,,Stella! Pack deine Sachen und geh zum Direktor!", schrie mich meine Deutschlehrerin an. Ich brummelte grimmig und fing an meine Sachen einzupacken. Ich wollte eigentlich fragen warum ich den Schuld sei, aber das kann ich mir bei der Lehrerin sparen. Gegen sie kommt niemand an in Sachen Diskussionen gewinnen. Ich stand auf und ging Richtung Tür. Beim hinlaufen schaute mich die ganze Klasse an und ich fing an, mich wie ein Star zu fühlen, der gerade von seinem schlechtesten Konzert wieder zurück kam. Meine beste Freundin Mandy schaute mich mitfühlend an. Jeder wusste, wie unser Direktor war, begabt darin, fiese Sprüche zu reißen und harte Strafen zu erteilen. Ein ziemlich ungerechter Mann. Das schlimmste aber war, dass ich überhaupt nichts getan hatte, dachte ich zumindest.
Im Klassenzimmer saß ich neben Mandy und rechts neben wir war ein Waschbecken mit einem Spiegel an der Wand. Viele der Mädchen aus meiner Klasse schminkten sich dort jeden Morgen, wenn sie dazu zu Hause keine Zeit mehr hatten, aber der Spiegel fing an mich zu nerven. Das lag wahrscheinlich einfach nur daran, dass ich immer mehr so aussh wie meine Mum. Zwar war das nicht negativ doch es erinnerte mich immer wieder an sie. Jeder von meiner Familie und meinen Verwandten die meine Mum kannten, lobten mich immer, dass ich so so hübsch war. Genau wie meine Mum. Genauso wie ich hatte sie auch eine zierliche, schlanke aber auch sehr attraktive Figur gehabt. Ihre Braunen Haare waren ihr zu ihrer Brust gegangen während meine bis zur Taille gingen. Ihre wunderschönen Augen hatte ich auch geerbt. Sie waren braun und schimmerten etwas goldähnlich. Manche meiner Freunde nannten mich daher Engel. Voll süß!
Ich war erst 17 und sah fast so hübsch aus wie sie. Meine Mum war vor einem Jahr bei einem Flugzeugunglück gestorben. Seit dem hatte ich mich sehr verändert. Ich war oft wütend auf den Piloten, weil das nur wegen ihm geschehen war und zerstörte in meiner Wut oft irgendwelche Sachen. So wie eben. Jonas, ein Mitschüler der neu in unserer Klasse war, hatte mich gefragt ob meine Mum auch so schöne Augen wie ich hätte. Und ja... dann hatte ich halt an meine Mum denken müssen und war wieder auf den blöden Piloten sauer geworden. Kurz darauf hatte ich den Spiegel zersplittern hören und die Lehrerin hatte mich angeschrien.
War ich das wirklich? Ich hatte nichts gemerkt. Wahrscheinlich wollte sie sich für meinen Aufsatz über sie rächen. Ganz ehrlich wusste ich nicht, was in diesem Moment passiert war. Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, was vor der Deutschstunde war. Das letzte was ich wusste, war als ich von meinem Dad in die Schule gefahren wurde, da er noch etwas mit dem Direktor besprechen musste. Hatte ich ein Blackout? Anders konnte ich es mir nicht erklären. Sehr komisch.
Ich kam an der Tür an und streckte meine Hand aus, als sie von der anderen Seite schon geöffnet wurde. Ich erschrak kurz und ging ein Schritt zurück, bis ich den Hausmeister sah, der ins Klassenzimmer trat.
,,Entschuldige die Störung, Frau Anderson, ich habe etwas zersplittern hören und dann sie schreien. Geht es den allen gut?" Er schaute sich in der Klasse um und sah dann schließlich zu mir. Ich war noch einen Schritt von ihm weg gegangen um nicht im Weg zu stehen. Er schaute grimmig zu mir. Ich konnte kurz eine kleine Flamme in seinen Augen erkennen, die nachdem ich blinzelte, wieder verschwunden war. Das hatte ich mir wahrscheinlich bloß nur eingebildet, beruhigte ich mich um nicht verrückt zu werden.
,,Herr Kodama, könnten Sie vieleicht unsere liebe Mrs. Carelin zum Direktor bringen? Sie hat eben den Spiegel zerstört. Das haben Sie gehört. Nicht das sie noch irgend einen anderen Unfug anstellt!" Er nickte und packte mich grob an der Schulter.
,, Auuu!" , gab ich stöhnend von mir, als er mich berührte. Es fühlte sich an, als würde jemand meine Schulter verätzen. Ich schaute ihn mit einem schmerzenden Blick an, doch er beachtete mich nicht und verzog keine Miene. Er schubste mich unsanft nach vorne in den Gang, damit ich voraus lief und nicht abhauen konnte.
Als wir endlich beim Direktor ankamen, ließ er mich alleine und ging gemütlich den Gang zurück von wo wir her kamen. Ich war schon drei mal hier gewesen. Zweimal weil ich meine Deutschlehrerin Frau Anderson in meinen Aufsätzen beleidigt hatte und einmal weil ich ohne Absicht eine Mitschülerin die Treppe hinunter gestoßen hatte. Aber das auch nur, weil ich von irgendjemand andererem geschubst worden war und dann gegen sie geknallt war und es mir die Lehrer nicht geglaubt hatten!
Ich klopfte an und hörte seine Stimme. ,,Herein". Ich öffnete die Tür und sah den Direktor an seinem Schreibtisch sitzen. Rechts von ihm stand ein Papierkorb mit lauter Papierkugeln drum herum. Wahrscheinlich versuchte er in den Papierkorb zu treffen. Ich musste grinsen als sein nächster Wurf wieder daneben ging. Er hatte anscheinend heute noch nicht getroffen da noch keine Papierkugel im Korb war.
,,Verdammt!", hörte ich ihn leise zischen. Er blickte zu mir auf und fing leicht an zu lächeln. ,, Ahh, Mrs. Carelin. Schön sie wieder zu sehen. Ich habe eben mit ihren Vater gesprochen" Er lächelte mich an.
,,Kurze Frage. Sie werden doch morgen 18, stimmt`s?".
Fragend schaute ich ihn an.
,,Ja aber was hat das jetzt damit zu tun?" noch immer lächelte er mich an, als würde es ihm Spaß machen.
,,Ihr Vater und ich haben uns vorhin über dich unterhalten. Sie werden ab morgen auf eine andere Schule gehen. Ich schmeiß dich hiermit von der Schule. Keine Angst. Ihr Dad hat dich schon bei deiner neuen Schule angemeldet", er klang dabei so fröhlich, wie als ob er sich freuen würde mich nicht mehr sehen zu müssen.
,,Aber warum den das?! Nur wegen einem Spiegel? Und was hat das mit meinem Dad zu tun? Ist er denn überhaupt damit einverstanden?!", schrie ich ihn an. Er stand auf und kam auf mich zu. In einem ruhigen, entspannten Ton sprach er weiter zu mir.
,,Mrs. Carelin, du bist etwas ganz besonderes. Ich darf dir nichts weiter verraten, das hat mir ihr Dad gesagt, aber eins kann ich ihnen schon einmal sagen: Hier ist es für jemanden wie dich viel zu gefährlich. Vor allem, da du morgen 18 wirst." Er schaute sich um, als würde er Angst davor haben, dass uns jemand beobachtet. Ich schaute ihn verwundert und fragend an. Was meinte er mit besonders und was sollte denn bitte schön gefährlich sein? Hatte es irgend eine Motorrad Gang auf mich abgesehen oder was?
,,Dein Vater erwartet dich schon. Er wird dir das nötigste erklären. Und jetzt geh noch mal zu deiner Klasse und sag Mandy bescheit, dass sie sofort zu mir kommen soll."
Ich ging aus seinem Büro und ging langsam den Weg zurück zu meinem Klassenzimmer. Fragen um Fragen fingen an sich wie ein Sturm in meinen Gedanken zu drehen. Wieso will das mein Dad? Was meint der Direktor damit, dass ich etwas besonderes bin?
Auf dem Weg bei den Klos spürte ich plötzlich jemanden hinter mir der auf mich zu gerannt kam. Ich bekamm plötzlich tierische Angst als mich eine Kalte Hand an den Schultern berührte und drehte mich um. ,,Hey Süsse, du siehst aus als würdest du Angst haben?". Es war Derek, mein Freund. Er ging in die Klasse über mir und war schon 18. Ich seufzte erleichtert auf und umarmte ihn. Er war so schön warm und ich vergass alles was eben war. Er erwiederte meine Umarmung in dem er mich noch mehr an sich drückte. ,,Erzähl. Was ist passiert?". Er hörte sich sehr besorgt an und ich schaute zu ihm auf. Er war etwas größer als ich, 1.80 m und hatte eine heiße, athletische Figur. Seine wunderschönen Blauen Augen blickten mich besorgt an. Seine dunkelblonden Haare hatte er sich nach oben gestylt. Er hatte ein Rot-Weiß kariertes Hemd an, das ihn richtig heiß aussehen ließ und seine Figur gut betonte. Zu seinem Hemd trug er eine Blaue verwaschene Jeans und seine tollen Rot-Grauen Nike´s die wir mal zusammen gekauft haben. ,,Ich dachte nur... das es der Direktor ist der mir noch mehr Strafen geben wollte". In Wahrheit dachte ich an unseren Hausmeister der mir irgendie Angst gemacht hatte. ,,Okay. Warum sollte er das den?, er schaute mich fragend an. ,,Ich habe ausversehen einen Spiegel zerstört und muss jetzt die Schule verlassen. Morgen gehe ich auf eine Neue...". Er ließ mich geschockt los und ich sah das sich Trauer auf seinem Gesicht abzeichnete. ,,Er wirft dich von der Schule!?". Wütend drehte er sich um und wollte Richtung Büro laufen doch ich hielt ihm an seiner Schulder fest. ,,Derek, es ist schon richtig so. Ich frag mich selber warum aber ich fühle das irgend etwas schlimmes passieren wird wenn ich hier bleibe. Mein Vater hat heute mit ihm darüber geredet und er will es so. Morgen werde ich 18 und dann wird es hier zu gefährlich für mich. Das sagte mir der Direktor. Ich weiß zwar nicht was er meint aber ich habe vorhin gemerkt, dass hier irgendetwas nicht stimmt". Er schaute mich fragend an. ,,Okay... wenn du meinst. Wir bleiben im Kontakt und ich werde dich morgen anrufen. Ich werde dich vermissen...". Er drehte sich um und lief weg. Ich wollte ihm hinterher laufen da ich eine kleine Träne gesehen hab, doch es klingelte und vor mir ging eine Tür auf wo Schüler herrausrannten und es gar nicht mehr abwarten konnten, endlich nach Hause zu kommen. ,,Scheiße...", murmmelte ich den dadurch kam ich nicht zu Derek der schon weiter hinten um die Ecke bog da mir der Weg versperrt wurde.
Traurig schlurfte ich zurück zu meinem Klassenzimmer. Mandy lief gerade aus der Tür als ich zu ihr traf. ,,Und? Wie wars?", fing sie mich stürmisch an zu fragen. ,,Ganz oke. Ich werde ab morgen nicht mehr hier auf die Schule gehen". Ich musste gegen Tränen ankämpfen die mir langsam aber sicher in die Augen schossen. Sie schaute mich verwundert an. ,, Warum das den?". Traurig schaute sie mich an. Sie war ein wenig kleiner als ich, so 1.70 m. Sie war schlank und hübsch. Ihre schönen glatten dunkelblonden Haare gingen ihr bis unter den Brustkorb. Ihre Blauen Augen staarten mich traurig an. ,,Es ist zu gefährlich Mandy". Mehr dazu wollte ich ihr nicht sagen da ich bei Derek gemerkt habe wie er reagierte und Mandy nicht auch so ausflippen sollte. Ich kann ihn sehr gut verstehen. Hallo, wer findet es den bitte schön gut wenn die eigene Freundin auf eine andere Schule wechseln muss und man sich deshalb nicht mehr so oft sieht? Ich schätze mal niemand. ,,Mandy, der Direktor wünscht dich zu sprechen und du sollst ohne Umwege zu ihm kommen. Wahrscheinlich will er dir nur Fragen stellen wegen dem Spiegel was vorgefallen ist. Keine Angst". Ich lächelte sie traurig an und ging dann Richtung Schulausgang. ,,Ich rufe dich morgen an!", schrie sie mir hinter her bevor ich das Schulgebäude verließ.
Mein Handy klingelte und ich zog es aus meiner Hosentasch. ,,Ja Dad?". ,,Hey Prinzessin, schön das es dir gut geht. Du hast das wahrscheinlich schon mitbekommen das du die Schule wechslen wirst. Wir reden nachher nochmal darüber. Du hast sicherlich viele FragenWärest du so lieb und fährts mit dem Zug alleine nach Hause?", fragte er mit keuchendem Atem. Im Hintergrund konnte ich etwas knurren hören und schnelle Schritte, die anscheinend vor etwas weg rannten. Vor was floh er den? Bevor ich etwas fragen konnte was den los ist sprach er mit anstrengung weiter. ,,Wunder dich nicht falls ich noch nicht da bin. Es kam leider etwas dazwischen was ich erst einmal erledigen muss. Ist aber nicht so wichtig". Er redete immer hektischer. ,,Egal was ist, blein zu Hause und lass niemanden rein bis ich komme okay?". Mir blieb keine Zeit zu antworten als schon das Tuten kam, dass er aufgelegt hatte. Was war um alles in der Welt nur los? Das eben hat sich nicht gut angehört. Er steckt in Schwierigkeiten. Ich muss ihm irgnedwie helfen. Doch wo war er? Ich beschloss erst einmal nach Hause zu fahren um zu hoffen das er schon wieder da ist.
Ich rannte fast den ganzen Weg zum Bahnhof. ,,Zum Glück!", dachte ich mir. Die Bahn zu mir nach Hause fuhr gerade ein. Mit der Bahn müsste ich in 10 Minuten ankommen. ,,Oh bitte lass ihm nicht geschehen!", betette ich. Ich stieg in den zweiten Wagon ein und setzte mich zu einem Älteren Herren mitte 60. Der Mann lächelte mich an. Er hatte einen Braunen Mantel an und trug einen Braunen Hut auf dem Kopf. Er sah ziemlich merkwürdig aus. Der Zug fuhr los und ich lehnte mich erschöpft von dem Sprint zum Bahnhof an die Scheibe und döste ein wenig. ,,Nächste Station, Dontown. Austieg in Fahrtrichtung rechts". Wie ich diese Computerstimme hasste. Ich fuhr hoch als ich rkte das der Mann mich wie ein davon gelaufener Irrer aus der Klappse anschaute. In seinen Augen sah ich wieder diese Flammen die ich auch bei meinem Hausmeister gesehen habe. Ich blinzelte und sie waren noch immer da! Ich bekam Angst und lief schleunigst zu den Türen vor. Der Mann tat es mir gleich. ,,Endlich!", hörte ich mich selber sagen als die Türen aufsprangen. Ich rannte sofort dem Bahngleis entlang und rannte dir Treppen runter. Plötzlich schnellte eine Hand hervor und hielt mich fest so dass ich der Person in die Augen sehen musste und schrie auf.
,, Na meine hübsche. Du siehst ziemlich gut aus. Genauso wie deine Mutter!". Den letzten Satz sprach er verachtlich aus. Wie gebannt schaute ich auf seine glühenden Augen die mich aus Pursten Hass entgegen blickten. Er lächelte kurz da er merkte das ich Angst bekam. Als ich seine Blutdurchtränkten spitzen Zähne sah, schrack ich zusammen was er gehässig ansah. ,,Woher kennen sie meine Mutter?", fragte ich ihn immer noch geschockt. ,,Ooooh, tut mir leid", sprach er lächelnd. ,,Mein Meister hat sie getötet". Seine Worte frassen sich eiskalt in meine Brust. ,,Wie? Das weißt du nicht?" Er fing an zu lachen und wieder sah ich seine Zähne. Ich machte anstallt wegzurennen doch er murmelte kurz etwas als er es bemerkte und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Was ist hier los?! ,,Nanana, will da jemand abhauen?", wieder grinste er mich frech an. In mir stieg Panik aus und ich schaute mich nach Pasanten um doch weit und breit war niemand. Eigentlich dürfte hier Mittwoch Mittag im Hochsommer viel los sein da alle in eine Stadt weiter fuhren um ins Schwimmbad zu kommen. Doch keiner war da? Er bemerkte es und sagte mit ruhiger und gefährlicher Stimme, ,,Keine Angst, es wird niemand uns stören können. Dafür hat Dirk gesorgt." Ich wollte etwas sagen als der Mann ausdem Zug zu uns trat. ,,Gut gemacht Karsten, dafür wird dich der Meister bestimmt belohnen." Jetzt drehte sich der Mann namens Dirk zu mir um und musterte mich noch einmal bevor er sprach. ,,Du sollst also die Mächtige Stella Carelin sein?". Er hob abwertend die Augenbrauen. ,,Die Tochter der Göttin Miriael. Pah! Zur Hölle mit ihr!". Von wem redete er da? ,,Meine Mutter hieß Rebeka, nicht Miriael. Außerdem ist sie keine Göttin!". Ich schrie ihn an doch er verzog keine Mine. ,,Hör auf dich dumm zu stellen und halt bitte die Klappe. Wir müssen noch etwas mit dir machen".Lächelnd ließ er seine Hände knirschen und trat näher. Ich konnte seinen Atem spüren und wieder überkam mich die Angst. Was soll ich nur machen. Er zog ein Amulet aus seiner Tasche das in der Mitte einen Großen Rubin beinhaltete.
Tag der Veröffentlichung: 18.09.2015
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Widmung:
Pausiert.