Ich renne und renne.
Äste schieben sich mir vors Gesicht und scheinen nach mir zu greifen. Die Dunkelheit zerrt an meinen Augen und Nebelschwaden versperren die Sicht.
Alles schimmert in einem blau schwarz und der wolkenumwobene Mond ist der einzige Lichtesschein.
Mein Atem zeichnet sich in der kühlen Nachtluft ab, denn meine Lunge brennt wie ein Vulkan.

Jeder meiner Schritte hinterlässt ein Knistern und Rascheln des am Boden liegenden Laubes.
Ich renne so schnell wie mich meine Beine tragen können und doch spüre ich, daß dies noch zu langsam ist. Die Erschöpfung sitzt mir in jedem einzelnen Muskel und will mich zu Boden ziehen, doch ich gebe nicht auf.
Allein der Trieb zu überleben lässt mich noch auf meinen Beinen stehen und zwingt sie zum laufen.
Ein riesiges herzzerreissendes Brüllen nicht weit hinter mir lässt mich zusammenfahren und jagd mir einen Schauer über den Rücken.
Ich verstecke mich hinter einem großen Baum, um Schutz zu suchen, den ich aber nicht finde.
Meine Arme und Hände zittern und wollen nicht mehr gehorchen. Nicht stehen bleiben, nicht stehen bleiben schiesst es mir durch den Kopf.
Mein Herz rast wie verrückt, daß ich meinen eigenen Pulsschlag höre. Panik und der Reiz mich zu übergeben überkommt mich, so sehr bin ich ausser Atem.
Ich darf nicht stehen bleiben!
Mit einem kurzen Stubs laufe ich weiter. Bereit die letzten Kraftreserven auszu schöpfen. Dicht gefolgt von dem tiefen Grunzen und Schnaufen meines Verfolgers, dessen heißem Atem ich schon in meinem Nacken spüre.
Ich renne hin und her um den Bäumen auszuweichen die sich mir in den Weg stellen. Äste und Büsche versuchen mich festzuhalten und zerkratzen mir Arme und Beine.
Plötzlich, ein riesiger Schmerz am Knöchel und ich falle mit einem dumpfen Schlag zu Boden.
Sekunden verstreichen wie Minuten.
Mein Herzschlag noch sehr am pochen wird ruhiger. Ich spüre wie mir Blätter und Erde im Gesicht kleben bevor meine Gefühle mir den Dienst versagen.

Die Dunkelheit gewinnt an Überhand, bis sie mich vollkommend´s in sich aufsaugt.

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Tag der Veröffentlichung: 20.08.2009

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