Amira schlich durch die nächtlichen Gassen Daminors. Das tat sie immer um diese Zeit. Aber in dieser Nacht war alles anders als sonst. Überall in der Stadt eilten dunkle Gestalten umher, als ob sie etwas täten, das unbedingt geheim bleiben musste. Bis jetzt war Amira ihnen aus dem Weg gegangen, aber langsam wurde sie neugierig. Sonst war sie bei ihren nächtlichen Ausflügen vollkommen allein. Kurzentschlossen heftete sie sich an eine der dunklen Gestalten und folgte ihr unauffällig. Als sie realisierte, dass diese zum Palast unterwegs war, zögerte sie kurz, aber ihre Neugier war stärker und sie eilte der Gestalt weiter hinterher. Im Palast folgte sie ihr bis zu einem nur leicht erhellten Raum. Sie lehnte sich an die Tür, um zu lauschen.
„Hast du es gefunden?“ Die Stimme, die sprach, war so kalt und emotionslos, dass Amira das Gefühl hatte, die Raumtemperatur wäre um ein paar Grad gefallen. „Ja Herr. Wir haben es gefunden.“ Diese Stimme hörte sich an, als gehöre sie zu einem jungen Mann, nicht viel älter als sie selbst es war. „Gut, gib es mir! Bald wird dieser Nichtsnutz von Pharao, mitsamt seinen missratenen Töchtern, vor mir kriechen! Wenn wir das Gift aus dem Geheimfach erst gefunden haben, wird mich nichts mehr aufhalten! Nur ich bin dazu bestimmt zu herrschen!“ „Ja Herr, natürlich Herr. Ihr seid der einzig würdige Herrscher.“
Plötzlich wurde sie von hinten gepackt und in das Zimmer gezerrt. „Wir haben einen Lauscher.“ Anscheinend hatte jemand sie bemerkt und sich dann an sie herangeschlichen. „Ach, wie schön, ein Besucher. Sag mir , junges Fräulein, was hast du um diese Zeit hier zu suchen? Das du keins der Dienstmädchen bist, steht fest. Also, ich höre.“ Amira wollte etwas sagen, bekam aber keinen Ton heraus. „Herr ich glaube ich habe sie schon mal gesehen. Mit den Töchtern des Pharao.“ „Also das Kindermädchen. Es tut mir sehr Leid, meine Liebe, aber du hast zu viel gehört. Wir werden dich leider töten müssen.“ Er gab den Anderen ein Zeichen. Sie packten sie bei den Armen und zogen sie aus dem Zimmer. Amira ging ohne Widerstand mit und wartete auf den richtigen Moment. Als sie in einer dunklen Seitenstraße ankamen stieß sie dem Mann der sie festhielt ihren Ellenbogen in die Seite und rannte los. Sie war noch nicht weit gekommen, als am Ende der Straße eine weitere Gestalt auftauchte. Diese machte eine kurze Handbewegung und einen Wimpern-schlag später spürte Amira etwas gegen ihren Bauch prallen. Sie sah an sich herunter und entdeckte ein Messer, das bis zum Heft in ihrem Bauch steckte. Mit einem leisen Stöhnen brach sie zusammen.
Der Mann rieb sich die Hände. Wenn er erst einmal das Mittel vervollständigt hatte würde ihn niemand befehligen oder bestrafen können. Nur das eine Gift fehlte noch. seit Jahren suchte er schon nach dem Fach, in dem es versteckt war, ohne Erfolg. Doch er würde es finden. Bald...sehr bald schon...
( 10 Jahre später)
„..., Herrin. Aufwachen. Ihr seid spät dran.“ Ich öffne die Augen und blinzle in das grelle Licht. Neremis, mein Diener, beugt sich über mich. Als er bemerkt, dass ich aufgewacht bin, geht er zu meinem Kleiderschrank und sucht mir ein Kleid heraus, das ich heute tragen kann. Ich sollte mich vielleicht erst einmal vorstellen, ich bin Sara, Tochter von Ramoses und der Göttin Irea und Schwester von Tara. Ich bin eigentlich eher durchschnittlich; schwarze Haare, grüne Augen, schlank und groß; nichts ungewöhnliches eben. Doch eine Eigenart habe ich: ich kann Menschen mit Hilfe von Berührungen heilen, aber auch verletzen.
Plötzlich wird meine Zimmertür aufgerissen und meine Schwester Tara stürzt herein.Ohne auch nur einmal Luft zu holen ruft sie begeistert: „KommSarawirhabendochGeburtstagVaterwartetschonaufuns!“ „Wie bitte? Noch mal bitte, aber diesmal langsamer, ja? Dann verstehe ich sogar etwas.“
„Ich sagte: Komm Sara, wir haben doch heute Geburtstag. Vater wartet schon in der großen Halle.“ „Ach so, sag das doch gleich. Ich ziehe mich schnell an, dann können wir los.“ „Okay, aber beeile dich. Sonst schleife ich dich hin, ob du angezogen bist, oder nicht.“
Als Tara das Zimmer verlassen hat gibt Neremis mir ein schönes Gewand, das genau die Farbe meiner Augen hat und ich schlüpfe schnell hinein. Tara wartet schon ungeduldig und wir machen uns sofort auf den Weg zu großen Halle (die eigentlich überhaupt nicht groß ist). „Was denkst du,“, fragt Tara plötzlich, „ wird unsere Mutter auch da sein? Schließlich werden wir sechzehn und damit erwachsen.“ „Ich denke nicht, dass sie kommen wird. Sie ist eine Göttin und hat bestimmt besseres zu tun. Auch wenn ich mich sehr freuen würde, wenn sie doch kommt.“
Ich habe wohl vergessen zu erwähnen, dass Irea die Göttin des Kampfes und der Fruchtbarkeit ist. Daher kommen auch Taras und meine Fähigkeiten. Während meine Gabe eher auf geistiger Ebene funktioniert, ist Taras hauptsächlich körperlich. Ihre Fähigkeit ist es, in jedem, aber auch wirklich jedem Kampf zu siegen. Das Problem ist nur, das sie zu extremen Wutausbrüchen neigt, bei denen sie jeden umbringt, der in ihre Nähe kommt und die einzige die sie dann noch aufhalten kann, bin ich.
Als wir an unserem Ziel ankommen, steht der Tisch schon fertig gedeckt und unser Vater läuft und mit ausgebreiteten Armen und einem sehr breiten Lächeln auf uns zu. „Guten Morgen meine Lieben. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Habt ihr gut geschlafen?“ „Danke Vater, ich kann zwar nur für mich sprechen, aber ja, ich habe gut geschlafen.“ „Scharfzüngig wie immer, so kenne ich meine Tochter. So und nun zu den Geschenken. Du, meine Schöne, bekommst diesen Stab. Er wird deine Kräfte verdreifachen und dir ermöglichen sogar tödliche Verletzungen heilen.“ Er überreicht mir einen langen versilberten Stab, in dessen Spitze ein Saphir eingelassen ist. Bewundernd streiche ich über das glatte Metall. „Er wird niemals zerbrechen, da er aus Nachterz gefertigt ist.“ Da ich kein Wort herausbekomme, schlinge ich die Arme um ihn und drücke ihn ganz fest an mich. „Ist ja gut, ist ja gut. Und nun zu dir, Tara. Für dich habe ich dieses Schwert, das auch aus Nachterz hergestellt ist. Es wird deine normale Kampfkraft verdoppeln, so das dich wirklich niemand mehr besiegen kann.“ Tara grinst und erwidert: „Als ob das vorher noch irgendwer geschafft hätte.“ „Wie wahr,wie wahr. So und jetzt noch ein Geschenk, das nichts mit dem Geburtstag zu tun hat. Hier Tara ist dein neuer Sklave. Bitte versuche ihn diesmal länger als zwei Wochen am leben zu erhalten. So und nun lasst uns endlich Frühstücken.“
Nach dem Frühstück gehe ich mit Neremis in Richtung Krankenflügel, um mich wie jeden Tag um die Kranken und Verletzten zu kümmern. Heute sind es besonders viele und ich bin etwas müde als ich endlich mit allen fertig bin. Der Oberheiler kommt in den Saal und auf mich zu. „Ihr hättet nicht alle heilen sollen. Die meisten von ihnen sind nur auswechselbare Arbeitskräfte, sie hätten nicht geheilt werden müssen“ Oh Mann, bei solchen Menschen habe ich immer den unstillbaren Drang ihnen alle Knochen im Körper zu brechen, nur, damit sie mal merken, wie sich diese Schmerzen anfühlen. „Die Adeligen bezahlen wenigstens für eure Dienste. Sie sind eurer Fähigkeiten würdig.“ „Soll das heißen, der Wert eines Menschen zeigt sich durch das Geld in seiner Tasche? Das ist Schwachsinn und total Klein-geistig.“ „Wie dem auch sei, ab sofort heilt ihr nur noch diejenigen, die für eure Mühen bezahlen!“ Jetzt reichts! Ich packe ihn am Arm und er wird so weiß wie die Wand. Ein wenig Konzentration und es ist vorbei. Der Oberheiler liegt vor Schmerz gekrümmt am Boden, denn ich habe ihm alle nicht lebenswichtigen Knochen im Körper gebrochen. „So, seid ihr jetzt immer noch der Meinung, dass ich nur die Leute heilen soll, die für die Heilung bezahlen? Ich werde euch erst einmal nicht heilen, ihr sollt ein wenig mehr Verständnis für die Verletzten aufbringen können. Außerdem solltet ihr euch abgewöhnen mir Befehle erteilen zu wollen!“
Ich drehe mich um und gehe aus dem Raum. „Sorgt dafür, dass der Oberheiler in eines der Krankenbetten kommt. Niemand darf sich, abgesehen davon, um ihn kümmern, verstanden?!“ „Jawohl Herrin!“ Die Soldaten, die vor dem Krankenflügel stationiert sind, salutieren und eilen in den Raum, um meinen Befehl auszuführen.
Also mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer, aber auf halbem Weg dorthin kommt ein Soldat angerannt und ruft beinahe schon am hyperventilieren: „Herrin Sara, kommt schnell! Eure Schwester, Tara, hat auf dem Übungsplatz einen Wutanfall bekommen! Sie geht gerade auf diesen neuen Sklaven los! Bitte kommt schnell, bevor noch ein Unglück geschieht!“ „Ist gut, lauf voraus, ich folge dir.“
Also folge ich dem Soldaten rennend durch die Gänge. Auf dem Übungsfeld angekommen, erfasse ich schnell die Lage: Auf dem Feld liegen einige, schwer verletzte Soldaten; Tara wütet mit rot glühenden Augen und ihr Sklave versucht (eher schlecht als recht) sich gegen sie zu wehren. Ich renne auf die beiden zu und brülle: „Tara, komm zu dir! Du hast nichts davon, wenn du ihn umbringst!“ Fast augenblicklich werden ihre Augen wieder normal und sie schaut sich verwirrt um.Schließlich lässt sie das Schwert sinken und fragt mich: „Was...was ist passiert?“ „ Du hast mal wieder die Kontrolle verloren und beinahe deinen Rekord gebrochen, indem du deinen neuen Sklaven innerhalb von vier Stunden umbringst oder zum Krüppel machst. So, ich räume jetzt erst mal die Sauerei auf, die du hier veranstaltet hast.“ Tara blickt betreten zu Boden und ich laufe über den Platz um die Soldaten zu heilen, denen ich noch helfen kann. Bei drei Soldaten ist es schon zu spät. Es ist immer wieder interessant, dass sogar die härtesten der Soldaten einen seligen Gesichtsausdruck bekommen, wenn ich sie heile. Das liegt aber daran, dass sowohl bei mir als auch bei denen, die geheilt werden, ein wahnsinniges Glücksgefühl auslöst. Nur ist dieser Vorgang äußerst kräftezehrend, daher bin ich schon ziemlich müde, als ich mich Taras Sklaven zuwende. Dieser ist, während ich mit den Soldaten beschäftigt bin, ohnmächtig geworden. Ich knie mich neben ihn, lege meine Hände auf seine Brust und beginne mit der Heilung. Seine Verletzungen sind sehr schwer und ich spüre wie immer mehr Kraft meinem Körper entweicht und meine Sicht sich immer mehr verschlechtert.
Grade als der Sklave seine Augen aufschlägt breche ich zusammen.
Als ich wieder zu mir komme scheint es schon mittags zu sein, zumindest nach dem Stand der Sonne zu urteilen. Ich setze mich auf und stoße mit jemandes Kopf zusammen. Stöhnend sinke ich zurück auf das Bett und schaue dann nach, welchen wem der Kopf, den ich gerammt habe, überhaupt gehört. Neben meinem Bett hockt ein junger Mann und reibt sich die Stirn. Ich schaue ihn mir genauer an und komme zu dem Schluss, das so gut auszusehen verboten werden sollte. Er hat etwa kinlanges schwarzes Haar, das so weich aussieht, dass ich am liebsten mit den Fingern hindurchfahren würde, schwarze hypnotische Augen und ein Gesicht, das sogar Engel alt aussehen lässt. Fein geschnitten und mit hohen Wangenknochen ist es ein Traum, wie wie diese unwirklichen Statuen, die überall im Haus rumstehen.
Er rappelt sich schnell auf und erklärt: „Es tut mir leid, ich wollte euch nicht verletzen! Bitte verzeiht! Es war keine Absicht!“
„Ist schon in Ordnung, ich bin schließlich gegen dich gestoßen und wie es aussieht hast du dich dabei mehr verletzt als ich.“
„Ihr seid nicht wütend?“
„Natürlich nicht, ein kleiner Schreck hat ja auch noch niemanden umgebracht. Warte mal, du blutest ja!“ Tatsächlich läuft ein kleines Rinnsal Blut aus seiner Nase. Ist das von unserem zusammenstoß? Er schien es nicht bemerkt zu haben, denn er schaut auf das Blut als hätte er noch nie welches gesehen.
„Gib mir deine Hand.“
„Wie bitte? Meine Hand? Warum?“
„Frag nicht so dumm, gib sie mir einfach.“
Etwas zögerlich gibt er mir seine Hand und beobachtet mich dabei als würde ich sie ihm abreißen, wenn er nicht aufpasst.
Ich kontentriere mich auf seinen Körper und finde schnell die Ursache für sein Nasenbluten: einige Äderchen in seiner Nase sind gepatzt, nichts weltbewegendes also.
Ich schicke etwas von meiner Kraft in seinen Körper und das Blut zieht sich wieder zurück und die Äderchen schließen sich. Während diesem Vorgang beobachte ich seine Reaktion und muss echt sagen, die ist echt zum schreien: erstbetrachtet er meine Hand, als würde sie sich jeden Moment in eine Schlange verwandeln, dann richten sich seine Augen ins Leere und werden ganz glasig. Als ich fertig bin kommt er wieder zu sich und schaut mich total entgeistert an.
„Das war unglaublich. Dieses Gefühl – als würde ich neu geboren. Was war das?“
„Ich habe dich geheilt, das ist los. Wie heißt du eigentlich und was machst du in meinem Zimmer.“
„Ich bin Keratis, Herrin, der neue Sklave eurer werten Schwester.“
Jetzt erinnere ich mich wieder, der arme Tropf, den ich auf dem Übungsfeld vor Taras kleinem Aussetzer gerettet habe. „Keratis also … Warum bist du hier? Ich meine, in meinem Zimmer? Was ist eigentlich passiert, nachdem ich das Bewusstsein verloren habe?“
„Ich kam wieder zu mir und war volkommen unversehrt – ich nehme mal an, das war euer Werk – und eure Schwester befahl mir euch in den Krankenflügel zu bringen. Der Oberheiler, der selbst mit unzähligen Knochenbrüchen das Bett hütet, meinte, dass ich euch einfach auf euer Zimmer bringen solle, ihr wäret nur erschöpft. Also brachte ich euch hierher und habe gewartet, dass ihr wieder aufwacht.“
„Gut, gut. Wie lange war ich bewusstlos?“ „Etwa eine Stunde. Verzeit die Frage, aber warum wart ihr eigentlich ohnmächtig?“
„Du hast recht mit deiner Annahme, dass ich dich geheilt habe, aber das Heilen fordert immer eine gewisse Menge an Energie. Da deine Verletzungen Lebensbedrohlich waren, habe ich besonders viel Kraft benötigt, das ist alles.“ „Also ist es meine Schuld.“
„Das habe ich doch gar nicht gesagt. Wenn jemand Schuld trägt, dann Tara mit ihren ständigen Wütausbrüchen … Sag mal, wurde der Oberheiler behandelt?“
„Nicht soweit ich gesehen hatte, nein. Ist das wichtig? Wurde er auch von Prinzessin Tara verwundet?“ „Nein, nicht von Tara. Ich habe ihm die Knochen gebrochen.“
„Ich dachte eure Gabe diene dem Heilen?“ „Nicht nur, sie lässt sich auch ins Gegenteil umkehren.“ „Das heißt, ihr könnt einen Verletzten heilen aber auch einem Angreifer ohne Probeme schwere Wunden zufügen, um ihn außer Gefecht zu setzen? Das ist aber … praktisch.“ Man, ist der angespannt. Generell scheint er dieses Unterwürfigkeits-Ding mit Löffeln gefressen zu haben, ob das freiwillig war sei mal dahingestellt.
„Du kannst mich übrigens duzen. Ich mag dieses ganze „euer“ und „ihr“ -Gehabe nicht.“
Ein sanftes Lächeln erhellt sein Gesicht.
Oh. Mein. Gott.
Wieso sieht der Kerl so verdammt gut aus? Und wieso fällt mir das eigentlich erst jetzt auf? Ich versuche zurück zu lächel, aber wahrscheinlich endet das nur in einer Grimasse oder einem grenzdebilen Grinsen. Nicht gut.
„Komm mit. Wir suchen meine Schwester. Warum hat sie dich überhaupt angegriffen?“ „Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Sie ging auf einmal auf mich los, als wäre ich der Teufel persönlich. Die Soldaten, die sie dabei verletzt hat, hast du auch geheilt, oder? Kannst du beliebig viele Menschen heilen, oder gibt es da Grenzen?“
„Es gibt durchaus Einschränkungen. Ich habe nur ein gewissen Maß an Energie, die ich für Heilungsvorgänge nutzen kann. Wenn das erreicht ist, werde ich ohnmächtig. Außerdem hängt auch viel von meinen Gefühlen ab. Bin ich sehr wütend oder habe schlechte Laune, fällt es mir viel leichter andere zu verletzen, habe ich aber sehr gute Laune, dann fällt mi das Heilen leichte und ich kann um einiges mehr an Leuten heilen.“
„Also sollte man dir nicht in die Quere kommen, wenn du wütwnd bist.“
„Ja ist schon besser … und auf jeden Fall gesünder. Aber ich bin nicht Tara. Ich habe mich durchaus unter Kontrolle, auch wenn ich wütwnd bin.“
Eine Weile sagen wir beide nichts. Er schein was auf dem Herzen zu haben, doch ich werde ihn nicht drängen es mir zu sagen. Wenn er will, wird er mir schon mitteilen, was ihn bedrückt.
„Du, Sara, ich bin ja erst seit heute Morgen hier, was sind eigentlich meine Aufgaben? Ich weiß gar nicht was ich überhaupt machen soll.“ „Das ist eigentlich ganz einfach: du führst die Befehle von Tara aus, wenn es dir irgendwie möglich ist. Du schläfst bei ihr im Zimmer und hilft ihr bei allem, was so anfällt.“
„Ich glaube nicht, dass Tara das wirklich möchte. Sie scheint etwas gegen mich zu haben, auch wenn ich keine ahnung habe, was das sein könnte.“ „Meinst du? Wenn du willst, kann ich sie fragen, ob wir tauschen. Du kommst zu mir und Neremis wird Tara zur Seite stehen. Ist auf jeden Fall eine bessere Lösung, als dich irgendwann verblutet in der Ecke zu finden.“ Keratis beginnt zu strahlen und ich habe den Verdacht, dass er kurz davor ist mir um den Hals zu fallen. Schade das er es nicht tut.
„Na komm, wir gehen Tara suchen.“
Wärend wir durch die Gänge laufen, herrscht ein angenehmes Schweigen. Nachdem wir lange ohne Erfolg gesucht haben, kehren wir in mein Zimmer zurück. Ich will gerade die Tür öffnen, da kommt Tara angerannt und brüllt: „Du, du wirst uns alle umbringen! Aber das lasse ich nicht zu! STIRB!!!“
Texte: Ilo K.
Tag der Veröffentlichung: 11.12.2013
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