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Prolog

Ein Schmerz so stark und schmerzhaft als würde dir jemand die Organe aus deinen Körper quetschen und dir die Luft nehmen. Es ist der Schmerz den ich fühle, jedes mal wenn an diesen Tag denke, wo du mich für immer verlassen hast. Es war ein Dienstag, wir wollten uns treffen am Eiscafé in der Innenstadt. Es war viel los, die Tische draußen waren alle besetzt, also ging hinein um mich hinzusetzen. Innen drinnen war es kühl, draußen schien die Sonne. Ich hatte einen Platz am Fenster ergattert, er schenkte mir kühle Luft aber auch ein paar wenige Sonnenstrahlen. Ich hatte eine gute Aussicht nach draußen, so lenkte ich mich ab. Du warst schon zu spät dran, ich suchte dich um Tummel der vielen Leute. Erblickte dich jedoch nicht. 

Ich rief dich auf dem Handy an, doch jedes mal erklang die Mailbox: "Ben Stricker, ich bin gerade nicht erreichbar. Hinterlass doch eine Nachricht, ich ruf zurück." Ich sprach nichts seine Mailbox. Jedoch rief ich wieder und wieder an. Doch er ging nicht ran. Ich wartete, eine Stunde. 

1. Kapitel

Ich musste mich hinsetzen. Die Luft blieb mir weg, es tat weh. Es fühlte sich an als würden mein Kopf und mein ganzer Körper zerplatzen, es tat nur noch weh. Ich umfasste mit beiden Armen meine Knie, Ich drückte sie nahe an mich, ich brachte keinen klaren Gedanken zu stande. Es tauchten Bilder auf, verschwommen und doch scharf. Realisieren, wollte ich nichts mehr. Ich wusste nicht mal mehr was ich realisieren sollte. Ich hörte Schritte, konnte sie nicht zuordnen und dann ein vertrautes Gesicht, es war meine Mutter. Sie kam ins Wohnzimmer, meine Schreie waren wohl nicht zu überhören gewesen. Ich hatte nicht wahrgenommen das ich schrie. Sie nahm mich in den Arm, fest. "Alles wird wieder gut! Versprochen!", das wiederholte sie oft und lange. Mir liefen Tränen übers Gesicht, es war mir egal das ich weinte. Ich wollte ewig hier sitzen bleiben, in den Armen meiner Mutter. Aber das brachte mir meinen besten Freund auch nicht wieder. 

Ich rang nach Atem. Mir blieb die Luft erneut weg und jeder einzelne Moment spielte sich erneut in meinen Kopf ab. Und der Schmerz kam wieder. Er brachte mich fast um. Ich vermisste Ben so schrecklich sehr, kaum zum aushalten. Draußen war es Dunkel. Es war Nacht, wie viel Uhr es war wusste ich nicht. Zum ersten mal bewegte ich mich nach einer sehr langen Zeit. Ich habe lange auf meinen Bett gelegen, zu lange. Es waren Stunden aber vielleicht auch Tage. Ich war mir nicht sicher. Ich zog mir meinen Schlafanzug an, ich müffelte. Anscheinend bin ich Tage hier gelegen. Mein Wecker zeigte 2:31 Uhr an und es war ein Donnerstag. Wow. Zwei Tage bin ich nur da gelegen, habe nachgedacht und geweint. Ich legte mich zurück in mein Bett, kuschelte mich hinein und versuchte zu schlafen. Es ist mir jedoch nicht gelungen, ich lag die ganze Nacht mit offenen Augen wach und dachte erneut nach. An Ben unsere Zeit seit der 2. Klasse, in all den Jahren ist er in jeden Fach neben mir gesessen. Seit neun Jahren waren wir beste Freunde und sahen uns jeden Tag, du wohntest zwei Straßen weiter von mir, in der Grundschule holtest du mich immer ab und wir gingen den Weg zusammen, so war das seit neun Jahren und niemals dachte ich das es sich ändern würde.

"Guten Morgen, mein Schatz", weckte mich meine Mutter mit einen Kuss auf die Stirn. Ich starrte sie an. "Emma, du musst aufstehen. Heute ist die.. die Beerdigung!", bekam sie sehr mühsam heraus. Ich drehte meinen Kopf zur Wand, "Ich werde nicht hingehen!", brachte ich mit fiesen Unterton heraus. Sie sollte mich in Ruhe lassen, ich würde nicht hingehen und dazu zwingen konnte sie mich nicht. Das war natürlich klar. "Du musst! Er war dein Bester Freund, sehr lange Zeit. Und ihn würde das sicherlich viel bedeuten!", sie zog mir die Decke weg. Ich blieb regungslos liegen, es war mir egal. "Egal was du tust, ich werde nicht hingehen!", ich schrie sie an. Es war mir alles egal. Ich stieg aus dem Bett und stampfte mit schweren Schritten ins Badezimmer. Ich schloss die Türe und drehte den Schlüssel. Auf den großen blauen Teppich legte ich mich und schloss für einen Moment die Augen.

"Emma!", Ben stand die Straße ganz unten. Er rannte los. Ich ihn entgegen. "Ben!", ich rief es laut und musste lachen, er kam auf mich zu. Ben hob mich nach oben und wirbelte mich herum. "Oh meine schöne Emma.", er lachte. Ich gab ihn einen Kuss auf die Backe. Er setzte mich ab. "Na komm! Erzähl mir wie war es im Urlaub?", er zog mich mit.

Das Klopfen meines Bruders an der Tür riss mich aus den Gedanken. "Emma, mach auf!", er klopfte wieder. "Gleich!", gab ich mürrisch zurück. Ich schloss die Tür auf. Und mein Bruder Emile kam mir entgegen. Er hatte schwarze Haare und war 23 Jahre alt. Meistens mochte ich ihn, aber in diesen Moment regte er mich auf mit seiner Art, alles sollte nach seiner Nase laufen. Und ich war nicht aufgelegt mir Dinge sagen zu lassen. "Auf die Seite. Du Vollidiot!", ich zwengte mich vorbei zurück in mein Zimmer. Ein Blick warf er mir nach, sagte jedoch nichts. In meinen Zimmer schmiss ich mich auf mein Bett und kuschelte mich hinein.

"Emma, kommst du mit oder nicht?", meine Mutter stand in der Tür. Sie hatte ein schwarzes Kleid an. Ich schüttelte den Kopf. "Na gut, ich sage Ben's Mutter das es dir noch zu schlecht ginge. Tu mir bitte einen Gefallen!", sie versuchte zu lächeln. "Welchen?", ich schaute ihr tief in die Augen. "Steh auf und schnapp etwas frische Luft! Das wird dir gut tun, glaub mir.", sie wollte mir so sehr helfen, aber nicht so. "Mal sehen.", knurrte ich sie an. Sie verließ mein Zimmer, endlich war ich alleine. Meine Mutter, mein Vater und meine bedeiden Brüder waren weg. Ich war zum ersten mal einmal für mich. 

2. Kapitel

Schwere Regentropfen prasseln gegen mein Fenster. Es ist eine Woche her, meine Mutter versuchte mich raus zuschicken, aber entweder schreie ich sie an oder ich ignoriere sie. Das Wetter heute passt zu meiner Stimmung. "Emma, Frühstück!", kam die freundliche Stimme von meiner Mutter. "Sofort.", grummelte ich zurück. Ich zog mir meinen linken Socken an und ging die Treppen nach unten. Schritt für Schritt, ich machte mich extra schwer. Provokation nenne ich das. In der Küche saß mein Vater und meine Mutter. "Guten Morgen.", entgegneten mir beide. "Morgen.", gab ich zurück. Ich schnappte mir ein warmes Brötchen. Es tat gut es in den Händen zu halten ich halbierte es. "Bereit für die Schule?", mein Vater lächelte. Ich schüttelte den Kopf. Wieso taten sie immer so als wäre alles gut? Es war überhaupt nichts in Ordnung. Er lachte auf: "So kenne ich meine Emma." Ich schoppte das letzte Stück Brötchen in mich hinein und stand auf. Eilte die Treppe nach oben in mein Zimmer. Ich war eine Woche vom Unterricht befreit worden.

"Meine wunderschöne Emma! Alles Gute zum Geburstag.", Ben gab mir einen Kuss auf die Stirn und kam ins Haus herein. Ich lachte: "Danke!" Er war der tollste Mensch überhaupt, immer fröhlich und nahm alles mit Humor. Das mochte ich an ihn. Er gab mir sein Geschenk, ich setzte mich hin und öffnete die Schleife. Blau. Meine Lieblingsfarbe das wusste er. Das Geschenkpapier war ebenfalls blau. Ich riss es auf und eine Tasse kam zum Vorschein. "Für das tollste Mädchen auf der Welt!", stand darauf. Ich lachte, gab Ben einen Kuss auf die Wange und stellte sie auf den Tisch.

"Emma!", Gina kam auf mich zu. Sie umarmte mich. Ich zwengte mir ein Lächeln auf die Lippen: "Hallo." "Wieso warst du nicht auf der Beerdigung?", ihr Gesichtsausdruck wurde Ernst. "Für manche Dinge bin ich eben noch nicht bereit.", ein fieser Unterton kam damit heraus. Ihr Gesichtsausdruck zeigte mir sie verstand nichts. Mit schnellen Schritten ging ich weiter. Gina folgte mir und der Wind umspielte ihre blonden Haare. Früher hatte ich sie beneidet, aber jetzt war vieles anders geworden. "Lauf doch nicht so schnell, kommt man überhaupt nicht mit.", kam es hinter mir. Ich blieb nicht stehen, ich ging weiter in meinem Tempo, die Treppen im Schulgelände hinauf. Das Klassenzimmer war einige Meter entfernt und dann kam der Blondschopf um die Ecke, mein Blondschopf. Als er mich sah erfror sein Gesichtsausdruck, er hörte auf zu lächeln. "Bis dann.", er verabschiedete sich von seinen Freunden und sah mich nicht an. Er ging vorbei. "Riley!", kam es aus meinem Mund. Er drehte sich um und ging einige Schritte zurück bis er vor mir stand. Sein Duft umspielte meine Nase. Ich hatte mich seit ich von Ben's Tod erfahren habe nicht mehr bei Riley gemeldet. "Emma, wieso hast du dich nicht mehr gemeldet?", er hörte sich besorgt an. "Ich möchte nicht hier und jetzt reden! Nach der Schule, wartest du?", ich sah ihn hoffnungsvoll an. Er nickte und gab mir einen Kuss auf den Mund.

Riley war mein Freund, schon länger. Ich hatte ihn durch Ben kennen gelernt und später auch lieben. Doch mit der Zeit, konnte Ben Riley nicht mehr leiden. Er hatte mir nie erzählt wieso. Ben wusste Dinge, die ich besser nicht erfahren sollte und es war gut so. Mein Blondschopf war ein toller Mensch, der doch ab und zu Fehler machte, aber es war ok.

Der Vormittag verging langsam, jeden Moment dachte ich an Ben. Den er saß immer neben mir, er war da wenn ich etwas nicht verstand und jetzt war sein Platz leer. Ich saß alleine den ganzen Tag über und der Schmerz wurde größer während ich nur da saß. Ich passte nicht auf, ich meldete mich nicht um mich am Unterricht zu beteiligen. Ich redete mit niemanden, nicht mit Gina auch nicht mit Riley.

Ich öffnete die Tür. Und da stand Riley, sein Blick richtete sich zu Boden. Ich ging auf ihn zu, er hob seinen Kopf und musste lächeln. "Überstanden?", fragte er. Ich nickte. "Dann komm, ich bring dich noch", er legte seinen Arm um mich und gingen die Straße entlang, durch den Park bis zur Einmündung in meine Straße. "Wir sehen uns morgen! Ich hol dich ab, Sonnenschein.", er gab mir einen Kuss auf die Wange und setzte seinen Weg fort. Ich blieb stehen und sah ihn nach. Er holte seine Kopfhörer aus seiner Jackentasche und schloss sie an sein Walkman an. Ich war froh ihn zu haben, aber es war nicht wie mit Ben. Ich konnte mit Ben über alles reden, wirklich alles uns verband etwas magisches. Mit Riley war das anders, ich wusste nicht immer was ich sagen sollte, meistens redete er. Ich wusste nicht woran das lag. Es war einfach anders.

"Wie war der erste Tag?", kam die Stimme meiner Mutter aus der Küche. "Ganz ok", ich schloss die Haustür und begab mich zu ihr. "Nur ok?", sie machte ein besorgtes Gesicht. "Es war anders, ohne Ben", ich setzte mich auf einen Stuhl und sah ihr zu wie sie das heiße Wasser im Kochtopf ausschüttete. "Ich verstehe. Aber irgendwann wird es besser, glaub mir.", sie sah mich an und ein mitleidiges Lächeln huschte über ihre Lippen. "Nein wird es nicht! Es wird nichts besser.", ich sah sie wütend an, sie verstand gar nichts. Ich nahm meine Tasche und lief wütend die Treppe hinauf. Meine Zimmertür knallte ich hinter mir zu und legte mich auf das Bett. Ich nahm mein Handy und suchte die Tonaufnahme. Eine bestimmte Tonaufnahme.

3. Kapitel

Thomas Daison. Das war der Beste Freund von Ben. Ich mochte ihn nicht, nein. Er hatte mich beleidigt. Schon seit ich ihn kannte, als Ben ihn mir vorgestellt hatte, seit diesem Moment konnten wir uns nicht ausstehen. Ben hatte sich immer gewünscht das wir uns verstanden, aber es ging einfach nicht. Und trotzdem hatten mein bester Freund und ich die bessere Bindung. Das wusste ich da Ben es mir erzählt hatte, außerdem kannten wir uns schon länger als Ben und Thomas. Thomas kam in der 7. Klasse dazu, aber das brachte meinen besten Freund und mich auch nicht auseinander, das war gut.

Die Tonaufnahme wurde zwei Tage vor Ben's Unfall aufgenommen, auf einer Party. Ich war nicht anwesend, ich war auf einer anderen Party, aber Ben wollte dort umbedingt hin, da es Jessica Browns Party war und diese war seine Freundin. Sie mochte mich genauso wenig wie ich sie. Das hatte seine Gründe, den sie wusste was Ben empfand. Und das gefiel ihr so gar nicht. Ich mochte sie nicht, weil sie einfach nicht zu Ben passte, sie war wie soll man sagen? Eine Schlampe, sie betrog ihn wenn die Gelegenheit sich bietet. Ben wusste das, aber er war nicht gerne alleine, was ich nicht verstand.

Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren und drücke auf Start:

"Ben, Warte!", erklang Thomas Stimme. "Was ist?", Ben klang wütend. "Wieso Emma? Wieso liebst du Emma?", Thomas klang verwirrt, "Ich versteh dich nicht? Emma ist hässlich und so stur und du hast eine Freundin. Jessica ist doch viel besser als Emma." "Ich kenne Emma schon ewig und Emma ist einfach meine große Liebe! Versteh das endlich.", Ben hörte sich sehr wütend an.

Dann hörte die Aufnahme auf. Ich hatte diese Aufnahme einen Tag vor Ben's Unfall gehört und sie hatte mich geschockt. Ich hatte ihn gebeten ins Eiscafé zu kommen, ich wollte das klären. Ich wusste nicht ob ich genauso empfand, aber es hätte doch sein können. Und als er auf den Weg war zum Eiscafé, da passte er nicht auf und beim überqueren der Straße kam ein Auto und schleuderte ihn in die Luft, er war tot und ich habe so lange gewartet. Als ich nach Hause kam hatte seine Mutter schon angerufen, ich rief zurück und sie sagte mir was passiert war, schon als sie nur das Wort "Unfall" aussprach da brach ich in Tränen aus. Ich konnte nicht mehr atmen. Das war der schlimmste Moment den ich erlebt hatte. Der Schmerz war mit der Zeit größer geworden und noch schwerer zu ertragen. Ich war allein, mein bester Freund hatte mich einfach so verlassen ohne zu wissen, ob das was er empfand der Wahrheit entspricht oder ob es nur am Alkohol lag. Den er war sehr betrunken gewesen auf dieser Party. Ich verstand es immer noch nicht, wieso Ben? Wieso nicht jemand anderes, jemand den ich nicht kannte. Das klopfen an der Tür schreckte mich aus meinen Gedanken, die Tür öffnete sich und das freundliche Gesicht meiner Mutter kam zum Vorschein. Sie lächelte. "Ich weiß, dass das alles nicht einfach ist. Das kann ich gut verstehen.", sie lächelte mitleidig und setzte sich auf mein Bett. Ich richtete mich auf. "Es ist einfach so schwer. Ich versteh das alles nicht, wieso Ben? Er war mein bester Freund!", ich kuschelte mich an ihre Schulter und meine Mutter legte den Arm um mich. "Irgendwann wird es wieder. Ihr habt so aneinander gehangen, jeden Tag wart ihr zusammen. Habt die verrücktesten Dinge unternommen und seit so gut miteinander ausgekommen.", sie lachte. Ihr Lachen das alles ein bisschen besser. Ich lächelte sie zaghaft an, es war kein richtiges Lächeln, es war eben nur ein Versuch. Sie stand auf:"Kommst du mit einkaufen? Vielleicht bringt dich das auf andere Gedanken?" Ich schüttelte den Kopf: "Nein." Sie ging zur Tür, drehte sich nochmal um und lächelte ein letztes mal, dann drückte sie den Hebel nach unten, machte die Tür auf und verschwand.

Ich blieb sitzen und starrte an die Wand. So viele Bilder von Ben, Gina, Riley und mir. Ich hiefte mich aus dem Bett, ging rüber zur Tür und machte sie auf. Der Flur war weiß gestrichen und viele Bilder hingen an den Wänden von meiner Familie. Ich machte die Tür von meinen Bruder auf, normalerweise schläft er noch, aber er war wach. "Hallo.", ich trat ein und schloss die Tür hinter mir. "Hallo Kleines!", er lächelte zaghaft. Er saß auf dem Bett und las ein Buch ich setzte mich dazu. Wir schwiegen, lange Zeit. Bis er aufstand zur Tür ging und sich umdrehte: "Kannst ruhig hier bleiben." Ich nickte und legte mich ins Bett, warf seine Decke über mich und drehte den Kopf zur Wand. Ich lag den ganzen Tag nur in Emiles Bett und schlief ein.

Der Klingelton meines Handys ertönte im Zimmer neben an, ich stieg aus dem Bett und eilte in mein Zimmer, bei der Schwelle an der Zimmertür stolperte ich, doch ich fing mich mit meinen Armen auf erhob mich und schnappte mir mein Handy. Es war Gina. Ich nahm den Anruf an. "Hallo Emma, ich wollte fragen ob du Lust hättest ins Café zu gehen?", man hörte ihr Grinsen beim reden heraus. Ich hatte eigentlich keine Lust, aber wieso nicht? "Ja natürlich, wann?", es hörte sich freundlich an. "Jetzt?", sie klang erleichtert. "Ja na gut, wir treffen uns dort.", ich legte auf. Ich sagte meiner Mutter bescheid. Sie freute sich: "Viel Spaß mein Schatz!" Ein Kuss auf die Stirn und schon war ich aus dem Haus.

Die Wolken hingen schwer über der Stadt, aber es passte zu meiner Stimmung. Es war Oktober, die Zeit verging schnell. Schon über einen Monat war er nicht mehr hier und ich vermisste ihn mehr als sonst. Er hatte dieses Wetter genauso geliebt wie ich, ok, Winter war besser. Aber das bedrückende fanden wir beide schön und früher wären wir um diese Zeit immer unterwegs gewesen. An der Kasse stand ich nicht lange an. Es war eine Person vor mir und diese ging auf meine Schule, sie hatte lange braune Haare und war niemand anderes als Jessica Brown. Als sie ihre Bestellung aufgab drehte sie sich für einen kurzen Moment um, sah durch den Raum mit ihren Blick der ausdrückte das sie etwas besseres war. Und dann sah sie mich, ihre Mine verblasste, sie schaute mich eine kurze Zeit an. Sie war erschrocken und drehte sich schnell wieder um. Zu meinen Glück forderte sie ihre Freunde auf sofort zu verschwinden, ich wusste wie unangenehm es ist, mich zu sehen. Die beste Freundin ihres Freundes, der jetzt tot war. Gut, sie erinnerte mich mehr an Ben als viele andere, aber er hatte sie nicht geliebt und die wichtigste Person in seinem Leben war sie auch nicht. "Alles ok? Ich habe Jessica gesehen, die hat vielleicht einen Abgang hingelegt.", sie lachte und nippte an ihren Kaffee, der viel zu heiß war um ihn zu trinken. Ich nahm meinen in die Hand, trank aber noch nicht, ich pustete: "Ja alles ok." Ich war nicht interessiert an einer Unterhaltung über Jessica. Der Laden war gut befüllt, viele aus meiner Schule waren hier. Und als ich mich umblickte erblickte ich Thomas Daison. Er redete mit einem seiner Freunde und dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung, doch seine Augen ruhten noch einen Moment auf seinem Freund. Er blickte sich um, er sah mich an. Wir sahen uns an, mitten in die Augen. Ich schaute weg. Gina erzählte irgendwas, ich hatte nicht zugehört. "Was machte er hier?", fragte ich mich. "Wer?", Gina lachte verwirrt. "Thomas Daison.", ich sah sie an. Sie blickte hinüber zu ihm. Ihr Mund formte ein "oh" doch nichts kam, sie zuckte nur mit den Schultern. Ich drehte mich erneut um und Thomas war auf den Weg in meine Richtung.

4. Kapitel

"Hallo Emma", Thomas stand vor mir und sah mich an. "Hallo", bekam ich heraus. Er setzte sich auf den freien Stuhl neben mir. "Ich muss los.", kam es von Gina. Sie packte ihre Sachen und verschwand. Ich war alleine mit Thomas. Ich sah in erwartungsvoll an. "Du warst nicht auf seiner Beerdigung?", er sah mir nicht wirklich in die Augen, eher an mir vorbei. "Nein, ich.. ich konnte nicht.", ich schüttelte den Kopf. Das atmen fiel mir schwer, ich schaute zu Boden. Wir schwiegen eine ganze Weile. "Fehlt er dir?", brach er das Schweigen. Ich nickte. "Mir auch.", brachte Thomas schwer heraus. Ich sah auf meine Uhr, es war zu spät. "Ich muss gehen. Tut mir leid.", brachte ich heraus und nahm meine Tasche. "Darf ich dich begleiten?", er sah mich erwartunsvoll an. "Ok", das hatte mich überrumpelt. Ich dachte er mochte mich nicht und jetzt wollte er mich begleiten.

Er lächelte mich an. Thomas war genauso nervös wie ich, vielleicht sogar noch nervöser. Natürlich, wer hängt den schon gerne mit der besten Freundinnen seines verstorbenen Freundes rum? Ich würde es nicht wollen. Wieso macht er das überhaupt? "Wieso begleitest du mich nach Hause? Ich dachte du magst mich nicht?", ich schaute ihn fest in die Augen. Sein Blick ruhte auf dem Weg: "Es ist dunkel. Und wer sagt bitte das ich dich nicht mag?" "Ben.", ich brachte es schwer raus. Thomas nickte nur. Langes Schweigen begleitete uns, bis wir an Ben's Haus ankamen. "Emma", Thomas schaute mir direkt in die Augen: "Stimmt, ich habe dich nicht gemocht, du warst so anders. Du hast einfach nicht zu Ben gepasst, aber er mochte dich warum auch immer. Und jetzt wo mein bester Freund tot ist, da ist alles viel schwerer. Es ist so unerklärlich, es tut so weh. Als du nicht zur Beerdigung gekommen bist, dachte ich er bedeutet dir überhaupt nichts, aber du warst auch nicht in der Schule, das hatte mich zweifeln lassen. Jetzt weiß ich dir macht es so viel aus, vielleicht sogar mehr wie mir. Ich habe dennoch auch zu kämpfen und mich damit abzufinden." Mein Blick wanderte zu Boden, ich wusste nicht was ich sagen sollte, also ging ich. Thomas Blick ruhte auf mir, er lief mir nicht nach er blieb stehen und schaute mir nach. An der Haustür angekommen schaute ich zurück und Thomas war weg. Ich sperrte die Tür auf und erblickte das Gesicht meiner Mutter, sie stand im Flur mit einen Handtuch auf dem Kopf, wahrscheinlich hatte sie ihre Haare gewaschen. "Hallo.", ich zog meine Jacke und Schuhe aus. "Wie wars?", sie kam auf mich zu und legte ihre Hand auf meine Schulter. "Schön, ich bin in meinem Zimmer.", ich löste mich und ging die Treppen nach oben in mein Zimmer. An den Wänden hingen so viele Bilder, zu viele Erinnerungen. "Wie sollte ich jemals wieder klar kommen?", angestrengt dachte ich nach. 

Impressum

Texte: EMAXX
Bildmaterialien: EMAXX
Tag der Veröffentlichung: 30.07.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für zwei ganz besondere Menschen in meinen Leben, weil sie mir jeden Tag zeigen was es heißt Liebe zu spüren, Vertrauen in einen zu haben. Eine Freundschaft mit euch, ist unbezahlbar. Ein Leben ohne euch ist unvorstellbar und ich bin verdammt froh Personen wie euch in meinen Leben zu haben. Ich wünsche mir für jeden Menschen auf dieser Welt, Freunde wie euch.

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