30. September 1989, ein Tag den man nie vergisst.
Viele Bürger der DDR wollten nicht mehr diesen Staat angehören. Sie wollten einfach frei sein.
Darum ergriffen viele in Prag die Möglichkeit, auf das Gelände der Botschaft der BRD zu gelangen. Die Menschen, die das erreichten, ließen alles in ihrer Heimat zurück. Sie waren fertig mit ihrem Staat, der sie in ihren Grundrechten beschnitt, der sie im Land einsperrte und sie nur bevormundete. Viele der Bürger konnten das nicht mehr ertragen, und für sie stand fest, diesen Staat zu verlassen. Vielen ist es nicht gelungen, und diese mussten mit der ganzen Härte des Staates DDR rechnen.
Auf Republikflucht stand Gefängnis. Das war jeden Bürger der DDR bewusst.
Trotzdem wurde es aber immer wieder versucht aus ihr zu fliehen, um in die Freiheit zu gelangen.
Aus diesem Grund gab es für viele Bürger nur noch einen Ausweg, sie versuchten auf das Gelände der Prager Botschaft der BRD zu gelangen. Hier fühlten sie sich sicher, obwohl sie hier anfangs mit den größten Unannehmlichkeiten zu tun hatten, aber das störte sie nicht.
Sie fühlten sich hier frei. Die Staatsmacht der DDR konnte sie hier nicht mehr reglementieren. Sie verbrachten hier viele Tage ohne zu wissen, was ihnen die Zukunft bringen wird. Das war ihnen aber egal. Um keinen Preis wollten sie zurück in die DDR, denn ihnen war klar, dass sie dort für eine längere Zeit eigesperrt werden, und dass sie ihre Kinder nicht mehr sehen dürfen. Man wusste von Zwangsadaptionen. Doch wer wollte schon seine Kinder verlieren?
Ausharren hieß die Devise. Irgend eine Möglichkeit musste es doch geben, aus dieser Situation ohne Schwierigkeiten herauszukommen.
Dann endlich kam der Tag, auf dem alle Flüchtlinge aus der DDR so sehnsuchtsvoll gewartet haben.
Der Außenminister der BRD, Herr Genscher, erschien auf dem Balkon der Botschaft, und wandte sich mit den Worten:
„Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise ..."
Er beendete seinen Satz, der aber im Jubel der vielen DDR Bürger nicht mehr zu hören war.
Dieser Satz wird für immer im Gedächtnis der Deutschen bleiben. Er schuf sich damit ein bleibendes Denkmal.
Die Prager Botschaftsbesetzer und Dietrich Genscher, der damalige Außenminister der BRD,
werden für immer einen vorderen Platz in der deutschen Geschichte einnehmen, denn sie leiteten damals die Wende ein. Die Wende die das Ende der DDR besiegeln sollte.
Texte: Copyright by Ulf Heimann, 2009
Cover: Copyright by www. google-bild.com
Tag der Veröffentlichung: 01.10.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen mutigen ehemaligen DDR-Bürgern