Leidenschaft Kochen
oder
Kochen zum Leiden geschaffen
Liebe Leser, musikalisch gesehen, versteht sich mein Beitrag als harmonischer Kontrapunkt zum gestellten Thema des 55. Biowettbewerbs, gestrandet als Disharmonie auf der verkrusteten Herdplatte.
Oder anders formuliert:
Ich habe es in meinem Leben verstanden, die moderne Kochinsel meist schadlos zu umschiffen.
Und nochmals anders:
Wer hinter dem Buchdeckel eine Hand voll Gourmet Rezepte der gehobenen Klasse mit mindestens fünf Sternen vermutet, befindet sich auf dem Holzweg. Für meine Person trifft eher der Untertitel zu!
Zuerst aber eine grosse Rückblende.
Meine Schwester hält einen Vorsprung von viereinhalb Jahren, eine Tatsache, welche ich nie und nimmer aufzuholen vermag. Erstgeborene haben einen ungewollten Vorteil, weil sie bis zur Ankunft des jüngeren Geschwisters, die ungeteilte Zuneigung der Eltern auf sich vereinen können. Dies hat Beatrice wunderbar genutzt, indem sie sehr schnell die Sprache der Erwachsenen übernahm, eine Ausdrucksweise, weit über einer einfachen gutturalen Babysprache, wie ich sie mir später aneignet habe. Unsere Mama, seit der Heirat nicht mehr berufstätig, kümmerte sich um das kleine Mädchen und liess es an all ihren Tätigkeiten im Haushalt teilhaben. Hausfrauen halten sich täglich mehrere Stunden in der Küche auf und so wurde Beatrice, sobald sie das Gehen entdeckt hatte, in die Geheimnisse des Kochens eingeführt. Selbstverständlich waren Messer tabu, aber es gibt noch so vieles, was ein kleines Mädchen in diesem Raum mit den herrlichen Düften entdecken kann.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 05.03.2015
ISBN: 978-3-7368-8624-7
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