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Liebe-Eine Gefühl was nicht erzwungen werden sollte

Hochzeit - der schönste Tag deines Lebens - sagt man, aber ist das wirklich so? Für mich sollte es das zumindest sein, jedenfalls hatte ich gehofft das mir meine Eltern nur diesen einen Tag ließen. Aber wieder wurde ich eines besseren belehrt, denn ich sollte schon in wenigen Tagen jemanden Heiraten, den ich kaum kannte. Ich sollte diesen Mann nur heiraten, weil er Unmengen von Geld in der Tasche hatte. So viel ich wusste hatte er Firmen in verschiedenen Ländern, sodass er viel herum kam auch wusste ich das er fünf Jahre Älter als ich war, das war nicht das Problem, nur ich war erst 16 und hatte von Sex überhaupt keine Ahnung und von Beziehungen schon gar nicht. Jetzt saß ich jedenfalls bei meinem Therapeuten und heulte mir die Augen aus. Warum ich in meinem Alter einen Therapeuten hatte? Weil meine Eltern dachten ich wäre verrückt und ich wette sie wollen nur das ich Heirate damit sie mich endlich los sind, aber da stellt sich mir doch wieder die kleine Frage „Warum habt ihr mich überhaupt bekommen?“ Wenn sich Kinder diese Frage stellen ist die Erziehung der Eltern sicher fehl geschlagen. Aber wenn ihr Heiraten müsst dann ist die liebe der Eltern völlig verschwunden. Fazit - meine Eltern hassen mich wollen mich los werden und freuen sich auf jede menge Geld das sie zusätzlich zu ihren Millionen bekommen! „Also ihre Eltern wollen das sie Heiraten?“ Kennt ihr das wenn euer Therapeut das wieder gibt was ihr gerade gesagt habt? Es ist doch wirklich zum kotzen, so etwas ist sinnlos und nervt. Trotzdem nickte ich. Der Raum war unglaublich kühl eingereicht, sollte man nicht als Therapeut seinen „Raum“ Einladend aussehen lassen? Ich sah auf eine große Fensterwand, die mir den Blick auf einen wirklich hübschen Garten Preisgab, ich glaube das war auch das einzige was mich hier beruhigte. Wir saßen auf zwei Glasstühlen, die nicht einmal bequem waren. „Und warum denken sie das sie Heiraten müssen?“ Ich seufzte „Naja ich glaube einfach das meine Eltern mich schnellst möglich aus dem Haus haben wollen und da ich noch nicht 18 bin und es ihren Ruf schaden würde , wenn sie mich in ein Heim stecken würden, bleibt natürlich nur noch die Heirat“ „Warum glauben sie denn das ihre Eltern sie nicht mehr lieben?“ Ich mochte es nicht wenn Leute mir Fragen stellten, das konnte ich einfach nicht ab, was die Therapiestunden auch jedes mal zur Hölle machten. „Weil sie mich hier hin schicken, weil sie mich Zwangsverheiraten wollen, weil sie mir nicht mal mehr in die Augen sehen, weil sie mich nicht umarmen, es gibt so viele Sachen die ich ihnen aufzählen könnte, aber am Ende würde sowieso das gleiche herauskommen, sie hassen mich! Und daran können sie und ich nichts ändern“ Mein Therapeut schüttelte nur verständnislos den Kopf, ich wusste, das er nach der Sitzung alles meinen Eltern stecken würde, aber das war mir so was von egal, sollten sie ruhig wissen wie ich über sie dachte. Ich wusste auch das meine Eltern für diese Infos das doppelte an Geld hin blättern mussten, nur um zu wissen was in meinem Kopf ging! Meiner Meinung nach ziemlich sinnlos, sie könnten mich einfach fragen und ich würde ihnen sofort die ganze Scheiße auf den Tisch knallen. Während ich das totale Problemkind darstellte, war mein älterer Bruder der gesamte Schatz unserer Familie, vielleicht weil er die Firma übernehmen sollte, die mein Vater leitete, oder er war einfach so toll weil er das männliche Geschlecht besaß, obwohl ich mir nicht einmal sicher war ob er das überhaupt besaß. Es war kein Geheimnis das die Shadows, das Männliche Geschlecht vorzogen. Ja vielleicht ist da etwas Eifersucht dabei, aber ich hasste ihn wirklich, nicht weil er von unseren Eltern geliebt wurde, sondern weil er wirklich eines der größten Arschlöcher der Welt war. Arschlöcher, die ihre Freundinnen betrugen, oder ihre Schwestern wie den letzten Dreck behandelten. Es würde die letzte Sitzung für mich sein, jedenfalls gab es etwas Positives an der Hochzeit. Mein Name ist Jerry, ich weiß der Name ist eigenartig, aber ich bin glücklich mit ihm. Ich gehöre zu einer der Reichsten Familien des Landes. Den Shadows, wie ich schon erwähnt hatte, ich war nicht wirklich glücklich verwandt mit ihnen zu sein und eigentlich hatte ich mein Leben völlig anderes geplant, Ich wollte Studieren und Anwältin werden. Ich wollte einfach einmal mein Leben selbst in die Hand nehmen und ich hatte wirklich geglaubt das ich wenn ich 18 wäre frei sei, aber auch dieser Traum wurde durchkreuzt. Schon früh hatten meine Eltern versucht mich so zu biegen wie sie mich gerne hätten, aber sie scheiterten und es stand schnell fest: Ich diente nur noch als Ehefrau. Damals hatte ich wirklich geglaubt sie würden mich in ruhe lassen, sie hätten begriffen das ich mein Leben selbst leben wollte, doch ich hatte mich, wie in vielen anderen Sachen mit ihnen, wieder geirrt.

Ich war froh als ich endlich aus dem viel zu kahlen Raum heraus treten konnte. „Ich hoffe das sie ihren Zukünftigen irgendwann einmal lieben können“ Ich drehte mich zu dem schon etwas älteren Mann um. Er war nicht besonders groß, aber schon größer als ich. Er schob seine Brille zurecht strich seinen Pony etwas zur Seite. Seine Haare hatten schon etwas vom grau angenommen. Im großen und ganzen sah er für sein alter gar nicht so schlecht und er hatte seid wir das erste mal geredet hatten einmal etwas wirklich sinnvolles gesagt. Irgendwie war er mir schon etwas ans Herz gewachsen. Ich nickte und lächelte ihn freundlich an „Machen sie es gut Mrs Shadow“ Meinte er freundlich und schloss hinter sich wieder die Tür. Unschlüssig stand ich allein im Eingangsbereich, ich wusste das meine Mutter draußen warten würde. Sie wollte mit mir ein Hochzeitskleid Kaufen, damit ich mich als „unsere“ Familie auch hübsch präsentierte. Natürlich gab es ein Voressen, wo sich alle noch einmal vor dem „großen Tag“ trafen. Eltern der Braut und Eltern des Bräutigams, Geschwister inklusive. Ich wusste aus zuverlässigen quellen das mein zukünftiger einen Bruder hatte, der aber schon seid drei Jahren im Ausland arbeitete. Ich persönlich fragte mich jedoch immer wieder wie ein Mensch jemand fremdes Heiraten kann, denn er hatte dieser Hochzeit ohne zu zögern zugestimmt. Er musste ein kalter Mensch sein, der auf keinen Rücksicht nahm, aber das war bei den Geschäftsmännern ja nicht anders zu erwarten. Als ich nach draußen kam, wartete meine Mutter wirklich auf mich, wenigstens war sie pünktlich. „Los setze dich rein, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!“ Schimpfte sie mit mir. Wie nicht anders zu erwarten war, fuhr Mom´s Persönlicher Bodyguard. Bob. Ich kannte ihn schon ziemlich lang, ich glaube er war schon vor meiner Geburt bei unserer Familie „Es hat dich niemand gebeten mich zu verheiraten“ Meinte ich schnippisch, aber mal wieder lenkte sie das Gespräch in eine ganz andere Richtung. „Was glaubst du was ich für dich alles gemacht hab“ Rief sie aufgebracht, als ich mich genervt ins Auto setzte „Da kannst du mir auch einmal ein Gefallen tun“ Also auf die Mitleidstour, aber das vielleicht damit mein Leben total Zerstört wird, ist ihr natürlich völlig entfallen. Ich konnte drüber nur den Kopf schütteln. Immer ging es um meine Eltern, ich will auch gar nicht egoistisch klingen, nur glaube ich einfach das ich ein recht auf ein eigenes Leben habe. „Ist gut Mutter“ Brummte ich um nicht noch eine Diskussion anzufangen, schließlich hatte ich schon eine unglaublich „erfolgreiche“ Sitzung mit meinem ehemalig Therapeuten. Wir fuhren in Mom´s Lieblingsladen „Gabor´s“, dort trieb ein Schwuler Modedesigner sein „Unwesen“, sanft ausgedrückt. „Annette Schatz“ Aufgeregt kam Gabor wie ein fröhlicher Schmetterling, in einer Schulaufführung, zu uns gehüpft und begrüßte meine Mom mit „Küsschen rechts, Küsschen links und wider Küsschen rechts“ Danach wandte er sich mir zu und umarmte mich zaghaft. „Wie hübsch du doch ausschaust Jerry“ meinte er und kicherte. Eilig zog er mich in sein Artiller, da vorne nur für die „Gewöhnlichen Leute“, wie er sie gerne nannte, die Sachen standen. Gabor hasste aus irgendeinen Grund die Mittelschicht und alles was abwärts ging. Obwohl er selbst einmal dazu gehörte. Als er mir das dunkel blaue, leicht glitzernde, trägerlose Kleid kürzte, was mir jetzt schon nicht mal bis zu den Knien reichte, schwärmte er pausenlos darüber, dass er unglaublich stolz auf mich sei. Das ich doch nun endlich meine eigenen Familie hatte, aber es war ja nicht so das ich gleich ein Kind bekam, so fand ich seine Freude ziemlich überflüssig. „So, das müsste reichen“ Meinte er und grinste verschmitzt. Er schob mich zum großen Spiegel, wo ich mich dann begutachtete. Abgesehen davon das dieses Kleid ziemlich kurz war, sah ich darin wirklich unglaublich aus. Ich wollt nicht angeben, aber das war ein Outfit was ich wirklich mochte. Wenn so ähnlich auch mein Hochzeitskleid sein sollte, dann wow. Ich sah mich genauer an, meine rotbraunen Haare gingen mir lässig bis zur Brust und das schwarze Kleid betonte meine unnatürlichen bernsteinfarbenen Augen. „Das Hochzeitskleid hab ich leider noch nicht ganz fertig, ich hoffe du verzeihst mir Annette schatz?“ Sagte Gabor entschuldigend zu meiner Mutter gewannt. Sie schüttelte nur den Kopf „Solange es bis Sonntag fertig ist, ist alles in Ordnung“ Sonntag, der Tag meiner Vollstreckung, oder Hinrichtung, im stillen betete ich das er das Kleid bis dahin nicht fertig bekam. „Aber sicher, du kennst mich doch“ Er lächelte uns beide Aufgeregt an, während ich mir das Augenrollen mühevoll verkniff. Ich zog schweren Herzens das Kleid wieder aus und reichte es Mom, die es in den Schutzbeutel steckte „Gabor, du hast dich mit diesem Kleid wirklich selbst übertroffen, es ist brillant!“ Schwärmte Mom als sie sich das Kleid noch einmal ansah „Für besondere Menschen gibt es halt etwas besonderes“ Er kicherte. Ich persönlich bekam kotzreize bei seinem Kichern, ich wusste das ab und zu die Zicke in mir hoch kam, aber ich glaube das war nicht zu verhindern, wenn man in einer Reichen Familie aufwuchs. Da achtete man halt nicht wirklich auf die inneren werte, obwohl, mir waren sie schon wichtig. Ich wollte kein Macho Typ, der nur auf Sex aus war, aber das konnte ich mir ja jetzt auch nicht mehr aussuchen! Mir fällt auf, dass ich bisher nur schlecht Sachen über meine Eltern geredet hatte, aber es gab auch gute Seiten, glaube ich zumindest, denn in jedem Menschen steckt etwas gutes, also haben sie sicher irgendwann einmal etwas gutes für mich getan (Und ich meine nicht das Sparkonto, wo ich jedes Jahr 2.000 Euro mehr drauf habe), nur dann als ich es nicht wirklich wahrgenommen hatte, oder vielleicht dachten sie einfach das was sie taten wäre gut für mich. Es ist schwer Eltern zu sein, was mir den Wunsch ob ich Kinder wollte ziemlich erleichterte. Sollte ich irgendwann doch einmal Kinder haben, wird meine Erziehung sicher besser als die meiner Eltern. Wir liefen zurück zum Auto und Mom musste unbedingt wieder ein Gespräch anfangen „Der Tag doch ganz schön“ „Klar, ich brauch nicht mehr zur „Zwangs“-Therapie, weil ich ja jetzt zur „Zwangs“-Hochzeit gehe“ Meinte ich ironisch zu Ihr „Schatz, das Thema hatten wir schon, du wirst Heirateten, ob du es willst oder nicht“ Dort sprach gerade nicht meine Mom, sondern eine Chefin zu ihrer „Sklavin“. Jawohl Gebieterin, ich werde tun was ihr befiehlt. Ich verdrehte die Augen und starrte den Rest der Fahrt aus dem Fenster, sollte doch der Untergang kommen und mich zerfressen.

Als wir zu Hause waren, konnte ich es gar nicht erwarten aus dem Auto zu steigen, einfach weg von meiner Mom. Wir wohnten in einer wirklich unglaublich fantastischen Villa, die von Macht und Geld nur so strotze. Als uns die Tür, von unserem Dienstmädchen geöffnet wurde, kam uns mein Bruder auch schon sofort, von der Treppe, entgegen gerannt. „Rate mal was dein unglaublich toller Bruder gefunden hat“ Er blieb strahlend vor mir stehen, während ich ihn mit hochgezogenen Braunen aussah „Dein Penis?“ Gab ich ihm knapp zu Antwort und schubste ihn bei Seite. Okay vielleicht hatte ich übertrieben das mein Bruder ein Arschloch war, stimmte natürlich nicht, wir hatten die gleiche Auseinandersetzungen wie andere Mädchen mit ihrem Brüdern, aber seine Freundinnen betrug er trotzdem, obwohl dann nur eine Gummipuppe dran glauben musste. „Haha, wie unbeschreiblich lustig wir heute doch wieder sind“ Meinte mein Bruder ironisch und lief mir nach. „Kinder bitte ich bin ziemlich gestresst, also benehmt euch und ich will das ihr es beim Essen auch tut!“ Da war er wieder, der Blick meiner Mom Ich-bin-die-Hähne-und ihr-die-Küken-also-macht-was-ich-sage, sollte der Blick wahrscheinlich ausdrücken. Ich äffte sie im stillen nach und rannte beinahe zu meinem Zimmer, um dem Elend schnellst möglich zu entkommen, aber da gab es ja noch das Wesen was man „Bruder“ nannte.“Was ich vorhin eigentlich sagen wollte war“ Er heilt mir einen Beutel vor die Nase und hinderte mich so daran in mein Zimmer zu stürmen. Skeptisch nahm ich ihm den Beutel ab. Als ich ihn jedoch öffnete war ich erstens erleichtert und zweitens total erstaunt, denn am Anfang hatte ich wirklich gedacht er hätte seine Hoden gefunden und uns verschwiegen das er vor zwei Jahren Eunuch geworden war (Das mit den zwei Jahren war jetzt geraten) und nun wollte er sie mir zu meiner bevorstehen Hochzeit schenken. Aber anstatt seine Hoden waren kleine Glasmurmeln dort verstaut. Ich war total überrascht, ich wusste gar nicht das wir die überhaupt noch hatten. Früher hatten John, mein Bruder und ich immer damit gespielt und es hatte so viel Spaß gemacht, damals glaubte ich auch noch das aus meinem Bruder noch etwas großes werden konnte, ich glaube er war sogar mein Vorbild und nicht das er sich zum Neandertaler zurück entwickelte. Aber Menschen änderten sich halt....zum guten oder zum schlechten.

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Tag der Veröffentlichung: 05.12.2013

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