das Versprechen gegenüber Gott erfüllenzu müssen. Er loste zuerst den Sohn aus, den er opfern sollteund loste ihn dann weiter unter Kamelen aus. Erst als er dreimalprobierte, war er sich sicher, die Kamele opfern zu können.Einhundert Kamele gab er damals für Abdullah her.
Als Abdul Muttalib merkte, dass bald seine Zeit zum Sterben gekommenwar, übertrug er die Obhut Muhammads, Friede und Segen auf ihn,auf seinen Sohn Abu Talib.
Muhammad, Friede und Segen auf ihn, war damals acht Jahre alt.
In früher Kindheit verdiente Muhammad, Friede und Segen auf ihn,sein Geld erstmals mit Ziegen- und Schafehüten rund um die BergeMekka. Abu Talib unterstützte ihn und unterwies ihm im Handel.So kam es dann, dass Abu Talib Muhammad, Friede und Segen auf ihn,mit zwölf Jahren auf eine Handelsreise nach Syrien mitnahm.
In Busra hielten sie an einer Mönchsklausel, um dort zu rasten.Der christliche Mönch Bahira lud sie dort zum Essen ein.Muhammad, Friede und Segen auf ihn, pausierte derweil unter einemBaum.
Seit langer Zeit wartete der Mönch auf das Eintreffen einesneuen Propheten. So fragte er Abu Talib über verschiedeneAngelegenheit in seinem Leben aus. Er erkannte Übereinstimmungenmit Überlie-ferungen.
Wenig später stellte man fest, dass Muhammad, Friede und Segenauf ihn, fehlte und bat ihn, mit in die Gruppe zu kommen. Der MönchBahira bat Muhammad, Friede und Segen auf ihn, ihm seinen Rückenzu zeigen und erkannte so, durch ein ovales, leicht behaartesMuttermal Muhammad, Friede und Segen auf ihn, als Propheten.
Das Muttermal wurde als das “Siegel des Propheten“bezeichnet.
Der Mönch Bahira bat Abu Talib, gut auf den Jungen aufzupassenund ihn vor den Juden zu schützen, denn eine große Aufgabesollte noch auf ihn warten.
Als Muhammad, Friede und Segen auf ihn, fünfundzwanzig Jahre altwar, war er bereits ein erfahrener Karawanenführer und Kaufmann.Viele Menschen vertrauten ihm ihre Sachen an. Muhammad, Friede undSegen auf ihn, war immer ehrlich und freundlich.
Deswegen wurde er “Der Vertrauenswürdige“ (arab. AlAmin) genannt.
Zu dieser Zeit bot Chadidscha Muhammad, Friede und Segen auf ihn, an,für sie Waren mit einer Karawane nach As-Sham (Syrien) zubringen. Sie bot ihm mehr Geld als die anderen und versprach ihmzusätzlich als Hilfe noch den Sklaven Maisara mitzugeben.Muhammad, Friede und Segen auf ihn, willigte ein.
Als sie in Busra Rast machten, ruhte Muhammad, Friede und Segen aufihn, sich unter einem Baum nahe eines Klosters aus. Der MönchNestor erklärte Maisara, dass an diesem Baum bisher nurPropheten rasteten. Er sah zwei Engel, die ihm Schatten spendeten.
Nachdem Muhammad, Friede und Segen auf ihn, alle Waren verkauft hatteund neue Waren zum Verkauf in Mekka einkaufte, reiste er zurücknach Mekka. Maisara berichtete Chadidscha von dem Gespräch mitdem Mönch Nestor und erzählte von der freundlichen undfürsorglichen Behandlung Muhammads, Friede und Segen auf ihn,ihm gegenüber. „Muhammad, Friede und Segen auf ihn, undich waren wie Gefährten“, erklärte Maisara.
Chadidscha ging sogleich zu ihrem Cousin Waraka Ibn Nawfal, um ihmdavon zu berichten. Waraka war schon sehr alt und blind, kannte diealten Schriften und las früher auch Hebräisch.
Er war ein Christ und wurde in Mekka sehr wegen seiner Weisheitgeschätzt. Als Chadidscha ihm davon erzählte, erklärteer sofort, dass Muhammad, Friede und Segen auf ihn, ein Prophet seinwird.
Chadidscha schickte eine vertrauenswürdige Freundin von ihr, umMuhammad, Friede und Segen auf ihn, das Ehegesuch vorzubringen.Muhammad, Friede und Segen auf ihn, stimmte gerne zu.
Er besprach sich mit der Familie und bat seinen Onkel, Hamza IbnAbdul Muttalib, zu Chadidscha zu gehen, um ihr den eigentlichenHeiratsantrag zu machen. Hamza war zwei Jahre älter alsMuhammad, Friede und Segen auf ihn. Als Brautgabe (arab. Mahr)erhielt Chadidscha zwanzig Kamele.
Chadidscha war zu diesem Zeitpunkt schon vierzig Jahre alt undzweimal verheiratet gewesen.
Das war für die Ehe aber einerlei. Chadidscha war fürMuhammad, Friede und Segen auf ihn, eine Freundin, eine Beraterin,Stütze und Geliebte. Sechs Kinder gingen aus der Ehe hervor.
Sie hießen Al Qasim, Zaynab, Ruqaya, Umm Kulthum, Fatima undAbdullah.
Die beiden Jungen starben, als sie noch klein waren.
Muhammad, Friede und Segen auf ihn, schenkte Baraka die Freiheit undnahm den ehemaligen Sklaven, Zaid Ibn Haritha, mit in die Familieauf. Weil Abu Talib zu arm war, zog er dazu noch seinen Sohn Ali IbnAbi Talib groß.
Zehn Jahre später wurde durch eine Überschwemmung die Kaababeschädigt. Das Mauerwerk wurde brüchig und baufällig.
Lange Zeit saß einer Schlange an der Kaaba. Es war fast so, alswürde die Schlange die Kaaba bewachen.
Als dann ein Greifvogel kam und die Schlange wegschnappte, bekamendie Männer endlich den Mut, sich den Schaden genauer anzusehen.Dabei stellten sie fest, dass es notwendig war, die komplette Kaabaneu aufzubauen.
So gingen sie ans Werk.
Als sie dann an die Grundmauern abtragen wollten, bebte ganz Mekka.Sie waren sehr erschrocken, und daher ließen sie davon ab. Sobauten sie ab der Grundmauer die Kaaba Stein für Stein wiederauf.
Zuletzt ging es nur noch um das Einsetzen des Schwarzen Steines.
Der Schwarze Stein diente dazu, die Anzahl der Umrundungen (arab.Tawaf) festzu-machen. Ganz früher war der Stein weiß, aberdurch die Sünden der Menschen wurde er schwarz.
Schnell entbrannte ein heftiger Streit darum. Bis schließlichein sehr alter und weiser Mann namens Abu Umayya den Vorschlagmachte, die Aufgabe dem zu übertragen, der als erstes durch dasTor kam.
Es war Muhammad, Friede und Segen auf ihn. Muhammad, Friede und Segenauf ihn, nahm das Problem der Männer entgegen, breitete ein Tuchaus und legte den Stein darauf. Gemeinsam trugen sie ihn an dieStelle, an die Muhammad, Friede und Segen auf ihn, den Steineinsetzte.
So war der Streit unter Beteiligung aller in großerZufriedenheit beendet.
Zaynab heiratete Abul-As Ibn Al Rabea, den Sohn von ChadidschasSchwester. Ruqaya wurde mit Utba verlobt. Die Quraisch boten Utbaspäter eine andere Frau an. Da er aber selbst Muslim gewordenwar, schwor er Ruqaya niemals zu verlassen. Utba wurde dafürsehr von Muhammad, Friede und Segen auf ihn, gelobt. Später, alsMuhammad, Friede und Segen auf ihn, anfing, öffentlich zupredigen, ordnete Abu Lahab, der Onkel Muhammads, Friede und Segenauf ihn, und Vater Utbas, die Scheidung an. Daraufhin heirateteRuqaya Uthman Ibn Affan. Umm Kulthum verlobte sich mit Utayba, demBruder von Utba. Die Ehe wurde aber für ungültig erklärt,da sich Utayba nicht vom Götzendienst losreißen konnte.
Als Muhammad, Friede und Segen auf ihn, 40 Jahre alt war, zog er sichhäufig in die Berge zurück. Auf den Berg des Lichts (arab.Dschabal an Nur) in die Höhle Hira (arab. Ghar Hira).
Er kam dort zur Ruhe, dachte viel nach und ging dort in sich.Manchmal hatte er Träume, die sich später bewahrheiteten.
Eines Tages jedoch erschien ihm eine Gestalt und forderte ihneindringlich auf, zu lesen. Er bekam große Angst.
Als er zu Chadidscha zurückkam, sagte er: „Hülle michein, hülle mich ein!“, und berichtete ihr von demGeschehnis und von den Worten, die die Gestalt für ihnaussprach:
„Lies im Namen deines Herrn, der erschuf. Erschuf denMenschen aus einem Anhängsel. Lies, denn der Herr ist Allgütig.Der mit dem Schreibrohr lehrt, lehrt den Menschen, was er nichtwusste.“
(Quran 96:1-5)
Sie hüllte ihn ein, bis die Furcht von ihm abließ.Beruhigend sprach sie zu Muhammad, Friede und Segen auf ihn: „Niemalswirst Du bei Allah eine Schande erleben; denn Du bist wahrlichderjenige, der die Verwandtschaftsbande pflegt, dem Schwachen hilft,den Mittellosen gibt, den Gast freundlich aufnimmt und denNotleidenden unter die Arme greift.“
Chadidscha war sehr erstaunt und bat den blinden Cousin Waraka umeinen Rat zu diesem Ereignis. So stellte man diese Begebenheit mitder Begegnung zu dem Engel Gabriel (arab. Namus) in Verbindung.
Waraka ging nun selber zu Muhammad, Friede und Segen auf ihn, um sichdie Geschichte persönlich anzuhören.
Er erklärte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, dass er esschade fand, auf Grund seines hohen Alters nicht dabei sein zudürfen, wenn Muhammad, Friede und Segen auf ihn, vertriebenwerden würde. Waraka erklärte, dass kein Prophet je in Ruhegelassen wurde, wenn er die Botschaft Allahs verbreitete.
Muhammad, Friede und Segen auf ihn, war sehr erstaunt über dieseWorte. Denn er konnte sich niemals vorstellen, Mekka zu verlassen.
Er war in Mekka geboren, war in Mekka aufgewachsen, hatte in Mekkageheiratet und seine Söhne begraben.
Chadidscha war die erste Person, die den Islam annahm. Späterfolgten Ali, Zaid und Abu Bakr. Abu Bakr, Abdallah Ibn Abi Quhafa,war Muhammads, Friede und Segen auf ihn, bester Freund und Begleiter.Man nannte ihn auch “Der Wahrheitsliebende“ (arab. AsSiddiq). Er kannte den Propheten am besten.
Abu Bakr war ein wohlhabender Kaufmann und angesehener Mann, sehrweise mit angenehmer Ausstrahlung.
Kurz darauf wurde Muhammad, Friede und Segen auf ihn, das Gebetauferlegt. Der Engel Gabriel besuchte ihn und zeigte ihm, wie mansich für das Gebet wäscht und wie man betet. Er gab seinWissen an Chadidscha weiter.
Chadidscha nannte man auch “ Die Reine“ (arab. At Tahira)und ihre Töchter wurden “Töchter der Reinen“(arab. Banat At Tahira) genannt.
Etwas weiter entfernt war gerade Uthman Ibn Affan von Syrien nachMekka unterwegs. Er rastete unter einem Baum, als eine Stimme ihm zurief: „In Mekka ist Ahmad erschienen!“ Er wunderte sich,konnte aber weit und breit niemanden entdecken.
Als er weiter zog, begegnete ihm ein alter Freund, Talha IbnUbaidullah, und erzählte ihm von den Mönch Bahira. Bahirahatte ihm erzählt, dass Muhammad, Friede und Segen auf ihn, derGepriesene erschienen war. Sein Onkel war Abu Talib und er war vonGott zu einem Botschafter gemacht worden.
Uthman dachte sich sofort, dass es sich um Muhammad, Friede und Segenauf ihn, handeln musste. Als er Muhammad, Friede und Segen auf ihn,später persönlich sah, nahm er sogleich den Islam an.
Muhammad, Friede und Segen auf ihn, war ein Prophet, der die Menschenzum Eingottglauben aufrief. Zunächst gab er die Botschaft anseine Familie weiter und dann an seine Freunde. Seine Anhängerschaftwuchs. Alles musste im Verborgenen passieren, denn ganz Mekka bestandaus Götzendienern.
Jeder Götzendiener glaubte an sein Bild und an seine Statuen,machte seine eigenen Gesetze. Es gab untereinander Missbilligungen,Neid und Wucher. Frauen wurden schlecht behandelt; Mädchenwurden als Baby mit lebendigem Leib begraben. Hinzu kam Sklaverei undFremdenhass.
Der Prophet stand alledem sehr entgegen, sodass die Quraisch das alseine Bedrohung ihres Erwerbshalts und ihrer Lebensführungverstanden.
Nach drei Jahren erhielt Muhammad, Friede und Segen auf ihn, von Gottdie Aufforderung den Islam öffentlich zu predigen.
Zunächst erklärte er die Gleichheit aller Menschen imAngesicht Gottes. Dadurch wurde der Sklave gleich dem König.
Jeder Mensch, egal welchen Standes, unterlag der gleichenGerichtsbarkeit, durfte gleiche Rechte vertreten und hattegleichberechtigt seine Familie in Lohn zu versorgen.
Er gab Frauen und Männern das Recht im freien Willen zu heiratenund erklärte Zwangsheiraten für ungültig. Frauenerhielten ein Erb- und Eigentumsrecht.
Die wichtigste Botschaft Muhammads, Friede und Segen auf ihn, warimmer der Glaube an den einzigen Gott. Dies missfiel den Quraischsehr, sodass sie den Propheten verleumdeten und ihn der Lügebezichtigten. Die Botschaft des Qurans war jedoch so eindeutig undwohlklingend, dass es ihnen nicht gelang.
Ganz im Gegenteil: Seine Anhängerschaft wurde immer größer.
Abu Lahab (Vater des Feuers) war einer der heftigsten GegnerMuhammads, Friede und Segen auf ihn. Er trug diesen Namen, da er einaufbrausender Mensch war, der schnell rote Backen bekam, wenn er inRage geriet. Sein richtiger Name war Abdul Uzzab Ibn Abdul Muttalib.An einem Tag, an dem der Prophet seine Familie, seine Anhängerund fast die ganzen Bewohner von Mekka zusammenrief, um sieaufzufordern, den Islam anzunehmen, geriet Abu Lahab in Rage underklärte: „Vernichtung über Dich den ganzen Tag. HastDu uns deswegen gerufen?!“
Dies machte Muhammad, Friede und Segen auf ihn, sehr traurig.Daraufhin wurde eine
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Tag der Veröffentlichung: 02.07.2023
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