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Die Geschichte

Räder

 

Verdammt! Sie kommen immer schneller näher, so sehr sich Peter auch abmüht. Das Tretlager ächzt unter der Belastung und die Kette rattert über das Ritzel. Die Ballonreifen singen ein monotones Lied auf dem glatten Asphalt, auf den die Sonne knallt.

Er krampft sich an dem geschwungenen Lenker fest und tritt aus Leibeskräften in die Pedale. Sein Atem geht laut und er schwitzt wie ein Schwein. Aber obwohl er im höchsten Gang fährt und seine ganze Kraft aufbietet, sind sie kurz darauf heran.

"Hey, jetzt haben wir ihn!", ruft Kevin, der Anführer, seinen Kumpanen zu, fährt dicht an ihm vorbei und lässt im Vorbeifahren die Faust auf seine Schulter krachen. Es tut gemein weh und sein Rad schwankt bedrohlich, aber er kann es nochmal unter Kontrolle bringen. Doch da trifft ihn schon der nächste Schlag, diesmal am Kopf und ihm wird einen Moment lang schwarz vor Augen.

Als er wieder zu sich kommt, fliegt er im hohen Bogen durch die Luft und landet im Straßengraben. Seine Schulter gibt ein hässliches Knacken von sich und er spürt einen stechenden Schmerz. Nachdem er sich mehrmals überschlagen hat, liegt er einen Moment besinnungslos im Gras, bevor er wieder zu sich kommt. Er atmet heftig. Sein Magen rebellierte und er erbricht sich in die ausgetrocknete Abflussrinne.

Ein paar Augenblicke später wird ihm etwas besser und schließlich kann er aufstehen. Alles tut ihm weh und er blutet aus zahlreichen Schürfwunden. Seine Schulter sticht und pocht, aber wenigstens kann er schleppend laufen.

Wenige Schritte abseits liegt das, was bis vor Kurzem noch sein Rad gewesen ist. Es sieht traurig aus: Die gebrochenen Speichen des Vorderrades stehen schräg seitlich heraus, das Hinterrad hat eine böse Acht abbekommen und dreht sich noch langsam in der Luft. Der Lenker ist völlig verdreht und die Gabel derart verbogen, dass das Vorderrad das Unterrohr eingedrückt hat. An eine Weiterfahrt ist jedenfalls überhaupt nicht zu denken.

Mühsam bückt er sich, umfasst den Steuerkopf und balanciert das Wrack auf dem Hinterrad neben sich her, während er selber schlurfend den Heimweg antritt und sich zwingt, immer einen Fuß vor den anderen zu setzen. So schleppt er sich nach Hause. Er unterdrückt ein Schluchzen – verloren!

 

"Wo bist du gewesen und wie siehst du denn aus??", empfing ihn seine Mutter völlig entgeistert. "Ich hab´s dir doch immer gesagt: irgendwann gibt es mal ein Unglück mit diesem Rad! Warum kannst du auch nie hören?" und holte mit der Hand zu einer gewaltigen Backpfeife aus. Doch in diesem Augenblick umschloss eine runzlige Hand von hinten ihr Handgelenk und hielt sie fest.

"Willst du den Jungen vielleicht auch noch schlagen?", fragte eine alte Stimme streng.

"Was mischst du dich da ein, ist das dein Junge?", keifte sie ihn an.

Er sah sie an als wolle er sie fressen und wies sie streng an. "Ruf einen Arzt, aber schnell! Siehst du denn nicht, dass er verletzt ist?"

Dann wandte er sich an seinen Enkel. "Tut weh, was?", fragte er ihn sanft und strich dem Jungen eine blutige Haarsträhne aus dem Gesicht. Peter nickte stumm. "Wo haben sie dich denn erwischt?"

"Unten, am Bach", sagte er gepresst.

"Das ist aber ein ganzes Ende von hier! Warum hast du denn keinen Notruf abgesetzt?", wunderte sich sein Opa. Dann sah er sich die Trümmer des Rades an, das auf dem Gartenweg lag. "Und das hast du auch noch mitgeschleppt?", fragte er staunend nach.

"Natürlich!", entgegnete Peter ungerührt. "Das ist doch mein Fahrrad! Das hätte der Notarztwagen bestimmt nicht aufgeladen."

Der Alte drückte den Jungen zärtlich an sich, schaute zu dem Trümmerhaufen herüber und schüttelte gerührt den Kopf. Sein Fahrrad! Sein Ein-und-Alles! Seine Unabhängigkeitserklärung auf Rädern, auf dem er jede freie Minute verbrachte, obwohl es vor der Zerstörung auch nicht viel besser gewesen war als jetzt. Peters Mutter starb immer tausend Tode vor Angst, dass ihrem Jungen im Straßenverkehr was passierte, obwohl der fuhr wie Marco Pantani und auch im dichtesten Verkehrsgewühl nie die Nerven verlor.

Jetzt schielte der Junge zu seinem geliebten Rad hinüber und fragte hoffnungsvoll: "Du kannst es doch reparieren, nicht wahr?"

Der alte Mann sah sich den Haufen Schrott eine Weile an, dann schüttelte er den Kopf und sagte: "Nein - nein, da gibt´s nichts mehr zu reparieren, Junge."

Peters Augen füllten sich mit Tränen. "Aber - aber du kannst doch ALLES reparieren, Opa!", rief er dann verzweifelt.

"Vieles vielleicht, aber nicht alles", entgegnete der. "Der Rahmen ist völlig verbogen und etliche Muffen werden gebrochen sein. Die Vorderradgabel ist völlig im Eimer und das Vorderrad auch."

"Kann man das denn nicht wieder richten und löten?", fragte der Junge nochmal nach.

"Nein, da kann man nichts machen, tut mir Leid!", entgegnete der.

Der Junge senkte den Kopf und schluchzte laut und von tiefer Trauer geschüttelt.

Der Alte strich ihm über den Kopf und ergänzte dann: "Vor allem, weil eine Reparatur viel zu gefährlich wäre. Man kann nämlich nicht sehen, wo das Material überall angebrochen ist. Es könnte plötzlich versagen und dann geht es vielleicht noch viel schlimmer aus. Muffen kriegt man überhaupt nicht mehr, weil heute alle Rahmen geschweißt werden. Der Aufwand wäre insgesamt viel zu groß, zumal es kein besonders hochwertiges Rad war. Das machen wir anders."

Der Junge schaute auf und runzelte verwundert die Stirn. "Hast du eine bessere Idee?", fragte er dann hoffnungsvoll nach.

"Ja, ich glaube, ich habe tatsächlich eine bessere Idee", entgegnete sein Opa verschmitzt und lächelte. "Aber jetzt sollten wir uns erstmal anschauen, was am Fahrer alles repariert werden muss. Da kommt schon der Arzt!"

Zwei Rettungssanitäter hatten den Garten betreten und kamen mit einer Trage auf sie zu. Dahinter kam wie eine aufgescheuchte Glucke Peters Mutter gelaufen, die mehr litt als ihr verletzter Sohn.

Er legte seinen Enkel auf die Bahre und sagte zu ihm: "Jetzt lässt du dich erstmal wieder zusammenbauen. Das wird ein paar Tage dauern, und unter der Zeit überlege ich mir mal, wie wir dich wieder mobil kriegen."

Dann wandte er sich an die Sanitäter: "Er ist mit dem Fahrrad schwer gestürzt. Seine Schulter hat was abbekommen. Wie es aussieht, hat es das Schlüsselbein erwischt. Außerdem riecht er, als habe er sich erbrochen, also wahrscheinlich auch noch eine Gehirnerschütterung. So wie er atmet, sind auch noch ein paar Rippen in Mitleidenschaft gezogen. Naja, die Abschürfungen und Prellungen sehen sie ja selber. Er ist vom Unfallort etwa 30 Minuten hierher zu Fuß unterwegs gewesen", beendete er dann seinen Bericht.

Der Einsatzleiter schaute von seinem Block auf und wiegte anerkennend den Kopf. "Reife Leistung! Einer von der ganz harten Sorte, was?"

"Ja, Peter ist nicht wehleidig. Wenn er sagt es gehe ihm gut muss man immer gucken, ob er den Kopf nicht gerade unter dem Arm trägt", witzelte er und sie lachten. "Er leidet im Sommer unter allergischem Asthma, andere Allergien und Unverträglichkeiten hat er aber keine. Blutgruppe A positiv, für alle Fälle. Sein Hausarzt ist Doktor Müller, hier in der Straße, der hat alle Unterlagen von ihm zur Hand. Unsere Telefonnummer ist 32 16 8."

"Prima, vielen Dank!", entgegnete der Leiter und notierte sich die Angaben.

"Mach´s gut Junge!", verabschiedete sich der Opa nun und strich ihm noch einmal durch den blut- und dreckverkrusteten Schopf. "Bleib´ nicht so lange weg!"

Dann trugen ihn die Sanitäter in den Rettungswagen und als seine Mutter endlich mit der Tasche angerannt kam, fuhr er Richtung Krankenhaus davon.

 

"Das ist ganz allein DEINE Schuld!!", keifte sie ihn an. "Er könnte tot sein, ist dir das eigentlich klar?"

Seine Tochter stand ihm mit hochrotem Kopf und völlig zerzausten Haare gegenüber und schaute ihn wütend an.

"Würdest du ihn nicht immer wieder darin bestärken, hätte er diesen gefährlichen Unsinn längst aufgegeben!"

"Na, wäre das nicht großartig?", fragte er provozierend nach. "Dann würde er den ganzen Tag vor der Glotze hängen, sich mit Chips vollstopfen und in aller Ruhe verfetten."

"Machst du dich etwa noch darüber lustig?", schrie sie ihn an.

"JA! Genau DAS tue ich!", schrie er jetzt zurück und die Ader an seiner Schläfe pochte. "Ich würde mich noch viel mehr darüber lustig machen, wenn´s nicht so verdammt traurig wäre, wie du den Jungen verzärtelst! Glaubst du im Ernst, das wird sein letzter Unfall sein? Du kennst diese Armleuchter doch. Wenn sie ihn nicht vom Rad stoßen, dann lauern sie ihm auf dem Schulweg auf um ihn zu verkloppen oder machen sonst irgendwas. Wenn er nicht endlich lernt sich zu wehren, wird das nie aufhören!"

"Wehren, gegen 3 Jungs, von denen jeder mindestens eine halben Kopf größer ist als er! Tolle Idee!", höhnte sie.

"Ja, wehren!", bekräftigte er. "Es gibt mehr Kinder, die auch nicht größer sind als er. Aber warum hacken sie immer nur auf Peter ´rum? Weil sie bei ihm ganz sicher sein können, dass er den Schwanz einkneift und kampflos aufgibt. Würde er auch mal zurückschlagen und ihnen ein paar Schrammen verpassen, würden die großen Helden ganz schnell die Lust verlieren, ihm ständig aufzulauern!"

"Ich will aber keinen wüsten Schläger als Sohn!", widersprach sie unbeeindruckt.

"Du willst anscheinend überhaupt keinen Sohn, sondern ein hilfloses Bündel, das sein Leben lang wimmernd an deinem Rockzipfel hängt!", warf er ihr barsch vor. "Wenn er jetzt nicht lernt zurück zu beißen, wird er es nie lernen und später im Leben noch viel schlimmere Schrammen als eine gebrochene Schulter davontragen - aber das kann dir ja egal sein, denn daran gäbe dir ja niemand die Schuld, obwohl es deine und NUR deine wäre!"

Wutschnaubend drehte er sich um und warf die Tür krachend hinter sich ins Schloß.

 

Er atmete tief durch. Diese Diskussionen waren ihm höchst zuwider. Eigentlich hatte er gar kein Recht seiner Tochter gegenüber derart aufzutreten, aber was falsch verstandene Mutterliebe anrichten konnte, hatte er schließlich am eigenen Leib erfahren. Seine Tochter hatte aber ihre ganz eigenen Vorstellungen von der Erziehung ihres Sohnes und duldete keinerlei Einmischung. Darüber war es dann auch irgendwann zum Bruch mit ihrem Mann gekommen und Klara hatte ihn kurzerhand zum Teufel gejagt, ihm mit irgendwelchen hanebüchenen Anschuldigungen das Umgangsrecht mit seinem Sohn entzogen und verklagte ihn mit schöner Regelmäßigkeit auf Unterhalt, wie das heute so üblich war. Dabei war sein Schwiegersohn nicht verkehrt gewesen und er hatte sich glänzend mit ihm verstanden.

Natürlich war es richtig, dass der Mann nicht mehr die Rolle des unangefochtenen Patriarchen innehatte, wie einst beim alten Kaiser Wilhelm, aber mittlerweile wurde Vätern gar keine Autorität mehr zuerkannt, oder sie wurden kurzerhand ganz abserviert, so dass die meisten Kinder ohne Vater aufwuchsen und dann unter der unangefochtenen Fuchtel ihrer Mütter standen, was den wenigsten gut bekam. Die Mädchen wurden schon in frühester Jugend zu selbstverliebten Zicken, die sich für Gottes Geschenk an die Welt hielten, während sich die jungen Männer meist schwer taten, ihre Rolle zu finden. Sonderlich gut fanden sich beide nicht in der Welt zurecht, so dass der Erfolg der neuen Methode jedenfalls bezweifelt werden durfte.

Vielleicht empfand er es darum jetzt als seine natürliche Pflicht, in die Erziehung seines Enkels wenigstens den schwachen Abglanz eines väterliches Prinzips herüberzuretten. Viel konnte er ohnehin nicht tun und das stand ihm auch nicht zu, aber als Peter beim Stöbern eines Tages das alte Rad seines Urgroßvaters im Schuppen fand, bat er ein paar Runden im Hof drehen zu dürfen. Viel war mit der alten Klapperkiste nicht mehr los, aber die Augen des Jungen glänzten und ließen seine Leidenschaft fürs Radeln erahnen. Also sah er sich das alte Ding mal näher an.

Naja, ein Wunderwerk der Technik war es nicht gerade. Ein klassischer, gemuffter Rahmen aus gefalzten Rohren. Stabil zwar, aber bleischwer. Ballonreifen auf Stahlfelgen mit einer altertümlichen, mechanischen Zangenbremse vorne und eine alte Fünfgangnabe mit Rücktritt hinten. Decken und Schläuche waren ebenso mürbe und porös wie der Sattel und auch die Kette hatte schon bessere Zeiten gesehen. Die Gruppe enthielt noch Kugellager mit gekonterten Konen und die Tretkurbeln waren mit Keilen auf der Tretlagerachse fixiert. Abgerundet wurde das trübe Bild durch eine geradezu vorsintflutliche Lichtanlage mit Dynamo. Das Ganze war natürlich mächtig verstaubt und hatte auch die eine oder andere Rostnarbe.

Rennen würde man damit bestimmt nie fahren können, aber für eine zünftige Fahrradtour reichte es allemal, wenn man es wieder auf Vordermann brachte. Also suchte er sein altes Fahrradwerkzeug zusammen und sah sich bei seinem alten Freund Fiete, der ein Fahrradgeschäft hatte und in Internettauschbörsen um. Für die alten Maße und Normen noch Ersatzteile aufzutreiben, würde ein hartes Stück Arbeit werden und nicht wenig würde auf dem Schrottplatz besorgt oder an der Drehbank gemacht werden müssen, aber als Pensionär hatte er ja alle Zeit der Welt.

Schließlich hatte er das meiste zusammen und legte los. An einem trüben Vorfrühlingstag begann er damit, das Rad mit einem Handfeger zunächst von den Spinnweben zu befreien, die sich in Äonen angesammelt hatten. Alles in allem war der Rostansatz viel weniger schlimm, als es zunächst den Anschein hatte. Die trockene Luft in der Garage hatte die alte Schleuder geradezu mumifiziert und als es gereinigt vor ihm stand, machte es einen richtig guten Eindruck. Beim näheren Hinsehen zeigte sich jedoch, dass noch genug überholt werden musste.

Das Schmierfett in Kette und Lagern hatte sich zersetzt und war völlig verharzt. Es musste mit viel Kaltreiniger im Ultraschallbad dazu gebracht werden, sich restlos entfernen zu lassen.

Die Kugeln und Laufbahnen sahen noch gut aus, was angesichts der Fahrleistung seines seligen Vaters, von dem das Rad stammte, auch nicht überraschen konnte. Bei ihm hatte eher die Gefahr bestanden, dass sich das Rad irgendwann die Reifen viereckig stand. Nachdem alle Lager wieder frisch gefettet, zusammengebaut und neu eingestellt waren, liefen sie sogar sehr zufriedenstellend.

Der Vorbau erwies sich noch als durchaus brauchbar und auch der Dynamo konnte wieder zur Mitarbeit überredet werden. Der neue Sattel sah richtig zünftig aus und nachdem er die Bowdenzüge allesamt erneuert hatte, versahen sie ihren Dienst wieder tadellos.

Die Schaltnabe hingegen machte zunächst den Eindruck, sich ohne Generalüberholung zu gar nichts mehr herbei zu lassen, was ohne Montageanleitung einem Totalschaden gleichkam. Nach einem ordentlichen Zisch Kriechöl und einer Nacht im Trockenofen ließ sich das Fett in ihrem Inneren jedoch noch einmal erweichen und nach ein paar Schaltvorgängen versah sie ihren Dienst wieder ohne zu haken und zu rattern.

Die Zangenbremse am Vorderrad hingegen war nicht zu retten gewesen. Zu arg hatte der Zahn der Zeit am Aluminium genagt und es war zu befürchten, dass sie im unpassendsten Augenblick bräche. Da er wusste, wie wichtig gerade diese Bremse für die Sicherheit des Fahrers war, ging er daran eine Neue zu bauen, da er keinen brauchbaren Ersatz herumliegen hatte und auch keine mehr besorgen konnte. Zu weit hatten sich die modernen Wirbelstrom-Bremsen mittlerweile durchgesetzt. Selbst für hydraulische Bremsen Ersatzteile zu kriegen war mittlerweile nicht mehr ganz einfach. Endlich war es ihm nach langen Tagen des Feilens und Bohrens schließlich gelungen, eine Bremse fertig zu stellen, die seinen Ansprüchen genügte. Sie sah nach nichts aus, aber allein die Erinnerung an ihren Bau trieb ihm den Schweiß auf die Stirn.

Nach einigem Überlegen nahm er noch den simplen Kettenschutz ab und montierte einen geschlossenen Kettenkasten, weil er wusste, dass eine verdreckte Kette der schlimmste Fluch des Radlers ist und gerade Anfänger auf eine saubere Kette viel zu wenig Wert legen.

 

Aber schließlich war es geschafft und das alte Rad stand frisch geputzt und technisch einwandfrei vor ihm. Wenige Tage später kam Peter mit seiner Mutter aus dem Osterurlaub zurück und als er seinen Opa besuchte stand es wie zufällig im Hof.

"Ist das ...?", fragte er sofort.

"Ach ja!", erwiderte der Opa mit gespielter Beiläufigkeit. "Das ist das alte Rad aus dem Schuppen. Ich habe es ein wenig geputzt und geölt. Willst du mal ein bisschen damit fahren?"

Anstatt zu antworten war Peter schon aufgestiegen und wollte gleich mächtig in die Pedale treten.

"Moment!", rief ihm der Opa zu. "Nun warte doch, bis ich alles richtig eingestellt habe!", während er nach dem ebenfalls wie zufällig da liegende Werkzeug griff.

Wenige Augenblicke später waren Sattel und Lenker in halbwegs akzeptablen Positionen und Peter drehte die erste Runde durch den Hof.

"Wie sieht es mit den Pedalen aus!", fragte sein Opa. "Kannst du sie mit den Hacken noch erreichen, wenn du die Beine voll durchstreckst?"

"Ja, aber nur so gerade eben!", rief Peter zurück.

"Gut so", knurrte der Opa, während er schon überprüfte, ob der Sattel womöglich noch in der Horizontalen verschoben werden musste. "Kannst du den Bremshebel problemlos erreichen?"

"Ja, ja!", kam die abwesende Antwort.

"Was heißt hier ´ja, ja´?", fragte er bestimmt nach. "Kannst du oder nicht?"

"Augenblick - naja, könnte noch ein Stück gedreht werden."

"So, versuch jetzt mal."

"Jaaa, viel besser!"

"Und die Schaltung? Rasten die Gänge sauber ein?"

Peter zerrte am Hebel und es krachte bedenklich.

"NIE UNTER LAST SCHALTEN!!!", rief der Opa verzweifelt und sah die Nabe schon in Stücke gehen. "Ohne Kraft mittreten und dann langsam den Gang wählen!"

Jetzt klappte es besser und mit leisem Klicken rasteten die Gänge ein.

"Hast du ein Schloß?", fragte er Peter harmlos, als der nach seinen ersten Metern zu Rad mit glänzenden Augen und roten Wangen wieder vor ihm stand.

"Äh - nein! Wo kriege ich denn sowas her?"

"Na, lass uns mal im Schuppen nachsehen, da liegt so dies und das ´rum."

Tatsächlich lag dort rein zufällig ein stabiles Bügelschloss mit 3 Schlüsseln, das nur noch angeschraubt werden musste.

"Was meinst du, am Unterrohr?", fragte er seinen Enkel.

"Hm, das sieht aber nicht so toll aus. Vielleicht lieber unter dem Oberrohr?"

"Sieht gut aus, aber wo bleibst du dann mit der Luftpumpe?"

"Stimmt, vielleicht lieber da hinten an diesen dünnen Stangen da?"

"Ach, du meinst an den Gepäckträgerstreben? Ja, das ginge."

Während er die Halterungen anschraubte, montierte Peter den neuen Schlüssel an seinen Schlüsselbund. Dann klemmten sie probeweise das Schloß in die Halterung.

"Ja, das hat was! Aber kommst du dann auch nicht mit den Hacken dagegen? Fahr mal ´ne Runde", sagte der Alte.

Peter drehte eine Runde durch den Hof und nickte dann befriedigt: "Das passt aber gut. Vielleicht müssen wir es mal versetzen, wenn ich größere Füße kriege, aber bis dahin …" Plötzlich schaute er ihn erschrocken an und fügte verlegen hinzu: "Äh, natürlich nur wenn ich es dann noch fahren darf!"

Der Opa lachte und strich seinem Enkel durch´s Haar. "Na klar! Was glaubst du denn, für wen ich die Schüssel wieder flott gemacht habe? Weil mich auf meine alten Jahre plötzlich der sportliche Ehrgeiz packt? Außerdem habe ich ja noch eins in der Garage."

"KLASSE! Ich danke dir, Opa!"

"Oooch, für das alte Rad doch nicht!", wiegelte der bescheiden ab, obwohl er vor Stolz hätte platzen können.

"Am liebsten würde ich gleich ... "

"Na, denn los!", ermutigte er den Jungen. "Ich hole nur eben mein Rad. Wo soll´s denn hin gehen? Zum Warmwerden erstmal ein paar Kilometer am Fluss entlang?"

"Ja, gerne! Fahr mal voran, du kannst dich hier viel besser aus.“

Das tat der Opa allerdings, denn er war seit jeher viel Rad gefahren und kannte in der Umgebung jeden Stein. Schon längst hatte er sich eine kurze Tour überlegt, wo Peter seine Fahrkünste gefahrlos erproben konnte. Kurz darauf saßen sie also auf ihren Rädern und rollten nebeneinander die Schotterpiste am Fluss entlang.

"Na, und? Wie fährt es sich so?", fragte er seinen Enkel nach einiger Zeit.

"Super! Das macht richtig Spaß."

"Na, das ist doch fein. Funktioniert alles richtig, oder müssen wir noch was nachstellen?"

"Naja, der Lenker könnte noch ein Stück höher und der Sattel fällt nach vorne etwas zu sehr ab."

Sie hielten kurz an, der Opa kriegte das mitgenommene Multiwerkzeug ´raus und schon waren die Mängel behoben. Kurze Zeit später war die "Anprobe" erfolgreich vorbei und das Rad perfekt eingestellt.

"Fahr mal ein bisschen vor, ich muss eben was nachgucken", meinte der Opa und betrachtete den Fahrstil seines Enkels einen Moment kritisch, bevor er wieder aufschloss und neben ihm fuhr.

"Na, alles in Ordnung?", erkundigte sich der Junge.

"Nein, du trittst zu fest", bemerkte der trocken.

"Ist das nicht normal? Mir fehlt halt die Übung."

"Ja, das ist tatsächlich normal - leider! Am Anfang treten die meisten viel zu langsam und dabei viel zu fest. Das frisst Kraft und belastet Rad und Gelenke über Gebühr. Ich habe mir auf die Tour mal beinahe das rechte Knie ruiniert. Schalt mal zwei Gänge ´runter und versuch es dann nochmal."

Peter betätigte den Gangwahlhebel entsprechend und trat wieder an. Da er keinen Widerstand erfuhr, rutschte sein Fuß fast vom Pedal und er schlingerte einen Moment bedenklich.

"Langsam!", mahnte sein Opa. "Das ist gewöhnungsbedürftig, ich weiß, vor allem übrigens für den Hintern!"

"Das ist aber doof!", protestierte Peter, der sich gerade mühsam wieder gefangen hatte.

"Ja, das ist tatsächlich doof, aber es hat sich bewährt. Wenn du Rennen fährst, trittst du so schnell, dass du die Füße auf dem Pedal festschnallen musst, damit du nicht abrutscht."

"Aha! Und wo liegt der Vorteil?"

"Je langsamer du trittst, desto fester musst du treten, um die nötige Leistung zu entwickeln. Die große Kraft belastet aber die beweglichen Teile zu stark. Zum einen am Rad, an dem als erstes die Tretkurbelkeile ausschlagen werden und zum anderen in deinen Knien, die für eine so hohe Belastung nicht gemacht sind. Meist brechen kleine Stücke vom Knorpel ab und geraten in den Gelenkspalt. Das ist sehr schmerzhaft. Außerdem wird der Muskel nicht durchblutet, solange er angespannt ist und übersäuert dadurch sehr schnell. Dann sticht und schmerzt er und du ermüdest weit vor der Zeit. Besser also, du trittst schneller und verteilst deine Kraft auf mehr Arbeitstakte."

"Ach so!", meinte Peter anerkennend. "Woher weißt du das eigentlich alles!"

"Ach, ich bin ziemlich viel Rad gefahren und habe so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Und auf die Dauer wird man eben schlauer."

"Hmhm - und was kannst du mir sonst noch für heiße Tipps geben?"

"Tja, sonst? Sieht eigentlich ganz gut aus soweit. Du könntest den Oberkörper noch ruhiger halten. Du fährst ja nur mit den Beinen, jede Bewegung über der Hüfte ist Kraftverschwendung. Wenn du dann nicht zu den Pedalen runter reichst, ist der Sattel zu hoch. Versuch den Oberkörper mal völlig zu entspannen, dann fährt sich´s leichter."

"Das ist aber ganz schön schwierig!", meinte Peter.

"Ja, ist es. Aber wenn´s dir erst mal in Fleisch und Blut übergegangen ist, denkst du gar nicht mehr dran. Außerdem ist das doch deine erste Tour, nicht wahr?"

"Ja, bislang bin ich nur auf meinem Kinderrad auf dem Hof ´rumgeeiert."

"Na und? Wir haben alle mal klein angefangen. Dafür klappt es aber schon ganz vorzüglich!"

"Ja, nicht wahr? Und es macht riesigen Spaß!", jubelte Peter und freute sich wie ein Schneekönig, während sie durch die Feldmark rollten.

"Schau mal, da vorne ist die ´Alte Mühle´", sagte der Opa. Lass uns da mal absteigen."

"Ja, gerne", stimmte Peter ihm zu.

Sie rollten auf den Hof und schlossen ihre Räder feierlich ab. Dann setzten sie sich unter einen Sonnenschirm und bestellten 2 Portionen Eis.

"Also, ich nehme je 1 Kugel Vanille, Schokolade, Stracciatella, Trüffel, Pistazie, Pfefferminz, Joghurt und Schlumpf-Eis. Aber bitte ohne Sahne, denn Sahne macht dick", bestellte der Opa ohne mit der Wimper zu zucken.

"Und du?", fragte die Bedienung Peter, der mit offenem Mund fassungslos daneben saß.

"Äh ... ich bekomme das Selbe!", sagte der schnell. "Gerne, also zweimal 8 Kugeln", quittierte die Bedienung die Bestellung und griente.

"Saaag mal …", fragte der Opa dann plötzlich gedehnt. "Weiß deine Mutter eigentlich wo du steckst?"

"Äh, nee - ich glaube nicht! Hab ich ganz vergessen! Auweia! Das gibt wieder Ärger!"

"Ruf sie doch einfach mal an", schlug er vor, zog sein Händy heraus, wählte und reichte seinem Enkel den Apparat.

"Hallo - hallo Mama? Rate mal wo ich gerade bin! Ich sitze mit Opa in der alten Mühle und esse Eis! - Was? - Na, mit dem Rad! - Wie? - Na mit meinem Rad! - Doch, seit vorhin! Opa hatte noch eins im Schuppen und das kann ich haben. - Ja - Ja! - Es ist phantastisch! - Nein, wir sind nur am Fluss lang gefahren - Ich geben ihn dir mal - Ja, Tschüss!", und damit übergab er das Gespräch an seinen Opa.

"Hallo Klara? - Ja, du hast richtig gehört. Wir sitzen hier in der ´Alten Mühle´und werden uns gleich eine riesige Portion Eis ´reinzwängen. Peter fährt wie der Blitz und es macht ihm großen Spaß. - Nein, wir waren die ganze Zeit auf dem Fahrradweg. - Ja, zurück auch. Ist doch das erste Mal. - Weiß ich, aber er ist doch keine Baby mehr und ich bin ja auch dabei. - Ja, er kommt dann gleich nach Hause. Bis dann, Tschüß!", beendete er das Gespräch und steckte das Gerät wieder ein.

"Na, das ging doch glimpflich ab", stellte er fest und lächelte Peter aufmunternd zu. "Mütter sind halt so, und eigentlich haben sie recht, aber man muss auch lernen mit Gefahren umzugehen."

"Ist Fahrradfahren denn wirklich so gefährlich?", erkundigte sich der Junge besorgt.

"Ja, das ist es durchaus. Vor allem, weil man sehr schnell wird und keine Knautschzone hat, sondern nur seine Haut. Zudem wird man leicht übersehen und wenn man zu stark bremst, rutscht das Vorderrad weg und liegt man Ruck-zuck auf der Plautze. Fahrradfahren ist nicht ohne und man muss immer vorsichtig sein. Ein Moment der Unachtsamkeit kann dich auf dem Rad das Leben kosten", erklärte er dem Jungen ernst. "Das ist allerdings bei vielen anderen Dingen auch nicht anders", fügte er dann hinzu. "Wer sich die Haare in der Wanne föhnt oder 3 Stühle übereinanderstapelt, weil er zu faul ist nach der Trittleiter zu laufen, lebt mindestens genauso gefährlich. Das ganze Leben ist gefährlich und darum muss man früh genug lernen, nicht sorglos wie Hans-guck-in-die-Luft ´rumzulaufen. Das Fahrrad ist da eine gute Übung. Wenn du vorsichtig bist, immer einen Schritt voraus denkst und nicht stur auf deinem Recht bestehst, hast du aber gute Chancen mit heiler Haut davon zu kommen."

Peter schluckte trocken ´runter und sah verängstigt aus.

"Ich will dir keine Angst machen," fügte der Alte darum hinzu. "Angst ist ein schlechter Ratgeber. Du musst lernen vorsichtig zu sein, aber nicht ängstlich, dann lernst du mit der Gefahr umzugehen."

Jetzt schaute Peter schon viel zuversichtlicher aus der Wäsche und da gerade ihr Eis kam, besserte sich seine Laune im Handumdrehen. Wenige Augenblicke später saßen sie einträchtig löffelnd am Tisch und ließen ihrem Eis keine Chance zu schmelzen.

"Du Großvater. Eins verstehe ich nicht …", fragte Peter.

"Ruhe, ich verdaue!", entgegnete dieser knurrig und blinzelte faul in die Sonne, schaute dann aber unter seinen buschigen Brauen zu seinem verdutzten Enkel herüber und griente. "War nur Spaß! Was willst du denn wissen?"

"Äh ... wieso ist man auf dem Fahrrad eigentlich so viel schneller als zu Fuß? Man hat doch nicht plötzlich mehr Kraft, oder?"

Er freute sich insgeheim, dass sich sein Enkel so tiefgehende Gedanken über das Radfahren machte, obwohl er gerade erst damit begonnen hatte.

Dann räusperte er sich und sagte: "Nein, mehr Kraft hast du nicht, aber du setzt sie beim Radeln ganz anders ein. In den Beinen hast du ja nur einen Gang. Damit kannst du beim Gehen und Klettern sehr viel Kraft entwickeln, aber beim schnellen Laufen brauchst du die meiste Kraft dazu, den Bewegungswiderstand deiner Beine zu überwinden, also sie ständig zu beschleunigen und gleich darauf wieder abzubremsen. Beim Radfahren ist die Bewegung dagegen durchgängig und außerdem kannst du die Übersetzung verändern. Darum kannst du mit der gleichen Kraft viel schneller werden, weil du praktisch nur den Luftwiderstand überwinden musst, den du beim Laufen kaum merkst. Am besten kannst du das am Berg beobachten. Ein flacher Hügel, den du beim Gehen oder Laufen gar nicht merkst, kommst du mit dem Rad schon nicht mehr hoch, ohne ´runterzuschalten. Und wenn es ganz steil wird, bist du zu Fuß wesentlich schneller als mit dem Rad, und was tust du dann folgerichtig?" fragte er um zu testen, ob ihm sein Enkel noch folgen konnte.

"Na, absteigen und schieben", antwortete der ohne zu zögern.

"Genau!", bekräftigte er und fügte hinzu: "In der Steinzeit, als der Mensch noch jeden Tag ums Überleben kämpfen musste, war es eben wichtiger gelegentlich mal einen steilen Berg hochzukommen, als eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erreichen und darum hat uns Mutter Natur eben mit einer sehr kleinen ´Übersetzung´ ausgestattet. Daran gemessen sind wir eigentlich sogar erstaunlich flexibel. Mit einem Rad, das eine derart kleine Übersetzung hätte, wie unsere Beine, wären wir jedenfalls längst nicht so schnell wie ein Läufer."

"Ah ja, das leuchtet ein", freute sich Peter und blickte sich um. "Wollen wir mal wieder, oder essen wir noch eins?", fragte er seinen Opa scherzhaft.

"Nee, nee! Der Bauch muss doch noch hinter den Lenker passen", wehrte der ab und winkte der Bedienung. "Zahlen bitte!"

Kurz darauf saßen sie wieder im Sattel und fuhren dicht nebeneinander heimwärts. Aus dem Augenwinkel nahm der Opa wahr, dass Peter jetzt schon viel routinierter fuhr, als auf dem Hinweg. Sein Atem ging ruhig und tief, seine Beine bewegten sich ganz gleichmäßig und er hielt ausgezeichnet die Spur. Sie sprachen kein Wort, bis sie schließlich auf den Hof rollten.

"So, da wären wir", nahm der Opa den Faden wieder auf. "Und? Wie findest du das Radfahren?"

"Großartig!", erwiderte Peter. "Das ist eine ganz tolle Sache!"

"Na, dann fahren wir doch morgen am besten gleich noch ein Stück. Aber jetzt sieh erst mal zu, dass du nach Hause kommst, sonst glaubt die Mama noch, du seist unter einen Laster geraten."

"Ja, ich fahre gleich los", kündigte der an.

"Oh nein!", bremste ihn der Alte. "Für heute ist erstmal Schluss. Außerdem gibt´s bestimmt ein Mordstheater, wenn ich dich alleine auf der Straße fahren lasse, selbst wenn es nur die paar Meter bis nach Hause sind. Also stell´ es am besten in die Garage, dann ist es morgen gleich zur Hand."

"Ja, du hast Recht", bestätigte der Junge. "Nicht, dass es Mama noch wegschließt."

"Na, das würde ich ihr nicht raten, denn rechtlich gesehen ist es immer noch meins. Aber trotzdem steht es in der Garage am besten."

Kurz darauf war es dort verstaut und Peter machte sich auf den Heimweg.

"Tschüß, bis morgen!", rief er schon im Gehen.

"Tschüß, Gruß an die Mama!", rief ihm der Opa noch nach, dann war er verschwunden.

Der Opa ging noch einmal in die Garage und betrachtete sein Werk nicht ohne Stolz. Die Stunden und Stunden Arbeit hatten sich also gelohnt und seinem Enkel nicht nur einen schönen Nachmittag, sondern eine ganz neue Perspektive beschert. Selten hatte er den Jungen so begeistert erlebt. Wie es aussah, war der auf dem besten Wege, ein leidenschaftlicher Radler zu werden und dabei wollte er ihn unterstützen, wo er konnte, weil er wusste,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 22.11.2014
ISBN: 978-3-7368-5793-3

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Meinem Sohn Fabian - dem ich Rohr- und Gabelbruch und immer ein paar atü in den Reifen wünsche!

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