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Kapitel 1



Leise tropfte der Regen auf mein Fensterbrett, als ich meine Klamotten in meinen Schrank einsortierte. Ich blickte aus dem Fenster, die Straßen waren voller Pfützen und Leute mit bunten Regenschirmen spazierten durch das nasse Dorf. Ich kippte das Fenster, damit die kühle Luft hineinkommt. Das Wetter passte total gut zu meiner jetzigen Situation. Ich war wie hypnotisiert, doch dann störte mich mein klingelndes Handy. Ich sah auf den Display. Es war Lisa, also nahm ich ab.
»Hallo?« ließ ich von mir hören.
»Hey, Süße… na, geht’s dir schon besser?«
»Na ja… ein bisschen. Aber immer noch nicht gut genug.«
»So etwas wie dich hat er nicht verdient, sieh es ein.«
»… du, ich muss jetzt auflegen, ich muss mich noch für die Party vorbereiten. Bis später.«
»Ok, bis dann. Ich freu mich schon.«
Ich legte auf und schmiss mich aufs Bett. Sofort stoßen mir die Tränen in die Augen…
Es war hart zu sehen, wie er ein anderes Mädchen küsst, obwohl wir schon seit 6 Monaten zusammen sind… beziehungsweise waren…
Ich kuschelte mich in die Decke und dachte nach. Nicht viel später wurde ich aus den Gedanken gerissen. »Alice?« rief meine Mutter von unten. Ich wisch mir die Tränen weg und musste schlucken. »Ja?« rief ich ihr zurück. »Du solltest langsam anfangen dich vorzubereiten, wir müssen gleich fahren.« antwortete sie. Ich blieb still holte mir die passende Klamotten und hüpfte unter die Dusche. Es war erfrischend, wie das warme Wasser über mich floss. Es fühlte sich so an, als würde die schlechte Laune verschwinden…

Etwa dreißig Minuten später war ich dann bereit für die Party. Meine Mutter fuhr mich dann zu Lisa, denn die Party fand bei ihr statt. Als ich aus dem Auto stieg, und mich ins Haus begab, sah ich die Masse schon auf der Tanzfläche tanzen. Es waren wohl schon alle da, denn der Partyraum war schon völlig überfüllt. Ich ging auf die Suche nach Lisa. Als ich sie dann gefunden hab, stand sie schon mitüberwiegend Geschenken da. Ich ging zu ihr ihn und begrüßte sie mit einer Umarmung.
»Alles Gute, Süße...« sagte ich.
»Dankeschön!«
»Kein Problem.« antwortete ich ihr und täuschte ein Lächeln vor.
»Hey, keine miese Laune auf meiner Party!« lachte sie.
Sie hatte Recht… ich will ihr immerhin auch nicht die Party versauen, denn sie freute sich schon seit etwa drei Monaten und schwärmte so gut wie jeden Tag. Na ja, so ist sie, unsere Lisa.
Auf einmal packte mich jemand an dem Oberarm. Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Es war Tobi, der wahrscheinlich hübscheste, süßeste, und charmanteste Junge der ganzen Schule. Ich war früher mal in ihn verliebt… doch als ich Justin kennengelernt habe, waren diese Gefühle wie weggeblasen. Futsch… sie waren förmlich in der Tiefe der Vergessenheit.
»Heeey!« begrüßte er mich freundlich.
»Hey.«
»Willst du vielleicht mit mir tanzen?« fragte er.
»Klar doch…«
Ich bereue meine Antwort… ich bin seit genau einem Tag Single und jetzt tanze ich mit einem anderen Typen? Aber ich muss Justin ja vergessen… also war meine Entscheidung wohl doch nicht so verkehrt. Wir gingen also auf die Tanzfläche… hatten Spaß, redeten und lachten. Und irgendwann haben wir uns dann auch dazu entschlossen, uns an einen freien Tisch zu setzen und ein bisschen zu plaudern.
»Danke für den tollen Abend.« begann er mit dem Gespräch.
»Er ist doch noch nicht vorbei.« sagte ich lachend.
»Ja, schon… aber bis jetzt war er toll.« er lächelte. Er besitzt wahrscheinlich das schönste Lächeln, dass ich je gesehen habe… auch wenn es übertrieben klingt… aber sein Lächeln – das ersetzt niemand.
»Hm… du hast Recht.« ich lächelte zurück. Doch dann kam Lisa zu uns, um uns zu Fragen ob wir auch „Wahrheit oder Pflicht“ spielen wollen. Natürlich willigten wir ein und setzten uns zu den anderen in einen Kreis. Das nur Singles mitgespielt haben, war wohl klar.
Weil Lisa Geburtstag hat, fing sie an mit dem drehen…. Nach ungefähr sieben Leuten zeigte die Flasche dann auch mal auf mich.
»Wahrheit oder Pflicht?« fragte mich dann Lisa. Ich wollte natürlich nicht als Weichei da stehen, und auch genau aus diesem Grund fiel meine Entscheidung auf Pflicht.
»Pflicht.« ertönte es von mir und ich sah, wie die anderen anfingen zu überlegen.
»Küss…« fing dann jemand an. Ich schluckte, weil ich genau wusste, wer der „Auserwählte“ sein wird.
»… Tobi!« endete dieser jemand. Oh, man… ich wusste es. Muss das Schicksal mich so sehr hassen? Na ja, gut… ich mag Tobi. Aber lieben? Ich weiß es nicht. Auf jedem Fall waren alle mit der „Aufgabe“ einverstanden… und ich musste ihn küssen. Also ging ich zu ihm rüber – bückte mich – spitzte die Lippen – und küsste ihn. Seine Lippen waren weich… und der Kuss – einfach wundervoll! Er konnte einfach… na ja, wie soll ich sagen… perfekt küssen. Justin dagegen war eine Niete.
Als der Kuss dann vorbei war setzte ich mich zurück an meinen Platz und sah wie Tobi rot wurde. Ok, ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob er es auch wollte, ob es ihm peinlich war oder weil es ihm gefallen hat. Als das Spiel dann (endlich) vorbei war, ging ich dann wieder zu Tobi.
»Können wir irgendwo anders hingehen? Also wo es vielleicht ruhiger ist?« ich verstand was er wollte. Er wollte wohl „Unter vier Augen“ mit mir reden.
»Klar.« willigte ich ein und wir gingen dann in das obere Badezimmer, weil unten auch eins war und wahrscheinlich kein Schwein sich die Mühe machen wollte, um die Treppen zu benutzen. Als wir beide im Badezimmer waren, schloss er die Tür ab.
Nun saßen wir also allein auf dem Rand der Badewanne.
»Also…« begann er.
»Also?« ich war irgendwie neugierig, weil ich nicht wusste, was auf mich zu kam.
»Der Kuss…«
»Du wolltest ihn nicht?« auf einmal machte ich mir irgendwie Sorgen… Es kam mir so vor, als hätte er ihm nicht gefallen…
»Wenn ich ehrlich bin…«
»Ja?«
»… ja, ich wollte ihn. Und er war wirklich toll… und ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich glaube ich hab‘ mich heute Abend in dich verliebt… Auch wenn es wahrscheinlich nur vier Stunden waren, in denen wir uns näher gekommen sind, und du gerade frisch aus einer Beziehung bist, aber du bist die einzige Person, die ich will.«
Ich war baff. Meint er es wirklich ernst? Liebe ich ihn? Was soll ich antworten? In meinem Kopf schwirrten lauter solcher Fragen… und es dauerte wirklich nicht lange… drei Sekunden… bis ich die Antworten wusste.
»Ja, ich bin frisch aus einer Beziehung… aber das ist mir gerade völlig egal. Ich weiß nicht wie ich es sagen soll… aber ich glaube, ich habe mich auch in dich verliebt… Der Kuss war auch einfach wundervoll… mir fehlen wirklich die Worte, um ihn zu beschreiben! Und ja, ich will dich auch – nur dich.« Ok, es klang doof. Egal, zumindest weiß er es nun… und ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich ihn liebe.
»Und du meinst das auch wirklich ernst?« fragte er.
»Ja, wirklich.« sagte ich.
Dann kam er näher und küsste mich. Es war ein langer, unbeschreiblich toller Kuss. Und mir wurde klar, er ist der einzige Junge, den ich will.
Doch leider haben auch die schönsten Momente ein Ende, und wir hörten auf.
»Ich liebe Dich.« sagte er. Die schönsten drei Worte, auf der ganzen, weiten Welt. Und ich bekomme sie gerade zu hören – von Tobi.
»Ich liebe Dich auch!« antwortete ich.
»Ich weiß nicht, ob du jetzt schon wieder eine Beziehung willst… aber… willst du mit mir zusammen sein?« er blickte kurz auf den Boden und dann wieder auf mich.
»Es ist mir egal, wie lange beziehungsweise kurz ich schon Single bin – Ich liebe Dich, und ja ich will mit dir zusammen sein.«
Dann küsste er mich. Und ich muss sagen, ich fühlte mich wie der glücklichste Mensch auf dieser Welt… aber dann wurden wir unterbrochen. Es war…

Kapitel 2



Es war Ramona! Ich wusste es…

Kleine Aufklärung: Ramona ist meine so genannte Erzfeindin. Es war ihr förmlich egal, in welchen Typ ich verliebt war, mit welchem Typ ich gut auskam, mit welchem Typ ich zusammen war, sie musste sich einfach an jeden ran werfen. Und genau aus diesem Grund hoffe ich, dass sie es nicht bei Tobi macht, denn sie bekommt jeden, wirklich jeden. Ach ja, und sie ist auch der Grund, warum ich nicht mehr mit Justin zusammen bin. Aber na ja, jetzt ist es mir ja egal.

»Ja?« rief Tobi.
»Äh… Tobi? Könnten wir uns gleich auf der Terrasse treffen?« rief sie zurück. Ich kochte vor Wut. Tobi sah mich an, und merkte wie sauer ich wurde.
»Nein, sorry. Ich bin mit meiner Freundin beschäftigt.« ... genau diese Antwort wollte ich hören! Sie war einfach perfekt.
»Ah… ok. Schade.«
»Denke ich nicht.«
»…« und das letzte was ich hörte, waren die knarrenden Treppen, die sie hinunter lief.

Wir waren wieder allein.
»Egal mit welchem Typ ich gut auskomme, egal mit welchem Typ ich zusammen bin, sie macht sich einfach an jeden, wirklich jeden ran…« sagte ich dann zu Tobi.
»Das wird sie bei mir nicht schaffen.« antwortete er, und küsste mich wieder. Es war wirklich ein tolles Gefühl, als er es gesagt hatte und langsam wurde mir klar, dass er mein so genannter „Traumprinz“ ist, auch wenn es sich ein bisschen kitschig anhört… es war so. Nach dem Kuss redeten wir noch… wir redeten lange. Und als ich dann auf die Uhr, die auf dem Waschbecken stand blickte, und sah wie spät es war… war ich irgendwie traurig… aber na ja, daran kann man nichts ändern.
»Es ist ja schon elf.« sagte ich dann.
»Uff… na ja, wenn die Party jetzt vorbei ist, können wir uns ja mal alleine treffen. Dann stört uns auch niemand… und wir hätten mehr Zeit.«
»Ja, stimmt.« ich lächelte.
»Sollen wir runtergehen?«
»Hm.. ja.« und wir richteten uns auf, schlossen die Tür auf, und gingen die Treppen runter. Mehr als die Hälfte war schon weg. Wir gingen zu Lisa und verabschiedeten uns von ihr.
»Danke für die Party!« sagte ich dann zu ihr.
»Gern geschehen.« meinte sie.
Tobi und ich liefen zur Tür, öffneten sie und gingen raus. Glücklicherweise sind wir fast Nachbarn, und konnten dann also gemeinsam nach Hause laufen.

Als ich dann zu Hause war, ging ich in mein Zimmer, machte meinen Laptop an, loggte mich in Facebook ein, und sah neue Beziehungsanfrage. Eine neue Beziehungsanfrage von Tobi! Natürlich habe ich sie sofort angenommen. Und wenig später kam schon eine „Gefällt mir-Meldung“. Ich sah, wie Lisa online kam. Wahrscheinlich hat sie es schon gesehen…

Facebook-Chat:
Sie: Hei O.o
Ich: Heey, was los? o.o
Sie: Na ja… seit wann bist du mit Tobi zusammen?!
Ich: Heute Abend. Ich wollte es dir eigentlich am Montag, in der Schule sagen… aber na ja. Er war wohl schneller… er hat mir ja die Anfrage geschickt.
Sie: Ach so… ok. Habt ihr euch schon geküsst? :D
Ich: Äh… ja. Auf der Party.
Sie: Wie süß! *-*
Ich: Hm… ja. :) Wieso hast du eigentlich … eingeladen?
Sie: Hab ich gar nicht… sie ist selber gekommen.
Ich: Selber gekommen? Die tickt aber schon noch ganz richtig?
Sie: Na ja… kann auch sein, dass jemand sie mitgenommen hat. Ich hab keine Ahnung.
Ich: Äh… ok.
Sie: Ja. Du? Ich hau mich mal aufs Ohr. Bin total müde von der Party und muss morgen noch aufräumen. Hast ja gesehen, wie „sauber“ es ist.^^
Ich: Ja, habe ich. :D Wenn du willst kann ich dir ja helfen. :) ♥
Sie: Oh, das wär nett… :) Wenn du das willst – komm morgen so gegen drei zu mir.
Ich: Ok, mach ich.
Sie: Ok… Na ja, dann bis morgen Süße. Lieb dich. :*
Ich: Jo, bis dann. Ich dich auch.♥
Und sie ging offline. Da niemand mehr online war, mit dem ich chatten konnte, machte ich dann auch mein Laptop aus, zog meinen Pyjama an, machte mein Bett, und legte mich aufs Ohr. Es dauerte nicht lange, bis ich einschlief, denn ich war – genauso wie Lisa – fix und fertig.

Als ich dann am nächsten Morgen aufwachte, stieß mir der Geruch von dem leckeren Frühstück in die Nase. Ich schaute auf meine Digitaluhr… So ein Mist! Es ist ja schon zwei! Eins war klar: Ich musste mich beeilen. Ich ging dann zu meinem Schrank, suchte mir ein T-Shirt, eine Jogginghose und Socken raus, ging dann ins Bad, putzte mir die Zähne, zog mich an, und ging dann runter, in die Küche.
»Morgen.« rief mir meine Mutter fröhlich zu.
»Morgen…« sagte ich müde und musste gähnen.
»So müde?«
»Hm… ja, aber ich muss bald zu Lisa.«
»Wieso?«
»Ich wollte ihr beim auf räumen helfen… wegen der Party.«
»Ach so… und wann wolltest du da sein?«
»Um drei. Kannst du mich vielleicht fahren?«
»Ja, kann ich. Aber jetzt ess erst mal was. «
»Danke. Mach ich.«
Dann setzte ich mich also an unseren Esstisch, und begann zu essen. Es war lecker.
Nach dem frühstücken hab ich mir dann Klamotten angezogen, mit denen ich auch raus kann.
Als meine Mutter und ich fertig waren stiegen wir dann ins Auto ein, und fuhren zu Lisa.

Kapitel 3



Als wir dann bei Lisa ankamen gab ich meiner Mutter einen Kuss auf die Wange, öffnete die Autotür, lief zur Haustür und klingelte. Es dauerte nicht lange, bis Lisa mir öffnete.
»Hey Süße! Danke, dass du gekommen bist.« begrüßte sie mich.
»Hey, hab ich doch gern gemacht.«
»Komm rein.« nach diesen Worten gingen wir ins Wohnzimmer, denn da war gestern am meisten los... na ja, ok… die Gäste waren eigentlich nur im Wohnzimmer. Leere Falschen, leere Becher, Plastikteller, Pizzakartons und wahrscheinlich tausend weitere Gegenstände lagen verstreut im Raum.
»Da werden wir wohl lange brauchen.« sagte ich lachend.
»Sieht so aus.« sie kicherte, holte ihren Laptop und machte laute Musik an.
»So macht’s mehr Spaß.« sagte sie kichernd, und wir fingen an. Ich hab‘ mich beeilt, weil ich heute noch Tobi anrufen wollte, weil ich mich mit ihm treffen wollte.
Knapp eine Stunde später waren wir dann fertig mit dem Wohnzimmer und gingen rüber zur Terrasse. Hier lag glücklicherweise nichts.
»Ich glaube wir sollten mal im ganzen Haus schauen.« sagte ich dann.
»Joa… gute Idee.«
»Ich schau oben.«
»Ok.« sie grinste. Dann ging ich also hoch, und schaute in jedes Zimmer rein. Oben war es ziemlich sauber… Das hieß also, dass ich fast entlassen war. Ging aber nochmal kurz zu Lisa um zu schauen ob wirklich alles sauber ist.
»Alles fertig.« sagte sie, als sie mich sah.
»Ok, gut, ich wollte nämlich noch Tobi anrufen.«
»Ach ja, gut dass du mich erinnerst… ich wollte fragen, wie es eigentlich dazu kam?«
»Na ja, wir waren gestern ja den ganzen Abend zusammen, haben geredet… und beim Flaschendrehen haben wir uns geküsst...weißt du ja. Nachdem sind wir hoch ins Badezimmer gegangen… und haben uns gegenseitig die Liebe gestanden. Und… ja. Dann hat er mich eben gefragt.«
»Oh, ist das süß!«
»Hm…« ich lächelte.
»Na ja, wenn du willst, kannst du jetzt gehen.«
»Hm… ja… danke.«
»Ach, ich muss dir danken.« sagte sie, und gab mir einen Bussi.
»Bis dann.«
»Ja, ciao.«

Auf dem Weg nach Hause zog ich mein Handy aus der Hosentasche und rief Tobi an. Es dauerte nicht lange – und er drückte mich weg. Ich war irgendwie… na ja… wie soll ich sagen? Ich war baff. Hatte Ramona ihre Hände im Spiel? Ich rief ihn nochmal an, und er drückte mich wieder weg. Ok, wenn er auf meine Anrufe nicht antwortet gehe ich eben zu ihm. Als ich dann vor seiner Haustür stand klingelte ich. Seine Mutter machte auf.
»Hallo, ist Tobi da?«
»Ähm… ja. Warte, ich hole ihn schnell.«
»Ok.« ich lächelte, und hörte sie wie sie laut „Tobi“ rief.
Es dauerte nicht lange, und er stand vor der Tür.
»… Hey.« sagte er.
»Hey, was ist los?«
»Na ja, das solltest du wohl selber wissen.«
Ich war verwirrt und sah wie er einen Zettel aus seiner Tasche holte. Er drückte ihn mir in die Hand, und ich begann zu lesen:

Heey Tobi, ♥
ich wollte dich nur vor Alice warnen. Du weißt ja sicher, dass sie frisch aus der Beziehung ist. Und… na ja, ich hab‘ gehört, wie sie zu jemandem gesagt hat, dass sie einen Typen braucht um Justin eifersüchtig zu machen, weil sie ihn ja noch liebt. Und ich glaube sie benutzt dich dazu. Ich würde dir raten, so schnell wie möglich mit ihr Schluss zu machen.

Deine Ramona.♥

P.S.: Ich liebe dich. :*

Ich konnte es nicht fassen… wieso? Wieso macht sie mein Leben zur Hölle? Erst nimmt sie mir Justin weg, und jetzt versucht sie es bei Tobi.
»Alles was hier drinsteht ist gelogen! Ich wollte Justin vergessen… und gestern, auf der Party habe ich mich dann in dich verliebt. Außerdem weißt du ganz genau, dass sie mir Justin weggenommen hat! Sie ist der Grund, warum Justin und ich nicht mehr zusammen sind. Und außerdem hast du gestern gesagt, dass sie es bei dir nicht schaffen wird… und jetzt?« mir stießen Tränen in die Augen.
»Hm… ich liebe dich ja auch…«
»Ja, also. Warum glaubst du ihr dann?«
»Ich weiß nicht.«
»Toll…«
»…«
»Und was jetzt?« Nach dieser Frage kam er auf mich zu und küsste mich. Ich hoffte, das alles wieder gut war… denn Tobi verlieren – nein, das will ich nicht. Ihn nicht. Bei Justin… na ja, er hat es wahrscheinlich nur auf den Sex abgesehen. Ja, auf den Sex, den wir nie hatten. Aber er hat mir die ganze Zeit von diesem Sex vorgeschwärmt. Mir kam es sogar manchmal so vor, als hätte er Ramona nicht nur geküsst, sondern auch… na ja… gevögelt.
»Reicht diese Antwort?« fragte er mich dann.
»Ich denke schon.« sagte ich und küsste ihn wieder.
»Willst du reinkommen?« fragte er dann.
»Äh… ok.« also gingen wir rein. Als wir dann in seinem Zimmer waren, schloss er hinter sich die Tür.
»Aber auch wenn alles gut ist… ich muss dir was gestehen.« sagte er dann.
»Dann leg mal los.« ich hatte irgendwie Angst.
»Also… gestern, als ich zu Hause war, hat Ramona mir diesen Zettel in die Hand gedrückt. Als ich ihn gelesen habe… na ja… ich war ziemlich mies drauf. Und wie soll ich sagen… sie wollte mich eben ablenken. Und das hat sie auch.«
»W-W-Warte! Was hat sie gemacht?!«
»… wir haben uns geküsst...«
»Was?! Das ist nicht dein ernst, oder?«
»…«
Ich sah, wie sein blick auf den Boden wanderte. Ich glaube, er wollte nicht, dass ich sehe, wie ihm die Tränen in die Augen stießen. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich tun soll…
»Ich kann’s nicht glauben... wieso tust du so was? Vor allem, wenn ich dir gestern schon von ihr erzählt habe?«
»Es tut mir ja auch wirklich leid… ich weiß auch nicht, wieso ich mich auf so etwas eingelassen habe. Ich liebe nur dich, wirklich. Und in dem Moment, hab‘ ich über deine gestrigen Worte völlig vergessen.«
»…« ich kann es einfach nicht fassen… ich hab wirklich gedacht, dass so etwas nie wieder passieren wird. Da hab ich mich wohl geschnitten.
»Bitte, verzeih mir…« und nun waren seine Tränen draußen. Ich glaube, er meint es wirklich ernst…
also drehte ich mich zu ihm, wischte ihm die Tränen weg, und küsste ihn. Es war ein Kuss voller Zärtlichkeit, wahrscheinlich der schönste Kuss, den wir zusammen hatten – nein, es war der schönste Kuss den ich in meinem ganzen Leben hatte. Dieser Kuss hat selbst Justins „Profiküsse“ überboten.

Kapitel 4



Und so ging es ungefähr vier Minuten… geschätzte vier Minuten.
»Verzeihst du mir?« fragte er dann.
»Muss ich ja…« sagte ich lächelnd.
»Hm…« er lächelte auch.«
»Du, ich muss jetzt gehen, meine Mum wartet.«
»Ok… treffen wir uns später beziehungsweise morgen wieder?«
»Ähm… wenn dann Morgen.« sagte ich und küsste ihn.
»Na ja, bis dann. Ich liebe dich.« meinte er dann.
»Jo, bis dann. Ich liebe dich auch.«

Als ich auf dem Weg nach Hause war, lief mir Justin entgegen. Hoffentlich sieht er mich nicht, dachte ich. Aber na ja… heute war wohl mein Pech-Tag, denn er hatte mich bemerkt.
»Hi.« sagte er.
»Hi…«
»Du bist mit Tobi zusammen?« sagte er lachend.
»Ja, bin ich und dein dämliches Lachen kannst du dir sparen.«
»Haha, lol… was willst du mit dem? Wäre echt besser, wenn du wieder mit mir gehst. Wir hatten ja noch so viel vor…« diese Antwort drückte er mit einem ebenfalls dämlichen zwinkern aus.
»Na ja, wenn ich ehrlich bin, ist meine Beziehung jetzt schon besser, als die mit dir und außerdem würde ich mein erstes Mal nie, aber auch wirklich nie mit dir haben wollen. Geh doch zurück zu deiner Ramona und lass mich in Ruhe.«
»Haha, das war wohl der Witz der Woche. Na ja, wenn du meinst.« sagte er, und küsste mich – gegen meinen Willen.
»Du verdammtes Arschloch!« schrie ich, klatschte ihn, und ging weiter.
Mir gingen ungefähr tausend Ausdrücke durch den Kopf… allein wenn ich an ihn denke. Man, wie er mich aufregt…

Endlich war ich daheim. Kaum öffnete ich die Tür, schon bekam ich eine SMS. Sie war von Lisa.
Sie: Hey süße timo hat mich grad angerufen und geragt ob ich heute mit ihm ins kino will! *-*
Timo ist der Junge, von dem sie schon seit Wochen schwärmt.
Ich: Echt? ouuh ist das süß!*-*
Sie: Ja… :) du, ich kann jetzt nicht mehr schreiben muss mich umziehen und stylen, haha :D na ja hab dich lieb.<3
Na ja, mit Lisa schreiben… ging jetzt wohl auch nicht mehr, dann muss ich mich wohl anders ablenken lassen… also holte ich meinen Laptop, machte ihn ein und loggte mich bei Facebook ein.
Eine Neue Nachricht! Sie war von…

- Bei Lisa -
Timo kam total pünktlich. Als Lisa sein Motorrad schon hören konnte, rannte sie wie eine verrückte die Treppen runter. Aber bevor sie raus ging, checkte sie noch einmal ihr Make-Up, ihr Outfit und ihre Haare. Alles saß gut. Also ging sie zur Tür, öffnete sie, und ging raus. Timo, der gerade sein Motorrad abgestellt hat, lief auf sie zu, und begrüßte sie mit einer Umarmung.
»Hey.« sagte er und lächelte.
»Hey.« sagte auch sie…
»Fahren wir?«
»Ja, klar.«
Also gingen die beiden zum Motorrad, und fuhren los.
Am Kino angekommen, stiegen sie ab und gingen hinein, um sich einen Film auszusuchen. Glücklicherweise liefen um diese Uhrzeit viele Liebesfilme, was gut für Lisa war. Natürlich war Timo so ein Gentleman, und lies Lisa entscheiden. Sie entschied sich für „Türkisch für Anfänger“ auch wenn sie den Film schon einmal gesehen hat… aber na ja, es gab eben Stellen, die traurig waren. Dann gingen sie also in den Film… und ja es war wahrscheinlich der schönste Abend in Lisas Leben, denn – ihr könnt es euch wahrscheinlich denken – sie haben sich geküsst. Am Ende des Treffens haben sich dann beide die Liebe gestanden… und ja… sie waren zusammen.

Impressum

Texte: Emilia Rainbow
Bildmaterialien: -
Tag der Veröffentlichung: 06.08.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich einer ganz bestimmten Person, Vika.♥

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