Ein äußerst nervtötendes: "Piieeep, piieep, piieeep.", riss mich aus meinem traumlosen Schlaf. Völlig übermüdet und noch im Halbschlaf, setzte ich mich auf und schaute auf meinen ach so tollen Wecker, der mich jeden Morgen folterte. Es ist genau 5.30 Uhr. Die Schule fängt zwar erst um halb acht an aber ich brauche nunmal etwas länger im Bad. Ist ja nicht so als würde ich den Schlaf brauchen aber damit ich halbwegs passabel aussehe muss ich nunmal ein bisschen Zeit opfern.
Also setzte ich mich auf und schlug die Bettdecke zurück. Ich schwang meine Beine über die Kante und stand blitzartig auf um mir meine pinken Hausschuhe anzuziehen. Villeicht ein wenig zu hastig, denn ich stolperte über sie und landete mit einem lauten "Plumpss" auf dem Laminat. Das war ja mal wieder so typisch für mich. Es ist doch wirklich immer das Selbe. Aber was soll ich auch schon machen. Würde es eine Anti- Tollpatsch Therapie geben hätte ich mich schon längst angemeldet und wäre Spitzenpatient.
Fluchend richtete ich mich wieder auf und schleppte mich zu meiinem Kleiderschrank um mir meine Sachen für den heutigen Tag rauszusuchen. Mein Zimmer war nicht all zu groß und deswegen mein Weg auch nicht sehr lang. Neben meinem Schrank steht mein riesengroßer Schreibttisch. An der gegenüberliegenden Wand sind mein Beitt, ein kleines Regal mit meinen Büchern und ein paar Bilder. Ich habe auch ein wünderschönes Fenster mit Aussicht aufs Meer. Eigentlich ist mein Zimmer echt cool nur leider gibt es ein Problem: Ich bin eine echte Chaotin! Ihr denkt jetzt sicherlich dass es garnicht so schlimm sein kann abr da täuscht ihr euch. Hier liegen haufenweise Klammotten rum, die sich zu riesigen Bergen türmen und meine Bücher und Hefter liegen auch alle zerstreut über den Boden. Also kein Wunder dass ich immer stolpere.
Nach langem überlegen schnappte ich mir aus meinem Schrank eine ausgewaschene Jeans, ein weißes Tshirt und einen weinroten Cardigan. Zufrieden mit meiner Auswahl, bahnte ich mir einen Weg durch mein Chaos um ins Bad zu gelangen. Als ich endlich die Tür gefunden htte, öffnete ich sie erleichtert und huschte schnell über den Flur zur heiß ersehnten Dusche. Nachdem ich mich gewaschen hatte, cremte ich mich sorgfältig ein und schaute in den Spiegel. Ein Bild wie jeden morgen. Leider. Meine langen Braunen Haare standen mir wild vom Kopf ab. Es erinnerte mich stark an eine Vogelscheuche. Mein Gesicht war Blass und ich hatte dank des Schlafmangels mal wieder Augenringe, die im starken Kontrast zu meinen Moosgrünen Augen standen. Eigentlich finde ich mein Aussehen gar nicht mal so schlimm aber trotzdem versinke ich fast immer in Selbstmitleid wenn ich mir die anderen Mädchen in meiner Schule ansehe.
Nachdem ich mich angezogen und geschminkt hatte, lief ich schnell zurück in mein Zimmer um meine Schultasche zu holen. Als ich sie mir geschnappt und über den Arm gehangen hatte lief ich die Treppe hinunter. Mir stieg der Geruch von Kaffe und Eierkuchen in die Nase und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Also beschleunigte ich meine Schritte und und sprang die letzten Stufen nach unten. Ich öffnete die Küchentür und erblickte ein mir nur all zu bekanntes Bild. Meine Mutter stand am Herd vor ettlichen Pfannen die mit lecker duftenen Sachen befüllt waren. Sie hatte sich ihre ebenfalls braunen haare zu einem Zopf geflochten und sah mit ihrer blauen Schürze aus wie die typische Hausfrau. Am Küchentisch saß mein Dad mit einer Zeitung in der Hand und ließ sich von ihr bedienen. Aber meiner Mum machte das natürlich mal wieder nichts aus.
"Guten Morgen, Lydia", sagte Dad und schaute von seiner Zeitung auf. Er klopfte auf den Stuhl neben sich und lächelte mich liebevoll an. Sofort ließ ich mich auf den Platz sinken und griff nach meiner pinken Tasse die wie immer mit Cappuccino gefüllt war. Meine Mutter drehte sich zu mir und stellte mir einen duftenen Teller mit Eierkuchen vor die Nase. Ich liebte dieses süße Zeug und war meiner Mum überaus dankbar dass sie sich immer die Zeit nahm um für mich zu kochen. Ich würde es ja auch selber machen aber da ich bei meinem letzten Kochversuch fast das ganze Haus abgefackelt hatte, bastand meine Mutter nun darauf mich mit diesen Leckereien zu verwöhnen. Also ist die Sache für mich ja echt gut gelaufen.
"Danke Mum. Ich weiß nicht womit ich dich verdient habe", sagte ich ganz ehrlich und stahlte sie an. Meine Mutter nickte nur und streichelte mir mit ihrer einen Hand über den Kopf. So war das immer bei uns. Wir verstanden uns halt auch ohne viele Worte. Und dafür liebte ich meine Eltern von ganzem Hezen.
Als sich mein Magen lautstark meldete widmete ich meine Gedanken dem köstlichen Essen vor mir und verschlang es ohne auch nur einen Krümel übrig zu lassen. Mein Vater grinste nur vor sich hin weil er mein Essverhalten ja schon länger kannte. Dennoch fand er es immer wieder lustig wie ich mit meinen 1.65m Körpergröße und der zierlichen Figur enorme Massen in mich reinstopfen konnte ohne mich zu übergeben oder auch nur einen Pfund zuzunehmen.
Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche und ich fischte es schnell heraus. Ich blickte auf den Display und stellte fest das ich eine Nachricht von Chris hatte:
Hey Süße. Bin in 5 Minuten vor eurer Haustür. Lass micht nicht warten ;* xoxo Chris
Mit einem lächeln im Gesicht steckte ich mein Handy wieder ein und machte mich daran den Tisch abzuräumen. Das war eine stille Regel die sich im laufe der Zeit eingestellt hat ohne das je einer ein Wort darüber verloren hatte. Meine Mutter kochte, ich räumte den Tisch ab und mein Vater ließ sich bedienen. Es ist zwar nicht das beste System aber ich war zufrieden damit.
Als ich alles Geschirr in die Spüle geräumt und abgewaschen hatte wischte ich noch schnell den Tisch ab.
"Ich bin dann mal in der Schule. Chris holt mich ab. Wir sehen uns ja dann heute Nachmittag. Hab euch lieb."
Meine Mutter die immernoch alle Hände voll zutun hatte drehte sich hastig zu mir um und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Sie ließ die Töpfe stehen und wischte sich schnell die Hände an ihren Sachen ab. Ohne weiter auf die brodelnden Sachen zu achten kam sie auf mich zu und zog mich in eine flüchtige Umarmung.
"Ist gut, Schatz. Ich wünsche dir einen schönen Tag. Und beeil dich sonst fährt Chris noch ohne dich los."
Genau in diesem Moment erklang von draußen die Hupe von Chris Auto und beendete somit unser Gespräch. Ich drehte mich also um, schnappte mir meine Sachen und flitzte aus der Küche. Beim rennen riss ich noch meine schwarze Jacke von der Garderobe und warf sie mir über den Arm. Als ich die Tür aufriss verwehte eine Leichte Brise meine Harre. Der Wind strich hauchzart mein Gesicht entlang und der Geruch von Blumen, frisch gemähtem Rasen und Meer stieg mir in die Nase. Ich machte die Tür eilig hinter mir zu und lief durch unseren Vorgarten direkt auf das Silberne Auto zu, in dem mein Bester Freund saß.
Er trug eine braune Sonnenbrille die seine beernsteinfarbenen Augen verdeckte. Seine roten Haare wehten leicht im Wind und seine Sommersprossen glänzten leicht im Licht der aufgegangenden Sonne. Er machte die Tür auf und stieg mit einer eleganten Bewegung aus. Ich musterte ihn von oben bis unen un musste mal wieder feststellen, das ich den bestaussehensten besten Freund hatte den es gibt. Er trug eine schwarze, locker sitzende Jeans und ein dunkelblaues Shirt mit V-Ausschnitt. Darunter konnte man seine muskulöse und durchtrainierte Brust erkennen.
"Na Süße, gefallt dir was du siehst?" hauchte er mir ins Ohr als er mich erreicht hatte und mich mit einer innigen Umarmung begrüßte. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und konnte schon fast "spüren" dass nun ein arrogantes lächeln sein Gesicht zierte.
Ach Mister Großkotz ist heute wohl besonders gut drauf,was? Aber nicht mit mir Freundchen. Muhahahaha.
"Tja Chrissi Schätzech, nicht jeder kann so Aussehen als hätte er einen Eimer roter Farbe über den Kopf gekippt bekommen. Jetzt bin ich ECHT neidisch." sagte ich ganz trocken und mit einer ernsthaftigkeit ,dass ich mir schon fast selber geglaubt hätte.
Ein fieses grinsen ergriff von mir besitz als ich seinen verblüfften Gesichtsausdruck sah. Ich konnte das lachen einfach nicht mehr unterdrücken und fing lautstark an rumzuglcuksen.
"Du... Hahaha... glaubst echt... Hahaha... dass das ersnt gemeint war!?"
Der Ausdruck in seinem Gesicht verwandelte sich verblüfft in erleichtert.
"Lydia Rosser das kriegst du aber sowas von zurück. Leg dich niemals mit meiner Wenigkeit an!"
,sagte er mit einem schelmischen grinsen. Ich wusste ganz genau was das hieß. Panisch schaute ich mich nach einer Fluchtmöglichkeit um doch er ließ es garnicht soweit kommen. Mit einem einzigen Ruck hing ich schon über seiner Schulter auf dem Weg zu seinem Cabrio. Wie eine Verrückte trommelte ich auf Chris Rücken ein und schrie " Lass mich runter du Affe!?" Doch natürlich hörte er nicht. Wahrscheinlich hätte ich mir meine Beleidigungen auch sparen können.
"Strafe muss sein, Schätzchen." Mein bester Freund ließ mich auf die Rüchbank seines Autos fallen und fing an mich abzukitzeln. Er wusste dass das meine größte Schwäche war.
Verflucht!! Warum müssen beste Freunde denn umbedingt alles voneinander wissen!? Ich wusste gleich dass mir das mal zu verhängnis wird, HILFE!!
"Chris" ,brachte ich unter heftigen Lachkrämpfen hervor. Meine Augen tränten und mein Zwerchfell schmertzte schon jetzt. "Bitte.. Es tut .. mit ..leid" Endlich ließ er von mir ab und richtete sich mit einem gewinnenden Grisen auf. "Hast du deine Lektion gelernt, Ly?"
Genervt starrte ich ihn an. Ich hätte es gleich wissen müssen. Bei diesen Spielchen gewinne ich nie. Er ist einfach besser als ich, aber das liegt nur daran dass er den Kitzelbonus hat.
"Jaa...!" Maulte ich schmollend und mir noch immer die Seite haltend. Ich hatte mich soweit beruhiegt dass ich mich wieder aufrichten konnte. Chris streckte mir die Hand entgegen und half mir aus dem Wagen. Ich ging einmal ganz um ihn herum und setzte mich dann unbeholfen auf den Beifahrersitz. Als ich die Tür zuschlug trat mein bester Freund schon aufs Gaspedal und bretterte mal wieder mit einer viel zu hohen Geschwindigkeit über die Straße.
Texte: by Pauli König
Lektorat: nicht vorhanden :(
Tag der Veröffentlichung: 10.08.2013
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