Jung an Jahren,
unerfahren
war ich, als es mir geschah,
durch so kindlich zarte Hände
kam mein angsterfülltes Ende.
In fahlen Mondscheins warmer Nacht,
hatte ich mir nichts dabei gedacht,
ein Abenteuer zu bestehen
und mit den Fremden mitzugehen.
Fremde Sprache, fremdes Land.
Doch lag es je in meiner Hand?
Vielleicht ja, vielleicht auch nein.
- Doch so sollte es eben sein.
Zitternd umschlossen,
um bald loszulassen,
senkte sich der Schaft,
massenhaft,
getrieben von der Angst des Kindes
vor des Teufels Ebenbildes,
das drohend zischte: Stich schon zu!
Oder wir nehmen dich und dann ist ruh!
Die Klinge traf, doch nicht mein Herz,
und ich ertrug des Körpers Schmerz,
denn ohne Schuld geführt, hat Nichts die Macht,
Blut zu bezahlen für Dämonenpracht.
Rot tränkte dann die Felsenwand
bis mein Bewusstsein ganz entschwand.
Ich blickte auf mich selbst hernieder,
erkannte kaum den Grund für Trauerlieder.
Umringt von schwarzen Kutten lag mein Körper
und ein scharfes Messer klang im Fall.
Sinnlos feige Tat der alten Stümper,
nur sie selbst sind Opfer des Metall.
Wie durch ein Wunder wusch ich mich rein,
durch eigne Kraft. Vergebung lacht.
Kein Hass der Welt hält mich mehr klein.
Erst recht nicht der aus Teufelsdienertracht!
Denn ich begriff
mit keinem Kniff
kann man mich halten,
oder Zorn gestalten.
Wenn ich nicht will
steht alles still
in meiner Welt
bin ICH die zählt.
Es liegt ganz an mir
im Jetzt und hier
wie ich so bin
tief in mir drin.
Egal wer mir mein Leben nimmt
ich bleibe stark und selbstbestimmt.
Ein Opfer nein, dass bin ich nicht.
Das sind Andere, jenseits des Licht.
Wer sich die Seele schmutzig macht
aus Gier nach einer größren Macht
wird fallen tiefer noch als jeder Schnitzer.
Ja, bodenlos stürzen die willigen Besitzer!
„C'est la vie!“, sagt man in meinem Heimatort
und „So ist das Leben!“ spricht man dort,
wo ich meine letzte Zeit
verbrachte mit der Tränen Leid.
Nichts zu vergessen, nichts zu verzeihn.
Wie durch ein Wunder wusch ich mich rein.
Am Externstein war mein Schaffot
doch nun sind alle andern tot.
Tag der Veröffentlichung: 10.05.2015
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen gewidmet, die mein Leben bereichern.