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Der nächste Fall

 

Wirklich hübsch war sie, das musste gesagt werden.

„Keine Probleme?“, war ihre einzige, aufreizend knappe Frage.

Gern hätte Hauptkommissar Bernd Paulus sich ein wenig ausgiebiger mit ihr unterhalten, sie wusste das jedoch stets zu vermeiden, keinesfalls nur heute. Es war wohl davon auszugehen, sie wusste, dass er sie mit den Blicken verfolgte. So etwas spürt eine Frau, selbstredend freut sie sich darüber. Er fand, sie war recht jugendlich und frisch, die Abteilungssekretärin; nichtsdestotrotz unterlief ihr kaum ein Fehler. Neutral gesehen würde sie wohl keiner als jungen Hüpfer bezeichnen, immerhin war sie über dreißig; er dagegen in seinem vorgerückten Alter über vierzig durfte das.

Ein Blatt mit irgendwelchem Statistik-Mist hatte sie gebracht. Leider war er gehalten, auch das zu bearbeiten, allerdings hatte er heute wenig Lust darauf. So wanderte die Seite ganz nach unten im Stapel.

Als das Telefon klingelte, vermutete er eigentlich den Anruf eines Kollegen, es war indes ein Sanitätswagen, also über Handy.

„Guten Tag, hier ist Malinowski! Wir haben hier einen Toten, offenbar niedergeschossen, Praunheim, das ist Frankfurt Nordwest. Die Straße hat wohl keinen Namen, sie geht von ‚An den Pflanzländern‘ ab, nach Süden, ist mehr ein Waldweg. So ungefähr zweihundert Meter. Aber beeilen Sie sich, wir haben noch anderes zu tun! Eine Frau hat den Mann gefunden, ihr Anruf ging vierzehn Uhr fünfunddreißig ein. Laut unserer Liste sind Sie zuständig, stimmt das?“, klang die Stimme geschäftsmäßig.

Es war vermutlich nicht die erste Leiche, mit der dieser Rettungssanitäter zu tun hatte, der Ton klang viel zu routiniert. Nach einem prüfenden Blick auf die Karte bestätigte er:

„Ist unser Revier, wir kommen sofort!“

Zuerst informierte er seine Partnerin Inge. Das war besonders leicht, saß sie ihm doch gegenüber. Seit einem halben Jahr arbeiteten sie zusammen. Inge hieß genau genommen Ingrid Rinks, hatte gerade die Ausbildung beendet; jetzt zeigte sie das erste Mal in der Praxis, ob sie für diese Aufgabe geschaffen war. Klug genug um unter keinen Umständen mit unpassenden Bemerkungen ins Fettnäpfchen zu treten, sagte sie ihre Meinung nur, wenn man sie explizit danach fragte. Inzwischen hatte ihr Partner diese sowie manch andere Eigenheit kennengelernt, war insgesamt gleichwohl sehr zufrieden mit dieser Unterstützung.

Sicher hatte sein Chef bei jener Zuteilung auch bedacht, dass er eine Tochter hatte, die nur wenig jünger als Inge war. Über die Frage, wer den Ton angibt, war nie Streit entbrannt, erstens war er der ältere, zweitens deutlich länger im Geschäft. Dabei hatte er sich jedoch vorgenommen, Inge solide wie auch ohne Hierarchie-Spielchen in die Arbeit der Abteilung einzuführen.

Quer über den Gang war die Spurensicherung zu finden. Als er die Tür öffnete und die Köpfe sich ihm zudrehten, begann er:

„Mahlzeit! Soeben habe ich einen Anruf bekommen, ein Toter hier in Frankfurt. Soll erschossen worden sein. Ich brauche also eine Mannschaft! Wie immer müssen wir uns sputen. Keinerlei Besonderheit hat der Anrufer erwähnt, war ein Sani-Fahrer. Hier ist die Adresse. Nehmen Sie noch einen von der Pathologie mit! Gleich komme ich noch einmal vorbei, dann fahren wir!“

Ein Zettel wurde auf den nächstbesten Schreibtisch gelegt. Das würde funktionieren, so wie immer bisher. Noch 'mal schnell zurück, Inge sowie ein paar nötige Sachen holen, dann das Sekretariat informieren, wo er aufzufinden sei. Als er diesen Raum betrat, war er sehr in Eile. Im Handumdrehen erläuterte er, wo man ihn in der nächsten Zeit erreichen könne. Während der Kriminalist wie auch seine rechte Hand zu den Kollegen zurückkehrten, die sich mit der Dokumentation des Beweismaterials beschäftigten, standen schon drei von ihnen mit einem kleinen Koffer abmarschbereit. Die weiteren benötigten Dinge lagen in ihrem Wagen. Rasch ging es die Treppe hinunter; sie waren ja nur im ersten Stock. Da wartet man nie auf den Lift, insbesondere wenn Anwesenheit vor Ort dringend nötig ist. Eilig verließen sie das Haus.

Unten angekommen, ging es auf kürzestem Wege zum Parkplatz. Nur Sekunden brauchte seine Kollegin, um sich anzuschnallen. Er nahm die Route über das Nordwestkreuz. Ganz dahin ging es nicht, aber der Kurs war schon in Ordnung. Direkt hinter ihm fuhr das andere Auto des Morddezernats. Die weitere Orientierung überließ er dem Navi, er hatte noch nie von dem genannten Weg gehört. Nur wenig Zeit verging, und sie befanden sich auf dieser Pflanzländer Straße oder wie sie hieß. Rings umher für eine Stadt erstaunlich viel Grün. Ach, da stand ja jemand am Rand, der auf sie zu warten schien. Dicht neben ihm hielt der Beamte der Kriminalpolizei an, wobei er grüßte:

„Guten Tag!“

„Hallo, sind Sie von der Polizei?“, kam es zurück.

Nach der Kleidung war es der Sanitäter, der den Fall gemeldet hatte. Regelrecht kleinwüchsig wirkte er.

Auf sein Nicken hin ergänzte der Mann:

„Noch hundert Meter, dort ist das Ende der Straße. Dann rechts 'rein in den Waldweg; nach zweihundert Metern liegt er!“

Das konnte man getrost als genaue Beschreibung bezeichnen. Der Kriminalbeamte dankte, sogleich fuhr er die angegebene Strecke, die letzten Meter sehr vorsichtig. In sicherem Abstand hielt er an, um keine Spuren zu zerstören. Das Opfer auf dem Boden war gut auszumachen, kein Wunder bei der Tageszeit. Das war schlechterdings das auffälligste: der Mord musste am hellen Tag geschehen sein! Wenn die Rechtsmedizin nicht eine wundersame Story erzählte, durfte man davon ausgehen. Genau das deutete auf eine ungeplante Tat hin. Wer würde schießen, wenn er so leicht zu erkennen gewesen wäre? Selbst mit Schalldämpfer war ja der Fall des Opfers kaum zu übersehen!

Die Beamten waren ausgestiegen, jetzt begannen sie ihre Arbeit.

„Herr Paulus, kommen Sie doch 'mal!“, rief der Mediziner.

Er beeilte sich, die wenigen Schritte zu ihm zurückzulegen. Ingrid Rinks folgte wie ein Schatten, was ihm ganz gut gefiel, hielt sie sich doch immer informiert.

„Ja, was denn?“, fragte er, sobald er eingetroffen war.

„Der Mann wurde eindeutig aus größerer Entfernung getötet! Also annähernd dreißig bis fünfzig Meter. Die Verletzungen, ebenso wie der Einschusswinkel legen das nahe. Scheinbar erfolgte der Schuss genau von vorn. Zu Einzelheiten können wir erst später Auskunft geben!“, dabei drehte der Mann sich um und wies auf ein Gebüsch.

„Dort wird sich der Mörder also aufgehalten haben! Nach den Abdrücken ist der Erschossene von da drüben gekommen!“, er zeigte den Weg entlang, womit er seinen Bericht beendete.

„Gibt es hier Fußspuren?“, interessierte sich der Hauptkommissar.

„Jede Menge! Doch ob sie zu dem Fall gehören?“, antwortete ein anderer.

„Überprüft mal die Büsche, von wo vermutlich geschossen wurde!“, wies der Kriminalkommissar an.

Ein Spurenmensch verschwand in Richtung des kleinen Wäldchens in der Bewegungsrichtung des Ermordeten. Kaum am Ziel rief er:

„Hier ist einiges, da muss wer gestanden haben! Auf jeden Fall hat hier einer ganz hübsch herumgetrampelt. Was noch so daliegt, müssen wir erst untersuchen!“

Sein Kollege bemühte sich, ihm zu helfen. Kurz darauf ein Freudenruf:

„Da ist eine Kippe! Vielleicht hat an diesem Ort jemand gewartet? Natürlich kann sie auch sonst woher stammen.“

Nachdem sie alles fotografiert hatten, versuchten sie noch, einen Gipsabdruck zu machen. Da der Boden sehr hart war – es hatte lange keinen Regen gegeben – leider nur mit mäßigem Erfolg. Doch die Ausbeute hier war in Wirklichkeit besser, als an dem Ort, wo der Tote lag.

„Hat der Mörder wirklich nicht damit gerechnet, dass wir diese Stelle finden? Wenn es eine Tat ohne lange Überlegung gewesen sein sollte, hat er kaum darüber nachgedacht! Selbstredend ist man weniger exponiert, als in der Nähe des Opfers. Doch so ein großer Abstand - das passt doch überhaupt nicht zu einer Tat im Affekt!“, hatte er seine Gedanken laut ausgesprochen.

Inge enthielt sich wie immer jeden Kommentars, sie registrierte nur.

„Das Opfer ist keinesfalls lange tot“, meinte der Pathologe,

„höchstens zwei, drei Stunden. Der Mann wurde allem Anschein nach hier ermordet, er ist nicht bewegt worden. Genauer kriegen Sie das im Bericht!“

Da man genug Fotos gemacht hatte, außerdem keine weiteren Dinge zu entdecken waren, stellte man die erste Untersuchung ein. Jetzt galt es, die pathologische Auswertung abzuwarten, immerhin war denkbar, dass neue Fakten zutage traten. Der Tote kam ins Sanitätsfahrzeug, sie fuhren zum Kommissariat und der Tatort blieb verlassen zurück.

Glücklicherweise lagen die Ausweispapiere des Opfers in einer seiner Taschen – wenn es denn seine waren! Dieter Knecht, der Name sagte Paulus nichts. Aus seinem Geburtsjahr konnte man schnell auf das Alter schließen: fünfzig Jahre.

Mal sehen, was sonst über ihn zu erfahren war.

 

Ingrid Rinks hatte sich auf den Beifahrerplatz gesetzt; gewiss trug sie in geringerem Maße zur Lösung des Falles bei, das wusste sie, schloss jedoch aus, im Fond zu sitzen. Das hätte einen großen Abstand – nicht nur räumlich – zu ihrem Partner gebracht; genau das sollte nie vorkommen. So etwas schickt sich nur für Politiker! Ihr Chef war deutlich erfahrener, obendrein sehr einnehmend, sie wollte also in keiner Weise unangenehm auffallen. Es war ihre erste Stelle nach der Ausbildung. Mit Sicherheit hatte sie eine Menge gelernt, wie man dagegen mit anderen Abteilungen zusammenarbeitete, bildete ein neues, zusätzlich interessantes Gebiet.

Es gab noch eine Reihe von Kniffen, die sie zu beherzigen hatte. Für sie bedeutend war der Hinweis ihres Partners zur Schuld eines Verbrechers: wenn sie davon überzeugt sei, jemand sei verantwortlich – der Richter könnte davon noch meilenweit entfernt sein! Selbst wenn die Beweislast schwer wäre, gäbe es immer noch die Vermutung der Unschuld, solange nicht alle Zweifel ausgeräumt seien. Jeder Anwalt besäße große Übung darin, sogar in klar durchschaubaren Fällen Bedenken zu sähen. Sie tue sich persönlich den größten Gefallen, eine entsprechende Zahl von möglichst eindeutigen Belegen herbeizuschaffen. Diese Erkenntnis kam aus der Praxis – sie sei gehalten, immer daran zu denken!

Der erfahrene Ermittler fühlte genau, wie es ihr gegenwärtig erging. Überdies fand er, sie mache sich gut. Da er von seiner verstorbenen Frau eine ungefähr gleichaltrige Tochter hatte, kannte er diese Welt, er würde ihr helfen, so oft es nötig schien.

 

Der folgende Tag brachte den ersehnten Regen. Es schüttete so, dass die Straße durch den Gischt kaum zu erkennen war. Paulus wollte ankommen, er fuhr entsprechend zügig, allerdings auch vorsichtig sowie bereit, im Notfall zu bremsen. Doch andere empfanden das als bummeln, von rechts wie links wurde er überholt, noch dazu setzten die Fahrzeuge sich direkt vor ihn. Nachdem ihm ein weiterer noch einen Vogel zeigte, war es auch mit jeglicher Zurückhaltung geschehen, volles Tempo zugleich mit Gottvertrauen! Als er dann vor dem Präsidium stand, ließ ihm der Regen keine Wahl mehr: er war gezwungen, schnellstens zu laufen. Die Strecke zwischen Parkplatz und dem Bürogebäude legte er in rekordverdächtiger Zeit zurück, trotzdem war er klatschnass!

Das Klima in diesem Sommer war kaum nach seinem Geschmack. Er dachte an Inge: sie hatte keinen Wagen, jeden Tag kam sie mit der Bahn. Erfreulich, dass schon an der nächsten Kreuzung eine Haltestelle war! Am Arbeitsplatz angekommen, schuf er erst einmal die notwendigen Voraussetzungen für seine Tätigkeit: er setzte Kaffee an. Meist beschäftigte sich Inge damit, heute war sie jedoch noch unterwegs. Er musste zugeben: in Sachen Pünktlichkeit war sie eigentlich ein Vorbild!

Danach sollte die Datenverarbeitung 'ran, Papierkram war genauso veraltet wie die Informationen darin. In den Berichten der Kollegen war ein Name Knecht nie aufgetaucht, es gab auch nicht den geringsten Eintrag. Dann begann er, die elektronischen Zeitschriften abzusuchen. Er staunte nicht schlecht, das Opfer war vermutlich einer der wohlhabendsten Männer in Frankfurt, sicher auch landesweit bekannt. Andauernd kam er in irgendwelchen Artikeln vor, meist ging es dabei um seine Firma, bestimmte Presseerzeugnisse priesen ihn als „Noch zu haben“ – also als Junggesellen. Nur ihm als weniger betuchtem Mitbürger blieb das bisher verborgen. Sämtliche verfügbaren Erwähnungen seines Suchbegriffs wurden ihm zu seiner Recherche genannt, er musste vor allem fürs erste ein Grundgerüst daraus aufbauen. Der Ermordete führte eine recht große Firmengruppe. Gut vorstellbar, dass er sich Feinde gemacht hatte. Ebenso war es gängige Praxis, dass es eine Anzahl von Leuten gab, denen es mit dem Erben nicht schnell genug gehen wollte. Beim Durchlesen der Unterlagen entdeckte der Kriminalist auch ein Bild.

„Das ist er!“, sagte er zu sich.

Von einer Ehefrau stand nichts – hätte ja auch den Bemerkungen der Klatschpresse widersprochen; dafür gab es einen Bruder Theodor, weiterhin eine verheiratete Schwester. Letztere sowie ihr Mann Siegbert Otto waren vor dreizehn Jahren gestorben – Autounfall. War das ein Zufall? Aus dieser Ehe entstanden Walter nebst Angelika Otto. Falls es mit dem Erben zu tun hatte, war da ein Anfang. Er würde sich als erstes um Theodor kümmern, ferner nach Tatzeugen suchen. Das sollte doch zu schaffen sein, immerhin geschah es am hellen Tag!

Die meisten der Einträge beschäftigten sich mit Fusionen, Aufkäufen und ähnlichen Dingen, für ihn erst einmal nicht wichtig.

Die genauen Berichte des Pathologen, desgleichen der Spurensicherung würden erst am folgenden Tag vorliegen, inzwischen wollte er vorankommen. Er fuhr den bekannten Weg zum Tatort erneut, um in der Nachbarschaft ermitteln zu können. Selbstverständlich war Inge dabei, ihre Ziel war es ja, mit der Arbeit unter ihrem Vorgesetzten und der Praxis bekannt zu werden.

Ein Beobachter – das wäre doch ein Glücksfall!

Auf dem Waldweg – dem ursprünglichen Ort des Geschehens – konnten sie zweifellos niemanden finden, es gab dort keine Häuser. Jedoch in den benachbarten Straßen rechnete er sich Chancen aus. Den Wagen stellte er im Schalkwiesenweg ab, der nächstgelegenen Querstraße, die er fand. Ausgestiegen blickte er sich um. Die Bauten hatten Erdgeschoss zuzüglich erster Etage, so wie Reihenhäuser wirkten sie aber nicht. Im ersten Haus der Straße fingen sie an. Zuerst klingelten sie im Parterre.

„Guten Morgen, Kriminalpolizei! Mein Name ist Paulus, das ist Kommissar Rinks. In Ihrer Umgebung hat sich gestern, am elften Juli, ein Mord zugetragen. Ist Ihnen an diesem oder den davor liegenden Tagen jemand aufgefallen, der nicht hier wohnt?“, begann er.

Dabei hielten er, zugleich seine Kollegin, ihre Dienstausweise hoch.

Leider ist die Wahrscheinlichkeit, Erfolg zu haben, recht gering. Die meisten Menschen sitzen nun mal zuhause und sehen deswegen kaum etwas. Doch manchmal gehen sie auch einkaufen, halten ein Schwätzchen oder arbeiten draußen am Haus. Schade, sie hatten in dieser Beziehung kein Glück. Die Leute gehörten offensichtlich zur erstgenannten Kategorie, bemerkten also nichts. Auch die darauf Befragten brachten keine Neuigkeiten. Beim zwanzigsten oder fünfundzwanzigsten Versuch aber wurden sie belohnt, es war eine Frau Kordowski:

„Verdächtige Personen habe ich nicht gesehen, ein komisches Auto habe ich jedoch bemerkt. Gestern war es nicht hier, aber den Abend davor und wenn ich nicht irre, irgendwann früher schon einmal. Es stand so dumm vor unserer Einfahrt, dass ich es mir gemerkt habe. Ein kleiner Japaner oder Koreaner, mit Frankfurter Nummer, die ich aber nicht mehr weiß. Günstigenfalls auch völlig harmlos.

Zeigen Sie mir noch mal das Bild!“, bat sie.

Nachdem er es ihr gereicht, sie es zudem einige Zeit betrachtet hatte, fuhr sie fort:

„Ich glaube, den habe ich mehrmals hier beobachtet; schien kein konkretes Ziel zu haben. Kann sein, er ist hier bummeln gegangen, die Landschaft ist ja auch schön!“

Der Hauptkommissar bedankte sich erfreut, notierte ihren Namen sowie die Telefonnummer. Das mit dem Auto sagte vielleicht nichts, jeder konnte hier parken; die zweite Auskunft war schon wichtiger. Leider waren die weiteren Befragungen von Anwohnern weniger erfolgreich, mochte auch sein, weil es oft alte Leute waren, die nur im Notfall aus dem Haus gehen. Jedenfalls wusste er wieder, wie das geht: Klinken putzen.

Nach etlichen Stunden in der Gegend der Pflanzländer Straße mussten sie aufgeben, es war scheinbar nicht mehr herauszuholen.

„Solche Versuche, Zeugen aufzutreiben, wirst du öfters erleben. Auch der beste Kriminalist ist ohne sie machtlos!“, kommentierte er.

Eine wichtige Information hatten sie ja: der Ermordete hatte offenbar kein genaues Ziel, mutmaßlich ging er spazieren. Wenn die Aussage stimmte, zudem warum eigentlich nicht, war er hier womöglich mehrere Male zu finden. Hatte man ihm an diesem Tage aufgelauert? Lebte hier jemand, mit dem er ab und an zu tun hatte oder traf er eine bekannte Person – eventuell eine Freundin? In Gedanken versunken gingen der Polizist plus seine Partnerin zum Wagen zurück. Sie setzten sich 'rein und fuhren zum Büro.

Die Strecke vermochte man kaum besonders weit zu nennen, sie erreichten ihr Ziel nach knapp fünfzehn Minuten. Um in das Drama einzudringen, besaßen sie noch zu wenig Fakten. Auf dem Weg in die erste Etage legte der Ermittlungsbeamte die folgenden Schritte fest. Zuerst wäre ein Überblick über die finanziellen Verhältnisse der engsten Anverwandten nützlich. Noch ist es so, dass diese in die meisten Fälle verwickelt sind. Geld ist und bleibt ein starker Antrieb. Während er die verfügbaren Unterlagen studierte, kamen die Berichte von der Spurensicherung sowie der Pathologie; man hatte sich also wirklich beeilt.

In der Baumgruppe direkt am Fußweg fand man Abdrücke von Schuhen Größe vierundvierzig. Wenn sie relevant waren, schloss das eine Frau von normaler Statur aus, die Sohlenform sprach sowieso für einen Mann. Vom Toten selbst und seinen Sachen war kaum etwas zu berichten. Gut gefülltes Portemonnaie, darüber hinaus Autoschlüssel. Damit kam ein Raubmord wohl nicht in Frage. Den Wagen hatte man bisher nicht gefunden. Mal sehen, was auf diesen Herrn zugelassen war! Er bat Inge, einen entsprechenden Anruf bei den Kollegen zu machen. Auf diese Art würde sie mehr Leute im Haus kennenlernen, außerdem wäre ihr Name bekannter. Was sie dann erfuhren, war nicht sonderlich aufregend: der Wagen war zwar teuer, aber kein Rolls-Royce. Irgendwo in Praunheim wäre er vermutlich zu finden. Ihn zu suchen, war eine geeignete Aufgabe für Inge, auch derartige Dinge mussten gemacht werden.

Jetzt galt es, die einzelnen Mitglieder der Familie in Augenschein zu nehmen. Für den Nachmittag meldete der Kriminalkommissar sich gleich ab, ein Besuch bei Bruder Theodor stand an. Genau zu diesem Thema informierte er sich, da die Akten praktisch leer waren, hauptsächlich im Internet. Mit der Arbeit am Rechner verging die Zeit bis zum Mittagessen.

 

Der Nachfolger



Jetzt war es Zeit, den wichtigsten Mitgliedern der Verwandtschaft des Mordopfers gegenüberzutreten. Erst musste Bernd Paulus jedoch in die Firma von Herrn Knecht, sehen ob es dort Relevantes oder Interessantes gab.

Ein guter Grund, Monja wieder zu treffen. Er nahm das Notizbuch, schaute über den Schreibtisch, ob er etwas vergessen hatte und ging zum Sekretariat. Im Flur war keine Menschenseele zu sehen.

„Guten Morgen Frau Karstens, ich fahre jetzt zur Firma des Ermordeten, wann ich erneut da bin, ist unklar. Wenn mich jemand unbedingt erreichen muss, haben Sie die Nummer. Noch einen schönen Tag!“

Leider war das Verhältnis noch sehr am Anfang, recht unpersönlich. Viel lieber wäre ihm „Monja“ gewesen. Aber was nicht ist …

„Tschö“, erwiderte sie nur.

Nanu? War das nicht schon ein Fortschritt gegenüber „Auf Wiedersehen“? Das klang doch deutlich freundlicher! Mit recht guter Laune ging er noch einmal zurück, Inge zu holen, weiterhin dann zum Parkplatz.

Immer von neuem angenehm, durch die Stadt zu fahren, nebenbei die Gelegenheit, den neuen Dienstwagen kennenzulernen. Das Ziel war Rödelheim, dort die Firma des Opfers. Er ließ sich Zeit, fuhr ausgesprochen langsam, man könnte sagen: genießerisch. Die Silhouette im Blick, suchte er eine abgelegenere Parkgelegenheit auf, die vor allem den Vorteil der Geräumigkeit hatte. Dann ging es zu dem kleinen Häuschen, das allem Anschein nach die Pforte darstellte. Als er ihr Kommen erklärte, schickte sie der Pförtner gleich zur Betriebsleitung, in die oberste Etage. Natürlich gab er ihnen den obligatorischen Zettel mit, auf dem ihr Gesprächspartner quittieren musste, dass sie gekommen waren.

Der Weg zum Fahrstuhl war nicht zu verfehlen, dieses Element stellte einen der architektonischen Höhepunkte des Gebäudes dar. Als sie den Lift betraten, konnten sie dessen exquisite Ausstattung genießen. Alles spiegelte, dadurch sah er geräumiger aus, als er tatsächlich war. Es war eine richtige Freude, die Steuerung zu betätigen. Oben angekommen, suchten sie die Geschäftsräume des Firmenchefs auf. Inge hielt sich wie immer im Hintergrund.

„Guten Tag! Mein Name ist Paulus, ich bin Hauptkommissar der Kriminalpolizei und das ist“, zu Inge deutend,

„meine Kollegin Rinks.

Wir möchten die rechte Hand Ihres Chefs sprechen – wer würde das sein?“, begann er.

Überrascht blickte die Sekretärin auf. Sicher hatte sie mit Kunden gerechnet, doch diese Frage klang ihr recht ungewöhnlich.

„In technischen Fragen ist bestimmt Herr Berger Ihr Ansprechpartner, bei mehr juristischen Dingen Frau Hoytli. Wen wünschen Sie?“, klang es sehr geschäftsmäßig.

„Dann ist die Dame zuständig! Könnten Sie sie informieren? Wir können doch hier warten?“, kam seine Antwort. Da er ein „Ja“ voraussetzte, blieb er einfach stehen.

Es dauerte nicht lange und eine Dame mittleren Alters, gekleidet in ein teures graues Kostüm, betrat den Raum. Ihre Haare waren glatt, sie verkörperte den Typ des Intellektuellen. Ob sie das nur tat, weil es von ihrer Position erwartet wurde? Sie überblickte die Situation offenbar sofort, denn sie kam mit professionellem Lächeln auf sie zu.

„Wir gehen am besten nach nebenan“, wobei sie auf eine Tür deutete,

„da sind wir ungestört.“

Der Raum, in den sie eintraten, war relativ modern eingerichtet. Blumen sorgten für eine gewisse Wohnlichkeit, was sonst oft zu kurz kommt. Auch die Bilder waren scheinbar mit Liebe ausgewählt. Sie setzten sich an einen für diese Zwecke ein wenig zu großen Tisch. Die Gastgeberin wollte kein Schweigen aufkommen lassen oder war sehr bemüht, etwaige Wünsche ihrer Gäste sogleich zu erkennen:

„Womit können wir Ihnen dienen?“

Auch ihn drängte es, schnell zur Sache zu kommen:

„Sie wissen sicher, dass wir von der Polizei sind?“

Auf ihr Nicken hin fuhr er fort:

„Gestern ist auf Ihren obersten Boss geschossen worden. Gibt es für den Fall, dass er die Firma nicht mehr führen kann, irgendwelche Vorkehrungen?“

Noch mochte er nicht sagen, dass ihr Chef tot sei. Auch so schlug seine Mitteilung wie eine Bombe ein. Sie erstarrte anscheinend mitten in der Bewegung. Nach einer Pause fragte sie:

„Wir haben uns schon gewundert, er kommt sonst immer. Die Stadt wird immer unsicherer, jetzt hat es ihn getroffen! Wie geht es ihm denn, ist er verletzt?“

So richtig konnte er die Reaktion nicht einordnen. Gegebenenfalls lag es auch daran, dass Anwälte wie auch ähnliche Leute nie ihre wahren Gefühle zeigen wollen.

„Er ist tot, erschossen worden. Es war niemand in der Nähe, der ihm hätte helfen können, wobei es kaum eine Chance gab. Wie es wirklich geschehen ist – ein Überfall oder anderes - wissen wir noch nicht.

Hat Herr Knecht noch einen privaten Anwalt oder kümmern Sie sich auch um seine sonstigen Belange?“

Die Nachricht schien sie doch zu treffen. Sie schaute ihn fast ungläubig an, erst nach einer Weile reagierte sie:

„Ich vertrete ihn ebenfalls in allen anderen Fällen, allerdings gab es nur wenig. Haben Sie da Fragen?“

Diese Antwort kam deutlich leiser, vermeintlich war sie erschüttert. Aus ihr sprach jedoch der Stolz, dass es auf diesem Gebiet nur sie gab. Der Beruf bedeutete ihr also viel.

„Gibt es eine Festlegung auf den Nachfolger des Firmenchefs?“

Der bisherige war immerhin schon in dem Alter, dass er sich selbst Gedanken machen konnte, wie es später weitergeht. Ob er das von sich aus angesprochen hatte, oder ihn ein anderer motivierte, sollte man bei Gelegenheit klären. Von Interesse war, ob er sich dazu überhaupt schon geäußert hatte.

„Das Problem wurde sogar recht ausführlich diskutiert. Es gab ein Gespräch mit dem Chef, Herrn Berger und mir. Fachlich vermochte ich nicht viel beizutragen. In Frage kamen Bruder Theodor sowie Neffe Walter Otto. Theodors Frau sitzt nur zu Hause, seine Tochter interessiert sich ausschließlich für Mode, in keiner Weise für die Firma. Letzteres gilt auch für das ältere Kind seiner verstorbenen Schwester, für Angelika Otto. Dort ist es jedoch nicht der Look, sie schreibt Bücher. Der Neffe hat eine für die Firma geeignete Ausbildung gemacht, ist aber erst letztes Jahr mit dem Studium fertig geworden. Er müsste mindestens noch fünf Jahre irgendwo arbeiten, das waren die Worte des Chefs. Solange das so ist, wird Theodor den Konzern leiten. Ich habe dazu einen Schriftsatz verfertigt.“

Wenigstens an dieser Stelle hatte sie mitgewirkt, zufrieden lehnte sich die Rechtsberaterin zurück. Man konnte spüren, dass zu Hause sitzen für sie nicht in Betracht kam. Sie hatte immer wesentlich zur Stabilität der Firma beigetragen, identifizierte sich vollkommen mit dem Unternehmen. Er musste zugeben: die geistige Arbeit schien tatsächlich ihr Gebiet zu sein!

„Haben Sie Theodor oder den Neffen von der Unterredung informiert?“, wollte der Kriminalist wissen.

„Das steht mir nicht zu! So etwas hätte der Chef selbst machen müssen“, sagte sie mit Überzeugung,

„übrigens kommt der Bruder in ungefähr zwei Stunden noch einmal her. Er leitet bei uns den Vertrieb, also den Umgang mit den Kunden.“

Paulus stand auf. Die Unterhaltung war beendet, er hatte erfahren, was für sie wichtig war. Sein Plan war, den Bruder lieber zu Hause aufzusuchen, er versprach sich einen besseres Bild, wenn er dessen normales Milieu sähe.

„Wir werden gleich zu ihm fahren. Danke für Ihre Bemühungen und auf Wiedersehen!“, schloss er den Diskurs.

Auch Inge war aufgestanden. Sie reichte der Anwältin die Hand, beide verließen den Raum. Im Fahrstuhl überlegte er, welche Schlüsse zu ziehen waren: sicher war es für Theodor die letzte Chance. Die Frage, ob er und der Neffe Walter Otto von der Entscheidung Kenntnis erlangt hatten, blieb offen.

„Welche Meinung hast du zu dieser Frau?“, fragte er.

Inge war bewusst, dass ihr Partner vor allem ihre Aufmerksamkeit prüfen wollte. Die Antwort fiel ihr leicht:

„Scheinbar eine normale Angestellte, ihre Aussagen zum Bruder des Toten sowie seinem Neffen sind wohl wichtig, klingen objektiv. Sie scheint sich voll zu identifizieren!“

„Es sieht so aus, du hast Recht!“, gab er zu.

Über Handy informierte er das Büro, was ihr nächstes Ziel wäre. Die Adresse hatte er: Rödelheimer Parkweg, somit nicht allzu weit entfernt. Nachdem sie den Laufzettel an der Pforte abgegeben hatten, steuerte er seinen Bestimmungsort an. Die Fahrt war sehr kurz, überdies die Umgebung, in der er nun parkte, recht angenehm. Auf einer Seite der Straße war nur Grün zu entdecken – wahrscheinlich eine Anlage oder ähnliches. Für einen kommenden Firmenchef die passende Wahl.

„Hier kann man sich schon niederlassen!“, entfuhr es ihm.

Sie gingen auf die richtige Nummer zu. Ein schönes Haus stand da in einem ansprechenden Garten. Alles schien im besten Zustand zu sein. Zwar konnte der Besucher von der Tür aus nicht jedes Detail sehen, was aber sichtbar war, überzeugte. Nachdem sie einen Eindruck erhascht hatten, klingelten sie.

„Ja bitte?“, war aus einer Wechselsprechanlage zu hören.

Die Stimme klang recht jung, das stand im Gegensatz zu ihren Informationen.

„Guten Tag! Hauptkommissar Paulus und Kommissar Rinks, Kriminalpolizei. Könnten wir Herrn Theodor Knecht sprechen?“, gab er zurück.

Das Wort „Mordkommission“ vermied er, es erschreckte die Leute, obendrein verriet es manchmal auch zu viel.

Der Summer ertönte und sie betraten den Vorgarten. Auf dem Weg zum Haus versuchten sie so viel Eindrücke aufzunehmen, wie möglich. Überall erkannte man Ordnung wie auch Schönheit. So eine Anlage verlangt bei Lichte besehen einen Gärtner, dachte der Ermittler. Genug Geld scheint man hier zu haben – doch kann es nicht stets ein wenig mehr sein? Andererseits: was will jemand noch, der schon so lebt? An der Tür erwartete sie eine junge Frau. Sollte er das übersehen haben oder waren seine Unterlagen veraltet?

„Er empfängt Sie! Mein Name ist Miraux, ich bin die Haushälterin“, und nachdem sie die drei Stufen zum Haus erklommen hatten,

„bitte rechts herein, ins Arbeitszimmer!“

Aus den Akten war ihm nur eine ältere Ehefrau im Bewusstsein. Hausangestellte – dann waren die Einträge in Ordnung.

Der Raum war sehr gediegen mit Eichenmöbeln eingerichtet. Am Fenster standen ein massiver Schreibtisch mit dazu passendem Stuhl, außerdem gab es eine Sitzgruppe mit einem kleinen Tisch. Dort war der Herr des Hauses zu finden. Vor ihm lag ein aufgeschlagenes Buch, scheinbar hatte er gelesen. Die restliche Familie blieb unsichtbar. Sein Aussehen entsprach dem Alter von achtundvierzig Jahren, er war jedoch auffällig hoch gewachsen. Ein bisschen Sport hätte ihm gut getan, aber dieses Problem ist weit verbreitet. Sein Anzug war bestimmt sehr teuer, dennoch vollkommen unauffällig. An den Schläfen sah man schon erste graue Haare. Der Blick wirkte freundlich und hilfsbereit – er war für den Posten des Vertriebschefs wie gemacht.

„Guten Tag! Dass wir von der Polizei kommen, hatte ich schon gesagt. Was wir bringen ist sehr bedauerlich: ihr Bruder ist tot, erschossen. Es war um ein Uhr herum, gestern. Wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen, wissen also noch wenig. Können Sie sich vorstellen, wer das getan haben könnte?“, versuchte er es mit einem Überfall.

„Was? Ermordet?“, ungläubig kamen die Worte hervor.

Nach wenigen Momenten setzte der Kaufmann fort:

„Kaum zu glauben! Wer kann denn so etwas tun? Das ist ja schlimm!“

Alles klang ziemlich echt nach Erschütterung. Die Kriminalisten beobachteten jede Reaktion genau: sah alles natürlich aus, keine Übertreibung?

„Wann war das und wo?“, wollte er erfahren.

„Am elften um die Mittagszeit, hier in der Stadt. Unter welchen Umständen es genau ablief, ist noch unbekannt. Aber Sie sind eine der Personen, die ihn am genauesten kannten. Von Ihnen erwarten wir entsprechende Hinweise, falls es sie gibt. Selbstverständlich ist es schwer, beinahe unvorstellbar, jemanden zu belasten. Würden Sie einem Ihrer Kunden oder aus der Familie diese Tat zutrauen? Möglicherweise ist es auch ein Außenstehender?“

Paulus gab die wichtigsten Daten bekannt und schloss sogleich eine Frage mit an.

Es dauerte eine Weile, bis eine Antwort kam:

„Dieter hat sich nie vorgedrängt, nie provoziert – es ist mir unverständlich! Wenn ich so unsere Kundschaft durchgehe, ich kann es mir kaum denken. Immerhin sind wir in einem Industriezweig, wo es noch gepflegt zugeht. Ich habe noch nie Gefühlsausbrüche oder Drohungen gehört, hier regiert ja auch nicht die Mafia! Wären wir in der Waffenbranche tätig, so könnte man das vielleicht noch für normalen Umgangston halten, doch so?

Innerhalb der Familie herrschte immer eine freundliche Atmosphäre, da halte ich es für ausgeschlossen. Wir mögen einander, helfen uns stets!“

„Ich gebe zu, sie mit so einer Frage zu überfallen, ist beinahe gefühllos, doch wir müssen in der Sache vorankommen. Gar einer der lieben Nachbarn?

Es ist denkbar, dass Ihnen doch jemand einfällt, der eventuell mit dieser Affäre verbunden ist – Sie rufen mich dann am besten an!“, dabei schob der Kriminalpolizist seine Karte über den Tisch.

„Nur der Vollständigkeit halber: wo waren Sie um diese Zeit?“

Große Erfolge erhoffte er sich nicht; falls Bruder Theodor damit zu tun hatte, würde er auch an ein Alibi denken. Gleichwohl konnte man die Aussage überprüfen.

„Gestern war Sonntag, da haben wir doch bei meinem Neffen gegessen! Gott sei Dank, wir wollten zuerst gar nicht. Aber er hatte uns eingeladen, irgendeine Sache war gut gelaufen. Sie meinen doch die

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 05.06.2018
ISBN: 978-3-7438-7136-6

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