Nachts schlich ich aus der Tür,
kletterte aus dem Fenster,
wenn nur der Mond mich sah.
Er kann ja nichts dafür,
ich floh meine Gespenster
doch meistens blieben sie mir nah.
Manchmal ging ich um dein Haus.
Nachts, im Dunklen, allein.
Manchmal ging ich zum Fluß.
Nachts, im Dunklen, allein.
Saß unter dem Hochspannungsmast,
seine Kabel überquerten das glänzende Wasser.
Surrend unter des Stromes Last
mit roten Bällen wie Schwimmbojen rund.
Ich hätte so gerne getanzt
auf der mittlersten roten Kugel grad über der Mitte.
und vielleicht habe ich es getan.
Kletterte ja hinauf mit sicherem Tritte.
Mit meinen Augen zu erleben, das Über-mir-schweben.
Mein Herz hat es niemals vergessen,
in Gedanken bin ich oft hinauf geklettert,
hab' dort oben gesessen und gesungen,
bin von Kugel zu Kugel gesprungen.
Nur nachts schien die Welt real,
nachts schien es, als hätte ich die Wahl.
Über des Stromes dunkle Macht
tanzen meine Gedanken durch die Nacht.
Tag der Veröffentlichung: 06.02.2012
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