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Vorwort

 

Dieses Buch soll Menschen dabei helfen, sich selbst zu finden. Es ist keine abschließende Betrachtung und man sollte sich einen offenen Geist bewahren, bei dem Weg durch die nachfolgenden Seiten. Jede Reise fängt mit dem ersten Schritt an, auch die Reise zur Weisheit.

So mancher Gedankensprung erscheint vielleicht auf den ersten Blick etwas weit hergeholt, aber ich versuche ALLES, möglichst nachvollziehbar zu erläutern. Ich hoffe, es ist für jedermann verständlich. Sollte etwas nicht verstanden werden, kann jeder nachfragen. In eventuell zukünftigen Versionen werden die Kommentare und Fragen soweit sinnvoll und möglich eingearbeitet. Angaben zum Kontaktieren finden sich auf den letzten Seiten.

Den Titel "Alles" habe ich nicht ohne Grund gewählt, denn wirklich alles steht auf die eine oder andere Weise miteinander in Zusammenhang. Um die Zusammenhänge zu erkennen, bedarf es Wissen und Verständnis. Das Buch stellt den Versuch einer Antwort auf alle Fragen dar. Wobei dieses hohe Ziel natürlich nie erreicht wird, denn auch wenn es noch so verständlich erscheinen mag, endgültige Antworten gibt es nicht. Viele der Ideen und Überlegungen sind eigentlich nichts neues, wie man an einigen Zitaten erkennen kann, aber dieses Buch bereitet die Zusammenhänge sehr konzentriert auf.

Eine Suche ist ein Weg zur Weisheit, denn auf dem Weg entdeckt man sich selbst. Ziele hindern einen dabei nur daran, auf dem Weg voranzukommen, denn ohne Ziel kommt man ewig voran.

Folge dem nichterkennbaren Pfad. Erforsche die Möglichkeiten in dir selbst. Es gibt schließlich unzählige Wege für das Leben, aber bedenke, man kann immer nur einen gehen. Dazu ist aber auch immer ein Blick nach vorne nötig, wer nur zu 'Boden' blickt, wird viele Chancen verpassen.

Ich bin mir sicher, dass es einige Menschen gibt, denen es wie mir geht. Die auf der Suche nach sich selbst sind. Wahrscheinlich sind sogar alle Menschen auf der Suche nach sich selbst, auch wenn es ihnen nicht bewusst sein mag. Es ist schade, wenn Menschen nicht bewusst wird, was eigentlich fehlt in ihrem Leben. Es ist letztlich verschwendetes Potential.

 

 

 

 

 

Grundbedürfnisse von Menschen

 

Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Selbst der Versuch sich frei zu machen von Bedürfnissen ist wiederum ein Bedürfnis. Meistens ist es in diesem besonderen Fall das Bedürfnis nach Erleuchtung oder aber auch jenes nach Freiheit. Bedürfnisse, welche nicht so einfach zu stillen sind, wie der Hunger. Und selbst dies ist in einigen Gegenden kaum möglich.

Man kann Bedürfnisse zur besseren Analyse in Ebenen aufteilen, welche letztendlich eine Art von Pyramide bilden. Je tiefer die Ebene der Pyramide, desto grundlegender sind die jeweiligen Bedürfnisse. Diese Überlegungen zu einer "Bedürfnispyramide" stammen von Abraham H. Maslow.

Viele Menschen schaffen es die Grundbedürfnisse (Physiologische Bedürfnisse) zu erfüllen. In diese Kategorie gehören Dinge wie Nahrung, einem Ort zum Leben und auch die Fortpflanzung. Man könnte dies auch als die tierischste Seite des Menschen bezeichnen. Hier sind keine Unterschiede zwischen Mensch und Tier zu finden. Die Grundbedingungen zum Überleben und am wichtigsten dem Erhalt der Spezies müssen erfüllt sein. Die an ihre Umwelt anpassungsfähigen Spezies schaffen dies auch.

Dabei kann die eigene Spezies sich zur härtesten Konkurrenz entwickeln. Denn die, welche die am geringsten vorhandene Ressource kontrollieren, beherrschen alle. Damit wird auch die Wachstumsrate der Spezies kontrolliert.

Ein schon geringerer Teil der Menschen schafft es, das Bedürfnis nach Sicherheit zu befriedigen. Sicherheit muss nicht unbedingt die Abwesenheit von Gefahr sein. Ein erlernter Umgang mit Gefahr bringt auch Sicherheit. Für viele gehören zur Sicherheit die soziale Absicherung und eine Form von (Staatlicher-)Ordnung, die das Zusammenleben derart gestaltet, dass Gefahren minimiert werden. Sicherheit scheint mir trotz allem aber so, dass je mehr man ein sicheres Leben hat, desto stärker auch das Bedürfnis nach noch mehr Sicherheit wird. Besonders bei diffusen Gefahren, die man nicht so recht einordnen kann. Zu diesen Gefahren gehört heutzutage der Terrorismus, obwohl andere realere Gefahren teilweise gar nicht bewusst wahrgenommen werden. Als Beispiele seien hier Gefahren, wie Lärm oder Tabaksucht genannt. Diese wirken nicht plötzlich, sondern führen zu einem schleichenden Tod.

Auch hier gilt häufig, je mehr man sich mit einer Gefahr auseinandersetzt, desto kleiner wird das Gefühl der Unsicherheit. Das Sprichwort "Gefahr bekannt, Gefahr gebannt", steht in diesem Zusammenhang für das Wissen um eine Gefahr. Die Gefahr existiert weiterhin, allerdings geht man anders mit der bekannten Gefahr um. Die Gefährdung kann sich durch kundigen Umgang sogar verringern.

Unter sozialen Bedürfnissen, sollte man das Bedürfnis nach menschlicher Gesellschaft verstehen. Sei es nun Familie, Freunde und Bekannte oder die Liebe inklusive Kuscheln. Jeder hat einen unterschiedlichen Bedarf nach Nähe. Man muss wie bei den anderen Ebenen zuvor auch hier das richtige Gleichgewicht finden. Es gibt Menschen, bei denen führt ein Übermaß an Nähe zu einer Überreizung. Diese Menschen ziehen sich dann häufig zurück und andere können gar nicht genug bekommen. Es gibt keine Norm, an der man sich orientieren kann. Wichtig ist das richtige persönliche Maß zu finden. Eines mit dem man sich wohl fühlt.

Individualbedürfnisse sind je nach persönlicher Einstellung zum Beispiel Anerkennung und Achtung durch andere. Dies kann in Form von beruflichen oder privaten Erfolgen, Macht und Status sein. Teilweise muss man große Opfer bringen, um diese Ebene zu erreichen. Die Selbstachtung bzw. Ehre kann man auch zu dieser Ebene zählen, allerdings ist es weit verbreitet die Wertschätzung durch anderen auf die Selbstachtung zu projizieren. Es kommt also mehr darauf an, was anderen von einem halten. Dabei können kleine Schritte für den einen schon weltbewegend für jemand anderen sein.

Besonders wichtig scheint einigen der Status im "Rudel" zu sein. In gewisser Form geht es dabei immer um Größe und Stärke gegenüber anderen. Genauer gesagt geht es um den Status als wichtigstes Männchen oder Weibchen. Das hängt noch mit dem Urtrieb für den besten Nachwuchs zusammen. Auch unter den Menschen ist dieses Verhalten immer wieder zu beobachten. Von vielen wird dies nicht wahrgenommen, auch wenn es täglich um einen herum praktiziert wird. Man kennt es wie manche Vorgesetzte sich aufplustern, zum Beispiel in einer Diskussion, wo diese Person unbedingt das letzte Wort haben will. Selbst, wenn es falsch sein soll. Hier geht es um die Durchsetzungsfähigkeit.

In der Gruppe sind die meisten stärker. So können teilweise aus den Sozialbedürfnissen auch die Individualbedürfnisse befriedigt werden. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Ebenen sind somit viel tiefergehender, als das einfache Model der Bedürfnispyramide offenbart.

Die Selbstverwirklichung kann nur selten erreicht werden. Man geht dann jenen Dingen nach, die einem den Sinn des eigenen Lebens offenbaren. Freizeit und Beruf erfüllen die einen und die Suche nach Erleuchtung und Selbstvervollkommnung den anderen. Um die "Erleuchtung" oder zumindest einen Pfad zu ihr, geht es manchen Religionen. Andere dagegen sind mehr oder weniger ein Machtinstrument, dass nur vorgibt den Menschen oder einem Gott zu dienen. In allen Religionen sind Reflexionen der Pyramide zu erkennen. Die Stufen einer Treppe, an deren Spitze die Erleuchtung sitzt. Wobei jeder Weg zur Erleuchtung führen kann, aber nicht muss. Insbesondere Zwang verkehrt den Pfad zur Erleuchtung zum Pfad in die metaphorische Finsternis einer geistigen Steinzeit. Vertreter religiöser Strömungen, welche mit Zwang andere bekehren wollen sind leuchtende Beispiele für den Weg ins finsterste Tal. Denn ich muss überhaupt nichts tun. Es gibt keinen Zwang, außer jenem, den man sich selbst auferlegt. Ich darf alles tun, was ich möchte und muss nur die Konsequenzen tragen. Wobei einige biologische Funktionen schon ein Zwang namens Instinkt sind, den man nicht gänzlich frei gestalten kann.

Nicht alle Bedürfnisse scheinen stillbar zu sein. Die unteren Stufen sind sogenannte Defizitbedürfnisse, wenn sie erfüllt sind, brauchen sie vorerst nicht mehr erfüllt werden. Unstillbare Bedürfnisse sind, wie der Name schon sagt, nicht erfüllbar. Ihre Befriedigung kann teilweise nur angestrebt werden, aber je mehr man sich der Erfüllung nähert, desto kleiner werden die Fortschritte. Man muss sich das so vorstellen, als würde man auf eine Mauer zugehen. Dabei halbiert man mit jedem Schritt die Schrittweite. Die Mauer wird man nie erreichen und sie trotzdem immer vor Augen haben. Andere Fälle der unstillbaren Bedürfnisse sind jene der Kreativität und Schaffenskraft. Es kommen Künstlern, Erfindern und Erschaffern immer wieder neue Ideen, die sie verwirklichen. Wobei auch hier sich niemals alle verwirklichen lassen, weil die Zeit einfach nicht reicht. Man kann immer nur eine Auswahl treffen.

Bei allen Bedürfnissen des Lebens und deren Erfüllung hilft eine positive Einstellung enorm. Denn je nach Blickwinkel sehen Dinge besser oder schlechter aus. Am sinnvollsten ist eine realistische Einordnung der eigenen Situation und auch der eigenen Erfüllung.

Wie ein Pfeiler zieht sich ein verborgenes Bedürfnis durch alle Ebenen. Unbewusst oder bewusst ist es doch immer vorhanden. Das wahrlich unstillbare Bedürfnis der Unsterblichkeit. Nicht an einem bestimmten Punkt in der Zukunft einfach zu enden und doch nichts dagegen tun zu können.

Die Ebenen der Pyramide kann man auf ein Individuum aber auch auf eine Gruppe bezogen sehen. Zum Beispiel ist eine religiöse Gruppierung die Selbstverwirklichung als Bestandteil einer Gruppe. Auch die "Jagd" im "Rudel" ist dadurch gekennzeichnet. Als besonderes Bedürfnis ist bei vielen Menschen der Status zu erkennen. Der Status heißt, wie bereits erwähnt, natürlich auch eine bessere Möglichkeit selber Nachwuchs zu haben. Aus der Evolutionslehre weiß man, dass nicht Überleben das primäre Ziel ist, sondern die Fortpflanzung. Das Überleben der Spezies wird dabei als wichtiger angesehen, als jenes des Individuums. Mit Partnern aus größerer Entfernung ist die Überlebensfähigkeit der Nachkommen größer. Der unterschiedliche Genpool (geringerer Inzestfaktor) führt zu größerer Vielfalt und mehr Möglichkeiten, auf externe Faktoren zu reagieren. Natürlich werden auch genetische Fehler innerhalb der eigenen Nachkommen gemindert.

Man sagt 'Liebe erkennt Liebe' nicht ohne Grund. Denn wer zusammen passt, wird sich erkennen. Es sind Gefühle, aber zugleich auch der Zugang zur eigenen Nachkommenschaft. Die Prozesse sind komplex, sodass der Begriff Liebe es am einfachsten umschreibt und nicht zu fern von der naturwissenschaftlichen Wahrheit ist.

Die Bedürfnisse und ihre Priorität verschieben sich im Laufe des Lebens. Aber auch Stimmungen können die Prioritäten für Bedürfnisse verändern. Man sollte sich des Öfteren fragen, was einem am wichtigsten ist. Selbst dann, wenn man dafür die Abgründe des eigenen Selbst sehen muss.

 

 

Die Motivation

 

Die Motivation für all unser Handeln ergibt sich aus unseren Bedürfnissen. Die Gewichtung der einzelnen Bedürfnisse variiert von Individuum zu Individuum. Nicht jeder sieht Geld und Macht als das wichtigste an. Allen Menschen ist aber gemein der Wunsch die inneren Bedürfnisse zu Befriedigen.

Um die eigene Motivation zu verstehen, muss man seine Bedürfnisse erforschen und sich derer klar werden. Das versteht man als Selbstreflexion. Diese ist enorm wichtig für den eigenen Charakter und um sich selbst zu verstehen. Natürlich ist das Verständnis der eigenen Motivation nur ein erster Schritt. Schließlich kann man, wenn man seine eigenen Handlungen versteht und nicht nur oberflächlich, sondern grundlegend, seine Umgebung besser verstehen. Wobei es Unsinn wäre die eigenen Intentionen auf andere zu projizieren. Jeder Mensch hat eigene Ziele.

 

Was ein Mensch sagt,

was ein Mensch meint,

was andere Menschen dabei verstehen.

Sind vier verschiedene Dinge.

 

Damit ist gemeint das Sprechen, Meinen, Hören und die Interpretation im persönlichen Kontext, sich sehr unterscheiden. Die Vergangenheit prägt einen immer auch für die Zukunft. Deswegen zeigt uns die Geschichte auch sehr häufig einen Blick auf die Zukunft. Wenn man genau hinschaut, kann man vieles ziemlich gut vorhersagen. Asimov beschrieb dies in seiner Foundation-Trilogie als Psycho-Historik. Aber auch in Wirklichkeit sind solche Vorhersagen für größere Gruppen einfacher, als für das Individuum. Nicht ohne Grund heißt es immer wieder - Aus der Geschichte lernen - denn die grundlegenden Muster der Macht wiederholen sich. Nicht im Detail, da gibt es durchaus Variationen, aber die großen Muster sind alle sehr ähnlich. Es gibt jene in der Gesellschaft, die lieber jemanden haben, der vordenkt, damit sie nicht soviel selbst denken müssen. Diese sehnen sich nach der Führung durch andere und geben solchen, welche für sie denken, die Macht. Solche Macht kumuliert sich immer stärker. Dabei korrumpiert Macht die geistig Armen und Schwachen, aber gerade jene streben besonders nach Macht. Oder noch treffender zusammengefasst im nachfolgenden Zitat.

 

Je Dümmer einer ist, desto größer sind seine Komplexe und sein Machtbedürfnis.

(Gucky in Perry Rhodan # 40)

 

Der zuvor erwähnte persönliche Kontext zeigt jedem einen anderen Blickwinkel auf ein Objekt, einen Menschen oder auch Geschehnisse. Dazu kommt noch, dass der Mensch vergisst. Nicht alle Informationen bleiben erhalten. Deswegen sind zum Beispiel Zeugenaussagen auch so schwierig. Jemand kann glauben, die Wahrheit zu sagen, weil er denkt, dass es wahr ist. Hat jemand zum Beispiel einen Mann mit dem Rücken zu ihm beobachtet, der etwas macht, sieht er nur einen Ausschnitt der Geschehnisse. Das Gehirn ergänzt aufgrund eigener Erfahrungen teilweise den Rest. Ob dies wirklich passiert ist, ist eine ganz andere Sache. Auch der emotionale Zustand beeinflusst den Blickwinkel. Ist man schlechter Laune, wird man die Geschehnisse negativer sehen, als wenn man guter Stimmung ist.

Über vieles in der Umgebung denkt man meist gar nicht nach. Die alltäglichen Dinge haben eine Vielzahl von Ursachen. Betrachtet man diese Ursachen, versteht man die Welt besser und kann damit auch besser sich selbst verstehen. Vieles wird nur oberflächlich betrachtet und nicht, was alles dahinter steht. Was passiert zum Beispiel bei einem Tropfen Wasser. Warum entsteht gerade diese Form beim Fall. Warum ist in der Natur vieles scheinbar Rund und nur wenig wirklich ganz symmetrischer Form. Genauso wie man bei den Dingen der Natur tiefer blicken kann, geht dies auch in sich selbst. Man isst nicht, weil man Hunger hat, sondern damit der Körper notwendige Nährstoffe erhält und teilweise einfach, weil es gut schmeckt. Heutzutage isst man leider häufig zu viel. Der menschliche Körper ist genetisch noch auf Hungern eingestellt. Früher gab es häufiger Mangel, deswegen legte der Körper Reserven an. Heute äußern sich die Reserven als Fettpolster. Natürlich ist teilweise auch ein Mangel an Selbstkontrolle mit im Spiel.

Sich selbst und den Hunger zu überwinden ist nicht einfach. Ebenso wichtig ist, was man isst und nicht nur die Menge. Bewusste Ernährung heißt, sich klar zu machen, welches Nahrungsmittel wie auf den Körper wirken. Manche regen Mechanismen an, die den Hunger sogar verstärken. Wie etwa Glutamat oder aber auch Süßstoff, welcher die Insulinproduktion anregt und damit den Hunger verstärkt. Also von wegen Diätgetränk. Das wäre dann eher Wasser oder Tee.

Ähnlich wie der Hunger nach Nahrung ist auch der Hunger nach Stimulierung. Dazu zähle ich nicht nur die sexuelle Lust, sondern auch die Lust nach Aufregung, die Lust nach stimulierenden Substanzen im Allgemeinen. Sowohl beim Sex, als auch bei Aufregung werden stimulierende Substanzen freigesetzt. In anderen Fällen nimmt jemand die Substanzen von außen zu sich. In allen Fällen kommt es zu einem Rausch.

Der Geist ist, wie der zuvor erwähnte Tropfen Wasser, der vom Himmel fällt. Auch der Geist unterliegt Gesetzmäßigkeiten und Mustern, die sich wiederholen, aber aufgrund von Chaos, auch immer etwas anders sind.

In den Bereich Ursachen für Handlungen lässt sich ganz klar der "Freie Wille" einordnen. Freier Wille ist etwas Schönes und jeder hat ihn. Man kann sich entscheiden, wobei nicht unbedingt jede Möglichkeit gleichgut erscheint.

 

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

 

Bei vielen Menschen wird der freie Wille durch die Vorprägung und das Wissen eingeschränkt. Dies spielt in jede Entscheidung mit hinein. Die Freiheit ist eingeschränkt, durch die eigene Vergangenheit. Wie auf einer zweispurigen Straße die Möglichkeiten zum Fahren begrenzt sind. Innerhalb der Fahrbahngrenzen gibt es allerdings wiederum unzählige Möglichkeiten zum Fahren. Ein Zentimeter mehr zu der einen oder anderen Seite ist zum Beispiel jederzeit möglich. Man hat also in den Grenzen, die einem gesetzt sind, trotzdem einen nahezu unendlichen Spielraum. Wie die Entscheidung was man zum Mittag essen wird. Es kann etwas Gesundes sein oder etwas, worauf man Lust hat. Vielleicht wird die Wahl aber auch von einem Partner oder einer Gruppe beeinflusst. Man hat sogar die Wahl nichts zu essen.

Freiheit ist immer ein beständiger Kampf zum Erhalt selbiger. Allerdings ein Kampf mit den 'Waffen' des Wissens und des Verstandes. So gesehen haben Bücher und Internet mehr für die Freiheit getan, als alle Waffen dieser Welt.

Den freien Willen kann man überall ausüben. Bewusst oder Unbewusst. Zum Beispiel beim Einkaufen im Supermarkt. Man wählt zwischen Butter oder Margarine, Fisch oder Fleisch und vielem mehr. Das ist alles Teil vom freien Willen. Selbst wenn es unbequemer erscheinen mag, sich entscheiden zu müssen. Man hat die Macht, aber auch die Verantwortung für die Konsequenzen aus den eigenen Entscheidungen. Hier anderen die Schuld für die eigenen Fehler zu geben ist verfehlt. Die eigenen Fehler liegen einzig und allein bei einem selbst. Das muss man sich auch immer wieder klarmachen. Gandhi erreichte zum Beispiel, indem er sich im späteren Leben mit den Fehlern der eigenen Jugend beschäftigte, eine hohe Selbstdisziplin und erkannte dies als Weg zur Selbsterkenntnis. Der Mensch sucht zu schnell die Schuld bei anderen und viel spät erst bei sich selbst.

Wenn man sich erst einmal davon befreit hat, was andere über einen denken, dann ist man schon viel freier. Ich denke, das habe ich zumindest in der Politik gelernt. An erster Stelle ist die Person wichtig der man jedem morgen im Spiegel begegnet, der muss man in die Augen sehen können. Absolute Freiheit hieße allerdings auch, dass einem nichts mehr etwas bedeutet. Dazu bedeutet mir einfach zu viel etwas.

Freier Wille ist halt nicht immer der einfachste Weg aber man kann in Frieden mit sich selbst leben, wenn die Entscheidungen gut getroffen sind. Und das ist mehr Wert als jede Bequemlichkeit. Denn diese ist ein Feind in einem selbst, den man zwar akzeptieren, aber nicht lieben muss.

Jede Entscheidung ist so frei, wie man sich deren Grundlage bewusst ist. Es gibt Menschen, welche einfach nur zu bequem sind, sich bewusst zu entscheiden. Diese lassen den Strom des Lebens an sich vorbei fließen, wie ein Stein in einem Fluss. Langsam wird man immer mehr abgeschliffen bis nichts mehr an das ursprüngliche Selbst erinnert. Man ist angepasst abgestumpft und ein Teil der Masse. Mit bewusstem Leben und Entscheiden kann man nicht nur sich selbst, sondern auch die Umwelt ändern. Ein zwar langsamer, aber doch stetiger Prozess.

Allerdings sollte man sich stets davor hüten die Meinungen anderer unreflektiert zu übernehmen. Denn jegliches Argument, welches hervorgebracht wird, kann dazu dienen Wahrheit in Lüge zu verwandeln. Wenn etwas nicht plausibel ist, sollte man es nicht einfach Glauben, sondern andere Quellen konsultieren. Das ist ohnehin das Wichtigste für eine Entscheidung. Sich der Konsequenzen bewusst zu sein und verschiedene Informationen zu erschließen. Wenn man genau über den freien Willen und Entscheidungen nachdenkt, kann jede noch so kleine Entscheidung essenziell sein.

Ein Mann steht morgens vor der Entscheidung, so wie er ist zum Bus zu gehen oder sich erst noch zu rasieren und dann erst loszugehen. Rasiert er sich erst, verpasst er den frühen Bus. In diesem Bus hätte die richtige Frau fürs Leben gesessen. Wegen fünf Minuten hat sein Leben sich komplett geändert. Er wird nun keine Kinder mit dieser Frau haben. Keine Ur-Ur-Enkel, die vielleicht eines Tages die Welt ändern. Wobei er natürlich auch gar nicht an Frauen interessiert sein könnte, was aber weniger Entscheidung, als genetische Prägung ist. Jede Entscheidung ist jedenfalls ein Ausdruck des freien Willens. (Wer den Gedanken vertiefen will, sei die im Anhang angefügte Kurzgeschichte 'Lichtjahre' empfohlen)

Der Pfad der Entscheidung verläuft sehr unterschiedlich. Es gibt im Leben überall MUSS, SOLL, KANN. Die Zwänge des Lebens lauern jeden Tag und bei jeder Entscheidung, die man trifft. Man hat aber immer die Freiheit zu entscheiden, selbst die, nicht zu entscheiden und die Dinge einfach auf sich zukommen zu lassen. Der Weg zur Freiheit geht mit Selbstdisziplin einher. So paradox es auch klingen mag, die Disziplin gibt einem den Rahmen, der es ermöglicht, alles zu erreichen, was man möchte.

Entscheidungsfreiheit hat auch immer Konsequenzen. Diese äußert sich in den Pfaden der Möglichkeit, die nach aktueller wissenschaftlichen Hypothesen auch in unterschiedlichen Realitäten münden könnten.

 

Alles was möglich ist, existiert auch.

(Baruch de Spinoza)

 

In dem einem Universum bzw. Realität passiert der eine Pfad, in einem anderem, mag der andere beschritten werden und so können fünf Minuten, ein Augenblick oder eine andere ganz simple Entscheidung, die ganze Menschheit, sogar das Ganze was ist beeinflussen. So wird das eine Universum in der Finsternis der ewigen Expansion enden und einem anderen Universum gibt es mit Nullpunktsenergie betriebene Sterne. Künstliche Sonnen, welche auf ewig leuchten werden. Nichts was denkbar ist, ist unmöglich. Ebenso denkbar wäre es in fernerer Zukunft Sonnenreste zusammenzuschieben, die Umwandlung der Menschen in Energielebensformen oder gar in andere Universen überzusiedeln. Der Fantasie ist keine Grenze gesetzt und

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 04.02.2016
ISBN: 978-3-7396-3566-8

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