Cover

Prolog

Es war dunkel. Man konnte ihren schnellen Atem und das laute geschrei des Babys auf ihrem Arm hören. Sie rannte so schnell sie nur konnte, lief über umgefallene Stämne, große Baumwurzeln und kleine Steinchen. Du kannst uns nicht entkommen. Tränen der Verzweiflung liefen über ihr schönes Gesicht und vielen ihr beim laufen ins lange blonde Haar, welches ihr die ganze Zeit über hinter her flog, wie eine Fahne im Wind. Du kannst uns nicht entkommen. Sie wusste es, doch wollte sie es nicht wahrhaben. Dort. Da drüben ist das Portal. Sie rannte wenn möglich sogar noch schneller, doch sie konnte hinter sich bereits ihre Verfolger hören. Nein, ihr bekommt uns nicht. Sie konnte sogar schon das helle glitzern und Funkel des Portals erkennen, welches sie in eine neue und sichere Welt, zusammen mit ihrem Baby, bringen würde. Sie konnte das Kribbeln der Macht und Magie des Portals bereits auf ihrer Haut spüren. Du kannst uns nicht entkommen. Da. Da war es schon wieder, diese Stimme. Sie drehte ihren Kopf nach hinten, um sehen zu können wie viel Zeit ihr noch blieb, bis ihre Verfolger sie eingeholt hätten. Dies war ein großer Fehler, denn dieser kurze Moment der Unachtsamkeit kam ihr teuer zu stehen. Sie blieb in der Schlinge einer dicken Baumwurzel hängen und stolperte zusammen mit ihrem Baby auf die Knie. Der Schock saß tief und es dauerte einen Moment bis sie sich wieder gefangen hatte. Sie wollte aufstehen und weiter Rennen, als sie plötzlich zwei starke Arme von hinten griffen. >>Hab ich dich.<< Flüsterte das Monster ihr direkt ins Ohr. Sie roch den faulen Atem dieser Kreatur und sah wie seine zwei Begleiter auch zu ihr kamen. Ein kleines Wimmern verließ ihre zarten Lippen und wurde von einem grausamen und zu gleich lüsternen Kichern der Kreatur verschluckt. Oh bitte nicht, nicht wo das versprechen auf ein so viel besseres Leben zum greifen nah ist. Sie öffnete die Augen, wobei sie sich nicht entsinnen konnte wann sie sie geschlossen hatte. Das Portal war zum greifen nah, nur eine Arm länge trennte sie von ihrem neuen Glück und dem ihres Kindes, welches in der ganzen Zeit des schreiens nie müde wurde. Kalte Hände wanderten zu ihrer rechten Brust und ergriffen diese sehr fest. Noch ein Wimmern und noch ein dreckiges Kichern dieser Kreatur hinter ihr. >>Weißt du, ich bin mir ziemlich sicher das wir fünf hübschen hier eine menge Spaß haben werden.<< Kam es immer noch flüsternd von diesem Monster. Die zweite Hand dieses Ekels schob sich langsam, aber sehr Ziel sicher, unter ihr Wald grünes Kleid auf ihre Scham zu. Sie sah hinunter auf ihr Kind, möglichst darauf bedacht die widerlichen Hände zu ignorieren. >>Hier endet die Reise von dir und deinem Baby. Unser Meister freut sich schon auf dein kleines süßes Mädchen und wir drei freuen uns auf dich.<< Die Hände fingen an sie an ihrem sonst so empfindlichen Punkt zu massieren. Wieder ein Wimmern und wieder ein dreckiges lachen auf seitens der Kreaturen. Nein! Sie sah zurück zum Portal und dann wieder auf ihr Kind.Wenn sie ihren wertvollsten Schatz jetzt werfen würde, würde zumindest ihr Baby es schaffen. Also schloss sie noch einmal ihre Augen, drückte ein letztes mal ihr kleines Mädchen an sich und warf es dann schnell durchs Portal. Machs gut meine Kleine, nun wirst du ein besseres Leben haben. Eine weitere Träne verließ ihre schönen Augen und hinter sich konnte sie ein lautes Knurren hören. >>Du Schlampe, warte es ab, dass wirst du noch bereuen.<< Schrie es, doch das einzige was sie fühlen konnte war tiefste Erleichterung, denn sie wusste das die Welt, wo ihr kleiner Schatz nun war, nie von diesen Kreaturen betreten werden könnte. Aus diesem Grund war es ihr egal was nun mit ihr Geschehen würde, es war ihr egal das sie vermutlich als Sexsklavin herhalten müsste, um die gelüste dieser in ihren Augen hässlichen Monster zu befriedigen. Denn allein der Gedanke daran, dass ihr kleines Mädchen nicht als Objekt des Herrschers dieser Kreaturen herhalten müsste, ließ sie lächeln. Ab jetzt wird alles gut meine kleine, ab jetzt wird alles gut. Dies wiederholte sie wie ein Mantra und bemerkte nicht, wie sich die drei Kreaturen auf sie stürzten.

Kapitel 1

 

Vogelgezwitscher war alles was sie um sich herum wahrnahm. Vogelgezwitscher und das rascheln der Blätter von ihrem so heiß geliebten Bäumen, die dem Wald erst die einzigartige Schönheit und Ruhe gaben. Aber auch das leise rauschen vom Bach in der Nähe. Claire konnte sich den Bach bildlich vorstellen, wie sich das klare Wasser einen Weg durch den, von dichten Moos bedeckten Waldboden bahnte, der dem Wald etwas Mystisches verlieh. Für sie schien es so, als habe die Menschheit im laufe der Zeit aufgehört das Wasser zu schätzen, obwohl sie eigentlich alle wissen müssten, dass ihre Organismen ohne Wasser nicht überleben könnten. Vielleicht sind nicht alle Menschen so, vielleicht gibt es da draußen in der weiten Welt auch noch Menschen die wie Claire waren. Sie hoffte es zumindest und versuchte sich weiter auf ihre Übung zu konzentrieren. Einatmen, Ausatmen. Claire wiederholte dies immer wieder, um ihre Innere Ruhe wiederherstellen zu können und ihren Kopf endlich frei zu bekommen. Sie saß, mit geschlossenen Augen, im Schneidersitz auf einem großen Felsen. Ihre Hände lagen locker auf ihren Knien und ihre blonde Lockenmähne hatte sie sich zu einem hohen Dutt zusammen gerafft, was bei ihren haaren schon fast an einem Wunder grenzte. Leichter Wind wehte ihr ein paar Strähnen, die es aus ihren Dutt geschafft hatten, sanft ins Gesicht und sie konnte die Blätter der Bäume um sich herum laut rascheln hören. Einatmen, Ausatmen. Aus weiter Ferne konnte sie hören wie ihre Mutter nach ihr rief. >>Claire, Schätzchen<< Sie gab sich die größte mühe die Rufe zu ignorieren und blieb weiter in der von ihr geschaffenen Welt. Einatmen, Ausatmen. >>Claire!<< Dieses mal war die Stimme ihrer Mutter schon näher und auch viel energischer als vorher. Claire seufzte. >>Ich bin hier.<< gab sie mit ruhiger aber fester Stimme von sich und sprang vom Felsen. Der Aufprall auf den Boden zog ein bisschen in ihren Waden, war aber allerdings nichts, was man nicht hätte aushalten können. >>Da bist du ja meine Liebe.<< Kam es sanft und deutlich erleichtert von ihrer Mutter. Sophia, ihre Mutter, kam um den nächsten Baum mit weit ausgebreiteten Armen auf Claire zu gehuscht und nahm sie dann herzhaft in die Arme. Sophias braun/schwarze Haare wurden dabei vom Wind sachte hin und her gewogen. Sophia seufzte und sah sie mit tadelnen Blick an. >>Kindchen, warum musst du nur immer soweit in den Wald gehen? Außerdem wird es bald dunkel, du weißt das du dann nicht mehr hier sein solltest.<< Claire wusste das sie das nicht sollte, aber im Wald fühlte sie sich einfach wohler als in ihrem eigentlichen Zuhause, sie überkam im Wald immer ein Gefühl der Geborgenheit und Freiheit, sie konnte und wollte nicht verstehen, warum ihre Mutter angst im dunkeln vor einem so herrlichen und friedlichen Ort hatte. Du fühlst dich einfach mit dem Wald verbunden. >>Ich weiß mum, aber ich vergesse einfach immer die Zeit.<< Murmelte sie an der Schulter von Sophia. Diese löste gerade die Umarmung und sah sie dann liebevoll an und erwiderte freundlich. >>Komm Kind.<< Dabei legte sie ihr eine Hand auf die zierliche Schulter und schob sie sanft mit. >>Mike wartet bereits auf uns, damit wir zusammen zu Abend essen können.<< Der Weg zurück verlief ruhig und in einem entspannten Schweigen. Claire war noch nie ein Mädchen langer Unterhaltungen gewesen, doch das störte die wenigsten und am allerwenigsten Claire.

Zuhause angekommen empfing sie so gleich wohlige Wärme, der Duft von gefüllten Apfeltaschen und Nudelauflauf mit Krabben. >>Für dich hab ich extra Apfeltaschen gemacht, da ich weiß das du diese sogerne magst.<< Claire nickte stumm und setzte sich an ihren Platz. Sophia ging zurück in ihre Küche. Wenige Minuten später kam Mike, ihr Vater, an den Esstisch mit einem leisen ächzen setzte er sich schräg gegenüber von Claire. Mike war genauso wie Sophia ein Herzens guter Mensch, die beiden waren seit 10 Jahren verheiratet und wirkten noch immer wie ein frisch verliebtes Paar. Sophia war eine gute Hausfrau und liebevolle Mutter, sie war etwas rundlich und ziemliche klein im vergleich zu Mike der sie fast um zwei Köpfe überragte. >>Wo warst du denn schon wieder Claire?<< Hörte sie Mikes dunkle Bass-Stimme sanft Fragen. Claire schaute mit resignierten Blick zu Mike auf und seufzte. >>Da wo ich eigentlich immer bin Pa.<< Mike zuckte nur mit seinen massigen Schultern und sah mit sanften Blick in Richtung Küche, wo ihre Mutter mit dem Nudelauflauf in den Händen zurück kam. Sie stellte ihn auf den Tisch und setzte sich auf ihren üblichen Platz neben Mike gegenüber von Claire. >>Es ist angerichtet meine zwei hübschen.<< verkündete sie mit melodischer Stimme während sie bereits nach den großen Löffel, für den Auflauf, griff. >>Freust du dich schon?<< fragte Mike Claire während sie sich etwas zu essen auftat. Claire überlegte kurz bevor sie antwortete. >>Worauf?<< Fragte sie, obwohl sie eigentlich schon wusste was er meinte. Mike schaute sie verduzt an. >>Na auf deinen 18 Geburtstag.<< Erwiderte er mit leichter Belustigung in der Stimme. Mein Geburtstag, wusste ich es doch. Eigentlich freute sie sich überhaupt nicht auf ihren Geburtstag, da sie seit Tagen ein schlechtes Gefühl und eine böse Voranung im Bauch hatte, wenn sie an ihren bevorstehenden 18 Geburtstag dachte und eigentlich hatte ihr Bauchgefühl noch nie enttäuscht. Aber das konnte sie Mike und Sophia natürlich nicht sagen, also setzte sie ihr bestes falsches lächeln auf das sie besaß. >>Ach ja, natürlich freue ich mich, ich bin nur schon so aufgeregt, dass ich das komplett verdrängt hatte.<< Log sie ohne rot zu werden. >>Das ist doch selbstverständlich Kleines, ich weiß noch an meinem 18 Geburtstag da...<< Claire schaltete ab und konzentrierte sich auf das Essen. Eigentlich war es ihr egal wie alt sie wurde oder war, es spielte doch sowieso keine Rolle, heißt es nicht immer, dass man nur so alt ist wie man sich fühlt? Aber das würde keiner aus ihrer Familie verstehen oder die Leute aus ihrer Schule. Für alle anderen ist der 18 Geburtstag der Tag des Erwachsen werdens und etwas das groß gefeiert werden musste, aber da ließ sich drüber Streiten. Als alle fertig waren, stand Sophia auf und holte den Nachtisch. In der Zeit, beugte sich Mike zu ihr über den Tisch. >>Na? Schon wieder in deiner eigenen Welt?<< Fragte er verschwörerisch und zwinkerte ihr kokett zu. Sie schüttelte kaum merklich ihren Kopf, ihr war gar nicht bewusst gewesen das sie schon wieder in ihrer eigenen Gedankenwelt gefangen gewesen war. Also gab sie nur ein unverständliches Brummen von sich und aß dann ihren Nachtisch, als ihre Mutter diesen vor ihr abstellte.

Nach dem Essen ging sie hoch in ihr Zimmer und legte sich in ihr weiches Doppelbett. Der Tag Morgen versprach anstrengend zu werden. Kurz bevor ihr die Augen zu fielen, hörte sie wie eine raue und sehr tiefe Männerstimme, ihr in ihrem Kopf etwas zu flüsterte. Komm zu MIR! Wehr dich nicht. Aber ihr blieb leider keine Zeit mehr um darüber Nachzudenken, denn schon glit sie langsam ins Reich der Träume. Komm zu MIR!

Kapitel 2

 

Träge öffnete Claire ihre Katzenhaft grüne Augen und blinzelte in das Licht der hellen Morgensonne. Ein letztes mal schloss sie ihre Augen. Verrenkte und streckte ihre Arme und Beine, bis ihre Knochen ein lautes Knacken von sich gaben, wobei ein wohliges seufzen ihre zarten Lippen verließ. Einige Minuten lag sie einfach nur so da, bis sie sich mit einem kleinen ächzen aus ihrem Doppelbett erhob. Nun stand sie wie jeden Morgen sofort vor ihrem großen Spiegel, welcher mit  kunstvollen schwarz/silbernen Schnörkel, rund um den Spiegel, verziert wurde. Claire wusste nicht, warum sie nicht schon längst einen anderen Platz für ihren großen Spiegel gefunden hatte. Vielleicht hatte sie ihn auch einfach noch nicht umgestellt, damit sie immer wieder aufs neue feststellen konnte, wie scheiße sie morgens eigentlich aussah. Was ziemlich dämlich war wenn man mal genauer drüber nachdachte. Im Spiegel schaute ihr ein zierliches junges Mädchen entgegen, ihrer Meinung nach zu zierlich und auch viel zu klein, obwohl sie von vielen öfters etwas anseres gesagt bekam, aber Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Dieses Mädchen im Spiegel, mit den sonst  langen blonden Locken, die jetzt eher aussahen als hätte sie in eine Steckdose gepackt, hatte cremefarbene Haut und hohe Wangenknochen. Sie hatte kleine aber feste Brüste, welche von einem schwarzen Top verdeckt wurden, eine leicht geschwunge Hüfte welche zu ellen lange Beine mit blau lackierten Fußnägeln überging. Claire stieß laut die Luft aus ihren Lungen. Was mache ich hier eigentlich? Sie hätte nie gedacht, dass sie mal eine von denen sein würde die sich den ganzen Tag am liebsten im Spiegel betrachteten und darüber philosophierten was sie an ihrem aussehen alles nicht mochten oder vielleicht noch ändern könnten. Nein, so eine war Claire nicht oder zumindest hoffte sie es. Ihr entfuhr ein lautes stöhnen. >>Reiß dich mal zusammen Claire, so fängt der Tag doch schon super an.<< Murmelte sie leicht fluchend vor sich hin. Sie strich sich ihre vom Schlaf zerzausten Locken aus dem Gesicht und schlich ins Badezimmer. Dort sprang sie unter die Dusche, ohne dem Spiegel im Bad auch nur eines blickes zu würdigen.

Du bist keine von denen!

Claire erstarrte. Was? Sie schüttelte ihren Kopf und wusch sich den Schaum aus ihren langen Haaren, die ziemlich schwer wurden, da sie sich mit Wasser vollgezogen hatten. Claire liebt das Gefühl von warmen Wasser auf ihrer weichen Haut. Für sie bedeutet das Wasser Leben, Heilung und Frieden, aber auch Unruhe, Gefahr und Unbezwingbarkeit. Das Wasser war für sie ein Element das sich, genauso wie die anderen Elemente, nie beeinflussen lässt und dennoch versucht es die Menschheit täglich, manchmal gelang dieser Versuch aber oft eben auch nicht. Sie stieg aus der Dusche und trocknete sich mit dem roten Handtuch ab, welches schon immer rechts neben der Dusche an der gefliesten Wand hing. Danach ging sie zurück in ihr Zimmer. Dort zog sie sich schlichte weiße Unterwäsche an, ein lockeres hell rosa Top und eine kurze Jeansshorts. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn ihre Mutter rief sie bereits von unten. >>Claire! Frühstück.<<  Sie stieg langsam die Treppen hinab und ging ins kleine aber gemütliche Esszimmer. Sophia und Mike saßen beide am Tisch, auf dem stand ein großer Kuchen mit Kerzen drauf der die Aufschrift "Alles liebe zum 18 Geburtstag" hatte. Während sie sich auf ihren Stuhl setzte, fingen beide an das typische Geburtstaglied zu singen. Claire ließ diese Prozedur schweigend über sich ergehen und fühlte das bekannte ziehen in ihren Wangen vom vielen lächeln, damit ihre Freude möglichst echt wirkte. Denn eigentlich war sie auch nicht der Mensch, der besonders viel und ständig lächelte. Das war bei Claire eher eine Seltenheit. Denn es ist nicht so das sie sich nicht auf ihren Geburtstag freute, im gegenteil, sie mochte Geburtstage eigentlich ganz gerne, sie verstand nur einfach nicht wieso man da so einen großen Wirbel drum machte. Es ist immerhin nur ein Tag im Jahr der einem mitteilte, dass ein Jahr deines Lebens vorbei war und nun ein neues begann. Doch wenn man einmal genauer darüber nachdachte, ist es schon beängstigend wie schnell so ein Jahr umgehen kann und wie schnell dein Leben vorbei sein könnte. Denn ein Jahr kam Claire immer wie ein klitze kleiner Wimpernschlag vor. Aber es war falsch an seinem eigenen Geburtstag ausgerechnet über so etwas nachzudenken. Reiß dich zusammen! Mike und Sophia waren bei der letzten Strophe des Liedes angekommen und Claire füllte ihre Lunge bereits großzügig mit Luft, in Erwartung, zumindest die Kerzen auf dem Kuchen schnell aus pusten zu können. Als das Lied dann endlich endete ließ sie die angehaltene Luft aus ihrer Lunge hinaus. >>Alles gute Maus.<< Nacheinander wurde sie von ihren Eltern in eine feste aber herzliche Umarmung gezogen und bekam einen dicken schmatzer auf die Stirn. >>Danke.<< Gab Claire gerührt von sich, denn auch wenn sie nicht viel von dieser Sache hier hielt, so waren es Momente wie diese die ihr Herz erwärmten. Auch wenn sie nach außen hin manchmal kühl und distanziert wirken mochte, so war sie im Inneren doch ein kleines Sensibelchen, zumindest was solche Momente anbelangte, aber das musste ja keiner wissen. >>Mum, sag mal wäre es okay wenn ich nach dem Frühstück wieder raus in den Wald gehe?<< Fragte sie >> Du weißt schon, da wo ich immer bin.<< Sie hielt vor Spannung die Luft an, da sie wusste das sie an ihren Geburtstagen eigentlich nicht raus in den Wald durfte, da ihre Eltern die Zeit lieber mit ihr verbringen wollten und sie jedes Jahr aufs neue die Hoffnung hatten, dass sie jemanden von ihren nicht vorhandenen Freunden einladen würde. Aber da könnten sie lange warten. Das ist nun mal der Preis den man als Einzelgängerin zahlte, aber damit hatte Claire keine Probleme. Sie war daran gewöhnt von ihren Mitschülern komisch von der Seite angeguckt zu werden, weil sie immer so schweigsam war und so häufig abwesend scheint, die einzigen die ihr jede Menge Aufmerksamkeit schenkten, waren die Jungs, aber die hatten alle keine Ahnung. Sie war einfach eine Person die gerne und viel nachdachte und auch viel lieber alleine war, sie mochte keinen Trubel um sich herum. Außerdem verstand sie einfach nicht, wie man den ganzen Tag an seinem Handy sitzen konnte oder vor dem Fernseher. Sie verstand auch nicht, warum man sich mit seinen Freunden traf, nur um sich dann bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken. Claire verbrachte ihre Zeit einfach lieber in der Natur, also hielt sie sich von den anderen weitestgehend fern. Damit sie also sicher gehen konnte, dass ihre Eltern sie in den Wald ließen, setzte sie ihren Dackelblick und den Schmollmund mit klimpernen Wimpern ein. >>Bitte. Ich durfte bis jetzt noch nie an meinem Geburtstag in den Wald und heute ist ja ein so besonderer Tag und...<< Ihre Mutter stoppte sie, indem sie ihr die Hand vor den Mund hielt. >>Ist ja gut, ist ja gut, du darfst heute in den Wald.<< Dabei schaute sie zu Mike der ihr zustimmend zunickte. Claire seufzte erleichtert. >>Danke.<< Denn heute war das Gefühl in den Wald gehen zu müssen einfach unglaublich stark, dieses Gefühl war sonst auch immer sehr stark präsent doch heute war es einfach anders als sonst, einfach unbeschreiblich. Sie fühlte sich schon immer mit der Natur auf eine gewisse Art und Weise verbunden, auch wenn es verrückt klang und verdammt sie wusste wie verrückt das klang, aber es musste ja keiner wissen wie stark ihre Verbindung zur Natur wirklich war. Es reichte wenn Claire selbst wusste, das sie nicht ganz normal war. Doch was bedeutet eigentlich schon normal? Wer bestimmte denn was normal war und was nicht? Vielleicht halten wir Menschen ja alles für normal was für uns wissenschaftlich erklärbar scheint. Ganz schön primitiv wenn man so darüber nachdachte, denn trotz alledem, was wir Menschen an Wissen über die Jahrtausende hinweg angesammelt hatten, haben wir uns im Prinzip nie weiter entwickelt, da wir uns immer noch darauf beschränken was für uns wissenschaftlich erklärbar und persönlich greifbar scheint. Claire seufzte. Einfach nicht darüber nachdenken!

Das Frühstück verlief weiterhin sehr ruhig. Als Claire und ihre Eltern fertig mit Essen waren und Claire trotz Proteste mit beim abräumen half, ging sie hinaus in den Wald. Nichts ahnend, dass dies ihr Leben für immer verändern würde.

Komm zu MIR!

Kapitel 3

 

Sie saß wieder auf dem Felsen, in der selben Position wie immer. Einatmen, Ausatmen. Hier fühlte sie sich wohl, hier fühlte sie sich wirklich Zuhause. Die Männerstimme in ihrem Kopf hatte sie bereits vergessen. Sie konzentrierte sich ganz auf ihre Meditation. Einatmen, Ausatmen. Die Sonne wärmte ihre cremefarbene Haut. Ihre feinen blonden Armhaare stellten sich bei jedem sanften Windhauch auf, bis eine Gänsehaut ihren ganzen Körper zierte. Sie konnte die Energie und das schwere alter der großen stämmigen Bäume spüren, dieses Gefühl floss unterschwellig durch ihre Adern und erfüllte sie selbst mit frischer Energie. Es fühlte sich so an, als würden die Bäume ihr diese Energie freiwillig zuführen. Einatmen, Ausatmen. Ein kleines Eichhörnchen setzte sich vor ihr auf den Felsen. Sie sah es nicht, aber sie konnte das leise trippeln der kleinen Pfötchen hören, als es zu ihr auf den Felsen lief. Claire öffnete ihre Augen und sah in die treudoofen Knopfaugen des Eichhörnchens. Sie beendete fürs erste ihre Meditation und setzte sich in eine für sie angenehmere Position vor das Eichhörnchen. Dies tat sie ganz vorsichtig, um das Eichhörnchen nicht zu verschrecken, denn sie liebte alle Tiere des Waldes und sie hätte dieses unschuldige Wesen nur ungerne verschreckt. Aber es blieb wo es war und sah sie nur treudoof an. Claire atmete noch ein letztes mal tief ein und aus. >>Also gut.<< Sie setzte sich etwas gerader hin und blickte in die großen Knopfaugen. >>Hallo Eichhörnchen.<< Dabei kam sie sich zwar extrem bescheuert vor, aber etwas besseres fiel ihr nicht ein. Genervt strich sie sich durch die Haare und sah hinauf in den strahlend blauen Himmel, an dem ein paar Vögel über die Bäume hinweg flogen. Sie bewunderte die Freiheit der Vögel und sie beneidete sie dafür, dass sie so viel in ihrem Leben sehen und entdecken können. Anders als Claire, ihre Leben war zwar länger als das der Vögel sie wusste aber, dass sie nie so viel sehen und entdecken würde wie diese Tiere. Sehnsuchtsvoll blickte sie noch eine Zeit lang in den Himmel, bevor sie zurück auf das kleine Eichhörnchen sah, welches noch immer braf vor ihr saß. Es hatte allerdings den Kopf in der Zwischenzeit leicht schief gelegt, so als würde es nicht recht wissen wie es mit der Situation umgehen sollte, aber da waren sie schon zu zweit. Nach langem überlegen und weiterem Schweigen, streckte Claire vorsichtig ihre linke Hand aus und sofort sprang das Eichhörnchen erfreut bei ihr auf die Schulter, wo es vergnügt das kleine Köpfchen bei ihr an der Wange rieb. Sie musste leise kichern, da es unglaublich kitzelte wie das weiche Fell über ihre makellose Haut strich.

Komm zu MIR!

Da war sie wieder, diese Männlichestimme in ihrem Kopf. Sie klang rau und tief und auf eine gewisse Art und Weise unglaublich anziehend. Diese Stimme umschmeichelte ihre Sinne und sorgte dafür das sie sich ganz benommen fühlte und teilnahmslos.

Wehr dich nicht meine kleine. Komm zu MIR!

Claire konnte sich dem Befehl nicht widersetzen, auch wenn sie es gewollt oder irgendwie gekonnt hätte. Alles in ihrem Kopf fühlte sich an als wäre dort, anstelle von Hirnmasse, jede Menge Apfelmuss getreten und ihr Körper fühlt sich auch an als gehöre er nicht länger ihr selbst.

Komm hierher! Claire! Komm zu MIR.

Wohin? Claire fühlte sich machtlos und machtlos zu sein war ein verdammt beschissenes Gefühl, zu wissen das etwas nicht stimmte und trotzdem nichts tun zu können war schrecklich. Sie war hilflos, hoffnungslos verloren und dem Fremden vollkommen ausgeliefert.

So ist es gut, komm näher! Nur noch ein Stückchen.

Ein Stückchen wohin? Für Außenstehende musste Claire aussehen wie eine wandelnde Tote. Die Augen ganz trüb und leblos und ihr Gang langsam und schleppend. Das Eichhörnchen von vorhin hatte sich schon längst aus dem staub gemacht, es hatte wohl diese unheimliche Präsents und diese dunkle Macht gespürt die Claire umgab wie ein dunkler Schleier. Wohin?

Das ist nicht wichtig, bald sind wir vereint! Ein kleines dreckiges Kichern war zu hören, dass durch ihren ganzen Kopf hallte, wie ein Echo.

Ja, vereint. Claire war so gefangen in der Magie dieses Wesen, dass sie nicht bemerkte wie ihr Körper diese Welt verließ und in eine für sie neu und unbekannte Welt hinüber ging. Starke Hände empfingen sie, welche sie keiner Person zuordnen konnte. Ihre Sicht war noch immer verschwommen und der dichte Nebel in ihrem Kopf, der ihr ihre Sinne raubte, blieb ebenfalls. Sie versuchte mit aller Macht gegen dieses schwummrige Gefühl anzukämpfen, da sie unterbewusst eine Gefahr um sich herum wahrnehmen konnte. Kalte schmale Lippen legten sich da plötzlich auf ihre. Ergib dich MIR! Ein weiterer klarer Befehl, bei dem sie nichts anderes tun konnte als zu gehorchen. >>Es wird dir gefallen.<< kam es von dem Wesen vor ihr und ein Gefühl, welches sie nicht zuordnen konnte, stieg in ihr auf, ein Gefühl das man für Angst aber auch für leichte Vorfreude hätte halten können. Eine von diesen kalten Händen machte sich an ihren Brüsten zu schaffen. Nein! Claire wollte sich wehren, aber ihr Körper gehorchte nicht. Stattdessen spürte sie, wie ihre Hände ihrerseits über den großen und wie sie spürte sehr muskulösen Körper strichen, dabei fuhr eine ihrer Hände in die Lendengegend dieses Mannes und das was sie dort spürte ließ sie trocken schlucken und Eckel stieg in ihr auf. Ein wohliges lustvolles Seufzen war von der Person vor ihr zu hören. >>Das machst du sehr gut.<< Die Stimme war dabei noch eine Nuance tiefer, als zuvor. Claire spürte bei diesem Satz Dinge, die sie eigentlich nicht hätte fühlen sollen, denn bei diesem Satz lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken und sie spürte ein leichtes, ihr unbekanntes pochen im Unterleib und da wurde ihr klar, dass dieser Mann schult daran war, dass ihr Kopf sich anfühlte wie Wackelpudding und ihr Körper ihr nicht mehr gehorchte. Sie konnte den heißen Atem, des Fremden Mannes, in ihrem Gesicht spüren und dann wieder kalte Lippen die die ihre berührten. >>Haltet ihn auf!<< hörte Claire es plötzlich hinter sich rufen. Und und wurde nicht gerade sanft von ihrem nicht gewollten Objekt der Begierde gezogen. Dabei prallte sie an eine andere starke Männerbrust. Nein! Claire wusste nicht ob sie dies gedacht oder laut ausgesprochen hatte, ihre Sinne waren noch immer zu nichts zu gebrauchen und sie selbst war viel zu durcheinander. Doch sie konnte spüren wie ihr Körper anfing wieder ihr selbst zu gehören. Claire konnte sich nicht erklären was passiert war oder warum. Aber sie wusste, was auch immer passiert war, dies falsch war. Es war nie das was sie hätte spüren sollen, geschweige denn, was sie hätte spüren wollen. Nein! Ihre Sicht klärte sich allmählich und das erste was sie sah waren waldgrüne Augen, die sie besorgt musterten. Nebenbei konnte sie das klirren von gezogenen Klingen hören und spürte, wie sie von dem Ort des Geschehens weggezogen wurde. >>Prinzessin. Hören sie mich?<< Eine tiefe Stimme kam aus den schön geschwungenen Lippen ihr gegenüber, aber die Worte ergaben für sie keinen Sinn. Sie konnte sie nicht greifen, alles in ihrem Kopf war noch viel zu schwummerig. Doch sie konnte diese schönen Augen, die sanften Bewegungen seiner Lippen und das tiefe Brummen an ihrem linken Ohr wahrnehmen, was dafür sorgte, dass sie ganz schläfrig wurde. Als Claire nicht antwortet nahm der Fremde sie auf seine starken Arme und ging mit ihr davon. >>Los hinterher und bringt diesen Drecksack zur Strecke.<< Kam es kalt und gefühllos von ihrem Retter und die anderen die noch immer dastanden, befolgten seinen Befehl.

Der Mann, mit der schrecklichen Präsenz, hingegen war abgehauen sobald  er die Truppen gesehen hatte. Und was keiner wusste war, dass für ihn alles genau nach Plan lief. Du bist MEIN Claire! Nur MEIN! Und verschwand zurück in sein Reich, um zu warten bis er seine nächste Phase seines Plans einleiten konnte. Und bis dahin, musste er sich in geduld üben. Aber ihm blieben ja noch die Erinnerung an Claires weiche Lippen und sanften Berührungen.

Claire bekam von alledem nichts mehr mit, denn die Welt um sie herum wurde schwarz, doch sie nahm noch ein letztes mal die tiefe Männerstimm in ihrem Kopf wahr. MEIN!

Kapitel 4

Sie erwachte vom leisen Gesang der Vögel und der sanften kühlen Brise des Windes, der ihr über das Gesicht strich. Der Untergrund auf dem sie lag war sehr weich und bequem. Ihr war warm, doch es war eine sehr angenehme Wärme, zum Glück nicht so warm, wie es im Sommer so häufig der Fall war und man das ganze Bett voll schwitzte. Alles nur ein Traum, es ist alles nur ein Traum gewesen. Müde vor sich hin murmelnd, rollte sie sich immer noch mit geschlossenen Augen auf die rechte Bettseite, um zumindest noch ein paar Minuten vor sich hin schlummern zu können. Wie sie allerdings feststellen musste, war ihr Bett größer als sie es in Erinnerung hatte. Denn sie konnte sich in diesem Bett bestimmt noch weitere male nach rechts drehen und würde den Boden noch immer nicht küssen, was in ihrem eigenen Bett eigentlich häufiger passierte, da sie die Größe immer falsch einschätzte. Vorsichtig tastete sie sich mit ihren Fingern über das sehr weiche Bettlacken, dabei öffnete sie träge ihre schweren Augen, welche sie sofort weit aufriss als sie sah wo sie sich wirklich befand. Was zur Hölle? Sie lag in einem Kingsizebett mit einer aus Seide bestehenden Decke, die sie sich unvorteilhaft um ihren Körper gewickelt hatte. Sie lag in der Decke, wie ein Schmetterlinge in seinem Kokon. Der Raum in dem sie sich befand war riesig und die Wände reichlich verziert mit golden oder hier und da silbernen Schnörkeln, es sah aus wie aus einem Märchen entsprungen und die Schnörkel verliehen dem Zimmer etwas mystisches. Das ganze Zimmer war eine für Claire reine Kunstgalerie aus dem 18- oder 17 Jahrhundert. Scheiße, wo bin ich hier gelandet? >>Sie sind ja schon wach.<< Kam es erschrockenen von einer hellen Frauenstimme hinter ihr. Claire zuckte ertappt zusammen und drehte sich sofort zu der ihr unbekannten Stimme um. Wo kommt sie so schnell her? Sie hatte keine Tür aufgehen oder zugehen gehört. Die Frau die nun vor ihrem Mega-Bett stand, hatte ebenfalls grüne Augen. Ihre braunen glatten Haare reichten ihr, wie bei Claire selbst, bis zur Hüfte und sie trug ein schönes aber schlichtes braun-grünes Kleid, welches ihr bis zu den Knöcheln ging. Diese junge Frau schien kaum älter als 25 zu sein, doch in ihren Augen lag eine schwäre, die eigentlich nur in Augen von älteren Herrschaften zu finden war. Das bildest du dir nur ein Claire. Jetzt hör auf so zu starren!... Aber sie ist so wunderschön. Neben der unbekannten Schönheit bekam bestimmt jede andere Frau komplexe, beispielsweise Claire selbst. >>Konnten Sie ihre Inventur beenden Prinzessin?<< Belustigung schwamm dabei in ihrer Stimme mit. Ertappt schreckte Claire auf und strich sich verlegen die Haare aus dem Gesicht. Mit geröteten Wangen antwortete Claire stotternd. >>Natürlich, es tut mir leid. Ich finde Sie...ich meine Sie sehen nur einfach so wunderschön aus und bitte nennen Sie mich nicht Prinzessin.<< Die junge Frau sah sie verwirrt an, lächelte dann allerdings verschwörerisch, was Claire ein bisschen angst machte.  Währenddessen stellte die schöne Frau das Tablett, welches sie schon die ganze Zeit in den Händen hielt, vor ihr auf den Schoß. >>Ihr Frühstück.<< Dabei zeigte sie mit ihrer schlanken Hand auf das Tablett vor Claire. >>Aber sie sollten sich vielleicht etwas beeilen, die anderen warten schon alle ungeduldig auf Sie...oh wie unhöflich von mir, mein Name ist übrigens Lhìed und ich bin ab heute ihre persönliche Dinerin.<< Sie machte einen kleinen Knicks und  plapperte munter weiter vor sich hin. Lhìed, was war das denn für ein Name und welche anderen? Wofür brauch ich bitte eine Dinerin? Claire fühlte sich wie gerädert, weil Lhìed sie mit Dingen überfiel von denen sie keine Ahnung hatte. Geschweige denn das sie eine Ahnung hatte, was das ganze Theater überhaupt sollte und allmählich wurde sie echt sauer, die leise Verzweiflung rutschte dabei in den Hintergrund. >>Ach, und ein Kleid sollte ich ihnen vielleicht auch noch heraus legen.<< Dabei marschierte Lhìed freudestrahlend zu einer großen Doppeltür und öffnete diese. >>Was ist überhaupt ihre Lieblingsfarbe? Hmm... egal. vielleicht doch lieber ein hübsches himmelblau, dass passt so schön zu ihren blonden langen Locken.<< Lhìed zog allerhand hübsche himmelblaue Kleider aus dem begehbaren Kleiderschrank. >>Oh, und die Haare muss ich auch noch machen! Wir wollen doch das alles perfekt wird.<< Quatschte sie pausenlos weiter.>>Am besten sie gehen gleich erstmal Duschen und dann...<< Claire wurde es zu viel, sie schubste das Tablett mit ihrem Frühstück vom Bett welches scheppernd zu Boden ging, der Hunger war ihr eh vergangenen. Lhìed fuhr erschrocken zu ihr herum, diese hatte überhaupt keine Chance erschrocken aufzurufen, da wetterte Claire schon wütend los. >>Was soll der scheiss hier eigentlich!? Lass mich in Ruhe! Wo bin ich hier überhaupt und was mich noch viel mehr interessiern würde, warum ich überhaupt hier bin!?<< Wütend gestikulierte Claire dabei mit ihren Händen wild in der Luft herum. >>Und was soll eigentlich der ganze quatsch mit dem Prinzessin? Ich bin keine Prinzessin, nur meine Mutter darf mich hin und wieder so nennen!<< Nach dieser Wutattacke bewegte sich Claires Brust hektisch auf und ab, so sehr hatte sie sich in rasche geredet und sie war noch längst nicht fertig, verzweifelter fuhr sie dann, da der Gedanke an ihre Mutter ihr eine Stich ins Herz verstezte, fort. >>Außerdem will ich nach Hause! Ich will zu meiner Familie! Ach scheiße, ich will einfach zurück in mein altes Leben! Ich will mit dem ganzen hier nichts mehr zu tun haben!<< Zum Schluss hin liefen ihr immer mehr Tränen über die Wangen und ihre Sicht wurde ganz verschwommen, ihre Stimme wurde auch immer leiser und sie fing leise, aus Verzweiflung, angst und wut, an zu schluchzen. Plötzlich spürte sie schlanke warme Arme um ihren Körper, die sie beschützend und sanft hielten. Leise schluchzend drückte sie sich noch mehr in die Trost spendende und schützende Umarmung. >>Ich will doch nur zurück nach Hause.<< hickste und schluchzte sie mit brüchiger Stimme. Beruhigend hörte Claire der ruhigen und klaren Stimme von Lhìed zu, die ihr immer wieder leise beruhigende Sätze ins Ohr murmelte und sie in ihren Armen sanft hin und her wog. In diesem Moment war es unglaublich beruhigend für Claire so gehalten zu werden, denn ihre Verzweiflung war groß und ohne eine stütze wäre die ganze Situation vielleicht noch schlimmer für sie gewesen. Dabei war es ihr herzlich egal, dass sie Lhìed nicht einmal kannte. Schniefent befreite Claire sich dann aber doch nach geschätzten Stunden aus der tröstenden Umarmung von Lhìed, diese hatte sie die ganze Zeit geduldig gehalten und hin und wieder beruhigende Dinge ins Ohr gemurmelt. Schwach vom vielen weinen, hob sie ihren schweren Kopf und guckte Lhìed in die schönen großen Augen, welche sie mitleidig und sanft anschauten. Langsam hob Lhìed ihre rechte Hand, aus angst Claire verschrecken zu können und strich ihr sanft die dicken Tränen aus dem Gesicht. Tief holte Claire Luft in ihre Lungen und versuchte sich zu beruhigen. Sie schaute weg, sie konnte das mitleid in den Augen von Lhìed nicht länger ertragen. Claire betrachtete lieber das imposante Zimmer. Zumindest weiß ich jetzt wofür die zwei Doppeltüren sind, die eine zum kommen und gehen, die andere der Kleiderschrank. Nur bei der anderen, kleineren Tür, war Claire sich nicht sicher wo sie sie hinführen könnte. Vielleicht ein Badezimmer!? Als sie sich dann endlich soweit gefangen hatte, dass man sie zumindest wieder verstehen konnte ohne das ganze gehiekse zwischendurch, stellte sie die Frage die ihr die ganze Zeit schon durch den Kopf schwirrte. >>Warum bin ich eigentlich hier?<< Daraufhin folgte eine lange und unangenehme stille.

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Tag der Veröffentlichung: 01.07.2015

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