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Interessante Bücher

 

meine Rezensionen über bemerkenswerte Bücher

vom Juni 2016 bis September 2018

Vorbemerkungen

 

Seit Mai 2007 bin ich für den Konvent „Diakonischer Arbeitskreis für Gerechtigkeit und Solidarität“ der Brüder- und Schwesternschaft des Rauhen Hauses in Hamburg Herausgeber eines viel und weit über den Mitgliederbereich des Konvents gelesenen Informationsblattes. Seit Juni 2016 wird in diesem Info-Blatt regelmäßig auf lesenswerte Bücher mit einer kurzen Rezension hingewiesen. Es handelt sich dabei um Bücher, welche zumeist nicht in Bestsellerlisten genannt werden, aber für den Leserkreis dieses Infoblattes interessant sein dürften, da sie sich mit gesellschaftlich aktuell geführten Diskussionen und in unserer Gesellschaft strittigen Themen auseinandersetzen.

 

Die bisherigen 37 von mir verfassten Rezensionen werden hier veröffentlicht und damit einem Leserkreis außerhalb des Infoblattes bekannt gemacht.

 

Klein Wesenberg, im Oktober 2018

 

Verzeichnis der rezensierten Bücher

  1. Generation Allah - Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen
  2. Erdogan – die Biographie
  3. Placebo-Politik - Warum Politiker alles tun, nur nicht das Nötige
  4. Mo und die Arier -Allein unter Rassisten und Neonazis
  5. Syrien verstehen - Geschichte, Gesellschaft und Religion
  6. Aus kontrolliertem Raubbau - Wie Politik und Wirtschaft das Klima anheizen, Natur vernichten und Armut produzieren
  7. Putin – der neue Zar - Seine Politik – sein Russland
  8. Ohrfeige
  9. Die Abstiegsgesellschaft -Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne
  10. Die Zerreißprobe - Wie die Angst vor dem Fremden unsere Demokratie bedroht
  11. Wider den Gehorsam
  12. Trumps Amerika – Auf Kosten der Freiheit - Der Ausverkauf der amerikanischen Demokratie und die Folgen für Europa
  13. AfD, Pegida und Co. - Angriff auf die Religion?
  14. Marine Le Pen - Tochter des Teufels. - Vom Aufstieg einer gefährlichen Frau und dem Rechtsruck in Europa
  15. Nationalismus im Osten - Was Kaczynski und Orban mit Le Pen und Wilders verbindet
  16. Unter Sachsen - Zwischen Wut und Willkommen
  17. Nordkorea - Innenansichten eines totalen Staates
  18. Es ist genug da. Für alle. - Wenn wir den Hunger bekämpfen, nicht die Natur
  19. 2017 - Die neue Reformation
  20. Alles außer Mikado - Leben trotz Parkinson
  21. Den Islam neu denken - Der Dschihad für Demokratie, Freiheit und Frauenrechte
  22. Reichsbürger - Die unterschätzte Gefahr
  23. Die Stunde der Populisten - Wie sich unsere Politik trumpetisiert und was wir dagegen tun können
  24. Lügen die Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung
  25. Albert Speer - eine deutsche Karriere - Das Ende einer Legende: Speer und die Lüge von der aufrichtigen Reue
  26. Hört endlich zu - Weil Demokratie Auseinandersetzung bedeutet
  27. Wut ist ein Geschenk - Das Vermächtnis meines Großvaters Mahatma Gandhi
  28. Der Abstieg des Westens - Europa in der neuen Weltordnung des 21. Jahrhunderts
  29. Fake News machen Geschichte - Gerüchte und Falschmeldungen im 20. und 21. Jahrhundert
  30. Was Jesus wirklich gesagt hat - Eine Auferweckung
  31. Die 100 wichtigsten Worte Jesu - wie er sie wirklich gesagt hat
  32. Die Erfindung der Leistung
  33. Größer als das Amt - Auf der Suche nach der Wahrheit - der Ex-FBI-Direktor klagt an
  34. Kapitalismus und dann? - Systemwandel und Perspektiven gesellschaftlicher Transformation
  35. Erdoganistan - Der Absturz der Türkei und die Folgen für Deutschland
  36. Lügen im Netz - Wie Fake News, Populisten und unkontrollierte Technik uns manipulieren
  37. No Man's Land - Leben an der mexikanischen Grenze
  38. Israel am Wendepunkt - von der Demokratie zum Fundalismus?

 

 

 

Meine veröffentlichten Rezensionen

 Ahmad Mansour

 

Generation Allah

Warum wir im Kampf

gegen religiösen Extremismus umdenken müssen

 

Fischer Verlag, Frankfurt/Main

ISBN 978-3-10-002446-6, 272 Seiten

erschienen im Oktober 2015

Preis: als Buch: 19,99 €, als eBook: 17,99 €

Rezension veröffentlicht: Juni 2016

 

Der Psychologe Ahmad Mansour fordert in seinem Buch eine tiefgreifende Reform des Islam: „Kontraproduktiv ist es, undifferenziert davon zu sprechen, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Das tut er nicht. Ein Islamverständnis, das mit den Werten der Demokratie vereinbar ist, gehört zu Deutschland. Muslime gehören zu Deutschland. Nicht aber das ideologisch aufgeladene Islamverständnis.“

 

Für den Autor sind die Gemeinsamkeiten eines moderaten und eines fundamentalistischen Islams noch immer groß. Diese Gemeinsamkeiten machten es zum Beispiel Salafisten leicht, Jugendliche zu erreichen, die sich bereits als Teil der muslimischen Glaubensgemeinschaft verstehen.

Die nötige gesellschaftliche Diskussion über die Hilfe für salafistisch verirrte junge Männer und Frauen aus Deutschland wird an diesem Buch nicht vorbei kommen. Lesenswert ist das Buch vor allem wegen seiner Alltagsnähe sowie der deutlichen und sachlichen Worte. Der Autor liefert überzeugende Argumente und einen wichtigen Beitrag in einer Debatte, die immer drängender wird.

 

Warum zieht es Jugendliche in den Dschihad? Ist der Islam verantwortlich für den Terror? Und wie können wir uns dem religiösen Extremismus stellen? Bislang stehen Politik, Gesellschaft und besonders die Schulen diesen Fragen hilflos gegenüber.

Der Autor beantwortet diese Fragen mit beeindruckender Klarheit. Denn nur wenige kennen wie er beide Seiten. Bevor er den mühsamen Ausstieg schaffte, war er selbst radikaler Islamist. Jetzt arbeitet er in Berlin als Psychologe und betreut Familien von radikalisierten Jugendlichen. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen und seiner konkreten Arbeit zeigt er beeindruckend, dass eine Deradikalisierung und Entkriminalisierung möglich ist und plädiert für eine Reform des praktizierten Islam.

 

*****

 

 

Cigdem Akyl

 

Erdogan

die Biographie

 

Herder Freiburg 

als Buch ISBN 978-3-451-32886-2,

als eBook: ISBN 978-3-451-80932-3, 384 Seiten

erschienen im April 2016

Preis als Buch: 24,99 €, als eBook: 19,99 €

Rezension veröffentlicht: Juli 2016

 

Recep Tayyip Erdogan, geboren am 21. Februar 1954 in einem Arbeiterviertel Istanbuls, ist derzeit eine der schillerndsten Figuren auf der internationalen politischen Bühne. Er führte als Ministerpräsident des Landes ab März 2003 die Türkei in eine nie dagewesene Phase der Stabilität, des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Lockerung vieler festgefahrener Reglementierungen. Unter seiner Regierung bewegte sich die Türkei immer weiter in Richtung Europa und die Partei AKP, deren Vorsitzender er bis 2014 war, verzeichnete satte Mehrheiten. Seit August 2014 ist er Präsident der Türkei und hat seitdem die Kompetenzen des Präsidenten stark ausgeweitet. Er führt nun einen rücksichtslosen Kampf gegen politische Gegner und kritische Medien und betreibt eine Re-Islamisierung der Türkei und eine Abkehr von Atatürk. dem Begründer der modernen Republik Türkei.

 

Die Autorin Cigdem Akyol wurde 1978 geboren, wuchs in einer alevitischen Familie in Herne auf und studierte in Köln Europakunde und Völkerrecht. Heute arbeitet sie für mehrere deutsche Zeitungen als Journalistin in Istanbul. Sie zeichnet in ihrer Biografie nicht nur den Weg Erdogans von einer Kindheit in ärmlichen Verhältnissen bis ins höchste politische Amt der Türkei nach, sondern vermittelt dem Leser auch Einblicke in die Beweggründe für Erdogans politisches Handeln und seine Entscheidungen und erläutert die jüngere, sehr bewegte Geschichte der Türkei, welche sich immer weiter von rechtsstaatlichen Grundwerten entfernt. Dabei wird dem Leser klar, auf welch tönernen Füßen Vereinbarungen mit der Türkei unter der Präsidentschaft Erdogans stehen, und dass die ohnehin fragwürdige Flüchtlingspolitik der EU mehr als gefährdet ist.

 

*****

 

 

Bernd Weiß

 

Placebo-Politik

Warum Politiker alles tun,

nur nicht das Nötige

 

Wilhelm Heyne Verlag, München 

ISBN 978-3-641-16195-8, 368 Seiten

erschienen im Juni 2015

Preis als Buch: 16,99 €, als eBook: 13,99 €

Rezension veröffentlicht: September 2016

 

Der Autor Bernd Weiß, geboren 1968, promovierter Jurist, ist seit über 30 Jahren Mitglied der CSU. Er ist in seiner Partei die Karriereleiter vom Funktionär in der CSU-Jugendorganisation über den Vorsitzenden eines Landkreises bis zum bayerischen Landtagsabgeordneten (2003-2013) emporgestiegen und wurde 2008 Staatsekretär beim bayerischen Innenminister Joachim Herrmann. Bereits nach zwei Jahren trat er nach einem Streit mit Horst Seehofer von diesem Amt wieder zurück.

 

In seinem Buch beschreibt er sehr selbstkritisch, wie er in all den Jahren des Aufstiegs die Linien seiner Partei vertreten hat, unabhängig davon, ob sie seiner eigenen Überzeugung entsprach, einer konservativen Linie, die man nicht teilen muss, dass er stets „Parteisoldat“ war und auch als Staatssekretär der Parteilinie zu folgen hatte. Sein Tun und Handeln war vorgezeichnet und der Gestaltungsspielraum für eigene Entscheidungen sehr eingeschränkt. Dabei waren die meisten Entscheidungen nur „Placebo-Politik“, die sich nicht an den Anliegen der Bürger orientierten, sondern an der Parteilinie.

 

Bernd Weiß geht in seinem Buch mit sich und mit seiner Partei sehr kritisch um. Das meiste lässt sich auch auf die anderen Parteien und ihre Vertreter in den Landesregierungen und in der Bundesregierung übertragen:

 

 „Wenn man aber nur noch auf die nächste Wahl und die Umfragen schielt, wenn man es nicht mehr schafft, die Bevölkerung von Dingen zu überzeugen, die vielleicht unangenehm, aber vernünftig sind, dann scheitert die Demokratie an sich selber. Und wenn man es gar nicht erst versucht, weil Wählerstimmen anders leichter zu bekommen sind, dann scheitert die Demokratie um so schneller – an ihren gewählten Politikern und an der Realität, die diese Politiker irgendwann einholt.“

 

Bernd Weiß legt mit seinem Buch ein „Bekenntnis zu einer Politik der Überzeugungen, der Leidenschaft und des Streites um die Sache“ ab. Auch wenn man seine politischen Auffassungen nicht teilen mag, ist

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 22.10.2018
ISBN: 978-3-7438-8427-4

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