Cover

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~Immunity~
(dt. Immunität)

Er kriecht auf dem Boden entlang. Schwimmt im Wasser. Fliegt in der Luft. Wird von Lebewesen getragen und übertragen. Springt auf jedes Teil über, welches sich bewegt. Sieht alles und jeden. Kann nicht getötet werden. Er kommt durch Türen und Fenster. Lautlos. Geruchlos. Unsichtbar. Fällt dich im Schlaf an, wenn du es nicht mitbekommst. Wenn du dich nicht wehren kannst. Wenn du es am wenigsten erwartest. Wenn er dich dann angefallen hat, bist du infiziert. Steckst deine Mitmenschen an. Spürst es selber nicht. Erst nach ein paar Tagen, Wochen oder sogar Monaten setzt der Schmerz ein. Frisst dich von innen nach außen auf. Ohne das du es mitbekommst. Wenn du dann etwas bemerkst, ist es bereits zu spät. Man kann dich nicht mehr heilen. Du bist schon zu krank um irgendetwas dagegen zu tun. Dein Schicksal ist geschrieben. Du bist dem Tod geweiht, denn du bist infiziert. Du kannst nichts tun.
Gegen den Virus.

Es hat wieder einen Todesfall gegeben. Die Todesursache ist noch immer unbekannt. Kein Mord. Kein natürlicher Tod. Eine unbekannte Krankheit. Sie hat schon vielen Menschen das Leben genommen, doch in diesem Monat ware es besonders Viele. Keiner kann sich erklären was passiert. Die Meisten haben Angst. Angst davor auch angesteckt zu werden. Auch krank zu werden. Sei haben Angst vor dem was passiert. Vor dem Tod. Sie fürchten das Leben. haben keinen Kontakt mehr zu Anderen. Verstecken sich in ihren Häusern. Kapseln sich ab, vor der Welt. In der Hoffnung verschont zu werden. In der Hoffnung, das Wissenschaftler herausfinden was das ist. Ein Heilmittel gefunden wird. In der Hoffnung das sie nicht in Gefahr sind. Doch sie können sich nicht schützen. Keiner kann das. Alle sind in Gefahr. Am meisten die, die sich verstecken, denn er entsteht nicht einfach so. Er bildet sich in alten Häusern. Er ernärt sich von Staub und der Dunkelheit. Die gibt es auf den Straßen nicht. Er befällt Menschen, welche sich wenig bewegen. Damit er sich in Ruhe ausbreiten kann. Das kann schnell gehen oder, wenn man Pech hat, langsam. Dann wird es umso qualvoller für den Betroffenen. Der Schmerz zieht sich von innen in den ganzen Körper und wird immer stärker. Am Ende ist er unerträglich. Mit Medikamenten macht man es nur noch schlimmer und der Prozess verlangsamt sich. Auch wenn man in diesen Momenten sterben könnte, lässt das der Virus nicht zu. Er zieht sich wieder zurück und kommt erst dann wieder, wenn es der Mensch am wenigsten erwartet. Er breitet sich wieder aus, doch diesmal schneller. In fast einer Woche ist der Betroffene so krank das er kaum noch gehen kann. Er ist nicht mehr in der Lage zu reden und auch die Augen kann er kaum offen halten. Die Muskeln geben nacheinander ihren Geist auf und er kann kaum noch atmen. Bald fängt er an Blut zu husten und alles was er isst und trinkt kommt ihm wieder hoch. Der Körper vertrocknet langsam und das Herzschalg wird langsamer. Wenn die Familienmitglieder gekommen sind um sich zu verabschieden verlässt der Virus den Körper und springt auf den Nächsten über. Bei der Person passiert das Gleiche. Leichte Krankheit. Gesundheit. Plötzlicher und erneuter Ausbruch der Krankheit nur schneller und dann der Tod. Natürlich kann man diese Krankheit, diesen Virus, auch auf das Baby, welches man erwartet, übertragen. Dieses wird allerdings nicht krank sondern ist soetwas wie immun dagegen. Es hat von Geburt an Schutz gegen den Virus entwickelt und der Körper kann ihn so abwehren. Doch die wenigen Kinder die diesen Schutz haben, sind nicht nur hochgefährlich, sondern auch körperlich anders. Sie können den Virus übertragen und ab ihrem 20. Lebensjahr hören sie auf sich weiter zu entwickeln. Sie stecken in dem Körper fest. Können nichts daran ändern. Vielleicht wollen sie es gar nicht. Vielleicht doch. Diese Menschen können nur durch ihre eigene Hand sterben. Nur wenn sie sich selbst töten, es wollen, es sich wünschen, sterben sie wirklich. Ansonsten sind sie unverletzlich. Jede Wunde heilt in Sekundenschnelle. Selbst wenn sie hungern wöllten, würde ihr Körper sich dagegen wehren. Er entwickelt sozusagen einen eigenen Verstand und der Betroffene ist in diesem Moment zweigeteilt. Nur wenige kommen damit klar und leben auch schon eine Weile auf dieser Welt. Die Jüngste von allen ist Xenia. Sie kam 2013 auf die Welt und ist vor ein paar Monaten 19 geworden. Jetzt verändert sich ihr Körper nocheinmal. Ihre Haare wachsen schneller und ihre Zähne werden weißer und gerader. Die Zahnspange braucht sie nun nicht mehr. Ihre Fingernägel reißen nicht mehr ein, die Pickel verschwinden. Auch nimmt sie unbewusst mehrere Kilo ab. Ihre Freunde beneiden sie, doch hätten sie gewusst was alles passieren kann, hätten sie getrauert. Noch bevor sie irgendjemand hätte warnen oder retten können hat der Virus bereits Besitz von ihrem Körper gemacht. Jetzt ist sie eine von ihnen.

 

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~Dream~
(dt. Traum)

Viele Menschen fragen sich was nach dem Tod passiert. Ob sie wirklich, wie manche es sagen, über ihre Freunde und Familie wachen. Ob sie in einem anderen Körper wieder auf die Erde kommen. Ob ein Leben nach dem Tod existiert. Xenia fragt sich nur, was vor dem Tod passiert. Ob man Schmerzen hat. Oder ob man einfach einschläft. Nichts mehr spürt. Ob man einfach die Augen schließt und man in ein schwarzes Loch fällt. Schon oft hat sie sich diese Frage gestellt und noch nie hat sie eine Antwort darauf bekommen. Jetzt fängt sie an zu suchen. Recherchiert Nächte lang im Internet und befragt Wissenschaftler. Auch wenn es ungewöhnlich ist, interessiert sie sich wirklich für den Tod und seine Wirkungsweisen. Im echten Leben stirbt man nur einmal. Nicht wie in Online- oder Computerspielen. Nein, man stirbt nicht und 'der liebe Gott' oder der 'Boss' im Spiel meint, das man noch eine Chance verdient hat. Wenn man stirbt, hinterlässt man Trauernde. Familienangehörige, welche einen vermissen, welche unzählige Tränen vergießen. Freunde, welche über die Zeit mit einem nachdenken und Tränen vergießen, welche einen vielleicht vergessen wollen, es aber nicht schaffen, weil man ihnen zu viel bedeutet hat. Weil man von ihrem Leben ein wichtiger Teil war. Weil sie ohne einen einfach nicht mehr können und nach einiger Zeit zusammenbrechen. Doch auch Trauernde kommen über den Verlust hinweg. Irgendwann ist man für sie die schöne Zeit in ihrer Vergangenheit von der man gesagt hat das man sie nie vergessen wird. Und igendwann, wenn sie alt und gebrechlich sind, finden sie ein Fotoalbum indem Bilder mit einem sind. Und sie erinnern sich wieder. Sie fragen sich, warum außgerechnet ihr bester Freund oder ihre beste Freundin sterben musste. Vielleicht besuchen sie sogar das Grab und bringen Blumen mit. Vielleicht auch nicht. Sie werden wieder eine Weile trauern. Nicht so wie am Anfang, weniger, unaufälliger. Ihre Enkel werden danach fragen und sie werden Geschichten über einen erzählen. Sie werden die Erinnerungen an einen weiter geben und jeder wird von dieser Geschichte berührt sein. Oder etwas daraus lernen. Doch man wird immer seine eigene Geschichte haben. Seine eigene persönluch Geschihcte, die niemand so gut erzählen kann wie manselbst.

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~Beginning~
(dt. Anfang)

Vielleicht fange ich mit meinem Tod an. Schließlich ist es interessant zu wissen, warum ich blutend in einem Raum liege und ein Junge mit Tränen in den Augen vor mir kniet und versucht die Blutung zu stoppen. Interessant ist auch das meine beste Freundin mit leeren Augen in der Tür steht und mich anlächelt, als wäre sie der glücklichste Mensch der Welt. Nachfragen könnte man auch warum ein Mann mit schwarzem Haar neben mir sitzt und mir immerwieder zuflüstert das ich es endlich geschafft habe und er stolz auf mich ist. Oder das ich mich gegen alle Hilfe wehre. Die meisten würden jetzt sagen die Situation ist völlig schwachsinnig und ich bin verrückt und nur die wenigsten würden den Sinn, den Grund verstehen. Nur die Wenigsten verstehen die Situaition, weil sie es auch versucht haben, aber nie geschafft haben und ich bedauere diese Menschen. Sie tun mir leid. Sie haben es nicht geschafft zu sterben, obwohl sie nur diese eine Chance hatten.

 

 "Kvetha Fricai!" (Sei gegrüßt Freund!) "Kvetha Georg!" (Sei gegrüßt Georg!) "Finiarel Zayn wird heute Nachmittag eintreffen. Soll ich ihnen Lelia vorbeischicken?" (Finiarel - respektvolle Anrede für einen vielversprechenden jungen Mann) Ein Nicken meinerseits. "Guliä waíse medh ono, Xenia (Das Glück sei mit dir, Xenia.)", sagt er noch bevor er den Raum verlässt und mich wieder allein lässt. Ich bin mir bewusst das er mich nicht mehr hören kann und flüstere dennoch ein leises: "Elrun ono." (Danke.) Mein Blick wendet sich von der Tür ab und ich schaue wieder aus dem Fenster. Die Eiskristalle, welche sich zu kleinen Grüppchen zusammengetan haben und somit eine Schneeflocke ergeben haben, sind zwar schön, aber trotzdem eiskalt. Wie die Liebe. Wenn man den Richtigen Partner gefunden hat, kann man für ein Leben lang glücklich sein und trotzdem ist es schmerzhaft zu wissen für immer an jemanden gebunden zu sein. Für immer ist eine lange Zeit. Zu lange für meinen Geschmack, wehalb ich auch nicht viel mit der Liebe anfangen kann. Lelia reißt mich aus meinen Gedanken, indem sie den Raum betritt und eine große Kiste neben mir auf dem Boden abstellt. Wir begrüßen uns mit einem einfachen 'Kvetha' und sie fängt schließlich an zu erklären: "Also, ich habe bei meiner Mutter auf dem Dachboden nachgewühlt und diese Kiste gefunden. Darin sind Kleider die man zu Bällen, Dates und sonstigen Veranstaltungen anziehen könnte. Wollen wir zusammen eins für dich heute Nachmittag raussuchen?" Ich stehe einfach auf und nehme ihr die Truhe ab. Kurz zögere ich, öffne sie dann aber und starre auf die ganzen Sachen, welche sich darin befinden.

 

Impressum

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Tag der Veröffentlichung: 08.12.2013

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Widmung:
Pauline

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