gefangen in mir
eingehüllt in einsamkeit
fühle ich dich komme
deine krallen kreischen über den boden
dein keuchender atem hallt von den wänden
ich höre dein herz
es schlägt in gierigem takt
schon hast du die eiserne tür
meines gefängnisses erreicht
ich werde kleiner
schweiß auf meiner haut
der schlüssel quietscht im rostigen schloss
schweflig stinkender geruch weht in meine nase
du kommst, um mich zu holen
ich möchte schreien
doch kein ton verlässt meine kehle
ich bete, rufe, flehe
doch kein mensch, kein gott erhört mich
deine anwesenheit berührt mich
lässt mich erstarren
du nimmst meine hand
knochig und kalt sind deine finger
du zerrst mich mit dir
hinaus in die träume
voll angst und schmerz
aus denen es kein entrinnen gibt
meine seele schreit
doch mein mund schweigt
dunkelheit
mehr als die abwesenheit von licht
stille
mehr als die abwesenheit von geräuschen
einsam
umgeben von menschen
gefangen
ohne von gittern umgeben zu sein
unterworfen
aufrecht auf den beinen stehend
verloren
im licht es scheinbaren sieges
meine seele weint
doch mein mund lacht
Tosend ziehen die Wirbel der Gefühle
mich in unwiderstehlichen Kreisen
hinab in die dunkelsten Tiefen
der endlosen Einsamkeit.
Laut brüllen die eisigen Winde
des herzlos zerrenden Sturms
der ersterbenden Leidenschaft
in mein ertaubendes Ohr.
Langsam kriechend, sich windend
kommt der unbarmherzige Frost
der eisigen Lieblosigkeit
mit klammen Fingern in mein Herz.
du hast mich nicht vergessen
hast auf deine chance gewartet
bis die zeit reif war
nun bist du zurückgekommen
nichts kann dich vertreiben
du bist der gewinner
nimmst dir, was du willst
meinen schlaf, meinen geist
mein lachen, meine tränen
mein herz und meine seele
liegen offen vor dir
doch sei gnädig, töte ohne zögern
Die Feuer sind erloschen
die Trommeln schweigen still
Dunkelheit hat sich auf uns gesenkt
statt Wärme nur noch Kälte
ich friere neben dir
Du warst die eine Antwort
heute gibt es nur noch Fragen
Du warst meine Festung
heute gibt es nur noch Trümmer
Statt Blumen im Haar
Schwerter in meiner Hand
Statt Liebe in meinem Herzen
Wunden auf meiner Seele
Gebrochenes Herz
Endloser Schmerz
In Teile zerbrochen
zu Kreuze gekrochen
belogen
betrogen
Schreien und Tränen
Flüstern und Sehnen
Zersprungen wie Glas
Wie Kreide so blass
letztlich allein
Du Schwein!
folg mir
auf meinen dunklen wegen
durch die finstere nacht
ohne sternenglanz
hinein in die hölle des seins
nimm meine hand
ich bringe dich ins horrorland
gefüllt mit angst und schmerz
geschaffen nur für dich
hab keine angst
geh einfach mit
sterben kann man nur einmal
im fegefeuer leiden
jede nacht
Sehnsucht nach deiner Hand
die mich zart streichelt
Sehnsucht nach deinem Arm
der mich sicher hält
Sehnsucht nach deinem Blick
der wirklich mich sieht
Sehnsucht nach deinem Mund
der meinen wahren Namen nennt
Sehnsucht nach deiner Seele
die meiner so ähnlich ist
Sehnsucht nach dir
wo immer du auch bist
ich habe angst!
das glas bricht
es knackt
und knarzt
zeigt erste risse
es kann dem druck
nicht widerstehen
doch was passiert,
wenn es dann bricht
in tausend stück
fällt
und keine hand es
hält
dann ist es hoffentlich
so fein
dass es als staub der wind
verweht
Wenn alles geht
und nur die Angst bleibt
Wenn alles geht
und nur der Schmerz bleibt
Wenn alles geht
und du allein bist
Wenn alles geht
und du dich klein fühlst
Wenn alles geht
und dir nichts bleibt
Dann weißt du, dass es Nacht ist
und der Morgen ein Leben weit entfernt.
Fesseln
Ich zerbreche
Falle einfach auseinander
Risse überall
Ich und Ich
sind nicht mehr eins
Gib mir Halt
leg mich in Fesseln
Ich verliere mich
kann mich nicht festhalten
Wie eine Handvoll Federn
im Wind
oder Sand, der verrinnt
Halt mich zusammen
leg mich in Fesseln
Mein Herz hat keinen Halt
Mein Geist keinen Anker
Ich schmelze wie Eis
verwehe wie Staub
Fessel mich,
damit ich Leben spüre
Fessel mich
damit ich weiß: ich bin
Fessel mich
damit ich ganz bleibe
und nicht in tausend Stücke zerspringe
hinter masken stets verborgen
hab ich selber mich betrogen
diese lüge jetzt entgleist
alles in den abgrund reißt
atlas nun zusammenbricht
unter meiner welt gewicht
trümmer wird es reichlich geben
stücke fallen aus meinem leben
jedes scheint mir zu entgleiten
zu entschwinden in den weiten
eines leeren hohlen raums
wie die blasen eines traums
platzen lautlos Stück für Stück
lassen mich hier nackt zurück
frierend, einsam und allein
dunkel wird nun alles sein
wenn der letzte Vorhang fällt
auf die Trümmer meiner Welt
du willst sein,
doch du bist nicht
du sehnst dich,
doch du erreichst nicht
du hoffst,
doch du bekommst nicht
du rufst,
doch keiner hört dich
du schreist,
doch sie ignorieren dich
du flehst,
doch keiner sieht dich
du bist nichts
für niemand
ohne bedeutung
allein
Ein Ort, an dem ich mich verstecken kann
Ein Platz, an dem ich sicher bin
Ein Mensch, bei dem ich ich sein darf
Der nicht bewertet, mich versteht
Angenommen, nicht geduldet
Angekommen, nicht mehr ruhelos
Dort kann ich heilen
Dort kann ich Wurzeln schlagen
Dort kann ich wachsen
Geborgen
Behütet
Getröstet
Geliebt
Liebe schlägt Wunden,
wenn sie geht
wenn sie missbraucht, verrät
und verlogen wird
wenn sie qualvoll stirbt
Die Wunden bluten nicht
sie schwären
bis ihr Gift
das Herz verpestet
Leben oder sterben
ist dann keine Frage
ohne Grabstein
nur im eisigen Sand
werde die Überreste verscharrt
Die Wunden bleiben
vernarben
verhärten
verändern das Herz
abseits aller regeln
ohne grenzen
durch gräben
und gräber
über himmel
durch höllen
durch schmerz
und leid
in freude
und lachen
niemals allein
treu
blind vertrauen
ohne worte
verstehen
keine angst
kein verrat
wahr
und
ehrlich
wahrheit hören
wahrheit sagen
kein wenn
kein aber
zueinander
miteinander
für einander
einstehen
FREUNDSCHAFT
Tag und Nacht
denk ich an dich
in der Dunkelheit
sehe ich dich
in der Stille
höre ich dich
ich weiß nicht, wo du bist
ich bete, du bist frei
In diesem Kerker
bist du der Gedanke,
der mir Kraft gibt
SIE sagen, unsere Liebe
sei Sünde, sei krank,
sei verachtenswert
wir wissen es besser
vergiss das nie
sie werden mich töten,
weil ich dich geliebt habe
ich habe gelebt
weil ich dich geliebt habe
ich bereuen nichts
weil ich dich geliebt habe
du bist alles - ich liebe dich
Texte: Gabriele Oscuro
Bildmaterialien: ebenso
Lektorat: Alle Fehler sind meine
Tag der Veröffentlichung: 18.08.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
All jenen, die die Monster der Nacht kennen.