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Fabeln




Zwei Raupen



Zwei Raupen die saßen auf einen Blatt, die Eine fraß, die Andere die war schon satt. Die Erste ruhte aus, schonte ihren Magen, die Zweite fraß immer weiter, sie konnte es vertragen.

Aufzuhören hatte sie vergessen, sie hat gefressen und gefressen. Die Erste war schon weggekrochen sie konnte das Unglück also nicht sehen, was da bald auf dem Blatte war geschehen.

Die Zweite konnte sich nicht mehr halten, ihr half nichts mehr, sie fiel runter, denn sie war ja viel zu schwer. So sah sie mit ihren Augen und mit Grausen, dass sie gelandet war in einen Ameisenhaufen.

Weg zu kriechen ist ihr nicht gelungen, die Ameisen haben sie zu tote gerungen. So musste die Raupe ihr Leben hergeben, hätte sie nicht so viel gefressen, sie würde bestimmt noch weiter leben.


Zwei Schmetterlinge



Der Eine Grau der Andere Bunt, flogen zusammen manche Stund. Sie flogen über blühende Wiesen, und ließen Nektar sich genießen. So ging das eine lange Zeit, doch eines Tages war es so weit.

Dem Bunten lief ab seine Zeit. Ein Vogel hatte ihn entdeckt, wegen seinen bunten Kleid. Der Vogel schnappte zu,
da war der Bunte weg im Nu.

Die Moral von der Geschicht':

Bist du grau, man sieht dich nicht. Bist du aber bunt gestylt, jedes Auge auf dir verweilt, und du bist als Erster dran, ob’s gut oder böse passiert, wie man’s hier lesen kann.


Die Motte



Eine Motte ganz in grau, dachte sich, ich bin so schlau. Doch schlau war sie noch lange nicht, denn sie verbrannte im Kerzenlicht.

Wäre sie schlau gewesen, hätte sie das Kerzenlicht gekannt, wäre nicht hingeflogen und wäre auch nicht verbrannt.

Moral:

Wer von sich denkt ich weiß genug, der denkt falsch, der denkt unklug. Darum müssen wir lernen, immerzu. Wir Alle, auch Ich und auch Du.


Der Goldfisch



Ein Goldfisch schwamm durch seinen Teich: „Ich bin aus Gold, ich bin so reich“. So ging das immer tagaus tagein, er wollte stets was Bessres eben sein.

So schwamm er hin, so schwamm er her, andere Fische interessierten ihn nicht mehr. Die Sonne schien auf diesen Weiher, der Goldfisch blitzte, das sah ein Reiher.

Schnell hatte der sich am Rand platziert und den Goldfisch anvisiert. Nur ein paar Minuten waren vergangen, da war der Goldfisch schon gefangen.

Kein Zappeln half ihm da nichts mehr, er wurde festgehalten und lag im Schnabel quer. Nach kurzen Dreh und Kopf voran, sah man ihn im Reiher verschwinden dann.

Moral:

Wer sich absondert von der Meute, der wird sehr schnell ne fette Beute. Hätte er die Anderen nicht ignoriert, wäre dieses Schicksalbestimmt auch nicht passiert.


Die Wespe und die Biene



Eine Wespe sprach zur Biene: „Was machst du denn für eine Miene?“ „Ach Wespe du hast’s gut, denn wenn dich Einer ärgern tut, dann kannst du stechen. Will ich mich rächen, ich darf nicht stechen. Warum das so ist, ich sag’s dir eben, wenn ich steche verliere ich den Stachel und mein Leben.“

„Mmmh, Biene das tut mir aber Leid, nimm mich als Freund die ganze Zeit. Ist Jemand zu dir mal ganz gemein, so will ich dein Beschützer sein. Musst du dich dann doch mal rächen, so werde ich ihn für dich stechen.“

Die Biene hat mit Freude das vernommen und die Freundschaft der Wespe dann dankend auch angenommen.

Die Moral von der Geschicht’

Ohne Freunde geht es nicht. Freundschaften sind nie verkehrt, sie sind im Leben so viel wert.


Der Frosch und der Storch



Im See auf einem Seerosenblatt, saß ein Frosch vollkommen matt. Der wartete schon lange hier, auf so manches Fliegentier.

Mit viel Geduld und Warterei, fing er manche Fliege die kam vorbei. Schnell war dann mal zugeschnappt und Ruckzuck war der Frosch dann satt.

Oh hier ist es schön, hier will ich bleiben, hier kann ich mir die Zeit vertreiben. Er fühlte sich hier wundervoll, fand sein Seerosenblatt ganz einfach toll.

Ab und zu ging er ins Wasser rein, denn auch das musste ja mal sein. Nachdem paar Runden waren geschwommen, hat er sein Blatt wieder dann erklommen.


Viele Tage und Wochen vergingen so, dem Frosch ging’s gut, er war auch froh. Er hat hier gut gelebt und viel geprasst, doch einmal war’s, wo er nicht hat aufgepasst.

Da kam ein Storch geflogen, von oben her, dem wie es Jeder weis, Frösche schmecken sehr. Der Storch brauchte nur mal kurz zuschnappen und hatte den Frosch als kleinen Happen.

So ist’s nun mal, ach welch ein Graus, plötzlich war’s Froschleben aus. Leer ist nun das Seerosenblatt, wo der Frosch immer gesessen hat.

Moral

Wer nur bedacht ist auf sein Wohl, der muss rechnen das der Teufel ihn mal hol’. Hier kam der Teufel in Storchgestalt, so ist’s nun mal, wer nicht aufpasst, den holt der Teufel halt.


Der Fuchs als Hühnerdieb



Ein Fuchs der schnürte durch den Wald,
es war Nacht und ziemlich kalt.
Was zu fressen wollte er suchen,
er fand aber nichts und begann zu fluchen.

„Da geh ich eben zum Bauern hin,
in seinem Stall ist was zum Fressen drin“.
So ging er hin, er war nicht bange,
nahm ein schlafendes Huhn sich von der Stange.

Keiner hat’s bemerkt, das fand er schön:
„Da werde ich noch mal hingeh’n.
Ich bin ein Fuchs, ich bin so schlau,
hier hole ich mein Fressen weil ich mich trau.

Der Bauer hat’s gemerkt, er war viel schlauer,
er legte sich im Stall auf die Lauer
und als der Fuchs kam wieder rein,
schlug er mit dem Knüppel auf ihn ein.

Moral:

Die wohlverdiente Strafe hat der Fuchs bekommen.
Warum hat er auch das, was ihm nicht gehört genommen?
Jeden soll es wie dem Fuchs gescheh’n,
der fremden Eigentum kann nicht widersteh’n.


Frau Igel und ihr Mann



Frau Igel sprach zu ihrem Mann:
„Wir leben schon lang genug zusamm’,
ich möchte gerne Mutter sein,
darum lieb mich jetzt, jetzt kann es sein.“

Da sprach der Igel zu seiner Frau:
„Ja ich liebe dich, du weißt es ganz genau.
Aber wie soll ich kommen in dich rein?“
Sie antwortete ihm: „Ganz vorsichtig musst du schon sein.“

Und so hat er’s ihr gemacht,
sie liebten sich ganz vorsichtig die ganze Nacht.
Der Erfolg der ist auch nicht ausgeblieben,
sie bekamen Igelchen, gleich Stücker Sieben.


Was lernen wir daraus?

Die Igelfamilie war endlich nun komplett.
Macht’s wie sie, seit vorsichtig
und nicht so stürmisch in euren Bett,
dann wird’s euch auch gelingen
und der „Storch“ wird bald ein Kind euch bringen


Luftpumpe und Kompressor



Eine Luftpumpe sprach zu 'nem Kompressor:
„Du hast es gut, dir geht es besser.
Will ich mal Luft ablassen,
so muss mich erst mal jemand fassen
und pumpen so ganz toll,
dann erst fühle ich mich so richtig wohl.
Bei dir wird nur ein Knopf gedrückt,
kannst so viel Luft ablassen und bist entzückt.“

„Du hast ja Recht“ sprach der Kompressor.
„In dieser Hinsicht geht’s mir wirklich besser.
Für mich gibt es aber auch viel mehr zu tun
ich kann mich deshalb kaum Ausruh’n.
Von mir wird viel Luft gebraucht
und das schlaucht, das schlaucht, das schlaucht.“


Da hat die Luftpumpe nachgedacht
und hat dem Kompressor dann gesagt:
„Ach hätte ich genau so viel wie du zu tun,
dann hätte auch ich keine Zeit mehr mich auszuruh’n.
Ich kann mich aber darauf verlassen,
irgendwann kommt wieder jemand, tut mich fassen,
dann pumpt man Luft so viel man brauch.
Für große Sachen nimmt man dich, für Kleine reiche ich auch.“

Moral:

Ob jung, ob alt, ob groß, ob klein,
ein jeder wird gebraucht, dass sollte stets so sein.


Märchenhaftes




Märchen - Allerlei



Schwarze Haare, rote Lippen und Augen blau,
sie hieß Schneewittchen,
war ne junge hübsche Frau.

Sie wohnte in einem Schlosse drin
und das schon von Anbeginn.
Hier war sie glücklich doch auch allein
und so ging sie in den Wald hinein.

In einem Körbchen was sie mit sich trug,
hatte sie Wein und Kuchen und zwar genug.
Auf ihren Kopf hat sie ein rotes Käppchen sich aufgesetzt,
da kam plötzlich der gestiefelte Kater angewetzt.

„Hallo Katerchen, bist ja toll durchschwitzt,
bist wohl schon lange durch den Wald geflitzt?
Wo willst du denn hinlaufen“?
„Ich muss zum Tischler, ein neues Bett das muss ich kaufen.

Der Prinzessin ihr’s, das ist zerbrochen,
als sie auf ihre 20 Matratzen war gekrochen
unter denen 'ne Erbse lag,
was die Prinzessen ja nicht leiden mag.


Hans im Glück hat mir’s Gold gegeben
und so lauf ich los, hab’s ja versprochen eben“.
„Na dann viel Glück und gib schön Acht,
lass dich nicht überfallen vom Räuberpack“.

„Ich hab 'nen Sack da ist ein Knüppel drin,
den lass ich raus wenn ich überfallen worden bin.
So nun genug mit dem Verschnaufen,
ich muss jetzt weiter laufen“.

Und so gingen Beide weiter.
Schneewittchen sang ein Lied sie war so heiter.
Plötzlich stand sie vor einen seltsamen Haus,
aus dem schaute eine alte Hexe raus.

Sie bat Schneewittchen zu sich rein,
denn sie wollte nicht mehr böse sein.
Auf ihrer Schulter sah man einen Raben sitzen
und durch den Raum paar Mäuse flitzen.

„Meine Ziege mit ihren sieben Geißlein sind weg,
ich find sie nicht mehr an ihren Fleck.
Ob sie vielleicht hat der Wolf geholt,
oder ob’s Rumpelstilzchen mich wieder mal verkohlt“?

„Ich werde aufpassen und muss jetzt geh’n,
es wird sich schon klären. Auf Wiederseh’n.
Sie gab der Alten ein Stück von ihren Kuchen
Machte sich wieder auf dem Weg um ihr Glück zu suchen.


Sie kam dann an das Haus,
wo Frau Holle sonst immer schaute raus.
An der Tür ein Zettel, der war beschrieben,
bin bei den Zwergen zu Gast bei den Sieben.

So ging sie hin zu diesem Haus,
aus dem schön gespielte Musik drang heraus.
Drinnen spielten die überall bekannten
und beliebten Bremer Stadtmusikanten.

Sie klopfte an, man ließ sie ein,
gemeinsam wollten Alle fröhlich sein.
Dann kam ein hübscher Prinz noch herbei
der sich in Schneewittchen verliebte, so eins, zwei drei.

So hatte sie hier endlich ihr Glück gefunden,
man feierte da noch viele Stunden.
Zum Abschied reichte man sich dann die Hände
und hier ist das Märchen nun auch zu Ende.

Ein neues Märchen tut nun hier beginnen,
wie’s weiter geht?
Kann sich Jeder selbst ausspinnen.


Märcheninserate



Suche Bäcker, Erntehelfer
und Mitarbeiter für Winterdienst.
Junge fleißige Mädchen bevorzugt.
Sehr gute Belohnung zugesagt.
Bitte melden bei „Frau Holle“ im Märchenwald.

Älteres Musikerquartett,
übernimmt kurzfristig Familienfeiern.
Zu erfragen bei den
„Bremerstadtmusikanten“.

Kleine Firma übernimmt Schutz
vor eifersüchtigen, bösen Frauen.
Besonderer Schutz für junge hübsche Frauen
mit schwarzem Haar wie Ebenholz,
Lippen so rot wie Blut
und Haut so weiß wie Schnee.
Anschrift:
Hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen.

Junger Mann, Kämpfer.
„Sieben auf einen Streich“,
Sucht Anstellung als Bodyguard.
Angebote Bitte an
„Das tapfere Schneiderlein“.

Wer holt aus einem Brunnen
mein verdientes Gold heraus?
Gute Belohnung zugesichert.
„Hans im Glück“.

Schädlingsbekämpfer nicht ortsgebunden,
sucht neuen Wirkungskreis.
„Der Rattenfänger von Hameln“.

Wer heilt unsere Tochter „Dornröschen“
und alle Anderen von der Schlafkrankheit?
Bei Heilung Hochzeit nicht ausgeschlossen.

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Gute Belohnung zugesagt.
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Suche dringend eine Kinderfrau,
die auf meine „Sieben Geißlein“ aufpasst.

Ich bin ein schneller Läufer.
Wer stellt mich als Eilboten ein?
„Der kleine Muck“.

Suche Stelle als Parfümentester.
Ich kann hervorragend riechen.
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Dringend billig Öl gesucht.
„Aladin und die Wunderlampe“.

Wer schüttet uns den tiefen Graben zu,
der uns schon so lange trennt?
Wir wollen endlich zu einander kommen.
„Die zwei Königskinder“.

Welcher Schönheitschirurg
verhilft mir so schnell wie möglich,
zu einem schöneren Aussehen?
„Das hässliche Entlein“.

Fleißiges Hausmädchen sucht neue Anstellung,
in vornehmen Haushalt.
Bitte bei „Aschenputtel“ melden.

Welcher junge Mann möchte mich kennen lernen?
Wer schreibt mir?
Bei Interesse wird Termin und Treffpunkt
rechtzeitig bekannt gegeben.
Ich werde ein „Rotkäppchen“ als Erkennungszeichen tragen.

Junge hübsche Frau mit langen blonden Haaren,
sucht Job als Frisörmodel.
Angebote bitte an „Rapunzel“.

Wer möchte mit mir eine Reise auf der Kanonenkugel machen?
„Baron Münchhausen“.

Nun fällt mir dazu wirklich nichts mehr ein,
drum lass ich’s mit den Märchen sein.


Märchenhafte Geschichte



Liebe kann entzaubern



Vor einer Stadt weit draußen, im tiefen Wald,
wo die bösen Hexen hausen,
da steht ein Haus aus Holz und Lehm gebaut.
Eine Hexe aus dem Fenster schaut.
Sie wartet auf einen jungen Mann,
der sie wieder entzaubern kann.
Denn einst war’s gewesen,
da kam eine ganz alte Hexe auf ihren Besen
und hat sie mit Trara und Krach
von einen hübschen Mädchen,
zur ganz hässlichen Hexe gemacht.
„Entzaubert kannst du nur werden,
wenn dich ein Jüngling küsst,
hier auf dieser Erden“.
So sehnte sie sich einen Mann herbei,
wartete jahrelang,
doch keiner kam jemals vorbei,
und so wurde sie sehr krank.
Doch eines Tages, da war’s so weit,
ein junger Mann stand vor ihrer Tür,
er klopfte und er sagte dann:
„Bitte helfen sie mir.“
Sie öffnete und er erschreckte sich,
als er sie so sah,
mit ihren Warzen im Gesicht
und dem verfilzten Haar.
„Ich habe Hunger und auch Durst,
hab mich im Wald verlaufen.
Bitte geben sie mir was,
ich will’s auch gerne kaufen“.
„Ich verkaufe nichts junger Mann,
doch eins kann ich gebrauchen,
küssen sie mich bitte inniglich,
sonst müssen sie weiter laufen“.
Sein Hunger und sein Durst,
die waren riesengroß.
Er dachte sich:
„Was mach ich bloß, was mach ich bloß?“
Nahm sie in den Arm,
küsste sie dann ganz geschwind
und draußen pfiff dazu der Wind.
Beim Kuss musste er die Augen schließen
und als er sie wieder aufgemacht,
da hat es geblitzt und auch gekracht.
Vor ihm stand eine junge Frau,
die Haare blond die Augen blau.
Du hast mich erlöst,
ich bin endlich keine Hexe mehr,
küsste ihn diesmal selber
und dankte ihm dafür.


Jetzt sind sie ein Liebespaar,
ihre Hexenzeit, die ist vorbei.
Manchmal werden Märchen wahr,
ob’s wirklich auch so sei?


Die Moral von der Geschicht':

Hässliche Frauen die gibt es nicht.
Jede Frau auf ihre Art, ist schön.
In Jede kann man sich verlieben,
das kann man doch versteh’n.


Ritter Albrecht



Weil oft über Ritter wird geschrieben,
so will auch ich mich dazu gesellen mit Belieben.

Also es ist schon sehr lange her.
1420 war es so ungefähr.
Da zog der Ritter Albrecht auf seinem Rappen
in Begleitung seines Knappen,
von seiner Burg in die Welt hinaus,
denn er hielt’s hier nicht mehr aus.

Abenteuer wollte er erleben,
sein Knappe auch der ihm ergeben.
Und so ritten sie zu Zwei’n,
in die weite Welt hinein.

Sie ritten lange ohne Pause
und waren weit weg schon von zu Hause.
In einen dunklen tiefen Wald,
machten sie den ersten Halt.

Hier ließen sie die Pferde grasen
Stärkten sich selber tranken und aßen,
was sie von der Burg mitgebracht
und schliefen dann fest die ganze Nacht.


Noch bevor die Sonne lachte,
man sich wieder auf dem Weg gleich machte.
Und so ritt man weiter unbeschwert,
auf dem Rücken von seinem Pferd.

Der Wald der war riesengroß,
nichts als Bäume sah man bloß.
Plötzlich hörten sie einer Stimme Hall,
die da schrie: „Halt Überfall.“

Überrascht von einem Räuberhaufen,
wäre es sinnlos zu Kämpfen und zu Raufen.
So haben sie sich schweren Herzens ergeben,
sie hingen eben an ihren Leben.

Die Räuber haben Alles weggenommen,
mit den Pferden und der Beute sind sie entkommen.
Nun stellten Beide ein Bild des Jammers dar,
doch Jeder war froh, dass er am Leben noch war.

Die Moral von der Geschichte:

Auf solche Abenteuer wie in dieser Geschichte,
vom Ritter Albrecht und seinem Knappen, verzichte.
Es gibt Schöneres auf dieser Welt,
als Kämpfe um Ruhm und Geld.
Solche Abenteuer suchen lohnt sich nicht,
dass wollte ich sagen mit dem Gedicht.


Zum Abschluss möchte ich noch eine Ballade hinzufügen die mir besonders gut gefällt. Sie ist von einen unbekannten Verfasser und ist es wert, weil sie in einen Stil geschrieben ist, der heute nicht mehr so bekannt ist. Ich hoffe doch, dass die Nachkommen des unbekannten Verfassers, wenn es sie noch
gibt, mir desshalb nicht böse sind.




Fürchterliche Ballade in drei schauderhaften Abteilungen



Der Saal erglänzt im hellsten Kerzenstrahle,
und lustiger Gesang ertönt aus jeder Kahle.
Die Tänzer fliegen auf der Freude Schwingen,
doch ein Herz klopft voll Kummer und voll Bingen.
Es ist das Herz des Fräulein Leonore,
des Fräuleins mit dem rabenschwarzen Lockenhoore.
Leonore sah man mit dem Ritter Kunzen
Schon etliche Galopps zusammen tunzen.
Das sah auch Ritter Veit, und Eifersucht
Ward gleich in seiner wilden Brust entfucht.
Zu Kunzen ging er hin und sagt ihm grimmig:
"Gleich gehst du mit mir, oder Gott verdimm mich!"

Der Garten glänzt im hellsten Mondenstrahle,
und aus den Zweigen tönt das Lied der Philomale.
Der Ritter Veit zieht seine Klinge nackigt
und steht voll Mordgier in dem dunklen Dackigt.
Der Ritter Kunz naht jetzt und spricht: "Was soll ich?" -
Da sagt sein Feind: "Dein Schwert zieh oder deinen Dollich!"
Da sagt ihm Ritter Kunz: "Du willst mir trumpfen? -
Ich spotte dein! Auf, lass uns blutig kumpfen!"
Schon fechten sie in wild entbranntem Trotzen,
dass durch die Nacht die scharfen Schwerter blotzen.
Und ehe fünf Minuten noch verstrichen,
da lagen beide jämmerlich durchstichen.

Kaum hörte man im Saal Geklirr der Klingen,
so deckte Leichenblässe alle Wingen.
Schnell stürzte alle nach der dunklen Grotte
Und sieht bald, was sich da ereignet hotte.
Leonore ruft: "Weh mir, ich komm zu späte!
Sie liegen beide tot in ihrem roten Bläte."
So ruft die Jungfrau tugendreich und edel
Und nimmt aus ihren Haaren eine spitze Nedel.
Blickt in den Mond mit Schaudern und mit Grausen
Und - stößt die Nadel tief in ihren Bausen.
Und alles sieht mit Angst und mit Entsetzen
Der Jungfrau rotes Blut hochaufwärts spretzen.
Schon sinkt sie hin, die so viel Anmut hatte,
und auf zwei Leichen lieget jetzt die dratte.
Moral
Aus wilder Eifersucht entstehet immer
Not, Drangsal, Trübsal, Pein und großer Jimmer.
Was das Geschick auch Böses mag verhängen:
Man tut nie gut, sich selbsten umzubrängen.


Vielen Dank das Sie sich die Zeit genommen haben um dieses
Buch zu lesen.

Ich hoffe das es Ihnen gefallen hat und würde mich über einen Kommentar freuen.

Kritiken sind auch willkommen und werden natürlich auch gelesen.

Vielen Dank schon im Voraus.

Ulf Heimann


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.03.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Copyright by Ulf Heimann

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