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Vorwort

 

Schon seit vielen Jahren bin ich mehr oder wenig regelmäßig mit der Bahn unterwegs und man erlebt in so einer Zeit schon einiges. Insbesondere die unschönen Seiten bleiben einem natürlich eher im Gedächtnis, was aber kein Grund ist, dass der Leser nicht Vergnügen daran haben kann. Natürlich werden neben Anekdoten auch nachdenkliche und vielleicht sogar kritische Geschichten dabei sein. Ich denke, die Absurditäten, welche man mit der Bahn erlebt, werden insgesamt trotzdem zum Schmunzeln anregen.

Wie ich immer sage: Das Abenteuer Bahnfahrt, man weiß nie, was einen erwartet.

Vorweg sei gesagt, dass die Bahn auch schon mal pünktlich und ohne Probleme angekommen ist. Außer ein bestimmter Intercity, der kommt in Bonn zu mehr als 99 % nicht pünktlich an. Aber ansonsten kommt es wirklich vor, auch wenn man leider häufiger einen anderen Eindruck hat.

Das vorliegende Buch stellt natürlich meine persönliche Sichtweise dar.

 

PS: Dieses Buch schrieb ich, wie viele meine anderen Geschichten ebenfalls in der Eisenbahn. Irgendwie scheint mich die Bewegung zu inspirieren. So oft ich die Bahn auch verdamme, zugleich scheint sie meine Muse zu sein.

 

 

Winter 1996/1997


Es war eisig kalt in Deutschland. Selbst an Fenstern mit Doppelverglasung klebte von innen Eis. Trotzdem ging es auch heute wieder von einem kurzen Aufenthalt Zuhause in Duisburg-Rheinhausen nach Borkum, um den Zivildienst fortzusetzen.

Damals war ich noch ziemlich unerfahren, was die 'Freuden' des Bahnfahrens anging. Ich rechnete also nicht mit Übel und kalkulierte nicht Extrazeit mit ein. Wobei regulär schon noch Zeit gewesen wäre, die ich am Bahnhof Emden Außenhafen hätte warten müssen.

Unterwegs kam aber mehr und Verspätung zusammen. Der besorgte Blick galt immer wieder der Uhr, denn die letzte Fähre zur Nordseeinsel fuhr zu einem bestimmten Zeitpunkt und wenn man nicht rechtzeitig da war, dann war sie weg.

Es kam natürlich, wie es kommen musste und die Bahn kam zu spät in Emden Hauptbahnhof an. Die Fähre war weg und somit standen nicht wenige Fahrgäste vor einem Problem. Damals war die Bahn zudem noch nicht durch die EU verpflichtet für Unterkunft oder Vergleichbares zu sorgen, wenn aus welchen Gründen auch immer Anschlüsse verpasst wurden.

Glücklicherweise tat sie es in diesem Fall trotzdem. Alle Passagiere wurden in Hotels gebracht. Es war ungewohnt, aber trotzdem zumindest besser, als nicht zu wissen, was man tun sollte. Das wäre ein ziemliches Problem gewesen ein Hotel zu finden, besonders wenn man finanziell gar nicht darauf eingestellt war.

Am Morgen ging es dann mit dem Taxi vom Hotel zur nächsten Fähre, um dann doch noch über die von Eisschollen bedeckte Nordsee zu fahren. Das Taxi wurde dann allerdings nicht von der Bahn gesponsert. Oder hätte man schon damals diese Kosten einreichen können?


Um das Jahr 2000 rum


Das Nächste woran ich mich im Zusammenhang mit besonderen Bahnerlebnissen entsinne, liegt in den frühen Jahren meines Studiums in Essen. Es war ein heißer Tag. Die normalen Verspätungen blieben mir damals nicht so im Gedächtnis. Aber dieses Ereignis verharrt fest in meinen Erinnerungen. Mein erster Unfall am Gleis oder Notarzteinsatz am Gleis, wie die Bahn Selbstmorde häufig blumig umschreibt.

Eine überaus unschöne Sache. Die Lokführer leiden hier natürlich besonders, durch den Schock. Ich möchte mir hier gar nicht ausmalen, wie der Anblick aussieht. Dass dies einen fertigmachen kann, kann ich mir sehr gut vorstellen.

Allerdings gibt es meist tausende, welche unter so einem Selbstmord leiden, ohne auch nur in der Nähe zu sein. Denn die Gleise eines Bahnhofs werden häufig komplett gesperrt und es geht erst einmal nichts mehr. Züge, welche unterwegs sind und Glück haben werden umgeleitet.

Man rechnet natürlich nicht mit so etwas, wenn man unterwegs ist, und ist in dieser Situation der Bahn ausgeliefert, welche einen dann mehr oder wenig erfolgreich voranzubringen versucht.

So war es auch in diesem Fall. Der Umweg war größer und die S-Bahn S1 kam dann nach mehreren Stunden des Dünstens in der Hitze doch noch in Duisburg an.

Beim nächsten Mal erlebte ich dies noch nicht im Zug am Bahnhof Essen. Die Durchsagen in dem Informationschaos der Bahn bereits damals eher vage, was eine Planung erschwert. Glücklicherweise gab und gibt es auf der Strecke Essen - Duisburg die Möglichkeit auf andere öffentliche Verkehrsmittel auszuweichen, was ich letztendlich dann auch tat. Zuerst ging es mit der U-Bahn U18 von Essen nach Mühlheim und von dort weiter mit der 901. Das dauert zwar länger, aber man kommt insgesamt vergleichsweise zuverlässig an.


Immer wieder mal


Ebenfalls in der Unizeit begab es sich immer wieder einmal, dass ein Fernverkehrszug freigegeben wurde. Zum Beispiel bei Verspätung oder Ausfall der Regionalverbindung. Das war natürlich schön, dass man etwas Schneller war, als sonst üblich.

Allerdings kann ich heute gut verstehen, wie unangenehm es für Fernzugfahrende ist, wenn sich alles mit ÖPNVlern füllt. Deutlich lauter und unangenehmer als sonst. Einen Sitzplatz findet man da eher selten.

Aber aus damaliger Sicht war es natürlich toll.


Geburtstagsfeier bei meinem Promotionsbetreuer


Diese Erfahrung darf in einer Sammlung von Erlebnissen einfach nicht fehlen. Ich hatte mir bereits damals angewöhnt meine Reisen immer gut zu planen und zu schauen, was die günstigste Verbindung wäre. Dies war in diesem Fall die S-Bahn S2 von Duisburg über Oberhausen bis nach Dortmund.

Eigentlich hätten es nur wenige Stationen und ein paar Minuten Fahrt sein sollen. Aber nicht immer klappt alles so, wie man gerne möchte. So auch dieses Mal. Ich saß also in der Bahn, die gerade von Oberhausen abfuhr und lese nichtsahnend ein wenig, als plötzlich ein Geräusch ertönte, was ich nicht so recht einordnen konnte.

Der Zug stoppte und irgendwann kam dann eine Durchsage, dass der Lokführer glaube, dass es einen Oberleitungsschaden gäbe und alle Passagiere von den Metallteilen wegbleiben sollten. So konnte ich das Geräusch deutlich besser einordnen. Es war das Geräusch von Lichtbogen und Blitzen gewesen, welche durch den Strom der Oberleitung entstanden.

Es gab dann mehrfach Durchsagen, aber es zog sich, denn es war Sonntag. Vermutlich dauerte es wohl, bis die entsprechenden Leute aus dem Wochenende geholt wurden. So zog sich die Zeit dahin und eigentlich erwartete man mich ja. Irgendwann wurden dann doch endlich der Strom abgeschaltet und die Bahn von einer Diesellok zum nächsten Bahnhof geschafft. Von dort aus ging es, mit einem Taxi, weiter zum Zielbahnhof.


30.09.2006 Stipendiatentreffen


Zum damaligen Zeitpunkt war ich Stipendiat der Degussa-Stiftung (heute Evonik). Dadurch wurde man natürlich auch zu Stipendiatentreffen eingeladen. Dieses fand nahe einem Werk in Hanaus statt. Das Hotel war recht luxuriös und alles war gut durchorganisiert. Selbst die Fahrkarte mit Reservierung. Vorher war ich nur in meiner Zivildienstzeit mal mit dem Intercityexpress gefahren, wenn sich dieses ergab, oder halt bei Freigaben.

Man könnte sagen, dies war meine erste richtige Fahrt mit einem Intercityexpress, der noch sehr viele folgen würden, aber das ist eine andere Geschichte. Die Hinfahrt verlief ereignislos.

Von der Rückfahrt ist mir dagegen etwas sehr gut in Erinnerung geblieben. Ich meine es wäre in Frankfurt am Flughafen gewesen, wo plötzlich eine Frau kam und meinte, ich säße auf ihren Platz. Da ich vorher natürlich genau geguckt hatte wegen der Reservierung, war ich mir recht sicher, dass ich richtig säße.

Sie hielt mir ihren Ausdruck mit der Platzreservierung hin und tatsächlich stand dort mein Platz. Für einen Moment fragte ich mich, ob hier irgendetwas schief gelaufen wäre. Von einer Doppelbuchung habe ich bis heute aber nichts gehört. Glücklicherweise war dies auch damals nicht der Fall.

Die Dame hatte wirklich reserviert und auch die Platznummer stimmten, aber nicht das Datum. Sie hatte irrtümlich angenommen, dass sich wegen ihrer Flugverspätung, auch automatisch die Reservierung überträgt. Dem war aber natürlich nicht so. Wäre natürlich schön, für jene, die bereits unter verspäteten Fliegern leiden, dann zumindest den Sitzplatz sicher zu haben, aber leider war dem damals nicht so und daran wird sich wohl heute auch nichts geändert haben.


2007 Kyrill


An dem Donnerstag, wo Kyrill überall in Deutschland wütete, da war ich zuerst einmal, wie gewöhnlich, nach Essen gefahren. Bin aber früher nach Hause, weil mein Vater mich benachrichtigte, dass es einen Sturm gäbe und der Bahnverkehr wohl eingestellt würde.

Es war schon etwas windig und ich bin ganz froh, dass ich es dann doch irgendwie nach Hause schaffte. Damals lebte ich noch einer Wohnung des Bauverein Rheinhausens an der Duisburger Straße. Ist zwar nur am Rande relevant, aber war doch schon heftig, wie Kyrill um das Haus wütete und sogar Dachpfannen vom Dach holte, welche später dazu führten, dass es rein regnete. Aber das wollte ich an dieser Stelle ja nicht thematisieren, sondern der Sturm, der den Bahnverkehr in ganz Deutschland zum Erliegen brachte. Ein Ereignis, was man so wohl nur ganz selten erlebt.

Dies ist mir besonders deswegen in Erinnerung geblieben, weil ich durch den übereilten Aufbruch, an dem Donnerstag, meinen USB-Stick an der Uni vergaß und deshalb natürlich nicht Zuhause weiterarbeiten konnte. Aus diesem Grund bin ich dann am nächsten Morgen zuerst zum Bahnhof gefahren, wo natürlich nichts ging. Auch weil Bäume auf die Gleise gefallen waren. Aus heutiger Sicht erscheint mir das schon fast wie eine Tradition. Wobei die Bahn damals die Strecke vergleichsweise schnell wieder flott hatte. Ich meine bereits am nächsten Montag. Vielleicht bin ich aber auf den Bahnhof Altenessen ausgewichen, von dem aus man die Uni auch recht gut erreichen konnte.

Jedenfalls ging an dem Bahnhof nichts mehr und ich nutzte die mir schon etwas besser bekannte Möglichkeit mit den Straßenbahnen über Mühlheim nach Essen und zurückzufahren. So konnte ich zumindest am Wochenende noch etwas machen.


2007/08 GDL Streik


Eher unschön wurde es, als die GDL meinte, streiken zu müssen. Ob es gerechtfertigt war oder nicht, darüber lässt sich vortrefflich streiten, was aber Fakt ist, war der Ausfall etlicher Züge. Mit den Kunden, welche auf die Firmenpolitik noch weniger Einfluss haben, als die Gewerkschaften, als Leidtragenden.

Zu der Zeit pendelte ich von Rheinhausen Ost nach Aachen zur RWTH. Eine Strecke, die ohne umsteigen oder weitere Verkehrsmittel ging. Eigentlich ganz angenehm, weil ich las oder ein wenig den in diesem Zeitraum gekauften Laptop nutzte.

Allerdings machte der Streik natürlich eine Rechnung durch das Unterfangen pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen. Was ich schon recht wichtig fand. Schließlich war es die erste Stelle nach dem Studium. Zwar nur befristet, aber immerhin etwas, von dem man sich weiterentwickeln könnte.

Der Streik hieß, dass man dann morgens am Bahnhof erfuhr, wann der nächste Zug käme. Wenn man es denn erfuhr, denn anders als der Duisburger Hauptbahnhof, war der Bahnhof Rheinhausen Ost ein winzig kleiner Bahnhof, welche früher mal dazu diente, die Menschen zum Krupp-Stahlwerk zu bringen, aber heute nur noch von Pendlern frequentiert wird. Und vielleicht auch von Mitarbeitenden des nun ansässigen Logports.

Ein Teil der Arbeiten konnte ich damals beobachten, während ich immer auf die RB33 wartete. Wie zum Beispiel das Anfüllen des Geländes. Allerdings war es bei den Streiks eher chaotisch. Denn der kleine Bahnhof hatte keine Anzeigetafeln und die Durchsagen waren häufig entweder genuschelt oder die Lautsprecher einfach nur schlecht. Man verstand jedenfalls meist nicht, was durchgesagt wurde und so nützten einem die Durchsagen wenig.

Ein Streik ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, weil ich da zum nächsten Bahnhof lief. Ich wollte dort den Regionalexpress nach Mönchengladbach erwischen. In der Hoffnung, von dort weiterzukommen. Allerdings hielt dieser halt nicht in Rheinhausen Ost. Jedenfalls nicht normalerweise. Wie sich aber hinterher herausstellte, hatte der Regionalexpress außerplanmäßig in Rheinhausen Ost gehalten, was man aber entweder nicht vernünftig oder zu spät kommunizierte.

Hier war wohl das Chaos der Deutschen Bahn eher verantwortlich, als der Streik selber. So im Nachhinein betrachtet war die GDL für den Zugausfall verantwortlich, aber die Bahn nicht in der Lage angemessen zu informieren, was, wann und wie fährt.

So etwas macht einen natürlich das Leben schwer, wenn man wegen fehlender oder falscher Informationen nicht vernünftig planen kann.

Bei einer anderen Streikaktion versuchte ich über den Hauptbahnhof Duisburg, nach Aachen zu gelangen. Dabei musste ich einen Zwischenstopp in Köln einlegen und mich von dort nach Aachen durchschlagen.


2008 Beamtenausbildung


Das Jahr 2008, war ein Jahr mit vielen Veränderungen. Ich trat die Laufbahnausbildung zum technischen Bundesbeamten an. Da ich viel pendeln wollte, um nicht die Wochenenden in Mannheim zu verbringen, hatte ich mir vorher eine Bahncard 50 besorgt.

Vor Ort erfuhr ich dann aber von einer noch besseren Möglichkeit, die mir nach einer schnellen Rechnung, wenn schon nicht Geld sparen würde, dann zumindest den Stress mit Ticketkauf ersparte. Außerdem gab es noch andere Vorteile.

Meine Entdeckung war die Bahncard 100. Die Fahrflat, mit der man so viel und oft, wie man wollte, fahren konnte. An jeden Ort in Deutschland und mit fast allen Zügen. Sogar der ÖPNV in einigen Orten stand einem zur Verfügung. Zum Beispiel in den meisten Großstädten. Ein Schnäppchen waren die mehr als 3000 Euro damals zwar nicht, aber es rentierte sich schon.

Zudem gab es mir eine doch schon atemberaubende Bandbreite an Möglichkeiten. So lernte ich die Bahn-Lounges kennen, welche Inhabern, dieser Kundenkarten und Personen mit 1. Klasseticket, offen standen. Dort gibt es auch heute noch Zeitungen und Getränke für die bei der Bahn leider meist unvermeidliche Wartezeit. Damals gab es zudem sogar noch im Sommer immer Eis, was die Bahn aber wohl aus Kostengründen einstellte.

Dafür gibt es aber weiterhin hochwertige Getränke. Wie zum Beispiel Nobeltee von Ronnefeldt. Also man kann schon ein wenig Zeit damit verbringen solche Lounges zu besuchen. Was ich damals auch machte. Im Urlaub ergriff ich die Chance, endlich mal nach Berlin zu fahren. Dank Bahncard 100 als Tagestrip. Morgens früh hin und am Nachmittag zurück. Eine Strecke sind ja gerade mal vier Stunden. So konnte ich mir ein wenig Berlin ansehen. Die Museumsinsel, die Nofretete und vor allen Dingen, das Wichtigste, mal eine Berliner Currywurst zu probieren. Man musste ja die Erfindung des Ruhrgebiets auch mal in der exotischen Berliner-Variante kennenlernen.

Alles in allem ein recht schöner Sehr-Kurz-Trip.

Von den sich Bahnbonuspunkten, welches es mit dem Kauf der Bahncard 100 gab, gönnte ich mir dann auch meine erste eigene Bohrmaschine, welche recht gelegen kam, für meinen Einzug, an meinem ersten Dienstort, nach bestandener Laufbahnausbildung.


Wochenendpendler 2009-2011


Da Wohnort und Dienstort damals nicht übereinstimmten, pendelte ich jedes Wochenende mit einem Intercity. Meine Wohnung hatte ich in Fußreichweite zu dem Bahnhof vor Ort gewählt. So schaffte ich es am Freitag nach Dienstschluss, noch rechtzeitig den Bahnhof zu erreichen, um dann endlich wieder nach Hause zu gelangen.

Heute sind die Intercitys ja vergleichsweise komfortabel ausgestattet. Beinah wie ein Intercityexpress und fast an jedem Platz ist eine Steckdose, die sogar öfters funktioniert. Damals war dies noch nicht der Fall. Hier gab es, wenn man Glück hatte, Steckdosen an den Tischen. Wobei etliche Waggons meist vom Uralttypus waren, wo es gar keine Steckdosen gab. Das sind die Waggons, wo die Sitze so versetzt sind und alles in Gelb gehalten ist. Schön waren noch die Kabinen mit Vorhängen, aber halt alles ohne Steckdose und nur wenige brauchbare Tische. Der Akku meines Notebooks und die Fahrtzeit passten damals nicht so gut zusammen, weshalb es jedes Mal eine Überraschung und Herausforderung war, einen vernünftigen Sitzplatz zu bekommen, denn häufig waren die Viererplätze schon besetzt.

In den Fernverkehrszügen gibt es regelmäßig Kontingente mit besonderen Sitzplätzen für Fahrer mit dem Wort Comfort auf der Bahncard stehend. Also für Vielfahrer. Nur leider ist hier häufig das Problem, dass sich Menschen hinsetzen, welche dort eigentlich nicht sitzen dürften. Schließlich sind diese Plätze reserviert für Comfortkunden. Meist klappte es aber dennoch mit einem Platz mit Steckdose.

Zwei Ereignisse sind mir aus dieser Zeit besonders in Erinnerung geblieben. Einmal bekam ich ein Upgrade für die erste Klasse, weil eben kein Comfortbereich gekennzeichnet war. Das war recht angenehm aber leider nur ein Einzelfall, obwohl durchaus häufiger mal die entsprechende Kennzeichnung fehlte.

Das andere Erlebnis betraf auch die Kennzeichnung der Sitzplätze, denn schon damals hatte die Bahn ein Problem mit der adäquaten Kennzeichnung von Plätzen. In diesem Fall war es aber nicht der unkonkrete Hinweis, dass der Platz ggf. reserviert wäre, sondern die Plätze waren als Comfortbereich gekennzeichnet und sogar frei. Warum stellte ich dann ein wenig später fest, als plötzlich eine Familie ankam und meinte, ich säße auf deren Plätzen.

Da die Plätze als Comfort gekennzeichnet waren, zeigte ich mich nicht bereit den Platz zu verlassen. Im Nachhinein war dies sogar ein Glück für die Familie, denn nun bekam diese eine Upgrade in die erste Klasse, aber das war auch nur fair. Warum ist der Platz auch nicht richtig gekennzeichnet?


25.02.2011 GDL Streik Kiel


Auch vom nächsten GDL-Streik blieb ich nicht verschont. Hier ging es nach einer Dienstreise von Eckernförde über Kiel nach Duisburg. Am Bahnhof Eckernförde war ich recht erfreut, dass der Zug trotz Streik kam, was aber wohl daran lag, dass es sich um eine Privatbahn handelte. Privatbahnen wurden, wie ich später erfuhr, noch nie von der GDL bestreikt. Schon seltsam, dass es dort mit den Verhandlungen klappt und bei der Deutschen Bahn nicht. Sind das etwa Verzögerungen im Verhandlungsablauf?

Es bestand eine gute Chance, den Intercity in Kiel Hauptbahnhof zu erwischen. Einem Zug, der direkt nach Duisburg durchfahren würde. Bei der Deutschen Bahn vermeide ich, wenn möglich, jegliches Umsteigen, weil das mit Anschlüssen meist hakelig wird, aber auf jeden Fall stresst. Man darf ja noch hoffen. Aber immer kommt es anders und meistens, als man denkt. So auch hier.

Der Zug war kurz vor Kiel Hauptbahnhof und die Zeit

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 11.09.2016
ISBN: 978-3-7396-7317-2

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