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Die wilde Rose

Da droben auf einsamer Höhe

Die wilde Rose blüht,

Und wer sie von Ferne gesehen,

In heißer Sehnsucht erglüht.

 

Zu ihr über Felsen und Klüfte

Ein kühner Jäger klimmt.

Schon ist er in nächster Nähe -

Das Auge in Thränen ihm schwimmt.

 

Er will sie erfassen und pflücken,

Da strauchelt jäh sein Fuß;

Des Abgrunds finstere Tiefe

Empfängt ihn mit kaltem Kuß.

 

Da droben auf einsamer Höhe

Die wilde Rose blüht,

Und wer sie von Ferne gesehen,

In heißer Sehnsucht erglüht.

 

Louise Aston (26. 11. 1814 -  21. 12. 1871)

Prolog- Die Nächste

Ein stetiges tropfen in ihrem Nacken ließ sie erwachen.

   

Sie würgte unkontrolliert  und spie einen dreckigen Lappen aus. Grob hatte man ihn ihr als Knebel in den Mund gesteckt. Heiser und schnappend fiel ihr nun der Atem über die spröden Lippen. Alles drehte sich. 

 

Blinzelnd versuchte sie die Augen zu öffnen, doch ihre zarten Lieder schlugen gegen rauen Stoff. Sie wollte die Hände heben, sich befreien, feste Fesseln schnitten jedoch in ihre weiche Haut. Eine alles verzerrende Panik stieg in ihr auf… und sie schrie.

 

  Sie schrie und schrie und schrie…

 

 So lange bis sie glaubte, dass ihr Hals bersten würde. Nur noch ein Röcheln gluckerte aus ihrer Kehle, sie hustete. Ihr schlanker und geschändeter Körper schüttelte sich unter krampfhaften Schluchzen, heiße Tränen brannten sich siedend in ihre sonst rosigen Wangen. 

 

   Nur Langsam beruhigte sich das Mädchen, rasselnd perlte ihr Atem auf den modrigen Steinboden auf dem sie bäuchlings lag. Die Kälte kroch in ihre Glieder und erneut begann sie  zu zittern.

 

Immer weiter tropfte es in ihren Nacken. Schleimig, qualvoll gemächlich, krochen die Tropfen ihren Hals hinab. 

 

Um nicht den Verstand zu verlieren versuchte das Mädchen ihre Gedanken zu ordnen. Entschlossen presste sie die Augen fest zu und zwang sich tief ein und aus zu atmen. Sie versuchte sich an das Letzte zu erinnern was sie getan hatte, das Letzte was nicht verschwommen und dunkel war…

 

 Sie…

 

Erneut viel ein schwerer Tropfen auf sie herab, ran den Hals lang runter, an ihrem Kinn entlang. Noch fester kniff sie die Augen zusammen.

 

  Sie hatte sich wie jeden Morgen von ihrem Vater verabschiedet, der in Gedanken schon bei der Arbeit war und geschäftig das Haus verlassen hatte - Die Gräfin Cecil würde heute ihren neuen Hut abholen!

    Sie hatte geputzt… Die Wäsche gemacht… Und dann… Wieder bannte ein Tropfen sich einen widerlich langsamen Weg an ihr herab.

 

Dann war sie auf den Markt gegangen… Sie hatte frische Blumen kaufen wollen. Sie hatte ihrem Vater eine Freude machen wollen, wenn er nach einem langen Tag nach Hause kam…

 

  Ihre Unterlippe bebte.

 

  „Vater…“, flüsterte sie. Nach dem Tod ihrer seligen Mutter war sie das Einzige was ihrem so zerstreuten, gutherzigen und liebevollen Vater geblieben war.

 

  Sie hatte keine Wahl, Mut kämpfte gegen die Angst, sie musste hier raus!

Sie musste zu ihrem Vater.

 

   Sie…

 

Wo war sie überhaupt?

                  Und warum war sie hier?

 

 Die Gedanken des Mädchens glichen Wasser gefangen in einer hohlen Hand. Es blieb nicht genug übrig um Sinn zu ergeben. Sie versuchte verzweifelt nicht an die Tropfen in ihrem Nacken zu denken.

 

     Was wollte man von ihr? Von ihr,  der einfachen Tochter eines Hutmachers?  Immer weiter fielen die Tropfen, kein anderer Laut neben ihrem rauen Atem.

 

Verzweifelt begann sie sich gegen ihre Fesseln zu stemmen, sich vielleicht so gar aufzurichten zu können. Doch die Fesseln saßen zu fest, schnitten bloß schmerzvoll ihn ihr zartes Fleisch. In purer Verzweiflung versuchte sie nun wenigstens über den Boden zu robben, weg von dem permanenten, quälenden Tropfen. Millimeter um Millimeter schob sie sich über den dreckigen Boden. Jede Faser ihrer sonst so lieblichen Gestalt war zum Zerreißen gespannt. Sie würde nicht aufgeben, sie würde zu ihrem Vater zurückkehren, sie…

 

Ein dumpfes Poltern aus der Ferne. „Hallo?“

   Bange Hoffnung und panische Angst zu gleich.

 

„Ist da jemand?!“ Wieder ein poltern. „Bitte! Hilfe!“

 

Das Poltern kam näher, veränderte sich und wurde schließlich zu schweren Schritten. „Hallo!!“, ihre Stimme echote verlorene um sie herum, „Helfen Sie mir!“ Ein klirren von Metall auf Metall und dann ein schleifendes Geräusch.

 

  „Ich brauche Hilfe! Bitte…“ Die Schritte kamen näher. „Bitte…“ Sie schluchzte. „Bitte helfen sie mir!“ Schnaufender Atem und der Gestank von Schweiß und schalem Alkohol schlichen sich an sie heran. „Sie müssen mir helfen, bitte!“ „Es is‘ stärker als das davor, nich‘?“ , sagte nun eine ölige Stimme. „Es is‘ jetzt schon wach, nich‘?“ „Was wollen Sie…“ „Sagt ja, es ist besser!“, schnarrte es von der anderen Seite. Panisch wand sich das Mädchen.

 

            „Bitte, lassen Sie mich gehen! Ich…“ „Das andere is‘ kaputt, nich‘?“ „Sagt ja, dass es nix aushält!“  Für einen Augenblick erstarb das Tropfen nur um dann um so heftiger niederzuprasseln. „Bitte, lassen Sie mich gehen! Ich bin…Ich…“ Erneut sickerten Tränen unter der Augenbinde hervor, fraßen sich in den dreckigen Stoff. „Bitte…“ „Das andere brauchen wir nich‘ mehr, nich‘?“ Die Männer ignorierten sie. „BITTE!“, schrie sie dem Boden entgegen. „Bitte lassen Sie mich gehen!“ „Ja, is‘ sehr viel stärker, nich‘? Diesmal wird Meister zufrieden sein, nich‘?“

 

       „Ich tu auch alles was sie wollen, ich…“, sie schluchzte unkontrolliert, „Ich tu was sie wollen, aber bitte…“ „Sag, schaffen wa‘ wech…“ „Wie die anderen, nich‘?“ Ketten klirrten. „Bitte…“, Speichel rann ihr das Kinn hinab, „Ich will zu meinem Vater… Bitte…“ „Was tut ihr da?“, eine neue Stimme zerschnitt den Raum. Herrisch, kalt, klar.

      

  „Bitte!“, das Mädchen versuchte den Kopf zu heben, „Bitte helfen Sie mir!“ „Meister…“, schnarrte die eine Stimme nun ängstlich. „Machen wa‘ wech‘, nich? Kaputt is‘...“ „Ist das die Nächste…“, leise Schritte, gelangweilt kamen sie näher.  „Bitte! das ist alles ein Irrtum! Sie verwechseln mich!“ „Schafft das da fort, und kettet sie an…“ „Sag ja, is‘ stärker Meister… Sag ja, is‘ besser!“ „Wir werden sehen, was in ihr steckt!“, ein gefährliches lachen halte nach. „Bitte! Nein! Bitte, in mir steckt gar nichts…“ „Wieder klirrten Ketten und ein Fuß schob sich grob unter ihren Bauch. Sie verkrampfte vor Schmerzen als man sie achtlos auf den Rücken drehte, das Ganze Gewicht auf den gefesselten Händen.

   

 Die Augenbinde wurde plötzlich runter gezerrt und sie blinzelte in schummeriges Licht. Die Silhouette eines Mannes wurde sichtbar. „Was für ein leuchtendes grün diese Augen haben…“ „ Bitte, lassen Sie mich gehen!“, flehend sah sie hoch, blinzelte gegen die Tränen die nichts halfen, „Ich bin nur die Tochter des Hutmachers. Sie müssen sich irren… Ich…“ „Sag ja, is‘ das Richtige!“ „Bestimmt, das Richtige, nich?“, stotterten wieder die ersten beiden Stimmen.

 

Die Silhouette verschwand und die Tochter des Hutmachers sah zum ersten Mal die Quelle der Tropfen, die sie gepeinigt hatten.

 

 Sie starrte in ein anderes Paar grüne Augen, die leer zurück blickten.

 

Ein Schrei brach aus ihrer Kehle, zerriss den letzten Winkel des Kerkers, in den man sie gebracht hatte. Sie schrie die Gewissheit, die Verzweiflung, ihren Vater nie wieder zu sehen hinaus und sah weiter in die leeren grünen Augen eines Mädchens mit geschundenem Gesicht, das niemals wieder schreien könnte…

Nacht 1: Hunger

Der Samt der Nacht lag schwer und drückend auf der Welt. Schimmernde Sternenfetzen zierten ihn, wunderschön und unerreichbar. Lautlos glitt eine dunkle Gestalt durch diese Pracht. 

     

 Die Hitze des vorangegangenen Sommertages verglühte langsam in der Dunkelheit und eine schaurige Kälte blieb in Erwartung auf hellere Stunden zurück. Wahrlich eine Nacht, wie sie zu sein hatte, grinste der Schatten, sein Körper schien eins mit dem Lichtlosen, und zog den vollen Duft der schlafenden Rosen ein, welche um ihn herum ruhten.

        

    Wie ein Geist huschte er weiter durch die Rosenbüsche, schien gar zu schweben, und lachte in die vollkommene Schönheit der Nacht. Schließlich erreichte er sein Ziel.

 

 Vor ihm erstreckte sich ein Teppich aus gleißenden Strahlen. Aus den hohen Fenstern des alten und ehrwürdigen Herrenhauses des Grafen Poodmood fiel das warme und flackernde Licht von aber und abertausenden Kerzen. Amüsiert schritt der Schatten die Grenze zwischen dem Licht und der Dunkelheit ab, als wäre dort ein Seil, auf dem nur er verstand zu balancieren. Ein Künstler zwischen den Welten aus Schatten und Licht, das Verborgene und die Wahrheit - Ein Mysterium im Mysterium.

   

      Schließlich hob er den stolzen Blick und seine violett schimmernden Augen betrachteten das heitere Treiben im Inneren des ehrwürdigen Festsaals. Bunte Gestalten tummelten sich dort unter der goldverzierten Decke im Schein des Wohlstands und feierten sich selbst - Wen auch sonst?

 

  Spöttisch verzogen sich seine vollen Lippen und er dachte einen Augenblick, wie unterhaltsam und vergnüglich all dies sein könnte, wenn es nicht so erbärmlich wäre.

  

   Ein Maskenball in einem versucht verruchten Arrangement der Geschöpfe der Nacht wurde dort doch tatsächlich zelebriert, was wohl gemerkt, dem Idiotismus seinen „i“- Punkt gab. Zwischen Amüsiertheit und Empörung schwang seine Laune, als er die gewählten Kostüme betrachtete: Übertrieben wallende Umhänge, schon mehr als exotische Roben und ein sehr fragwürdiger Einsatz von Hörnern und Pelzteilen. Also wirklich, das war hier doch wirklich eher eine Hundeschau!

 

   Es war unserem dunklen Helden aber schon immer ein Rätsel gewesen, was genau die Faszination der Menschen an dem Reich des Übernatürlichen war. Schließlich waren sie nicht mehr so erpicht darauf es zu erleben, wenn sie ihm leibhaftig gegenüberstanden. Zumindest konnte der Schatten noch keinen Sterblichen vermerken, der nicht leicht hysterisch auf sein wahres Ich reagiert hatte. Doch er musste zugeben, dass die Menschen ein sonderbares Völkchen waren. Daher konnte es sehr gut sein, dass er panisches Gekreische und stotterndes Flehen vielleicht falsch verstanden hatte.

 

Nichtsdestotrotz wäre die wirkliche Begegnung für sie mit dem Übernatürlichen, dieser sich selbst viel zu wichtig nehmenden Meute, eindeutig durch und durch Unvorteilhaft. Man sollte meinen etwas mehr Respekt vor dem was einen als Abendessen sah wäre angebracht.

 

    Stumm seufzend beobachtete er weiter das Treiben vor ihm und begutachtete die so jungen Frauen in üppigen Kleidern, die versuchten, üppige Männer in gekünstelter Manier zu bezaubern.

  

  Tragisch, doch der Hunger trieb.

 

Suchend ließ er seinen Blick durch die Menge schweifen. Die konfusen Farben brannten fast in seinen übernatürlich genauen Augen. Er trat ein paar Schritte zur Seite um auch den letzten Winkel des riesigen Ballsaals durch die hohen Fenster zu erblicken.

            

             Gab es etwas in diesem Sumpf, das seinen Appetit anregte?

       Das Auge aß nun mal einfach mit!

 

   Und tatsächlich, dort unter all diesem falschem Schein, ein köstliches oranges Glühen.

 

Er machte einen Schritt nach vorn und verengte fixierend die Augen. Wallende Locken fielen schimmernd wie poliertes Kupfer über einen schmalen Rücken. Sie war wahrlich eine zierliche Gestalt, fast wie eine Fee, in goldenem Pastell gekleidet. Dezent, und dennoch stach sie aus all dem Wirrwarr hervor, wirklich ein geschmackvolles Ensemble!

        Nun, dachte der Schatten, hoffentlich war sie wirklich Geschmackvoll!

 

   Ein letztes Mal verdrehte der Schatten die leuchtenden Augen abfällig, fuhr sich durch das dunkle, volle Haar und zog eine mitternachtsblaue Maske, perfekt passend zu seinen Jackett, mit verziertem goldenem Rand, aus der Tasche. Als er sein edles Antlitz unter der Maske verbarg fragte er sich selbst noch einmal kurz, warum er sich das aber auch immer und immer wieder antat…

Sein verwöhnter Gaumen war wohl doch mehr Fluch als Segen.

 

Er trat nun endlich aus der Dunkelheit ins Licht, glättete sein Jackett als wäre er nicht gerade aus dem Nichts erschienen und lief einem Sterblichen gleich auf die viel Bevölkerte Terrasse zu.

Nur mit Müh und Not konnte er ein breites und doch recht selbstgefälliges Grinsen unterdrücken, als er die gierigen Blicke der lauernden und allzu heiratsfähigen Damenwelt bemerkte. Sie wussten nicht wer, oder vor allem was, er war, doch seine junge, schöne Gestalt und sein reiches, vor allen Dingen sein reiches, erhabenes Auftreten waren mehr als genug um ihre Lust zu wecken.

 

Wie Motten um die Flamme - Nicht ahnend wie schnell man sich doch verbrennen konnte!

 

Erbärmlich, so dachte er bei sich, reichte nicht im Mindesten um diese Spezies zu beschreiben…

     

  Als er in den Saal trat, welcher in seiner barock anmutenden Pracht in Creme und Gold Pomp neu definierte,  rümpfte er unwillkürlich die Nase. Der penetrante Geruch von zu vielen Menschen, welche sich bewegten und ihren Körper in kläglichen Abklatschen von Blumendüften eingelegt hatten, schwängerte die Luft mit etwas sehr Unangenehmen. Der schöne Mann im mitternachtsblauen Anzug und mit den funkelnden Augen holte oberflächlich Luft und Zwang dann sein Gesicht dazu sich zu entspannen. Er wusste, dass es hier zwar stank, aber es nichts im Vergleich zu den Armuts- oder Arbeitervierteln der Stadt war, wo ihm beim Anblick schon der Appetit verging.

     Ihm war durchaus bewusst, dass man ihn eigen nennen könnte, doch nach fast 500 Jahren auf dieser Welt konnte man ihm wohl das Zugeständnis eines Spleens machen.

 

Sagte man nicht, dass im Alter Leute noch einmal komisch würden?

 

 Unbestimmt wandelte er durch die Reihen der sich amüsierenden Menschen. Er ignorierte ihre Gesichter, die grellen Farben in denen sie sich kleideten und die schrillen Stimmen in denen sie plapperten, das Einzige was für ihn zählte war ihr Geruch.

 

   Wie ein Freund und Kenner des Weines wusste auch unsere dunkler Gentleman, dass wenn das Bouquet stimmte, es auch der Geschmack tat. Und so strich er weiter durch die heiteren Massen auf der Suche nach seinem vorhin auserkorenen Leckerbissen für den heutigen Abend vom dem das Bouquet hoffentlich wirklich dem Etikett entsprach.

 

Dieser Leckerbissen, der noch nichts von seiner zweifelhaften Ehrung wusste, war niemand geringeres als Miss Alice Buckstone. 

   Alice Buckstone war die einzige Tochter von Charles und Amanda Buckstone, welche zwar nicht zum Adel gehörten, aber durchaus mehr Vermögen als die meisten Adligen zusammen besaßen und dadurch nur zu gern in den oberen Gesellschaftsschichten gesehen wurden. Mister Buckstone war nämlich berüchtigt für sein raffiniertes Geschäftsgespür. Er war angeblich in der Lage aus wirklich allem einen Vorteil zu schlagen, was zutreffen musste, da er sein Hauptkapital aus dem Verkauf von Düngemitteln erwirtschaftet hatte! Auch berüchtigt, jedoch in diesem ganz besonderen Fall tatsächlich etwas weniger Vorteilhafter, war er für seine liebreizende Tochter Alice.

      

 Wie auch schon unser dunkler Gentleman festgestellt hatte, glich Alice einer Elfe in ihrer zarten Gestalt, den vollen Wellen kupferfarbenen Haars, der Porzellanhaut und den leuchtend grünen Augen. Charakterlich glich Alice jedoch weniger einer Elfe als vielmehr einer Walküre.

 

         Ihre Frau Mutter hatte einmal angemerkt, dass Alice so viel Feingefühl besaß, wie ein Zerstörer der königlichen Flotte.

   Das junge Fräulein war tatsächlich so stur und unnachgiebig wie ein Stier und dazu genauso leicht zu reizen.

Ihr Herr Vater meinte einst zu diesem charmanten Zug, ebenfalls ganz apart, es brenne so ein heißes Feuer unter ihrem Kupferdach, dass es ein Wunder war, das ihr nicht permanent Dampf aus den Ohren schoss!

   Aber fürwahr, Alice war niemand der Dinge einfach hinnahm, nun wirklich nicht und allein auch aus einem gewissen Prinzip heraus nicht…

 

Auch wenn dieses Prinzip nur die Facetten der Sturheit darlegte.

 

Und so hätte es nun wirklich Mister und Misses Buckstone von Anfang an klar sein müssen, dass ihr Plan Alice mit dem jungen Robert von Lanclove zu verkuppeln scheitern würde. Dieser hatte, im Übrigen, durch einen trüben Schlag des Schicksals seine Eltern erst kürzlich verloren und war nun nicht mehr einfach ein verwöhntes Grafensöhnchen, sondern  tatsächlich ein stattlich - widerlicher Graf geworden.

       Diese ganz eigene Widerlichkeit bewies er gerade in den glorreichsten Weisen die ihm einfielen, nämlich in dem er gekonnt eine seiner Hände dorthin an Miss Alice platzierte, wo sie ganz gewiss nichts, aber auch wirklich gar nichts, zu suchen hatte. Alice erwiderte diesen Gipfel der Niedertracht ganz wie es ihre Prinzipien verlangten, sie schüttete ihm gekonnt und auch wirklich sehr souverän ihr Champagnerglas ins Gesicht. Prustend ließ sie diesen ungehobelten Klotz, mit zu viel schlecht gefärbten Pelzteilen an seinem Kostüm, stehen und rauschte durch die tanzende Menge.

 

   Ihre filigranen Finger zitterten vor Wut und es fehlte nun tatsächlich nicht mehr viel, dass ihr Dampf aus den Ohren schoss. „Was fällt ihm ein, diesem…“, fauchte sie förmlich vor sich her und schlängelte sich dann weiter gekonnt zwischen zwei Walzer walzenden Herrschaften hindurch.

Wie hatte er ernsthaft glauben können, dass sie es einfach so hinnehmen würde, dass er ein Schwein war?

 

Und dann auch noch auf so unglaublich lächerlich einfältige Weise?!

 

Für wen hielt er sich eigentlich?

           Und viel wichtiger, für wenn hielt er sie, zum Teufel noch eins?!

 

Alice liebte es zu fluchen, auch wenn sie es leider immer nur in Gedanken tat, da jeder vor Prüderie in Ohnmacht zu fallen schien, wenn die junge Miss Buckstone sich anhörte wie ein betrunkener Hafenarbeiter. 

 

Schäumend vor Wut bahnte sich der Zerstörer Alice also weiter seinen Weg. Kaum zwei Schritte konnte sie tun ohne gegen jemanden zu stoßen und sein geziertes Lachen zu hören oder sein affektiertes Grinsen zu sehen. Am liebsten hätte sie geschrien vor Wut und Empörung! Sie müsste einfach hier raus!

 Weg von diesem ganzen gekünsteltem Getue und Getöne! Entschieden steuerte die junge Frau die großzügig gestaltete Terrasse an.

     Dort würde sie zwar auch keine Ruhe finden, jedoch war das Anwesen der Poodmoods mit einer wundervoll weitläufigen und sehr gepflegten Gartenanlage ausgestattet, in welche sich Alice nun mehr als dringend flüchten wollte. Tatsächlich schien es so, als würden die Poodmoods es darauf anlegen das „Poodmood“ ein neues Synonym für Dekadenz wurde.  

 

In Gedanken so damit beschäftigt diesen lächerlichen Kerl von einem Grafen bis in alle Ewigkeit zu verfluchen und ihre geliebten Eltern dorthin zu verbannen, wo der Pfeffer wuchs, für diese törichte Idee ihr diesen Kerl überhaupt angedreht zu haben, bemerkte die junge Dame nicht die kleine Stufe am Ende der Tanzfläche. Strauchelnd versuchte sie doch recht unelegant, für ihre sonst im Großen und Ganzen elegante Erscheinung, mit rudernden Armen das Gleichgewicht zu halten. Leider war das genauso vergeblich wie Lord Lanclovers Versuche mit ihr anzubändeln.

   Mit einem leisen Plumps fiel sie auf alle Viere, direkt vor die Füße eines Gentlemans in einer gewagt mitternachtsblauen Abendgarderobe.

          

        So erstaunt wie ein gelangweilter Untoter es sein konnte hob dieser eine Braue. Die junge Frau zu seinen Füßen war unverkennbar sein auserkorenes Opfer und nun auch aus der Nähe betrachtet eine der hübscheren ihrer Art. Sie betonte dies auch recht klug mit einem guten, und vor allem recht offenherzigen, geschnittenen Kleid in diesem wirklich herrlichen hellen Gold. 

   Zarte Rosen rankten sich auf dem schönen Stoff und gaben ihr gar etwas Liebreizendes, was nun noch härter den Kontrast zu ihren lodernden, orangeroten und sehr langen Locken gab, welche nicht, wie es sich hätte geziemt, in einer vornehmen Hochsteckfrisur gefangen waren. Es wäre wirklich eine Schande gewesen so eine Pracht zu bändigen.

       

    Hastig rappelte Alice sich auf, richtete, als wäre nichts weiter geschehen, ihr Kleid und blickte dann, das Gesicht zur Hälfte unter einer goldenen Maske verborgen, auf. Ihre Augen waren von einem wirklich außergewöhnlich hellem grün, fast wie ein Smaragd. Eine ungewöhnlich klare Farbe für einen Menschen, fand der Schatten, und auch wirklich eine sehr schöne.

 

Gerade als der finstere Gast, vollkommen gegen seine Gewohnheiten, dieses Kompliment geben wollte (natürlich nachdem er, wie es sich gehörte, gewartet hatte, dass die junge Dame sich ihres Standes entsprechend affektiert und paarungswillig kichernd entschuldigte hatte für ihren Fauxpas!), schob sie stattdessen energisch ihr Kinn vor. „Sie stehen mir im Weg!“, sagte Miss Buckford ganz als wäre sie ihr Vater und nicht sie selbst in heller und trotziger Stimme,  um dann im schnellen Schritt arrogant, wie kaum jemand zu vor, an ihm vorbei zu stolzieren.     

 

Doch er kam nicht mehr dazu sich über diese Dreistigkeit zu wundern oder vielleicht sogar zu amüsieren, weil dann ihr Geruch ihn traf.

   Ihr einzigartiger, vollkommener, betörender und verlockender Duft… wenn er ein Herz gehabt hätte, das aussetzten könnte bei seinen Schlägen hätte es das wohl jetzt getan.

 

 Im Allgemeinen hatten die Menschen recht unterschiedliche Düfte, so wie jeder einen andere Stimme und einen anderes Äußeres hatte, jedoch immer bestimmt von dem gleichen, etwas süßlichem Grundtenor, der schlecht hin der Zerfall ihres Körpers war: Verwesung!

   Manch ein Mensch währenddessen hatte diesen süßen Duft und schaffte es ihn in etwas Liebliches zu verwandeln oder auch markantes, herbes oder würziges. Manchmal konnte man den Duft sogar vergleichen… blumig oder hölzern…

 

 Doch dieses Mädchen, mit den wallenden kupfernen Locken, hatte einen Duft, welcher der  Schatten seit Jahrhunderten vergessen hatte und ihn nun mit voller Wucht erneut traf…

 

  Er erinnerte sich an eine Lichtung im Wald, Hitze auf der Haut, einem Herzschlag in der nun stummen Brust. Ein leuchtendes orangerot in einem Meer aus grün und einem süßen und widerspenstigen Duft, der unverfälschter nicht hätte sein können als der einer wilden Rose.   

   

        Als er sie damals fand, in den Wäldern seiner Kindheit, war er wohl kaum älter als das Mädchen selbst.

   Das Mädchen, welches nun immer noch im strammen Schritt durch den Saal lief, hinaus auf die Terrasse. „Bon Appetit…“, flüsterte der Unsterbliche und lief ihr mit vorfreudigem Lächeln hinter her. Wasser lief ihm im Mund zusammen.

Aber er kannte keine Eile, konnte sie ihm ja doch nicht entkommen. Die Jagd  war immer mit einer Köstlichkeit verbunden, die fast so berauschend war wie die Beute selbst. Eines der wenigen Dinge, die er über die Jahrhunderte gelernt hatte. Das, und die Erkenntnis das es nicht klug war dem Weibchen eines Alpha- Wolfes den Hof zu machen - Unerwartet erfolgreich zugegebenermaßen...

 

       Die Spur ihres süßen Duftes führte ihn auf die Terrasse und wieder hinab in den Rosengarten. Er schauderte leicht als er die neue Intensität ihres Aromas in der vollkommenen Nachtluft, gebettet in dem sanften Duft der schlafenden Rosen, wahrnahm. Ihre schlanke Gestalt war gerade noch zwischen zwei Hecken zu erkennen. Entzückt sah er wie sich sie die Maske ungestüm vom Gesicht riss.

Er folgte ihr immer weiter die labyrinthartigen Pfade entlang. Mit jedem Schritt verblassten die Lichter des Festes und auch das fröhliche Gelächter verstummte - Mit jedem Schritt verließen sie ihre Welt und kamen seiner näher!

 

 Bildete er sich das nur ein, oder fluchte sie leise vor sich her? Sie schien sich nicht nur durch ihren köstlichen Geruch von den anderen Frauen zu unterscheiden. Entzückend…

   Der Schatten war schon immer ein Freund von kulinarischen Raffinessen. Selbst als er noch vor so vielen, vielen Jahren selber eine gewesen war.

 

Als er um die letzte Biegung schlich, befand er sich im Zentrum des Gartens und vor ihm auf dem perfekten Rund, wie damals die wilde Rose blühte, stand sie in einem Meer aus Grün.  Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt, die Maske locker in der Hand und das Gesicht dem sanften Schein des Mondes zugewandt. Er vermochte nicht zu sagen was heller schien in dieser Finsternis, der Mond oder ihre Haut…

 

   Lautlos schlich er hinter sie. Ohne sie zu berühren fuhr er ihre zarte Silhouette nach, zog den berauschend schönen Duft ein und entblößte schließlich seine scharfen Zähne. „Niemals…“, flüsterte sie.

                     Er erstarrte, wie hatte sie ihn wahrnehmen können?

 

„Niemals…“, schüttelte sie ihr wildes Haupt. „Niemals werde ich seine Frau!“

 

  Hunger und Neugierde kämpften in ihm plötzlich. Überlegend ging er einen Schritt zurück, was mochte seine Rosenblüte vertrocknen lassen?

 

  „Alice!“, kam es laut und grob hinter den beiden aus den Untiefen der Hecken. Für das menschliche Auge zu schnell versteckte sich der Vampir erneut im Schatten der Nacht. „Alice!“, kam es nun lauter und deutlicher und die Gerufene drehte sich mit eiskalter Miene um. „Alice…“, kam nun endlich der Störenfried zu Tage und entpuppte sich natürlich als der Widerling schlechthin, Lord Robert von Lanclove. „Hier seid ihr!“ Er schnaufte  angestrengt von der munteren Verfolgungsjagd. Mit mehr als Genugtuung bemerkte Alice, dass er noch immer voller Champagner war. Sein dunkelblondes Haar hing ihm feucht in die breite Stirn. Seine unappetitliche Penetranz ließ den Verborgenen  die Nase erneut rümpfen, Alice tat es ihm nach.

 

          „Wie könnt Ihr es wagen…“, setzte der Graf an, doch mit einer wilden Rose sprach man nicht so. „Das einzige was ich niemals wagen werde seid Ihr, Robert!“ „Es… Es sollte euch eine Ehre…“, stotterte der überforderte Adlige unbeholfen Angesichts so vielen Temperaments. „Wenn Ehre bedeutet eure Frau zu werden, ist Ehre seit kurzem ein Synonym für geisteskrank!“, schoss die Rothaarige erneut hervor und reckte ihr Kinn. Mit mehr als nur einer Anstrengung musste der Vampir nun ein Lachen niederkämpfen. Selbst bei einem Duell konnte nicht so scharf geschossen werden.

 

  Der Verspottete verzog das Gesicht in Groll und hob in Wut die Hand. „Ihr verdammtes…“ Alice strafte sich, doch in einer gleißenden Bewegung löste sich der Untote aus dem Schatten. „Sir, ich bitte sie aufrichtig Ihren Ton gegenüber dieser Dame noch einmal zu überdenken…“ Erschrocken fuhren Robert und Alice zusammen. Keiner von beiden hatte den Mann, oder so einen Mann, der nun vor ihnen stand, schon einmal gesehen.

    

                    „Ich denke nicht, dass euch das hier etwas angeht, mein Herr! Diese Unterredung ist privater Natur!“, schnell ließ Robert seine Hand sinken und musterte den Fremden argwöhnisch. Robert fasste ungewollt beeindruckt das perfekt geschnittene, mitternachtsblaue Kostüm mit goldenen Applikationen und die dazu passende dezent gehaltene Maske ins Auge, welche einen Teil des markanten und symmetrischen Gesichts verdeckte. Sein eigenes Kostüm mit verschiedenem Pelzteilen wirkte richtig gehend plump dagegen. Eine unwillkürliche Eleganz und Erhabenheit ging von dem dunkel gekleideten Mann aus, sofort fühlte man sich an alte Könige mit all dieser Gelassenheit und Autorität erinnert. Und dennoch, das angedeutete Schmunzeln auf den Lippen und das durchtriebene Funkeln in den Augen ließen ihn fast wie ein frecher Straßenjunge wirken.

       Wer war dieser Kerl bloß?

Befangen schielte er zu Alice, auch sie starrte etwas erstaunt zu dem Neuankömmling.

             Ärgerlich strafte sich der junge Adlige. Er war ein Graf, kein dahergelaufener Schnösel durfte so mit ihm reden! Vor allem nicht vor seiner zukünftigen Verlobten!

 

 „Verzeiht mir…“, sagte der Dunkelhaarige als er einen Schritt näher zu Alice, fast wie ein Vertrauter, trat und seine violetten Augen leuchteten aufgeregt wie schon lange nicht mehr hinter seiner Maske, „Doch dies war für mich nicht zu erkennen. Ich sah eine junge Dame in Eile hier her hetzen, verfolgt von einem anscheinend wütendem jungen Mann. Meiner Auffassung nach keine galante Situation…“ Seine Mundwinkel zuckten unwillkürlich als er daran dachte was Ungalantes er vorgehabt hatte.

  

  „Und Ihr seid wer, Sir, dass ihr glaubt eure Meinung wäre von Bedeutung?“, versuchte Robert so viel Würde zu behalten wie er noch übrig hatte. „Mein Name ist…“, und dabei sah der Vampir zu Alice, die den Fremden mit mehr als nur Argwohn aus ihren unergründlichen, smaragdgrünen Augen scharf musterte, „… Valentin Rouge!“ „Ich bin ein alter Bekannter von Miss Alice Vater…“, fügte Valentin hinzu, um sich mehr Autorität zugeben als er schon hatte und sah nun zu der bockenden Gestalt Roberts. „Tatsächlich…“, schnarrte der Andere. „Gewiss!“, fand endlich Alice ihre Sprache wieder, „Die Rouge sind alte Freunde der Buckstones… Aus Espen!“ „Tatsächlich!?“, knurrte der nun gehörnte Graf und ballte die Hände zu Fäusten. „Gewiss…“, wiederholte Valentin mit diebischem Vergnügen Alice und bot ihr dann ganz Kavalier seinen Arm an, „Deshalb werdet Ihr verzeihen, das ich so kühn besorgt einschritt. Aber nun werde ich  Miss Alice zurück zum Fest geleiten. Die Nacht ist doch recht kühl…“

           

       Mit einem leicht misstrauischen Glimmen hakte sich Alice bei dem Dunkelhaarigen ein, welcher sie aus dem Irrgarten und fort von Robert führte, der stocksteif und blubbernd vor Zorn zurück blieb. Ihre abstrahlende Wärme durchfloss seinen Körper und verstohlen sah Valentin zu dem schönen Profil der jungen Frau an seiner Seite.

     Ihr Duft hüllte sie beide ein in Unschuld und Versuchung, wie der Schleier eine Braut.

 

„Ich habe noch nie den Namen Rouge von meinem Vater vernommen…“, brach Alice schließlich das Schweigen zwischen ihnen. Sie vermied es den Fremden anzusehen. Der Ältere lachte leise. „Das wird wohl daran liegen, Miss, das Ihr Vater den Namen Rouge ebenfalls noch nie vernommen haben wird…“ „Auch im Allgemeinen ist mir Ihr Name nicht aus der oberen Schicht bekannt…“, fuhr sich ruhig fort. Sie war wie ein Kupfertopf in dem Wasser kochen wollte, dachte der Unsterbliche, man sah noch keinen Dampf aufsteigen, aber man hörte es schon brodeln. „Das wird daran liegen, dass meine Schicht noch weiter oben ist als eure…“ In der Nahrungskette, fügte er in Gedanken hinzu.

 

  Kurz vor dem Ausgang löste sich Alice von ihm. Sie trat zwei wohlüberlegte Schritte zurück und verschränkte dann vor der genügend vorhandenen Brust die Arme, „Ich hoffe Ihnen ist bewusst, dass Ihr Beistand keinerlei Notwenigkeit besaß! Ich wäre auch sehr gut alleine zurecht gekommen!“ Sie musterte sein halb verdecktes Gesicht, die gerade Nase, die zu erahnen war, das markante Kinn. Ein gutaussehender Mann, ein undurchsichtiger Mann und eindeutig auch ein gefährlicher Mann. Irgendetwas an ihm war Alice nicht geheuer. „Oh dessen war ich mir mehr als bewusst…“, er nickte ihr anerkennend zu, „Doch wollte ich dem armen Kerl die Schande im Duell von einer Frau geschlagen worden zu sein ersparen!“ Ihre Mundwinkel zuckten unwillkürlich und er folgte den vollen Linien ihrer roten Lippen. „Noch einen schönen Abend, Mister Rouge!“ „Ganz meinerseits, Miss Buckstone!“

 

   Schwungvoll wand sie sich um und eine ihrer weichen Locken streifte seine Lippen.

 

Valentin Rouge sah ihr einen Augenblick nach, wie sie die dort die Stufen zur Terrasse erklomm, die Maske wieder vor das schöne Gesicht legte und das gleißende Licht der Halle sie umspielte. Es hieß sie Willkommen zurück ihn ihrer Welt.

   

  Und schließlich wie er da stand und selbst wieder Teil der Dunkelheit, seiner Welt, wurde erwachte in ihm plötzlich ein Hunger, welcher ganz und gar menschlicher Natur war.  

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Tag der Veröffentlichung: 04.11.2013

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