Die sieben Schwaben
Sieben Schwaben in einer gemütlichen Rund’,
wollten zusammen gründen einen Bund.
Der Herr Schulze sollte der Erste sein,
keiner der anderen war dagegen und sagte nein.
Sie wollten Abenteuer erleben in der Welt,
die es da immer geben sollte, wie man erzählt.
Nur ein langer Spieß, der musste noch her,
denn der wurde gebraucht, für ihre Wehr.
Ein Schmied hatte ihnen noch über Nacht,
dann so einen langen Spieß gemacht.
Nun endlich war die Zeit heran,
dann marschierten sie los, genau nach Plan.
Schulze, der Mutigste war der erste am Spieß,
ganz hinten stand der, der Veitli hieß.
Als Zweiter nach dem Schulze war der Jackli dran,
dann Marli, Jörgli, Michael und Hans als sechster Mann.
Lange sind sie gelaufen, es war Heuerntezeit,
sie wurden sehr müde, ihr Weg war schon weit.
Sie legten sich nieder, wollten verschnaufen,
wollten schlafen, nicht weiter laufen.
Da flog plötzlich an ihnen eine Hummel vorbei,
Schulze erschrak, dachte dass das 'ne Trommel sei.
Und der Jackli roch das Pulver schon,
Schulze sprang übern Zaun, bekam seinen Lohn..
Er landete auf den Zinken eines Rechens der da lag,
der schnellte hoch, und versetzte ihm einen Schlag.
„Ich ergebe mich euch, es soll wohl so sein.“
„Wir ergeben uns auch“, stimmten die anderen ein.
Da bemerkten sie, dass das ein Rechen bloß,
man wollte sich nicht blamieren, zog wieder los.
Doch bald war man wieder in großer Gefahr,
auf einem Feld saß ein Ungeheuer mit braunem Haar.
„Das müsste ein grausamer Drachen sein,
auf einen harten Kampf stellt euch mit mir ein.“
Schulze wollte noch warten bis er befahl den Stoß,
da schrie Veitli mutig von ganz hinten los:
„Stoß’ zu in aller Schwabe Name,
Sonst wünsch’ i, dass ihr möcht erlahme.“
Aber der Hans wusst’ ihn zu treffen und sprach:
„Beim Element, du hascht gut schwätze.
Bischt stets der Letscht beim Drachenhetze.“
Der Michel rief:
"Es wird nit fehle um ei Haar,
So ischt es wohl der Teufel gar."
Drauf sprach Jergli:
"Ischt er es nit, so ischt's sei Mutter
Oder des Teufels Stiefbruder."
Der Marli sagte zu Veitli:
"Gang, Veitli, gang, gang du voran,
I will dahinte vor di stahn."
Der Veitli hörte nicht drauf, und der Jackli sagte:
"Der Schulze, der muss der Erschte sei,
denn ihm gebührt die Ehr allei."
Da nahm sich der Herr Schulze ein Herz und sprach:
"So zieht denn herzhaft in den Steit,
Hieran erkennt man tapfre Leut'."
Mit dem Spieß trat man nun näher ran,
obwohl jeder zitterte, bis hin zum letzten Mann.
Da erwachte das Ungeheuer, das im Felde saß,
"Potz, Veitli, lueg, lueg, was ischt denn das?
Das Ungehüer ischt a Has'!"
Der rannte weg, war nicht mehr zu seh’n,
so konnten die Sieben Schwaben endlich weiter geh’n.
Tage später, ihr Weg war weit,
kamen sie an die Mosel, die war sehr breit.
Keine Brücke war da, war keine zu sehn,
wie konnte man bloß nach drüben geh’n?
Am anderen Ufer, stand ein Mann,
den wollten sie fragen, wie man rüber kommen kann.
Der hat aber nichts verstanden nur „Wat? Wat?“gesagt,
„Ach waten soll ich“, Schulze hat’s gewagt.
Nur ein paar Schritte, sah man ihn ins Wasser geh’n,
dann war er versunken, nur sein Hut war noch zu seh’n.
Die Anderen folgten ihm dann hinterher,
denn sie dachten, dass der Schulze schon drüben währ.
Auch die mussten sowie der Schulz untergeh'n,
ertranken, wurden nie wieder geseh’n.
Aus war es nun, mit den Schwaben den Sieben.
Zum Glück war das nur ein Märchen geblieben.
Texte:
Copyright by Ulf Heimann, 2010
Bilder Copyright by Google Bilder
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Tag der Veröffentlichung: 30.04.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle die Märchen lieben