Endlich!
Ich stehe endlich hier,
hab mein Ziel erreicht.
Laut ist das Tosen des Wassers,
hart bricht es auf der Oberfläche.
Ich sauge den Anblick ein, mit all meinen Sinnen,
bin süchtig nach der berauschenden Brutalität,
die durch das glänzen der Sonnenstrahlen fast schon friedlich wirkt.
Adrenalin schießt durch meinen Körper, zittrig schließe ich meine Augen,
hole noch einen tiefen Atemzug
und nehme noch ein letztes mal die ruhige Abendluft in mich auf.
Jetzt ganz ruhig öffne ich sie wieder, mein Blick haftet am Horizont
während ich die letzten Schritte nach vorne gehe, immer weiter, ohne anzuhalten,
bis ich keinen Boden mehr unter den Füßen spüre.
Frei fühlt es sich an,
Ich schwebe kurz in der Luft.
Nichts hält mich fest, nichts schränkt mich ein
Rauschend falle ich immer schneller, tiefer
die Bilder, verschwimmen vor meinen Augen
Eine Orientierung, die gibts nicht mehr
Aber auch wenn ich, ganz ohne Anhaltspunkt
durch die Atmosphäre fliege,
fühle ich mich zum ersten mal angekommen,
hier gehöre ich hin, hier bin ich frei
Meine Zehen strecken sich, machen sich bereit für den Durchbruch
und mit einem harten Stoß, sende ich immer breiter werdende Kreise über die glänzende Oberfläche des Wassers
mit freudig klopfenden Herzen taucht mein Körper in die kalten Tiefen des Sees
Dir zuvor so ruhige Wasserstimmung, verwandelt sich zu tosenden Wellen,
hin und her werde ich geschleudert,
aber das lächeln bleibt
ich lasse mich treiben, erkunde mit Euphorie,
als ich mich mit aller Kraft nach oben drücke,
dem Licht, dem Sauerstoff entgegen,
auf in ein neues Leben
Tag der Veröffentlichung: 20.01.2021
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