Meine Wiege stand in einer Großstadt. Die ganze Zeit meiner Kindheit und Jugend musste ich hier verbringen und wohnen.
Meine Eltern wollten das so. Ich fühlte mich in der Stadt nicht wohl. In mir stieg ein sagenhaftes Fernweh auf.
Oft wollte ich nur noch weglaufen, um es zu stillen. Immer wieder ging das in meinem Kopf herum.
Ich lies es aber sein, weil ich meine Eltern liebte. Doch als ich dann endlich erwachsen war, hielt mich nichts mehr in der Stadt.
Mich zog es in die Ferne. Auch wenn dann alle Stricke reißen würden.
Meine Eltern waren von meinem Plan nicht sehr erfreut, doch sie wussten, dass ich nicht davon abzubringen war.
Sie stimmten ungern zu. Mein Vater sagte nur noch zum Abschied zu mir: „Junge sei wachsam.
In der weiten Welt gibt es nicht nur Gutes, es gibt auch viel Schlechtes.“
Ich nahm meinen Rucksack und versprach auf mich aufzupassen, umarmte beide und begab mich auf den Weg.
Lange sah ich die Beiden noch winken und ich winkte ihnen zurück.
Das Wandern machte mir sehr viel Spaß. Ich sah sehr viel. Traf viele Leute unterwegs, erfuhr viel Neues.
So verging die Zeit, viele Wochen war ich schon unterwegs. Doch es ging nicht alles gut, als ich in einem großen Wald unterwegs war,
passierte es. Ich hatte mich verlaufen. Wegweiser gab es hier nicht. Nur nicht den Mut verlieren, dachte ich und irrte weiter durch den Wald.
Eines Tages sah ich plötzlich in der Ferne eine Hütte stehen. Als ich näher kam, stellte ich fest das sie ziemlich windschief aber stabil war.
In ihrer unmittelbaren Nähe rauschte ein Wasserfall. Nach Besichtigung der Hütte beschloss ich eine Dusche unter dem Wasserfall zu nehmen.
Schnell hatte ich mich ausgezogen und lies mir das Wasser über den Körper fließen. Irgendwie empfand ich dieses Bad ein wenig wunderlich,
denn das Wasser war nicht so kalt wie ich angenommen hatte.
Wehmütig dachte ich an meine Wanne zu Hause. Der Gedanke war schnell vorbei, schließlich bin ich in der Natur und werde es noch eine ganze Weile sein.
Irgendwann wird es mich wieder nach Hause ziehen. Doch wann?
Bestimmt wenn ich einmal Heimweh bekommen sollte....
Texte: Ulf Heimann
Cover: Pixelio freie Bilder
Tag der Veröffentlichung: 30.07.2019
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Diese Kurzgeschichte ist frei erfunden. Solltesich eine Person darin erkennen, so ist das rein zufällig.