Rapunzel war ihr Vorbild
Da war sie wieder eingesperrt und so allein,
hoch oben im Turm in ihrem Kämmerlein.
Ihre Mutter die Königin, die wollt es so,
die Prinzessin war darüber gar nicht froh.
Ihr half kein Weinen auch kein Fleh’n,
sie konnte ihre Mutter nicht versteh’n.
Warum hat sie ihr das angetan,
was ist der Grund, was schuld daran?
„Königin warum sperrt Ihr mich ein?“
„Prinzessin, Ihr werdet hier ewig sein.
Du bist mir einfach viel zu schön,
kein Prinz darf dich deshalb jemals hier erspäh’n.
„Was Ihr macht Königin, das ist nicht schön,
warum bloß, kann’s nicht versteh’n?
Ich will hier die Schönste sein,
nur darum sperre ich dich immer ein.
Die Prinzessin wusste es nun ganz genau,
sie war im Schloss die hübscheste Frau.
Eingesperrt sein, welch ein Graus,
sie musste unbedingt aus dem Turm heraus?
Sie überlegte hin und überlegte her,
ihr fiel nichts ein, es war wirklich schwer.
Da fiel ihr ganz plötzlich wieder ein,
ein Märchen das sie oft hörte, als sie noch klein.
Oma Königin hat es immer vorgelesen,
ihr Lieblingsmärchen damals war es gewesen.
Es handelte von einem Mädchen, wie sie es ist,
und die ersann eine wirklich schöne List.
Sie lies ihre Haare wachsen bis zum Grund.
und traf ihren Liebsten so manche Stund.
Er kletterte hoch an ihrem Zopf,
so ging’s der Prinzessin durch den Kopf.
Ich mach’s wie sie, hat sie geplant,
Mutter Königin davon hat nichts geahnt.
Die Zeit verging, es war recht viel,
bis sie endlich war an ihrem Ziel.
Lang gewachsen war jetzt ihr Haar,
der Zopf war fest, war wunderbar.
Dann endlich kam der Tag heran,
an dem ein Prinz am Turm kam an.
Die Prinzessin sah ihn unten steh’n,
sie fand den Prinzen wunderschön.
„Lieber Prinz, komm zu mir rauf,
ich mache dir das Fenster auf.
Zum Klettern nimm dir meinen Zopf,
er sitzt ganz fest an meinem Kopf.
Der Prinz nahm diese Chance wahr,
sie wird mich lieben, das war ihm klar.
Schnell war er oben in ihren Kämmerlein,
da machten sie Pläne nun zu zweien.
Zur Kontrolle plötzlich kam die Königin,
der Prinz musste verschwinden, aber wo nur wohin?
Unters Bett gekrochen, vorher Fenster zu,
Prinzessin sich schlafend gestellt, somit war Ruh.
Die Königin schaute nur kurz mal rein,
sie dachte: Oh wie schläft die Prinzessin fein.
Kaum war die Kammer wieder zu,
da war’s vorbei mit der gespielten Ruh.
„Prinz schneidet mir den Zopf nun ab,
macht ihn fest, wir gleiten uns an ihm herab.
Es war schade um ihr schönes Haar,
doch sie mussten es tun, das war ihnen klar.
Nur so konnten sie aus dem Turme flieh’n,
und gemeinsam in die Freiheit zieh’n.
Als die Königin wieder nach der Prinzessin schaute,
sie ihren Augen nicht mehr traute,
denn sie war weg, war nicht mehr da
war schockiert, als sie den Zopf am Fenster sah.
Sie raste, hatte eine große Wut,
ihr Blut kochte, ihr war’s nicht gut.
Jetzt war sie die Schönste nimmer mehr,
das war das Schlimmste, es ärgerte sie sehr.
Die Prinzessin war glücklich und auch froh,
und ihrem Prinzen ging es ebenso.
Sie fanden ihr Glück in jener Nacht,
dank Rapunzel, dass sie auf die Idee gebracht.
Aus Märchen, Legenden und Geschichten,
kann man viel lernen denn sie berichten,
was geschehen vor langer Zeit,
und was auch heute noch hat oft Gültigkeit.
Rapunzel als Beispiel war hier genannt,
dieses Märchen bekannt im ganzen Land.
Sie sollte mal ein Vorbild sein,
darum fiel mir diese Geschichte ein.
Texte:
Copyright by Ulf Heimann, 2010
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Tag der Veröffentlichung: 13.04.2010
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