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Empty, cold Corridors (Prolog)

Die Welt dreht sich, ohne Pause immer weiter. Sie dreht sich, egal was passiert, unaufhörlich. Man kann sie nicht stoppen. Die Welt ist gefühllos, kalt. Ich gehe diesen Korridor entlang, eine Gänsehaut zieht sich über meinen Arm. Es ist so kalt. Meine Gedanken drehen sich, wie die Welt, ebenso unaufhörlich und fast schon gefühllos, ich fühle mich leer, leer und kalt. Und während die andern in ihrer Seifenblase leben, nichts davon mit kriegen dass man die Welt nicht am drehen hindern kann. Währenddessen gehe ich diesen Korridor entlang, während mir kalt ist und sich meine Gedanken genauso sinnlos drehen wie die Welt. Es ist unaufhörlich es  wird immer so ablaufen, ich werde hier stehen, als einziger nicht in einer Seifenblase, vielleicht gibt es noch andere Aussenseiter, ebenfalls ohne Seifenblase, aber ich sehe sie nicht und das macht mich einsam, einsam und allein in einem kalten Korridor. Warum ich mich so fühle? Ehrlich gesagt ich weiß es nicht, in mir drin herrscht nur diese Leere, diese grausame kalte leere, diese leere die sich einfach nur wünscht das sich die Welt aufhört zu drehen. Das die Zeit stoppt und wir für immer erstarren, und ich würde immer noch in  diesem Korridor stehen, aber es wäre egal. Ich bin immer allein und immer ist diese leere bei mir, es macht keinen Unterschied, also gehe ich einfach weiter. Tue so als wäre alles normal, ist es ja auch. Nur niemand weiß was für mich normal ist. Also stehe ich weiter hier im Korridor, während die leere mich zu ersticken droht. Hilfe habe ich längst aufgegeben. Die Menschen in den Seifenblasen können mich nicht hören während ich hier gehe. 

Ich beschleunige meine Schritte. Es ist kalt. Und die Welt ist stumm, Seifenblasen sind Schall dicht. Und während ich hier  den Korridor entlang gehe hoffe ich nur eins, ich hoffe nur, das es da draußen jemanden gibt dessen Seifenblase, keine milchige Farbe hat und das Durchsehen verhindert. Ich hoffe darauf gesehen zu werden, während ich den kalten Korridor entlang gehe und ich mich leer fühle.

Fake

Fake, alles ist Fake mein lächeln, mein Charakter, mein Leben. Und obwohl ich es weiß tue ich nichts  dagegen. Teilweise genieße ich es  doch, aber das meiste, die Gefühle die am größten sind, das was mich am meisten beherrscht ist teilnahmungslosigkeit. Es ist mir egal, komplett egal. Soll doch jeder diesen fake für echt halten, sie lassen mich in Ruhe, das reicht mir schon. Denn wenn ich ehrlich bin, will ich alleine sein, will mich einsam fühlen, will hilflos sein. Ich glaube daran dass ich vielleicht irgendwann wirklich glücklich werden kann, aber die Hoffnung ist klein, klein und schwach. Wie ein einzelnes Teelicht in der tiefsten Nacht. Ein leichter Windhauch und sie erlischt, und niemand wird da sein, um sie wieder zu entzünden. Mein Blick wandert orientierungslos durch den Raum, während ich lächel. Wieso bemerkt niemand diesen Fake? Wieso? Wieso lächel ich überhaupt? Ich weiß so vieles nicht, werde das meiste auch nie erfahren. Die Menschen sind verdorben, sehen es meistens nicht ein. Wie soll man in dieser verdorbenen Welt handeln? Soll man man alles geschehen lassen, soll man versuchen die Welt zu ändern? Es würde  doch eh nichts bringen, Menschen lassen sich schwer verändern, vor allem wenn sie in der Mehrheit sind, und ich? Ich bin alleine, komplett allein. Es gibt Sachen die man sich eingestehen muss, unter anderem wie allein man ist. Menschen sind selbstsüchtig, sie wollen immer alles für sich. Interessieren sich eh nicht für andere. Also ist es doch normal allein zu sein, nur auf sich selbst zählen zu können. Aber warum macht es mich dann so traurig, oder besser warum hat es mich so traurig gemacht? Im Moment fühle ich mich leer, genauso wie sonst auch. Früher, habe ich gefühlt. Früher war ich am Ende, meine Gefühle haben mich fertig gemacht. Genauso wie ihr, genauso wie die Menschen die dafür gesorgt haben, dass ich heute so emotionslos bin. Warum bemerkt eigentlich niemand wie sehr ich euch belüge? Wenn ich in den Spiegel sehe, sehe ich diesen fake, es ist doch so verdammt leicht, diese Maske zuerkennen. Warum erkennt ihr sie nicht? Bin ich so gut darin, oder wollt ihr einfach nicht? Ich tippe ja auf letzteres, ich tippe auf letzteres während ich in euer Gesicht blicke. Ihr steht da, lacht gemeinsam und seht nur das schöne in  der Welt, ihr seid fast komplett blind. Die Welt ist nicht schön, es ist nur ein winziger Teil. Ein so winziger Teil, dass er für mich nicht mehr zählt. Und trotzdem sitze ich hier und lächel. Ein gespieltes, aufgesetztes lächeln. Es ist doch nur fake. Warum bemerkt es niemand? Warum seid ihr so auf all das gute fixiert. Warum seit ihr so positiv?Ich verstehe euch nicht, ich will euch nicht verstehen. Ich will doch nur dass ihr mich anseht und bemerkt wie verdammt schlecht es mir geht. Doch da kann ich lange warten, dass weiß ich. ,,Ist irgendetwas nicht in Ordnung? Du schaust so grimmig" Joon lächelt mich an. ,,Es ist alles in Ordnung... war nur in Gedanken" und schon lächel ich wieder. Ich hasse diesen fake...

And everytime I'm lonely

Gezwungen lächle ich, niemand bemerkt es. Niemand bemerkt wie es mir geht. Ich fühle mich als säße ich in einem Brunnen, es ist kalt und feucht und egal wie oft ich versuche hochzuklettern, ich stürze immer wieder ab und füge mir damit unzählige Wunden zu. Genau deswegen, sitze ich auch einfach nur noch herum. Starre ins leere, mit diesem verhassten Lächeln. Ich lehne mein Stirn gegen das Fensterglas, draußen regnet es und während der Autofahrt, rauscht alles an mir vorbei, verschwimmt zu einem einzigen Gemisch aus grauen Farben. Joon sitzt neben mir, so wie eigentlich immer. Die Musik tönt aus den Lautsprechern, ich habe Kopfschmerzen. Sie lachen alle, ungezwungen, scherzen herum und mein Kopf zerspringt. Aber ob es daran liegt das ich Kopfschmerzen habe, oder daran dass mich diese naive Freundlichkeit nervt weiß ich auch nicht. Es ist mir auch egal...

 

,,Sungmin? Ist irgendetwas?“ Joon lehnt sich in meine Richtung, doch ich schüttle nur kurz lächelnd den Kopf. Dieses Lächeln... es macht die Kopfschmerzen auch nicht besser... ,,Wenn du das sagst...“ er nimmt es mir wohl nicht ganz ab. Wie auch? Meine Schauspielkünste werden bestimmt nicht besser während mein Kopf schmerzhaft pocht. Während der ganzen Fahrt wirft er mir immer wieder Blicke zu. Es nervt. Die anderen haben noch nichts bemerkt, ich hoffe es bleibt auch so...

 

Im Dorm angekommen, gehe ich direkt ins Bett. Ich kann nicht einschlafen, aber in die Luft starren. Ich bewege mich nicht, atme nur noch. Ein und aus, ein und aus. Gleichmäßig hebt sich meine Brust und senkt sich wieder. Was wäre wenn es nicht so wäre? Was wäre wenn ich einfach aufhören würde zu atmen? Wäre es nicht das beste? Wäre es nicht ein Ausweg? Die anderen würden schon darüber hinwegkommen... oder? Ich kann nichts dagegen machen, in meine Augen schleichen sich Tränen, vernebeln meine Sicht. Ich fühle mich... nutzlos, verbraucht während die salzige Flüssigkeit sich einen Weg hinab bahnt. Warum bin ich überhaupt noch hier? Ich habe doch schon längst aufgegeben. Die Tränen laufen immer noch stumm als ich aufstehe. Zum Fenster gehe und es öffne, es sind bestimmt an die 20 Meter unter mir. Ich lehne mich leicht aus dem Fenster, der kühle Nachtwind weht um meine Haare, wirbelt sie leicht durcheinander. Und während ich nach unten schaue, fange ich an zu zittern. Ich kann nicht mehr! Ich breche zusammen, während ich anfange zu schluchzen klammer ich mich an meine Beine und wippe vor und zurück. Ich kann nicht mehr. Diese Worte spielen sich in Dauerschleife ab. Und während ich hier sitze, während ich komplett mit den Nerven am Ende bin, währenddessen bin ich komplett alleine. Niemand bemerkt etwas, niemand kommt rein. Warum bemerkt mich niemand? Warum hilft mir keiner? Warum bin ich so unwichtig...

Thousand needles

Ich stehe auf, alles ist still. Die andern schlafen noch, und ich? Ich habe gar nicht geschlafen, man sieht es mir an... noch. Augenringe lassen sich leicht überdecken, leichter als Gefühle, leichter als sich selbst. Und trotzdem tue ich es. Trage diese Maske.

 

Ich gehe runter, fange an Frühstück zumachen, wie immer. Ich gebe mich dem Alltag hin, der Routine. Vergesse mich selbst, schalte ab. Wie es mit geht, bemerkt man nicht. Wenn ich leise bin, alles wie immer mache ist alles in Ordnung. Niemand wird wissen was los ist. Niemand wird etwas bemerken! Niemand bemerkt je etwas... 

 

Langsam kommen die andern runter, wie mechanisch wünsche ich ihnen Guten Morgen ,mache das Frühstück fertig, stelle es auf den Tisch, setze mich. Ich bin ein Roboter, tue nur das wofür ich gemacht wurde, schweige danach, bewege mich nicht. ,,Wieso isst du nichts?" Joon zieht eine Augenbraue hoch und sieht mich einfach nur an, doch es fühlt sich anders an. Tausend Nadeln durchbohren mich. ,,Ich esse doch etwas! Ich war nur in Gedanken" Ich greife nach etwas, ich weiß noch nicht mal, was es ist. Irgendetwas, sie dürfen nichts bemerken. Ich schaue auf meinen Teller, Joon sieht mich immer noch an, die andern auch. Joon's Worte haben sie auf mich aufmerksam gemacht. Ich sehe auf mein Essen, ich nehme es nicht mal wahr, aber mir wird schlecht. Magensäure steigt in mir hoch. Hastig stehe auf, stoße den Stuhl um während ich zum Klo haste. Ich habe eigentlich nichts im Magen, trotzdem übergebe ich mich, schmecke die bittere Flüssigkeit in meinem Mund, es ist wiederlich. Immer wieder fange ich an zu würgen, ich weiß nicht wieso. Ich habe schon länger nichts gegessen... es hat nur niemand bemerkt. ,,Sungmin?" Minseok's Stimme, er steht in der Tür. Vermutlich ist er mir gefolgt als ich hoch gerannt bin. ,,Ist alles in Ordnung?" Nein, nichts ist in Ordnung. Du siehst es nur nicht... Ich lehne meinen Kopf an die kühlen Fliesen der Wand. Langsam kommt Minseok näher, kniet sich neben mich und hält mir die Hand an die Stirn. ,,Fieber hast du nicht..."  ,,Ich habe wohl etwas falsches gegessen" Lüge... das letzte mal das ich etwas gegessen habe ist 3 Tage her... ,,Willst du hier bleiben und dich ausruhen? Vielleicht geht es dir dann später besser." Besorgt sieht er mich an, er ist eben doch ein guter Leader. Solange es nur um oberflächliches Leiden geht. Denn er sieht auch nichts... er sieht nicht wie es mir wirklich geht, er sieht mein stummes Leiden nicht, sieht nicht das mein Herz blutet, das meine Seele schwarz ist, wie von Säure zerfressen. Niemand sieht es... ,,Ja, ich glaube dass wäre  das beste" höre ich mich sagen, lächle leicht dabei. Doch obwohl er nichts bemerkt mag ich ihn, auch wenn er in seiner Seifenblase lebt... er kann nichts dafür, er soll sich keine Sorgen machen. Er nicht, und die anderen auch nicht. Sie sind zu rein... ich bin der einzigst unreine, ich bin das schwarze Schaf, ich darf leiden, ich soll leiden, ich muss leiden. Ich habe es verdient! Doch ihnen soll es gut gehen... in ihrer Seifenblase... ich will dass sie glücklich sind... ohne mich. Minseok lächelt mich noch einmal besorgt an, streicht mir übers Haar. ,,Willst du noch etwas hier bleiben, falls du dich noch einmal übergeben  musst, oder soll ich dich in dein Zimmer bringen?" ,,Ich bleibe lieber noch hier..." er schaut weiterhin besorgt, er soll nicht... ich habe es verdient zu leiden. Er soll glücklich sein im Gegensatz zu mir! Er verlässt das Badezimmer, ich höre wie die andern sich fertig machen, jeder kommt noch einmal zu mir wünscht mir gute Besserung mit diesem besorgten Blick... Warum? Sie sollen es lassen, ich habe das nicht verdient! Und während die andern die Wohnung verlassen während sie zum Training gehen hocke ich hier alleine, die Kälte ist angenehm... 

When tears fall and glass breaks

Ich weiß nicht wie lange ich da saß, wie lange ich die Wand angestarrt habe. Warum? Diese frage hallt durch meine Gedanken, wie ein Echo. Ich weiß nichts, mein Kopf ist wie leer gefegt, nur dieses eine Wort, diese eine Frage herrscht in mir. Wieso warum? Worauf bezieht sich das warum? Ich weiß es nicht, ich weiß nichts. Ich denke nicht über mein handeln nach, ich erhebe mich. Ich fühle mich... ich weiß es nicht. Ich weiß nichts. Warum? Warum verdammt nochmal? Ich schlage gegen die Wand, lasse die Wut raus, die Wut die keine ist. Ich... ich fühle mich nicht wütend, bin es aber... oder? Ich habe denn drang etwas zu zerstören... also zerstöre ich mich. Ich schlage weiter gegen die Wand kann nicht aufhören. Warum? Schon wieder diese Frage sie macht mich... ja, was eigentlich? Wieso weiß ich nichts? Warum... ich verharre in meiner Bewegung. Was tue ich hier eigentlich... es bringt doch nichts...

 

Ich gehe in mein Zimmer, setze mich auf den Boden, starre die Wand an, mal wieder...  Ich will mich nicht bewegen, ich will das es so bleibt. Das was so bleibt? Ich verstehe mich selbst nicht... ich weiß nur das ich etwas machen muss... es ist nicht gut hier einfach herumzusitzen.. und trotzdem erhebe ich mich nicht... ich bleibe so sitzen, rühre mich nicht... Warum fühle ich nichts? Ich will etwas spüren... Warum? Diese frage bohrt sich in meine Gedanken, sie kommt immer wieder, überdeckt alles andere. Irgendetwas löst sie in mir aus... aber was? Ich blicke nicht mehr durch. Ich... ich drehe durch... ich weiß nicht wie... ich weiß nicht warum.. ich... ich kann nicht mehr. Wie als wäre ein Schalter umgelegt, die Tränen fangen anzulaufen, vernebeln mir die Sicht. Ich weine Stumm. Man merkt nicht dass ich weine, meine Miene ist genauso wie vorher, nicht eine Gefühlsregung ist auf ihr zuerkennen. Das einzigste was mich verrät sind die Tropfen, das salzige Wasser was mir die Wange runterrinnt. Was nicht aufhören will zulaufen. Warum? Ich stehe auf, die Tränen vernebeln mir die Sicht als ich die Treppe herunterstolper. 

 

Ich gehe in die Küche, mein Blick fällt auf einen Zettel: 

 

Ess was, wenn es dir besser geht 

 

und darunter einer dieser widerlichen Zwinkersmileys... Ich will das nicht... ich werde nichts essen... ich kann nicht, ich will nicht, ich darf nicht... Langsam hole ich mir ein Glas heraus und fülle etwas Leitungswasser hinein, die Tränen laufen immer noch. Sie laufen doch ich handle so als wäre nichts. Meine Finger zittern, das Glas ist anormal schwer, mein Blick verdunkelt sich. Ich kneife die Augen kurz zusammen. Mein Blick wird wieder klar, aber was ich nicht verhindern konnte war, dass das Glas mir aus der Hand gleitet.. Zerspringt. 

 

Ich erinnere mich... wenn mir als kleiner Junge ein Glas runter gefallen ist, hat mir immer jemand gesagt ich solle mich nicht bewegen. Erst wenn alle Glassplitter weg sind. Eine Vorsichtsmaßnahme, eine Regel mehr, genau wie das man nicht mit scharfen dingen spielen soll. Aber ich bin nicht mehr klein. Und Regeln sind da umgebrochen zu werden. Langsam hocke ich mich hin, spüre die Scherben unter mir, spüre einen leichten Schmerz. Es ist nicht genug ich möchte etwas spüren, ich möchte etwas fühlen. Ich möchte... ich möchte leiden... ich habe es verdient. Meine Hand streckt sich von alleine aus, sammelt die Scherben zusammen, so wie meine Eltern es immer gemacht haben, als ich klein war. Nur dass sie sich nie verletzt haben ich presse meine Handflächen zusammen, spüre wie die Scherben, in meine Haut einschneiden. Der Schmerz ist nicht schlimm, nicht genug. Ich suche immer mehr Scherben zusammen. Räume sie zusammen, krieche über den Boden,. Ich sehe wie das Blut meine Hand hinab tropft. Es vermischt sich mit dem wenigen Wasser was sich auf dem Boden befindet, das was ich eigentlich trinken wollte. Die Tränen laufen noch, während ich den Scherbenhaufen zusammenschiebe, sie sind rot. Meine Hände verweilen auf dem Haufen. Während ich die Stimmen höre. Eine Tür schließt sich auf, lachen erklingt ,,Sungmin? Wir sind wieder da!“ Ich bleibe sitzen...

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Tag der Veröffentlichung: 06.04.2014

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