Ich erinnere mich noch genaustens an meinen letzten Tag in der Dunkelheit , die sich erst nach dem Entdecken des Tageslichts als solche erwies. Woher hätte ich auch wissen sollen was das ist? Früling. Licht. Und all die anderen Dinge. Die ich bis heute, wie ich denke, noch immer nicht alle erfasst habe. In ihrem Wesen, ihrem Sinn, ihrem Zweck und in ihrer Bedeutung für die Gestalten von denen ich all dies erfuhr. Den Menschen.Aber doch empfinde ich bis heute eine gewisse Sehnsucht nach meiner dunklen Höhle.
Wie gesagt der letzteTag in meiner Welt hat sich für immer in mein Gedächtnis gebrannt. Wie immer zum Anbruch der neuen Zeit verkroch ich mich noch weiter in die Tiefen der Dunkelheit meiner von mir selbst erschaffenen Welt. Meiner Höhle. Leise loderte ein Lagerfeuer vor sich her, dessen Licht, das einzige weit und breit, unheimliche Schatten an die Wände meines Reichs warf. Fazsiniert beobachtete ich dieses Schattenspiel, wobei mir scheinbar nicht zusammenhängende Gedanken durch den Kopf spukten, deren gemeinsame Begierde jedoch der Wunsch danach war, mehr zu sehen als meinen Himmel und zugleich meine Hölle. Anfangs schaffte ich es noch diese Gespinste zu vertreiben, doch letzlich gewannen sie die Überhand. Denn sie, und somit auch ein Teil von mir, erinnerten sich an die Welt außerhalb dieser Höhle, obwohl sie noch nie mit mir gemeinsam dort gewesen waren. Nur allein entflohen sie meinem Kopf, während der Rest von mir weiterhin im Dunkeln verweilte. Die Sehnsucht nach der Welt, in der ich noch nie gewesen war überwältigte mich nun endgültig. Mit einem Satz sprang ich auf, stieß einen Schrei aus und rannte. Die eiskalte Luft zischte durch meine Lunge, sodass es weh tat, doch der Schmerz über das verbrachte Leben im Dunkeln war größer, was mich zum stetigen Weiterlaufen antrieb. Langsam spürte ich, wie die Luft um mich herum wärmer und das Licht immer heller wurde. Bis ich schließlich einen hellen Lichtkreis erblickte und abrupt stehen blieb. Mein Atem ging noch immer rasend schnell , doch war ich trotzdem noch nie so ruhig gewesen, wie in diesem Augenblick. Es waren nur noch fünf Schritte, die mich vom rätselhaften, bunten Leben da draußen trenntenn. Und ich ging sie. Langsam und bedächtig.
Tag der Veröffentlichung: 23.02.2010
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