Im Mondlicht war nur noch die Silhouette des Körpers zu erkennen, wie er auf den Felsen stand. Trotz der Dunkelheit, wusste sie, dass er sie beobachtete. Es war als ob die Dunkelheit sie verschlingen würde. Immer weiter flüchtete sie sich in die Dunkelheit des Waldes und der Nacht. In einem Arm das Mädchen, in dem anderen den Jungen. Verbannung lautete ihr Urteil. Eisige Tränen verirrten sich im Wind. Dort war er, der Friedhof. Mit letzten Kräften schaffte sie es, das rostige und quietschende Tor aufzumachen. Zielbewusst rannte sie weiter. Immer in die Richtung der Engelstatue. Am Fuße der Engelstatue legte sie ihre beiden Kinder ab. ,,Sie sollen euch beschützen." , flüsterte sie ihren beiden Kindern noch zu, während sie beiden einen letzten Kuss auf die Stirn gab. Dies sollte das letzte Mal sein, dass sie ihre Mutter lebend sehen sollten. Die Mutter richtete sich wieder auf. Noch ein wehleidiger Blick und sie lief weg, hinein in den Nebel, der sich gesammelt hatte. Ihre Silhouette verschwand. Wenig später konnte man die schwarzen Umrisse von Wölfen erkennen. Die roten Augen funkelten bedrohlich. Stolz und gefährlich gingen sie auf die Kleinkinder zu. ,,Sind es Wölfe?", fragte iener der hinteren neugierig. Der vorderste und größte beäugte die Kinder. ,,Ja.", war die Antwort. ,,Wir werden sie mitnehmen." Leises Getuschel breitete sich aus. ,,Wird Dutch damit einverstanden sein?", war die große Frage. ,,Er muss. Schließlich sind es die Kinder seiner eigenen Schwester.", knurrte ein weiterer ziemlich großer Wolf als Antwort. Der Voderste nickte bedächtig. ,,Hilf mir, Shudder.", befahl er schließlich und der große schwarze Wolf, mit dme Namen Shudder, trat nach vorne und schaute zum Teil mitleidig hinunter zu den Kinder. ,,Wie sollen wir sie tragen? Es sind keine Welpen, sie haben sich noch nicht verwandelt, Dawn.", fragte Shudder. Dawn musterte die Kinder. ,,Kleidung ist fast so wie Fell.", beschloss er schließlich und schnappte sich das kleine Mädchen. Herrisch dreht er sich ruckartig um und ging zügig von der Lichtung. Shudder schnaubte nur. Sanfter als Dawn das Mädchen nahm Shudder den Jungen und trug ihn behutsam. Die Gruppe begab sich auf den Weg zum Lager.
,,Sollten wir nicht noch eventuell nach der Mutter suchen?", kam die Frage wieder von einem etwas kleineren Wolf. Dawn blieb stehen. Die Geruchsspur der Mutter ging einen Pfad entlang. Der Pfad war bekannt als heimtückisch und gefährlich. Dawns Miene wurde für einen Moment bedrückt, gar traurig, dann verfinsterte sie sich wieder. ,,Nein, sie wird schon tot sein." Mit diesen Worten rannte die Gruppe los.
,,Sie war meine Schwester. Doch... die Gesetze...“ Blade hielt inne. ,,In manchen Fällen kann man die Gesetze überlisten. Leider ist unser Rudel jetzt schon im Verruf, dass es aufgedeckt wird können wir uns nicht leisten.“ ,,Aber, Blade, ich werde mich auch um die Kinder kümmern. Das sind wir deiner Schwester schuldig, mein Lieber.“, mischte sich Fornika ein. Fornika, eine große gar riesige schwarze Wölfin mit liebevollen grünen Augen. ,,Aber Fornika!“ ,,Kein Aber!“ Fornikas Stimme war fest. Sie kletterte hinunter vom hohen Anführerfelsen der Höhle. ,,Sie sind noch so klein...“, sagte Fornika liebevoll und leckte dem Jungen über die Stirn. ,,Sie können erst einige Stunden alt sein.“ , meinte Donna, eine graue Wölfin, die am Rande der Höhle saß. Sie selbst hatte schon mehrere Kinder gehabt und wusste wovon sie sprach. Fornika richtete ihren Blick wieder auf die Jungen. Shudder stand ihr schon gegenüber. Er hatte sich wieder in einen Menschen verwandelt. Das braune Haar war mittelang und die strahlenden grünen Augen waren unterworfen auf den Bode gerichtet. Auch Fornika verwandelte sich. Sie nahm das Mädchen behutsam in den Arm und richtete sich auf. Nun wartete sie auf Shudder, der auch sofort den Jungen nahm. Gemeinsam gingen beide zum Rand der Höhle, an Donna vorbei, in eine kleinere Höhle hinein. Fornika verwandelte sich wieder und nahm den Jungen entgegen. Shudder verbeugte sich einmal leicht, verließ sofort die Höhle wieder.
Fornika betrachtete die Kinder am nächsten Morgen. ,,Die beiden sind so gegensätzlich. Der Junge ein Kind des Lichts und das Mädchen ein Kind des Schattens.“ Nachdenklich lies sie den Kopf auf die Pfoten sinken. ,,Was sollen wir bloß mit euch tun?“
Texte: (c)Undeath
Tag der Veröffentlichung: 05.02.2012
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Widmung:
Ich widme dieses Buch ganz einfach niemanden.