In einer tiefschwarzen Nacht schallte das Heulen eines Wolfes durch den Wald. Ich rannte so schnell mich meine Pfoten trugen zu den Klippen. Plötzlich tauchte Jacob vor mir auf. Ich habe deinen Ruf gehört. Was ist passiert?, fragte ich. Jacob´s Augen blitzten auf als er mir die schlechte Nachricht erzählte: Sie sind zurück! Ich schaute in seine braunen Augen und verwandelte mich in einen Menschen. Wer ist wieder zurück, fragte ich. Die Vampire sind wieder da. Ich hab sie neulich beim Jagen erwischt. Es sind nur 2. Ein Mädchen mit langen blonden Haaren und ein Junge mit kurzen braunen Haaren. Sie haben zwar ein Tier getötet, das heißt aber noch lange nicht, dass sie sich nur von ihnen ernähren. Wir müssen sie unbedingt im Auge behalten. Ich nickte und verwandelte mich zurück in einen Wolf. Jacob tat das Gleiche und zusammen rasten wir durch den Wald. Jacob stoppte abrupt und schaute mich an. Vor uns lag eine kleine Lichtung. Der Mond schien hell auf die zwei Gestalten die dort standen. Sie machten sich über ein hilfloses Reh her. Ich erkannte die scharfen, spitzen Zähne und die blutroten Augen. Das waren die Vampire, die wir suchten. Die ganze Nacht schlichen wir durch den Wald und verfolgten die Vampire. Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett auf. Wie war ich hierher gekommen? , fragte ich mich und ging nach unten in die Küche. „Guten Morgen, hast du gut geschlafen. Jacob hat dich gebracht. Du bist bei ihm auf dem Sofa eingeschlafen.“, sagte meine Mutter und grinste. Ich ignorierte ihre Frage und lief in mein Zimmer. Ich zog mich um und verwandelte mich. Mit einem großen Satz sprang ich aus meinem Fenster und landete auf dem weichen Waldboden. Ein bekannter Geruch weckte meine Aufmerksamkeit. Jacob war hier, aber erst vor kurzem. Die Spur war noch frisch. Und mitten auf dem Weg lag ein Fetzen seines schwarzen Fells. Es musste einen Kampf gegeben haben. Ich folgte der Spur und entdeckte bald seinen menschlichen Körper. Ich nahm meine normale Gestalt an und zog ihn auf die Füße. Er war noch immer bewusstlos. Ich schleppte ihn zu mir nach Hause und legte ihn auf die Couch. Meine Mutter holte eine Decke und wickelte ihn ein. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor als er endlich aufwachte. „Was ist passiert?“, fragte er verwirrt. „Du warst bewusstlos auf dem Waldboden gelegen.“, flüsterte ich. Er nickte und wollte aufstehen. Sanft drückte ich ihn wieder in die Kissen. Beleidigt starrte er an mir vorbei aus dem Fenster. Ich verdrehte die Augen und ließ ihn allein. Ich wollte gerade die Stufen nach oben steigen, als Jacob meinen Arm packte und mich nach draußen zerrte. Ich riss meinen Arm los und spielte mit einer Haarsträhne. „Was sollen wir jetzt tun? Sollen wir weiter nach den Vampiren suchen oder gehen wir wieder rein und du erholst dich erstmal?“, fragte ich und wartete ungeduldig auf seine Antwort. „Wir suchen nach diesen blöden Blutsaugern! Die können noch nicht allzuweit gekommen sein.“, sagte er in scharfem Ton und verwandelte sich in einen schwarzen Wolf. Er heulte und raste davon. Ich beeilte mich hinterher zu kommen. Als ich ihn endlich eingeholt hatte, stand er an einem Wasserfall. Hier verlor sich der Geruch von den Vampiren, den ich die ganze Zeit in der Nase hatte. Traurig wandte Jacob sich ab und trottete zurück. Was ist denn los?, fragte ich. Wir können sie nicht weiter verfolgen. Wenn wir über den Fluss kommen, wären wir im Gebiet des Feindes. Dort leben noch mehr von uns, sagte er und schüttelte den großen schwarzen Kopf. Ich blickte in seine großen braunen Augen und wandte sogleich den Blick ab. Sein Blick war voller Hass. Ich verstand nicht wieso, doch ich wollte ihn nicht danach fragen. Jacob entspannte seine Muskeln und legte sich auf den warmen Waldboden. Die Pfoten verschränkte er und legte den Kopf darauf. Ich legte mich neben ihn und berührte seine Flanke. Er holte tief Luft und stand auf und Seite an Seite jagten wir durch den Wald zu meinem Zuhause. „Da seid ihr ja. Ich muss jetzt zur Arbeit. Macht es euch gemütlich.“, sagte meine Mutter und verschwand. Ich setzte mich zu Jacob und nahm ihn in den Arm. Er kuschelte sich an mich und schlang seine Arme um mich. Jacob und ich waren schon immer die besten Freunde. Nicht mehr und nicht weniger. Wir trösteten uns immer gegenseitig. Deswegen machte es auch meiner Mutter nichts aus, dass er immer nur in Shorts hier auftaucht. Jacob hob den Kopf und schaute mich aus seinen braunen Augen an. Er legte seine Stirn an meine und strich mir über die Wange. Nun kam sein Gesicht meinem immer näher und seine Lippen legten sich sanft auf meine. Sofort löste er sich wieder von mir und schaute mir in die Augen. In seinen tobte ein Sturm, als ob er mit sich selbst ringen würde. Irgendwie hatte mir der Kuss gefallen und ich wünschte mir, er würde mich noch einmal küssen. Doch er tat es nicht. Stattdessen rückte er etwas von mir ab. Ich rutschte wieder näher und bevor er verschwinden konnte, lagen meine Lippen auf seinen. Mit dem Kuss hatte ich ihn ganz schön überrumpelt, denn er wusste erst nicht, was er machen sollte. Doch dann begann er zu begreifen und erwiderte den Kuss. Plötzlich stand Sam Uley, der Anführer der Werwölfe hier in Forks, in meinem Haus. Langsam lösten Jacob und ich uns voneinander und ich verschränkte seine Finger mit meinen. „Was wird das, wenn´s fertig ist?“, fragte Sam grinsend und setzte sich in den großen Sessel. „Wie ihr bereits wisst, treiben sich hier in letzter Zeit ein paar Vampire rum. Sie haben sich im Gebiet der Port Angeles- Werwölfe versteckt. Dort haben wir normalerweise keinen Zutritt. Aber da die Werwölfe von Port Angeles nur zu dritt sind, haben sie uns um Hilfe gebeten. In zwei Stunden treffen wir uns vor deinem Haus, Amy. Bis dann.“ Mit diesen Worten erhob Sam sich und trottete aus dem Haus heraus. Jacob schaute derweil auf unsere verschränkten Hände und wieder zu mir. Ich spähte noch einmal um die Ecke um sicherzugehen, dass niemand außer uns hier war und küsste Jacob. Diesmal ließ er es sich nicht zweimal sagen und verblüffte mich mit einem zarten Zungenkuss. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug. Als Jacob und ich auf die Lichtung vor meinem Haus traten, standen Sam, Paul, Embry, Collin, Brady, Seth, Leah, Quil und Jared schon da. Alle kamen sie schon in Wolfsgestalt. Schnell verwandelten wir uns und trotteten gemächlich durch den Wald. Jacob lief neben mir. Er dachte gerade an den Zungenkuss von vorhin und stellte ihn sich bildhaft vor. Jake, bitte denk an was anderes. Wir haben die Kleinen dabei. Das ist ja widerlich, meckerte Paul und heulte. Ich rieb meinen großen, schneeweißen Kopf an Jacobs Schulter und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Wir sind da, sagte Sam und hielt vor dem Wasserfall an. Mit etwas Anlauf sprang er hinüber. Die anderen folgten gehorsam. Nur Collin und Brady, die kleinen Werwölfe, trauten sich nicht rüber. Sie verwandelten sich in Menschen und drückten sich an den Baumstamm. Ich verdrehte die Augen und deutete mit meinem Kopf auf meinen Rücken. Ich hatte die Verantwortung für die beiden, da die anderen schon auf der anderen Seite waren. Ängstlich kletterten die beiden auf meinen Rücken und krallten sich an mir fest. Für 12-Jährige waren sie ganz schön schwer. Ich nahm etwas mehr Anlauf als die anderen und sprang. Sicher auf der anderen Seite angekommen, verwandelten sie sich wieder in Werwölfe und trotten Sam hinterher. Ich war ganz schön aus der Puste und meine Beine fühlten sich an wie Blei. Plötzlich meldete mein feines Gehör ein Geräusch aus 2 km Entfernung. Etwas kam auf uns zu. Meine Müdigkeit war verflogen und ich preschte an den anderen vorbei. Vor Sam machte ich eine Vollbremsung und ging in Kauerstellung, bereit alles anzugreifen, was mir zu nahe kam. Sam blieb stehen und stellte sich mit gefletschten Zähnen neben mich. Erwartungsvoll starrte das ganze Rudel in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Aus dem Schatten des Waldes traten drei Werwölfe, die noch größer waren als Sam. Respektvoll senkte ich den Kopf und begab mich zurück zur Gruppe. Ich stellte mich zu Jacob und berührte sanft seine Flanke. Sam verhandelte nun mit den anderen und ich erfuhr, dass sie John, Kathie und Eric hießen. Zusammen liefen wir durch den Wald, zu der Stelle, an der die Vampire zuletzt gesehen wurden. Es muss schon ziemlich komisch aussehen, wenn 14 Werwölfe hintereinander durch den Wald liefen. John, Kathie und Eric verabschiedeten sich und ließen uns stehen. Da ich diejenige war, die das beste Gehör und die beste Nase hatte, führte ich die Gruppe an. Eine Weile folgten wir einfach nur der Spur der Vampire und versteckten uns mal hier, mal da. Abrupt blieb ich stehen und spitzte meine Ohren. Unwillkürlich rümpfte ich die Nasen und preschte voraus. An einem Abgrund blieb ich stehen und spähte in die Tiefe. Ungefähr 30 Meter unter uns befand sich ein Strand. Im Gebüsch hinter uns raschelte es. Die zwei Vampire hatten Zuwachs bekommen. Es waren jetzt 7. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Mit 7 Vampiren konnten wir es nicht aufnehmen. Doch zu spät. Die Vampire stürzten sich auf uns. Man hörte nur noch die üblichen Kampfgeräusche. Die blonde Vampirfrau kämpfte mit Jacob sehr nah am Abgrund, doch ich konnte ihn nicht warnen, denn ich wurde gebraucht. Einer der neuen Vampire hatte Collin und Brady in die Nähe des Abgrunds gejagt. Ich sprang ihn von hinten an und riss ihm den Kopf ab. Verunsichert schaute ich zu Jacob hinüber und sah nur noch, wie er rückwärts in den Abgrund stürzte. In mir kochte Wut auf. Ein tiefes Knurren kam aus meiner Kehle und übertönte die Kampfgeräusche. Alle Köpfe flogen zu mir. Die anderen Wölfe zogen sich lautlos zurück und überließen mir die restlichen 6 Vampire. Am Anfang war es schwer gegen alle auf einmal zu kämpfen, doch vor meinem inneren Auge tauchte immer wieder das Bild von Jacob auf. Ich sah nur noch Rot. Ich biss um mich und zerfetzte alles, was mir in die Quere kam. Nach einer Weile hatte ich schon 5 erledigt. Von meinem Kiefer und von meinem weißen Fell tropfte das Blut der Vampire. Die letzte war die blonde Vampirfrau, die Jake getötet hatte. Ich riss ihr den Kopf ab, riss sie in Fetzten und beförderte die Einzelteile auf den brennenden Haufen der anderen. Mein Rudel hatte sich wieder in Menschen verwandelt und räumte noch den Rest auf. Ich jedoch setzte mich mit angezogenen Knien an den Abgrund und weinte. Jake war tot. Niemand würde einen solchen Sturz in die Tiefe überleben. Noch nicht einmal ein Vampir oder ein Werwolf. Seth setzte sich zu mir und legte einen Arm um meine Schultern. Dankbar lehnte ich mich an ihn und schluchzte immer lauter. Die anderen ließen traurig die Köpfe hängen.
„Hey Seth, Finger weg von meiner Freundin!“, ertönte eine Stimme hinter uns. Ich drehte meinen Kopf in diese Richtung und sah Jake. Lachend und mit Tränen in den Augen rannte ich auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. „Wie hast du den Sturz überlebt?“, fragte ich neugierig. Er nahm meine Hand und führte mich nah an den Abgrund. Dort kniete er sich nieder und deutete auf einen kleinen Felsvorsprung. Er war darauf gelandet und kletterte irgendwie wieder nach oben. Jake hob mein Kinn an und strich mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. Wie in Zeitlupe kamen sich unsere Gesichter näher und es dauerte noch länger, bis seine Lippen endlich auf meinen lagen. „Bäh, hört auf. Das ist echt eklig!“, sagten Collin und Brady fast gleichzeitig. Jake grinste mitten im Kuss und löste sich schließlich von mir. Er verschränkte seine Finger mit meinen und spazierte schon mal los. Die anderen Rudelmitglieder mussten sich tierisch beeilen um mit uns mitzuhalten. Wir nahmen den langen Weg am Strand entlang und lieferten uns alle paar Minuten ein Wettrennen. Sowohl zu Fuß als auch als Werwolf. Wir machten noch einen Abstecher ins Wasser, um uns das Blut vom Körper zu waschen. Als wir uns alle wieder in Wölfe verwandelten, glänzte mein Fell wieder und blendete die anderen. Mein Fell war außergewöhnlich, denn mein Rudel hatte noch nie einen Werwolf gesehen, der schneeweißes Fell hatte. Jacob begleitete mich noch nach Hause und verabschiedete sich von meiner Mutter. Ich sauste nach oben in mein Zimmer, schloss die Tür ab und öffnete das Fenster. Keine 2 Minuten später war Jacob bei mir und legte sich zu mir ins Bett. Zufrieden kuschelte ich mich in seine Arme und schlief ein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, stellte ich fest, dass das alles kein Traum war. Der Kampf, Jake, alles war real. Jake schlief noch tief und fest, doch als ich aufstand war er hellwach. „Morgen Süße. Hast du gut geschlafen?“, fragte er. Ich nickte und lehnte mich zu ihm rüber, um ihn zu küssen. Er erwiderte den Kuss und zog mich wieder zu sich. Er trug wie immer kein T-Shirt, was es mir um einiges erleichterte, seinen tollen Oberkörper mal aus der Nähe betrachten zu können und ihn sogar anzufassen. Behutsam strich ich über die Muskeln. „Was hast du eigentlich gegen die Port Angeles- Werwölfe?“, fragte ich ganz nebenbei. Seine Muskeln versteiften sich und er hustete ein paar Mal. „Kathie war meine Ex-Freundin.“, brachte er schließlich heraus. Mitfühlend legte ich eine Hand auf seine Wange und strich sanft darüber. Er schloss die Augen und seufzte genüsslich. Lächelnd gab ich ihm noch einen Kuss, bevor ich ihn aus dem Zimmer jagte, damit ich mich umziehen konnte. Als ich aus dem Haus trat, stand Jacob vor der Tür. „Wo ist dein Kleid?“, fragte er. „Mein Kleid?“, hakte ich verdutzt nach. „Hast du etwa die Hochzeit von Emily und Sam vergessen?“, sagte er schadenfroh. Mit der Handfläche schlug ich mir auf die Stirn. Erst jetzt sah ich an Jake hinab und sah, dass er einen Anzug trug. So schnell ich konnte, rannte ich in mein Zimmer und kramte in meinem Schrank. Erleichtert zog ich mein blaues Kleid heraus. Es schmiegte sich wunderbar an meinen Körper und ging mir nur bis zu den Knien. Bei den Hüften fiel es in Wellen bis zu den Knien. Ich schlüpfte in meine blauen Ballerinas und fuhr mir mit der Hand noch einmal durch mein blondes Haar. Es klopfte an die Tür. „Herein!“, rief ich und drehte mich um meine eigene Achse vor dem Spiegel. Meine Mutter erschien mit einem Wäschekorb unter dem Arm. „Warum machst du dich so chic?“, fragte sie. „Ich gehe zur Hochzeit von Emily und Sam. Zusammen mit Jake!“, sagte ich und spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. „Aha“, lachte meine Mutter noch, bevor ich die Treppe hinab stieg. „Wow“, brachte Jake noch heraus. Ich ergriff seinen Arm und zog ihn lachend zu seinem Auto. Er startete seinen silbernen VW Golf und raste die Straße entlang. Vor Sam´s Haus war sehr viel los. Ich wusste gar nicht, dass Sam so viele Freunde hat. Ich ließ meine Augen durch die Menge schweifen und entdeckte Kathie. Jacob hatte sie auch gesehen, denn er blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie an. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und rannte in den Wald. Ich rannte hinterher und rief nach ihm, doch er reagierte nicht. Nach ein paar Kilometern blieb er stehen und ließ sich auf einen Stein sinken. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schluchzte herzzerreißend. Ich setzte mich neben ihn und nahm ihn in den Arm. „Willst du mir nicht doch erzählen, was damals passiert ist?“, fragte ich. Er nickte und strich sich die Tränen aus dem Gesicht, bevor er begann zu erzählen. „Damals waren Kathie und ich noch das heißeste Paar von La Push. Doch dann kam Eric. Die beiden trafen sich immer häufiger und kamen schließlich zusammen. Ich wusste noch nicht einmal davon, bis ich eines Tages ein Gespräch zwischen Sam, der übrigens bescheid wusste, und Kathie mitbekam. Sam sagte, dass sie es mir sagen muss. Aber sie wollte noch mit Eric darüber reden. Ich war total verwirrt und dachte erst mal, dass es nur ein Missverständnis sei, doch dann erwischte ich sie mit Eric. Sie lagen eng aneinander gekuschelt im Gras. Für mich ging die Welt unter. Ich habe sie so sehr geliebt.“ Er schluchzte wieder und nun rannen ihm die Tränen die Wangen hinab. Automatisch nahm ich ihn in den Arm und strich ihm sanft über den Rücken. „Wir sollten zurück. Sam wird sich schon fragen wo wir bleiben!“, sagte ich und versuchte ihn aufzumuntern. „Warum?“, fragte er niedergeschlagen. „Weil Sam dein Freund ist und du sein Trauzeuge. Sam braucht dich.“, antwortete ich daraufhin. Er riss sich zusammen und nahm meine Hand. „Danke!“, sagte er mit tiefer und träumerischer Stimme. Nach wenigen Sekunden fanden sich unsere Lippen und verschmolzen miteinander.
Wieder bei Sam´s Haus kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Einlass. Wir quetschten uns ganz nach vorn und Jake stellte sich zu Sam. Ich ließ mich zwischen Seth und Brady nieder um kurz zu verschnaufen. Brady quasselte noch mit Collin über ein schönes Mädchen, dass die Nichte von Emily zu sein scheint. Ich atmete tief ein und begab mich nach vorn zum Altar. Schließlich war ich Emily´s Trauzeugin. Als sie den Saal betrat war es augenblicklich still. Sie sah wirklich atemberaubend aus. Ihr weißes Kleid strahlte so wie mein Fell als Wolf. Ich liebte ihr Kleid. Emily schritt vor den Altar und Sam nahm ihre Hand. Grinsend schielte ich zu Jacob hinüber. Er grinste zurück und lauschte den Worten des Pfarrers. „Sam, wollen sie Emily ehren und sie lieben bis in alle Ewigkeit, so antworten sie mit Ja, ich will“, begann der Pfarrer. „Ja, ich will!“, kam prompt die Antwort von Sam. „Ja, ich will!“, sagte auch schon Emily und strahlte. Sam nahm die Ringe, die Jake in der Hand hielt und steckte den Ring an Emily´s Finger. Sie tat es ihm gleich und starrte den Pfarrer an. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen!“. Sam fackelte nicht lange und küsste seine Frau. Zusammen liefen sie aus dem Haus und ließ die Menge folgen. Jake gesellte sich wieder zu mir. Lächelnd legte er mir einen Arm um die Schultern. Die meisten Gäste gingen noch zum Brautpaar um zu gratulieren, bevor sie in ihre Autos stiegen und nach Hause fuhren. So blieben nur noch Paul, Embry, Jared, Quil, Seth, Collin, Brady, Leah, John, Eric, Kathie, Jake und ich übrig um mit dem Brautpaar zu feiern. Nach ein paar Bier war Jake total angetrunken und alberte ausgelassen herum. Er torkelte durch die Gegend und machte sich total lächerlich. Sanft zog ich ihn wieder auf seinen Sitz und zwang ihn dazu, mir direkt in die Augen zu sehen. „Jake, bitte hör auf mit dem Mist. Benimm dich!“, flüsterte ich ihm zu. „Entspann dich Süße! Es passiert schon nichts!“, rief er und johlte. „Ich bring ihn nach Hause!“, sagte ich und erntete gleich ein paar mitfühlende Blicke. Hand in Hand liefen wir über die dunkle Landstraße. „Geht´s wieder?“, fragte ich und lehnte mich an ihn. Er nickte und hustete. Ich fasste an seine Stirn. Sie war wärmer als sie sonst war. Er schwitzte förmlich. Panisch wählte ich die Nummer meiner Mutter und bestellte sie her. Schon nach wenigen Minuten, bog ihr kleiner VW Käfer um die Ecke und hielt mit quietschenden Reifen vor uns. Ich setzte mich auf die Rückbank und legte Jake´s Kopf in meinen Schoß. Ich nahm das nasse Tuch, das mir meine Mutter reichte, entgegen und strich ihm damit über die Stirn. Daheim schloss meine Mutter die Tür auf und schleppte ihn gemeinsam mit mir ins Haus. „Komm, wir legen ihn auf die Couch!“, schlug sie vor. „Nein, er schläft bei mir. Ich will ihn heute Nacht nicht alleine lassen!“, reagierte ich. Meine Mutter sah mich verständnislos an, nickte dann aber und legte ihn in mein Bett. Danach schloss sie die Tür und ließ uns alleine. Beruhigend strich ich ihm über die Stirn. Meine Tränen tropften auf seine Wange. „Mom!“, rief ich. „Ja, Schatz?“, kam von ihr zurück. „Würde es dir was ausmachen für heute bei einer Freundin zu übernachten?“, fragte ich flehend. „Na klar kann ich, aber wozu?“, antwortete sie. „Vertraue mir einfach!“, sagte ich. Sie nickte und war schon in ihrem Zimmer verschwunden. Nach ein paar Minuten kam sie mit einer Tasche heraus und verabschiedete sich von mir. „Danke!“, flüsterte ich, in der Hoffnung, dass sie es gehört hatte. Ich lief in meinem Zimmer auf und ab und kniff die Augen fest zusammen um nachzudenken. Jacob wand sich auf dem Bett und schrie vor Schmerz. Mir liefen nun unaufhörlich die Tränen über die Wangen und griff zum Telefon. Ich wählte Sam´s Nummer und wartete. „Amy, weißt du eigentlich wie spät es ist?“, nuschelte er verschlafen in den Hörer. „Sam, komm bitte so schnell wie du kannst zu mir.“, schluchzte ich und legte auf. Jake schrie immer lauter und wälzte sich herum. Ich drehte mich zum Fenster und öffnete es. Plötzlich stand Sam vor mir und zog mich in seine Arme. „Hier, gib ihm das, dann geht es ihm gleich besser!“, sagte Sam und reichte mir ein kleines Fläschchen. Bevor ich mich bedanken konnte, war Sam schon wieder verschwunden. Ich eilte zu Jacob und schüttete ihm den Inhalt der Flasche in den Mund. Fünf Minuten später lag er vollkommen ruhig im Bett und war endlich eingeschlafen. Ich legte mich zu ihm und kuschelte mich in seine Arme. Ich war wütend und verletzt. Er war selbst Schuld daran, dass er solche Schmerzen hatte, denn Werwölfe vertrugen zu viel Alkohol nicht besonders gut. Er hatte mich verletzt, indem er Schmerzen hatte. Es hatte sich so angefühlt, als ob ich die Schmerzen selbst erlebt hätte. Ich dachte noch lange darüber nach, bis ich schließlich einschlief und in einen traumlosen Schlaf glitt. Mit verheulten Augen wachte ich am nächsten Morgen auf und legte meine Hand auf Jake´s Stirn, wodurch er aufwachte. Beruhigend atmete ich aus und ließ mich zurück in die Kissen sinken. „Weißt du eigentlich, was ich für Schmerzen erleiden musste wegen dir?“, fragte ich gespielt vorwurfsvoll. Er schüttelte den Kopf und rückte näher. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und lauschte seinem Atem. „Als du hier lagst und dich vor Schmerzen gewunden hast und geschrien hast. Ich hab das alles miterlebt, als ob ich es selbst durchmachen müsste.“, schluchzte ich und sah ihm in die Augen. Sie hatten eine seltsame Farbe. Normalerweise waren sie von einem hellen Braun, doch heute waren sie viel dunkler. „Es tut mir so leid. Ich konnte ja nicht wissen, dass du mit mir leidest.“, sagte er leise und wischte sich verstohlen über die Augen. Ich zog ihn an mich und er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Plötzlich stand Sam neben dem Bett. „Na wie geht´s dir?“, fragte er an Jacob gewand. „Es geht so.“, sagte er und setzte sich vorsichtig auf. Ich schaute zu Sam und deutete unauffällig auf meine Augen um ihm zu signalisieren, dass etwas nicht stimmte. „Ich gehe mal kurz ins Bad!“, sagte Jake, beugte sich zu mir und gab mir noch einen Kuss, dann war er verschwunden. „Seine Augenfarbe hat sich geändert!“, platzte ich heraus. „Ich weiß, er hat gerade seine Prägung durchgemacht. Das ist ganz normal. Hast du schon einmal in den Spiegel gesehen?“, erklärte er. Ich hastete zum Spiegel und erkannte, dass auch meine Augen dunkler waren. „Warum hatte er dann solche Schmerzen und ich nicht?“, wollte ich wissen. „Du hast sie gestern mit ihm durchgemacht“, erwiderte Sam. Ich packte ihn an der Hand und zog ihn die Treppe runter. „Danke Sam.“, sagte ich und schob ihn nach draußen. Er drehte sich noch einmal rum und schenkte mir ein Lächeln. Ich schloss die Tür. Jake kam die Treppe herunter und küsste mich sofort. Verwirrt erwiderte ich den Kuss. Was war denn jetzt schon wieder los. Er löste sich von mir und steckte mir heimlich eine Karte zu. Er schwang sich über das Sofa und machte es sich bequem. „Ich wurde auf dich geprägt, und du?“, stand auf der Karte. Grinsend nahm ich einen Kuli und schrieb etwas darunter. Ich warf ihm die Karte zu und setzte mich auf seinen Schoß. Er öffnete sie und las das, was ich geschrieben hatte. „Ich wurde auch auf dich geprägt“, las er leise, sodass ich alles verstehen konnte. Er zog mich von seinem Schoß und küsste mich leidenschaftlich. Langsam lösten wir uns voneinander. Genau in dem Moment betrat meine Mutter das Haus.
Willst du ihr nicht langsam sagen, was wir sind. Ich finde sie hat die Wahrheit verdient, ertönte plötzlich Jacob´s Stimme in meinem Kopf. Ich nickte und ging auf meine Mutter zu. „Mom, ich muss die etwas sagen. Jake und ich sind Werwölfe.“, sagte ich. Meine Mutter prustete los und kriegte sich nicht mehr vor Lachen. Mit ernstem Blick schaute ich sie an und packte sie schließlich am Arm. Ich zog sie nach draußen und wartete auf Jake. Ich gab ihm einen Kuss, da sie auch nicht wusste, dass Jake und ich zusammen sind, und verwandelte mich. Ich spürte, wie mein Rücken sich verformte und mir Fell und Krallen wuchsen. Ich reckte meinen weißen Kopf in die Luft und trottete gemächlich auf Jake zu, der noch immer ein Mensch war. Er berührte meinen Kopf und verwandelte sich auch. Unsere Felle waren genau das Gegenteil. Sein Fell war nachtschwarz und meines schneeweiß. Ich sah zu meiner Mutter, die uns mit schockgeweiteten Augen anstarrte. Ich ging zu ihr und schmiegte mich an ihre Beine. Sie streckte zögernd ihre Hand aus und berührte vorsichtig mein Fell. Sie hatte sich einigermaßen beruhigt, als wir und wieder zurückverwandelt hatten. Wir setzten uns auf die Couch und ich kuschelte mich an Jake. Der legte mir einen Arm um die Schultern und küsste mich. „Wie bist du zu einem Wolf geworden?“, fragte meine Mutter nach einer Weile. „Nun ja, um dir das zu erklären, dauert es zu lange. Deswegen hab ich was für dich. In diesem Buch steht alles drin!“, sagte ich und reicht ihr das Buch. Sie versprach es zu lesen und ging sofort auf ihr Zimmer. „Wollen wir in den Wald gehen?“, fragte Jake. Ich vermutete, dass ihm langweilig war. Ich nickte und verwandelte mich. Im Wald war es kühler, als ich gedacht hatte. Ich lief dicht neben Jacob, um mich zu wärmen. Er schaute mich fragend an und zeigte seine Zähne. Auch seine Ohren waren gespitzt. Ich streckte meine Glieder und ging in Kauerstellung. Dann kam die Entwarnung. Jake senkte respektvoll den Kopf und schritt auf die große, dunkelbraune Wolfsgestalt zu. Nun erkannte auch ich, dass es nur Sam war, der dort vorn im Wald aufgetaucht war. Wo wart ihr heute morgen?, wollte er wissen. Jake und ich sahen uns an und löcherten Sam mit unseren fragenden Blicken. Heute Morgen war eine Versammlung. Es ging um die neuen Vampire hier in der Gegend, erklärte er. Es gibt neue Vampire?, fragte ich und Sam nickte. Ich schluckte. Ihr und Paul übernehmt die erste Wache an den Grenzen, befahl Sam und verschwand wieder im Schatten der Bäume. Jake legte den Kopf in den Nacken und rief nach Paul. Es dauerte nicht mal eine Minute, als Pauls dunkelbrauner Kopf aus dem Unterholz auftauchte. Wir drei müssen die erste Wache übernehmen. Am besten teilen wir uns auf. Paul, du nimmst die östliche Richtung am Wasserfall vorbei. Amy, du gehst die nördliche Grenze ab und ich übernehme die anderen beiden Himmelsrichtungen. In einer Stunde läuft Paul zurück zu Sams Haus und holt Quil, Collin und Brady. Wir warten dann, befahl Jacob und raste los. Gemächlich trabte ich die Grenze auf und ab und achtete auf jedes noch so kleine Detail. Nach gut einer halben Stunde gab es einen lauten Knall. Paul winselte und schrie um Hilfe. Panik machte sich in mir breit. Jake!, rief ich, doch es kam keine Antwort. Entschlossen raste ich los zu Paul. Meine Grenzbewachung war mir egal. Paul lag auf dem Boden, sein Fell war voller Blut und seine Augen waren geschlossen. Eine rothaarige Vampirfrau stand vor ihm und hielt eine Pistole in der Hand. Sie stand zum Glück mit dem Rücken vor mir, sodass es mir ein leichtes war, sie von hinten anzuspringen und den Kopf abzureißen. Als ein schönes Feuer die Vampirfrau verbrannte, wandte ich mich zu Paul. Vorsichtig packte ich ihn am Nackenfell und zerrte ihn zu mir nach Hause, da das am nahsten war. Ich öffnete die Tür und war froh meine Mutter nicht zu sehen. Ich verwandelte mich in einen Menschen und brachte Paul in mein Zimmer, wo ich ihn auf mein Bett legte. Das Telefon lag schon griffbereit da. „Sam, ich bin’s. Schick bitte nur Quil, Embry und Jared auf Patroullie . Für die Kleinen ist es zu gefährlich. Eine rothaarige Frau hat Paul angeschossen.“, sagte ich. „Ich komme sofort rüber. Wo ist Jake?“, fragte er. „Ich habe keine Ahnung, aber der wir noch was zu hören bekommen. Ich hab ihn gerufen, aber er hat nicht geantwortet.“, erklärte ich. Dann war die Verbindung unterbrochen. Ich setzte mich zu Paul, der mittlerweile wieder ein Mensch war, ans Bett und strich ihm behutsam über die Stirn. Eigentlich sah er ganz süß aus, wenn er mal ruhig war und nicht ständig seinen Senf dazu gab. Sam erschien zusammen mit Carlisle, dem Vater von Edward. Er war ebenfalls ein Vampir und ein guter Freund der Familie. Ich mochte ihn sehr. Er war so etwas wie ein Vater für mich. Als er Paul untersucht hatte, verordnete er ihm ein paar Tage Ruhe, damit er sich erholen konnte. Wir sollten ihn aber so wenig wie möglich bewegen. Als Carlisle gegangen war, wollte Sam Paul auf seine Schulter hieven und mitnehmen. „Lass ihn hier liegen. Er wird sich hier besser erholen, wenn sich jemand intensiv um ihn kümmert. Und halte Jake im Schacht. Er soll heute nicht mehr kommen.“, sagte ich und wandte mich zu Paul. Sam nickte und sprang schon aus dem Fenster. Wenige Minuten später betrat meine Mutter das Haus. Wie immer betrat sie zuerst mein Zimmer. Misstrauisch schaute sie zu Paul und dann wieder zu mir. „Hast du das Buch gelesen?“, fragte ich. Sie nickte. Ich erzählte ihr die Geschichte von Anfang an. Ich erzählte ihr von Paul und den anderen Rudelmitgliedern und den Vampiren und dem heutigen Tag. Schweigend hörte sie zu und nickte manchmal. Dann stand sie auf und schloss leise die Tür hinter sich. Paul öffnete die Augen. „Amy!“, sagte er mit schwacher Stimme, als er mich sah. „Alles in Ordnung. Du bist bei mir Zuhause. Du sollst dich ausruhen.“, antwortete ich. Paul legte sich zurück und starrte mich an. Es war dunkel geworden. „Willst du nicht ein bisschen schlafen?“, nuschelte Paul verschlafen. Ich hielt immer noch seine Hand und strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken. „Nein, ich muss doch aufpassen, dass du auch schläfst und nicht auf die Idee kommst, aus dem Fenster zu springen.“, flüsterte ich. Er rückte etwas zur Seite und klopfte auf den Platz neben sich. Ich legte mich zu ihm und legte meinen Kopf neben seinen. „Ich lauf dir schon nicht weg!“, versicherte er mir. Ich schloss die Augen und glitt in einen traumlosen Schlaf. Als ich sie wieder öffnete, war Paul schon wach. Er strich mir sanft über die Wange, als er jedoch bemerkte, dass meine Augen geöffnet waren, beendete er sein Tun. „Mach bitte weiter.“, nuschelte ich. Er begann wieder damit, meine Wange zu streicheln. „Wie geht´s dir?“, fragte ich. „Sehr gut!“, antwortete er daraufhin. Ich schaute in seine bernsteinfarbenen Augen, da ich ihm nicht glaubte. Er grinste mich an. „Was?“, fragte ich. „Jake würde vor Neid fast platzen, wenn er uns so sehen könnte.“, flüsterte er.
Langsam näherte er sich mir und drückte kurzerhand seine Lippen auf meine. Mir fiel ein, dass Paul eigentlich immer für mich dagewesen ist. Damals rette er mich vor den Vampiren, während Jacob nur daneben stand und gewartet hat. Er tröstete mich, wenn Jake mal wieder nicht da war. Genüsslich erwiderte ich den Kuss und schlang meine Arme um ihn. Er löste sich von mir. „Ich dachte du und Jacob…!“, sagte er. „Eigentlich bin ich stinksauer auf ihn. Er hätte mir gestern helfen können, als du angeschossen wurdest. Ich habe auf ihn gezählt. Ich habe nach ihm gerufen, doch er hat mich total ignoriert.“, seufzte ich. Paul legte mitfühlend einen Arm um mich und drückte mich an sich. Ich legte eine Hand auf seinen nackten Oberkörper und zog Muster darauf. Plötzlich sprang Paul auf und schwankte. Ich griff unter seinen Arm und stützte ihn. „Wo willst du denn jetzt hin?“, fragte ich tadelnd. „In die Küche. Ich habe einen Bärenhunger.“, sagte er. Grinsend half ich ihm in die Küche und setzte ihn auf einen Stuhl. Während ich kochte starrte er mich unentwegt an. Als jedoch das Spiegelei mit Speck vor ihm stand, hatte er mich für einen kurzen Moment vergessen. „Hör auf so zu schlingen!“, meckerte ich. „Ja, Mama!“, witzelte er weiter. Grinsend setzte ich mich ihm gegenüber und betrachtete Paul beim Essen. Vollgefuttert stand er wieder auf und kam auf mich zu. Er packte mich an den Hüften und zog mich zur Couch. Zusammen fielen wir auf die Couch und blickte uns in die Augen. Seine Lippen trafen meine mit einer ungeheuren Leichtigkeit. Seine Zunge bettelte um Einlass, den ich natürlich sofort gewährte. Plötzlich klingelte es an der Haustür. Erschrocken fuhren wir auseinander und Paul legte sich hin. Ich tat so, als ob ich ihn gerade verarztete. Jake betrat das Wohnzimmer und kam auf mich zu. Gerade als er seine Lippen auf meine drücken wollte, stieß ich ihn weg. „Wo warst du gestern?“, brüllte ich. Ungläubig starrte er mich an. „Gestern als ich dich gebraucht habe, hast du mir nicht mehr geantwortet. Ich musste Paul alleine retten. Und du hast dich auch nicht mehr bei mir gemeldet.“, schrie ich mit Tränen in den Augen. „Ich durfte nicht. Sam wollte mich nicht zu dir lassen.“, sagte er kleinlaut. „Ich hab ihm gesagt, er soll dich von mir fernhalten!“, erklärte ich. Ich konnte dem Druck nicht länger standhalten und warf mich schluchzend in Pauls Arme. „So ist das also! Du stehst auf Paul!“, brüllte nun auch Jake. Wie ein geölter Blitz raste er aus dem Haus, vorbei an meiner Mutter. Sie ließ die Einkäufe im Flur stehen und kam ins Wohnzimmer. Paul hielt mich im Arm und strich behutsam über mein Haar. Er formte die Worte später. Dann hörte ich nur noch, wie meine Mutter die Treppe hinauf stieg und ihre Schlafzimmertür schloss. „Paul. Ich wollte dir noch etwas sagen.“, sagte ich, nachdem ich mich wieder gefasst hatte. Er sah mich fragend an. „Ich liebe dich!“, gestand ich. „Ich liebe dich auch.“, antwortete er und küsste mich sanft. Langsam stand ich auf und putzte mir die Nase, als Sams Ruf durch den Wald hallte. Paul sprang auf und hatte schon die Hand an der Türklinke. „Du bleibst schön hier!“, ermahnte ich ihn. „Aber ich will mit. Vielleicht braucht ihr mich.“, widersprach er. „Nein! Du sollst dich schonen.“, sagte ich. „Aber mir geht’s besser und ich würde dich schrecklich vermissen.“, flüsterte er. Ich verdrehte die Augen und deutete mit einem Kopfnicken auf die Tür. Überglücklich hüpfte er auf und ab. Zusammen traten wir ins gleißende Sonnenlicht und verwandelten uns. Seite an Seite preschten wir durch den Wald zu den Klippen. Alle Rudelmitglieder waren schon versammelt und warteten nur auf uns. Sam musterte Paul mit hochgezogenen Augenbrauen. Ihr werdet wieder in Dreiergruppen eingeteilt und müsst die Grenzen bewachen. So etwas wie mit Paul darf nicht noch einmal passieren. Eine Gruppe wird immer eine Grenze bewachen. Es gibt insgesamt 4 Grenzen. Embry geht mit Paul und Amy. Jared geht mit Seth und Leah. Quil geht mit Collin und Brady und Jake kommt mit mir. Wenn irgendetwas passiert, ruft einfach. Jacob und ich kommen dann sofort. Keiner sonst kommt. Die anderen bewachen weiter ihre Grenzen. Wir rufen euch, falls es Probleme gibt, befahl Sam. Ich war froh, nicht mit Jake auf Grenzenbewachung zu gehen. Zusammen mit Embry rasten Paul und ich zur östlichen Grenze. Am Wasserfall verwandelten wir uns kurz in Menschen, um uns zu beraten. „Wir sollten auf jeden Fall zusammenbleiben. Keiner geht alleine. Es wäre sonst zu gefährlich.“, sagte ich. Alle stimmten ein. Paul trat hinter mich und drehte mich zu sich um. Er gab mir einen Kuss und verwandelte sich. Ich tat es ihm gleich und ignorierte Embrys fragende Blicke. Unsere Wache verlief eigentlich ganz ruhig, bis auf ein paar Katzen die unsere Wege kreuzten. Wir blieben so lange auf unseren Posten, bis Sam uns entließ. Zu dritt trotteten wir durch den Wald zurück zu Sams Haus. Davor blieb ich jedoch stehen, da ich deutlich Jakes Anwesenheit spürte. Paul streifte zärtlich meine Flanke und ließ sich ins Gras nieder. Ich ließ mich neben ihn fallen und legte den Kopf auf die Pfoten. Die Personen im Haus hatten alle ihre menschliche Gestalt angenommen. Ich liebe dich, sagte Paul. Ich liebe dich auch, antwortete ich und spürte, wie Jacob ausrastete. Er kam aus dem Haus gestürmt und verwandelte sich. Er schritt auf Paul zu, doch ich stellte mich ihm in den Weg. Lass deine Pfoten von ihm, zischte ich. Er neigte den Kopf und sprang mich an. Ich knurrte und bekam seinen Nacken zwischen die Zähne. Schmerzvoll jaulte Jake auf und befreite sich. Bevor die ganze Sache eskalierte, ging Sam dazwischen. Ich senkte den Kopf und ließ die Ohren hängen, während Sam auf uns einredete. Die Standpauke war kürzer ausgefallen, als ich gedacht hatte. Sam sagte lediglich, falls so etwas noch einmal vorkommen sollte, werden wir aus dem Rudel verbannt. Zusammen mit Paul machte ich mich auf den Heimweg. Er verabschiedete sich an der Tür von mir und meiner Mutter, um fünf Minuten später durch mein Fenster zu klettern. „Das wegen vorhin tut mir Leid!“, sagte er und setzte sich auf den Stuhl, der in meinem Zimmer stand. „Du kannst nichts dafür. Jake hätte nicht ausrasten müssen.“, versuchte ich ihn zu trösten. Er nahm mich in den Arm und legte seine Stirn an meine. „Ich liebe dich!“, sagte er diesmal laut. Ich grinste bevor ich antwortete. „Ich liebe dich auch.“, versicherte ich ihm und küsste ihn. Zusammen fielen wir ins Bett. Paul begann zu summen. Er sang mich in den Schlaf.
Als ich erwachte fragte ich ihn sofort. „Was war das für ein Lied, das du gestern gesungen hast?“, wollte ich wissen. „ Ich habe es selbst geschrieben. Für dich.“, antwortete er. Ich lächelte ihn an und gab ihm noch einen letzten Kuss, bevor er sich verabschiedete um mal wieder zu Hause zu erscheinen. Nach vier Stunden kam er wieder zurück. „Willst du mich nicht mal deinen Eltern vorstellen?“, fragte ich grinsend. Er starrte mich mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund an. Schließlich nickte er. „Morgen stelle ich dich ihnen vor. Versprochen!“, sagte er. Zufrieden lehnte ich mich an ihn und spürte seine Arme um meinen Körper. Als das Telefon klingelte, verfluchte ich es sofort. Immer wenn Paul und ich einen Moment für uns alleine hatten, kam irgendwas dazwischen. Widerstrebend hob ich ab. „Amy Montgomery, hallo?“, sagte ich überfreundlich. „Amy, beeil dich. Jake ist etwas passiert. Komm schnell zu mir.“, sagte Sam, der am anderen Ende war. Panisch schaute ich zu Paul. Er nickte. „Ich komme!“, sagte ich und schmiss den Hörer auf. Ich packte Paul am Arm und zog ihn mit mir nach draußen. Ich verwandelte mich und wartete ungeduldig auf meinen Freund. Er raste an mir vorbei und schlug den Weg zu Sams Haus ein. Vor der Tür verwandelten wir uns zurück und betraten das Haus. Jake lag auf dem Sofa und hatte die Augen geschlossen. „Er ist ins Wasser gefallen und wurde von einem Vampir angegriffen“, flüsterte Embry. Ich trat auf ihn zu und kniete mich neben das Sofa. Jacob schlug die Augen auf. „Hey!“, sagte ich liebevoll. Ich legte meine Stirn an seine und strich ihm über die Wange. Ich bemerkte wie die anderen sich zurückzogen und uns alleine ließen. „Jake. Ich wünschte es wäre nicht so gekommen, doch jetzt sind wir nicht mehr wie früher. Ich möchte dich als Freund nicht verlieren.“, sagte ich und umarmte ihn. „Ich dich auch nicht!“, sagte er und erwiderte die Umarmung. Auch Paul streckte ihm die Hand hin. Jake nahm sie. Alles war wieder im Lot. Jake, Paul und ich waren wieder befreundet. Paul und ich waren glücklich. Am Abend fielen alle todmüde aber glücklich ins Bett. In herrgottsfrühe stand ich auf und wuselte durch mein Zimmer. Paul schlief noch. Ich suchte mir meine Lieblingsklamotten heraus und zog mich an. Danach verschwand ich in die Küche. Ein Poltern verriet mir, dass Paul wach war. Er kam auf mich zu und legte seine Arme um meine Taille. Nach einem Kuss wollte ich sofort wieder an die Arbeit, um hier fertig zu werden, bevor ich Pauls Eltern kennen lernen würde. „Amy. Beruhige dich bitte wieder!“, flehte Paul, der nicht im Begriff war, mich loszulassen. „Ich kann mich aber nicht beruhigen. Ich lerne heute deine Eltern kennen. Ich bin total aufgeregt!“, sagte ich und lehnte mich an ihn. Für einen Moment schloss ich die Augen und lauschte seinem Herzschlag. „Wir müssen los!“, flüsterte er. Ich nickte und löste mich von ihm. Zusammen stiegen wir in meinen schwarzen Mustang und fuhren los.
Vor einem kleinen Haus blieben wir stehen. Nervös stieg ich aus dem Auto und wartete auf Paul. Er legte mir einen Arm um die Taille und klingelte. Keiner öffnete die Tür. Verwirrt holte Paul seinen Schlüssel aus der Hosentasche und steckte ihn ins Schloss. Die Tür war jedoch nicht abgeschlossen. Vorsichtig betraten wir das Haus. Alles war durchwühlt. „Mom, Dad?“, rief Paul, bekam aber keine Antwort. Wir verwandelten uns und durchsuchten das ganze Haus. Riechst du das?, fragte ich Paul. Der große dunkelbraune Wolf kam aus einem Zimmer und nickte. Vampire!, knurrte er. Wir beschlossen zu Sam zu fahren und ihn um Rat zu fragen. In Menschengestalt stiegen wir in mein Auto und fuhren zu Sam. Die anderen Wölfe waren ebenfalls da. „Vampire haben meine Eltern entführt.“, erklärte Paul knapp und setzte sich auf das Sofa. Ich setzte mich neben ihn und lehnte mich an ihn. Er hing sehr an seinen Eltern. Sam lief im Wohnzimmer auf und ab und überlegte fieberhaft, wie wir Paul´s Eltern retten konnten. Schließlich hatte er eine Idee. „Die Vampire werden nach dir gesucht haben Paul. Du solltest mit Amy zurück nach Hause gehen und dort warten. Sie werden zurück kommen.“, schlug Sam vor. „Wir bewachen dein Haus rund um die Uhr. Wenn wir etwas Verdächtiges bemerken, schlagen wir Alarm.“, fügte Jake hinzu. Paul war einverstanden. Gemeinsam fuhren wir wieder zu seinem Haus und setzten uns dort auf die Couch. Ich griff nach dem Telefon. „Cullen?“, meldete sich eine weibliche Stimme. „Alice! Gut das ich dich erreiche. Melissa und Jack wurden entführt. Weißt du wo sie sind?“, fragte ich. „Tut mir Leid Amy, aber ich kann auch keine Menschen sehen, die mit einem Werwolf zu tun haben.“, entschuldigte sie sich. „Ist schon OK. Kann ich mit Bella sprechen?“, fragte ich stattdessen. „Sicher!“, antwortete Alice und reichte das Telefon weiter. „Amy! Schön das du anrufst.“, begrüßte Bella mich. „Kann Charlie auch Handys orten?“, wollte ich von meiner besten Freundin wissen. „Ich glaube schon.“, sagte sie. „Das war schon alles was ich wissen wollte. Danke.“, sagte ich. „Kein Problem. Bis bald.“, verabschiedete sie sich. Ich legte auf und wählte erneut. „Swan?“, meldete sich Charlie. „Hallo Charlie. Ich bin´s Amy.“, sagte ich. „Was kann ich für dich tun.“, wollte er von mir wissen. „Melissa und Jack wurden entführt. Kannst du ihre Handys orten?“, hakte ich nach. „Ja. Warte einen Augenblick.“, antwortete Charlie. Dann wurde es für ein paar Minuten still. „Ich konnte die Handys ausfindig machen. Sie sind nicht mehr in La Push sondern hier in Forks. Um genau zu sein bei den Docks.“, sagte Charlie. „Danke Charlie. Du hast uns sehr geholfen.“, bedankte ich mich. Paul saß die ganze Zeit neben mir und hatte alles mitbekommen. Ich verwandelte mich und sprang aus dem Fenster. Paul tat es mir gleich. Das Rudel erwartete uns bereits. Sofort machten wir uns auf den Weg zu den Bootshäusern. Langsam und vorsichtig suchten wir alles ab. Im letzten Haus roch es verdächtig nach Vampir. Gedämpft hörten wir Stimmen aus dem Inneren des Gebäudes. Ich als Köder lief als Mensch auf den Eingang zu. Mit Schwung öffnete ich die Tür. Diese krachte an die Wand. Sofort stürzten die Vampire auf mich zu. Leichtfüßig wich ich aus. Doch bald hatten sie mich in die Ecke gedrängt. Ich bekam Panik und verwandelte mich. Paul spürte das und sprang vor mich. Mit gebleckten Zähnen knurrte er die Vampire an. Sie griffen an. Paul schlug sich wacker. Als er jedoch für einen Moment unvorsichtig war, bekam ein Vampir ihn zu fassen. Paul jaulte auf und ging zu Boden. Ich senkte den Kopf und stupste ihn sanft an, doch er rührte sich nicht. Ich war so wütend auf diese Vampire. Sie haben mir schon meinen Vater genommen. Ich konnte nicht zulassen, dass ich nun auch Paul verliere. Mein Körper veränderte sich. Meine Beine wurden länger, die Krallen wuchsen, der Kopf wurde größer und schwerer, mein Fell und meine Augen begannen zu leuchten. Die Verwandlung war abgeschlossen. Ich war nun ein Morphixwolf. Die Vampire staunten nicht schlecht, als plötzlich ein 3 Meter großer und glühender Wolf vor ihnen stand. Ich holte mit meiner großen Pfote aus und fegte alle weg. Mit meinem Kiefer zermalmte ich alle Vampire, bevor ich wieder ein Mensch wurde. Mit Tränen in den Augen kniete ich am Boden und strich Paul über die Wange. Sam stand hinter mir und hatte mir die Hand auf die Schulter gelegt. „Er wird schon wieder.“, wisperte er und ging. Jake kam zu mir und nahm mich in den Arm. Ein Auto fuhr neben uns und hielt an. Carlisle stieg aus. „Jake hat mich angerufen und mir alles erzählt. Ich werde mich um Paul kümmern.“, versprach er. Ich nickte und sah dem Arzt bei der Arbeit zu. Danach schafften sie Paul in das Auto. Carlisle wollte ihn zur Beobachtung mit zu sich nehmen. Ich stieg zu ihm ins Auto. Gemeinsam fuhren wir zu den Cullens. Bella, Alice und Rosalie erwarteten uns bereits. Ich wurde von den drei Vampiren stürmisch begrüßt. Im Haus wurde ich auch von Emmett und Edward, der Renesmee auf dem Arm hatte, begrüßt. Esme war in der Küche und kam sofort zu mir, als sie mich hörte. Mitfühlend legte sie mir einen Arm um die Schulter. Augenblicklich machte sich das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit in mir breit. Ruckartig drehte ich mich um und fiel Jasper um den Hals. Dieser hielt mich fest und strich durch mein Haar. „Alles wird gut.“, flüsterte er. Ich ließ den aufgestauten Tränen freien Lauf und war froh, dass Jasper mich festhielt. Ich war der einzige Mensch, den er so nahe an sich ran ließ. Nach einer Weile hatte ich mich beruhigt. Ich saß nun auf der Couch und Paul´s Kopf lag auf meinem Schoß. Mit geschlossenen Augen hörte ich Edward zu. Er spielte ein Lied für Nessie. Leise stand ich auf und setzte mich neben Edward. Nessie kletterte auf meinen Schoß und kicherte. Ich schnitt Grimassen für sie. Der kleine Halbvampir lachte und tippte meine Nase an. Das brachte selbst mich zum Lachen. „Amy!“, rief Alice plötzlich.
Ich gab Nessie wieder an Edward und sprang auf. Paul wälzte sich auf der Couch herum. „Bring alle in die oberen Stockwerke und schließt die Türen gut ab. Er verwandelt sich. In seinem Zustand hat er sich nicht unter Kontrolle.“, befahl ich. Schnell brachte sich die Vampirfamilie in Sicherheit. Keine 2 Minuten später verwandelte er sich und knurrte. Ich verwandelte mich ebenfalls und lotste ihn nach draußen. Dort umkreisten wir uns wie Rivalen. Plötzlich hörte ich ein lautes Klopfen. Verwirrt suchte ich die Umgebung ab. Das Klopfen kam von Renesmee. Sie stand am Fenster. Schon hatte sie die Tür geöffnet und kam auf mich zu. Jasper kam ihr hinterher um sie zurückzuholen. Paul fletschte die Zähne und wollte auf sie losgehen. Knurrend stellte ich mich ihm in den Weg. Lass sie in Ruhe!, zischte ich. Paul hörte nicht auf mich. Er wollte sie unbedingt töten. Zurück ins Haus konnten Jasper und Nessie nicht, denn Paul umkreiste uns. Jasper blieb dicht bei mir. Schon sprang Paul auf uns zu. Ich machte einen Satz und landete vor meinem Freund. Paul´s Zähne bohrten sich durch mein Fell und rissen meine Haut auf. Sofort floss Blut heraus. Entschuldigend sah ich Jasper an. Ich spürte, wie mich die Kräfte verließen. Ich musste etwas unternehmen. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen. Ich wurde nun zum Morphixwolf. Paul hatte aber trotzdem keinen Respekt und griff weiter an. Gerade als ich mit meiner Pfote ausholen wollte, verwandelte er sich auch. Er war nun auch ein Morphixwolf. Ich legte den Kopf in den Nacken und heulte. Mein lautes Heulen hallte in der Ferne. Ich wollte mich nur noch ausruhen, doch ich konnte Jasper nicht im Stich lassen. Ich verwandelte mich wieder in einen Menschen. „Paul, beruhige dich. Das bist nicht du. Deine Kräfte sind außer Kontrolle. Bitte lass Jasper und Nessie gehen. Sie haben dir nichts getan. Ich will dich nicht verlieren Paul. Ich liebe dich.“, flüsterte ich und sank auf die Knie. Jasper kam zu mir und legte einen Arm um mich. Nessie kicherte und legte die Ärmchen um meinen Hals. Ich machte mich bereit für den finalen Schlag, doch er kam nicht. Stattdessen saß er mit angezogenen Knien mitten auf der Lichtung und hatte den Kopf in seinen Händen vergraben. So schnell ich konnte rannte ich zu ihm und fiel ihm um den Hals. Sanft legte ich meine Lippen auf seine. Er war nun wieder ganz er selbst. Sam erschien mit den anderen Wölfen auf der Lichtung. Er war sofort gekommen, als er meinen Ruf gehört. „Wow. Ich habe es nie geschafft, Paul ruhig zu bekommen.“, lobte Sam. Ich lächelte ihn an. Jasper hob mich hoch und trug mich ins Haus. Paul war eifersüchtig auf Jasper, doch er hielt die Klappe. Carlisle machte mir einen Verband um die Wunde an meiner Hüfte. Danach trug Paul mich zu sich nach Hause. Von dort aus rief ich meine Mutter an. Sie war damit einverstanden, dass ich bei Paul blieb, da sie Ferien in Kalifornien machen wollte. Paul stellte mich seinen Eltern vor, bevor er mich in sein Zimmer trug. Auf dem Bett schlief ich sofort ein. Ich bemerkte noch nicht einmal, wie er meinen Verband erneuerte. Am nächsten Morgen erwachte ich ohne Paul an meiner Seite. Ich stand auf, zog mich um und ging in die Küche. Melissa stand am Herd und machte Frühstück. „Wo ist Paul?“, fragte ich. „Er hat einen wichtigen Anruf bekommen. Ich glaube er ist bei Sam!“, rief Jack aus dem Wohnzimmer. Ich nickte und ging aus dem Haus. Ich verwandelte mich und raste los. Bei Sam angekommen verwandelte ich mich wieder zurück. „Sam, wo ist Paul?“, fragte ich den Alpha.“Ich habe keine Ahnung.“, antwortete dieser. „Seine Eltern haben gesagt, dass er hier wäre. Du hättest ihn angerufen.“, erklärte ich. Sam schüttelte den Kopf.
Verzweifelt zog ich mein Handy aus der Tasche und wählte. Charlie meldete sich. Ich erzählte ihm was passiert war und bat ihn, das Handy zu orten. Charlie tat, was ich ihm aufgetragen hatte, doch er konnte es nicht finden. „Ich brauche die Hilfe des Rudels.“, sagte ich zu Sam, als ich aufgelegt hatte. Sam nickte und kam mit mir nach draußen. Dort verwandelten wir uns. Ich verwandelte mich noch weiter und wurde zum Morphixwolf. Ich legte den Kopf in den Nacken und rief nach den anderen Rudelmitgliedern. Alle kamen sofort. Was ist passiert?, wollte Jake wissen. Paul wurde entführt. Keiner weiß wo er ist. Charlie hat versucht ihn zu orten, doch er konnte ihn nicht finden, erklärte ich. Nachdem wir alles besprochen hatten, wurden wir aufgeteilt. Sam ging mit Quil, Jake ging mit Embry, Leah ging mit Seth, Jared ging mit Collin und ich nahm Brady mit. Wir verstreuten uns in alle möglichen Richtung. Brady und ich machten uns auf dem Weg nach Port Angeles. Dort baten wir John und sein Rudel, bei der Suche zu helfen. Danach schlug ich den Weg zu den Cullens ein. Brady wartete vor der Tür, während ich mit den Vampiren redete. Alle beteiligten sich nun an der Suche. Brady folgte mir auf Schritt und Tritt zu Charlie. Auch ihn baten wir um Hilfe. Charlie rief seine Kollegen von der Polizei an und gab eine Fahndung nach Paul raus. Selbst alle Eltern halfen mit. Ich hatte noch eine Idee. In Menschengestalt rief ich Alec an. „Amy, schön deine Stimme zu hören.“, flirtete er. „Ich habe dich auch vermisst. Ich brauche deine Hilfe.“, begrüßte ich ihn. „Paul ist verschwunden, habe ich recht?“, fragte er schadenfroh. „Ja. Könntet ihr uns auch bei der Suche helfen?“, bettelte ich. Alec sagte zu. Wir trafen uns alle vor Sam´s Haus. Nach einer kurzen Lagebesprechung wurden wir in Teams aufgeteilt. Je einer der Cullenfamilie sollte mit zwei Werwölfen und zwei Volturi gehen. Brady und ich hatten Alec und Jane dabei. Ich kannte die beiden wirklich sehr gut und vertraute ihnen. Die Cullens waren alle in anderen Teams aufgeteilt. Wir liefen stundenlang durch den Wald. Brady wurde mit der Zeit müde, weshalb ich ihn trug. So kamen wir nur langsam voran. Jane bot sich an den kleinen Wolf zu tragen. So kam es, dass Jane den kleinen Brady trug und Alec mich. Die Vampire waren viel schneller als wir Wölfe. Wir kamen auf die Lichtung, wo Jake und ich die feindlichen Vampire gesehen hatten. In der Mitte stand ein riesiges Gebäude. „Das war aber beim ersten Mal noch nicht da!“, flüsterte ich Alec ins Ohr. Er lachte leise und ließ mich runter. Schnell verwandelte ich mich und lauschte. Ich konnte Paul hören. Brady, lauf zurück zu Sam´s Haus und ruf alle zusammen. Ich komme schon klar, befahl ich. Brady nickte und rannte los. Ich nickte den beiden Vampiren zu und gemeinsam umzingelten wir die Hütte. Wir taten nichts, sondern lauschten nur. Plötzlich waren alle anderen versammelt. Die Menschen ließen sie zurück. Auch Nessie war nicht dabei. 29 Mann waren nun versammelt. Ich sollte den Lockvogel spielen. Vorsichtig schlich ich näher und schaute durch das Fenster. Erschrocken wich ich zurück. Ich verwandelte mich wieder in einen Menschen. „Sie haben Paul dazu gezwungen sich aufzuregen. Er ist ein Onixwolf.“, erklärte ich, als wir uns ein Stückchen entfernt hatten. „Was ist ein Onixwolf?“, wollte Aro wissen. „Ein Morphixwolf ist die Weiterentwicklung eines Werwolfs. Ein Onixwolf ist die Weiterentwicklung eines Morphixwolfes. Es wäre zu gefährlich für alle, die Entführer anzugreifen, wenn Paul in diesem Zustand ist. Es würde doppelt so schlimm werden, wie der Kampf bei den Cullens.“, sagte ich. Jasper sah mir direkt in die Augen. „Was machen wir jetzt?“, fragte er. „Ich hole ihn da raus.“, flüsterte ich. „Nein Amy. Das ist viel zu gefährlich.“, mahnte Sam. „Ich liebe Paul und genau deswegen rette ich ihn. Ihr könnt gehen wenn ihr wollt. Ich will ihn nicht auch noch verlieren.“, zischte ich. Schon hatte ich mich in einen Morphixwolf verwandelt. Ich setzte mich auf den Boden, schloss die Augen und ließ die Verwandlung zum Onixwolf zu. Ich war nun noch größer als vorher. Meine Augen glühten orange und ich hatte orangene Streifen im Fell. „Selbst als Onixwolf schaffst du es nicht, Paul in Schach zu halten.“, sagte Jake. „Nein, aber wenn sie ein Solarixwolf wird, dann schon.“, erklärte Sam. Ich schloss erneut die Augen und wurde zu einem Solarixwolf. Mir wuchsen Flügel auf dem Rücken. Meine Augen und die Streifen in meinem Fell glühten rot. Ich war nun 9 Meter hoch. Ich wog mehr als zwei ausgewachsene Elefanten, konnte mich aber immer noch lautlos bewegen. Nun übernahm Jake meinen Posten als Lockvogel. Die Anderen hielten sich im Hintergrund. Jake klopfte laut gegen die Tür. Schon sprangen zwei Vampire heraus. Als sie mich sahen, verschwanden sie jedoch wieder im Inneren des Gebäudes. Ich setzte mich ihn und wartete. Die Tür schwang auf und tausende von Vampiren stürmten heraus. Mit einem lauten Knurren griff ich sie an. Mit der Pfote fegte ich sie weg. Mit meinen Augen setzte ich sie in Brand. So ging das eine Weile, bis ich alle Vampire ausgeschaltet hatte. Ich wagte mich vor ins Innere. Paul war festgekettet. Ich befreite ihn von den Ketten und rannte nach draußen. Ich hörte ein lautes Brummen und schon war Paul hinter mir. Ich wollte ihn nicht bekämpfen. Ich versuchte auf ihn einzureden, doch es klappte nicht. Paul griff mich ständig an, weshalb ich mich kurzerhand in die Lüfte schwang. Paul sprang in die Luft und versuchte mich zu erwischen. Da kam mir eine Idee. Paul, sitz!, rief ich. Zu meiner Überraschung setzte er sich wirklich. Beruhige dich und verwandele dich zurück!, brüllte ich. Paul tat genau das, was ich sagte. Nun saß ein verwirrter Paul auf der Lichtung. Ich landete neben ihm und verwandelte mich. Bevor ich ihn erreicht hatte, fiel er in Ohnmacht. Ich fing seinen Kopf auf und ging neben ihm in die Knie. Vorsichtig strich ich ihm über die verschwitzte Stirn. Carlisle kam zu mir und sah sich Paul an. „Er wird nur etwas schlafen. Er ist erschöpft und braucht nur etwas Ruhe.“, sagte der Arzt. Ich bedankte mich bei allen, bevor die Volturi, die Cullens und die Werwölfe aus Port-Angeles gingen. Sam und Jake trugen Paul zu Sam´s Haus und legten ihn ins Gästezimmer. Ich saß neben dem Bett und beobachtete Paul. Jake lächelte mir zu, bevor er hinter sich die Tür schloss. Ich legte mich zu Paul, machte es mir bequem und schlief ein.
Am nächsten Morgen wurde ich von einem sanften Streicheln geweckt. Ich schlug die Augen auf. Paul war wach und strich durch mein Haar. „Morgen.“, flüsterte ich. „Guten Morgen.“, antwortete er. Ich richtete mich etwas auf und küsste ihn. Paul drehte sich mit mir auf die Seite und schlang die Arme um mich. Meine Hände vergruben sich in seinen Haaren. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Jake stand mitten im Zimmer. „Sam, ich glaube, die beiden haben keine Lust auf Frühstück!“, rief mein bester Freund. Ich nahm ein Kissen und warf es mit voller Wucht nach ihm. Lachend machte Jake die Tür wieder zu und polterte die Treppe runter. Grinsend schwang ich meine Beine aus dem Bett und zog Paul auf die Füße. Zusammen gingen wir nach unten und setzten uns an den Frühstückstisch. „Na, endlich wach?“, fragte Sam uns und stellte die Brötchen hin. Ich ignorierte Sam und Jake und begann zu essen. Nach dem Frühstück ging ich duschen. Ich schloss die Badezimmertür nicht ab, da die Jungs wussten, dass ich duschen war. Nach ein paar Minuten wurde die Tür jedoch geöffnet. Plötzlich stieg Paul zu mir unter die Dusche. Ich wollte protestieren, doch ich konnte nicht. Paul hielt mir eine Hand vor den Mund. „Paul, wo bist du?“, brüllte Leah durchs ganze Haus. Ich kicherte leise. Schon stürmte sie ins Bad. Paul versteckte sich hinter mir. Als Leah Paul im Badezimmer nicht fand, rauschte sie wieder ab. Lachend ging Paul aus der Dusche und schloss die Tür ab. Ich lächelte ihn an. Zielstrebig steuerte er die zweite Dusche an. Ich beobachtete seinen Körper. Sein tolles Sixpack, seine muskulösen Schultern und sein knackiger Hintern. Mit hochrotem Kopf wand ich meinen Blick ab und seifte mich ein. Nach dem Duschen wickelte ich mich in ein Handtuch ein. Paul hatte ein Handtuch um die Hüften und lächelte mich an. Gierig schlang ich meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. „Du bist wunderschön!“, flüsterte Paul in mein Ohr. Ich lehnte meine Stirn an seine. „Du bist auch wunderschön!“, antwortete ich. Erst huschte ich aus dem Bad ins Gästezimmer und dann Paul, damit keiner Verdacht schöpfte. Schnell waren wir angezogen. Genau in diesem Moment rief Sam nach uns. Sofort machten wir uns auf den Weg. Alle Anderen waren schon da. Als Paul und ich gemeinsam dazu kamen, mussten sich alle ein Grinsen verkneifen. Seth hielt es nicht mehr aus und lachte los. Verwirrt sah ich Paul an und bekam einen verwirrten Blick zurück. „Darf ich fragen, warum ihr alle lacht?“, wollte ich wissen. „Quil hat euch im Badezimmer gefilmt, als Leah Paul gesucht hat.“, brachte Seth heraus. Ich lief knallrot an und wurde wütend. Keiner hat das Recht, in unsere Privatsphäre einzudringen. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich wollte meinem Rudel nicht noch einen Grund zum Lachen geben, weshalb ich auf dem Absatz kehrt machte, mich verwandelte und in den Wald floh. Von weitem hörte ich, wie Paul ausrastete. Ich rannte immer weiter, bis ich bei den Cullens ankam. Edward öffnete die Tür. Er wusste, was mit mir los war. Weinend fiel ich Jasper um den Hals, der plötzlich hinter mir stand. Jasper trug mich auf die Couch und hielt mich fest. Nach 10 Minuten klingelte es an der Tür. Paul hatte sich wieder beruhigt und nahm mich nun in den Arm. An seiner Schulter begann ich erneut zu weinen. Paul nickte den Vampiren zu, bevor er mich nach Hause brachte. „Seth ist so ein riesengroßer Idiot!“, brüllte Paul. Ich zuckte bei seiner lauten Stimme zusammen. Sofort legte er einen Arm um meine Schultern und legte sanft seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss genauso intensiv. Paul sprang auf, schloss die Vorhänge, stellte etwas vor den Lüftungsschacht und verschloss die Tür. „Keiner kann uns hier drinnen filmen, Süße!“, flüsterte er. Ich horchte bei dem Wort Süße auf, da er mich zum ersten Mal so nannte. Ich lächelte leicht. Seine Lippen lagen auf meinen, als es an der Tür klopfte. Leise stand Paul auf und schaute durch den Türspion. „Es ist Sam!“, flüsterte Paul. Ich schüttelte den Kopf und streckte die Arme nach meinem Freund aus. Er kam zurück zu mir und küsste mich. Es klopfte erneut. Paul kümmerte sich nicht mehr darum. Er lag nun auf mir und hatte sich mit seinen Händen links und rechts neben meinem Körper abgestützt. Sanft küsste er mich. Seine Zunge tanzte mit meiner. Seufzend zog ich ihn noch näher zu mir. Paul rollte sich auf die Seite und wanderte mit seinen Händen an meinem Körper hinab. Ich legte den Kopf in den Nacken und machte seinen Lippen Platz, die nun an meinem Hals hinab wanderten. Eine Hand glitt unter mein T-Shirt und schob es nach oben. Ich ließ es zu und vertiefte den Kuss immer mehr. Als mein T-Shirt auf dem Boden landete, fuhren meine Hände zu seiner Hose und streiften sie ihm ab. Auch meine Hose folgte keine Sekunde später. Weiter gingen wir nicht. Mein leises Keuchen und Paul´s hemmungsloses Stöhnen reichte aus, um Sam vor der Tür zu vertreiben. Am Abend rief Sam alle Wölfe zu einer kleinen Versammlung. Als Paul und ich die Lichtung betraten, begannen alle zu lachen. Paul legte mir einen Arm um die Schultern und zog mich zu sich. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und lauschte Sam´s Worten. „Ihr habt gute Arbeit geleistet in den vergangenen Wochen. Trotzdem können wir nicht sicher sein, dass alle Vampire verschwunden sind. Also haltet Ausschau nach ungewöhnlichen Dingen!“, sagte Sam. Keiner hatte ihm richtig zugehört, da alle damit beschäftigt waren, Paul und mich auszulachen. „Was habt ihr eigentlich für ein Problem?“, brüllte Paul. Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. Sein Körper begann zu beben. Wenn ich jetzt nichts tun würde, würde er sich verwandeln. Ich nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und küsste ihn sanft. Paul beruhigte sich wieder. Er erwiderte den Kuss etwas grober. Seine Hände streichelten meine Hüften, während meine Hände sich in seinen Haaren festkrallten. Nach einer halben Ewigkeit löste ich mich von Paul, verwandelte mich und knurrte bedrohlich. Verwundert sahen mich alle an. Ich schloss kurz die Augen und verwandelte mich zurück. „Ihr seid doch alle nur eifersüchtig auf uns. Ihr seid nur so gemein zu uns, weil ihr selbst keine Freundinnen habt!“, schlussfolgerte ich. Plötzlich verstummte das Lachen. Ich hatte also recht. Paul legte mir einen Arm um die Schulter und gemeinsam gingen wir wieder zurück nach Hause. Dort setzten wir uns auf Paul´s Bett und lehnten uns mit den Rücken an die Wand. „Amy!“, rief Sam plötzlich quer durchs Haus. Paul schloss die Tür ab und kam zu mir. Sam klopfte laut gegen das dunkle Holz. Ich grinste Paul an und küsste ihn. Diesmal glitt meine Hand sofort an seine Hose. Schnell war diese verschwunden. Paul keuchte auf und küsste meinen Hals. Mein T-Shirt und meine Hose zerriss er einfach. Ich spürte die Anwesenheit des gesamten Rudels um das Haus herum. Unbeirrt machten wir weiter. Zögernd wanderte meine Hand zu Paul´s Boxershorts. Paul löste sich kurz von mir und schaute mich an. Wir nickten uns zu, bevor ich ihm die Boxershorts abstreifte. Meinen Slip hatte ich schon ausgezogen. Paul öffnete nun noch meinen BH, der dann auch auf dem Boden landete. Ich keuchte leise, als Paul sanfte Küsse auf meinem ganzen Körper verteilte. Mit einem Ruck hatten wir uns gedreht. Nun lag Paul unten. Ich nahm sein Glied in den Mund und bearbeitete es. Schließlich rollte ich ein Gummi darüber und legte mich auf den Rücken. Paul war blitzschnell über mir und drang in mich ein. Ein Schrei entfuhr meiner Kehle. Paul stieß so heftig zu, dass ich dachte, dass Bett würde auseinander fallen. Meine Erregung steigerte sich ins Unermessliche. Ich wusste nicht mehr, wie lang ich das noch aushielt. Endlich kam Paul und pumpte seinen Samen in mich. Sein Lustschrei war überall zu hören. Ich kam auch und klammerte mich an ihn. Erschöpft sackte Paul zusammen und legte sich neben mich. Ich zog die Decke über uns und kuschelte mich an Paul. Plötzlich wurde die Tür eingetreten. Sam stand nun mitten im Zimmer. „Raus!“, fauchte ich. Meine Augen begannen grün zu glühen. Schnell sprang ich aus dem Fenster. Dort verwandelte ich mich. Ich war 12 Meter groß, hatte riesige Flügel und grün leuchtende Streifen im Fell. „Sie ist ein Toxicwolf!“, rief Sam. „Versteckt euch in meinem Schutzbunker, sonst wird sie euch töten!“, rief nun Jake. Alle Wölfe rannten davon. Auch Sam verschwand. Zufrieden verwandelte ich mich zurück, lief auf Paul zu und küsste ihn. „Du hast dich nur verwandelt, dass sie gehen?“, fragte mein Freund verwirrt. Ich nickte und schlang meine Arme um seinen Hals. „ Du bist ein böses Mädchen!“, grinste Paul. „Ich weiß!“, antwortete ich zufrieden. Gemeinsam kehrten wir zurück ins Haus. In seinem Zimmer reparierte er zuerst die Tür, bevor wir uns wieder in das Bett legten. Erschrocken stellte ich fest, dass wir beide die ganze Zeit nackt gewesen waren. Ich lief knallrot an. Paul lächelte, als er hörte, was ich dachte. Ich kuschelte mich an ihn und küsste seinen Hals. Sein Glied erwachte wieder zum Leben. Ich musste grinsen. Ich strich sanft daran auf und ab. Paul zog scharf die Luft ein und stieß in meine Hand. Vorsichtig umschloss ich sein Glied mit meinem Mund. Paul begann leise zu stöhnen. Plötzlich rollte er sich mit mir. Ich lag auf dem Rücken. Ohne zu zögern drang er in mich ein. Ich keuchte auf. Paul bewegte sich immer schneller. Ich begann zu schnurren wie eine Katze. Paul küsste meinen Hals und biss sanft hinein. Ich schlang die Arme um ihn und verpasste ihm einen Knutschfleck auf dem Schlüsselbein. Paul keuchte lauter. Kurz bevor er kam, stand er auf und stellte sich an meinen Kopf. Bereitwillig öffnete ich den Mund. Paul fuhr weiterhin an seinem Glied auf und ab. Kurz darauf krümmte er sich zusammen und spritzte mir seinen Samen in den Mund. Danach kniete er sich zwischen meine Beine und saugte an meiner Perle. Keuchend krallte ich mich in die Bettdecke. Keine Sekunde später kam auch ich. Nachdem meine Zuckungen abgeklungen waren, legte Paul sich neben mich. Mit dem Kopf auf seiner Brust döste ich ein. Doch schlafen konnte ich nicht, da Sam nach uns rief. Schnell waren wir angezogen. Ich hatte meine kurze schwarze Hose und mein bauchfreies schwarzes Top an. Meine blonden Haare band ich zu einem Zopf zusammen. Mit federnden Schritten rannte ich die Treppe runter und öffnete die Tür, bevor Paul überhaupt aus dem Zimmer kommen konnte. Lachend lief er mir hinterher und holte mich schon bald ein. Mit einem Arm um meiner Hüfte lief er die Veranda entlang. Am Ende angekommen nickten wir uns zu, bevor wir uns verwandelten.
Gemächlich trotteten wir durch das Unterholz, bis wir bei Sam angekommen waren. Mit erhobenem Kopf setzte ich mich auf den weichen Waldboden. „Wir sind uns einig, dass es so nicht funktionieren kann!“, sprach Sam. „Diese ständigen Streitereien gehen mir langsam auf den Keks. Wir müssen etwas unternehmen.“, sagte nun Jake. Ich riss die Augen auf. Die ganzen Streitereien wegen Paul und mir? Wütend kniff ich meine Augen wieder zusammen. „Ich weiß eine Lösung. Ihr wollt uns nicht hier haben. Paul und ich gründen unser eigenes Rudel.“, zischte ich und machte auf dem Absatz kehrt. Paul folgte mir sofort. Er hatte den Wink mit dem Zaunpfahl auch kapiert. Bei Paul packte er einige Sachen zusammen und verstaute alles im Kofferraum meines Autos. Danach fuhren wir zu mir. Meine Sachen waren schnell gepackt und im Auto verschwunden. Unseren Eltern erzählten wir einfach, dass wir eine Weile zu meiner Cousine nach Port Angeles ziehen. Mit Höchstgeschwindigkeit rasten wir über die Autobahn. Vor dem Haus meiner Cousine hielt ich mit quietschenden Reifen an. Schwungvoll stieg ich aus und klingelte an der blauen Tür. Greta öffnete die Tür. Erfreut fiel ich ihr um den Hals. „Amy, was machst du denn hier?“, wollte sie wissen. „Naja. Sam hat uns aus seinem Rudel verbannt. Das ist übrigens Paul.“, sagte ich. Paul trat hinter mich und legte einen Arm um meine Hüfte. „Hallo Paul! Schön dich kennen zu lernen.“, sagte sie und schüttelte Paul´s Hand. Lächelnd führte sie uns in das Gästezimmer. „Archie ist noch arbeiten. Er kommt später.“, erklärte sie, bevor sie wieder nach unten ging. Nachdem wir unsere Sachen ausgepackt hatten, beschlossen wir John, Kathie und Eric aufzusuchen. Wir wollten uns ihnen anschließen. Nach kurzer Zeit fanden wir die drei Werwölfe schließlich auf einer Lichtung. „Hey Amy!“, rief Kathie, kam auf mich zu und umarmte mich. Lächelnd erwiderte ich die Umarmung. „Wir wollen euch beitreten.“, sagte ich zu John. „Ich weiß!“, antwortete er mir. Nach einem kurzen Nicken waren wir dabei. Gegen Abend machte ich mich auf den Weg zum Wasserfall. Traurig setzte ich mich an den Rand und blickte hinab. Auf der anderen Seite stand ein schwarzer Wolf. Ich legte den Kopf in den Nacken und heulte. Keine Sekunde später antwortete Jake mir. Ich wollte wieder zurück zu Jake, aber ich konnte nicht. Plötzlich knackte es neben mir im Gebüsch. Paul trat auf mich zu und streifte sanft meine Flanke. Mit hängenden Ohren rieb ich meinen schneeweißen Kopf an Paul´s Schulter. Mitfühlend setzte er sich neben mich und legte seinen Kopf auf meinen. Unschlüssig stand Jake da und beobachtete uns. Nach einer Weile stand ich auf und trottete davon. Es schmerzte, meinem besten Freund den Rücken zuzukehren. Paul lief neben mir zurück zu unserem neuen Rudel. Ich war froh, dass wir John und sein Rudel schon vorher gekannt hatten. Hätten wir sie nicht gekannt, hätten wir weit weg ziehen müssen. Ich fiel tot müde ins Bett und kuschelte mich eng an Paul. Die Wärme seiner Haut beruhigte mich sofort. Auch das Heben und Senken seiner Brust war ein guter Trost. Mit der Nase in seiner Halsbeuge schlief ich ein. Mitten in der Nacht erwachte ich, schlug die Bettdecke weg und stand auf. Mit der Decke, die auf dem alten Schaukelstuhl lag, setzte ich mich auf die Fensterbank. Vorsichtig lehnte ich meinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe. Es regnete mal wieder. Traurig starrte ich durch den Regen und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Plötzlich zeichneten sich die Umrisse einer Person draußen ab. Ich schälte mich aus der Decke, zog meine schwarze Hotpants an und rannte hinaus. Freudig fiel ich der Person um den Hals. „Komm mit rein!“, rief ich gegen den Regen. Ich öffnete leise die Tür und brachte Jake ihn unser Zimmer. Schnell holte ich die Decke von der Fensterbank. Jake zog sich alles bis auf die Unterwäsche aus. Ich legte ihm die Decke um die Schultern und führte ihn zum Schaukelstuhl. „Was machst du hier?“, flüsterte ich, während ich seine Klamotten aufhängte. Seinen Koffer stellte ich vorerst in die Ecke. „Ich wollte nicht länger bei Sam bleiben. Die zerreißen sich gerade die Münder über euch.“, zischte er zurück. Ich beschloss, Paul zu wecken. Dieser grummelte etwas Unverständliches. Dann setzte er sich auf und erschrak. „Jake, was machst du hier?“, fragte er verwirrt. Schnell erklärte ich ihm alles. Paul verstand und boxte Jake leicht gegen die Schulter. Schließlich erhob ich mich und schlich nach oben zu Greta. Ich rüttelte sie leicht an der Schulter. Als sie erwachte erzählte ich ihr von Jake. Sie nickte nur. Schnell ging ich wieder zu meinen Jungs und holte mit ihnen das dritte Bett aus dem Nebenraum. Das Besondere an diesem Bett war, das man aus dem Doppelbett ein Dreierbett machen konnte, indem man noch ein Teil in die Haken einrasten ließ. Nun lag ich in der Mitte der beiden Jungs. Genervt rollte ich mit den Augen, als beide sich zu mir umdrehten. Paul umschlang mich von hinten mit seinen Armen. Jake legte einen Arm unter meinen Kopf und hielt meine Hand fest. Ich schüttelte den Kopf und schlief ein. Am nächsten Morgen lag ich genau anders herum. Nun hatte Jake mich umschlungen und Paul hielt meine Hand. Ich musste mich wohl gedreht haben. Schnell stand ich auf und ging in die Küche. Archie war schon wach. „Hey Arch!“, begrüßte ich ihn. „Guten Morgen Am!“, gab er zurück. Er grinste mich an. „Hallo!“, ertönte Paul´s Stimme hinter mir. Schwungvoll drehte ich mich und landete in Paul´s Armen. Auch Jake war wach und wurde von mir umarmt. Schnell stellte ich Archie meine Jungs vor. Die beiden verstanden sich schnell mit Greta´s Mann. Auch meine Cousine kam nach einer Weile zu uns. Jake begrüßte sie herzlich. Nach dem Frühstück begaben wir uns zu unserem neuen Rudel. Heute bei Vollmond sollten wir endlich offiziell aufgenommen werden. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir dann bereit. John stellte sich auf die große Lichtung am Wasserfall. Im Halbkreis stellten auch wir uns auf. Auf der anderen Seite beobachtete uns Sam. „Heute möchten wir drei neue Mitglieder begrüßen. Amira Loreen Montgomery, Paul Dylan Lahote und Jacob Ephraim Black. “, rief John gen Mond. Belustigt betrachtete ich Sam´s Gesicht. Er sah nicht gerade erfreut aus. Seine drei besten Werwölfe schlossen sich einem anderen Rudel an. Ich jedoch wusste, dass wir nicht lange hier bleiben würden. Ich wollte einen benachbarten Ort aufsuchen, in welchem noch keine Wölfe lebten. Wir wollten uns irgendwo niederlassen und ein eigenes Rudel gründen.
Tag der Veröffentlichung: 16.05.2013
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