Im Westen des US Bundesstaats Montana gehen gleich mehrere große National Parks ineinander über. Im Osten, 75 Meilen von der Stadt Butte entfernt, beginnt der Deerlodge National Forest. Vom Norden, südlich der Stadt Missoula grenzt der Lolo National Forest. Diese beiden National Parks gehen dann in den Bitterroot National Forest, am Rande der mächtigen Rocky Mountains über. Dieses gigantische Areal ist zum großen Teil noch völlig unberührt und unbewohnt. Strassen, Wege und Pfade findet man hier zumeist vergebens. Der zweiundsechszigjährige Conner Ashton hatte sich zum Ziel gesetzt dies ein wenig zu ändern und die einzigartige Natur einigen zahlungskräftigen Personen und Naturliebhabern, sowie Wissenschaftlern und Forschern, näher zu bringen. Trotzdem wollte der finanzstarke Enthusiast die großartige und vielfälltige Natur weitgehend erhalten. Also hatte der ehemalige Geschäftsmann vor sechs Jahren beschlossen ein großes Areal zu erwerben und eine Parkrangerstation zu errichten. Die Parkrangerstation wurde großzügig angelegt und besteht aus einem großen Hauptgebäude mit Empfangshalle, Speisesaal, Konferenzraum, sowie einem Festsaal, der aber in weitere Räume unterteilt werden kann, je nach Bedarf. Desweiteren befinden sich auf dem Gelände vier Nebengebäude, wo man verschiedenes Equipment, wie zum Beispiel Fahrzeuge, Kanus und Boote, Kettensägen, Beile, verschiedene Werkzeuge und weitere Utensilien untergebracht hatte. Außerdem hatte Conner Ashton mehrere kleine, funktionelle Häuser, welche den Parkrangern und Bediensteten sowie den Touristen und Wissenschaftlern als Unterkunft dienen, errichten lassen. Hier können gestresste Unternehmer und Manager für einige Zeit einmal völlig abschalten und die einzigartige Natur geniessen. Wobei auf großartigen Luxus und Vergünstigungen extra verzichtet wurde. Doch nicht nur Millionäre kommen in den Genuss diese unberührte Landschaft zu geniessen und kennenzulernen, sondern auch Naturforscher und Wissenschaftler. Dafür stehen ihnen zehn Parkanger, ein erfahrener Arzt, der sich aber zumeist um verletzte, einheimische Tiere kümmern muss, sowie vier weitere Bedienstete zur ihrer Verfügung. Dies ist aber nicht der einzige Grund, warum Conner Ashton beschlossen hatte in diesem abgeschiedeten und naturbelassenen Gebiet eine Parkrangerstation zu errichten. Vor sieben Jahren sind in diesem weitläufigen und unerschlossenen Areal seine Ehefrau, seine Tochter, sowie sein Schwager spurlos verschwunden. Die drei Familienmitglieder waren mit einer Flugmaschine vom Typ Cessna nach Boise im US Bundestaat Idaho unterwegs und sind damals urplötzlich von Radarbildschirm verschwunden. Aufgrund des riesigen Areals und der Walddichte konnte eine Suchaktion nur durch die Luft eingeleitet und durchgeführt werden.
Diese blieb aber leider völlig erfolglos, da man auch aus der Luft kaum etwas erkennen konnte. Trotzdem hatte Conner Ashton die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, irgendwann, irgendwelche Überreste der Cessna, oder andere Anzeichen seiner vermissten Familie zu lokalisieren und zu bergen. Diese Hoffnung ist auch nicht völlig von der Hand zu weisen, oder gar utopisch. Allein in den nordamerikanischen Wäldern verschwinden jedes Jahr über 1000 Menschen. Ein Großteil der Vermissten werden von organisierten Suchmannschaften gerettet, beziehungsweise wieder gefunden. Selbst nach zig Jahren tauchen immer wieder einmal Personen lebend auf, welche als Vermisst gemeldet, oder gar als verstorben galten, wenn auch die Chancen dafür in diesem besonderen Fall sehr schlecht stehen. Denn über einen Zeitraum von sieben Jahren ist es auch in solch einem unberührten und unerforschten Areal unwahrscheinlich, irgend jemanden Lebend zu bergen, beziehungsweise vermisste Personen unbeschadet zu retten. Hinzu kommt, dass einen Absturz mit einer Flugmaschine in einem stark bewaldeten Gebiet die wenigsten Menschen unbeschadet überleben. Eins darf man außerdem nie außer Acht lassen. Die nordamerikanischen Wälder sind keineswegs ungefährlich. Sie sind genauso gefährlich wie die Urwälder in Mittel- und Südamerika, Asien, oder Afrika. Wilde Raubtiere, Orientierungslosigkeit, Steinschlag, umstürzende Bäume, geheimnisvolle und verzweigte Höhlensysteme, reissende Bäche, eisige Schneestürme und noch viele andere Unwegbarkeiten können hier einem Menschen zu Verhängnis werden, besonders wenn die Personen schlecht vorbereitet und ausgerüstet sind, oder sich gar alleine in solch ein unerforschtes Terrain wagen. So werden alle Parkranger stets angewiesen bei ihren Erkundungen und Exkursionen auch nach Überresten der damals abgestürzten Cessna Ausschau zu halten. Jetzt aber ist der Winter im US Bundesstaat Montana angebrochen. Um diese Jahreszeit ist die Parkrangerstation sowohl für zahlungskräftige Touristen, als auch für Wissenschaftler, oder Forscher geschlossen. Das Risiko von einem Schneesturm uberrascht zu werden, sich zu verlaufen, in eine Felsspalte zu stürzen, oder von einem einheimischen Raubtier angefallen zu werden, ist in den Wintermonaten einfach viel zu groß. Trotzdem erwarten Conner Ashton und seine erfahrenen Mitarbeiter noch einmal einen letzten Besucherandrang. Seit dem die Parkrangerstation eröffnet wurde, veranstaltet der zweiundsechszigjährige, ehemalige Unternehmer alle Jahre eine Informations- und Wohltätigkeitsveranstaltung. Dort können die geladenen Gäste verschiedene Produkte begutachten und erwerben, welche über das ganze Jahr in dem National Park am Rande der Rocky Mountains angesammelt, beziehungsweise gefunden wurden. Dabei handelt es sich zum Teil um wirklich außergewöhnliche und einmalige Fundstücke. Von edlen und wertvollen Edelsteinen aus den Bergen und Flüssen der Rocky Mountains, über mächtige Geweihe, und ungewöhnlichen Knochenfunde, bis hin zu seltenen Wurzeln und Jahrhundertalten Holzstücken, können die Interessenten bestaunen und erwerben. Das eingenommene Geld fließt zum einen in den Erhalt der einzigartigen Natur und den Ausbau der Parkrangerstation, sowie in mehreren sozialen Einrichtungen und Projekte Rund um die Rocky Mountains.
In den nächsten Tagen sind die Parkranger und Bedienstete damit beschäftigt, alle Fundstücke auf mehreren Tischen, Vitrinen und offenen Schränken zu verteilen und für ausreichend Schlafmöglichkeiten für die geladenen Personen zu sorgen. Aus Erfahrung wusste der enthusiastische Besitzer der Parkrangerstation am Rande der Rocky Mountains, dass wohl auch diesmal nicht alle eingeladenen Gäste nach der Veranstaltung den direkten Heimweg in die Zivilisation antreten werden. Dafür haben die Parkranger und Bediensteten eigens alle Unterkünfte nochmals auf Vordermann gebracht und sorgfältig hergerichtet. Connor Ashton rechnete diesmal mit etwa 35 bis 50 Personen. Insgesamt hatte der zweiundsechszigjährige ehemalige Unternehmer, 75 Einladungen versandt. Darunter sind einflussreiche und finanzkräftige Manager, bekannte Musiker und Sportler, einige Politiker aus dem Norden der Vereinigten Staaten, sowie aus dem Westen von Kanada. Leider haben schon einige Personen abgesagt, was besonders an den zu erwarteten Witterungsbedingungen liegt. So werden in den nächsten Tagen mehrere schwere Schneestürme erwartet. Trotzdem hat Connor Ashton einen Shuttelservice eingeplant, der von der 120 Meilen entfernten Stadt Missoula aus, die prominenten Gäste in die Parkrangerstation transportieren soll. Zudem hat der zweiundsechszigjährige Geschäftsmann, gleich vier Personen eines Sicherheitsunternehmen aus der Hauptstadt des Bundesstaats Montana Helena, damit beauftragt, für den Schutz der eingeladenen Gäste zu sorgen. Auch wenn hier nicht unbedingt damit zu rechnen ist, dass einer, oder mehrere Gäste angegriffen, oder bedroht werden. Doch die Sicherheit der geladenen Gäste geht nun einmal vor, zumal es sich um Personen handelt, welche ständig im öffentlichen Leben stehen. Die Security wird sich auch nach Missoula begeben, wo sie dann zusammen mit den geladenen, wohlhabenden und bekannten Gästen in den National Park transportiert werden. Aber auch für das leibliche Wohl der finanzkräftigen Wohltäter muss selbstverständlich gesorgt werden. In der Kleinstadt Missoula hatte Connor Ashton einen angesehenen Cateringservice damit beauftragt, für das leibliche Wohl zu sorgen. Die Getränke hingegen werden direkt von einer privaten Brauerei aus der Kleinstadt Deer Logde angeliefert. So kam man mit ihren Planungen für die Informations- und Wohltätigkeitsveranstaltung ziemlich gut vorran. Die ersten geladenen Gäste, nämlich eine Reihe bekannter und angesehener Wissenschaftler und Forscher, werden schon übermorgen erwartet. Hierbei erhofft sich der gutbetuchte ehemalige Geschäftsmann, dass einige renomierte Universitäten sich für Forschungs- und Wissenschaftliche Studien in diesem weitläufigen Gebiet interessieren und engagieren.
Solche Exkursionen würden dieses fast unerforschte und naturbelassene Areal wieder ein wenig mehr erschließen. Zudem ist die Möglichkeit dadurch auch wieder gestiegen, irgendwelche Hinweise zum Schicksal seiner vermissten Familie zu recherchieren, beziehungsweise herauszufinden. Leider sind die Universitäten nicht mehr so spendabel und großzügig, als wie noch vor ein paar Jahren. Es wird immer schwerer Sponsoren oder Politiker zu überzeugen, wissenschaftliche Exkursionen durchzuführen und zu finanzieren. So überlegen sich die Universitätsleiter es sich momentan zweimal, bis sie eine Expedition in ein unbekanntes Gebiet genehmigen. Aus diesem Grund sind die außergewöhnlichen Fundstücke besonders wichtig. Hierbei gilt, je älter und seltener, desto besser. Damit kann man eventuell die eine oder andere Universität doch dazu bringen eine Expedition oder Ausgrabung zu finanzieren. Nur mit außergewöhnlichen und weltbewegenden Fundstücken welche zur Evolution von Mensch und Tier maßgeblich begetragen haben, kann eine Universität noch Aufmerksamkeit erregen. Auch unabhängige Forscher und Wissenschaftler kann man derzeit nur noch für eine Expedition gewinnen, wenn es um spektakuläre, prähistorische Ausgrabungen geht. Das Hauptmerk von Connor Ashton ist aber die Hoffnung, dass die geladenen finanzkräftigen und wohlhabenden Geschäftsleute, Musiker, Sportler und Politiker, welche dann drei Tage später eingeladen worden sind, sich spendabel und großzügig zeigen und sich finanziell engagieren damit seine diesjährige Informations- und Wohtätigkeitsveranstaltung auch diesmal ein voller Erfolg wird.
Als der achtundvierzigjährige Pierre Lutroix von der weit abgelegenen Parkrangerstation am Rande der Rocky Mountains im US Bundesstaat Montana durch Zufall erfahren hatte, witterte der dubiose und kriminelle Geschäftsmann sogleich ein lukratives Geschäft. Pierre Lutriox hatte schon lange geplant, die kanadische Stadt Quebec zu verlassen und sich in den Westen der Vereinigten Staaten zu begeben, beziehungsweise anzusiedeln. Der achtundvierzigjährige Pierre Lutroix kam im französisch sprechenden Teil von Kanada einfach nicht mehr weiter und steht auch immer mehr im Visier der kanadischen Bundesbeamten, die schon lange auf seine dubiosen und kriminellen Geschäftsmethoden aufmerksam geworden sind und ihre Ermittlungen gegen ihn jetzt sogar noch verstärken wollen. Der zwielichtige Gangsterboss ist gleich in mehreren kriminellen Machenschaften verwickelt. Illegales Glücksspiel, kriminelle Immobiliengeschäfte, Waffenhandel, Erpressung und illegaler Kusthandel sind nur einige Sparten in denen Pierre Lutroix tätig ist. Dabei schreckt der Schwerverbrecher auch vor Mord nicht zurück. Trotz all seiner dubiosen und kriminellen Machenschaften hat es der skrupellose Geschäftsmann bisher dennoch nicht geschaft in die gesellschaftliche Oberschicht aufzusteigen. Aus diesen Gründen fällt es dem zwielichtigen, angeblichen Geschäftsmann keinesfalls schwer, Quebec und den Osten Kanadas zu verlassen. Da kommt dem skrupellosen Gangsterboss solch eine Chance für einen Neuanfang in den Vereinigten Staaten gerade recht. Also hatte der Achtundvierzigjährige sich im August als finanzstarker Tourist für drei Tage in dem National Park einbuchen lassen. Pierre Lutroix war von den vorherrschenden Gegebenheiten innerhalb weniger Augenblicke hellauf begeistert. In seinem Kopf begann es sofort zu rattern. Wenn man die abgelegene Parkrangerstation in eine moderne Hotel- und Wellnessanlage umbauen würde und zusätzlich auch noch ein Spielkasino errichtet, könnte man innerhalb kürzester Zeit zum Multimillionär aufsteigen. So versuchte Pierre Lutroix unauffällig beim Besitzer der Parkrangerstation vorzufühlen, ob er eventuell an einem Verkauf des kompletten Areals nachdenken würde. Doch leider war dies nicht der Fall. Also musste Pierre Lutroix härtere Geschütze auffahren, denn ein Nein kommt für ihn keinesfalls in Frage. Trotzdem konnte der dubiose Schwerverbrecher nicht gleich nach seinem kurzen Aufenthalt in dem National Park am Rande der Rocky Mountains tätig werden. In den Sommermonaten herrscht dafür einfach zu viel Trubel. So musste Pierre Lutroix auf einen günstigen Augenblick warten, um an dieses weitläufige und abgelegene Areal zu gelangen und seine Pläne für eine moderne Hotelanlage und einem Spielkasino erst einmal auf Eis legen.
In den Wintermonaten sieht die Angelegenheit wiederum völlig anders aus. In dieser Jahreszeit ist die Parkrangerstation für Touristen und Wissenschaftler geschlossen, bis auf eine einzige Ausnahme. Gleich mehrere anerkannte Wissenschaftler, Forscher, einflussreiche und finanzkräftige Geschäftsmänner, bekannte Sportler und Musiker, sowie einige Politiker sind eingelanden, an der alljährigen Information und Wohltätigkeitsveranstaltung teilzunehmen. Dies ist die große Chance die abgelegene Parkrangerstation zu überfallen, in seine Gewalt zu bringen, beziehungsweise den Inhaber der Parkrangerstation zu zwingen das komplette Areal samt der Gebäude an ihn zu verkaufen. Selbstverständlich plante Pierre Lutroix, den Besitzer des National Parks keineswegs auszuzahlen, sondern ihn viel mehr zu ermorden und im angrenzenden Waldgebiet zu verscharren, beziehungsweise für immer verschwinden zu lassen. Mit den paar Wissenschaftlern und Forschern, welche laut seinen intensiven Recherchen schon einige Tage zuvor in der Parkrangerstation erwartet werden, würde er schon locker fertig werden, zumal er ja auf eine schlagfertige Truppe zurückgreifen kann. Bei den Parkrangern und Bediensteten sieht die Angelegenheit schon ganz anders aus. Die Parkranger sind zumeist sehr erfahren, sowie zum Großteil selbst bewaffnet und wissen auch mit ihren Schusswaffen umzugehen. Einige von ihnen haben auch eine militärische Ausbildung genossen. Sie aus dem Weg zu räumen wird seinen skrupellosen Männern bestimmt einiges abverlangen. Doch er und seine auserwählte Killerbande haben schon so einige gefährliche Personen ums Leben gebracht und verschwinden lassen. Zudem ist der Überraschungsmoment eindeutig auf ihrer Seite, denn wer rechnet schon mit einen Überfall auf die ziemlich abgelegene Parkrangerstation am Rande der Rocky Mountains? Niemand! Den finanzstarken Geschäftsleuten, bekannten Sportlern und Musikern, sowie den einflussreichen Politikern würde Pierre Lutroix sich dann als neuer Besitzer der Parkrangerstation ausgeben. Dabei plante der achtundvierzigährige zwielichtige und gewifte Gangster diesen einflussreichen und finanzkräftigen Gästen sein neues Konzept für eine luxeriöse Hotel- und Wellnessanlage und ein Spielkasino vorzustellen, beziehungsweise ihr Interesse zu gewinnen. Mit Sicherheit werden daraufhin einige Geldgeber sein Konzept unterstützen. Denn viele dieser finanzkräftigen Geschäftspersonen und Manager sind immer auf ein lohnendes und einträgliches Business aus, egal wo man sich aufhält, beziehungsweise in welchem Bundesstaat oder Land. Wenn sich die finanzkräftigen Geschäftsinhaber und Manager aber streuben, wird der Gangsterboss auch in diesem Fall schon dafür sorgen, beziehungsweise entsprechenden Druck ausüben, um die wohlhabenden Anwesenden um ihr Geld zu erleichtern.
Bis irgend jemand etwas von seinen skrupellosen und mörderischen Plänen mitbekommt, würde einige Zeit vergehenen, wenn sich überhaupt jemand dafür interessiert. Denn wird seine Hotel- und Wellnessanlage inklusive Spielkasino zum Geheimtipp für wohlhabende Geschäftsleute und gestresste Manager und fliesst hier erst einmal massenhaft Geld, werden sich die amerikanischen Behörden es sich zweimal überlegen seinen kriminellen Machenschaften intensiv nachzugehen, beziehungsweise zu überprüfen. Hinzu kommt, dass es bis zur nächsten Zivilisation, beziehungsweise Stadt über 120 Meilen sind. Außerdem hat man in diesem weit abgelegenen Waldgebiet eine überaus schlechte Funkverbindung. Zudem hat sich auch noch ein heftiger Schneesturm angekündigt. All diese verschiedenen Umstände spielen dem achtundvierzigjährigen, ominösen Geschäftsmann und seinem siebenköpfigen Verbrecherteam natürlich in die Karten. Wenn die Parkrangerstation, beziehungsweise der National Park erst einmal in ihrem Besitz ist, wird es wie schon gesagt, für die amerikanischen Behörden und Bundesbeamten äußerst schwer werden, in irgendeiner Weise gegen sie zu ermitteln und vorzugehen. Über einen Monat war Pierre Lutroix zuvor mit seinen Planungen beschäftigt, die abgelegene Rangerparkstation in seine Obhut zu bekommen. Alleine konnte er sein Vohaben allerdings nicht in die Tat umsetzen. Der dubiose Geschäftsmann benötigte dringend Hilfe, beziehungsweise eine schlagfertige und skrupellose Truppe. Da war zum einen sein langjähriger Mitarbeiter und heimlicher Stellvertreter Jules Rinault. Der vierunddreißigjährige Profikiller stammte ursprünglich aus der französischen Stadt Toulouse. Schon dort war er als Auftragskiller für verschiedene Schwerverbrecher und Syndikate tätig. Leider wurde er von einem aufstrebenden und vor allem viel jüngeren Konkurrenten an die Polizeibehörden verraten. So musste Jules Rinault innerhalb kürzeszter Zeit aus Frankreich fliehen. Über Antwerpen in Belgien erreichte er schließlich Kanada, wo er sich in Quebec niedergelassen hatte. Dort stellte er dann den Kontakt zu Pierre Lutroix her. Neun, äußerst brutale und blutige Morde gingen im Osten von Kanada nun schon wieder auf sein Konto. Auch Henri Minot schloss sich schon vor ein paar Jahren dem achtundvierzigjährigen, skrupellosen Geschäftsmann aus Quebec an. Der Profikiller hatte zuvor natürlich auch schon für verschiedene Verbrechersyndikate gearbeitet und war sich für keinen Auftragsmord zu schade. Für ihn zählt einzig und alleine, dass die Bezahlung stimmt. So hatte Henri Minot auch keine Skrupel wehrlose Frauen und selbst Kinder zu ermorden. Manche seiner kriminellen Kollegen halten ihn deshalb für wahnsinnig und völlig durchgedreht, denn Kinder zu ermorden zählt eigentlich als Tabu unter den meisten internationalen Auftragskillern.
William Doherty hingegen arbeitete in der Regel auf eigene Rechnung. Noch vor vier Jahren ging der Dreißigjährige in Toronto einer geregelten Arbeit als Elektriker nach. Dann aber kam bei einem Bombenanschlag in einem Kaufhaus von Toronto seine beiden Kinder, sowie seine Ehefrau ums Leben. Die Islamistische Terrorgruppe des IS bekannte sich zu diesem feigen Bombenanschlag, bei dem insgesamt 21 unschuldige Menschen ihr Leben lassen mussten. William Doherty schwor sich daraufhin, auf einen blutigen Rachefeldzug gegen Personen Muslimischen Glaubens zu gehen. So tötete er im Umkreis von Toronto in den letzten Jahren 18 Islamisten. Das ihm dabei die Polizei und kanadischen Bundesbehörden noch nicht auf die Schliche gekommen ist, liegt daran, dass manche Beamten die Morde an radikalen Islamisten nicht so intensiv untersuchen und nachgehen, beziehungsweise nachhaltige Ermittlungen veranlassen, als bei einem Mord an Personen anderer Glaubensrichtungen. Um etwas zur Ruhe zu kommen hat William Doherty schließlich das Angebot von Pierre Lutriox angenommen für ihn tätig zu werden. Andrew Newport stammte ursprünglich aus Southampton und diente zwölf Jahre bei der britischen Armee. Dort wurde er zum Sprengstoffspezialisten und Scharfschützen ausgebildet. Nachdem seine Dienstzeit schließlich beendet war, begann sein Sozialer Abstieg. Andrew Newport wurde gleich mehrfach verhaftet, zudem verlor er seinen Führerschein, sowie seine Wohnung. Als er sich dann noch an der Börse verspekulierte und dabei seine komplette Abfindung von der britischen Armee verloren hatte, musste er sein Leben völlig umkrempeln. So siedelte er nach Kanada über, wo er gleich danach in Kontakt mit Pierre Lutroix trat. Der Gangsterboss erkannte sofort, dass Andrew Newport nur mit einem strengen Befehlshaber wieder auf die Beinen kommen würde. Außerdem kann man einen ausgebildeten Sprengstoffspezialisten und Scharfschützen immer in einem Team gebrauchen. Fünftes Gangstermitglied war Juan Sanches. Der Kolumbianer aus Medellin hatte jahrelang für einen der einflussreichsten Drogenbosse des südamerikanischen Staates als Profikiller gearbeitet. Dort hatte er sich einen legendären, aber äußerst zweifelhaften Ruf verschafft. Juan Sanches tötete nämlich nicht mit irgendwelchen Schusswaffen aus einer sicheren Deckung und großer Entfernung, sondern brachte seine Opfer stets mit einer Machete oder einem Messer ums Leben. Man sagt, wer ihm zu nahe kommt, oder nur schräg anschaut, der kann getrost sein Testament schreiben. Dann aber fiel bei einer geplanten Millitäraktion gegen die einflussreichsten Drogenbosse Kolumbiens auch sein Arbeitgeber zum Opfer. Juan Sanches selbst hatte damals großes Glück gehabt nicht auch getötet, oder gefasst zu werden. Fast vier Monate hielt sich der erbarmungslose Profikiller in den Wäldern rund um Medellin auf, immer in Angst gefasst oder getötetet zu werden.
Denn nicht nur die Polizei und das kolumbianische Millitär machten nun Jagd auf ihn, sondern gleich mehrere Angehörige der Personen, welche ihm zum Opfer gefallen sind. So wurde er in Kolumbien sozusagen zum Abschuß freigegeben. Man hatte sogar eine beachtliche Belohnung, beziehungsweise ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt und zwar Tot oder Lebendig. Daher zog der Profikiller es vor, Südamerika zu verlassen. So wollte
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 31.10.2017
ISBN: 978-3-7438-3905-2
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