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Hunted

„Italien, Italien!“, dröhnte es an mein Ohr. Genervt verdrehte ich die Augen. Zusammen mit meiner Familie, den Cullens, saß ich im Auto nach Italien. Ich wusste gar nicht, warum sie sich so freuten. Schließlich wohnte dort der Feind. Ich kannte die Geschichten, die mir meine Eltern so oft erzählt hatten. Anscheinend war der Feind eine Familie von Vampiren, die sich, nicht so wie wir, von Menschen ernährten. Schon beim bloßen Gedanken daran, einen Menschen auszusaugen, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Zumal hatte ich Angst davor, selbst getötet zu werden. Ich war ja nur ein halber Vampir. Zur anderen Hälfte war ich Mensch. Mein Vater musterte mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich drehte den Kopf zum Fenster und bestaunte das riesige Schloss, welches hoch oben auf einem Berg stand. Das war also Volterra. Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und machte ein Bild davon. Emmett drehte sich zu mir um und grinste. Ich streckte ihm die Zunge raus und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nessie!“, tadelte meine Mutter Bella. „Ach lass sie doch!“, sagte Rose. Dankbar warf ich meiner Lieblingstante einen Blick zu. Gerade als ich ein Foto machen wollte, traf mich ein Kissen am Kopf. Verärgert drehte ich mich zu Jasper. Er saß da, als ob nichts geschehen wäre. Ich warf das Kissen nach ihm. Lachend lieferten wir uns eine Kissenschlacht. „Wir sind da!“, sagte Carlisle. Glücklich stieg ich aus und ließ mir die Sonne auf die Haut scheinen. Alle anderen mussten mit Sonnenbrille und Kopftüchern durch die Gegend laufen. Was für ein Glück, dass ich nicht so wie meine Familie, in der Sonne glitzerte. Wir schlenderten durch die Straßen von Volterra auf der Suche nach unserem Hotel. Es war nicht graden ein billiges Hotel. Immerhin hatte es fünf Sterne. Als ich das Zimmer betrat, blieb mir der Mund offen stehen. Mein Zimmer hatte einen Balkon mit perfektem Blick auf das Schloss. Zu allem Überfluss hatte ich das Zimmer ganz für mich alleine. „Nessie!“, rief meine Mutter. Ich folgte dem Klang ihrer Stimme, bis ich ihm Wohnzimmer stand. Erst jetzt fiel mir auf, dass dies hier mehr eine Wohnung als ein Zimmer war. „Wir wollen jetzt ein bisschen die Bars in der Stadt erkunden. Schließlich ist es schon sechs Uhr. Du bleibst mit Rosalie hier!“, erklärte sie mir. „Aber ich will mit. Immerhin bin ich schon sechzehn!“, protestierte ich. Bella wechselte einen flüchtigen Blick mit Edward, meinem Vater, bevor sie nickte. Sofort verschwand ich in meinem Zimmer. Grinsend zog ich das blaue Neckholderkleid aus dem Koffer und schlüpfte hinein. Auch die High Heels waren blau. Rose hatte mir das Outfit ausgesucht und auch gekauft. Ich trat in den Flur und drehte mich einmal im Kreis. Rose klatschte. Die anderen standen etwas verdattert herum. „Kommt. Oder wollt ihr hier Wurzeln schlagen.“, neckte ich. Sofort hatten sich alle gefasst und liefen hinter mir her. Wir besuchten wirklich jede Bar hier in Volterra. Sie sahen alle ziemlich gleich aus und mit der Zeit wurde es langweilig. Nach fünf Stunden hatten wir verabredet, dass die Bar die letzte für heute sein würde. Ich setzte mich an die Theke und starrte auf die Tanzfläche. Ein langsamer Song begann zu spielen und alle Pärchen tanzten nun eng umschlungen miteinander. Plötzlich tauchte hinter mir jemand auf. „Willst du tanzen?“, fragte die Stimme. Ich drehte mich um und vor mir stand ein braunhaariger, gut gebauter junger Mann. Er war fast so groß wie ich. Er müsste auch ungefähr sechzehn sein. Ich nahm seine Hand, die er mir hinhielt und zog ihn auf die Tanzfläche. Ich legte meine Arme um seinen Hals und schaute ihm in die Augen. „Ich bin Alec. Wer bist du?“, wollte er wissen. „Ich bin Reneesme Carlie Cullen! Aber nenn mich Nessie.“, antwortete ich. Bei meinem Nachnamen zuckte er kurz zusammen. Seine roten Augen blitzen auf. Ich blinzelte. Er hatte wirklich rote Augen. Er musste einer der Feinde sein, doch das konnte ich mir nicht vorstellen. Wir tanzten noch eine ganze Weile. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag, der, obwohl er ein Vampir war und man eigentlich dann keinen Herzschlag mehr hatte, sich fast überschlug. In meinem Bauch kribbelte es und mir lief ein Schauer nach dem anderen den Rücken hinunter. Ich schaute wieder auf und kam ihm noch ein Stückchen näher. Unsere Lippen berührten sich fast. Er überbrückte die letzten Millimeter und küsste mich. Ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Ruckartig löste Alec sich von mir. „Ich muss gehen.“, sagte er hastig, doch ich hielt ihn fest und küsste ihn intensiver als zuvor. Seine Arme umschlangen meine Taille und zogen mich noch näher an ihn heran. Nach einer Ewigkeit lösten wir uns voneinander. Alec gab mir noch einen Kuss bevor er verschwand. Innerlich freute ich mich schon auf ein Wiedersehen mit ihm. Meine Familie hatte anscheinend nichts von Alec oder dem Kuss mitbekommen, denn keiner sprach mich darauf an. „Na, wie war dein Abend Nessie?“, fragte Alice und hakte sich bei mir unter. „Er war fantastisch!“, schwärmte ich. Alice schaute mich mit einem vielsagenden Blick an, bevor sie sich an Jasper wand. Als ich an diesem Abend im Bett lag, dachte ich an Alec. Mir war das Funkeln in seinen Augen nicht entgangen, als ich ihn zum zweiten Mal küsste. Ich dachte daran, ob wir uns jemals wieder sehen würden. Nach ein paar Minuten stand ich jedoch wieder auf und schob die Tür zum Balkon auf. Die kühle Nachtluft strich über meine Haut. Ich fröstelte. Gerade als ich nach drinnen gehen wollte, legten sich zwei Arme um meine Taille. Ich spürte den warmen Atem von Alec in meinem Nacken. „Alec ich…!“, flüsterte ich. Er drehte mich schwungvoll zu sich um und legte einen Finger an meine Lippen. Er packte mich am Arm und zog mich auf seinen Rücken. „Vertrau mir!“, flüsterte er eindringlich und sprang. Ich schloss die Augen und spürte den Wind um meine Ohren. Alec landete auf dem Boden und ließ mich von seinem Rücken gleiten. Ich taumelte noch etwas, doch das ging auch schnell wieder vorbei. Ich lehnte mich an Alec´s muskulöse Brust und lauschte, wie auch beim Tanz, seinem Herzschlag. Sein Herz hämmerte an seine Brust und überschlug sich dabei fast. Ich legte eine Hand an seine Wange und bemerkte, wie er die Augen schloss und meine Berührung genoss. Als er jedoch bemerkte, wie ich ihn anschaute, öffnete er seine Augen wieder. Langsam nährten sich unsere Gesichter. Bevor jedoch seine Lippen die meinen fanden, standen meine Mutter und mein Vater vor uns. „Nessie komm sofort hierher!“, brüllte sie. „Nein!“, rief ich zurück. Bella starrte mich an, als ob ich einen Verrat begangen hätte. Alec schaute mir in die Augen. Er hatte Angst. Ich nahm seine Hand und drückte sie aufmunternd. „Du weist hoffentlich wen du da vor dir hast, oder?“, fragte meine Mom. Ich nickte. Ich wusste genau, dass mein Gegenüber Alec Volturi war. Er war Teil der feindlichen Familie, doch ich liebte ihn. „Lass sie los!“, zischte nun auch Edward. Alec ließ meine Hand los und wollte sich umdrehen. „Nein!“, schrie ich mit Tränen in den Augen. Alle starrten mich an. Ich stolperte auf Alec zu und drückte mich an ihn. Er umschloss mich mit seinen Armen und versuchte mich zu beruhigen. Ich blickte in seine roten Augen und sah pure Verzweiflung darin. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Meine Arme verschränkten sich in seinem Nacken. Seine Hände lagen an meinen Hüften und seine Zunge bettelte um Einlass. Ich gewährte und verstärkte meinen Griff in seinem Nacken. Mom stockte der Atem, als sie uns beobachtete. Sie konnte es wahrscheinlich nicht fassen, dass ich mich ausgerechnet in Alec Volturi verliebt hatte. Ich löste mich von ihm und starrte meine Eltern herausfordernd an. „Komm!“, flüsterte Alec eindringlich und packte mich an der Hand. Er zog mich auf seinen Rücken und raste los. Ich vernahm die Schritte meiner Eltern und die der anderen Vampire aus meiner Familie. Alec legte noch einen Zahn zu und rannte direkt auf das Schloss zu. Vor dem Tor ließ er mich runter und gab einen langen Zahlencode ein. Langsam und knarrend öffnete sich das Tor und wir traten ein. Er führte mich einen langen Gang entlang. Ich fröstelte und bekam Gänsehaut. Alec schaute mich an und legte mir seinen Umhang um die Schultern. Dankbar kuschelte ich mich hinein. Er deutete auf eine Tür. „Das ist das Zimmer meiner Schwester.“, erklärte er. „Und das hier ist mein Zimmer. Die Zimmer dort hinten sind die für die Diener und Wachen. Das Zimmer meines Onkels und die seiner Freunde liegen im oberen Stockwerk.“, sagte er und schloss die Tür zu seinem Zimmer auf. „Warte hier!“, befahl er. Schon war er verschwunden. Ich schaute mich in seinem Zimmer um. Es sah eigentlich ganz normal aus. Ich setzte mich auf das Bett und wunderte mich sogleich, weshalb er überhaupt eines hatte, denn Vampire können nicht schlafen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, die ganze Nacht lang wach zu bleiben, weshalb ich froh war, nur ein Halb-Vampir zu sein. Alec ließ sich Zeit. Ich beschloss, seine Schwester zu besuchen. Höflich klopfte ich an die Tür. „Herein!“, kam es von drinnen. Ich trat ein und schloss die Tür hinter mir. „Na, wen haben wir denn da?“, fragte das blonde Mädchen. „Ich bin Reneesme Carlie Cullen, Alec´s Freundin. Nenn mich einfach nur Nessie!“, stellte ich mich vor. „Du bist also Bella´s Tochter. Du bist ganz schön groß geworden. Wie alt bist du denn?“, fragte sie. „Ich bin sechzehn!“, antwortete ich. „Ich bin übrigens Jane Volturi, Alec´s Schwester.“, sagte sie. Sie bot mir einen Platz auf ihrem Bett an und wir begannen zu erzählen. Wir sprachen über die verschiedensten Sachen. Von Frisuren, bis zu Freunden. Jane war echt in Ordnung. Plötzlich ging die Tür auf und Alec stand im Zimmer. „Jane, hast du…!“, fragte er, stoppte jedoch, als er mich sah. „Deine Freundin gesehen!“, beendete sie den Satz. Alec nickte und zog mich nach draußen. „Bye Jane!“, rief ich noch. „Bis später Nessie!“, rief sie noch, ehe die Tür zufiel. „Sie scheint dich zu mögen!“, sagte Alec. Ich nickte. „Sie ist echt nett!“, antwortete ich. Alec betrat sein Zimmer und packte mich an den Hüften. Er zog mich zu sich und küsste mich. Gemeinsam fielen wir auf sein Bett. Er ließ nur ab, um die Vorhänge zu schließen und die Tür abzuschließen. Ich fragte mich, was er wohl vorhatte. Ich genoss die sanften Berührungen und die hauchzarten Küsse auf meinen Schultern. Gleichzeitig hatte ich auch Angst, er könnte mich beißen. Er spürte meine Angst und beugte sich an mein Ohr. „Hab keine Angst. Ich tue dir nichts. Vertraue mir einfach.“, flüsterte er. Ich entspannte mich und genoss weiterhin seine Küsse. Mit den Lippen fuhr er meine Halsschlagader entlang. Ich vertraute ihm und ließ ihn gewähren. Nach einer Weile löste er sich von mir und schaute mich an. „Siehst du. Es ist nichts passiert!“, sagte er mit einem gequälten Lächeln. „Ich bin gleich wieder da.“, sagte er und war auch schon verschwunden. Ich ließ mich in die Kissen sinken und wartete. Nach einer Stunde hielt ich es nicht mehr aus. Ich tappte den Flur entlang zu Jane´s Zimmer. Mit einem Blick auf meine Armbanduhr betrat ich das Zimmer. Es war mittlerweile drei Uhr morgens. Jane saß auf dem Fensterbrett und starrte hinaus in den Schlosshof. „Weißt du wo Alec ist!“, wollte ich von ihr wissen. Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nur, dass er vorerst weg ist.“, sagte sie. Mir klappte die Kinnlade hinunter. „Warum!“, hakte ich nach. „Vorhin, als er dich geküsst hat und dir näher gekommen ist, als bei normalen Menschen hatte er Angst. Er wollte dich nicht verletzen. Er hatte Angst, er könnte dich beißen. Als er dein Blut gerochen hat, hätte er beinahe die Beherrschung verloren.“, erklärte sie mir. Weiter brauchte sie nicht zu reden, denn ich war schon losgerannt. Ich beschleunigte meine Schritte und hatte das Gefühl, schneller zu rennen als jemals zuvor. Ich wusste nicht wohin ich rannte, ich wollte nur wieder zu Alec. Ehe ich mich versah, stand ich vor dem Hotel, in dem meine Familie war. Ich kletterte auf den Balkon und versucht von dort Steine ans Fenster von Rose zu werfen. Zum Glück hörte sie es und öffnete das Fenster. Sie sprang zu mir auf den Balkon und nahm mich erstmal in den Arm. Tränen rannen mir die Wangen hinab. Langsam und stocken erzählte ich meiner Lieblingstante alles. Ich erzählte ihr von Alec und seinen Ängsten. Sie hörte einfach nur zu. Anschließend fühlte ich mich besser und beschloss, nach Alec zu suchen. Nachdem Rose mir eine gute Nacht gewünscht hatte, sprang ich vom Balkon. Meine Füße trugen mich wie von selbst Richtung Heimat. Mein Herz sagte mir, dass Alec diesen Weg genommen hat. Als ich vor unserem Haus in Forks stand, zweifelte ich doch. Konnte Alec wirklich bis hier her gelaufen sein? Ich war gerade dabei, wieder zurück nach Italien zu gehen, als mir ein bekannter Geruch in die Nase stieg. Mit einem Mal wurde ich von den Füßen gerissen und ins Innere des Hauses gebracht. Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Erschrocken begann ich zu schreien. Alec lag auf dem Boden. Er rührte sich nicht. Um ihn herum standen meine alten Bekannten, die Werwölfe. „Den hier haben wir gefunden, als er auf der Veranda saß.“, sagte Jake, mein bester Freund. „Was habt ihr mit ihm gemacht?“, schrie ich. Ungläubig starrten mich alle an. Ich rannte auf Alec zu und kniete mich neben ihn. Seine Augen waren geschlossen. An seinem Hals prangte eine große Bisswunde. Er schien ohnmächtig zu sein. Ich strich ihm über die Stirn. Seine Augen öffneten sich langsam. „Nessie!“, flüsterte Alec. Er richtete sich auf. Ich stütze ihn und half ihm nach draußen Die Werwölfe starrten uns hinterher. Draußen hatte Alec wieder genug Energie gesammelt. Jake und sein Rudel waren uns gefolgt. „Es tut mir so Leid. Ich hätte es dir erzählen sollen!“, seufzte er und senkte den Kopf. Ich legte einen Finger an sein Kinn und hob es an, sodass er mir in die Augen sehen musste. „Es ist OK!“, flüsterte ich, bevor ich meine Lippen auf seine drückte. „Es tut mir Leid Nessie, aber wir können nicht zulassen, dass du mit einem Volturi zusammen bist!“, unterbrach Jake. Er verwandelte sich in einen Wolf. Ich stellte mich schützend vor Alec. „Wenn ihr ihn wollt, müsst ihr erst an mir vorbei!“, fauchte ich. Jake knurrte als Antwort und sprang. Ich duckte mich im letzten Moment und packte Alec an der Hand. Auf einem Baum brachte ich ihn in Sicherheit und sprang auch schon wieder hinunter. Nun konnte man den Vampir in mir sehen. Ich zeigte meine Zähne und fauchte. Meine dunkelroten Haare wehten im Wind. Im Gebüsch hinter mir raschelte es, doch ich behielt die Werwölfe im Blick. Die wichen ängstlich zurück und verschwanden schließlich im Wald. Ich drehte mich um und hinter mir standen die Volturi. Alec war vom Baum geklettert und stand nun neben seiner Schwester. Ich rannte auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Er hielt mich fest und beachtete seine Familie gar nicht. „Das sind übrigens Aro, Caius, Markus, Demitri und Felix!“, stellte er vor. Ich gab jedem von ihnen die Hand. „Wie wäre es mit einer Party. Ich habe gehört Nessie kann tanzen und auch singen.“, schlug Jane vor. Alec sah mich an und wartete auf meine Reaktion. Ich nickte ergeben und zusammen machten wir uns auf den Weg. Im Schlosshof war eine kleine Bühne aufgebaut. Aro versprach, dass nur die Volturis zuschauen würden. Dankbar ging ich zu Alec, der gerade dabei war, die Boule aufzufüllen. Ich umarmte ihn und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor ich zu Jane verschwand. Sie hatte bereits das Outfit ausgesucht. Es bestand aus einem braunen Minirock, einem braunen Top und braunen Stiefeln. Jane schminkte mich noch und schob mich dann Richtung Bühne. Es waren zum Glück nur fünf Songs. Der erste war Papi von Jennifer Lopez, der zweite war Loca von Shakira. Dann kamen noch ein Song von Beyonce und noch zwei weitere Songs von Shakira. Mein Lieblingslied kam zum Schluss. Es war ziemlich anstrengend, die ganze Zeit zu singen und zu tanzen. Bei Papi ließ ich die Hüften kreisen und sang. Alle klatschten Beifall. Alec trat auf mich zu und hob mich von der Bühne. „Du warst toll!“, schleimte er. „Schleimer!“, sagte ich. Lachend verzogen wir uns zurück ins Schloss. „Hast du Hunger?“, fragte Alec liebevoll. „Und wie!“, antwortete ich. In der Küche machte er mir ein Spiegelei mit Speck. Es schmeckte zu meiner Überraschung sogar sehr gut. Als ich fertig war, brachte er mir noch eine Flasche Blut. „Ist das Menschenblut?“, fragte ich zögernd. „Nein! Ich war extra für dich jagen!“, flirtete er. „Danke mein Liebling!“, sagte ich. Ich nippte an der Flasche, bevor ich sie in einem Zug austrank. In Alec´s Zimmer fiel ich todmüde ins Bett. Mit weit aufgerissenen Augen erwachte ich. Alec setzte sich auf und sah mich an. Ich war zu sehr beschäftigt mit dem Kontrollieren meines Atems, dass ich das gar nicht bemerkte. „Was ist passiert?“, fragte er. „Ich hab nur schlecht geträumt.“, antwortete ich und legte mich wieder hin. Alec legte sich auf die Seite und starrte mich an. Schließlich kuschelte ich mich an ihn und begann zu erzählen. „Ich habe geträumt, was passiert wäre, wenn ich nicht nach dir gesucht hätte. Wenn die Werwölfe dich getötet hätten.“, gestand ich. Er nahm mich in den Arm und strich mir die Tränen aus den Augenwinkeln. „Es ist ja nichts passiert. Ich bin noch ganz!“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich zog ihn zurück in die Kissen und gab ihm noch einen Gute-Nacht-Kuss. Glücklich schloss ich die Augen und schlief schließlich ein. Am nächsten Morgen wurde ich von Blitz und Donner geweckt. Ängstlich krallte ich mich an Alec und verbarg mein Gesicht an seiner Schulter. „Was wird das denn?“, fragte er lachend. „Ich hab Angst.“, flüsterte ich. „Sag bloß du hast Angst vor einem Gewitter. Angst vor Werwölfen und Kämpfen hast du keine, aber bei Gewitter verkriechst du dich.“, warf er mir vor. Ich schaute ihn gespielt vorwurfsvoll an und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Tut mir Leid, Süße!“, entschuldigte er sich und nahm mich in den Arm. Nach einem Kuss war ich jedoch immer noch beleidigt. „Verzeihst du mir?“, wollte er wissen. Ich schüttelte den Kopf. Noch einmal drückte er seine Lippen auf meine und vollführte mit meiner Zunge einen Tanz. „Na gut. Ich verzeihe dir!“, versprach ich, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. „Ich liebe dich!“, flüsterte Alec in mein Ohr. „Ich liebe dich auch!“, sagte ich, während ich meine Hand in seinen Nacken legte und ihn zu mir zog. „Morgen stelle ich dich meiner Familie vor.“, schlug ich vor. „Aber die kennen mich doch schon!“, protestierte er. „Ja, aber sie kennen dich nicht als meinen Freund!“, widersprach ich. Er verdrehte die Augen und legte mir einen Arm um die Schultern. Triumphierend kuschelte ich mich in die Decke und starrte jedoch immer noch ängstlich aus dem Fenster. Den ganzen Morgen regnete und gewitterte es so stark, dass wir die Zeit damit verbrachten zusammen mit Jane im Schloss verstecken zu spielen. Erst am Abend wagten wir uns raus. Der Boden war nass. Alec und ich setzten uns auf eine Bank im Schlossgarten. Der Mond stand hoch am Himmel und um ihn herum strahlten die Sterne. „Ich muss mir noch überlegen, was ich morgen anziehe, wenn wir zu deinen Eltern gehen!“, sagte Alec. „Du siehst gut aus. Lass einfach das an, was dir am besten gefällt. Ich allerdings habe nichts außer das!“, protestierte ich. Ohne einen Ton zu sagen, schleifte Alec mich zu Jane. „Hey Schwesterherz. Nessie braucht ein Kleid.“, brüllte er. Jane kam aus dem Bad und schob ihren Bruder aus dem Zimmer. „Wozu brauchst du das Kleid?“, fragte Jane. „Wir gehen morgen zu meiner Familie. Da aber alle meine Sachen noch im Hotel sind, brauche ich es.“, erklärte ich. Jane nickte und war schon im begehbaren Kleiderschrank verschwunden. Als sie wieder erschien, hatte sie ein wunderschönes Kleid in der Hand. Ich schlüpfte hinein und drehte mich vor dem Spiegel um meine eigene Achse. Das Kleid war schwarz und reichte mir bis zu den Knien. Oben war es eng und hatte keine Träger. Nach unten hin wurde es weiter und glänzte im Mondlicht. Perfekt für den Abend bei meinen Eltern. Jane kam auf mich zu und hielt mir schwarze Ballerinas unter die Nase. Alles passte perfekt zusammen. Jane dirigierte mich auf den Stuhl und begann, mir eine Frisur zu flechten. Sie flechtete meine Haare auf die linke Seite und flechtete gleichzeitig noch schwarze Perlen hinein. Als sie fertig war viel ich ihr dankbar um den Hals. „Danke Jane!“, sagte ich. Das Kleid und die Schuhe ließ ich bei ihr. Sie versprach mir, bevor wir gehen würden noch einmal die Haare zu flechten. Ich ging wieder zu Alec und half ihm noch bei der Auswahl. Schließlich hatten wir den Anzug gefunden, der ganz hinten im Schrank hing. Der passte perfekt zu meinem Kleid. Im Bett beratschlagten wir noch, wann und wo wir mit meiner Familie essen gehen. Nach einem Gute-Nacht-Kuss schlief ich mit einem Grinsen im Gesicht ein. Morgens war ich schon sehr früh wach. Alec war nicht da. Wahrscheinlich war er schon beim frühstücken. Ich schlüpfte in meine Klamotten und setzte mich an Alec´s Schreibtisch. Dort begann ich damit, die Einladungskarten zu schreiben. Ich war gerade dabei, sie zuzukleben, als Alec in der Tür stand. „Morgen Süße!“, begrüßte er mich und gab mir einen Kuss. „Könntest du die hier bitte im Hotel abgeben?“, fragte ich mit zuckersüßer Stimme. „Für meine Süße würde ich alles tun!“, antwortete er. Gemächlich schlenderte ich zu Jane. Die wuselte schon in ihrem Zimmer herum und räumte etwas auf. „Hey Nessie! Was gibt´s?“, fragte sie. „Mir war nur langweilig.“, antwortete ich. „Wann trefft ihr euch mit deiner Familie?“, wollte sie stattdessen wissen. „Heute Abend um 8 Uhr!“, sagte ich. „Dann komm eine Stunde davor zu mir, damit ich deine Haare machen kann.“, befahl sie und schob mich aus dem Zimmer. „Ich muss noch aufräumen.“, sagte sie, bevor die Tür ins Schloss fiel. Ich fragte mich, was denn mit ihr los war. Sonst war sie doch immer erfreut, wenn ich sie besuchte. Vielleicht ahnte sie etwas, was heute Abend passieren wird. Ich gab auf, darüber nachzudenken und wand mich Alec zu, der gerade den Gang entlang kam. Er kam von hinten, doch ich hörte ihn trotzdem. Kurz bevor er mich erreicht hatte, drehte ich mich um. „Hast du etwa vergessen, dass ich Ohren wie ein Luchs habe?“, zog ich ihn auf. „Vergebt mir edle Maid, dass ich ihre Fähigkeiten unterschätzt habe.“, zitierte er und fiel vor mir auf die Knie. Lachend zog ich ihn hoch und lehnte mich an ihn. Seine Finger verschränkten sich mit meinen und seine Hand hob mein Kinn an. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Rückwärts dirigierte er mich in sein Zimmer und dann ins Bett. Ich löste mich von ihm und richtete seine Haare. Zusammen schauten wir uns noch einen Film an, bevor ich um sieben zu Jane musste. „Wo willst du hin?“, fragte Alec mich. „Ich muss noch mein Kleid abholen und mit deiner Schwester reden.“, antwortete ich. Ich betrat Jane´s Zimmer gerade in dem Moment, als sie dabei war, mein Kleid aus dem Schrank zu holen. Ich schlüpfte hinein und zog die Schuhe an. Danach machte Jane meine Haare. Ich drehte mich um meine eigene Achse und umarmte Jane noch einmal, bevor ich durch die Tür nach draußen trat, wo Alec bereits wartete. „Wow!“, brachte er nur heraus. Ich trat auf ihn zu und hakte mich bei ihm unter. „Wir müssen los!“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Wir beschlossen, nicht zu laufen, da dies zu viel Aufsehen erregen würde. Zum ersten Mal betraten wir die riesigen Garagen unter dem Schloss. Dort reihte sich ein Auto an das andere. Alec steuerte einen der unzähligen Mustangs an. Das Auto war metalicschwarz. Ich stieg ein und bestaunte das Armaturenbrett. Zwar fuhr auch meine Familie teure Autos, doch diese hier waren noch teurer als unsere. Wir fuhren durch die Klappe, die sich geöffnet hatte, nach draußen. Vor dem Restaurante parkten wir ein und stiegen aus. Meine Familie war schon da. Nervös klammerte ich mich an Alec und ging auf meine Mutter zu. „Nessie. Ich sehe, wie glücklich du bist, doch das können wir nicht zulassen. So weh es auch tut, wir müssen ihn vernichten.“, sagte sie. Ich riss die Augen auf und bemerkte eine Bewegung in meinen Augenwinkeln. Ich schnellte herum und sah die Werwölfe. Blitzschnell wurde ich von hinten gepackt und festgehalten. Ich musste mit ansehen, wie die Werwölfe Alec angriffen und verletzten. Ich schrie und schlug um mich. „Nein!“, schrie ich und schaffte es endlich mich loszureißen. Fauchend stürzte ich mich auf Jake und biss ihm in den Nacken. Der jaulte und krümmte sich vor Schmerzen. Ich schaffte es, bis zu Alec durchzudringen und ihn mit einem Satz auf das Dach des Autos zu befördern. Ich riss die Türen auf und brachte uns beide im Inneren des Autos in Sicherheit. Ich war noch nie hinter einem Steuer gesessen, doch das war mir egal. Ich trat aufs Gaspedal und war überrascht, wie schnell der Wagen beschleunigte. Ich tastete nach der Fernbedienung für die Garage und drückte auf den Knopf. Ich war froh, dass die Garage sich wirklich öffnete. Die Werwölfe waren uns schon auf den Fersen. Noch bevor sie uns erwischen konnten, schloss sich das Tor hinter uns. Erleichtert atmete ich aus. Besorgt beugte ich mich über Alec und strich ihm über die Stirn. Seine Augen waren geschlossen. Ich hievte ihn auf meine Schultern. Vorsichtig legte ich ihn auf sein Bett. Mir liefen die Tränen die Wangen hinunter. Wo waren denn die anderen Volturi? Ich begann zu schluchzen und meine Tränen tropften auf Alec´s Wange. Die Tür wurde aufgerissen und ich fiel der Person schluchzend in die Arme. „Was ist denn passiert Nessie?“, fragte die Stimme. Sie gehörte meiner besten Freundin Jane. Stockend erzählte ich, was passiert war. Sie hörte zu und sah sich danach ihren Bruder an. „Es ist so schlimm, wie ich gedacht hatte. Er wird, wenn wir Glück haben, bald wieder aufwachen. Wenn nicht, wird er…!“, sagte sie. Ich brach zusammen. Die Tränen rannen über meine Wangen. Ich versuchte die Bilder von meiner Mutter zu verdrängen und rief mir noch einmal die Bilder von vorhin ins Gedächtnis. Alle waren da. Alle außer Rosalie. Wütend wischte ich die Tränen weg, zog mich um und stürmte aus dem Schloss. Entschlossen stapfte ich auf das Hotel zu und trat die Tür zu unserer Wohnung ein. Alle Köpfe flogen zu mir. Die Werwölfe verwandelten sich und sprangen auf mich zu. Mit einer Umdrehung flogen alle an die Wand. „Nessie, was machst du denn hier?“, fragte meine Mutter. „Du weißt ganz genau, warum ich hier bin. Deine Liebe zu Edward damals war auch gefährlich. Alle wollten dich davon abhalten, ihn zu lieben. Als er dann gegangen ist, brachtest du dich in Gefahr, um ihn wieder zu sehen. Du konntest nicht ohne ihn leben. Und du Dad, konntest nicht ohne Mom leben, oder? Genau so ist es bei mir und Alec. Ich liebe ihn. Ihr könnt nicht von mir verlangen, ihn zu verlassen. Warum? Warum habt ihr uns angegriffen. Ich weiß, dass er ein Volturi ist, aber er hat sich geändert, wegen mir. Wenn ihr ihm die Chance geben würdet, würdet ihr sehen, was für ein tolle Persönlichkeit er hat.“, sagte ich und verschwand wieder. Bella rannte hinter mir her und hielt mich fest. „Nessie, es tut mir leid. Ich wusste nicht, wie sehr du ihn liebst. Ich hätte auf Rosalie hören sollen.“, sagte sie. „Wo ist Rose?“, fragte ich. „Sie ist in ihrem Zimmer!“, antwortete meine Mutter. Ich zögerte kurz, bevor ich sie schließlich umarmte. Ich ging zu Rose und sprach mit ihr. Zusammen mit Carlisle machte ich mich auf den Weg zu Alec. Aro empfing uns und geleitete uns zum Zimmer seines Sohnes. „Er muss sich nur noch ein bisschen ausruhen. Wenn er in zwei Stunden nicht aufgewacht ist, ruft ihr mich an“, sagte er nach der Untersuchung. Ich nickte und setzte mich zu ihm ans Bett. Aro und die anderen machten sich an ihre alltäglichen Aufgaben und sahen alle 20 Minuten nach Alec und mir. Nach zwei Stunden regte er sich wieder. „Nessie! Was ist passiert?“, waren seine ersten Worte. Ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Kurzerhand drückte er während der Erzählung, seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss sofort und war froh, dass er wieder ganz der Alte war. Aro war der Erste, der Alec nach dem Erwachen umarmte. „Wenn noch irgendetwas ist, ruft mich einfach.“, sagte er und ging wieder seinen Pflichten nach. Alec setzte sich auf und klopfte auf den Platz neben sich. Ich setzte mich zu ihm und lehnte mich an ihn. Mein Ohr lag an seiner Brust und meine Finger verschränkten sich mit seinen. Ich hob meinen Kopf und sah, dass er die Augen geschlossen hatte. Ich streifte seine Nase mit meiner und legte sanft meine Lippen auf seine. Genau in diesem Moment betrat meine Mutter das Zimmer. „Hey Nessie!“, sagte sie. Ich richtete mich auf. Alec öffnete die Augen und zog mich wieder neben sich. „Es tut mir leid, was passiert ist. So etwas wird nie wieder vorkommen.“, sagte sie an Alec gewand. „Schon ok.“, antwortete er. Ich schaute ihn an und genoss die Nähe zu ihm. „Ich geh dann mal wieder. Das Essen müssen wir aber noch wiederholen.“, sagte sie und schloss die Tür hinter sich. Nachdenklich betrachtete ich die Tür, bis Alec mich aus meinen Gedanken riss. „Alles in Ordnung?“, fragte er. Ich nickte und küsste ihn noch einmal. Wir starteten den Film von gestern morgen. „Warum ist deine Mutter denn plötzlich so nett?“, fragte er. „Na ja, ich bin, nachdem du angegriffen wurdest, noch einmal zu ihnen gegangen und hab ihnen einen langen Monolog darüber gehalten, was sie damals gemacht hätte, hätte sie Edward damals für immer verlassen!“, sagte ich und spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Zärtlich legte Alec mir eine Hand an die Wange und strich sanft mit seinem Daumen darüber. „Ich liebe es, wenn dir das Blut in die Wangen schießt.“, murmelte er. Langsam beugte er sich zu mir und streifte mit seinen Lippen meine Halsschlagader entlang. Ein Schauer durchlief mich. Vorsichtig zog ich ihn noch näher zu mir. Verwirrt stoppte er sein Tun und schaute mich an. „Ich dachte du hättest Angst.“, flüsterte er. „Ich will, dass du mich beißt. Ich will nicht mehr verletzt werden. Wenn du mich beißt, werden wir für immer zusammen gehören. Ich würde ein vollständiger Vampir werden.“, erklärte ich. „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“, gestand er. Ich sah ihn an und legte meine Hand an seine Wange. Er nickte und beugte sich wieder zu mir. Langsam fuhren seine Lippen an meiner Halsschlagader entlang. In der Mitte verharrte er einen Moment, bevor seine Zähne meine Haut durchdrangen. Ein kurzer Schmerz durchfuhr mich, bevor ich in einen tiefen Abgrund zu fallen schien. Als ich erwachte, saß Alec neben mir und strich mir gedankenverloren über die Stirn. Ich setzte mich auf und sah ihn an. „Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte ich. „Nur 5 Stunden!“, antwortete Alec und betrachtete mich mit einem seltsamen Blick. Fragend sah ich ihn an und wartete. Er schob mich nur vor den Spiegel. Ich starrte mich mit offenem Mund an. Meine Haut war kreidebleich, meine roten Locken umrahmten mein Gesicht und leuchteten und meine Haut glitzerte im Sonnenlicht. Meine Augen waren bernsteinfarben. „Du bist wunderschön!“, flüsterte Alec. Ich drehte mich schwungvoll um und warf mich in seine Arme. „Dankeschön!“, flüsterte ich ebenso leise. Unsere Lippen trafen sich und verschmolzen miteinander. „Morgen können wir doch mit meiner Familie essen gehen!“, schlug ich vor, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. Er nickte und musste grinsen. „Wie wäre es, wenn wir Jane besuchen gehen.“, schlug er vor. Nun verstand ich sein Grinsen. Ich stimmte zu. Ich grinste wie ein kleines Kind an Ostern, als Alec und ich vor Jane´s Zimmertür standen. Ich klopfte gegen das dunkle Holz und versteckte mich hinter Alec. Seine Schwester öffnete die Tür. Mit einem schiefen Blick schaute sie ihren Bruder an. „Ich weiß, dass du nicht alleine gekommen bist!“, schmunzelte sie. Ich trat hinter Alec hervor und grinste sie an. Ihre Kinnlade klappte hinunter. „Was ist denn mit dir passiert!?“, fragte sie. „Na ja, Alec hat mich gebissen!“, antwortete ich. Sie starrte mich noch immer an. „Wir gehen morgen mit meiner Familie essen. Hilfst du mir noch einmal mit dem Kleid.“, forderte ich sie auf. Sie schaute das Kleid an, das ich in der Hand hielt. Es war total zerfetzt. Sie nickte und schnappte sich das Kleid. „Ich nähe es dir und dann kannst du es wieder tragen. Und vergiss nicht, eine Stunde bevor ihr geht, zu mir zu kommen.“, erinnerte sie mich noch. Ich nickte ebenfalls und griff nach Alec´s Hand. In seinem Zimmer setzten wir uns ins Bett. Alec beugte sich zu mir und küsste meinen Hals. Ich beugte meinen Kopf leicht zur Seite und ließ ihn gewähren. Seine Hände wanderten meinen Körper hinab und blieben an meinen Hüften haften. Ich fiel in die Kissen und zog ihn mit. Sein Körper drückte mich auf die Matratze. Meine Hände verschwanden unter seinem T-Shirt. Er zog scharf die Luft ein. Das war er nicht gewohnt. Ich machte einfach weiter und spürte, wie er sich verspannte. Ich blickte in seine Augen. „Ich bin kein Mensch mehr. Du wirst mich nicht verletzen. Lass dich einfach gehen.“, versicherte ich ihm. Er glaubte mir sofort. Ich zog ihm mit Leichtigkeit das Shirt über den Kopf. Er begann wieder damit, mich zu küssen. Sein durchtrainierter Körper war unglaublich und seine Haut war so weich wie das Kissen, auf welchem mein Kopf lag. Meine Hände strichen weiter nach unten. Langsam öffnete ich den Gürtel. Ich wusste, wenn ich zu schnell reagieren würde, würde er nur noch nervöser werden. Auch seine Hände waren nicht untätig. Sie öffneten meine Bluse und danach den BH. Ich hatte nun auch den Reißverschluss geöffnet und befreite ihn von seiner Hose. Seine Boxershorts folgten wenige Sekunden später. Ich war nun auch vollkommen nackt. Er ließ von mir ab und schaute mir in die Augen. „Willst du wirklich?“, fragte er. Ich nickte. „Und du?“, fragte ich zurück. Er nickte auch und verschloss meine Lippen mit seinen. Seine Zunge fand meine und umkreiste sie. Ich löste mich wieder von ihm und glitt nach unten. Mein Mund umschloss sein Glied und meine Hände glitten daran auf und ab. Ab und zu schaute ich nach oben. Das Bild, welches sich mir bot, gefiel mir. Seine Augen waren geschlossen, sein Mund stand leicht offen und seine Hände krallten sich in das Bettlaken. Ich machte weiter, bis ich nicht mehr konnte und krabbelte wieder nach oben. Schlagartig wurde mir bewusst, dass wir vergessen hatten, die Türe abzuschließen. Ich sprang auf, drehte den Schlüssel herum und legte mich wieder zu Alec. Er liebkoste mich mit seiner Zunge. Er umkreiste meine Perle und ließ einen Finger in mich gleiten. Ich begann leise zu stöhnen. Nach einer Minute kam er wieder hoch und küsste mich. Mit einem entschlossenen Blick platzierte er sein Glied an meinem Eingang. Vorsichtig schob er es in mich und begann sich zu bewegen. Ich stöhnte und vernahm auch von ihm ein Stöhnen. Er hatte sich sichtlich verändert. Er bewegte sich schneller. Von der anfänglichen Angst war nichts mehr zu spüren. Sein Keuchen wurde immer lauter. Ich genoss seine Küsse und das Gefühl, mit ihm vereint zu sein. Als sein Stöhnen noch lauter wurde, kam ich schließlich. Auch Alec ließ nicht lange auf sich warten. Er stieß noch einmal zu, bevor er sich in mir ergoss. Schwer atmend rollte er sich von mit herunter. „Ich liebe dich!“, keuchte er. „Ich liebe dich auch!“, antwortete ich. Er küsste mich noch einmal und zog uns die Decke bis ans Kinn. Ich schloss die Augen und kuschelte mich noch mehr an Alec. Der verstärkte seinen Griff um meine Schultern und streifte meine Wange mit seiner Nase. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und legte meine Stirn an seine. In seinen Augen spiegelte sich seine Liebe wieder. Ich strich sanft über seine Wange und spürte, dass diese warm war. Verwundert streichelte ich weiterhin seine Wange. „Warum ist deine Haut so warm?“, fragte ich, unfähig mich zu bewegen. „Wir Volturi sind nicht wie die anderen Vampire. Unser Körper ist wie der eines Menschen. Wir sind unsterbliche Menschen.“, erklärte er. „Wenn du den Namen Volturi tragen würdest, wärst du wie ein Mensch, nur eben unsterblich!“ Ich verstand und lauschte seinem Herzschlag. Genau das hatte ich vermisst. Als ich noch klein war, hatte Jake mich in den Armen gehalten und wenn ich nicht einschlafen konnte, lauschte ich seinem Herzschlag. So konnte ich beruhigt einschlafen. Alec´s Herz hämmerte gegen seine Brust und lenkte meine Aufmerksamkeit darauf. Ich machte es mir bequem und strich gedankenverloren über seine Brust. Langsam fielen mir die Augen zu und dann begann ich zu träumen. Als ich erwachte, schlief Alec tief und fest. Ich lächelte leicht und wollte aufstehen, als Alec mich an der Hand packte und zurück zu sich zog. Er küsste mich und spielte mit meinen Haaren. Ich genoss seine Berührungen und bemerkte gar nicht, wie sich seine Hand in die Hosentasche der Hose schob, die auf dem Boden lag. Ich löste mich von ihm und schlüpfte in meinen Schlafanzug. Auch er stand auf und kramte statt eines Schlafanzuges einen Anzug heraus. Verwirrt starrte ich ihn an. „Geh zu Jane und leihe dir etwas Schönes zum Anziehen aus. Sie soll sich ebenfalls fertig machen und in den Speisesaal kommen.“, befahl er. Ich nickte und tappte barfuss zu Jane´s Zimmer. Ich teilte ihr Alec´s Befehl mit und zusammen machten wir uns fertig. Jane trug einfach das, was sie immer zu besonderen Anlässen trug. Ich hatte ein schwarzes bodenlanges Kleid an, das in meinem Nacken zusammengebunden wurde. Dazu gab es noch schwarze Ballerinas und etwas Schminke. Jane schob mich, als wir fertig waren, durch die Tür und brachte mich zum Speisesaal. Alec wartete bereits an der Tür. Ich hakte mich bei ihm unter und betrat mit ihm den riesigen Saal. Alle Volturi waren da. Gemeinsam begannen wir zu essen. Es machte Spaß, mit einer erhabenen Familie zu essen. Man denkt von diesen Familien, dass sie immer vornehm sind. Doch die Volturi benahmen sich manchmal sogar wie kleine Schweine. Sie aßen zwar mit Messer und Gabel, aber trotzdem schlangen sie das Essen nur so hinunter. Nach dem Essen stand Alec auf und kam auf mich zu. Er zog mich vom Stuhl und brachte mich in den Trohnsaal. Die Volturi nahmen ihre Plätze ein. Ich schaute mich um und wusste nicht, was ich hier sollte. Alec kam auf mich zu und fiel vor mir auf die Knie. „Nessie, willst du meine Frau werden?“, fragte er. „Ja, ich will!“, rief ich und fiel ihm um den Hals. Mit einem Kuss war die Feier beendet und wir konnten wieder auf unsere Zimmer. Bis abends beschäftigten wir uns mit den Einladungen zu unserer Hochzeit. Meiner Familie wollten wir die Einladungen persönlich überreichen. Am nächsten Abend war es dann so weit. Ich ging zu Jane und ließ mich von ihr herrichten. Danach saßen wir schon im Auto. „Ich hab Angst!“, sagte ich, um das Schweigen zu brechen, „Du brauchst keine Angst zu haben. Schließlich bin ich bei dir!“, antwortete er selbstsicher. Ich griff trotzdem nach seiner Hand und rutschte auf meinem Sitz hin und her. Als wir dann vor dem Restaurant standen, war die Aufregung wie weggeblasen. Jetzt ging es nur noch darum, wie ich meiner Familie erklären sollte, dass Alec nicht nur mein Freund war, sondern auch mein Verlobter. Wir betraten das Lokal eng umschlungen und setzten uns an den Tisch, den Alec reserviert hatte. Ich lehnte mich an ihn und genoss die Wärme seiner Haut an meiner. Er spürte meine Unsicherheit und blickte mir in die Augen. „Es wird alles gut!“, flüsterte er, da meine Familie gerade durch die Tür kam. „Danke!“, flüsterte ich zurück und küsste ihn so lange, bis meine Mutter sich räusperte. Ich löste mich von Alec, behielt seine Hand aber weiter bei mir. Zärtlich strich ich über den Verlobungsring an seiner Hand. Er grinste mich an und zog mich näher zu sich. Meine Familie hatte sich mittlerweile gesetzt. Wir machten die altbekannte Vorstellungsrunde. Als meine Familie sich vorgestellt hatte, war Alec an der Reihe. Das übernahm ich höchstpersönlich. „Mom, Dad, das ist Alec…!“, begann ich. „Volturi, das wissen wir schon!“, entgegnete Bella. „Er ist mein…!“, fuhr ich fort. „Freund, das wissen wir auch schon!“, sagte diesmal Rose. Ich schüttelte den Kopf. „Nicht nur. Er ist mein Verlobter!“, erklärte ich. Meine Familie beäugte uns so, als ob wir grün im Gesicht wären. Ich kramte in meiner Handtasche und beförderte die Einladungen ans Tageslicht. „Die sind für unsere Hochzeit in drei Wochen!“, sagte ich. Alle lasen sich die Karte durch und schauten uns wieder an. „Wir kommen!“, entschied Carlisle. Ich lächelte Alec an und gab ihm noch einen Kuss. „Nessie, warum siehst du so anders aus?“, wollte Edward wissen. „Alec hat mich gebissen und mich zu einem vollständigen Vampir gemacht!“, antwortete ich. Nachdem wir gegessen hatten, fuhren Alec und ich zurück zum Schloss. „Siehst du, das war doch gar nicht so schlimm.“, sagte Alec. Ich nickte und wartete, bis er geparkt hatte. Dann lehnte ich mich zu ihm rüber und küsste ihn. Gleichzeitig verschloss ich die Türen. Alec grinste mitten im Kuss und verzog sich nach hinten. Ich krabbelte auch auf die Rückbank und drückte ihn auf die Ledersitze. Mit einem Ruck waren seine und meine Klamotten verschwunden. Ich strich über seine Brust und küsste ihn. Meine Zunge wanderte langsam nach unten. Als meine Zunge in seinem Bauchnabel verschwand, keuchte er auf. Wieder waren seine Augen geschlossen und sein Mund stand offen. Ich machte weiter und nahm sein Glied in den Mund. Alec griff nach meinem Kopf und bewegte ihn auf und ab. Als sein Stöhnen laut genug war, ließ ich von ihm ab. Ich krabbelte nach oben und nun war er dran. Er umkreiste meine Perle und drang mit zwei Fingern in mich ein. Ich keuchte auf und zog ihn wieder nach oben. Sanft drang er in mich ein und bewegte sich in mir. Unser Stöhnen wurde immer lauter. Kurz bevor ich kam, bewegte er sich nicht mehr. Nach ein paar Sekunden drehte er sich auf den Rücken und stieß wieder zu. Ich kam und warf den Kopf in den Nacken. Alec machte unbeirrt weiter. Er stieß immer wieder zu. Er trieb mich wieder zum Höhepunkt. Ich kam noch einmal und kurz darauf auch er. Nach Luft ringend lagen wir auf der Rückbank des neuen Mustangs. „Dass du so versaut bist, wusste ich gar nicht!“, neckte er mich und grinste. Ich boxte ihm leicht an die Schulter und küsste ihn wieder. Wir streiften unsere Klamotten über und liefen Arm in Arm zum Fahrstuhl. „Ich liebe dich!“, flüsterte Alec im Fahrstuhl. „Ich liebe dich auch!“, flüsterte ich zurück. Ich lehnte mich an ihn und schloss die Augen. „Wir sind da!“, sagte Alec und stupste mich an. Ich öffnete widerwillig die Augen. „Ich bin so müde.“, nuschelte ich in seinen Anzug. Er seufzte und nahm mich hoch. Mit dem Kopf an seiner Brust schlief ich ein. Ich bemerkte noch nicht einmal, wie er mich ins Bett legte. Als ich erwachte lag er neben mir. „Morgen!“, murmelte ich. Er küsste meine Augenlider und kuschelte sich noch mehr an mich. Ich strich durch seine Haare und genoss seinen Atem auf meinem Handrücken. Er lauschte meinem Herzschlag. Plötzlich stand Jane mitten im Raum. „Bist du irre!“, brüllte sie. Alec schaute sie herausfordernd an. „Du schläfst mit ihr, obwohl das Gesetz es verbietet. Ich musste dafür gerade stehen du hohle Nuss!“, schrie sie. Alec stand auf und ging auf sie zu. Bevor er sie erreichte, sackte er zusammen und krümmte sich vor Schmerzen. „Jane, lass ihn in Ruhe!“, sagte ich drohend. Ich wollte auf sie zu gehen, doch ein Schmerz durchzuckte mich und zwang mich in die Knie. „Jane!“, schrie Alec und nahm mir im letzten Moment alle Gefühle. Sofort verspürte ich keinen Schmerz mehr. Jane ließ von uns ab und rauschte aus dem Zimmer. Ich setzte mich auf und taumelte auf Alec zu. „Alles ok?“, fragte er besorgt. Ich nickte. „Und du?“, fragte ich. „Alles in Ordnung!“, versicherte er mir. Ich nahm ihn in den Arm und strich ihm über den Rücken. Alec begann zu weinen. „Scht. Es ist alles Ok. Sie ist weg.“, flüsterte ich. Ich wusste ganz genau, dass die Worte und Taten seiner Schwester ihn sehr verletzt hatten. Ich überlegte, was ich nun tun sollte. Ich hielt Alec noch immer im Arm. Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn. Er ging auf den Kuss ein und vergaß seine Trauer. Als er wieder aufblickte, waren seine Augen noch feucht. Ich küsste die Träne weg, die gerade über seine Wange lief. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin doch bei dir.“, tröstete ich ihn. Er nickte, ließ aber dennoch den Kopf hängen. „Wir müssen zum Frühstück.“, sagte ich und wollte aufstehen. Alec jedoch machte keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen. Ich setzte mich wieder zu ihm und bettete seinen Kopf in den Kissen. „Ich bleibe hier. Wir sollten uns noch etwas ausruhen.“, sagte ich und kuschelte mich an ihn. Er legte sachte den Arm um mich und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Er war bald darauf eingeschlafen. Ich machte jedoch kein Auge zu. Jedes Mal, wenn ich meine Augen schloss, wachte er auf und weinte sich wieder in den Schlaf. Ich war da und deckte ihn wieder zu. Als er einigermaßen ruhig schlief, beschloss ich, in den Speisesaal zu gehen und etwas zu essen. Immerhin war es schon Mittag. Ich begrüßte alle, die mir entgegen kamen. Vor der Tür blieb ich jedoch stehen. Was wenn Jane darin wäre? Ich stand noch lange dort und grübelte, doch der Hunger siegte. Am Tisch setzte ich mich so weit wie möglich von Jane weg. Ich war gerade dabei in mein Hähnchen zu beißen, als die Tür geöffnet wurde und Alec im Saal stand. Seine Haare standen in alle Richtungen ab und seine Augen waren zusätzlich noch blutunterlaufen. Er setzte sich neben mich. „Alles in Ordnung?“, fragte ich. Er nickte. Ich bot ihm etwas Hähnchen an, doch er lehnte ab. Selbst das Blut verweigerte er. Langsam begann ich, mir Sorgen zu machen. Er saß einfach nur da und hatte den Kopf auf meine Schulter gelegt. Mitfühlend setzte ich mich auf seinen Schoß und umarmte ihn. Er hielt mich nur fest und schloss die Augen. Nach dem Essen gingen wir wieder in sein Zimmer. Alec lege sich ins Bett und zog mich zu sich. Ich ließ ihn gewähren und genoss die sanften Küsse auf meiner Haut. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn auf den Mund. Insgeheim vermisste ich sein Lächeln, das sich immer dann auf seinem Gesicht zeigte, wenn er mit mir zusammen war. Er schien das zu spüren, weshalb er mich anlächelte und seine Augen mich in einen Bann zogen. Ich lächelte zurück. „Ich liebe dich!“, flüsterte ich. „Ich liebe dich auch!“, sagte er daraufhin. „Dein Lächeln ist das einzige, was mich tröstet.“, flüsterte er, bevor er mich zum wiederholten Mal küsste. Meine Sorgen waren für einen Moment wie weggeblasen, doch sobald er sich von mir löste, waren sie wieder da. Ich überlegte fieberhaft, was ich für ihn tun konnte. Ich war in Gedanken versunken, als die Tür schwungvoll geöffnet wurde. Ich zuckte zusammen und richtete den Blick auf die Person, die in der Tür stand. Es war niemand anderes als Jane. „Raus!“, befahl ich ihr. Sie schüttelte heftig den Kopf. Alec hatte sich mittlerweile auch umgedreht und starrte seine Schwester an. Vorsichtshalber stand ich auf und griff nach Alec´s Hand. Ich dachte, er könnte seiner Schwester vielleicht an die Gurgel springen. „Raus!“, brüllte nun Alec. Jane´s Augen weiteten sich, bevor sie verschwand. Ich blickte in Alec´s Augen und umarmte ihn. „Süße, pack deine Sachen. Wir gehen für zwei Wochen weg von hier!“, beschloss er. „Wohin gehen wir denn?“, wollte ich wissen. Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es!“, sagte ich und packte meine Sachen. Nach zwei Stunden hatten wir alles in den Koffern verstaut. Gemeinsam schlichen wir durch das Schloss und verschwanden in die Garage. Wir schnappten uns das schnellste Auto und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Auf der Fahrt dorthin nickte ich mehrmals ein. Alec musste mich jedes Mal wecken. Beim Flughafen angekommen verfrachteten wir unser Gepäck im Flugzeug und parkten das Auto in einer privaten Garage. „Wohin fliegen wir?“, fragte Alec. „Warte es ab!“, antwortete ich. Er gab sich geschlagen und lehnte sich mit dem Kopf an meine Schulter. In Rio stiegen wir in ein Taxi und fuhren bis ans Meer. Von dort fuhren wir mit der Sportyacht zu Esme´s Insel. „Wow!“, rief Alec und drehte sich am Sandstrand im Kreis. Ich lächelte ihn an und begab mich mit dem Gepäck in das große Strandhaus. „Ich hoffe, du kannst etwas spanisch.“, sagte ich. Alec sah mich nur an und schüttelte den Kopf. Ich seufzte. „Du hast Glück, dass ich Spanisch kann. Sonst wären wir aufgeschmissen.“, erklärte ich. Ich betrat das Haus und schmiss mich auf das Himmelbett. Alec schlenderte durch die Tür und legte sich zu mir. „Was machen wir jetzt?“, wollte Alec wissen. „Ich hätte da eine Idee!“, flüsterte ich an seinem Ohr. Er grinste mich an und drückte seine Lippen stürmisch auf meine. Ich löste mich sanft von ihm. „Wir gehen schwimmen!“, flüsterte ich. Er sah mich mit schiefgelegtem Kopf an. Ich sprang vom Bett und schlüpfte ins Bad. Ich zog meinen schwarzen Bikini an, der im Nacken zusammengebunden werden muss. Ich trat aus der Tür und wartete darauf, dass Alec mir den Bikini festknoten würde. Er stand schon fertig in der Eingangstür. Ich lächelte ihn an. Er verknotete den Bikini und trug mich aus dem Haus zum Strand. Gemeinsam sprangen wir ins Wasser und tauchten um die Wette. Ich tauchte gerade auf, als etwas mich an den Füßen packte und nach unten zog. Ich kreischte und schloss die Augen. Unterwasser öffnete ich sie wieder und schaute in Alec´s rote Augen. Ich lächelte und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und tauchte mit mir wieder auf. Ich schwamm ans Ufer und schüttelte den Kopf. Meine nassen Haare spritzten alles nass. „Gehen wir wieder rein?“, wollte Alec wissen. Ich nickte und drückte mich an ihn. Gemeinsam betraten wir das Haus. Ich wickelte mich in ein Handtuch und legte mich ins Bett. Alec schälte sich aus seiner Badehose und wickelte sich ebenfalls ein Handtuch um. Ich lehnte meinen Kopf gegen seinen und schloss die Augen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. Er rückte noch mehr zu mir und schon waren die Handtücher verschwunden. Meine Hände krallten sich in seine Haare und hielten seinen Kopf fest. Als er in mich eindrang, keuchte ich auf. Er begann sich zu bewegen und steigerte das Tempo immer mehr. Er trieb mich dreimal zu Höhepunkt. Als er sich in mir ergoss, kam ich zum vierten Mal. Keuchend lagen wir nun nebeneinander und schauten dem anderen in die Augen. „Ich liebe dich!“, flüsterte Alec. „Ich liebe dich auch!“, sagte ich genau so leise. Ich zog ihn zu mir und küsste ihn wieder. Genüsslich erwiderte Alec den Kuss und fuhr meinen Körper mit einer Hand hinab. Ich löste mich von ihm. Überrascht öffnete er die Augen und sah mich an. „Alec, ich bin total glücklich hier mit dir, doch wir sollten spätestens übermorgen wieder zurück. Wir müssen schließlich die Hochzeit vorbereiten.“, sagte ich sanft. „Du hast Recht!“, sagte er. Ich lehnte mich an ihn und lauschte seinem Herzschlag. Den nächsten Tag verbrachten wir im Haus und räumten auf, damit die Putzfrau nicht allzu viel zu tun hatte. Am Nachmittag gingen wir nur kurz raus, um am Strand noch etwas Zeit zu verbringen. Gegen Abend setzten wir uns wieder an den Strand schauten rüber nach Rio. Von weitem sah man die Lichter, doch an diesem Tag zog etwas anderes unsere Aufmerksamkeit an. Über Rio war ein wunderschönes Feuerwerk. Ich rutschte weiter zu Alec und griff nach seiner Hand. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und schlang seine Arme um meine Taille. Ich drückte mich noch mehr an ihn und spürte deutlich seine Beule in seiner Hose. Grinsend stand ich auf und zog ihn auf die Füße. Verwirrt folgte er mir nun ins Haus. Ich führte ihn direkt zum Bett und zog ihn mit mir hinein. Er begann, meinen Hals mit der Zunge hinab zu fahren. Ich jedoch zog ihn nach oben. Er küsste mich liebevoll. Vorsichtig legte ich ihm die Kette, die ich von der Sportyacht geholt hatte um die Handgelenke und fesselte ihn damit am Bett. Er schaute mir dabei zu und genoss die Berührungen. Ich lächelte leicht und begann mit meinem Spiel. Ich strich sanft an seinem Körper hinab bis zum Knie. Dort war er besonders empfindlich. Ich strich mit meinem Finger darüber. Alec keuchte auf und bäumte sich auf. Um ihn noch etwas mehr zu ärgern, kam meine Zunge hinzu. Alec begann zu stöhnen. Ich ließ von seiner Kniekehle ab und wanderte nach oben. Ich zog mit meiner Zunge eine Spur bis zu seinem Glied. Ich dachte nicht einmal daran, mich mit diesem zu beschäftigen, sondern küsste ihn wieder. Meine Hand wanderte wieder nach unten und blieb an seinem Bauchnabel stehen. „Nessie, ich kann nicht mehr!“, keuchte Alec und sah mich flehend an. Ich grinste und löste sanft die Kette von seinen Handgelenken. Er zog mich zu sich und küsste mich. Ich setzte mich auf sein Glied und begann damit, mich zu bewegen. Alec krallte sich in das Bettlaken und stöhnte. Nach ein paar zusätzlichen Stößen kam Alec und entlud sich in mir. Das gab auch mir den Rest. Ich kam und stöhnte laut Alec´s Namen. Bald darauf waren wir eingeschlafen. Schon am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen. Als wir dann schließlich auf dem Deck der Yacht standen bekam ich so etwas wie Heimweh. „Ich will nicht von hier weg!“, sagte ich. Alec war hinter mich getreten und legte seine Arme um mich. „In den Flitterwochen kommen wir wieder!“, versprach er mir. Ich nickte und startete den Motor. Nach einer Weile saßen wir auch schon im Flugzeug. Alec saß am Fenster und blickte hinaus. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und umschlang ihn mit meinen Armen. Nach fünf Stunden landeten wir wieder. Ich stieg aus dem Flugzeug und steuerte die Garage an, in der unser Auto stand. Mitten im Laufen bohrte sich etwas in meinen Körper und ich sah nur noch schwarz.

Alec´s POV:
Ich stieg hinter Nessie die Treppe des Flugzeuges hinab. Gerade als ich unten angekommen war, kippte sie um. Ich rannte zu ihr und fing sie gerade noch rechtzeitig auf. Ein Holzpflock hatte sich in sie gebohrt. Ängstlich schaute ich mich um, bevor ich sie auf die Rückbank des Mustangs legte. So schnell ich konnte fuhr ich zum Highway. Hoffentlich hielt sie durch. In der Schlossgarage holte ich sie heraus und trug sie in mein Zimmer. Dort legte ich sie auf mein Bett und griff nach ihrem Handy. Verzweifelt suchte ich nach Carlisle´s Nummer. Als ich sie fand hoffte ich, dass er gleich abnehmen würde. „Carlisle?“, sagte die Stimme am anderen Ende. „Carlisle ich bin´s, Alec. Hör zu. Es ist etwas Schreckliches passiert. Komm bitte so schnell du kannst.“, sagte ich und legte auf. Keine zwei Minuten später war er da und schickte mich aus dem Zimmer. Er musste sie Notoperieren. Auf dem Gang lief ich unruhig auf und ab. Verzweifelt versuchte ich die Tränen zu verbergen, doch es gelang mir nicht. Edward, Alice, Esme, Emmett und Jasper, die ebenfalls auf dem Gang warteten, bemerkten das. Alice kam auf mich zu und nahm mich vorsichtig in den Arm. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und schluchzte laut. Nach ein paar Stunden kam Carlisle heraus. Bella lief zu Edward und umarmte ihn. Rosalie hatte Tränen in den Augen und fing an zu weinen, als sie in Emmett´s Armen lag. Carlisle trat auf mich zu und legte eine Hand auf meine Schulter. „Ich habe den Holzpflock entfernt und die Wunde vernäht!“, begann er. Hoffnung keimte in mir auf. „Doch ich konnte sie nicht retten. Sie ist tot!“, vollendete er seinen Satz. Das kleine Bisschen Hoffung zerplatzte. „Nein!“, flüsterte ich. Ich sank auf die Knie und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Sie kann doch nicht tot sein?, dachte ich verzweifelt. Esme kam auf mich zu und legte mir einen Arm um die Schultern. Ich stand auf und wollte zu Nessie. „Ich glaube, das ist keine gute Idee!“, sagte Rosalie und stellte sich mir in den Weg. „Lass mich vorbei!“, zischte ich. Sie tauschte einen flüchtigen Blick mit Carlisle, bevor sie zur Seite trat. Ich öffnete die Tür und setzte mich zu ihr ans Bett. Ein letztes Mal wollte ich ihre Lippen auf meinen spüren. Ich beugte mich zu ihr und küsste sie. Ein Ruck ging plötzlich durch ihren Körper und sie schlug die Augen auf.

Nessie´s PVO:
Ich schlug die Augen auf und sah in Alec´s besorgtes Gesicht. „Was ist passiert?“, fragte ich vorsichtig. Alec erzählte mir die komplette Geschichte. Währenddessen rannen ihm die Tränen die Wangen hinab. Ich hob meine Hand und legte sie an seine Wange. Er beugte sich wieder zu mir und küsste mich liebevoll. „Deine Familie ist auch da. Sie stehen vor der Tür!“, sagte Alec. Ich sprang auf und öffnete die Tür. Schon wurde ich von jedem umarmt. Alle redeten durcheinander. „Ich finde ihr sollten nun gehen. Nessie braucht Ruhe!“, sagte Alec und sofort verstummten sie. Mit einem Nicken waren sie schon weg. Ich ließ mich von Alec ins Bett tragen. Glücklich legte ich meinen Kopf auf seine Brust und lauschte wieder seinem Herzschlag. Sein Herz schlug viel zu schnell. Es schien Freudensprünge zu machen. Ich grinste und schaute nach oben zu Alec. Seine Augen waren geschlossen. Er schlief tief und fest. Ich legte meinen Kopf wieder zu ihm und deckte uns zu. Er hatte dringend Schlaf nötig. Schließlich wäre ich beinahe gestorben. Das hat ihm wahrscheinlich den Rest gegeben. Auch ich schlief ein, während ich mir Gedanken über den vergangenen Tag machte. „Nessie!“, flüsterte Alec liebevoll. Ich schlug die Augen auf und blickte in Alec´s Gesicht. „Was denn?“, fragte ich verschlafen. Grinsend hob Alec mich aus dem Bett und stellte mich vor seinen Kleiderschrank. Er holte mir einen Rock und eine schwarze Bluse heraus und gab sie mir. Ich zog mich seufzend an und stand dann vor ihm. „Komm!“, sagte er. Ich schüttelte den Kopf und blieb stehen. „Nur wenn du mich trägst.“, protestierte ich. Alec verdrehte die Augen und hob mich hoch. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und schloss die Augen. „Nicht einschlafen!“, sagte Alec und setzte mich ab. Ich schaute ihn an und verschränkte meine Arme vor der Brust. Alec kam auf mich zu und küsste mich stürmisch. Ich ging auf den Kuss ein und schlang gierig meine Arme um seinen Hals, um ihn noch näher zu mir zu ziehen. Ich löste eine Hand von seinem Nacken und schob sie unter sein Shirt. Er begann mitten im Kuss zu grinsen und packte meine Hüften. Deutlich spürte ich die Beule in seiner Hose. Ich löste meine Lippen von seinen. „Wo wollen wir denn eigentlich hin?“, fragte ich atemlos. „Wir wollten etwas frühstücken und dann wollte ich dir etwas zeigen!“, antwortete er. „Kann das nicht noch ein bisschen warten?“, fragte ich. Er nickte und drängte mich gegen die Wand. Seine Hand wanderte zwischen meine Beine und berührte meine Perle. „Nicht hier!“, sagte ich und zog ihn in sein Zimmer. Er drückte mich gegen die Wand und küsste mich. Ich ließ meine Hände zu seiner Hose gleiten und öffnete sie. Dann rutschte sie ihm bis in die Kniekehle. Er entfernte mein Höschen unter dem Rock und drückte seinen Penis gegen meine Lustgrotte. Ich stöhnte und krallte mich in die Wandverkleidung. Alec schob sich langsam in mich und bewegte sich. Mit der Zeit wurde sein Stöhnen immer lauter. Auch ich war kurz davor. Er drang noch ein letztes Mal tief in mich ein, bevor er seinen Lustsaft in mir verteilte. Er schrie, als er sich entlud. Meine Hand lag an meinem Kitzler. Ich befriedigte mich selbst und kam nur ein paar Sekunden nach Alec. Er sank gegen mich und küsste mich zufrieden. „Darf ich dir nun etwas zeigen?“, fragte er total außer Atem. Ich nickte und zog mich wieder an. Auch Alec stieg wieder in seine Klamotten. Ich war schon an der Tür, als er mich zurück zog und in seinem Kleiderschrank kramte. Er holte eine braune Reithose hervor und gab sie mir. Er zog sich ebenfalls eine Reithose an. Zugegeben, er sah wirklich sexy aus in der Reithose. Ich grinste, wusste aber noch immer nicht, was er vorhatte. Zusammen schlenderten wir durch das Schloss und hielten vor einem großen Gebäude im Schlossgarten. „Was ist das?“, fragte ich. „Warte es ab!“, sagte er nur und öffnete die Tür. Es war ein Pferdestall. Drei Pferde streckten ihre Köpfe über die Türen und wieherten. Alec zog mich an der Hand zu einem großen schwarzen Pferd. „Das ist mein Pferd Aragon.“, stellte er vor. Ich streckte meine Hand aus und berührte sanft die Nase des Pferdes. Aragon schnaubte und suchte in meiner Hand nach einem Leckerbissen. „Der ist total hübsch!“, sagte ich. Alec war inzwischen weiter gegangen und stand bei einer Fuchsstute. „Das ist Jane´s Pferd Melody!“, sagte er. Auch Melody bekam ihre Streicheleinheiten. Das letzte Pferd war ein wunderschöner Schimmel. „Das ist Hollywood Princess. Sie ist unsere Diva hier im Stall. Sie hält sich immer für etwas Besseres.“, erklärte er. „Ich wusste, wie sehr du Pferde magst. Bella hat mir außerdem erzählt, wie gut du reiten kannst. Ich muss mich aber erst mal von deinen Fähigkeiten überzeugen.“, sagte er und verschwand in der Sattelkammer. Kurz darauf kam er mit einem Sattel und einer Trense zurück. Er hängte die Sachen über die Boxentür und holte noch den Putzkasten. Wortlos drückte er mir den Striegel in die Hand und öffnete die Boxentür von Aragon. Etwas enttäuscht betrat ich diese und begann damit, Aragon´s schwarzes Fell zu bürsten. Eigentlich hatte ich gehofft, er würde mich Hollywood Princess reiten lassen. Nachdem das Pferd sauber war, schob er mich zur Box von Melody. Auch die Fuchsstute musste ich putzen. Als letztes durfte ich doch Hollywood striegeln. Alec hatte schon den Sattel auf den Rücken seines Pferdes gelegt und ihm das Gebiss ins Maul gelegt. Er drückte mir einen Reithelm in die Hand und gleichzeitig auch Aragon´s Zügel. Dann stapfte er los. Ich folgte ihm und fand mich in einer großen Reithalle wieder. „Komm, ich helfe dir hoch.“, bot er mir an. Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann das schon alleine!“, protestierte ich. Ich hörte mich an wie ein kleines Kind. Ich stieg in den Sattel und folgte Alec´s Anweisungen. Es verlief alles gut. Dann gab er das Kommando zum Galopp. Leichtfüßig sprang Aragon in den Galopp und umrundete die Halle. Vor Alec stoppte ich ihn und glitt aus dem Sattel. „Aragon ist ein Araber, nicht wahr?“, wollte ich wissen. Alec nickte. Er nahm Aragon´s Zügel und führte ihn zurück in den Stall. „Melody ist ein Andalusier!“, sagte Alec, bevor ich fragen konnte. „Dann ist Hollywood ein Englisches Vollblut!“, schlussfolgerte ich. Alec nickte wieder. Er hatte Aragon den Sattel abgenommen und sattelte nun Melody. „Sie ist ein temperamentvolles Pferd. Sie ist aber immer zuverlässig. Mit Aragon hat das schon super geklappt. Jetzt will ich sehen, wie du mit Melody zu Recht kommst!“, befahl Alec. Alles verlief gut. Zum Schluss sattelte er Hollywood Princess. Nervös saß ich auf und fühlte mich gleich im siebten Himmel. Die Stute war einfach nur toll. Auch hier verlief die Stunde sehr gut. „Ich mache schnell Aragon fertig und hole Jane. Dann machen wir einen kleinen Ausritt zu dritt. Nach einer halben Stunde waren wir dann soweit. Ich war froh, dass er Jane gefragt hatte, ob sie mitkommen möchte. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sie so angebrüllt hatte. Gemeinsam ritten wir los und passierten die Schlossmauern. Hinter diesen befand sich ein hervorragendes Reitgelände. Nach zwei Stunden im Gelände kehrten wir zurück. Jane brachte Melody auf die Koppel und verschwand dann. „Wem gehört Hollywood denn eigentlich?“, wollte ich wissen. Alec begann zu grinsen und kam auf mich zu. „Sie gehört dir!“, flüsterte er in mein Ohr. Ich freute mich so, dass ich zuerst Alec und dann Hollywood um den Hals fiel. Glücklich brachte ich mein eigenes Pferd zu Melody auf die Koppel und wartete auf Alec, der Aragon auf die Koppel nebenan brachte. Zusammen verschwanden wir im Schloss und begaben uns zum Abendessen in den Speisesaal. Es gab Schwein. Im Speisesaal war es relativ ruhig. Nur Jane war darin. „Wo sind denn die anderen?“, wollte Alec von seiner Schwester wissen. „Die sind auf einer Mission. Das heißt wir haben sturmfrei.“, erklärte Jane. Nach dem Essen verzogen wir Alec und ich uns in sein Zimmer und legten uns in unser Bett. Ich kuschelte mich an Alec und vergrub das Gesicht an seiner Halsbeuge. Er seufzte zufrieden und schloss die Augen. Mitten in der Nacht wachte ich auf und knipste das Licht an. Der Platz neben mir war frei. Alec war verschwunden. Ein Zettel lag stattdessen dort. Ich nahm ihn in die Hand und öffnete ihn. Es war ein Brief. „Liebe Nessie. Ich bin für eine Weile fort. Bitte suche nicht nach mir. Ich bin bei einer Freundin in einem Striplokal. Mach dir keine Sorgen. Wir werden eine Menge Spaß haben.“ Nachdem ich den Brief gelesen hatte, warf ich ihn wütend und traurig an die Wand, schlüpfte in meine Reithose und meine anderen Klamotten und rannte aus dem Schloss. Auf dem Weg dahin begegnete ich Jane. Ich ignorierte sie einfach und rannte weiter. Im Stall schlang ich meine Arme um Hollywood´s Hals und schluchzte. Ich beschloss einfach auszureißen. Wenn er dann zurückkommen würde, müsste er erst nach mir suchen. Ich war auf dem Weg in die Sattelkammer, als ich vor Aragon´s Box stehen blieb. Der schwarze Hengst tänzelte aufgeregt hin und her und war schweißnass. Ich ging zu ihm in die Box und strich ihm beruhigend über den Hals. Er schnaubte. Ich ging in die Sattelkammer und holte Hollywood´s Sattelzeug. Als sie fertig gezäumt war, stand plötzlich Jane bei uns. „Was machst du denn da?“, fragte sie. „Eigentlich wollte ich abhauen, weil ich diesen Brief hier gelesen hatte, aber jetzt muss ich herausfinden, was mit Aragon los ist.“, sagte ich, bevor ich ihr genau sagte, was in dem Brief stand. „Das hat Alec nie im Leben geschrieben. Er liebt dich.“, sagte Jane. Ich spürte einen Stich im Herzen. Sie hatte vollkommen Recht. Ich schüttelte den Kopf und stieg auf mein Pferd. „Ich komme mit!“, sagte Jane und sattelte Melody. Ich hakte den Führstrick in Aragon´s Halfter und ließ ihn vorauslaufen. Aragon brachte uns zu einer Hütte im Wald. Davor parkte ein Auto. Gedämpft hörte ich drinnen Jake´s Stimme. Ich sah zu Jane. Wir machten kehrt und banden die Pferde in etwa einem Meter Entfernung an einen großen Baum. Danach schlichen wir wieder zurück zur Hütte. Ich überlegte fieberhaft, wie wir Alec befreien sollten. Dann kam mir eine Idee. Ich stapfte einfach auf den Eingang zu und klopfte laut an die Tür. Jane sah mich entgeistert an. Jake öffnete die Tür. In dem Moment gab ich ihm einen kräftigen Kinnhaken. Mir war nur leider viel zu spät bewusst geworden, dass Jake nicht alleine war. Die anderen Werwölfe waren auch da. Ich machte auf dem Absatz kehrt und lockte sie somit alle aus dem Haus. Jane begriff und schlich sich hinein, während ich die Werwölfe ablenkte. Jane schaffte es, Alec herauszuholen und ihn zu den Pferden zu bringen. Sie stiegen auf und preschten los. Hollywood stand immer noch an dem Baum, war jedoch nicht mehr festgebunden. Ich pfiff und mein großer Schimmel setzte sich in Bewegung. Mit einem Sprung rettete ich mich auf den sicheren Pferderücken und drückte ihr leicht die Fersen in den Bauch. Die Werwölfe waren so perplex, dass sie wie angewurzelt stehen blieben. Ich galoppierte weiter und holte Jane und Alec bald ein. Nachdem wir die Pferde versorgt hatten, fiel ich Alec um den Hals und küsste ihn. Ich war so froh, ihn wieder zu haben. Ich nahm ihn an der Hand und brachte ihn noch einmal zu Aragon. „Bedanke dich bei ihm. Ohne ihn wären wir gar nicht auf die Idee gekommen, dich zu suchen!“, sagte ich. Alec legte seine Arme um den Hals des Pferdes und vergrub sein Gesicht in Aragon´s Mähne. „Wo stehen eigentlich die Pferde von deinem Onkel?“, fragte ich. Alec grinste und führte mich in ein Gebäude hinter der Reithalle. Darin standen fünf Pferde. „Der Schecke dort hinten heißt Akino. Er gehört Felix. Der Fuchs heißt Mission Impossible. Sie gehört Dimitri. Der Schimmel heißt Unicorn. Er gehört Caius. Das Shire Horse heißt Mammut. Er gehört Marcus. Und der Rappe heißt Midnight. Sie gehört Aro.“, erklärte Alec. Langsam ging ich zu den einzelnen Pferden und strich ihnen kurz über die weichen Nüstern. Bei Midnight blieb ich länger stehen. Die Stute schaute mich erwartungsvoll an. Alec bemerkte, dass ich sie anschaute und begann zu grinsen. „Wenn du willst, kannst du ja mal alle ausprobieren. Aro und die anderen kommen so gut wie nie zum Reiten. Am besten fangen wir mit Mammut an. Und freu dich nicht zu früh. Er sieht zwar aus, als ob er keiner Fliege was zu Leide tun könnte, aber er hat es faustdick hinter den Ohren.“, schlug Alec vor. Ich nickte und begann damit, Mammut zu striegeln. Er war wirklich riesig. Als ich dann im Sattel saß, bekam ich doch etwas Panik. Alles in allem verlief die Reitstunde ohne Zwischenfälle. Danach musste ich Akino, Mission Impossible und Unicorn reiten. Zum Schluss sattelte Alec Midnight. „Also. Midnight ist doppelt so schwer zu reiten, wie deine Hollywood Princess.“, sagte Alec und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Als ich im Sattel dieser wunderschönen Stute saß, war es irgendwie magisch. Ich dachte, dass ihr jeden Moment ein Horn wachsen würde, wenn man einen Zauberspruch aufsagte. Midnight wieherte, als ob sie Gedanken lesen könnte. Alec führte die Stute in die Halle und löste den Führstrick. Midnight warf den Kopf und tänzelte auf der Stelle. Ich musste grinsen. Ich schnalzte leise mit der Zunge und Midnight preschte los. Nach zwei Runden im vollen Galopp verlangsamte ich ihr Tempo. Ich machte noch ein paar einfache Dressurübungen bevor Alec in die Halle kam und die Hindernisse aufbaute. Als Midnight dann über den ersten großen Oxer sprang, fühlte es sich an, als ob sie fliegen würde. „Ich weiß, es klingt vielleicht total bescheuert, aber ich glaube Midnight ist ein Einhorn!“, sagte ich zu Alec, als ich die Stute vor ihm stoppte. „Es klingt vielleicht bescheuert, aber es ist so.“, sagte er. Ich machte große Augen. Vorsichtig stieg ich ab und trat neben Alec. Der begann damit, einen Spruch aufzusagen.

Silberstern, Silberstern
hoch am Himmel, bist so fern.
Funkelst hell und voller Macht,
brich den Bann noch heute Nacht.
Lass dies Pony schwarz und klein
Endlich doch ein Einhorn sein.

Ein greller Blitz erhellte die Halle und an der Stelle, wo gerade eben noch die schwarze Stute stand, war nichts mehr. Suchend schaute ich mich um und entdeckte Midnight hoch oben in der Luft. Sie landete neben mir und stupste mich sanft an. Vorsichtig ließ ich meine Finger durch ihre weiße mit silbernen Strähnchen durchzogene Mähne gleiten. „Steig auf!“, sagte eine Stimme direkt neben mir. Ich zuckte zusammen und schaute mich um. Alec sah mich nur an. Ich schaute zu Midnight, die mit dem Kopf auf ihren Rücken deutete. Ich jedoch blieb stehen. Alec setzte sich in Bewegung und stieg auf. „Willst du mit oder schlägst du hier Wurzel?“, fragte er grinsend. Ich lächelte zurück und kletterte hinter ihm auf den Rücken des Einhorns. Midnight stieß sich kraftvoll vom Boden ab und erhob sich in die Lüfte. Ich klammerte mich an Alec fest und bemerkte, dass er weinte. Midnight schien das auch zu bemerken, denn sie setzte zur Landung an. Ich rutschte von ihrem Rücken und zog Alec in meine Arme. Er verbarg sein Gesicht an meiner Schulter. „Was ist denn los?“, fragte ich vorsichtig. Er schüttelte den Kopf und weinte weiter. Ich löste mich von ihm und brachte ihn dazu, mir direkt in die Augen zu schauen. Ich nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und legte sanft meine Lippen auf seine. Er genoss den Kuss und erwiderte ihn auch sofort. Genau in dem Moment klatschte jemand sehr laut. Alec und ich fuhren auseinander und sahen Jake im Eingang der Halle stehen. „Du scheinst sie ja komplett um den Finger gewickelt zu haben!“, sagte Jake an Alec gewand. Ich funkelte Jake wütend an. „Was willst du hier!“, zischte ich. Er lachte und kam noch einen Schritt auf uns zu. Die anderen Werwölfe kamen in Wolfsgestalt um die Ecke und stellten sich hinter Jacob auf. Er verwandelte sich ebenfalls und fletschte die Zähne. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Immerhin waren wir nur zu zweit. Midnight wieherte und stampfte mit den Hufen auf den Boden. Ich schaltete blitzschnell und zog Alec auf Midnight´s Rücken, nachdem ich saß. Midnight hob ab und flog aus der Halle in den Stall. Alec sprach schnell den Zauberspruch und alle anderen Pferde verwandelten sich in Einhörner. Aragon und Hollywood Princess kamen nach vorn und Alec und ich sprangen auf die Rücken unserer Pferde. Zum Glück waren die anderen Volturi noch auf der Mission und würden erst nächste Woche wieder kommen. Wir flogen bei Jane vorbei und dann machten wir uns auf in den Wald. Alle anderen Pferde galoppierten hinter uns durch die Luft. In den Bergen landeten wir und die Einhörner wurden wieder zu Pferden. Jane, Alec und ich hielten Wache. Die Pferde standen in einer Höhle, die nur Alec und Jane kannten. Am Abend wurde es sehr schnell kalt. Ich saß am Höhleneingang und bewachte ihn. Alec gesellte sich zu mir und legte mir seinen Umhang um die Schultern. Ich kuschelte mich hinein. Alec fror nach einer Weile aber selbst, weshalb ich ihn zu mir unter den Umhang zog und mich an ihn lehnte. Das Mondlicht erhellte den ganzen Wald, der zu unseren Füßen lag. Ich schaute in Alec´s Augen und küsste ihn. Er schlang seine Arme um meine Hüfte und zog mich noch mehr zu sich. Ich legte meine Arme um seinen Hals. Alec löste sich sanft von mir und drehte sich zu seiner Schwester um, die hinter uns aufgetaucht war. „Ich gehe jetzt schlafen. Ihr könnt machen was ihr wollt, solange ihr bei was auch immer nicht zu laut seid.“, sagte sie und zog sich zurück ins Innere der Höhle. Alec grinste mich an und legte seine Hände wieder um meine Hüften. Ich starrte ihn verwirrt an, grinste dann aber auch. Er nahm meine Hand und brachte mich in eine Höhle, die ganz in der Nähe von der anderen Höhle war. In dieser waren ein kleiner Teich und ein Baum. In der Höhlendecke war ein Loch, wo der Mond direkt auf das Wasser schien und sich darin spiegelte. „Es ist wunderschön hier!“, flüsterte ich. „Ich weiß. Das hier ist mein Lieblingsort!“, sagte Alec genauso leise. „Wir müssen unsere Hochzeit wohl oder übel verschieben.“, sagte ich. Alec nickte. „Wir verschieben sie einfach um drei Wochen!“, schlug er vor. Ich stimmte zu und beauftragte Alice, die ich natürlich sofort angerufen hatte, damit, den anderen Gästen den neuen Termin für die Hochzeit mitzuteilen. Danach setzte ich mich zu Alec an den Teich und lehnte mich an ihn. „Ich liebe dich!“, flüsterte Alec. Sofort schoss mir das Blut in die Wangen. Diese Worte hatte ich schon lange nicht mehr gehört. „Ich liebe dich auch!“, sagte ich. Zufrieden legte ich mich nach hinten und zog ihn zu mir. Alec küsste mich zärtlich und fuhr mit einer Hand durch meine Haare. Meine Hände strichen über seine Muskeln, die sich unter seinem T-Shirt befanden. Er seufzte zufrieden und seine Zunge tanzte mit meiner. Ich zog ihm das Shirt über den Kopf und schmiegte mich an seine Brust. Nach einer Weile waren alle unsere Klamotten in der Höhle verteilt. Alec lag unter mir und schaute mir in die Augen. Ich krabbelte nach unten und nahm sein Glied in die Hand. Ich strich daran auf und ab. Alec stöhnte laut und bäumte sich unter mir auf. Ich lächelte und massierte seine Hoden. Alec stöhnte immer lauter. Ich kam wieder nach oben und küsste ihn. Alec drang in mich ein und bewegte sich immer schneller in mir. Ich begann laut zu stöhnen und drückte meine Lippen auf seine, damit ich Jane nicht weckte. Plötzlich schrie Alec und verteilte seinen Samen in mir. Alec bewegte sich weiter und kam daraufhin noch einmal. Als ich endlich kam stöhnte ich so laut, dass Alec mir den Mund zuhalten musste. Ich lächelte ihn an und küsste ihn. Schnell zogen wir uns wieder an und schlichen zurück zu der anderen Höhle, um Jane zu wecken, damit sie die nächste Wache halten konnte. Alec und ich kuschelten uns zusammen zu den Pferden ins Heu und schliefen ein. Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil ich nicht mehr schlafen konnte. Ich stand auf und lief in den hinteren Teil der Höhle zu den Pferden. Hollywood lag im Stroh und schlief. Als sie mich sah wieherte sie leise. Ich setzte mich zu ihr und sie legte vertrauensvoll ihren Kopf in meinen Schoss. Ich schob ihren Kopf sanft von meinem Schoss und legte mich dicht neben sie. Hollywood schnaubte und kuschelte sich an mich. Ich schlang meine Arme um ihren Hals und schlief ein. Am nächsten Morgen lag Hollywood immer noch neben mir und schlief tief und fest. Ich lächelte leicht und schloss die Augen wieder. Erneut schlief ich ein und erwachte erst gegen Mittag. Alec war schon wach und saß am Eingang der Höhle. Jane war nirgends zu sehen. Auch Melody war verschwunden. „Wo sind Jane und Melody?“, fragte ich leise. „Jane und Melody überfliegen den Wald und halten nach den Werwölfen Ausschau.“, sagte eine Stimme. Ich schaute mich um. Alec hatte nichts gesagt. Ich schaute zu Hollywood. Sie schaute mich an. „Hast du mit mir geredet?“, wollte ich wissen. „Natürlich!“, sagte Hollywood. „Aber wie ist das möglich. Du bist doch gerade kein Einhorn!“, stellte ich fest. „Du bist ein Seelenreiter. Du kannst mit Pferden, die dir vollkommen vertrauen, reden. Du hörst ihre Stimmen in deinem Kopf und sie verstehen, was du sagst. Dies basiert auf einer uralten Legende. Die ist aber im Moment total egal.“, erklärte sie. Ich nickte und stand schwankend auf. Irgendwie war mir total schwindelig. Hollywood stand ebenfalls auf und stütze mich. Ich hielt mich an ihr fest und lief so zu Alec. Dort angekommen sprang Alec auf und nahm mich auf den Arm. Er trug mich zurück ins Stroh und legte mich hin. Ich zitterte am ganzen Körper. Dagegen half nicht einmal der große, schwere Umhang von Alec. Hollywood Princess legte sich neben mich und wärmte somit meinen Körper. Dankbar kuschelte ich mich an sie und vergrub mein Gesicht in ihrer Mähne. Schon fühlte ich mich besser und konnte mich sogar schon aufsetzen. „Was war denn los?“, fragte Alec besorgt. „Keine Ahnung!“, antwortete ich. Alec sagte nichts mehr und legte mir einen Arm um die Schultern. Ich zog seinen Duft ein und schloss für einen kurzen Moment die Augen. „Hey ihr zwei, nicht einschlafen!“, rief eine bekannte Stimme. Ich riss die Augen auf und strich meiner schneeweißen Stute beruhigend über das samtweiche Maul. Alec schaute zwischen mir und Hollywood Princess hin und her. Er runzelte leicht die Stirn, wurde dann aber von seiner Schwester abgelenkt. „Im Wald ist alles still. Kein einziger Werwolf in Sicht.“, sagte sie. Alec hatte immer noch den Arm um mich gelegt und mein Kopf lehnte an seiner Schulter. Jane sah uns verwirrt an, bevor sie ihre Stute zu den anderen Pferden brachte. Mit einem ernsten Blick setzte sie sich zu uns und beobachtete uns aus den Augenwinkeln. Alec grinste leicht und lehnte sich zu mir herüber. Ich grinste zurück und küsste ihn. Automatisch legten sich meine Arme um seinen Hals, während er seine Arme um meine Taille schlang. Ich durchwuschelte seine Haare, bevor ich mich von ihm löste. „Was machen wir jetzt?“, fragte Jane. Ich zuckte nur mit den Schultern und schaute zu Alec. „Wir können einen Ausritt machen.“, schlug er vor. Jane und ich waren einverstanden. Ich sprang auf und kletterte schon auf den blanken Rücken meiner Stute. Alec sprach noch schnell einen Zauberspruch, bevor er und seine Schwester ebenfalls ihre Pferde erklommen. Schon rasten wir durch die Luft. Hollywood und ich waren an der Spitze. Plötzlich gab es einen lauten Knall und meine Stute rollte panisch mit den Augen und stieg. Ich konnte mich nicht rechtzeitig festhalten und glitt von ihrem Rücken. Ich schrie und sah, wie meine Stute das Weite sucht. Ich machte mich für den Aufprall bereit und schloss die Augen. Jedoch schlug ich nicht auf dem Boden auf, sondern landete auf dem Rücken von Midnight, die uns mit dem Rest der Pferde gefolgt war. Ich schlang meine Arme um ihren Hals und schloss die Augen. Midnight stieg wieder nach oben und reihte sich zwischen Aragon und Melody ein. „Alles in Ordnung?“, fragte Alec, dem das Blut aus dem Gesicht gewichen war. Ich nickte und setzte mich aufrecht hin. „Wir müssen Hollywood suchen!“, kommandierte ich. Jane und Alec nickten und folgten mir. Wir suchten den ganzen Tag hindurch. „Wir sollten abbrechen und morgen weitersuchen. Die Pferde sind total erschöpft.“, schlug Jane vor. Ich blickte an Midnight hinab. Sie war wirklich nassgeschwitzt. Ich willigte ein und zusammen brachten wir die Pferde zurück in die Höhle und rubbelten sie trocken. Beleidigt legte ich mich zu Midnight und schlief mit ihrem Kopf im Arm ein. Mitten in der Nacht wachte ich allerdings wieder auf. Ich konnte nicht beruhigt schlafen, wenn Hollywood nicht in der Nähe war. Ich stand auf und nahm Midnight mit. Leise schlichen wir aus der Höhle. Ich setzte mich an den Abhang und streichelte die Stute. Plötzlich durchdrang ein Hilferuf meine Gedanken. Es hörte sich ganz nach Hollywood an. Ich hörte genauer hin. Weit entfernt von uns hörte ich ein schwaches Wiehern. Midnight spitzte ebenfalls die Ohren. Sie hatte es auch gehört. Ich sprach den Zauberspruch und Midnight verwandelte sich. „Hilfst du mir?“, fragte ich sie. Die Stute nickte eifrig mit dem Kopf. Ich kletterte auf ihren Rücken und trieb sie an. Ich flog über den Wald und sah mein Pferde schon bald. Sie war umzingelt von den Werwölfen. Und sie war kein Einhorn mehr. Sie war viel zu schwach, um alleine mit den Werwölfen fertig zu werden. Ich lenkte Midnight zu einem Baum und saß ab. „Geh und hole Hilfe!“, flüsterte ich ihr noch zu, bevor ich vom Baum sprang. Die Werwölfe waren sichtlich überrascht. Ich rannte zu Hollywood und umarmte sie ausgiebig. Plötzlich schnellte ihr Kopf nach oben. Ich ließ sie los. Hollywood Princess stieg in die Luft und wehrte Paul ab, der versucht hatte, mich anzugreifen. In den Augen meines Pferdes waren Hass und Wut. Ich bekam Angst vor meinem eigenen Pferd. Im nächsten Moment war meine Stute auch schon wieder ganz normal. Paul setzte erneut zum Angriff an. Wieder bäumte sich Hollywood auf. Doch diesmal wollte sie Paul töten, da dieser am Boden lag. Sie würde ihn mit ihren Hufen umbringen. Ich reagierte schnell und stellte mich vor sie. Hollywood kam wieder runter und schnaubte heftig. Die Werwölfe verwandelten sich zurück. Paul stand auf. „Warum hast du mich gerettet?“, fragte er verwirrt. „Ihr seid meine Freunde, meine Familie. Ich könnte es nicht mit ansehen, wenn einer von euch sterben würde.“, schluchzte ich. Paul kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich verbarg meinen Kopf an seiner Schulter und weinte. Ich löste mich sanft von ihm und umarmte jeden einzelnen. Bei Jacob blieb ich länger. Er war mein bester Freund. „Es tut mir so leid!“, entschuldigte er sich. „Schon ok.“, antwortete ich. Hinter uns knackte es. Aus dem Schatten der Bäume traten Alec und Jane mit den Pferden. Hollywood trabte fröhlich auf Aragon zu und schmuste mit ihm. Ich lächelte leicht. Alec kam auf mich zu und nahm mich ebenfalls in den Arm. „Mach so etwas nie wieder!“, sagte er laut und deutlich. Ich nickte und hielt ihn fest. Ich ließ ihn erst wieder los, als Jake sich räusperte. „Jake, dass ist Alec. Er ist mein Verlobter!“, sagte ich. Jake nahm höflich Alec´s Hand und schüttelte sie leicht. Ich lächelte den beiden zu und lehnte mich wieder an Alec. Auch die anderen Werwölfe schüttelten ihm die Hand. Nun trat auch Jane aus dem Schatten der Bäume. Die Wölfe gaben auch ihr die Hand. Lächelnd stand ich neben Alec und betrachtete das Schauspiel. Nach der Begrüßungsrunde stiegen wir wieder auf unsere Pferde. Hollywood galoppierte dicht neben Aragon her. Ich schlang meine Arme um ihren Hals und Alec sprach den Zauberspruch. Schon erhoben sich unsere Pferde in die Lüfte und jagten auf das Schloss zu. Im Stall saß ich ab, brachte meine Stute in die Box und ging zu Midnight. „Danke!“, flüsterte ich ihr ins Ohr. „Hab ich gerne getan.“, antwortete sie. Ich umarmte sie noch einmal, bevor ich ihr und den anderen Pferden die Boxentüren öffnete und sie fütterte. Danach kehrte ich zu Jane und Alec ins Schloss zurück. Dort stiegen Alec und ich erst einmal unter die Dusche. Im Bett kuschelte ich mich eng an ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust. Alec strich mir durch die Haare und war bald eingeschlafen. Auch ich fand meinen Schlaf und freute mich schon auf den nächsten Tag. Ich erwachte mit leerem Magen, weshalb ich die Beine aus dem Bett schwang, um aufzustehen. Plötzlich legte sich jedoch ein Arm um mich und zog mich wieder zurück in die Kissen. Ich schaute in Alec´s rote Augen und küsste ihn ausgiebig. „ Ich habe Hunger!“, protestierte ich nach einer Weile. „Na gut!“, sagte Alec und stand auf. Grinsend schlüpften wir in unsere Klamotten und machten uns auf den Weg in den Speisesaal. Jane wartete bereits auf uns. Wir frühstückten gemeinsam. Nach dem Essen kehrten die anderen Volturi wieder zurück. „Hey Leute, was haben wir verpasst?“, rief Demitri von weitem. „Gar nichts!“, antwortete Alec schnell und sah uns an. Jane und ich schüttelten die Köpfe und entfernten uns. Aro schaute uns noch hinterher, drehte sich aber bald wieder um. Alec steuerte auf den Stall zu. Ich begrüßte Hollywood, fütterte sie und putzte sie anschleißend. Dann sattelte ich sie und führte sie in die Halle. Ich saß auf. Als ich sie vorantrieb, schnappte sie nach meinem Bein. Verwirrt stoppte ich mein Pferd und saß ab. Ich kontrollierte den Sattelgurt, um sicher zu gehen, dass ich nichts eingeklemmt hatte, doch dieser saß genau richtig. Ich blickte zu Alec, der mit Aragon nur so durch die Halle flog. Als er mich neben meinem Pferd stehen sah, trabte er auf uns zu. Neben mir hielt er an. „Was ist denn passiert?“, fragte er mich. „Ich habe keine Ahnung. Sie reagiert total empfindlich, wenn ich ihren Bauch berühre!“, antwortete ich ihm. Alec saß ab und drückte mir die Zügel seines Hengstes in die Hand. Vorsichtig tastete er den Bauch meiner Stute. Sofort fuhr sie herum und versuchte, ihn zu beißen. „Was ist denn mit ihr?“, fragte ich mit Tränen in den Augen. Alec zuckte mit den Schultern und nahm mich in den Arm. „Ich habe Angst, dass ihr etwas passiert!“, schluchzte ich. Alec drückte mich noch fester. Nach der Umarmung ging es mir etwas besser. Nachdenklich führte ich Hollywood Princess in ihre Box und kümmerte mich noch intensiver um sie. So ging das einige Wochen. Alec ritt Aragon in der Halle und ich kümmerte mich um mein Pferd. Nachmittags ritt ich zusammen mit Alec auf Midnight aus. Danach sorgte ich für meine Stute. Doch eines Tages kam ich in den Stall und neben Hollywood im Stroh lag ein kleines schwarzes Fohlen. Ich öffnete leise die Boxentür und kniete mich neben den kleinen Hengst. „Hollywood, er ist wunderschön. Hollywood wieherte. „Ich nenne dich Surprise!“, sagte ich zu dem Hengstfohlen. Dieses stupste mich sanft mit der Nase an. „Surprise bedeutet Überraschung. Du bist nämlich eine.“, flüsterte ich ihm zu. Schnell versorgte ich die beiden und rannte zu Alec. Dieser lag noch im Bett. „Schatz, wir haben ein Baby!“, rief ich laut. „Du bist schwanger?“, war das erste, was ihm dazu einfiel. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und zog ihn aus dem Bett in den Stall. Ich deutete auf die Box meiner Stute. Alec schaute hinein und fiel mir anschließend um den Hals. „Wir haben ein Baby!“, rief er ausgelassen. „Warte, wer ist denn nun der Vater?“, fragte ich. Alec zuckte mit den Schultern. Aragon wieherte und nickte mit dem Kopf. „Natürlich. Aragon ist der Vater!“, sagte ich. Alec und ich umarmten uns wieder, bis Alec an sich hinunter schaute. „Ich bin noch immer im Schlafanzug.“, bemerkte er. Ich schüttelte nur den Kopf und küsste ihn. Alec rannte schnell zurück in unser Zimmer und zog sich um. Anschließend brachten wir die kleine Familie auf die Koppel. Surprise hüpfte aufgeregt durch die Gegend und hielt seine Eltern ganz schön auf trab. Nach dem Frühstück betraten Alec und ich gemeinsam den Stall. Wir misteten die Boxen aus und kehrten die Stallgasse. Als wir auf die Koppel kamen, lag Hollywood im Gras und Surprise lag neben ihr, den Kopf auf die Vorderbeine der Stute gelegt. Lächelnd betrat ich die Koppel. Meine beiden Pferde blieben sie liegen, sodass ich mich zu ihnen setzen konnte. Nach einer Weile stand ich wieder auf und legte Hollywood das Halfter an. Mit einem Prusten erhob sie sich und stupste ihr Fohlen an. Ich brachte die beiden Pferde in die Box und wartete auf Alec. Jane war heute mit einem Auftrag beschäftigt, weshalb ich Melody sattelte. Alec hatte Akino gesattelt und ritt vor mir in die Halle. Wir machten verschiedene Figuren. Anschließend sattelte ich Mission Impossible und Alec ritt Mammut. Auch mit ihnen machten wir das Gleiche. Midnight und Unicorn mussten ebenfalls in die Halle. Zum Schluss saßen Alec und ich ohne Sattel auf unseren eigenen Pferden. Surprise hüpfte aufgeregt neben seiner Mutter herum, als wir das Schloss verließen. Wir durchquerten die Felder und ritten in den Wald. Zur Sicherheit blieben wir immer im Schritt. Plötzlich legte Hollywood die Ohren an und blähte die Nüstern. Ich stoppte und schaute mich um. Alec hielt Aragon ebenfalls an. „Was ist denn los?“, fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. Plötzlich tauchten Jake und Paul auf. In ihrer Mitte hatten sie ein Pferd und einen kleinen Schneetiger. „Hey ihr zwei!“, riefen beide von weitem. Ich glitt vom Rücken meines Pferdes und legte ihr die Zügel über den Hals. Schnell trat ich auf meine Freunde zu. „Was habt ihr denn da?“, fragte ich. „Das hier ist Sternenschweif!“, erklärte Jake und deutete auf den Schimmelhengst. „Und das hier ist Cody.“, fügte Paul hinzu und zeigte auf den kleinen Tiger in Jake´s Arm. Ich ging auf die Tiere zu und streichelte beide. „Ich dachte mir, ihr könnt Sternenschweif bei euch aufnehmen. Er stammt aus dem Zirkus. Wir haben ihn gerettet und den kleinen Kerl auch.“, erzählte Paul. Ich tauschte einen flüchtigen Blick mit Alec. Er nickte. „Wir nehmen beide Tiere.“, antwortete ich. Lächelnd nahm ich den kleinen Cody auf den Arm und kletterte wieder auf Hollywood. Alec nahm Sternenschweif als Handpferd. Langsam ritten wir zurück. Im Stall kümmerten wir uns zuerst um Hollywood, Aragon und Surprise. Danach wuschen wir den Dreck von Sternenschweif´s Fell. Anschleißend brachten wir ihn in die freie Box neben Aragon, mit dem sich der Jährlingshengst auf Anhieb verstand. Cody nahmen wir mit in unser Zimmer. Der kleine Schneetiger legte sich sogleich an das Fußende des Bettes. Alec kraulte ihn zwischen den Ohren und legte sich ins Bett. Ich ließ mich neben ihn fallen und kuschelte mich an ihn. Wir wollten noch etwas schlafen, bevor wir zum Abendessen mussten. Cody kroch zu uns nach oben und legte sich zwischen uns. Lächelnd vergrub ich mein Gesicht in seinem Fell und deckte ihn auch zu. Alec legte einen Arm um mich und Cody und schlief schnell ein. Kurz bevor wir zum Abendessen mussten, betrat Jane unser Zimmer. Augenblicklich sträubten sich die Nackenhaare des Schneetigers. Er fletschte die Zähne und knurrte Jane an. Beruhigend strich ich ihm über den Kopf und kraulte ihn an seiner Lieblingsstelle zwischen den Ohren. Der kleine Tiger beruhigte sich schnell. „Was ist denn das?“, wollte Jane wissen. „Unser neues Haustier.“, antwortete ich. „Wir haben Cody zusammen mit Sternenschweif, dem neuen Pferd im Stall, von den Werwölfen bekommen. Sie haben die beiden aus einem Zirkus gerettet.“, erklärte ich ihr. Jane nickte und hielt Cody die Hand hin. Cody schnupperte daran. Dann legte er sich wieder hin. Jane verschwand aus unserem Zimmer und ging zum Abendessen. Auch Alec und ich machten uns auf den Weg. Cody folgte uns auf Schritt und Tritt. Im Speisesaal setzte er sich zu meinen Füßen und wartete. Ich schnappte mir etwas Fleisch und legte es auf einen Teller. Danach stellte ich es Cody vor die Nase. Genüsslich begann er zu fressen. Nach dem Abendessen gingen Alec und ich in den Stall. Sternenschweif begrüßte uns lautstark. Ich ging zu ihm und strich ihm über die Nase. Anschließend begrüßte ich auch Hollywood Princess und Surprise. Das kleine Fohlen wieherte leise und stupste mich an. Lächelnd wand ich mich nun auch an Melody und Aragon. Alec war inzwischen in die Futterkammer gegangen.

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Tag der Veröffentlichung: 15.07.2012

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