„Willkommen Agent White hier bei uns im Büro“, verkündete Agent McGee stolz und schob mich durch die Tür des Fahrstuhls in das Büro des NCIS- Teams von Special Agent Gibbs. „Vor einem Jahr war ich noch der Neuling. Und lass dich nicht von Special Agent Dinozzo herumkommandieren. Das macht er bei allen und lass dich nicht von ihm angraben!“, flüsterte mir McGee zu. „Ich bin übrigens Tim.“, stellte er sich vor. „Amy“, sagte ich und reichte ihm die Hand. Er ergriff sie und schüttelte sie. Mir gefiel das Büro. Ich war zwar schon in etlichen Büros, doch dieses hier hatte etwas Gemütliches an sich. Ein grauhaariger Mann kam uns entgegen und streckte mir seine Hand entgegen. „Mein Name ist Leroy Jethro Gibbs. Aber nennen sie mich einfach nur Gibbs.“ Ich nahm seine Hand. „Ich bin Amy White. Special Agent des Mossad.“, stellte ich mich vor und erntete einen überraschten Blick von diesem Dinozzo. Sogleich kam er auf mich zu und grinste mich an. „Ich bin Anthony Dinozzo Junior. Nenn mich einfach Tony. Und wenn ich noch etwas sagen darf, sie sind sehr hübsch“, sagte er. Mit voller Wucht stieß ich ihm meinen Ellenbogen in seine Magengegend. Er krümmte sich zusammen, doch sein dämliches Grinsen hatte er immer noch im Gesicht. Als ich mich umdrehte sagte Gibbs: „Tony, hör auf unsere neue Kollegin anzubaggern.“ Lachend drehte ich mich um und wurde sogleich umarmt. „Ich wusste, dass du kommen würdest!“, sagte Ziva. „Ihr kennt euch?“, kam es plötzlich von Tony. Ziva und ich wandten uns in seine Richtung. Er starrte uns mit offenem Mund an. Sein Blick war aber etwas tiefer gerichtet. Gibbs trat hinter ihn und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „`Tschuldigung Boss.“, murmelte Tony. „Ist dir endlich auch aufgefallen, dass sie sich bis aufs Detail gleichen.“, kam es nun von McGee. „Klappe Bambino!“, fuhr er ihn an. Gibbs lief kopfschüttelnd ins Büro des Chefs, um ihm von meiner Anwesenheit zu berichten. „Lass ihn in Ruhe, Tony!“, meckerte ich ihn an. Erstaunt glotzen mich nun alle an. Zum Glück kam in diesem Moment Mr. Vance auf mich zu, gefolgt von Gibbs. „Ich bin Director Leon Vance, Leiter des NCIS. Ihr Team ist eines der besten Teams des ganzen Landes.“ Neugierig und stolz schaute ich ihn an und wartete, bis er wieder gegangen war. „Ich stelle dir jetzt noch den Rest des Teams vor. Den Gerichtsmediziner und seinen Assistenten und unsere Forensik- Spezialistin.“, sagte McGee und lief los. Ziva nickte mir mit einem vielsagenden Blick zu. Ich beschleunigte meine Schritte und schlüpfte in den Fahrstuhl. Schnell drückte Tim auf den Knopf, der den Fahrstuhl stoppen ließ. „Warum hast du mich vorhin eigentlich verteidigt?“, fragte er und schaute mich mit seinen braunen Augen an. „Ich mag dich. Normalerweise sehe ich meine Kollegen nur als Kollegen, doch du…“, begann ich. Weiter kam ich jedoch nicht, denn plötzlich fuhr der Fahrstuhl weiter, ohne dass irgendwer den Knopf gedrückt hatte. Die Tür öffnete sich und vor uns stand ein Maskierter mit einer Pistole. Hinter ihm ein alter Mann. McGee stellte sich schützend vor mich und schlug dem Maskierten die Waffe gekonnt aus der Hand. Der Angreifer brach in schallendes Gelächter aus und zog sich die Maske vom Gesicht. Vor uns stand ein grinsender Tony. Nun rastete ich völlig aus. Ich sprang auf ihn und brachte ihn zu Fall. Ich drehte ihn auf den Bauch und überkreuzte seine Arme auf dem Rücken. „Wow!“, staunte Tim. „Ich könnte dich jetzt auch auf der Stelle umbringen, wenn du noch mal so etwas tust.“, zischte ich Tony zu. Langsam ließ ich ihn los und schubste ihn in den Fahrstuhl. „Darf ich vorstellen. Dr. Mellard. Auch genannt Ducky.“, ertönte plötzlich McGees Stimme hinter mir. Ich reichte ihm meine Hand. „Sie müssen Amy sein. Jethro hat mir viel von ihnen erzählt. Kommen sie. Ich stelle ihnen noch meinen Assistenten Mr. Palmer vor.“ Ducky ging voraus und verschwand hinter einer Tür. „Danke, dass du mich gerettet hast, Tim!“, sagte ich zu McGee und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich unterbreche ihr Spiel zwar nur ungern!“, funkte Ducky dazwischen. Wir fuhren auseinander und begaben uns in die Orthobsie. Wir begrüßten Mr. Palmer und stiegen schon wieder in den Fahrstuhl um Ms. Scuito kennen zu lernen. Im Labor stand eine junge Frau in Gothic- Look. „Ich bin Abby. Und du bist sicher Amy. Ziva hat mir schon so viel von dir erzählt. McGee, was stehst du hier noch rum. Ich bringe sie dir schon wieder.“, sagte sie. Widerwillig stapfte McGee davon. „Du bist verknallt!“, rief sie. „Bin ich nicht!“, lag mir auf der Zunge. „Ach komm schon! Das sieht doch ein Blinder. Wie er dich anschaut und du ihn!“, stellte sie fest. Ich gab mich geschlagen. Nach zwei Stunden standen wir immer noch an derselben Stelle. McGee stand plötzlich in der Tür. „Tut mir Leid Abby, aber Amy muss gehen. Gibbs will sie sehen. Ein toter Marine.“, sagte er und packte mich am Arm. Im Fahrstuhl drückte er schon wieder den Stopp- Kopf. „Wollen wir nicht beenden, was wir vorhin begonnen haben“, fragte ich. Schon lagen seine Lippen auf meinen. „Was wird Ziva davon halten?“, fragte Tim, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. „Sie weis es!“, sagte ich und zog sein Gesicht wieder zu mir. Nach einem wunderschönen Kuss, öffnete sich die Fahrstuhltür. „McGee, White vorauf wartet ihr. Ein toter Marine wartet auf sie.“, schallte Gibbs Stimme uns entgegen. So schnell wir konnten liefen wir zu den anderen, die schon über einem Foto hingen. Tony rutschte zur Seite, sodass ich auch etwas sehen konnte. McGee versuchte weiterhin einen Blick zu erhaschen, doch Tony versperrte ihm den Weg. Genervt packte ich McGees Hand und zog ihn neben mich. Seine Hand ließ ich aber nicht los. Tony fuhr mir mit seiner Hand über den Rücken. „Pfoten weg, Tony!“, rief McGee aufgebracht und schlug Tonys Hand weg. Gibbs stand plötzlich hinter Tony und gab ihm einen kräftigen Klaps auf den Hinterkopf. „Kann ich euch zwei mal kurz sprechen?“, fragte Gibbs an uns gewand. Wir nickten und folgten ihm in den Fahrstuhl. „Ähm, Boss ich…!“, begann McGee. „Ich finde es toll, dass du endlich eine Freundin gefunden hast, aber lass dir nur eines sagen. Lass dich von Tony nicht damit aufziehen!“, beendete Gibbs seinen Satz. „Danke Boss!“, sagten Tim und ich gleichzeitig. Wieder im Büro fing Tony schon wieder an. „Na, gab wohl Ärger mit dem Boss?“, neckte er. „Pass auf das du nicht gleich Ärger bekommst, Tony!“, sagte Gibbs. Schuldig lies Tony den Kopf hängen. „Wer fährt?“, kam stattdessen von Ziva. „Na der, der fragt!“, rief Gibbs, der schon im Fahrstuhl stand. Eilig packten wir unsere Sachen und rannten hinterher. Die Fahrt mit Ziva war der reinste Horror. Mehr als einmal fuhren wir plötzlich auf der anderen Straßenseite oder rammten andere Wagen. Endlich war die Fahrt vorbei. Ich streckte meine Hände, mit denen ich mich an Tim festgekrallt hatte. Nun standen wir im Haus. „Der tote ist…!“, begann Gibbs. „Lieutenant Ronald Wayne!“, quatschte ich dazwischen. „Sie kannten ihn?“, fragte Gibbs. Ich nickte. „Er war mein Vater!“, beantwortete ich seine Frage. Mir liefen nun unaufhörlich die Tränen über die Wangen. „McGee, schaffen sie sie sofort hier raus!“, brüllte Gibbs genervt. Tim packte meinen Arm und setzte sich mit mir auf die Veranda. „Wie geht´s dir?“, fragte McGee und zog mich in seine Arme. Nach ein paar Minuten versiegten meine Tränen und ich war bereit, wieder nach drinnen zu gehen. „Der Todeszeitpunkt war etwa vor einer Stunde!“, schlussfolgerte Ducky. „Amy, wer könnte ihren Vater auf dem Gewissen haben?“, fragte Gibbs vorsichtig. „Ich habe keine Ahnung. Wir hatten schon lange keinen Kontakt mehr.“, antwortete ich. Tony kam aus der Küche und berichtete: „Wir haben etwas entdeckt!“ In der Wand neben dem Kühlschrank steckte eine Kugel. „Der Mörder muss hier gestanden haben. Wayne stand dort und wurde von der Kugel am Kopf getroffen. Er schleppte sich noch bis zur Tür, weil er abhauen wollte, bevor ihn der zweite Schuss traf und schließlich umbrachte!“, erklärte Tony. „Gut gemacht, Tony!“, lobte Gibbs und begann damit, die Sachen zu packen. Diesmal fuhr Gibbs den Wagen zurück zum Büro. Er fuhr zwar nicht so schnell wie Ziva, aber mir war danach trotzdem schlecht. „Wo wohnst du eigentlich?“, wollte McGee von mir wissen, während wir zu seinem Auto liefen. Er wollte mich unbedingt nach Hause bringen. „Zurzeit wohne ich in einem Hotel. Ich muss erst etwas Eigenes finden.“, antwortete ich daraufhin. „Du kannst auch vorerst bei mir einziehen, bis wir etwas gefunden haben. Wir fahren beim Hotel vorbei und holen deine Sachen.“ Dankend nahm ich sein Angebot an. Er öffnete mir die Wagentür und wenige Minuten später startete er den Motor seines Porsches. Auswendig ratterte ich die Wegbeschreibung zum Hotel herunter, um ihm zu demonstrieren, wie langweilig und öde das Hotel war. Lächelnd folgte er der Straße und hielt mit quietschenden Reifen auf dem Hotelparkplatz. Zu allem Überfluss bot er sich an, mir die Koffer zu tragen. Als wir in seiner Wohnung ankamen, klappte er die Schlafcouch aus und verfrachtete meine Koffer in der Abstellkammer. „Mein Schlafzimmer ist da hinten, falls du was brauchst!“, rief er aus der Küche und verschwand im Schlafzimmer. Mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet auf und sah mich um. Hier drinnen war kein Mörder und auch kein Blut, versuchte ich mich zu beruhigen. Ängstlich schlich ich zu Tims Zimmer und lauschte. Sein Schnarchen drang leise durch die Tür. Sie knarrte, als ich sie öffnete. „Was ist denn los?“, nuschelte McGee verschlafen. „Ich hab Angst!“, flüsterte ich. „Komm her!“, sagte er und rutschte etwas zu Seite, damit ich Platz hatte. Zufrieden kuschelte ich mich an ihn und schlief beruhigt ein. Am nächsten Morgen schwang ich meine Beine aus dem Bett. Ich sah mich in der Wohnung um. Ich ging in die Abstellkammer und durchsuchte meine Koffer. Ich entschied mich schließlich für ein einfaches schwarzes Longshirt und eine blaue Jeans. Fertig angezogen schaute ich auf die Uhr. Mein Herz blieb stehen, als ich die Uhrzeit erblickte. Es war kurz vor neun. Um zehn nach neun begann unsere Schicht. Ich eilte ins Schlafzimmer und weckte McGee. „Hey, du musst aufstehen Schatz!“, schrie ich in sein Ohr. „Was schreist du denn so!“, nuschelte McGee. „Warte, du hast Schatz gesagt!“, bemerkte er. „Du hast noch fünf Minuten um dich fertig zu machen!“, erinnerte ich ihn. Er sprang auf, gab mir einen Kuss und rannte ins Bad. Zehn Minuten später saßen wir im Wagen. Um viertel nach neun kamen wir im Büro an. „Wo wart ihr denn?! Der Boss will euch sprechen!“, rief Tony. „Sorry, McGee hat verschlafen!“, verteidigte ich mich. Lächelnd sah ich zu ihm und war heilfroh, dass er ebenfalls lächelte. Der Tag verlief relativ ruhig. Wir verbrachten den ganzen Tag im Büro und bekamen einen Einblick in Gibbs Verhörtechniken. Zwischendurch waren McGee und ich bei Abby, um ihr zu helfen. Na ja eigentlich waren wir dort, um Zeit für uns und Ruhe vor Tony zu haben. „Hey ihr zwei! Hört auf hier herum zu kutschen! Das ist ein Labor und nicht McGees Wohnung!“, rief Abby lachend, als wir uns küssten. McGee grinste mitten im Kuss und löste sich von mir. „Er wurde nicht durch die Schüsse umgebracht!“, schrie Abby quer durch das Labor. „Er wurde mit Drogen vollgepumpt. Der Schuss hat ihm nichts getan. Ein tödliches Gift wurde den Drogen untermischt. Er war schon tot als man auf ihn geschossen hat!“ Mit einem Satz stand ich neben ihr. „Amy, wer könnte deinem Vater irgendetwas angetan haben? Wer hätte einen Grund dazu? Hat er dir etwas erzählt?“, fragte Abby. Mit der Handfläche schlug ich mir an die Stirn. „Er hatte eine Freundin. Vor ein paar Monaten hat er sich von ihr getrennt, weil sie nur vor dem Computer saß und mit ihren Freundinnen gechattet hat. Hätte ich übrigens auch. Sie hat die Trennung wohl nicht so gut verkraftet, denn auch einen Monat danach schrieb sie ihm regelmäßig Drohbriefe. Ich wette, wenn wir seine Wohnung durchsuchen finden wir eine Menge davon.“, erläuterte ich. Abby nickte abwesend. Ich wollte mich umdrehen und McGees Meinung wissen, doch der drehte sich um und ging. Ich lief ihm hinterher und da fiel mir schlagartig ein, was ich gerade gesagt hatte. „Es tut mir Leid. Vor ein paar Tagen hätte ich so jemanden, der nur vor dem Computer sitzt, nicht einmal angeschaut. Doch seit ich dich habe, hat sich das geändert. Ich liebe dich!“, sagte ich den Tränen nahe. Schnell zog er mich in seine Arme und strich mir beruhigend über den Rücken. „Ich bin nicht sauer. Nur verletzt, weil du so etwas gesagt hast!“, gab er zu. Ohne zu überlegen küsste ich ihn. Doch im nächsten Moment öffnete sich die Fahrstuhltür und Tony stand vor uns. „Ich hab´s gewusst!“, schrie er Ziva zu. „Ach halt die Klappe Tony!“, giftete ich ihn an. Lächelnd packte ich McGees Hand und zog ihn mit. „Gibbs! Die Schüsse haben meinen Vater nicht getötet. Ihm wurde ein Gift untergeschoben. Und ich habe einen Verdacht. Die ehemalige Freundin meines Vaters. Nach der Trennung schrieb sie ihm Drohbriefe!“, erklärte ich und blickte McGee in die Augen. „Hört auf zu flirten und kommt! Wir müssen diese Frau finden!“, kommandierte Gibbs. „Müssen wir nicht. Ich weis wo sie wohnt!“, sagte ich. „Dann fahren sie!“, lockte Gibbs und stand plötzlich im Fahrstuhl. „Wow, ich dachte du kannst gar kein Auto fahren!“, rief Ziva mir zu. Ich lächelte ihr zu und betrat die Veranda. McGee drückte den Knopf. „Hallo Natascha! Erkennst du mich wieder?“, fragte ich, als eine schlanke Blondine die Tür öffnete. „Amy!“, hauchte sie und knallte die Tür zu. Sie flüchtete. Genervt verdrehte ich die Augen und rannte um das Haus herum, da ich wusste, dass es einen Hinterausgang gab. Und dort stand sie. „Hände hoch!“, rief ich und zielte mit meiner Pistole auf sie. Erschrocken blieb sie stehen und riss die Arme in die Luft. Ich ging zu ihr und legte die Handschellen an. Zufrieden kehrte ich zu den anderen zurück und übergab Natascha an Gibbs. Im Büro verhörte Gibbs Natascha und beauftragte McGee und mich, die Wohnung zu untersuchen. „Wo fangen wir an?“, wollte Tim wissen, doch ich kramte schon in einer Box. Sie war voller Briefe von Natascha. Wieder im Büro übergaben wir die Briefe an Gibbs und verschwanden zu Abby. „Das Gift, das er eingenommen hat heißt Botulinum Toxin. Das ist eines der tödlichsten Gifte der Welt. Es verursacht Lähmungen und führt bei einer Überdosis zum Herzstillstand.“, erklärte Abby hastig, als wir ihr Labor betraten. Nachdem wir Gibbs davon berichtet hatten, durften wir endlich nach Hause. Erleichtert spurteten wir zu unseren Autos, bevor Gibbs uns noch dabehält. Tim startete den Motor und brauste los. In seiner Wohnung zogen wir uns um und krochen ins Bett. „Gute Nacht, Tim. Ich liebe dich.“, flüsterte ich. „Ich liebe dich auch Amy. Gute Nacht.“, flüsterte er zurück. Er gab mir noch einen Kuss. Doch diesmal wollte ich mehr. Vorsichtig stieß ich mit meiner Zunge an seine Lippen, was ihm ein Stöhnen entlockte. Verwirrt öffnete er sie und wartete ab. Nach ein paar Sekunden hatte er begriffen und erwiderte den Kuss. Grinsend sah ich ihn an und schlief schließlich in seinen Armen ein. In der Nacht wälzte sich Tim unruhig im Bett herum. "Hey, was ist den los Schatz?", fragte ich leise. "Nichts. Ich hab nur schlecht geträumt.", erwiderte er. Mit schiefgelegtem Kopf sah ich ihn an und gab schließlich auf, da er sich einfach wieder hinlegte. Ich legte meine Lippen auf seine und stieß wieder mit meiner Zunge an seine Lippen. Mit einem Stöhnen öffnete er sie. Meine Hand glitt über seine nackte Brust, während die andere mit seinen Haaren spielte. Inzwischen war meine Hand an seinem Oberschenkel angelangt. Er stöhnte nun mehrmals hintereinander und seine Küsse wurden immer drängender. Als seine Hand unter mein T-Shirt wanderte, brach ich ab. Beleidigt sah er mich an, grinste aber im nächsten Moment wieder. "Jetzt noch mal zu deinem Traum.", begann ich. "Na gut. Ich hab geträumt, wie es wohl wäre, wenn du dich für Tony entschieden hättest. Das wäre eine Qual für mich.", erzählte er. "Für mich auch und außerdem könnte ich nie etwas mit Tony anfangen. Ich könnte Ziva nicht verletzten. Sie liebt ihn, aber er behandelt sie nun mal nur wie eine Kollegin.", stimmte ich ihn milde. Er nickte und atmete erleichtert aus. Nach einem flüchtigen Kuss schliefen wir endlich wieder ein. McGees Stirn war siedend heiß, als ich am nächsten Morgen erwachte. Er war schweißgebadet und zitterte am ganzen Körper. "Amy!", wimmerte er leise. "Sch, Sch. Ich bin hier. Alles wird gut.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Er klammerte sich an mich wie ein Äffchen. Ich konnte ihn nicht allein lassen. Ich streckte mich und griff nach dem Telefon. Nach dem zweiten Klingeln ging Ziva ran. "Hey Ziva. Ich bin´s. Könntest du Gibbs sagen, dass Tim und ich heute nicht kommen können. Er ist krank und lässt mich nicht mehr los. Ich will ihn nicht alleine lassen.", bettelte ich. "Ja klar.", antwortete sie nur und legte auf. Ich wand mich aus Tims Griff und lief ins Bad. Ich schnappte mir einen Waschlappen und tunkte ihn in das Wasser. Gleichzeitig füllte ich ein Glas mit kühlem Wasser. Ich kehrte zu Tim zurück und legte ihm den Waschlappen auf die Stirn. Ich setzte ihm das Glas an die Lippen und ließ ihn kleine Schlucke davon trinken. Danach legte ich mich zu ihm und tupfte seine Stirn ab. Die Decke zog ich ihm bis an die Nasenspitze. Nach vier Stunden ging es ihm schon besser. "Wir können noch ins Büro. Ich fühle mich schon viel besser.", sagte er und richtete sich auf. "Du bleibst hier.", sagte ich und drückte ihn zurück in die Kissen. "Dann geh wenigstens du.", schlug er vor. Ich schüttelte den Kopf und kuschelte mich an ihn. "Ich lass dich nicht allein.", sagte ich und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Ich erinnerte mich an meine Kindheit zurück. Damals war meine Mutter gestorben. An einer Grippe. Vereinzelte Tränen liefen mir über die Wangen. "Was ist denn los?", wollte McGee wissen. "Damals, als ich noch klein war, starb meine Mutter an Grippe. Ich will dich nicht auch noch verlieren.", schluchzte ich und verbarg mein Gesicht an seiner Brust. "Alles wird gut.", flüsterte er. Ich hob meinen Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Er meinte es ernst. Seine Stirn war immer noch so warm. Er zuckte mehrmals vor Schmerz zusammen, was mir natürlich sofort auffiel. Er wollte es jedoch vor mir verbergen. Ich zog ihn zurück in die Kissen und hörte ihn erleichtert ausatmen. Etwas ängstlich legte ich mich neben ihn und umschlang seinen Oberkörper mit meinen Armen. Nach einer Weile krümmte er sich vor Schmerz. Panisch wählte ich Duckys Nummer und bat ihn, sich McGee mal anzuschauen. Als Ducky schließlich vor der Tür stand, betete ich, dass es nichts Schlimmes war. Nach einer Minute hastete Ducky zum Telefon und rief den Notarzt. Sie brachten McGee ins Krankenhaus. Stundenlang saß ich neben Tims Bett und hielt seine Hand. Meine Augen waren nass und rot. "Sind sie seine Freundin?", fragte der Arzt. Ich nickte. In dem Moment betraten Gibbs, Ziva, Tony, Ducky, Jimmy und Abby das Zimmer. "Wenn sie jetzt alle anwesend sind, muss ich es nicht mehrmals erklären. Er wurde vergiftet. Eine kleine Kugel hat sich unter seiner Haut eingenistet. Natürlich haben wir sie sofort entfernt und ein Gegenmittel gespritzt, aber wir wissen noch nicht, ob er durchkommen wird. Er wurde mit Botulinum Toxin vergiftet.", schloss der Arzt und ging. Das war´s. Er würde sterben, dachte ich bevor mir schwarz vor Augen wurde. Das erste, was ich sah war Tonys besorgtes Gesicht. Er hatte mich aufgefangen, als ich fiel. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und schluchzte. Verwirrt schloss er seine Arme um mich. Ziva, Gibbs und die anderen waren gegangen. Nur Tony blieb und hielt mich noch immer in den Armen, als McGee sich bewegte und meinen Namen flüsterte. Ich schaute auf und löste mich von Tony. Tim schlug die Augen auf und sah mir in die Augen. Inzwischen war ich aufgestanden und setzte mich auf die Bettkante. "Bambino! Das war nicht nett von dir, uns so zu erschrecken!", sagte Tony, der hinter mich getreten war. Mir liefen die Tränen noch immer über die Wangen, während ich seine Wange streichelte und seine Hand hielt. Er hob seine Hand und legte sie in meinen Nacken. Langsam zog er mein Gesicht zu sich und legte seine Lippen auf meine. Der Kuss war sehnsüchtig und traurig. Als wir uns voneinander lösten, legte mir Tony seine Hand auf die Schulter. "Er wird es schaffen.", flüsterte er mir ins Ohr. Ich stand auf und fiel Tony um den Hals. "Danke!", sagte ich dankbar. Er verabschiedete sich von uns und ging. McGee schaute mich verständnislos an. "Was wollte Tony von dir?", fragte er. Ich zögerte. "Amy!", sagte er etwas lauter. "Du wurdest vergiftet mit diesem Gift, das auch meinen Vater umgebracht hat. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch. Tony war für mich da.", antwortete ich ängstlich, in der Hoffnung, dass ich ihn nicht verletzt hatte. "Es tut mir Leid.", gab er schließlich von sich. Er rückte etwas zur Seite, damit ich mich neben ihn legen konnte. Mein Gesicht lag auf seiner Brust, als die Schwester herein kam und uns nach einem zweiten Bett fragte. Tim lehnte dankend ab und bat um Ruhe. Er hatte ein Einzelzimmer, weshalb es auch Rollläden gab, die die Sicht ins Innere des Krankenhauses versperrten. Seine Lippen lagen wieder auf meinen und diesmal war er es, der mir ein Stöhnen entlockte. Er fuhr mit seiner Hand unter mein T-Shirt und streifte es mir über den Kopf. Zufrieden knöpfte ich sein Krankenhaushemd aus und zeichnete mit meinem Finger Muster auf seiner Haut. Unsere Lippen lösten sich voneinander und er küsste meinen Hals. Ich beugte meinen Kopf zur Seite und glitt mit meinen Händen zu seiner Hose. Ich knöpfte sie auf und schob sie vom Bett. Er hatte inzwischen meinen BH aufgemacht und ließ ihn über meine Arme zu Boden gleiten. Seine Hände wanderten nun auch tiefer und befreiten mich aus meiner Röhrenjeans. Zitternd fuhr er mit seinen Fingern an der Innenseite meiner Beine entlang. Ich spürte deutlich seine Beule unter mir. Mit einem Ruck waren auch die Boxershorts verschwunden. Auch mein Höschen lag irgendwo auf dem Boden. Meine Lippen fanden seine und meine Hände vergruben sich in seinen Haaren. Vorsichtig und sanft drang er in mich ein und keuchte genießerisch. Auch ich konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Immer und immer wieder drang er in mich ein. Wir kamen zur gleichen Zeit und ich genoss das Gefühl. Erschöpft sank ich auf seine Brust und schlief ein. Schon am nächsten Tag durfte Tim wieder nach Hause. Von Director Vance hatten wir einen Monat frei, bis sich McGee wieder vollständig erholt hatte. Für mich ging der Monat viel zu schnell vorbei. Einen Tag vor unserem "ersten Tag" wachte ich mit einem seltsamen Gefühl im Magen auf. Mir war hundeelend. Mehrmals musste ich mich übergeben. McGee stand bei mir und hielt meine Haare zurück und tupfte mir die Stirn mit einem feuchten Lappen ab. "Sollten wir nicht doch lieber Arzt fahren?", fragte McGee und trug mich zurück ins Bett. Ich nickte und schleppte mich in die Küche, da ich plötzlich einen großen Appetit hatte. Tim schleifte mich schlussendlich in sein Auto und brachte mich zu meinem Frauenarzt. "Ich warte hier!", sagte er entschlossen. Als ich der Ärztin schilderte, was mit mir los war, schleifte sie mich sofort zum Ultraschall. Tatsächlich sah man etwas. Ich war schwanger. In 7 Monaten sollte es kommen. Mit einem Grinsen erlöste ich McGee aus der Wartezeit. Ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn. "Ich bin schwanger!", jubelte ich. Lachend hob er mich hoch und drehte sich im Kreis. "Noch 7 Monate, dann ist es soweit!", strahlte ich. Die 7 Monate waren schnell vorbei. Wir hatten den Mörder meines Vaters gefunden und gleichzeitig auch den Schützen, der Tim die Kugel injiziert hatte. Eine Woche vor der Geburt bekamen McGee und ich frei. Die ganze Zeit vertrieben wir mit der Namensuche. Wenn es ein Junge war, sollte er Felix heißen. Falls es ein Mädchen werden würde, sollte sie Mia heißen. So warteten wir gespannt den Tag ab. Pünktlich brachte Tim mich ins Krankenhaus. Er selbst wollte nicht mitkommen. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich hasste Krankenhäuser. Um vier Uhr setzten die Wehen ein und nach einer Stunde war das Kind da. Es war gesund und munter. Und es war ein Mädchen. Tim wurde auf meinen Wunsch herein gebeten und setzte sich auf einen Stuhl. Ich drehte mich ein wenig, sodass er Mia sehen konnte. Er strich über meine Stirn und gab mir einen Kuss. "Hier.", sagte ich und legte ihm Mia in die Arme. "Sie hat deine Augen!", flüsterte ich. Liebevoll sah er Mia an und streckte ihr seinen Finger entgegen. Mia nahm seinen Finger in ihre kleine Hand und schloss die Augen. Ziva kam ins Krankenhaus um ihre Patentochter zu sehen. "Ist die süß. Wie heißt sie denn?", fragte Ziva. "Ihr Name ist Mia McGee.", flüsterte ich und schaute Tim dabei in die Augen. Ich ergriff seine Hand und schmiegte mich an ihn. "Sie hat deine Augen McGee!", sagte Ziva und nahm die Kleine auf den Arm. "Ziva, lässt du uns mal kurz allein!", kommandierte Tim. Schon war Ziva mit Mia verschwunden. "Amy. Ich wollte dich etwas fragen." Er ließ sich auf die Knie sinken und holte ein kleines Kästchen hervor. "Ich liebe dich. Ich liebe Mia und ich lass dich nie mehr gehen. Willst du mich heiraten?", sagte er und seine Augen füllten sich mit Tränen. "Ja!", rief ich und fiel ihm um den Hals. Wir beschlossen die Hochzeit und Mias Taufe auf einen Tag zu legen. So war es viel einfacher. Ziva sollte sowohl Trauzeugin als auch Patentante werden. Und Tony sollte Tims Trauzeuge und Mias Patenonkel werden. Tony und Ziva freuten sich sichtlich, denn sie setzten sich sofort zusammen und beratschlagten, welche Farben am besten dazu passten. Mein Kleid stand schon fest. Es war oben enganliegend und unten fiel es in Wellen bis zum Boden. McGee wollte mich so schnell wie möglich heiraten, denn die Hochzeit war schon am Samstag und der war übermorgen. Ziva half mir nach einem geeigneten Kleid für Mia zu suchen. Am Freitagabend saßen Ziva und ich vor dem Fernseher und schauten uns einen langweiligen Liebesfilm an. "Erzähl mal, was da zwischen dir und Tony war!", neckte ich sie. "Na ja. Wir haben uns geküsst. Er hat mich überrumpelt!", sagte sie und wurde rot wie eine Tomate. Ich grinste sie an und schlief bald ein. Ich war so aufgeregt wie noch nie, als Ziva und ich auf dem Weg zur Kirche waren. Gibbs wartete bereits auf mich um mich zum Altar zu führen. Ich hatte ihn so lange angebettelt. Mia war bei Ziva, die hinter uns die Kirche betrat. Alle Blicke hingen an mir. Mit einem Lächeln auf den Lippen stand ich neben McGee. Ich war total froh, als der Pfarrer endlich die Worte "Sie dürfen die Braut jetzt küssen" aussprach. Tim beugte sich zu mir und gab mir einen kurzen Kuss. Danach ging es schon mit der Taufe weiter. Ziva und Tony grinsten wie Honigkuchenpferde. Als wir die Kirche verließen war es später Nachmittag. Wir fuhren alle zu uns nach Hause, da ich jetzt endgültig bei Tim eingezogen war. Wir feierten noch bis um acht abends, bevor Gibbs, Ducky, Abby und Jimmy nach Hause gingen und Mia ins Bett musste. Ziva und Tony waren geblieben und saßen auf dem Fußboden im Wohnzimmer. "Spielen wir Flaschendrehen?", schlug Tony vor. Alle waren einverstanden. "Wen die Flasche triff, der muss Tony küssen.", sagte ich lachend. Ziva sah mich geschockt an. Ich grinste und drehte die Flasche. Sie hielt wie erwartet bei Ziva. Zaghaft näherten sich die Gesichter der beiden. Fast zwei Minuten dauerte der Kuss. Ich sah Tim in die Augen. Schon lagen seine Lippen auf meinen und seine Zunge erkundete meinen Mund. Wir hatten keine Lust mehr auf Flaschendrehen, weshalb wir alle vier auf die Couch krochen und einen Film einlegten. Es dauerte nicht lange und Ziva war in Tonys Armen eingeschlafen. Auch ich konnte meine Augen kaum offen halten. Müde lehnte ich mich an meinen Mann und zog sein Gesicht noch einmal zu mir. "Ihr könnt hier auf der Couch schlafen!", schlug McGee vor. Tony nickte und weckte Ziva. Wir zogen uns alle um und legten uns schlafen. Mia schlief schon tief und fest als wir das Zimmer betraten. Ein Stöhnen ließ mich mitten in der Nacht aufschrecken. Genervt drehte ich mich zur Seite und weckte McGee. "Hörst du das auch?", wollte ich wissen, als er die Augen aufschlug. Gerade als er etwas sagen wollte, begann Mia zu weinen. "Sch. Chica. Alles in Ordnung!", flüsterte ich und wiegte sie in meinen Armen. Sie wimmerte trotzdem weiter. Das Stöhnen wurde immer lauter. Zusammen mit Mia legte ich mich wieder ins Bett. Tim schlang seine Arme um uns und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Als es nicht mehr ertragbar war, kochte ich vor Wut. "Ziva!", schrie ich. Augenblicklich wurde es still. Mia wurde auch ruhiger und kuschelte sich an ihren Papa. Mit einem zufriedenen Lächeln schlief McGee ein. Und auch ich fand meinen Schlaf. Ziva schlief in Tonys Armen, als ich morgens in die Küche schlich. Grinsend kehrte ich zu Tim und Mia zurück. Beide lagen zusammengekuschelt im Bett. Ich krabbelte über meine Betthälfte und strich Tim über die Stirn. "Amy ich liebe dich. Was gibt es heute zu essen?", nuschelte er im Schlaf. Ich überlegte, was ich jetzt tun sollte. Ich beschloss Ziva zu wecken und sie zu letzter Nacht zu befragen. Wie immer, wenn ihr etwas peinlich war, stammelte sie nur und brachte keinen vollständigen Satz zusammen. "Wo ist eigentlich Bambino?", sagte Tony eine Spur zu laut. "Sei leise. Mia und Tim schlafen noch. Mia hat uns die ganze Nacht wach gehalten", zischte ich ihm zu. Wie aufs Stichwort betrat McGee das Wohnzimmer und setzte sich hinter mich. Erschöpft lehnte ich mich an ihn und spürte seine Arme um meinen Körper. Sein Kinn lag auf meinem Kopf. Ich seufzte und erhob mich schwankend, als Mia schrie. Ich brachte sie mit ins Wohnzimmer. "Ich weis echt nicht was mit ihr los ist. Sie schreit die ganze Zeit. Egal was wir machen.", stöhnte ich und ließ mich zurück auf das Sofa sinken. "Gib mal!", rief Tony über das Geschrei des Babys hinweg. Auf Tonys Arm war sie sofort still. "Wie hast du das gemacht?", fragte ich erstaunt. "Die Kleine braucht einen starken Mann. Bambino kann da ja nicht mithalten!", neckte Tony. "Was hast du da gerade gesagt!", brüllte McGee. "Komm doch und schlag mich. Ach ja. Das kannst du ja gar nicht!", brüllte Tony zurück und setzte Mia auf die Couch. McGee ging an die Decke. Er stürzte sich auf Tony und schlug mehrmals auf ihn ein. Tony wehrte sich und schlug ebenfalls zu. Ich war den Tränen nahe, als Tony Tim eine Platzwunde am Kopf verpasste. "Hört auf!", schrie ich. Ziva sprang auf und nahm Mia mit in unser Schlafzimmer. Ich versucht dazwischen zu gehen, doch das einzige was passierte, war Tony. Er schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht. Geschockt sank ich zusammen und weinte. Die beiden Streithähne stoppten ihre Prügelei und sahen mich an. "Was ist denn passiert?", fragte McGee, während er sich neben mich kniete. Ich zeigte ihm meine rote Wange. Er strich behutsam darüber und bettete meinen Kopf an seiner Brust. "Du mieses Schwein. Du hast sie geschlagen. Du wagst es meine Frau zu schlagen. Das wirst du mir büßen!", schrie Tim und wollte schon wieder auf Tony losgehen. Ich packte ihn am Arm und klammerte mich an ihn. Er wollte über meine Wange streichen, doch ich wich zurück. Ich hatte Angst, dass er mich auch schlagen würde. "Hey. Ich tue dir nichts. Versprochen.", versuchte er mich zu besänftigen. Zögernd rückte ich wieder näher und fühlte mich in seinen Armen sicher und geborgen. Tony kam auf mich zu. Wahrscheinlich wollte er sich entschuldigen. Panisch wich ich zurück und drückte mich an McGee. Meine Wange tat höllisch weh, daran konnte selbst Tony nichts ändern. McGee trug mich auf die Couch und forderte Tony auf, ihm etwas Eis aus dem Kühlschrank zu holen. Vorsichtig legte Tim mir das Eis auf die Wange und strich mir über die Stirn. Tony kam wieder näher. Ich versuchte zurückzuweichen, doch ich kam nicht weit. McGee schlug Tonys Hand weg und legte mir einen Arm um die Schulter. Ziva kam wieder und hielt vor Schreck die Luft an. Sie gab mir Mia wieder und ging zu Tony. Er schloss sie in seine Arme. Mia war inzwischen eingeschlafen und kuschelte sich an mich. Zufrieden kuschelte ich mich an McGee und zog seinen Duft ein. Er strich mir behutsam über die Stirn und gab mir einen Kuss. "Tut es noch weh?", fragte McGee besorgt. Ich schüttelte den Kopf und sagte: "Bei so einer Behandlung!" Wir lagen schon längst wieder im Bett. Ziva und Tony waren ebenfalls noch wach und schauten einen Film. So wie letzte Nacht trieben sie es wieder miteinander. Diesmal verbot es ihnen keiner. McGee beschloss, es ihnen gleichzutun. Langsam streifte er mir das Nachthemd von den Schultern und schleuderte es quer durch den Raum. Seine Lippen fanden meine und seine Zunge erkundete meinen Mund. Seine Hose war er schon längst los. Ich spürte seine Beule und befreite ihn von den Boxershorts. Während er mein Höschen entfernte, kramte ich in der obersten Schublade des Nachtschränkchens nach einem Kondom. Er streifte es sich über und strich meine Beine hinab. Ich keuchte auf und wollte ihn endlich in mir spüren. Er schien Gedanken zu lesen, denn schon drang er tief in mich ein. Langsam begann er sich in mir zu bewegen. Schon nach wenigen Minuten kamen wir beide mit einen leisen Stöhnen. Erschöpft sank ich auf seine Brust und drehte mich von ihm herunter. Mia schlief immer noch. "Warum ist es plötzlich so still?". wollte ich wissen. Tim zuckte mit den Schultern und zog mich zu sich. Ich griff an seine Schultern und begann ihn zu massieren. Wohlig seufzend verschränkte er die Arme unter seinem Kopf und schloss die Augen. Nach einer Weile drehte er sich auf den Rücken. "Leg dich hin!", befahl er. Gehorsam legte ich mich hin und spürte nun seine Hände an meinen Schultern. Doch dort blieben sie aber nicht lange. Sie wanderten meinen Rücken hinab. Er küsste meinen Nacken und fuhr meine Wirbelsäule mit der Zunge hinab. "Du kriegst wohl nicht genug von mir!", neckte ich ihn. Hinter mir hörte ich es rascheln. Schon spürte ich, wie er in mich eindrang. Er stützte sich mit beiden Armen links und rechts von mir ab. Nach wenigen Minuten kam ich stöhnend. Er brauchte etwas länger. Nach mehreren harten Stößen kam er ebenfalls. Total ausgelaugt sackte er auf meinem Rücken zusammen und wälzte sich von mir. "Das war total toll!", brachte ich heraus. Er grinste und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Sollen wir schauen was Ziva und Tony machen?", fragte er. Ich nickte und fühlte mich wie ein kleines Kind, als wir ins Wohnzimmer schlichen. Sie schliefen tief und fest. Nur die Fische im Aquarium bewegten sich. Das Zimmer sah aus wie ein Schlachtfeld. Überall lagen die Klamotten herum und machten den Boden fast unsichtbar. Lächelnd stiegen wir darüber hinweg und schlichen in die Küche. Wir tunkten Tücher ins Wasser und wrangen sie über die beiden. Wie von der Tarantel gestochen fuhren sie hoch und kreischten. Tim und ich krümmten uns vor lachen. Ich hätte ein Foto machen sollen. Die Gesichter sahen zum schießen aus. „Was um alles in der Welt macht ihr da?“, meckerte Tony. Ziva hingegen prustete los. Tony sah aus wie ein begossener Pudel. Tim und ich verzogen uns lachend in unser Zimmer und schauten noch einmal nach Mia. Sie schlief immer noch. Als ich sie hoch hob und ins Bett legen wollte, öffnete sie die Augen. Ich dachte sie würde sofort losschreien, doch sie drehte sich um und streckte die Hände nach McGee aus. Liebevoll drückte er sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Zu dritt kuschelten wir uns ins Bett und schliefen sofort ein. Nervös erwachte ich und spürte, wie mein Herz begann, schneller zu klopfen. Heute musste ich wieder arbeiten. Mia würde ich mitnehmen müssen. Zuerst weckte ich Tony und Ziva. Die sahen mich an, als ob ich bekloppt wäre. Schließlich war es erst 8 Uhr. Protestierend erhoben sie sich schließlich und setzten sich an den Tisch. Eilig machte ich jedem ein Spiegelei und presste ein Glas Orangensaft. Tim kam in die Küche geschlurft und gab mir einen Kuss. Ich erwiderte ihn kurz, wand mich aber dann doch Mia zu, die in Tims Armen lag. Als dann alle fertig waren, lieferten wir uns noch ein kleines Wettrennen zum Büro. Das Verliererteam musste Gibbs Kaffee bezahlen. So kam es, das McGee beinahe gegen einen Baum fuhr und somit verlor. Missmutig stieg er aus und kaufte einen Kaffee. Gibbs erwartete uns schon. Na ja eigentlich wartete er auf sein Getränk. Im laufe des Morgens ging ein Anruf ein. Ein Mann hatte bei einem Marine eingebrochen und war in einem Hotel untergetaucht. McGee verabschiedete sich von mir mit einem ausgiebigen Kuss. Sehnsüchtig sah ich ihm nach und stellte mein Telefon auf Labor um. Zusammen mit Mia machte ich mich auf den Weg zu Abby. Wohl wissend, dass ich kommen würde, erwartete Abby mich an der Tür zu ihrem Büro. „Die ist aber süß, und sie hat McGees Augen. Wie heißt sie denn?“, sprudelte es aus ihr. „Sie heißt Mia!“, sagte ich liebevoll und nahm sie aus der Trage. Langsam wiegte ich sie in meinen Armen. Lächelnd streckte meine Tochter ihre Arme nach Abby aus. „Darf ich vorstellen, deine Tante Abby!“, stellte ich vor. Abby nahm sie hoch und tanzte mit ihr durch das ganze Büro. Das Telefon klingelte. „Abby?“, meldete sie sich. Jemand am anderen Ende redete auf sie ein. „Okay ich sag ihr nichts versprochen.“, flüsterte sie. Verdutzt schaute ich sie an und begab mich zurück ins Büro. Mia blieb bei Abby, da sie dort besser schlafen konnte. Nach einer halben Stunde betraten Ziva, Tony und Gibbs das Büro. Ziva hatte Tränen in den Augen und Tony sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. Langsam ging ich auf Ziva zu und nahm sie in den Arm. „Es tut mir so Leid Amy!“, schluchzte sie. „Was tut dir leid?“, fragte ich verwirrt. „Wo ist eigentlich Tim?“. Ziva sah mir in die Augen und schaute sogleich hilfesuchend zu Tony. Langsam löste ich mich von Ziva und trat zu Tony. „Amy. Er wurde als Geisel genommen. Er wir erst wieder freigelassen, wenn wir ihm Natascha übergeben.“, sagte er schließlich. Ich rastete komplett aus. Bewaffnet stürmte ich aus dem Büro und machte mich auf die Suche nach meinem Mann. Total blind vor Wut, raste ich in Tims Auto über die verschiedenen Highways, als mein Handy klingelte. Ich nahm ab und war drauf und dran den Anrufer anzuschreien. „Wenn sie ihren Freund wieder sehen wollen, bringen sie mir Natascha!“, sagte die Stimme am anderen Ende. Ich stimmte zu und schrieb die Adresse auf, die der Entführer nannte. Ich hatte so etwas schon geahnt. Weshalb ich auch schon auf dem Weg ins Staatsgefängnis war. Mit einer Kaution war sie sofort frei. Schnurstracks packte ich sie ins Auto und lieferte Natascha am vereinbarten Treffpunkt ab. Sobald sie aus dem Auto gestiegen war, würde er McGee frei lassen. So geschah es. Erschöpft sank Tim neben mir auf den Autositz und lehnte sich an meine Schulter. Tränen rannen über meine Wangen und tropften auf Tims Handrücken. Mit dem Zeigefinger hob er mein Kinn an und küsste mich leidenschaftlich. „Ich liebe dich.“, flüsterte er mir ins Ohr. „Ich liebe dich auch.“, flüsterte ich zurück. Ein Schuss hallte durch die Straßen. Schnell stieg ich aus und schlich um die Ecke. Natascha saß auf dem Boden. Gefesselt und geknebelt hockte sie da. Hätte ich gewusst, was er mit ihr vorhatte, hätte ich mir etwas anderes überlegt. Ängstlich packte ich sie an der Hand und zog sie mit zum Wagen. Er würde uns folgen, wenn er sah, dass Natascha nicht mehr dort war. Wie eine Irre trat ich aufs Gaspedal und brauste los. McGee informierte Ziva und bestellte sie und den Rest des Teams zu uns nach Hause. Vor der Tür sprangen wir aus dem Wagen. Wir wollten ihn in den Flur locken. Mit erhobenen Händen warteten wir ab. Eine Bewegung ließ uns erschaudern. „Ich wusste, dass du mit ihr unter einer Decke steckst!“, schrie ich. „So kenne ich meine Tochter. Eine geborene Agentin.“, sagte mein Vater. „Du hast alles nur vorgetäuscht. Dein Tod war auch nicht echt. Du hast deinen Zwillingsbruder geopfert, um das ganz große Geld mit seiner Firma zu machen. Und ich habe zu dir aufgesehen, dich bewundert.“, brüllte ich. Gibbs trat von hinten zu meinem Vater und packte seine Hände, um ihm die Handschellen zu anzulegen. McGee nahm mich in den Arm und strich über mein Haar. Abby war ebenfalls da. Sie hatte Mia auf dem Arm. Glücklich, meine Familie wieder komplett zu haben, nahm ich Abby Mia ab und lehnte mich wieder an McGee. Für einen Moment schloss ich die Augen und wünschte mir, dass alles genau so bleibt, wie es jetzt war. Ich war so froh, Mia und Tim gesund und munter bei mir zu haben, dass ich sie erst wieder losließ, als Gibbs zu uns trat. „Du weist, dass du ziemlichen Ärger hättest kriegen können.“, sagte er drohend. Ich zog den Kopf ein und nickte. „Aber ich hätte das auch getan. Ich werde dich nicht verraten.“ Dankbar fiel ich ihm um den Hals. Kurz erwiderte er die Umarmung, bevor er durch die Tür hinter uns verschwand. Grinsend packte ich McGee am Arm und zog ihn mit in die Wohnung. Nachdem ich Mia zu Bett gebracht hatte, kuschelte ich mich an Tim und gab ihm einen Kuss. Erwartungsvoll schlüpfte seine Zunge in meinen Mund. Sanft erwiderte ich den Kuss, ließ aber im letzten Moment von ihm ab. Beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust und machte einen Schmollmund. Belustigt begann ich an seinem Ohrläppchen zu knabbern und Muster auf seiner Brust zu ziehen. Ich zog mir die Decke bis ans Kinn und kuschelte mich noch enger an ihn. Er legte die Arme um mich und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Mit einem wohligen Seufzer schloss ich die Augen und schlief sofort ein. Als ich erwachte war es noch dunkel. Verwirrt schaute ich auf den Wecker. Es war schon 8 Uhr morgens. Eigentlich unmöglich. Ich schaute aus dem Fenster und machte große Augen. Schnell weckte ich McGee und Mia. „Schatz, wir haben eine Sonnenfinsternis.“, sagte ich aufgeregt. „Schau mal Mia. Eine Sonnenfinsternis“, flüsterte ich meiner Tochter zu. „Sonne!“, brabbelte Mia mir nach. Lächelnd sah ich zu Tim und lehnte mich an seine Brust. Sein Herz schlug im gleichen Takt wie meines. Viel zu schnell war die Sonnenfinsternis vorbei. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr mussten wir uns beeilen. Auf eine Standpauke von Gibbs hatte keiner wirklich Lust. Im Büro herrschte helle Aufregung. „Was ist denn hier los?“, fragte ich Tony. „Gibbs ist weg. Wir versuchen ihn schon seit Stunden zu erreichen. Auf seinem Boot steht in roter Farbe Verräter.“, erklärte er. Ich machte große Augen. Plötzlich hatte ich Angst, dass ihm etwas passiert sein könnte. Niemand wagt es sein Boot, sein ein und alles, zu beschmutzen. Ich schaltete meinen Computer an und durchsuchte alle Akten von Verbrechern und Mördern. Ich suchte nach den Entlassungsdaten. Plötzlich erschien auf dem Bildschirm eine Eilmeldung. Ich schlug mir die Hand vor den Mund. Mein Vater war ausgebrochen. Er wollte sich an mir rächen, dafür, dass ich ihn in den Knast gebracht hatte. Mein Handy begann zu klingeln. Ich nahm ab und vernahm die Stimme meines Vaters. „Ich werde dir nun auch alles nehmen. Ich nehme dir die Menschen weg, die du liebst. Erst deinen Boss, dann deinen besten Freund, deine besten Freundinnen, deinen Mann und zum Schluss noch deine Tochter. Du hast es nicht verdient glücklich zu sein. Du hast mir damals auch alles genommen. Du warst es, die meine große Liebe getötet hat. Das wirst du mir büßen!“, schrie er und legte auf. Ich startete das Suchprogramm und wusste schon gleich die Adresse, von wo aus mein Vater telefoniert hatte. „Ruf Abby, Ducky, Jimmy, Ziva und Tony zusammen. Und vergiss den Director nicht.“, sagte ich zu McGee. Der gehorchte aufs Wort und hatte schon nach kurzer Zeit alle hergeholt. „Director Vance, sie, Abby, Ducky, Mia, Natascha und Jimmy werden unter Personenschutz gestellt und bringen sich im Videokonferenzraum in Sicherheit. Tony, Ziva und Tim kommen mit mir. Ich weis, wer Gibbs hat. Bitte vertrauen sie mir.“, redete ich auf den Director ein. Der nickte nur und begab sich hoch zum Konferenzraum. Zehn Polizisten bewachten sie. Auch vor den Eingängen wurden Wachen aufgestellt. Zu viert setzten wir uns in Tonys bombensicheres Auto. „Mein Vater hat Gibbs entführt. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, will er ihn in einer Stunde umbringen. Mein Dad will sich an mir rächen, weil ich seine Freundin umgebracht hatte, doch das stimmt nicht. Ich habe aus Notwehr gehandelt. Egal, wir müssen Gibbs retten, oder er bringt ihn und euch alle um. Er will Mia töten.“ Den letzten Satz brachte ich nur unter Tränen heraus. Besorgt legte McGee einen Arm um meine Schultern und drückte mich an sich. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, fuhr ich los. Wir fuhren durch endlose Straßen, bis vor uns das verlassene Fabrikgelände auftauchte. Ich parkte das Auto hinter der großen Halle und schloss es ab. Tony, Ziva und McGee waren dicht hinter mir. „Meine Tochter war schon immer leicht zu durchschauen.“, sagte mein Vater, als wir um die Ecke bogen. Er saß mit dem Rücken zu uns. Gibbs hatte uns bereits gesehen und nickte in die Richtung, wo das Seil für den Alarm hing. Ich jedoch schlich mich von hinten an meinen Vater heran und hielt ihm die Pistole an den Kopf. Tony ergriff die Initiative und band Gibbs los. Einen Moment war ich unvorsichtig. Diesen Moment nutzte mein Vater aus und überwältigte mich. Nun war er es, der mir die geladene Pistole an den Kopf hielt. Ich wusste, dass es keinen Ausweg gab. Instinktiv schloss ich die Augen, um nicht in Tims Augen sehen zu müssen. Diesen Schmerz hätte ich nicht ausgehalten. Ein Schuss war zu hören. Ich schlug die Augen auf und sah meinen Vater zu Boden gehen. Verwirrt schaute ich mein Team an. Mein Blick blieb an Tim hängen, der die Pistole auf meinen Vater gerichtet hatte. Er hatte mich gerettet. Mit wackligen Knien stolperte ich auf ihn zu und schlang meine Arme um seinen Hals. „Ich liebe dich!“, flüsterte ich. „Ich liebe dich auch!“, flüsterte er zurück. Ich drückte mich noch enger an mich und gab ihm einen Kuss. Zufrieden kehrten wir ins Büro zurück und befreiten die anderen aus ihrem Gefängnis. Gibbs nahm sich den Director zur Seite, um die ganze Geschichte zu erzählen. Er überlies es uns, Abby die ganze Geschichte zu erklären. Er wusste ganz genau, dass Abs jedes einzelne Detail wissen wollte. Nach einer Stunde hatten wir das auch hinter uns. Erschöpft und müde sank ich ins Bett und klopfte auf den Platz neben mir. McGee nahm Anlauf und sprang ins Bett. Lachend drehte ich mich noch einmal um, zu Mia. Hoffentlich wachte sie nicht so früh auf. Ich kuschelte mich an McGee und genoss die Zweisamkeit. Mit einem Kuss und Tims Duft in der Nase schlief ich ein. Ich war so glücklich, meine eigene kleine Familie wieder komplett zu haben. Am nächsten Morgen im Büro war alles wieder normal. Gibbs, der alle herumkommandierte. Ziva, die Tony anschmachtete und Tony selbst, der wieder einmal seine Witze riss. „Guten Morgen!“, rief ich schon von weitem. Abby kam aus ihrem Büro um Mia abzuholen. Sie nahm sie mit, damit ich auch auf die Außeneinsätze gehen konnte. Heute sollte McGee im Büro bleiben und Tony mit mir auf einen Undercover Einsatz gehen. Genervt stieg ich zu Tony in den Wagen. Gibbs und Ziva folgten uns in einigen Metern Abstand. So kam es, dass Tony und ich uns sogar küssen mussten. Da wir vergessen hatten, die versteckten Kameras auszuschalten, bekam McGee alles mit. Als wir wieder zurück im Büro waren, ging McGee mir aus dem Weg. Ich versuchte ihm alles zu erklären, doch er hörte mir nicht zu. Verzweifelt ging ich zu Abby und erzählte ihr die ganze Geschichte. „Der kriegt sich schon wieder ein“, versprach sie. Ich nahm Mia mit und stieg am Abend in McGees Auto. Schweigend fuhren wir zu seiner Wohnung, wo wir uns heftig stritten. Traurig und verletzt stieg ich mit etwas zum Anziehen und Mia ins Auto und fuhr zu Abby. Die schaute mich etwas verwirrt an, als ich vor ihrer Tür stand. Ich brachte Mia ins Bett und schnappte mir ein Telefon. „Es tut mir unendlich Leid, aber ich musste es machen, sonst wäre unsere Tarnung aufgeflogen. Ich habe nichts mit Tony. Der Kuss hat nichts zu bedeuten. Ich liebe dich und auch nur dich.“ Die ganze Nacht quatschte ich den Anrufbeantworter voll. Ins Büro wollte ich schon gar nicht, doch Abby zu liebe machte ich mich schließlich auf den Weg. McGee lief an mir vorbei und man sah mir an, dass ich den Tränen nahe war. Ich rannte zum Klo. Auf dem Weg dahin knallte ich gegen Gibbs. „Was ist denn passiert?“, wollte er wissen. Stockend erzählte ich ihm die ganze Geschichte. Schweigen nahm er mich in den Arm. „Komm mit!“, befahl er. Gehorsam lief ich hinterher. Er brachte mich in den Beobachtungsraum des Verhörraumes. Wenige Minuten später kehrte er zurück. Er hatte McGee dabei. Ich wollte nicht lauschen, doch mir blieb nichts anderes übrig. „Was ist denn mit Amy los?“, fragte Gibbs unschuldig. McGee zuckte nur mit den Schultern. „Hat das etwas mit dem Undercovereinsatz zu tun?“, bohrte er weiter. Tim verkrampfte sich und brach in Tränen aus. „Sie betrügt mich Boss!“, schluchzte er. Gibbs schüttelte den Kopf. „Ich habe ihnen befohlen sich zu küssen. Sonst wäre vielleicht die Tarnung aufgeflogen. Sie hat sich gesträubt. Sie wollte dich nicht verletzen!“, redete Gibbs auf ihn ein. „Es tut mir ja auch so Leid Boss. Ich hätte sie und Mia nicht vor die Tür setzten sollen. Ich vermisse sie so sehr!“, schluchzte er. Nun hielt ich es nicht länger aus. Ich riss die Türen auf und lief in seine Arme. Etwas verwirrt erwiderte er die Umarmung und durchnässte meine Haare mit seinen Tränen. Wir waren zwar nur eine einzige Nacht getrennt, aber es fühlte sich an wie Jahre. Ich zog sein Gesicht etwas näher zu mir und küsste ihn. Danach schlang ich meine Arme nochmals um ihn und umarmte ihn nur. Arm in Arm kehrten wir ins Büro zurück. Abby stand vor meinem Tisch und erwartete mich bereits. „Ich hab´s dir doch gesagt.“, sagte sie. Den Rest des Tages waren Ziva, Tony und Gibbs auf Außeneinsätzen und erstatteten alle halbe Stunde Bericht per Videochat. McGee saß an seinem Computer. Jedoch benutzte er ihn nicht, denn ich lenkte ihn zu sehr ab. Ich saß auf seinem Schoß und hatte meine Arme um seinen Hals geschlungen. Grinsend schlang er seine Arme um meine Taille und küsste mich. Wie aus dem Nichts tauchte Tony plötzlich hinter uns auf. „Buh!“, machte er. Erschrocken fuhr ich zusammen und begann sogleich zu lachen. Auch Tim lachte endlich wieder, musste aber aufpassen, dass ich nicht rückwärts von seinem Schoß purzelte. Als wir endlich wieder zu Hause waren, ließ ich mich erschöpft aufs Bett fallen. Tim machte es mir nach und schlang gierig seine Arme um mich. Ich jedoch wand mich aus seinem Griff und brachte erstmal Mia ins Bett. Danach legte ich mich wieder hin. McGee küsste meinen Hals und fuhr mit der Zunge kleine Kreise auf meiner Haut. Dort blieb er jedoch nicht lange. Langsam bahnte er sich einen Weg nach unten, wobei er meine Kleider spielerisch entfernte. Meine Hände fuhren über seine nackte Brust zu seinen Boxershorts. Mit einem Ruck waren auch diese verschwunden. Er nahm ein Kondom und rollte es über seine Erektion. Gierig glitt seine Zunge in meine feuchte Höhle und umkreiste meine Perle. Genüsslich streckte ich ihm mein Becken entgegen. Ich war schon so erregt, dass mein erster Orgasmus schon fast da war. Tim schien das zu spüren, denn er ließ von mir ab und krabbelte wieder nach oben. Nach einem Kuss drang er sogleich tief in mich ein und trieb mich zu Höhepunkt. Es war unbeschreiblich. Müde kuschelte ich mich in seine Arme. „Ich habe dich so sehr vermisst. Deine Wärme, deinen Geruch, einfach alles.“, nuschelte er betreten. „Ich dich auch!“, erwiderte ich sein Gefühl. Mit einem Grinsen in Gesicht erwachte ich und sprang förmlich aus dem Bett. „Was ist denn jetzt passiert?“, fragte McGee belustigt. „ Sag bloß du hast Mias ersten Geburtstag vergessen!“, sagte ich vorwurfsvoll. Er fasste sich an die Stirn und seufzte. Er hatte ihn wirklich vergessen. „Weist du schon was du ihr schenken willst?“, wollte er wissen. „Da ich ja wie immer an alles gedacht habe. Ich wollte ihr eine CD mit selbstgesungen Songs machen und hatte gehofft, dass du die Technik machst.“, erklärte ich. Tim nickte und trank seinen Kaffee. Im Büro verschwanden wir sofort zu Abby, wo wir das Tonstudio errichteten. Ich hatte schon die Songliste fertig. Es waren insgesamt zehn Lieder. Zuerst kam Last Unicorn von Us5, dann kam My Heart will go on von Celin Dion. Dazu kamen noch die verschiedensten Lieder von allen möglichen Bands. Ich trat auf die professorische Bühne und griff mit klopfendem Herzen nach dem Mikrofon. McGee schaltete die Musik ein und ich sang. Das hatte ich als kleines Kind schon gerne gemacht und ich war wirklich gut. Als die letzten Zeilen von Last Unicorn verklungen waren, bemerkte ich die Zuschauer erst. Tony, Ziva und Gibbs klatschten Beifall. Ich verbeugte mich und begann damit die nächsten neun Songs aufzunehmen. Am Ende hatten wir die CD fertig und konnten nach Hause. Dort angekommen legten wir Mia ins Bett und setzten uns auf die Couch. „Singst du noch einmal für mich?“, fragte McGee. Ich nicke und sang noch einmal Last Unicorn. „Us5 war schon in meiner Kindheit meine absolute Lieblingsband. Meine Mutter hat mir auch immer die Lieder vorgesungen, bevor sie an Krebs starb. Damals war ich 4. Meine Mum war die einzige, die sich um mich kümmerte, wenn es mir schlecht ging.“, erzählte er. „Ich vermisse sie so!“, schluchzte er und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Ich zog ihn zu mir und nahm ihn in den Arm. Ich legte mein Kinn auf seinen Kopf und hatte plötzlich eine Idee. Ich löste meinen Griff und begann damit, ihn zu kitzeln. „Hör auf!“, kicherte er. „Als ich noch klein war, hat das auch geholfen.“, erklärte ich. Mit einer besseren Laune gingen nun auch wir ins Bett. Ich war total froh, dass wir erst um zwei Uhr nachmittags wieder zur Arbeit mussten. Wenn wir kommen würden, wären Ziva und Tony schon da. Ich hatte extra den Wecker abgestellt. Jedoch half das nichts. Ich wachte auf, als das Telefon klingelte. Ich schlug die Decke zurück und griff nach dem Telefon. Es war sechs Uhr morgens. Das konnte niemand anderes sein als Tony. „Was ist denn?“, fragte ich genervt. „Ziva ist weg! Wir waren auf einem Einsatz!“, sagte Tony so schnell, dass ich kaum etwas verstand. „Tony, beruhige dich bitte. Jetzt erzähle mir ganz genau, was passiert ist!“, forderte ich. McGee war aufgewacht und schaute mich fragend an. Ich zuckte mit den Schultern und konzentrierte mich ganz auf Tony. Nach dem Telefongespräch rutschte mir das Telefon aus der Hand. Die Tränen liefen mir über die Wangen, während das Telefon auf dem Boden aufschlug. Tim stürzte auf mich zu und legte besorgt einen Arm um mich. „Was ist los?“, fragte er. „Ziva ist verschwunden. Man hat ihr Blut gefunden.“, schluchzte ich. Gemeinsam fuhren wir ins Büro und übergaben Mia an Abby. Ich ging auf Tony zu und nahm ihn in den Arm. McGee stand daneben und strich ihm über den Rücken. Ich hatte Tony noch nie zuvor weinen sehen. Er krallte sich an mir fest und ließ mich nicht mehr los. Gibbs war inzwischen mit Agent Barret losgefahren um Ziva zu suchen. Nach geschlagenen zehn Stunden kamen sie zurück. „Ziva liegt im Krankenhaus!“, berichtete Gibbs. Erleichtert sprang Tony auf und schnappte sich seine Jacke. Auf ein Kopfnicken von Gibbs folgten wir ihm. Im Krankenhaus setzte Tony sich zu Ziva ans Bett. Sie setzte sich langsam auf und schlang ihre Arme um seinen Hals. McGee und ich verzogen uns, um die beiden alleine zu lassen. „Ich bin so froh, dass es Ziva gut geht. Vor allem tat mir Tony Leid.“, sagte ich draußen auf dem Gang. „Was willst du damit sagen?!“, sagte McGee. Ich verstand den Wink und entschuldigte mich sofort. Ich schlang meine Arme um seinen Hals. Seine Lippen lagen sanft auf meinen und seine Hände lagen an meinen Hüften. Langsam wanderten diese meinen Rücken hinauf und entfernten meinen Griff um seinen Hals. Seine Finger verschränkten sich mit meinen, sodass wir uns voneinander lösen mussten. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Tony kam heraus. „Hey!“, sagte er. „Wie geht es Ziva?“, wollte ich wissen. „Sie wird durchkommen. Sie ist eine Kämpferin.“, antwortete er. „Ich freue mich ja so für dich!“, sagte ich und umarmte ihn. Das passte meinem Ehemann überhaupt nicht. Er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Tony an. „Erst schmachtest du sie an, dann schlägst du sie, dann küsst du sie und jetzt umarmst du sie. Sag mal, geht´s noch! Sie ist meine Frau!“, brüllte er. „Schatz, ich...“, versuchte ich zu sagen. „Dein Schatz kannst du in den Wind schießen, das zieht nicht mehr bei mir.“, meckerte er und rauschte aus dem Krankenhaus. Tony sah mich entschuldigend an. „Es ist nicht deine Schuld. Er sollte einfach etwas lockerer sein.“, sagte ich und seufzte. Am Abend fuhr Tony mich noch nach Hause. Als ich an der Tür klingelte, wurde diese sofort geöffnet. Jemand zog mich in seine Arme und küsste mich. Ich öffnete die Augen und schaute in die von Tim. „Ich dachte, du bist sauer!“, sagte ich ungläubig. „Ich habe euch belauscht. Ich werde ab sofort etwas lockerer sein. Tony und du seid nur Freunde.“, antwortete er.
Tag der Veröffentlichung: 15.07.2012
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