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Des tapferen Schneiderleins Bruder




Wer wusste schon, dass das tapfere Schneiderlein einen kleineren Bruder besaß?
Sicher Keiner, denn man hörte nie etwas von ihm und nichts war von ihm bekannt.
Doch es war wahr, der Schneider hatte einen kleineren Bruder.

Dieser kleine Bruder war so von den Taten seines großen Bruders angetan und wollte auch Abenteuer erleben um berühmt zu werden.
Daher beschloss er auch in die weite Welt zu ziehen um dort Großes zu vollbringen.

Er packte sein Ränzlein mit Proviant und allerlei Sachen, die man auf einer längeren Wanderschaft dringend benötigte, verabschiedete sich von seinen Lieben und zog los.
Viele Tage ging es nun durch Wälder, Wiesen und Auen bis endlich ein kleiner Ort erreicht war.

Doch was war hier nur los? Kein Mensch, kein Tier weit und breit. Nicht einmal der Gesang von Vögeln war zu hören. Der Ort schien wie ausgestorben zu sein. Nur ein tiefer breiter Graben schlängelte sich zwischen den leeren Häusern hindurch.

>Das kann doch nicht sein<,

so ging es ihm durch den Kopf.

>Das muss ich überprüfen. Vielleicht liegt auf dem Ort ein Zauber und wenn, dann werde ich ihn lösen. Das ist mein fester Wille<.

Mit diesem Gedanken ging er zum schönsten Haus des Ortes und stieg die Treppen hinauf.
Oben angekommen öffnete sich die reich verzierte Tür von selbst. Mit etwas Herzklopfen trat er ein. Kaum das er drinnen war fiel die Tür wieder ganz alleine mit einem Knall in ihr Schloss.

Im Haus war alles ruhig. Mutig ging er von Zimmer zu Zimmer. Auch hier wurde kein Mensch angetroffen. Das gab ihm weitere Rätsel auf.

>Sonderbar, da muss ich an einer anderen Stelle des Ortes weiter suchen<.

Plötzlich vernahm er ein leises Rufen, dass aus der Kammer kam, die er noch nicht überprüfte:

„Hilfe, Hilfe, helft uns.“

Etwas erschrocken betrat er diese Kammer. Hier lag im Bett ein altes Mütterchen die dann sagte:

„Oh junger Herr, euch schickt der Himmel. Uns ist großes Unheil geschehen. Ein Zauberer hat unseren schönen Ort verwunschen. Alle Bürger hat er zu Steinen verwandelt nur ich bin übrig geblieben. Wer uns erlöst wird reich beschenkt werden. Bis jetzt ist es noch Keinem gelungen. Alle die es versuchten sind auch zu Steinen geworden. Sieh aus dem Kammerfenster, unten wirst du diesen großen Haufen Steine erblicken. Diese Steine warten alle auf ihre Erlösung. Bitte hilf uns.“

„Alte, ich werde euch erlösen. Ich werde mich zum Zauberer begeben und ihn überlisten. Ihr sollt alle wieder frei sein, habt noch etwas Geduld.“

Er verabschiedete sich vom Mütterchen, ging zur Tür, die sich wieder selbst öffnete und setzte seinen Weg fort.
Nach drei Tagen erreichte er wiederum einen Ort, der genauso trostlos war wie der Erste.
In der Mitte des Ortes war ein sehr großes und tiefes Loch. Ringsum zwischen den leeren Häusern lagen wieder große Haufen von Steinen.

>Ob das wohl auch verzauberte Menschen sind<?

So ging es wieder durch seinen Kopf. Wie im ersten Ort ging er zum schönsten Haus. Die Tür die auch so schön verziert war öffnete sich auch von selbst. Des Schneiders Bruder ging hinein und auch hier hörte er aus einer Kammer die gleichen Rufe wie im ersten Ort. Diesmal sprach sie aber ein alter Mann, der im Bett lag:

„Oh junger Herr, euch schickt der Himmel. Uns ist großes Unheil geschehen. Ein Zauberer hat unseren schönen Ort verwunschen. Alle Bürger hat er zu Steinen verwandelt nur ich bin übrig geblieben. Wer uns erlöst wird reich beschenkt werden. Bis jetzt ist es noch Keinem gelungen. Alle die es versuchten sind auch zu Steinen geworden. Sicher hast du sie um das große Loch liegend gesehen.“

„Auch euch werde ich helfen. Ihr werdet wieder alle frei sein, das verspreche ich euch. Ich mache mich auf dem Weg, habt Geduld.“

Nach drei Tagen kam er am Rande eines großen dunklen Waldes an. Dieser schien undurchdringlich zu sein. Überall war Dornengestrüpp. Hier und da sah er Stoffreste hängen, die von der Kleidung von Jünglingen stammen musste, die versucht hatten dieses Gestrüpp zu bezwingen.

Gewarnt von den erblickten Stoffresten überlegt er, wie er dieses Gestrüpp ohne Schaden zu nehmen überwinden kann. Da kam ihm plötzlich die Idee.

>Ich warte bis Mitternacht, da beginnt die Geisterstunde und als Geist verkleidet werde ich versuchen dieses Hindernis zu meistern

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle Kleinen und Kleingebliebenen Copyrigth by Ulf Heimann Bild: www.pixelio.de Copyrigth by Danny Maack/PIXELIO

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