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Mein langer Weg der Aufklärung

 

Dass die Babys nicht vom Klapperstorch gebracht werden, war mir schon als Fünfjähriger bekannt. Meine Mutter war damals in unserer Stadt „Führerin“ der Gruppe „Mutter und Kind“ bei der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt). Deshalb kamen häufig zu ihr Frauen mit dickem Bauch und ich wusste, dass sie schwanger waren und bald ein Kind zur Welt bringen werden. Doch welche Rolle dabei die Männer zu spielen haben, die künftigen Väter, erklärte mir niemand; auch meine Mutter nicht, obwohl wir fünf Geschwister waren. Zwar wusste ich, dass mein jüngster Bruder Andreas neun Monate nachdem mein Vater als Soldat Urlaub hatte und für zehn Tage zu Hause war, geboren wurde. Doch was er mit Mutter angestellt hatte, dass sie schwanger wurde, erklärte mir niemand.

 

Oft begleitete ich meine Mutter, wenn sie einen Besuch bei werdenden Müttern machte. Meistens musste ich mit den Kindern des Hauses spielen, während sich meine Mutter in einem anderen Zimmer mit der werdenden Mutter unterhielt. Aber einmal war der Besuch doch sehr rätselhaft. Wir gingen auf einen Bauernhof. Ich wusste nur, dass der Bauer als Soldat in der Kompanie war, welche mein Vater als Hauptmann befehligte. Vielleicht war das der Grund unseres Besuches, dachte ich mir. Während der Bauer als Soldat an der Front war, musste ein französischer Kriegsgefangener auf dem Hof arbeiten. Er blieb auch über Nacht

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 02.04.2019
ISBN: 978-3-7487-0293-1

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